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ist dann auch ein Stück Standhaftigkeit und Opfermut, mitunter sogar bet einzelnen schwächeren Kameraden ein gutes Stück Selbstverleugnung, die selbst die größten Strapazen, wie Nacht- mürsche von abends 8,30 Uhr bis stütz 8 Uhr mit ganz kurzen Halts, aewifsirmaßen spielend überwindtt. — Unser Wunsch ist, bald mal wieder deutschen Boden zu sehen, denn in unserm materialistischen Zeitalter, das auch die Schwere des Krieges nicht ganz hinweg zu fegen vermag, bleiben wir immer noch etwas egoistisch: die „großen Pakete" aus September und Oktober kamen bisher nämlich nicht in unsern besitz I Aus der „Feld"-post wurde nämlich die „Schelt", post. Letzten Endes aber wollen wir hoffen, t..ß unsere gerechte Sache bald den Sn j davon- trägt und dann auf frohes Wiedersehen in der Heimat I * « . O (Dom westlichen Kriegsschauplatz.) Meine liebe M. . . . I Auf einigen Bogen Kriegsbeute will ich Dir eine kleine Beschreibung meiner bisherigen Er- lebnifse niederlegen. Wir befinden uns gegen wärtig in einem verlassenen Dorfe. Wenige Kilometer vor uns tobt der Kampf. Wir erhielten heute wieder Ecsatzmannschaften, da wir ziemlich große Verluste erlitten hatten. Am anderen Morgen früh 5 Uhr gingen wir vor. Ich lief links neben meinem Hauptmann. Wir kamen bis auf ca. 60—70 Meter an die feind lichen Schützengräben heran, als uns ein mörde rischer Kugelregen empfing. Weiler ging es vor, bis wir an ein Stacheldrahtverhau gelangten. Ich werfe mich hin und grabe mit den Händen so gut es eben ging eine kleine Deckung. Neben mir sehe ich im Dunkeln noch einige Kameraden, meinen Hauptmann sehe ich nicht mehr. Ich rufe meine neben mir liegenden Kameraden an, erhalte aber keine Antwort. Auf einmal heißt es: „Zurück in den nächsten Graben!" Unter dessen dauert das Gewehrseuer ununterbrochen an. Wir warten nun bis es Heller wird. Der Feind stellt das Gewehrfeuer ein und über schüttet uns mit Schrapnells. Wir zogen uns infolgedessen mehr seitlich zurück und warteten der Dinge, die da kommen sollten. Der Feind versuchte nun aus seinen Schützengräben heraus-« zukommen. Wir ließen ihn gewähren und er öffneten dann ein furchtbar wirkendes Schnell feuer. Der Feind mußte unter schweren Verlusten weichen, wir drückten kräftig nach und nahmen den feindlichen Schützengraben im Sturm. Unsere Verwundeten, die wir beim ersten Vorgehen zurücklassen mußten, waren dem Tode geweiht, denn die Engländer — mit solchen hatten wir es zu tun — ritzten ihnen die Haut auf und ließen sie verbluten, anderen stachen sie die Augen aus. Wir marschierten dann in der Richtung Lille weiter und wurden dort «in- quartiert. Abends 9 Uhr ging eS weiter. Am anderen Tage warfen wir Schützengräben aus. Ich hatte die Verbindung mit dem Stab herzu stellen. Vormittags S Uhr eröffnete unsere Artillerie den blutigen Tanz. Später griff auch Infanterie mit ein. Gegen 3 Uhr war die feindliche Ar tillerie zum Schweigen gebracht und wir rückten zum Sturmangriff vor. Der Feind hatte sich in einem kleinen Städtchen verschanzt. Gegen 5 Uhr wich der Feind auf der ganzen Linie und die Verfolgung wurde ausgenommen. Im näch sten Ort sammelte sich der Feind wieder und eröffnete abermals das Feuer. Doch nur für wenige Minuten, dann mußte er abermals zurück. Gegen 1 Uhr nachts legten wir unS auf der Straße zur Ruhe, um früh 3 Uhr wieder Schützengräben auszuwerfen. Der Feind ver schanzte sich in der nächsten Stellung sehr stark und erhielt noch Verstärkung. Wir arbeiteten uns aber immer weiter vor. Jetzt brachten sich die Engländer in eine sehr stark befestigte Stellung. Doch auch diese Stellung wurde von uns mit stürmender Hand genommen. Nun zogen sich die Engländer hinter ein Städtchen zurück. Ob sie noch dort sind, weiß ich nicht, denn wir wurden abgelüst und konnten auch nichts weiter erfahren usw OertlicheS und Sächsisches. *— Feldpakete. Ueberall in den ldeut- schen Familien werden die Feldpakete zugerüstet. Es tst dabei zu beachten, daß die Sendungen ins Feld eine geraume Zeit bedürfen, und daß es in Deutschland selbst portofreie Feldpakete nicht gibt. Wer also an Verwundete in deut schen Lazaretten etwas schicken will, hat sich zu erinnern, daß für diese Sendungen dieselben Bestimmungen wie für Soldatenpostsendungen im Frieden gelten. *— Um Frostschäden und Unkosten zu vermeiden, werden bei Eintritt des Win ters die Grundstücksbesitzer und Hausverwalter aufmerksam gemacht, die Kellerfenster und Keller löcher gut zu verschließen und zu verstopfen, sowie in den Räumen, in denen sich Wassermeffer, Ab sperrhähne und Rohrleitungen befinden, für ge nügenden Frvstschutz zu sorgen. r. Chemnitz, 22. Nov. DaS Chemnitzer Bankhaus Bayer <L Heinze begeht am 26. dss. MlS die Feier seines 25jährigen Be stehens. — Ueber den Skelettfund im Zeisigwalde in der Nähe der Waldschänke ist jetzt die Unter suchung abgeschlossen worden. An den Skelett- stücken — einem Schädel, einem Stück der Wir belsäule, Arm- und Beinknochen — > nrde fest- gestellt, daß man es mit Skeletteilen einer männlichen Person zu tun hat. ES wird ange nommen, daß es sich um einen Selbstmörder handelt, der früher gleich an Ort und Stelle begraben wurde Offenbar sind die Vorgefun denen Stücke bereit« einmal an die Oberfläche geschafft und damals an dieser Stelle der Erde übergeben worden. * Vihrige» bei Noßwein, 22. Nov. Ein« erschütternde Familtentragüdie spielte sich am Bußtage auf dem hiesigen Friedhöfe ab. Es wurde die Gattin eines Kriegsteilnehmers zu Grabe getragen, der seit dem September ver mißt wird und drei kleine Kinder hinterläßt. Die Tante deS Kriegers brach am Grabe der Frau in Krämpfen zusammen und verstarb noch am selben Abend im Trauerhause. DaS Unglück der Familie hatte ihr Herz gebrochen. * Lrettea, 22. November. Vor dem hiesigen Schwurgericht hatte sich der Kutscher Thieme zu verantworten, der in der Nacht zum 7. Juli seine Tante, die 57 Jahre alte Auf- würteriu Brat» Thirem, mit «tnim Beil erschlagen und die Leiche in einen Reisekorb versteckt hat. Da Thieme in angetrunkenem Zustande gehandelt hat, wurde er wegen Totschlags und zwar zu S Jahren Zuchthaus und 6 Jahren Ehrenverlust verurteilt. * WermOsrs, 22. Nov. Der frühere Wald- wärter Buschbeck hat zurzeit sieben Söhne im Felde. Fünf kämpfen im Westen, zwei im Osten. Bis auf einen, der am 25. Oktober durch einen Schuß im Oberschenkel verwundet wurde, sind alle Brüder wohlauf. * Zwicka«, 22. Nov. Im hiesigen Reserve- lazarett II sind nun fast alle kriegführenden Raffen als Verwundete vertreten, nämlich: Bel gier, Engländer, Franzosen, Inder, Marokkaner, Russen und Arave». * Schwarzenberg, 22 Nov. Die Stadtver waltung beabsichtigt, die weitere Zahlung der Miete für hiesige Feldzugsteilnehmer an die for- derungsberechtigten Hausbesitzer zu übernehmen, falls dlese bereit sind, auf ihre Forderung einen Nachlaß von mindestens '/§ zu gewähren. * Pl»»e«, 22. Nov. Beim Besuche seine« Sohnes in der Kaserne stürzte am Mittwoch der 48jähnge Buchhalter Friedrich Gustav Dorno- mann auf dem Kasernenhofe infolge der durch Frost und Schneefall verursachten Glättens» un glücklich, daß er einen Schädelbruch erlitt. * Lorga«, 22. Novbr. Ein schweres Jagd- Unglück ereignete sich in der Nähe des Vorwerkes Neusorge bet Graditz. Auf dem Anstand wurde der bet dem Königlichen Hauptgestüt Graditz an- gestellte Förster HlawenSky von dem mit ihm aus Anstand befindlichen Fahrradhändler Fischer aus Torgau infolge eines fehlgegangenen Schusses in den Unterleib getroffen. HlawenSky, der sich von seinem Platz begeben Haden soll, erlag als bald seinen schweren Verletzungen. * Merseburg, 22. Nov. Aus einem nächtlichen Patrouillengang rutschte der Hegemeister Zeiß aus Burgliebenau in dem Raßnitzer Gelände in eine mit starken Schlammassen angehäufte Wasserlache. Er vermochte sich nicht herauSzu- arbeiten und sand so den Erstickungstod. Kleine Ghesnit. * Dotz-elworb. Am Freitag früh sind in dem Dorfe Joditz bei Hof die 34 Jahre alte Gutsbesitzersstau Dietzsch und deren 70 Jahre alte Mutter Frau Römer angeblich von dem früher bei ihnen beschäftigt gewesenen Dienstknecht Steeger mit einem Dolch erstochen worden. Steeger ist flüchtig. Das Messer haben die drei hinter- lassenen Kinder und die anderen Bediensteten als das des Steeger wieder erkannt. Der Ehemann der ermordeten Frau Dietzsch befindet sich im Felde. Kirchennachrichten. Parochie St. Trinitatis Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Parochie St. Ehristophori Hohenstein-Ernstthal. Dienstag, den 24. November, abends halb 9 Uhr im Hiittengrundbetsaale. Donnerstag, den 26. November, abends 8 Uhr in der Kirche.' Bon Oberlungwitz. Montag, den 23. November 1914, abends 8 Uhr Kricgs- strickabend im Saale des Gasthauses-„zur Post". Hierzu werden di« Frauen und Jungfrauen der Gem.indc, ins besondere die Frauen der Kämpfer, eingUadeu. Es sind von jeder Teilnehmerin nur die Stricknadeln initzubringen. Wolle ist vorhanden. Mittwoch, den 2b. November !9I4, abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Von Gcrsdors. Dienstag, den 24. November, nbends 8 Uhr Bibelslunde in der Kirchschule. Donnerstag, den 26. November, abends 8 Uhr Kricgs- belstunde in der Kirche. Wer in den Missionsbiichscn Gaben für die Heiden- Mission gesammelt, wird gebeten, die Büchsen oder deren Inhalt bis zum 1. Adventssonntag in der Pfarre abzugeben. Bon Langenberg mit Meinsdorf. Mittwoch, den 2b. November, nbends 8 Uhr Strickabend ini Pfarrhaus« für die Krieger. Donnerstag, den 26. November, abends halb 8 Urh Kriegsbetstunde. Bon Erlbach-Kirchberg Donnerstag, den 26. November 1614. Kirchberg - Nachmittags 6 Uhr KrügSbetstunde. Bon Ursprung. Donnerstag, den 26. November, abends 7—8 Uhr Kriegsbetstunde. Bon Wiistenbrand. Mittwoch, den 2b. November, abends ' ,9 Uhr Ber- sammlung des ev.-luth. Jünglingsvereins im Psarrhause. Donnerstag, den 26. November, abends 8 Uhr Kriegs- betstundc. Von Mittelbach. Mittwoch, den 25. November, 8 Uhr abends KriegS- betstunde. Bei Bedarf heil. Abendmahl. Zahlungseinstellungen in Sachsen. Hermann WUHrlm Hlinrich Adam, Zigarrrnhdlr, Leipzig-Aeureudnitz. Auguste Morgenstern Weißwarenh., Dübeln. Friedrich Meisel s, Vastwirt, Radebeul. Aloi« Bulda, Schuhwarenh., Dresden. Frieda verehrt. Mischer, Echnittwarenb., Grimma. Aartonwerl« u. Pappenfabrik ' Grünbach, Noebe ch Dietrich, Grünberg del Falkenstein. Karl Mb«, «Lebers Bäcker, Elterlein. Gottfried Hugo Zintzsch »i»schranka«sch. Leimig-»ohli«. Margarethe Eltsaotth »na» Ottilie oerw. Scherbe f-, Leipzig. Mari, Emilie Loutft Gerhardt f, Händlerin, Fa Götze L Töpfer, Leipgtg. Leopold Oplatka. Fa Wilhelm Falk E T»., Dresden. Franz Josef Herm Postell f- Musikalirnh., Dresden. Archnr Sw, Berger, Materialwaren,., Burgstädt. Paul Rich. Tonntag, Matrrialwddl-, Zwickau. Leopold Deichsler, Abzahlungsgeschäft, Zwickau Karl Rodert Kötz, Tapezierer, Zwickau. Karl Robert Krauß, Stickmaschtnenbes., Kauschwitz bei Plauen. Emil Hugo Schmidt,Drogist, Meißen. Thekla Schubert, Bäckereigesch , Zöblitz. Erich «alter Buchold, Inh. eine- Hrrrenmoden- arttkelgesch., Leipzig. Karl Friedrich Wilhelm Reuter, Schnurenfadrik, Bärenstein bet Annaderg. Franz Rodert Wolf -j- Lohnweberrtbesttzer, Mylau. Hedwig Christer, Putzmachereigesch., Frohburg Ewald Rudolf Kloß, Tapeziermeister, Lichtentanne bei Zwickau. Ernst Kurt Straß j- Zigarrrnh., Zwickau Laipar Ott» Rellstab, Glaser, Stollberg Otto Karl Solf, Schntttwarenh., Adorf bei Lheunütz Albert Sinter, tzerrenbedarf». artikelgefch., Dresden. Stlh Emil Heinr Rich. Eck, Uhrmacher, Dresden. Ascher Kanner, Handelsmann, Lei» zig. Selma verehr!. Mehlhorn, Schntttwarenh,, Oberlungwitz. L tto Will, Felix Donath, Kolonialwarenh , Dresden. Georg Bernh. Martin, Posamentenfabrik, Kühnhatte bei Marienberg. EhemRitzer Marktpreise vom 1S. November 1914. 45 . 18 25 - 18 . r 8 8 L 1 rusch, 75 . 75 - 19 40 II - ll - Z S 8 Ä 'S 2b - 2b - 11 . 11 . Futter- Heu, neues - gebündelte» - alte» Stroh, Flegelt» Stroh, Maschiw 12 - 12 . 18 . 18 . 4b . V9 - pro bv Mio. 18 M. - Pf. bi» 18 M. 2» Pf. Langstroh Krummstroh Kartoffeln, inländische - auiländ. Butter pro 1 Kilo Weizen, fremd. Sorten, . sächs., alter - - neuer Roggen, sächs. - preuß. GebtrgSroggrn, sächs. Roggen, fremder Gerste, Brau-, fremde ' - sächs- - Futter- Hafer, sächs., - « beregnet - preußischer, - ausländischer Erbsen, Koch- Erbsen, Sahl- und M — - M — — — o — e — * — r — e - —. B —— — —— S B — r — K -- - — - - — k - - s 8 - 60 » - 4 10 4 - 10 - « 4 80 s — — a , —— 2 - 40 - - 2 - 50 - 1 M 70 - 2 a I 80 - 1 - 80 a 3 80 - . 4 r 25 » —— o — 8 N — V - 8 - 20 Fundamt Oberlungwitz. (Rathaus — Registratur.) Gefunden: 1 Gebiß, 1 Pferdepeitsche, 1 Entwickler, Geldtäschchen mit Inhalt, - Schlüffe!, 3 Trauringe, 1 Lederschürze, 1 Taschenuhr, 1 Anhängsel, 1 Kinderboa, 1 Herrenregenschirm, 1 Eiskette, 1 Sturmlaterne. Verloren: 1 Rucksack, enthaltend Werkzeug und Papiere, 1 Geldtäschchen. Fundsachen sind unverzüglich im Rathause anzumelden. Tageskalender für Gersdorf. Gemeindeamt (Temeindevorstand, Registratur, Melde- amt): Wochentags von 8—12 und 2—8 Uhr. Vemeindelafsen-, Schulkassen-Verwaltung und Orts steuereinnahme: Wochentags von 8—12 und 2—'/,6 Uhr. Punkt V,6 Uhr wird die Kaffe geschloffen. DaS Gemeindeamt ist an den Tagen vor Sonn- und Festtagen von früh 8—8 Uhr nachmittag? geöffnet. Kassenschluß 2 Uhr. SparkaFe: Werktäglich geöffnet von 8 -!2und2—v Uhr Lokal: Gemeindeamt. Standesamt: Wochentags von 9—12 und 2-4 Uhr. Eolksbibliothek: Zentralschule parterre. Jeden Montag nachmittag von b—6 Uhr geöffnet im Winterhalbjahr, , „ 4-5 „ „ , Gommrrhatbjahr. Schlachtftenereiuuahme: Hauptstraße Nr. 78 0, bei Herrn Süß. Wochentags von 8—12 und 2 bis b Uhr. rrtchtuenfchau-vesteanng: für Schlachten am Bor mittag bis früh 8 Uhr, für nachmittags bis 1 Uhr. I. Bezirk: von Brd.-Kat.-Nr. 1—l4b bei Herrn Hugo Hübsch, Hauptstraße Nr. 1l0, neben dem Denkmal. ll. Bezirk: von Brd.-Kat.-Nr. 148 bi» 28» bet Herrn Richard Straß, Hauptstr. Nr. IVO, Ecke Friedrich August Straße. Allgemeine r>rt»kraukeukaffe für Oberlungwitz und Ger»dorf: GeschäftSlolal Hauptstraße Nr. 157. ExpedttionSzeit: Wochentags v. 8—12 u. 2—8 Uhr Sonnabrnd» von 8—4 Uhr durchgehend. KrankengeldauSzahlung erfolgt nur Freitags wäh rend der üblichen Geschäftszeit. ür. msä. LaabS: Sprechstunden in seiner Wohnung Nr. 1198° Erlbacher Straße. Wochentags 8-9 Uhr vorm., 2—8 Uhr nachmittag», EonntagS 8-10 Uhr vormittags. vr. weä. Schmidt: Sprechstunden in seiner Wohnung Nr. 1920 Hauptstraße. Wochentags 8—V,IO Uhr vorn», und 2—8 Uhr nachm., Sonntag? 8—'/.IO Uhr vormittags. Badeanstalt Institut „Natura": Erlbacher Straße Nr 118^, geöffnet täglich von früh 8 Uhr btt abend? 9 Uhr. SonntagS bis mittag». Des Soldaten Gelöbnis. Vom westlichen Kriegsschauplatz sendet ein Hohenstein-Ernstthaler Krieger an seine Eltern folgendes stimmungsvolles Gedicht: Ich zog in weite Ferne, In Feindesland hinaus Und hab's getan auch gerne, Zu kämpfen den blut'gen Strauß. Ich bin'« auch ganz zufrieden Und geb mich willig orein, Und wenn's auch soll geschieden Auf immer, ewig sein. Der König rief, — es kamen Sie alle, alle her; Von all'n sie Abschied nahmen, Ob's jedem fiel auch schwer. Doch was hilft all das Klagen Und bittre Weinen nun? Die Waffen jetzt getragen Zu Deutschlands Ehr' und Ruhm! Auch ich will mutig streiten, Wie's Gott dem Herrn gefällt, Und sollt den Tod ich leiden, So sei's als tapfrer Held. Nur so, Herr, laß mich sterben Mit reinem Herzen. Dann Die Seligkeit erwerben Und ruh'n in Deiner Hand. Ach, Herr, behüt den Vater, Die liebe Mutter mein, Wenn ich in fremder Erde Begraben müßte sein. O sorg' für sie, Du lieber, Du ewig reicher Gott, Und schütze sie vor großer Und allerschlimmsten Not. Und sollt' es sein Dein Wille, Daß ich nach Hause kehr, Will ich's geloben stille, Daß ich dann sei die Wehr, Die abhelf' allen Nöten Dem lieben Elternpaar, Sie trag' bis an ihr Ende Auf Händen treu und warm. Wie lernt man Elternliebe Doch erst in Feindesland! Die lieben, reinen Triebe Zuvor man nicht erkannt. Sollt' Gott mich lasten leben, So will ich machen gut, Was ich zuvor versäumte — O Gott, nimm sie in Hut! Ich zog in weite Ferne, In Feindesland hinaus Und hab's getan auch gerne, Zu kämpfen den blut'gen Strauß Nun, Herr, so gib uns Deutschen, Wenn's Dir gefüllt, den Sieg. Laß wanken nicht, noch weichen Uns in dem heil'gen Krieg. Herr, tröste alle Lieben Die trauern jetzt daheim Um die, die draußen blieben, Die niemals kehren heim. Hilf, daß sie feste stehen Für Zeit und Ewigkeit. Gib Du ein Wiedersehen Nach all dem Erdenleid. F Z Eine Feldschlächteret im Betriebe zeigt unser heutige« Bild.