Volltext Seite (XML)
Kin M KnnMen. Roman von K. Deutsch. 81. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Da stürzte Graf Geza vor ihr nieder und mit einer Stimme, die durch Mark und Bein ging, mit einer Stimme, in der die furchtbar«! Verzweiflung lag, rief er: „Im Namen der ewigen Barmherzigkeit, lassen Sie sich retten! Hassen und verachten Sie mich, wie ein wil des Tier, aber jetzt nehmen Sie meine Hilse an, wenn ich mich nicht hier vor Ihren Au gen töten soll!" Er konnte nicht weiter sprechen; was man nicht für möglich hielt, geschah: ein heißes, tiefes Weinen rang sich aus der Brust des wilden, ungestümen Mannes. Vor diesem furchtbaren Schmerze, dieser unsäglichen Verzweiflung, diesen brennenden Tränen schwand der dumpfe Groll aus ihrem Herzen. „Ich bin nicht so beschädigt, wie Sie glau ben," sagte sie. So sehr wie sie sich zwang, ruhig zu sprechen, man merkte ihrer Stimme die Anstrengung an: „Ich kann mich nur nicht bewegen und die Beine schmerzen." „Wollen Sie mich aufrichten? Vielleicht wird es dadurch besser." Er hob sie mit zitternden Händen auf, ließ von Misko ein Stück des zertrümmerten Wa gens zu einem Sitz Herrichten, breitete den Pelzmantel darüber und ließ sie sanft darauf nieder. „Sehen Sie, es geht und wird auch bald wieder gut," sagte sie mit Selbstverleugnung. Ihre Stimme war wie gebrochen und Schauer auf Schauer erschütterten ihren Körper. Er nahm seinen Reitermantel ab und wickelte sie darein. Er konnte vor Jammer nicht sprechen, die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Die Selbstverachtung und der Zorn gegen sich brannten wie verzehrendes Feuer in seinem Herzen und er hätte sich am liebsten eine Kn- gel durch den Kopf gejagt. Misko spannte sich eines der Pferde aus und schwang sich darauf, er wollte in's Schloß und Hilse holen. Die Mahnung seines Herrn, sich ja nur zu beeilen, hörte er kaum mehr. Er war bald im Dunkel verschwunden und man hörte in der Stille der Nacht den rasenden Galopp seines Pferdes. Geza stand schweigend vor der stillen Ge stalt. Seine Hände waren in einander ge preßt und ein Jammer, eine Verzweiflung in seinem Herzen, für die es keine Worte gab. Ununterbrochen rieselte der Regen herab, Nebel zogen wie Wolkenschatten an ihm vor über. Kein Stern durchbrach die Finsternis. Alles schwarz, düster, unheimlich, kein Ton durchdrang die Stille, als hier und da ein einzelner Windstoß oder der schrille Schrei ei nes Nachtvogels. Er fühlte nicht die nasse Kälte, die ihm durch alle Poren drang, nicht den schneiden den Wind, der um sein unbedecktes Haupt fuhr, denn die Mütze war ihm vom Kopse gefallen und ihm war nicht eingefallen, sie zu suchen. Minute auf Minute verrann, jede schlich sür ihn mit dem bleiernen Schritt eines Jahrhun derts vorüber. Endlich konnte er es nicht länger ertragen. Jede Minute länger auf dem freien Felde, in Schnee und Regen, von dem Winde umbraust, mehrte die Gefahr. Er woll te sie auf den Armen ins Schloß tragen. Als er sich über sie beugte sah er, daß sie ohn mächtig war. Er tat keinen Ausruf, er sprach kein Wort, aber so fest war es in ihm, als hätte er den furchtbarsten Schwur getan: wenn es der Tod war, sollte ihn der kommend« Morgen nicht mehr lebend finden. Er wickelte sie fest m den Mantel, hob sie in seine Arme und be gann die Böschung heraufzuklimmen, trr war ein starker Mann und der Augenblick verzclm- sachte seine Kräfte, aber er konnte es kaum zustande bringen. Der steile Berg war mit Eis und Schnee bedeckt, bei jedem Schritt glitt er aus oder versank knietief in die gelockerte Mas se. Seine Schläfe pochten, seine Pulse häm ¬ merten und kalter Schweiß bedeckte sein Ge sicht. Endlich stand er auf der Landstraße oben. Einige Augenblicke lehnte er hochaufatmend mit geschlossenen Augen an einem Baum, dann schritt er weiter. (Fortsetzung folgt.) Kirchenuachrichten Parochie St. TrinitatiS Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Bo« Gersdorf Donnerstag, den 19. November, abends 8 Uhr Kriegs- betstunde in der Kirche. A. 2vtz. Die Kasse braucht während deSKriegcs nurdteRegelleistung zuzahlen, während inFriedens- zetten manche Kassen Uber die gesetzliche Höhen leistung hinauSgehen So dürfle eS in Ihrem Falle sein und Sie können nichts dagegen tun. Die Kasse zahlt eben nur daS gesetzlich Vorge schriebene. Bei Kassen dagegen, die bisher schon nur die Regelleistung zahlten, wird sich vielfach mit einer Beitragserhöhung geholfen, die bei der von Ihnen angeführten Kasse wegen der auf daS gesetzliche Maß beschränkten Unterstützung nicht notwendig war. ei * ^4 ? W EinWrschgebiet der Türke« i« AeWte«. Nicht nur im Kaukasus, sondern auch in Aegypten ist die Offensive der Türken von Erfolg begleitet gewesen. Bon der Sinai- Halbinsel aus ging ein türkisches Heer gegen Aegypten vor. Die ägyptische Grenze wurde bereits vor etlichen Tagen überschritten und die Engländer bei el-Arisch geschlagen. Auf unserer Kartenskizze ist auch der Suezkanal ersichtlich, der bekannte Weltoerkehrsweg, der von den Engländern beherrscht wird. England würde schweren Schaden erleiden, wenn es den Türken gelingen sollte, diesen Kanal in ibre Gewalt zu bekommen. DIvu! lüeu! öüügs, gute ^stwungsmittsi in Paketen zu Vl Pfund. Ohne Vrei»erhöh»«g tu alle« Geschäfte« z« habe«. bei Druck und Verlag: Horn » Lehmann. Verantwortlich sür die Schristleitung: Emil Horn, Hohenstein-Ernstthal. . . zu 10 Pfg. (3 Stück 25 Pfg.) . . zu 10 Pfg. (3 Stück 25 Pfg.) Preis 15, 30, 60 Pfg. Wohlschmeckend. Ruffs Bäckerei Hohenstein-Ernstthal. vom russisch-türkischen Kriegsschauplatz (Format 55:80 em) sind eingetroffen und zum Preise vou 40 Pfg. in unserer Geschäftsstelle zu haben. vorzüglich geeignet, ins Feld zu schicken, in nur bester und bekannter Qualität empfiehlt A. Schletter, Hohenstein-ErnstiHal, Zillplatz. Mitte Gersdorf. In meinem Hause ist eine schön gelegene kialkvlagv zu vermieten u. sofort beziehbar. Robert Hesse, Mühlenkusitzer. Aus Anlaß unserer golünen Hochzeit sind uns so viele Beweise der (iebe und Ehrung zuteil ge worden, wofür wir hiermit unseren herzlichsten Dank aussprechcu. Hohenstein-Ernstthal, den >7. November jM. Ernst Wunderlich und Frau. Perfekte Asftoher ««d AGoßeriM« suchen sofort vei hohem Akkord lohn Seim ck Drechsler, Grüna i. Sa. Killis- Nahrhaft. Schlkterdrat! Vielfach patentiert, enthält sämt liche Nährstoffe des Kornes, un erreicht im Wohlgeschmack. werden in jeder Familie gebraucht. Dazu gehören: Ovllrvr ^nlÄckinK« aus Dr. Oetker s Puddingpulvern . . . aus Dr. Oetker s Rote Grützepulver .... All«I»t8p«t8viL nisil aus Dr Oetker s s (Nie wieder das englische Mondamin! Bester ist Z>r -elLer's 6n«tln.) / MUMmMMiiM (Größe 18X25 em) hält zum Preise vou 50 uud 60 Pfg. das Stück am Lager die Geschäftsstelle dieses Blattes Hohenstein-Ernstthal, Bahnstraße 3. Für 2 Knaben im Alter von 7 und 6 Jahren wird billiges Unterkommen ge sucht. Angebote sind zu richten an den Mmeiimlmll KmlW Bez. Chtz. MlUWerFmlien-Mnli Freitag, den 2V. November, akeuds 8 Uhr i«l Altstödter SchüSenhaose. . Gesänge vom Lehrergesangverein und den Vereinen des N „Erzgebirgischen Sängerbundes", Mufik- und Gedichts- vorträge, Lichtbilder vom westlichen Kriegsschauplätze. Eintritt frei! Mauer Wd Irmen, Jünglinge nid Inngsrnnen find herzlich eingelnden. Auf Grund der amtlichen Entschließung, Liebesgaben für den Weihnachtstisch unserer braven Krieger ZU stiften, welche möglichst bald an Aats- stelle abzugeben sind, erlaubt sich der unterzeichnete Verein hierdurch, die geehrte Einwohnerschaft von Hohenstein-Ernstthal und Umgegend herzlich zu bitten, gütigst zu berücksichtigen. Der Rabatt-Sparverein Hohenstein-Ernstthaler Geschäftsleute. HMllM H Rsch- Md L U JelMMlg., V M Hoh.-Er., Centralstr. K offener! Freitag früh emireffend ff. Schellfisch. Fischgewürz gratis bei E, - kauf von 3 Plund Schellfisch Eine gebrauchte WllslhnllWne zum Runddreheu für 20 Mark zu verkaufen. Oberlungwitz Nr. Itttt Bäckerlehrling unter günst. Bedingungen sofort oder Ostern 1915 gesucht. L. Schade, Leipzig-Stötteritz, Zuckelhäuser Str. 7. Schöne sonnige liiloknung zu vermieten Hoh.-Er., Zeißigstratze 1. Elektrische TaslhenllWen sowie ErsWiraea u. -Batterien empfiehlt ArnaLalMM^lM Buchbinderei,Buch u.Papierhdlg. 7. Uovombor orlitt bei ^Varnoton in Rolxion clon Uoläontoci türs Vatorlanä moin trouor Voamtor, äor Kaufmann Pomper Ontsroffirisr 6. 3. im lns.-3sA. blr. 131. 8oit aoinor Vobrsoit in moinom Nauso tätiss, bat or jociorLoit mit 8o1tsnor llivFabo unä ^roaaor Vüiobttrouo aoinom Voruko ^olobt. Uit 8ivA68b6A6i8torun8 bat or aoit No^inn an clom ^olä^u^o toilZo- nommoa unä laut ^ou^nia 8oino8 VorAoovtston aiob äurok lapkorlroit unä Vmaiobt borvor^otan, vokür ikm al8 böobato ^.norlronnun^ äao oiaorno Lrous in äon naoboton Da^on vorbobon voräon 8o11t«. üoutoobor Uolä Kat or 8«in .jun^vo Vsdon Asla88vn. Von Vorluot äio808 bravon ^lonaobon botrauoro iob tiok; ckurob ooinon obrbaron Vkaralrtvr virci or mir allvLoit in obronckom Ooäonbon bloibon. Nobsri Pfefferkorn. AlMuhlarbtittt gesucht zu sofortigem Anlriit. Redslob L Söhne, Hoh.-Er. Weber und Weberinnen für mechanisch stellt ein Robert Pfefferkorn, Hohenstein-Ernstthal