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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191411219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141121
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-21
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.11.1914
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durch einen Teil unserer Ostseestreitkräfte, be stehend aus zwei Kreuzern, zehn Torpedojä- gern und mehreren Hilfskreuzern, erfolgte, well man annahm, daß sich russische Kriegsschiffe dort aushielten. Das deutsche Geschwader ver senkte in der Hafeneinfahrt eine Anzahl Schiffe lind bombardierte vor allem die militärisch wichtigen Anlagen. Unsere flinken Torpedo boote zeigten wieder einmal ihr forsches Drauf gängertum, als sie keck in den gesperrten Ha fen eindrangen und durch eine Rundfahrt im Hasen feststellten, daß feindliche Kriegsschiffe sich in ihm nicht aufhielten. ch Der türkische Krieg. Si« Seegefecht bei Sebastopol. Aus Petersburg wird unterm 19. Novem ber gemeldet': Gestern näherte sich frühmorgens die russische Schwarze-Meer-Flotte dem türki schen Fort von Trapezunt und beschoß das Fort und die Kasernen, was an der Küste eine heftige Feuersbrunst verursachte. Osmanische Schiffe wurden auf der Reede nicht entdeckt. Das türkische Hauptquartier meldet: Unsere Flotte, die ausgelaufen war, um nach der rus sischen Schwarze-Meer-Flotte, die Trapezunt be schossen hatte, zu suchen, traf diese aus der Höhe von Sebastopol. Die feindliche Flotte bestand aus 2 Schlachtschiffen und 5 Kreuzern. In dem Kampf, der sich entwickelte, wurde ein russisches Schlachtschiff ernstlich beschädigt. Die übrigen russischen Schiffe ergriffen, von unse ren Kriegsschiffen verfolgt, die Flucht in der Richtung auf Sebastopol. Reue türkische Erfolge bei KöprikSi, Votum und in Nordperfien. Nach Meldungen des türkischen Hauptquar tiers wurden in den Kämpfen bei Köpriköi weitere fünf Maschinengewehre erbeutet. In den seit zwei Tagen währenden Kämpfen ge gen die russischen Stellungen in der Linie Azab—Zazak—Khohab wurden die Höhen in der Umgebung von Azab, die stark befestigt waren, durch Bajonettangriff genommen. Der heftige Kampf nimmt für die Türken einen sehr günstigen Verlauf. Auch die gegen Batum vorrückenden Trup- pen brachten den Russen eine große Niederlage bei und besetzten die Stellungen von Zavotlar und Koura. Sie erbeuteten eine Fahne, nah men sechs Offiziere und mehr als hundert Mann gefangen und eroberten vier Kanonen, viel Pferde und Lebensmittel. Die russischen Verluste sind groß, der Rest rettete sich in ordnungsloser Flucht in der Richtung Ba tum. Die in Asenbeidschan (Norpersien) vorrücken- den türkischen Truppen schlugen die Russen in der Nähe von Salmas. Die Russen verloren zwei Offiziere und hundert Mann. Die Häup ter der persischen Stämme, die bis jetzt zu den Russen hielten, vereinigten sich samt ihren Stämmen mit den türkischen Truppen. Englische Truppenlandungen am Persischen Golf. Die Engländer landeten in Koweit 4000, auf der Bahrein-Jnsel (türkisch) im Persischen Golf 6000 und in Bender-Buschir an der per sischen SUdküste 5000 Mann indische Truppen. (Koweit und Bender-Buschir liegen beide am Persischen Golf; Koweit ist türkisch.) Wie es in Aegypten ausfieht. Aus Rom wird dem „Berl/ Lok.-Anz." be richtet: Ein Brief vom 12. November aus Alexandria schildert die Zustände in Aegypten als sehr ernst. Trotz strengster englischer Zen sur sickern Gerüchte über die furchtbaren Kämp fe bei El Arisch durch. Viele Wagen voll ver wundeter englischer Soldaten hätten die Stadt passiert. Der Belagerungszustand sei erklärt. Den Ottomanen sei weder die Abreise noch die Landung gestattet; auch den Europäern, die Alexandria passieren, werden große Schwierig keiten gemacht. Manchen wird die Weiterreise verboten. Alle Gelandeten werden sorgfältig untersucht, weil man geheime Botschaften für die Mohammedaner bei ihnen vermutet. Die zahlreiche italienische Kolonie sei in großer Be drängnis, da jeder Handel aufgehört habe. Alle Fabriken und Werkstätten seien geschlossen. Einige Italiener wurden von der Regierung entlassen, obwohl sie seit vielen Jahren in Dienst stehen. Jede telegraphische Verbindung mit der Türkei ist aufgehoben. * * * SeneralWrtiermeifter o. Wgts-RheS f. Großes Hauptquartier, 19. Noo. (Amtlich.) Generalquartiermeister Generalmajor von Voigts-Rhetz erlag in der Nacht vom 18. zum 19. November unerwartet einem Herzschlag. Sein Nachfolger ist noch nicht bestimmt. Neue Enthüllungen über Belgiens „Neutralität". Ullter dem Titel „Zur Beurteilung der belgischen Neutralität" bringt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" aus einer im Verfahren zur Feststellung belgischer Gewalttätigkeiten gegen Deutsche vor dem Amtsgericht in Köln am Rhein abgegebenen Zeugenaussage die Tatsache zur Kenntnis, daß die belgische Grenze Ende Juli gegen Frankreich ganz offen stand, gegen Deutsch land dagegen dicht besetzt war. Durch eine andere Zeugenaussage vor dem Amtsgericht in Papen- bürg eines in Düffel angestellten Direktors ist dann festgestellt wmden, daß bereits am Donner», tag oder Freitag vor der deutschen Mob Imackung in Belgien bereits 3 oder 4 Jahresklaffen einbe- rufen waren. Arbeiter, die zum Heeresdienst eingezogcn waren, nahmen sogar ihre letzteLöhnung in Uniform entgegen Am 1. August mittags hätte bereits in Düffel reges militärisches Leben geherrscht. Die Qualen unserer in Rußland festgehaltenen Landsleute übersteigen alles Menschenmögliche! Es steht jetzt fest, daß die russischen Behörden eS auf eine planmäßige Vertilgung aller in Rußland lebenden Deutschen abgesehen haben Sie hatten im Sommer Männer, Frauen und Kinder verhaftet und in ihren dünnen Sommerkleidern in die kalten Gegenden Sibiriens verschleppt. Nun hätte man meinen müssen, daß die russischen Behörden die unglücklichen, aller Barmittel beraubten Menschen wenigstens mit Nahrung versehen würden. Weit gefehlt! Während jeder Ver brecher im Gefängnis sein Essen und Trinken hat, bekommen diese Deutschen kaum ein Stück Brot pro Tag, sondern sie müssen sogar, wenn sie Gelegenheit zur Arbeit gesunden haben, einen Prozentsatz des kärglichen Verdienstes an die russische Polizei abliefern! So mußie ein aka demisch gebildeter Oberlehrer, der sich mit Steine- tragen bei einem russischen Kirchenbau sein Essen und Trinken verdienen wollte, der Polizei fast alles wieder abgeben, so daß er trotz der härtesten Arbeit kaum genug zu essen hat! Von den 180000 verhafteten Deutschen sterben jeden Tag cine große Anzahl an den Entbehrungen und den Seuchen des russischen Herbstes, wie Typhus, Pocken und anderen Krankheiten, und wenn erst der sibirlsche Winter angebrochen sein wird, dann wird die Sterblichkeit erschreckend zunehmen Durch Vermittlung deS amerikanischen Botschafters schweben bereits Verhandlungen, um die Un glücklichen, ehe eS zu spät ist, den russischen Klauen zu entreißen. Der Kommandant der „Emden" in Australien. AuS Sidney (Australien) wird gemeldet, der Kommandant der „Emden", Kapitän v. Müller, sei dort eingetroffen und bleibe dort. Die au stralische Presse weist die Behauptung zurück, daß er jemals auf seinem Kreuzer eine andere als die deutsche Flagge gehißt habe. Deutsche Militärgouverneure in Belgien. Für daS Generalgouvernement Belgien sind folgende Militärgouverneure ernannt: Provinz Lüttich: Generalleutnant Graf Schulenburg, Luxemburg: König!. Bayr. Generalleutnant Kurt Hurt, Limburg: Generalmajor Keim, Namur: Generalmajor Ritter v. Longchamps-Berier, Bra bant : Generalleutnant Graf v. Roedern, Ostflan dern: Generalmajor von Manteuffel, Hennegau: Generalmajor v. Gladis, Westflandern: General leutnant v. Kramsta, Antwerpen: Generalleutnant o. Weller. — Reichstagrabgeordneter Major Bussermann ist Adjutant des Generalleutnants v. Weller. 40 angeseheue Belgier als Griseln. „Nieuwe Rotterdamsche Lourant" ni ldet aus Oostburg: Nachdem aus einen deutschen Wachtposten in Stoobrüqge Schüsse abgegeben worden waren, sind in Maldeghem 40 d r an gesehensten Einwohner verhastcl worden. Sie sollen als Geiseln dienen, bis man den Täter entdeckt. Es heißt, daß 1 oder 2 Mann v m den deutschen Wachtposten veranßt werden. Die Kämpfe in Deutsch-Ostafrika. Aus den Listen der „TimeS" geht hervor, daß in den ersten Tagen des November heftige Kämpfe in unserer ostafrikanischen Kolonie sta t- gefunden haben, denn sie v.rzcichucn acht in Deutsch-Ostafrika gefallene Offiziere. Außerdem sind bei dem Versuch, unseren K.enzrr „Königs berg" einznschlicßen, eine gan-e Anzahl englische, Offiziere und Mannschasten g. stillen. Der japanische Gouverneur von Kiantschou. Nach einer Meldung aus London berich et der Korrespondent der „Kölnischen Zeitung" von der holländischen Grenze, daß die japanische Re gierung den General Kamjo zum Gouverneur von Tsingtau und dem KnegSgebiet Kiantschou ernannt habe. Die Verluste der englischen Marine. Die „Frankft. Zig." erfährt aus London. 'Im Unterhause wurden die Verluste der englischen Marine bis zum 17. November mitgeteilt. Sie bcüefen sich an Offizieren auf 222 Tote, 37 Ver wundete und 5 Vermißte; an Matrosen auf 3455 Tote, 428 Verwundete und einen Vermißten. Nicht mitgerechnet sind 1000 Vermißte der Flot- tendioision von Antwerpen, 875 Mann von dem Kriegsschiff „Good Hope" und eine in Holland internierte Flottendioision. Ein englisches Torpedoboot a- s eine Mine gelaufen. Die „Frankfurter Zeitung" meldet auS Peters burg: Nach einem Londoner Telegramm der „Rustoja Wjedomoste" lief das englische Torpe- doboot „Druand" an der Küste Schottlands auf eine Mine. Die Mannschaft wurde gerettet. Der Prinz von Wales Adjutant deSenglischen Oberkommandierenden „Nteuws van den Dag" meldet aus London vom 18. November: Amtlich wird mitgeteilt, daß der Prinz von Wales -um Adjutanten des eng lischen Oberkommandierenden Sir John French ernannt worden ist. Die italienische« Landarbeiter gegen de« Krieg. Nach einer Meldung der „Neuen Züricher Zeitung" auS Mailand beschloß der Zentraloor- stand des starken, in ganz Italien verbreiteten Landarbeiterverbandes mit oem Sitz in Bologna, der Propaganda für Beteiligung am Kriege eine energische Agitation zugunsten der absoluten Neu tralität Italiens entgegenzusetzen. Bulgarien bleibt neutral! Die „Times" melden auS Sofia: der bulga rische Ministerpräsident hat dieser Tage den Mit gliedern der Regierung Mitteilung über die po litische Lage gemacht. Ec hat u. a. erklärt, daß beide Gruppen der kriegführenden Mächte versucht haben, Bulgarien zur Aufgabe seiner Neutralität zu bewegen. Von beiden Seilen wurden wichtige Zugeständnisse gemacht und es wurde anerkannt, daß Bulgarien im vergangenen Jahre auf unrecht mäßige Weise seiner Vorteile nach dem Kriege beraubt worden sei. Die bulgarische Regierung beschloß jedoch, auch weiterhin die bis jetzt ver folgte Richtung ihrer Politik einzuhalten, bis die Verhältnisse und das Interesse des Landes eine andere Haltung nötig machen würden. Eine amerikanische Bermittlnngsaktion? Aus Stockholm wird nach einer Meldung des „Berl. Tgbl." telegraphiert: Ein Telegramm aus Petersburg vom Mittwoch abend teilt mit, daß ein hochstehender Vertreter der Vereinigten Staaten der russischen Regierung und dem Hose einen Besuch abgestaltet habe, um im Namen des Präsidenten Wilson sich nach den Möglich keiten eine amerikanischen Vermittlung zu erkun digen. DaS Ergebnis der Konferenz wurde streng geheimgehalten. Der außerordentliche Gesandte hat Petersburg schon wieder verlaffen. Der Aufstand der Bure«. Aas Kapstadt wird berichtet: Die Regierung behauptet, daß dem Führer des Burenaufstandes, General Bey rs, durch Regierungstruppen eine schwere Niederlage zugefügt worden sei, doch wird Näheres hierüber nicht angegeben. Auch von anderer Seite liegen Nachrichten hierüber nicht vor. Oertliches und Sächsisches. * — Witte rungSaussicht für Sonnabend, den 21. November: Windig und Niederschläge resp Schnee. * — Vom sächsischen Landtag. Am nächsten Montag werden sämtliche Frak tionen des sächsischen Landtages Sitzungen ab halten. Da keine Deputationsberatzungen stattfindcn, hofft man, die Geschäfte dieser außerordentlichen Kriegstagung in zwei Tagen, am Dienstag und Mittwoch, erledigen zu kön nen. * — Der sächsischen Verlustli- st e Nr. 60 entnehmen wir folgendes: Infan terie-Regiment Nr. 104: Richard Gustav Sonn tag aus Oberlungwitz, vermißt. Gustav Adolf Hochstein aus Oberlungwitz, vermißt. Georg Albert Gottsmann aus Falken, vermißt. Ernst Emil Hückel aus Mittelbach, vermißt. Kurt Kinder aus Bernsdorf, leicht verwundet. Paul Flechtner aus Hohenstein-Ernstthal, schwer ver wundet. Friedrich Jacobi aus Hohenstein- Ernstthal, leicht verwundet. Richard Schön land aus Hohenstein.Ernstthal, leicht verwun det. — Infanterie-Regiment Nr. 107: Hugo Faßtropp aus Gersdorf, leicht verwundet. — Rescrve-Jnfanterie-Regiment Nr. 241: Ernst Emil Schubert aus Ursprung, leicht verwun det. Max Funke aus Oberlungwitz, leicht ver wundet. — Reserve-Pionier-Kompagnic Nr. 53: Unteroffizier Paul Arthur Schmidt aus Ho henstein-Ernstthal, leicht verwundet. * — V o n d e r F e l d p o st. Es sei dar auf aufmerksam gemacht, daß die 500-Gramm- Pakete an Truppen noch bis einschließlich mor gen Sonnabend angenommen werden. Von Sonntag an sind dann nur die 250-Gramm- Pakete (10 Pfg. Porto) zugelassen. * — Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Schnittwarenhändlerin An na Selma verehel. Mehlhorn geb. Schlimper in Oberlungwitz Nr. 584 ist am Dienstag das Konkursverfahren eröffnet und Herr Lokalrich ter Küchler in Hohenstein-Ernstthal zum Kon kursverwalter ernannt worden. Konkursfor- derungen sind bis zum 7. Dezember d. I. bei dem Kgl, Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal an zumelden. * Hohenstein-Ernstthal, 20. Nov. Wer aus einige Stunden sich erbauen und sammeln will, dem empfehlen wir dringend, heute abend im Altstädter Schützenhause den „Va terländischen Familienabend" zu besuchen. Der Anfang ist auf Punkt 8 Uhr festgesetzt worden. Die Vortragsfolge ist eine reiche und abwech selnde. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. * — Streut Asche! Liesen Rus soll auch jetzt wieder jedes Ohr hören. Nach dem bereits durch den leichten Schneefall die Straßen durch ihre Glätte für die Passanten gefährlich erscheinen, möge jeder Hausbesitzer doch sofort veranlassen, Sand oder Asche aus die Bürgersteige zu streuen, damit Unglücksfäl- le, die ja bei Schneewetter so oft eintreten, vermieden werden. e. Oberlungwitz, 20. Nov. Den Hel- dentod erlitten hat der Gefreite der Reserve Kurt Steinbach im Jnsanterie-RegimentNr. 181 I von hier. Bei einem nächtlichen Patrouillen- gang traf ihn eine feindliche Kugel, die sofort tödlich wirkte. g. Oberlungwitz, 20. Nov. „Kriegsstrick. abends" werden jetzt in unserer Gemeinde ein gerichtet. Der erste dieser Abende findet am Montag abend 8 Uhr im Saale der „Post" statt. Die Strickerinnen brauchen nur die Na deln mitzubringen, für Wolle ist genügend ge sorgt. Frauen und Jungfrauen sind zu diesem Abend freundlichst eingeladen. o. Oberlungwitz, 20. Nov. Wie schon gestern mitgeteilt, findet am Totensonntag in der Hauptkirche abends 8 Uhr eine geistliche Musikaufführung statt. Der Reinertrag wird zum Besten des Roten Kreuzes verwendet. Die Mitwirkenden sind der Kinderchor, der gemisch te Kirchenchor und die vereinigten Männerge sangvereine. Außerdem sind Einzeldarbietun gen vorgesehen. Eintritt nicht unter 20 Pfg. Leitung: Herr Oberlehrer Kantor Dippmann. — Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag sollen Lichtbildervorträge stattfinden und zwar am 1. im „Kasino", am 2. Feiertag in der „Post". Der Reinertrag kommt den örtlichen Angehöri- gen der Feldzugsteilnehmer zugute. Die Bil der zeigen Szenen vom Kriege in Belgien und Ostpreußen. Auch Bilder aus der Heimat sind vertreten. sD Gerttorf, 20. Nov. Nach einer Herrn Hausbesitzer Franz Haase zugegangenen Nachricht ist besten Sohn Willi, der erst seit diesem Früh jahr in Rodewisch als Musikdirekior angestellt ist, auf dem westlichen Kriegsschauplatz gefallen. Den Eltern, besten ganzer Stolz der so begabte junge Mann war, bringt man allgemeine Teil nahme entgegen. Ehre seinem A denken! — Eine Frau H. von hier fiel beim Schließen einer Ladentüre die Stufen herab und zog sich einen Schaden im Rückgrate zu. Die Surfen waren vom Schnee schlüpfrig geworden. p. Wüsteubran», 20. Nov. Dre Musterung der in den Jahren 1878 bis 1891 geborenen hiesigen Landsturmpflichtigen findet am 1. Dezem ber stütz 7'/j Uhr in LehrmannS Gasthof in Siegmar statt Mitzubringen sind Militärpapiere. )( Mittel»«-, 20. Nov. Die Musterung für die hiesigen Landsturmpflichtigen findet am 28. November vormittags 7V« Uhr in Lehrmanns Gasthaus in Siegmar statt. Musterungspflichtig sind alle in den Jahren 1878 bis 1891 Geborenen b. Mittelbach, 20. Nov. Aus hiesigem Ort haben sich auch zwei Krieger für ihre Tapferkeit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz erworben und zwar Johannes Vieweg und Walter Wei dauer, beide auf dem westlichen Kriegsschauplätze. Den Heldentod auf dem östlichen Kriegsschauplatz sand Karl Hofmann. Seine Kompagnie hatte Nachtquartier in einer Scheune bezogen, mitten in der Nacht kamen Granaten geflogen, eine in die Scheune, die zwei Mann tötete und sieben verletzte. Vier Krieger aus unserem Orte haben bis jetzt ihr Leben sür das Vaterland gelassen. k Mittelbach, 20. Nov. Tie drei hiesigen Gesangvereine veranstalten am 29. November unter Mitwirkung des hiesigen Turnvereins einen Unterhaltung-abend. Der Abend wird der ernsten Zeit entsprechend ausgestatlet werden. Der Reinertrag soll dem Ortsausschuß für Hilfs bedürftige im hiesigen Ort zugesührt werden. * MohSdors bei Burgstädt, 20. Nov. Der bei einem hiesigen Gutsbesitzer bedienstete Karl Irmscher aus Burkersdorf geriet am Diens tag beim Häcksclschneiden in die Messer der Maich m, wodurch ihm von der rechten Hand zwei Mittel finger so schwer verletzt wurden, daß sie amputiert werden mußten. * Dresden, 19 Nov In ihrer Wohnung am Freiberger Platz wurde cme 78jäzrige Händ- lerswitme tu ste.bendem Z istande ansgesnndeu. Die Frau gab an, vor zwei Tagen bei dem Ver suche, aufzustehen, aus dem Bett gefallen zu sein. Seitdem lag sie hilflos in ihrer Wohnung. Auf den. Wege zum Keankcnyause starb die U glückliche. * Leipzig, 19. Nov. Spaziergänger san delt am Mittwoch nachmittag im Rosental ein junges Mädchen im Gesicht über und über mit Blut bedeckt und völlig erschöpft auf. Wie das Mädchen angibt, ist es in der vorherge henden Nacht von seinem Geliebten, dem 21 Jahre alten Sattler Dörner, in das Gesicht ge schossen worden. Der Geliebte hat sich dann selbst erschossen. Die Feststellungen ergaben, daß beide am Dienstag mit der Bahn nach Leipzig gekommen sind, um sich hier Arbeit zu suchen. Da ihnen dies jedoch nicht gleich gelungen ist, hat Dörner dem Mädchen den Vorschlag gemacht, zusammen aus dem Leben zu scheiden. Das Mädchen versuchte, ihm die sen Plan auszureden. Dörner zog jedoch plötz lich einen Revolver aus der Tasche und schoß ihm ins Gesicht. Das Mädchen brach hierauf bewußtlos zusammen; als es wieder zu sich kam, war es Tag. Es irrte dann im Rosen tale umher, bis es aufgefunden wurde. Die Schwerverletzte wurde sogleich ins Krankenhaus gebracht. Dörner wurde am Donnerstag mor gen tot im Rosentale gefunden. * Gelhlch bei Grvßenbam, 19. Noo. Ein 19 jähriger Knecht, beim Gutsbesitzer Rudolph Pictzsch bedienstet, einziger Sohn seiner Eltern, verunglückie am Montag beim Dreschen mit Elektrizität dadurch, daß er beim Einlassen des Getreides unvorsichtigerweise in das Getriebe geriet und ihm eine Hand fast vollständig aßgc- riffen wurde. * Zittau, 19. Nov. Das geheimnisvolle Dunkel, das über dem Schicksal des einstigen Pfarrers Johannes Agsten in Waltersdorf bei Zittau liegt, wird jetzt wieder in Erinnerung gebracht durch die von dem Bruder des Ver schollenen beantragte Todeserklärung. Verschwun den ist Pfarrer Agsten seit"^ Jahren. Es steht fest, daß er am Abend des 12. Mai 1901 einen Ausflug von Waltersdorf über das Gebirge nach der böhmischen Grenzstadt Warnsdorf gemacht hat. Von diesem AuSfluge ist der Geistliche bis
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