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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191411171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141117
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-17
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.11.1914
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Kronprinz Georg von Sachsen seine allerhöchste — Eine patriotische F e st v o r- «egend. Die «einen Mocken wurden jedoch bald i *— GlücklichindieH e i m at zurück- zu Wasser. .. , - - I ^st die Tochter einer hiesigen ange- * — Der 57. sa ch s r sch e n V e r l u st l i- Isehenen Familie, die sich vor Ausbruch des sie entnehmen wir folgendes: Reserve-Jnsan- Krieges in England aufhielt und erst jetzt über terie-Regiment Nr. 2^: Enul Frinzel aus I Vlissingen in die Heimat zurllckkehren konnte. Hohenstein-Ernstthal, schwer verwundet. Fried- Ueber die Erlebnisse der jungen Dame werden rich Max Sonntag aus Oberlungwitz 's. Ge- > wir in den nächsten Tagen näher berichten, freiter Rudolf Haase aus Oberlungwitz's. Un- I *— Hutzenabend. Hutzenabendl Wie terosfizier Poul Braun aus Oberlungwitz, ver- I klingt das friedlich! Da steigt in einem gleich wundet, Max Lasch aus Oberlungwitz, ver- I das wohlige Gefühl des sicheren Daheims aus, wundet. Franz Gündel aus Oberlungwitz, I da denkt man nicht an Aufregung, Not und verwundet. (Bei diesem Regiment ist nicht l Blutvergießen, nicht an Krieg und Kriegsgreu- der Geburtsort, sondern der letzte Wohnort an- I el. Und doch hat in dieser schweren Zeit ein gegeben.) — Karabinier-Regiment: Paul Her- I zig dieser Gedanke in uns Platz, es ist jetzt mann Korb aus Oberlungwitz, schwer verwun- I keine Zeit zu Erörterung und Unterhaltung det- I friedlicher Art, wir alle haben nur dem einen — Doppelte Anrechnung derI großen Dienste fürs Vaterland unsere Kraft zu Kriegszeit. Zur Behebung von Unklar- I widmen. Daher will auch der Erzgcbirgsverein heilen, die vielfach über die doppelte Anrech- I die von ihm bisher im Winterhalbjahre veran- nung der Kriegszeit in der Oeffentlichkeit Herr- I statteten, beliebten Hutzenabende in das Zei schen, sei mitgeteilt, daß es sich dabei Nicht um I chen des schwarzen und roten Kreuzes stellen, eine Anrechnung während der Dienstzeit selbst I Der erste fand am- Sonnabend im Berggast handelt, d. h. die Dienstzeit wird durch den I hause statt. Nach einer Eröffnungsrede des Krieg nicht verkürzt. Diese doppelte Berech- I Herrn Vorsitzenden H. H. Ebersbach etwa tritt nur in Kraft betr. Dienstalters, bei I sm obigen Sinne und einem gemeinsamen Lie- Anstellung, bei Berechnung des Gehaltes usw- I de führte Herr Philipp Mehnert eine An- * — Statistische Aufnahme! zahl Lichtbilder zunächst aus dem deutschen der Getveidevorräte. Eine Ver- I Belgien und später von den übrigen Kriegs ordnung des Ministeriums des Innern weist I schauplätzen vor. Wir sahen die Verwüstun- darauf hin, daß nach Maßgabe des Reichsge- I gen in Lüttich (Fort Loucin), Dinant und setzes vom 20. Mai und der Bekanntmachung ! Löwen, sahen alle die schon vertraut geworde- des Reichskanzlers vom 29. Oktober d. I. ! nen Städte Flanderns und Brabants mit am 1. Dezember für den Umfang des Rei- I ihrem stillen, behaglichen Eigenleben, ihren kost- ches eine zweite Aufnahme der Vorräte von ! baren Kunstdenkmälevn, ihrer regsamen Ar- Getreide und Erzeugnissen der Getreidemllllerei ! beitsamkeit. Wir sahen das Leben und Trei- für Menschen und tierische Ernährung stattfin- I den unserer Soldaten in hübschen, ost humor- det. Zur Ausführung dieser Erhebung wer- I gewürzten Aufnahmen. Auch die Not und das den für das Königreich Sachsen eine große I Unglück in unserm Ostpreußen sahen wir in Anzahl spezieller Anordnungen erlassen, die im I nackter Wirklichkeit, so eine Ausnahme vom einzelnen in Nr. 263 der „Sächsischen Staats- I Marktplatze in Hohenstein in Ostpreußen. Dann zeitung" wiedergegeben sind. Hervorgehoben I kamen die Marinebilder, der Führer der „Em- werden soll hier, daß sich die Aufnahme der I den", Kapitänleutnant von Müller, der Tapfe- Vorräte erstreckt auf sämtliche landwirtschast- I re, Großadmiral von Tirpitz, die „Göben", lichen Betriebe, die gewerblichen Betriebe der ! Unterseeboote, Tsingtau: das waren die Höhe- Nahrungsmittelbranche, aus diejenigen Han- I punkte. Und dann die lange Reihe unserer delsbetriebe, die mit Getreide, Mühlenfabri- I Führer: der deutsche Kronprinz, der Kronprinz katen, Futter usw. Handel treiben, sowie Wa- I von Bayern, Bülow, Albrecht von Württem- renhäuser, Konsumvereine, Getreidehallen und ! berg, Kluck, Moltke, Heeringen, von der Goltz, Getreidelagerhäuser, schließlich auch auf Ver- I Bessler, Zeppelin, Bismarck (der geistige Füh- kehrsbetriebe, wie Personen- und Frachtsuhr- I rer!) und zuletzt die beiden Kaiser der verblln- geschäfte, Straßenbahnbetriebe, Ausspannwirt- ! deten Reiche. Es würde zu weit führen, Woll schaften, Speditionen, Abfuhranpalten, Reitin- I ten wir auch nur einen Teil der Bilder be- stitute, Zirkusunternehmungen usw. Die Be- ! sprechen, und doch waren sie alle schön und triebsinhaber sind zu wahrheitsgemäßer Be- I dank der Vorführung durch Herrn Lehrer antwortung der Fragen verpflichtet, aus Nicht- I Müller sehr klar und deutlich. Herr Meh- beantwortung und wissentliche unrichtige An- I nert erklärte mit beredten, von echt vaterländi- gaben stehen Geldstrafe bis zu 3000 Mark, im I schem Geiste durchwehten Worten die einzelnen Unvermögensfalle Gefängnis bis zu 6 Mo- I Bilder und entledigte sich seiner Aufgabe in naten. I geschickter Weise. Eine Tellersammlung ergab * — „ D er Landsturm ". Von dem Militär- I die nette Summe von 50 Mark, die zum Be- Wochenblatt im Felde „Der Landsturm" ist jetzt I sten des Roten Kreuzes verwendet werden. Die bei uns die Nummer 5 vom 8. November ein- ! gehobene patriotische Stimmung, die der Vor- gegangen. ES ist dies, wie die Schriftleitung I trag ausgelöst hatte, kam zum Ausdruck in bekannt gibt, die letzte in VouzierS herausqe- ! vielen Volksliedern, und es war so schön ge gebene Nummer, da „durch die kriegerischen Er- I worden, daß gar niemand an das Nachhause- eignifse die Anwesenheit der Landsturmleute auf I gehen dachte. Erst in später Stunde nahm der anderem Platze notwendig wird." Der Druck I in so harmonischer Weise verlaufene Abend sei ber Zeitung wird deshalb einstweilen eingestellt. ! nen Abschluß. Hoffen wir, daß auch die näch- Wie die Schriftleitung weiter mitteilt, hat auch ! sten Abende einen gleichen Verlaus nehmen. Anerkennung und Freude über die Z-itung auS- I st e l l u n g gab gestern abend im Altstädter gedrückt und den Wunsch ausgesprochen, daß I Schützenhaus das Forkelsche Ensemble aus ihm sämtliche erschienenen Nummern nach Wiek- l Chemnitz. Bisher war man ja gewöhnt, von baden, wohin sich Kronprinz Georg infolge ! der in gutem Rufe stehenden Gesellschaft nur rheumatischer Erkrankung begeben muß, nachge- I Darbietringen lustigen Inhalts zu sehen und sankt werden möchten. Die Zeitung liegt in ! zu hören. Der Ernst der Zeit gebot aber, sich unserer Geschäftsstelle zur Einsichtnahme aus. mit Sachen tieferen Inhalts zu befassen. Daß * — Ein neuer Personenzug von I die Gesellschaft auch nach dieser Richtung hin Chemnitz nach Hohenstein-Ernstthal verkehrt von I allen Anforderungen zu genügen versteht, hat heute Montag ab. Die Abfahrtszeiten desselben I sie durch die gestrige Vorstellung bewiesen. Von sind folgende: Ab Lhemnitz-Hbf. 9,12 Uhr nachm., ! packender Wirkung war ein vaterländisches ab Chemnitz-Süd 9,16, ab Themnitz-Nikolaivorst. ! Zeitbild aus dttsem Jahre: „Mit Gott an die 9,21, ab Siegmar 9,29, ab Grüna 9,37, ab I Gewehre!" Allgemeinen Anklang fanden auch Wüstenbrand 9,44 mit Ankunft in Hohenstein- I die Gesangsstücke der drei Damen Forkel als Ernstthal 9,50 Uhr abends. Der Zug führt I „Blaue Jungen" und „Gardekürassiere", die 2,-4, Klaffe. I schmucken Uniformen seien hierbei besonders * — Einzahlungskurse. Von jetzt ab I hervorgehoben. Auch die anderen Darbietun ¬ gelten folgende neuen Einzahlungskurse für Post- I gen gelangen vorzüglich, sodaß die zahlreich anweisungen nach den Niederlanden 100 Gulden I erschienenen Zuhörer mehrere Stunden lang in --- 189 Mark; nach den Vereinigten Staaten von ! angenehmer Weise unterhalten wurden. Amerika 100 Dollars --- 468 Mark. I «erttors, 16 Nov. Da« hiesige Lehrer- * — DieZiehung der sächs. Lan-! kollegium Ihat für KricgShilse auf Monat No deslotterie wird nach einem Beschlusse ! oember 187 Mark gezahlt, ein Mitglied hierzu des Finanzministeriums im Februar n. I. ! noch 10 Mark. fortgesetzt werden. Die dritte Klasse gelangt I GerSVors, 16 Nov. Die diesjährige Bau- zur Ausspielung. Den Anlaß hat der flotte I tätigkeit in unserem Orte ist nun so gut wie Verkauf der Lose der Roten Kreuz-Lotterie l beendet anzuschen. An der Benedixstraße wurde und der Völkerschlachtlotterie, welcher den Nach- I der Wohnhausneubau dcS Bergarbeiters Jalinek, weis brachte, daß Spiellust im Publikum vor- I an der Hauptspäße das Geschäftshaus des Bau- handen ist, gegeben. ! Unternehmers Meierhof und an der Stollbergcr * — 26. Völkerschlachtdenk-I Straße das Zweifamilien-Wohnhans des Werk- m a I s - L o t t e r i e. Am letzten Ziehungs- I meisterS Max Dörr ausgcsührt. Eine größere tage entfielen ein Gewinn von 5 Mk und die I Bautätigkeit war in der Erlbacher Straße zu Prämie von 75 000 Mk. aus Nr. 166 973, ! verzeichnen; es wurden dort das Sechsfamilien- 25 000 Mk. auf Nr. 149 279 ; 500 Mk. aus ! Wohnhaus des Bergarbeiters Max Rauner, so- Nr. 16 349; 300 Mk. auf Nr. 44 066, 45 052, ! wie die Einfamtlien-Wohnhäuser von Großer 70 716; 200 Mk. auf Nr. 74 531, 97 693, I und Neubert errichtet. An der Ortsgrenze Ober- 145 555, 190 016; 100 Mk. auf Nr. 8292, ! lungwitz ließ Herr Vieweg gegenüber Bahners 19 456, 142 590, 160 433, 183 854. Fabrik durch den Architekten Max Müller, Gers- * Hoheafteia-Grastthal, 16. Nov. Die Zahl I dorf, einen Eckwohnhausbau mit einigen Läden der auS unserer Stadt stammenden und mit I aufführen. Weiter lagen noch 3 Projekte auf dem Eisernen Kreuz ausgezeichneten Krieger I WohnhauSneubaüten vor, die aber wegen der mehrt sich mehr und mehr. Heute wird uns I Kriegswirren nicht zur Ausführung kommen mitgeteilt, daß der von hier gebürtige, dem ! konnten. Die Gemeinde ließ verschiedene Bach- Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 52 angehörige I bettregulierungen und Schleusenbautcn aussühren. Sergeant Kurt Illgen ebenfalls Ritter des I Der Schleusenbau an der Erlbacher Straße gilt Eisernen Kreuzes geworden ist. Herr Illgen I als Notstandsarbeit. hat sich die Auszeichnung bei den Kämpfen um! t. Laage^berß, 16. Nov. Eine günstige Dixmuden erworben. — Zum Feldwebel befördert l Geleaenhett bot sich am Sonnabend, unserer wurde Herr Kaufmann Unteroffizier Bruno I Schuljugend einen Einblick ins Militärleben"zu Hofmann (1. Vorsteher der TurnerbundrS) von I geben. Die Klaffen begaben sich deshalb in hier. Herr Hofmann gehört dem Reserve-Jn- ! Begleitung ihrer Lehrer auf Falkener Flur, wo fanterie-Regiment Nr. 243 an. Zum Vizefeld- eine Kompagnie ^ieaSfreiwilltger der Chemnitzer webel befördert wurde Herr Fabrikant Unter- I Garnison ein Biwak abhielt. Der Hauptmann offizier Karl Bohne (Firma Theodor Bohne), übernahm in liebenswürdigster Weise Führung Herr Bohn« gehört dem gleichen Regiment an. j und Erklärung. Die Kinder sahen ein aus den Das 41 etter als Hindernis. Russische Kräfte entscheidend geschlagen. (W.T.B.) Großes Hauptquartier, 16. Novbr., vormittags. (Amtlich.) Auf dem westlichen Kriegsschauplatz war gestern die Tätigkeit beider Par teien infolge des herrschenden Sturmes und Schneetreibens nur gering. In Flandern schrittet! unsere Angriffe langsam vorwärts. Im Argouner Walde exrangen sie jedoch einen größeren Erfolg. Der Kampf im Osten dauert fort. Gestern warfen unsere in Ost preußen kämpfenden Truppen den Feind in der Gegend südlich von Stallu- pönen. Die aus Westpreußen operierenden Truppen wehrten bei Soldan den Anmarsch der russischen Kräfte erfolgreich ab und warfen am rechten Weichselufer vormarschierende starke russische Kräfte iu siegreichem Gefecht bei Lipno auf Plock zurück. In diesem Kampf wurden 5000 Gefangene gemacht und 10 Ma schinengewehre genommen. In dem seit einigen Tagen in Fortsetzung des Erfolges bei Wlvclawez stattgehabten Kampf fiel die Entscheidung. Mehrere entgegengetretene russische Armeekorps wurden bis über Kutno zurück geworfen. Sie verloren nach den bisherigen Feststellungen AZ 000 Mann an Gefangenen, mindestens 70 Maschinengewehre und Geschütze, deren Zahl noch nicht feststeht. Die oberste Heeresleitung. mitgeführten Zeltplanen errichtetes Zelt, sowie einen ausgehobenen Schützengraben, wie er im Kriege Verwendung findet. Besonders interessierte das Abkochen der Mittagsmahlzeit, die in Reis und Rindfleisch bestand. Nachdem die Kinder auch noch in die Aufgabe, die dieser Felddienst übung zugrunde lag, eingeweiht worden waren, wurde, hocherfreut über das Geschaute, der Heim weg angetreten. ) :( Kalle«, 16. Nov. Einen patriotischen Familienabend wird am 2. Weihnachtsfeiertag der hiesige Turnverein im Gasthofe veranstalten. Der Reingewinn soll den Kriegern aus unserem Orte zugute kommen. * Hvhaporf, 16. Nsv. Am Freitag verun glückte auf einem hiesigen Steinkohlenwerk der 16jährige Bergarbeiter Müller aus Oelsnitz dadurch, daß er von einem vollen Kohlenhunt erfaßt wurde und hierbei schwere Verletzungen erlitt. * Dresden, 15. Nov. Ein Unterstützungs schwindler, der am 7. August 1883 in Lngau geborene, bereits schwer vorbestrafte Schlosser Robert Gotthold Richter, ist hier am 12. d. M. von der Kriminalpolizei festgenommen worden. Er hat bei verschiedenen Ortsgruppen des Ver- eins sür das Deutschtum im Auslande Unter stützungen erbettelt. Um seiner Bettelei mehr Erfolg zu sichern, erzählte er, er habe sich bei Ausbruch des Krieges in Paris aufgehalten und sei von dort geflüchtet. Unterwegs habe er der deutschen Heeresleitung wertvolle Dienste durch wichtige Nachrichten ovm Feinde geleistet, wofür er mit den. Eisernen Kreuz belohnt worden sei. Er wies darüber ein Telegramm vor und trug das Kreuz am schwarz-weißen Bande im Knopf loch seiner Zivilklcider. Auf diese Weise bat er, soweit bis jetzt bekannt ist, in Berlin und Oschatz Unterstützungen erlangt. In Dresden ist es beim Versuch geblieben. * Meißen, 15. Nov. Tödlich verunglück! ist der 61jährige Geschirrführer Julius Ullrich. Von einem vorübcrfahrenden Kollegen aufmerksam gemacht, daß es Zeit sei, Licht anzuzünden, hat er sich auf dem Bock aufgerichtet, ist herabgefallen und hat einen Schädelbruch erlitten. * Annaberg, 15. Nov. Im nahen Königs walde brannte das dem z. Zt. im Felde stehen den Oskar Thiele gehörige Bauerngut vollstän dig nieder. Die Erntevorräte, das Mobiliar, Vieh und landwirtschaftlichen Geräte wurden ein Raub der Flammen. * OelSvitz i. B., 15. Nov. In dem Zwangs- versteigernngslermin der früher Schanzschen, auf den Namen Bertha Sophie verw. Thieme einge tragenen Bierbrauer-'i blieb die Stadt Oelsnitz mit 300 Mark Höchstbietende, zu welchem Preise ihr auch der Zuschlag erteilt worden ist. Die Stadt hat allerdings eine Hypothek in Höhe von 61 000 Mark ans dem Grundstück. Brauerei nebst Grundstück sind auf 115000 Mark geschätzt worden. * Ka«enz, 15. Nov. Im Grünsteinwerk« Wiesa wurde durch niedergeheude Steinmassen der 21 Jahre alte Steinarbeiter Tenne aus Hen nersdorf verschüttet. Bei den sofort in Angriff genommenen Befreiungsarbeiten lösten sich aber mals größere Steinmaffen, durch die der 52 Jahre alte Steinarbeiter Heinrich Meyer aus Wiesa und der 53 Jahre alte Steinarbeiter Gustav Guhr aus Elstra erschlagen wurden. Beide Ge töteten sind verheiratet. Tenne ist mit Verletzun gen davongekommen. * Schkeuditz, 15. Nov. Gestern mittag kurz vor 1 Uhr ist bei der Station Schkeuditz ein von Wahren kommender Gütereilzug zusammenge stoßen. Der den Zug von Halle begleitende Bahnmeister Seipke aus Schkeuditz wurde getötet. Schwerverletzt wurden der Zugführer des Eilgü terzuges und ein Viehtranspvrteur. Beide wurden nach Halle gebracht. Der Materialschaden soll ziemlich bedeutend sein. Die Strecke ist für den Verkehr frei. — Amtlich wird hierzu gemeldet: Auf Bahnhof, Schkeuditz sind durch Ueverfahren eines auf Halt stehenden Einfahrtssignals zwei Güterzüge zusammengestoßen. Ein Beamter ist tot, mehrere Beamte, sowie anscheinend eine Privatperson sind verletzt. Depeschen vom 16. November. Rotterd««. „Tijd" schreibt: Die Deutschen haben einen Ausfall auf Dixmuden gemacht. Es ist unglaublich, wie behutsam die Deutschen da bei vorgehen. Sie versuchen des nachts durch kühne Aufklärung den Weg für ihre Truppen zu öffnen. Dixmuden ist für die Deutschen außer ordentlich wichtig. Für die Verbündeten ist der Verlust des Ortes nicht allzuschwer, weil durch Besitz desselben die erste Linie noch nicht durch brochen ist. Brüssel. Wie man erfährt, haben Eng land und Frankreich Belgien je 240 Millionen zu Kriegszwecken vorgeschossen. Mit den 200 Millionen, welche das Brüsseler Parlament be willigte, belaufen sich die belgischen Kriegsko sten schon auf 700 Millionen. Zürich. Auf Bcfeyl des StadthauptmannS von Petersburg sind viele Chinesen aus Peters burg ausgcwieien worden. Genf. Aus Lyon wird gemeldet: Die Blätter sprechen hartnäckig vom künftigen Frie- I den und lassen erkennen, daß Frankreichs Sehn sucht nach Frieden zu wachsen beginne. Frei lich deuten sie an, daß Deutschland zuerst spre chen müsse. Genf. Meldungen aus Boulogne schil dern die surchtbare Heftigkeit der Känrpfe bei der Einnahme von Dixmuden. Die Deutschen attackierten aus der ganzen Front. Die An- grifsswut der Deutschen ist unvergleichlich groß. Schließlich bombardierten die Deutschen die Stadt. Die Berichte entschuldigen die Nieder lage der Verbündeten durch den Hinweis, daß es in Dixmuden von Spionen wimmele. Genf. Der gestern abend 11 Uhr ausge gebene französische amtliche Bericht lautet: „Vom Meere bis Lille ist der Tag gut ver laufen. Zwei feindliche Angriffe, einer nord westlich von Connebeke und einer südlich von Dpern, sind abgeschlagen worden. Der letztere mit großen Verlusten sür die Deutschen. Zwi schen dem Kanal, La Bassee und Arras sowie im Distrikt Lisons hat der Feind zwei ver gebliche Angriffe unternommen. Weiteres gibt es nicht zu melden." Kopenhagen. „Politiken" meldet aus Paris: Die letzten Nachrichten von der Nordfront be sagen, daß Dpern dauernd im Mittelpunkt der deutschen Offensive gegen die Engländer steht. Der Kampf ist sehr heftig und wurde durch dichten Nebel erschwert. Die Deutschen haben von neuem Angriffe auf La Baffee und dem Dserufer unternommen. Dpern, Bethune und Arras wurden aufs neue beschossen. Kopenhagen. Der Vorstoß auf Upern-Dix- müden war die bedeutendste Operation "seit Be ginn des Krieges. Es waren größere Truppen- maffen aktiv, als je zuvor. Am Donnerstag er schienen zwei Flieger über Dpern, die. Bomben warfen, welche u. a. die Kirche und daS'RathauS zerstörten. Kopenhagen. Nach Petersburger Meldungen hat die türkische Flotte im Schwarzen Meer 34 russische Handelsschiffe weggenommen. Odessa wird von neuem bombardiert. Rom. Der „Newyork Herald" meldet, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika dio zweite Klasse der Reservisten der Kriegsflotte einzögen. Athen. Die französische Regierung hat sich bereit erklärt, Griechenland auf die noch nicht ausgegebene zweite Hälfte seiner Anleihe von 500 Millionen einen Vorschuß von 20 Millio nen zu gewähren, der bei der Realisierung der Anleihe abgezogen werden soll. Das Darlehn wird von der Banque de france ausgezahlt werden. Konstantinopel. Der amtliche Bericht des Mischen Großen Hauptquartiers lautet: Gestnu griffen türkische Truppen die Stellungen von ^man-Sisi an der russischen Grenze an. Der Feind erlitt starke Verluste. Eine Abteilung bc- etzte Ducheuy. Dem Feind wurden viel Muni tion und Lebensmittel abgenomwen. Valparaiso. Amtlich wird i» Abrede gestellt, >aß eine japanische Flotte an der Küste von Thile bemerkt worden sei. Es seien die deut- chen Schiffe „Leipzig" und „Dresden" gewesen, )te ihre Vorräte ergänzten. Sie stachen vorge- stern bei Morgengrauen in See.
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