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Knugk M Hohrckii-Mßtftln APNttl kl" "rhl- ff. ' Mf MLÄ MeEDA, hen LV. Asvemhex LVL4 4L WWMWIIWWM»!W»WWW«>WM«U»IIM>«»MW«V«MMII.WtUW»»»MltMIIEL««MtW0»U!i.M'»,'m^«Wq4WWWW M M zmckckll. Ruman von K. Deutsch. L:' Forisetzung. (Nachdruck verboten.) Ais die Schreckensnachricht aus Preßburg kam, war der Jammer und das Entsetzen gras;, ich glaubte nicht anders, als daß die Hochwohlgeborene wahnsinnig werden wurde. Zwei Tage und zwei Nächte verbrachte sie ohne Speise und Trant in wortlosem Jam mer. Am dritten Morgen faßte sic endlich ei nen Entschluß. Sie ließ anspannen und fuhr nach Preßburg. Doch sie kam nicht weit in der gräflichen Kutsche. Die ganze Gegend wimmelte von Kaiserlichen. Eine Stunde von hier ließ sie den Wagen zurück und ging als Bäuerin verkleidet zu Fuß nach Preßburg. Was sie dort wollte? Ihn noch einmal sehen, ihn retten, oder wenigstens den schmählichen Tod von ihm abwenden. Es sollte ihr gar- nichts gelingen, nicht einmal der Zutritt wurde ihr zu ihm gewährt. Man hatte kein Mitleid mit der Frau des Rebellen. Es mutzte ein Beispiel gegeben werden, indem man den stol zesten Edelmann des Landes auf diese Weise enden ließ. Sie sah ihn erst, als er unter Trommel schlag mit auf dem Rücken gebundenen Hän den zum Richtplatz geführt wurde. Es hat ja damals in den Zeitungen gestanden und er zählt haben es sich die Leute auf den Straßen und in den Häusern noch jahrelang nachher, wie eine totblasse Frau nahe der Richtstätte auf den Gefangenen zugestürzt sei und wie der Verurteilte das Weib seines Herzens we gen der gefesselten Hände nicht habe ausrichten können, nur niedergekniet sei er und habe sie auf den blassen, stummen Mund geküßt, und wie er dann der Menge zugerufen, er lasse sei ner Nation, seinem Volke Weib und Kin-als letztes Verntächtnis Md M« HgM ein heftiger Lroumtelschlag seine weiteren Worte abgc- schnitten und nach eitler MMs.litMde alles vorüber war. Acht Tage später fam die Gräfin zurück und ich, die ich ihre AwM Mgr, .die ich sie mit meinem Herzblut ^StMrt chghe, habe sie nicht wiedererkgMt. EM .sMue junge Frau hatte das Schloß verlassen, eine gebrochene, mit starren Gesichtszügen und grauem Hpare kehrte wieder. Ich schwöre es Ihnen, liebe Kisaszony! ihr schönes, schwarzes Haar, ganz weiß war es geworden und ist auch so gehlie ben und die Trauerkleider hat sie seit damals auch nicht wieder abgelegt und jedes Jghr, i wenn dieser Tag wiederkehrt, schließt sie sich f in ihre Zimmer ein und bleibt ohne Nahrung und ohne ein menschliches Gesicht zu sehen." Die Alte schwieg, ihr treues Gemüt war - durch das Erzählen dieser traurigen Vorgänge sehr erschüttert, aber auch das bleiche Gesicht des Mädchens vor ihr zeigte, wie tief ergrif fen diese war. Die Erscheinung der Gräfin hatte immer tief aus sie gewirkt, ihr zu den ken gegeben, die erste Zeit besonders und auch später hatte sich kaum der Eindruck gemindert.l Die hohe, dunkle Gestalt mit den schneeweißen Haaren und dein verhältnismäßig noch jungen Gesicht, mit den harten, fast steinernen Zügen war ihr wie ein großes, dunkles Geheimnis erschienen, wie ein Rätsel, dessen Lösung nur tief und groß sein konnte, war die Tragik in Person. — Und das ungeheure Schicksal, das sie betroffen, hatte ihr auch seinen Stempel für immer ausgedrückt. . . Arme Frau! Wie konnte sie so etwas ver gessen? Und daß es nicht der einzige große Schmerz des Lebens blieb, sollte sie bald er fahren. .XII. „Wir lebten hier in diesem schlosse," be- 4wnn die Datka nach einer Weile wieder. „Es war stets der Lieblingsaufenthalt de? seligen Herrn gewesen und die Gnädige hätte ihn nicht für alle Paläste der Welt umgetauscht. . . Dse andern Güter waren konfisziert und sind erst vor einigen Jahren an die Herrschaft zurückge- geben worden. Die Hochwohlgeborene führte ein sehr zu rückgezogenes Leben und erzog ihre Kinder. Der Geza, unser junger Herr Graf, war schon als Kind wild und unbändig. Er war als Erstgeborener der Liebling des seligen Herrn gewesen. Bei seiner Geburt hatte er vor Freude und Glück Tausende und Tausende an Arme und Vereine verteilt, er hatte sich zuge schworen, nur Glück und Sonnenschein um das Kind zu verbreiten und ihm nie unnötiger weise eine trübe Stunde zu bereiten, und die Gräfin hielt es wie ein heiliges Vermächtnis. Nie wurde ihm ein Wunsch versagt; er konnte tun und lassen, was er wollte, und natürlich — da wurde auch die Wildheit und Ungebun denheit mit ihm groß, denn ein ewig gleiches Wetter ist weder für einen Acker, noch für ein! Kinderherz gut. Liebe und Strenge mtsssen' Hand in Hand gehen, und unser junger Herr hätte mehr Strenge als Liebe gebrauchen kön nen. Zwar gut ist er und hat ein Herz für jedes Leid, und die Diener und Bauern möch ten für ihn durch's Feuer gehen, aber er könnte in vielen Dingen doch anders sein, das werden Sie auch schon gemerkt haben, liebe Kisaszony, obwohl er gerade Ihnen mehr Respekt bezeigt, als je einem Frauenzimmer." In die Wangen Elisabeths schoß eine jähe Glut, sie wußte selbst nicht warum. „Wie gesagt, unserm jungen Herrn wurdet stets zu viel durch die Finger gesehen, dafür hielt aber auch die Hochwohlgeborene die Tochter zu kurz und zu streng," fuhr die Datka fort. „Und es ist ja immer so, was bei dem einen zu viel getan wird, geschieht bei dem andern zu wenig. Die Irma war auch ein stilles, bleiches Kind, gerad' wie unsere Kleine, große trau rige Augen und immer in sich gekehrt und eingeschüchtert. An mir hing sie mit ganzer Seele, mir, vertraute sie Alles, jedes Leid ihres jungen .Kinderherzens, wie auch später, als ernstere Dinge kamen. Ich hatte sie auch groß gezo gen, wie ihre Mutter, und sie auf meinen Ar men getragen. Ich liebte sie mehr als mein Leben, und darum sind mir ihre Kinder so fest ans Herz gewachsen, als wären sie mein eigen Fleisch und Blut. Fünfzehn Jahre war sie alt, da ereignete es sich, daß wir einen neuen Schloßwart be kamen, aus Siebenbürgen kam er herüber. Im Winter war er hierher gezogen, im Früh ling kam der Sohn, der Ingenieur in Pest war, zu Besuch. Niemand als ich merkte, daß mit meiner kleinen Jrnia eine große Veränderung vor gegangen Ivar. Sie war nicht mehr das blei che, stille Kind, sie war plötzlich heiterer, leb hafter geworden, ihr Gesicht hatte Farbe, ihre Augen Glanz bekommen, und als wieder ei nige Wochen um waren, da wußte ich Alles. Sie liebte den Sohn des Schloßwarts und wurde geliebt. Sie hatten es sich gestanden und geschworen, nie von einander zu lassen. O, mein Schrecken, er war fast so groß, als damals vor Jahren, da die Jammerbotschast aus Preßburg kam. (Fortsetzung folgt.) BeMuWN Mf msere MW werden jederzeit eiltgegengenommen.