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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191411108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-10
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.11.1914
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Schiff« in Aktion setzen und alle Kanonen ihrer fünf Gefechtsarten. Diese wurden zu- erst aus „Monmouth", „Glasgow" und „Otran to" gerichtet. „Otranto" entkam schwer beschä digt in der hereinbrechenden Dämmerung. Bald darauf folgte „Glasgow", die auch außer Gefecht gesetzt war, aber anscheinend ihre See tüchtigkeit bewahrt hatte. Die fünf deutschen Schisse setzten den Angriff aus die „Mon mouth" und die „Good Hope" fort, bis erstere nach wenigen Minuten sank. Jetzt trennten die Kampfschiffe nur etwa 4000 Meter., Die schwer beschädigte „Good Hope" hielt noch aus, bis eine Explosion an Bord erfolgte, und zog sich daraus um 7^ Uhr zurück. Sie war in Flammen gehüllt, als sie verschwand. Es ist unbekannt, ob die Mannschaft dem Feuer- Einhalt tun konnte, oder ob das Schiff in folge der Explosion unterging. Das Feuer erstarb und das Schiss wurde nicht mehr gese hen. Die deutschen Offiziere schlossen daraus, daß die „Good Hope" mit der ganzen Be mannung verloren gegangen ist. Die einzige Spur von den Briten, die gefunden wurde, bestand in einer Funkenbotschaft, worin die „Glasgow" erfolglos das Flaggschiff anrief. Es war unmöglich, irgendwen von der Be mannung der „Monmouth" zu retten, da die Deutschen angesichts des Sturmes kleine Boote nicht aussetzen konnten. Die „Monmouth" war in gleicher Lage. Entgegen den ersten Berich ten erreichte „Glasgow" nicht Coronel oder Talcahuano, noch erreichte die „Otranto" ei nen chilenischen Hafen. Die deutsche Flotte, mit Ausnahme von „Leipzig" und „Dresden", lief Valparaiso an und fuhr gestern wieder ab. An der chilenischen Küste ist über den „Canopus" nichts bekannt. Die ungarische Presse über den deutschen Seesieg. Die gesamte ungarische Presse bejubelt den glänzenden Sieg der deutschen Flotte bei Chile und hebt die weltgeschichtliche Bedeutung die ses Sieges über die englische Flotte in offe ner Seeschlacht hervor. Der „Pester Lloyd" schreibt: Heute darf man sagen, es war ein mal eine Zeit, da in der Welt der Irrglaube lebte, die englische Flotte sei die mächtigste der Welt und niemand könne ihr die unum schränkte Herrschaft zur See streitig machen. Dieser Glaube gehört seit der Schlacht von Chile der Vergangenheit an. Die Weltmacht stellung Englands ist unrettbar dem Verderben preisgegeben. Fortschritte im Westen. Auf dem westlichen Kriegsschauplätze haben wir während der vergangenen Woche ununter brochene, wenn naturgemäß auch nur langsame Fortschritte gemacht, die der amtliche französische Wochenbericht mit schmerzlichem Bedauern an erkennen muß. Bei Ipern, wo es sich darum handelt, die Engländer von der französischen Heeresstellung nach dem Meere abzudrängen, haben unsere Truppen beständige Fortschritte gemacht und besonders südwestlich von Ipern Erfolge zu verzeichnen gehabt. Es konnten über 1000 Franzosen gefangen genommen und drei Maschinengewehre erbeutet werden. Westlich Noyon, das an der Oise liegt, machten franzö sische Truppen vergebliche Angriffe, ebenso auf die von uns eroberten Orte Vailly und Chavonne, sie wurden unter schweren Verlusten für den Feind ausnahmslos zurückgewiesen. Vailly und Thavonne liegen an der Aisne wenig östlich von Soissons. Noch etwas weiter östlich sind Soupir und Sepigneul gelegen. Diese beiden Orte waren von uns erobert, jedoch nur schwach besetzt worden. Da sie dauernd von den Fran zosen unter schwerstes Artilleriefeuer genommen wurden, so mußten sie von uns geräumt werden. Dagegen wurde der Feind bei Servon zurück geschlagen und im Argonner Walde weiter zurückgedrängt. Der amtliche Pariser Bericht kann uns über die Aufgabe Soupirs vollkommen beruhigen, denn er erklärt ausdrücklich, daß die Deutschen ihre Stellung bei diesen Orten mit einer besseren vertauschten. Der amtliche Pariser Bericht gibt zu, daß mehrere Punkte am westlichen Merufer von den Deutschen besetzt sind, die nach wie vor Ipern von Norden und Süden bedrohen. Der Generalissimus Joffre erwartet noch eine um fangreichere, gleichzeitig in Flandern und in Frankreich geplante deutsche Offensive, vornehm lich gestützt auf die sehr bedeutenden deutschen Fortschritte bei Arras. Joffre bekennt, daß die deutschen schweren Geschosse über die Nordvor städte hinweg die Stadt Arras erreichten. Zu der Meldung unseres Großen Haupt quartiers vom östlichen Kriegsschauplätze, wo drei russische Kavalleriedivisionen, die die Warta oder Warthe oberhalb Kolo überschritten hatten, geschlagen und über den Fluß zurückgeworfen wurden, bemerkt Major a. D. Moraht im „B. T.": Die Nachricht zeigt uns, daß unser Rückzug über die Warthe hinübergegangen ist. Vielleicht wird er auch noch das Gebiet nördlich der Warthe, wenigstens bis zur Weichsel berührt haben. Die drei russischen Kavalleriedivisionen, welche ober halb Kolo — der Ort liegt am Wartheknie, 70 Kilometer von unserer Grenze — den Fluß überschritten, werden ein Teil der russischen Heereskavallerie gewesen sein, welche den breiten russischen Anmarsch der Weichselarmeen vorauf geeilt war. Es st erfreulich, daß die feindliche Heereskavallerie über den Fluß zurückgeworfen wurde und ihr somit ein weiterer Einblick in unseren Rückmarsch verwehrt werden konnte. Wo sich schließlich unser östliches Heer zum Widerstand vorbereitet, ist noch nicht erkennbar. Sv siegreiche Mdri-sn der Schernich« i« Serbien. Wie«, 7. Nov. Vom südlichen Kriegsschau platz wird amtlich gemeldet: Die Angriffe gegen den hinter Astoerhauen und Drahthindernissen verschanzten Gegner im Raume Cer-Planina und südlich Schabatz schreiten langsam vorwärts. Gestern wurden die taktisch wichtigen Höhen von Misar genommen und hierbei 200 Gefangene gemacht. Im Einklang mit dieser Operation begann auch gestern der Angriff gegen die sehr gut gewählten und gut Hergerichtelen Stellungen bei Krubanj. Details können noch nicht verlaut bart werden. Eine Reihe serbischer Schanzen wurde gestern mit bewundernswerter Tapferkeit im Sturmangriff genommen und hierbei zirka 2500 Gefangene gemacht, 4 Geschütze und 6 Maschinengewehre erbeutet. Der vorzügliche Geist und Zustand unserer Truppen läßt günstiges Fortschreiten auch dieser schwierigen Operationen erwarten. Ferner wird unterm 8 November amtlich gemeldet: Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz dauerten die Kämpfe gestern den ganzen Tag auf allen Fronten mit unverminderter Heftigkeit an. Trotz zähen Widerstandes des Gegners, bei dem die Parole „bis auf den letzten Mann" auS- gegeben war, wurde im Raume bei Krubanj Schanze auf Schanze von unseren tapferen Truppen erobert, bis heute um 5 Uhr früh auch der Kostajnik, ein von den Serben für unein nehmbar gihaltener wichtiger Stützpunkt, erstürmt wurde. Die Zahl der Gefangenen und erbeuteten Geschütze ist bisher nur annähernd bekannt. Selbstmord des serbische» Generals Stephanowitsch. Aus Sofia wird gemeldet: Der serbische General Stephanowitsch, dessen Armee vor einigen Tagen von der österreichisch-ungarischen Armee vollständig vernichtet wurde, verübte Selbstmord. Als Grund hierfür wird angegeben, daß sich Stephanow.tsch in der Gefahr befand, in Kriegs gefangenschaft zu geraten. Die serbische Regie rung war bestrebt, diesen Fall um jeden Preis geheimzuhalten, er ist aber durch die Jndiskrenon eines Nischer Korrespondenten in einem Sofioter Blatte verraten worden. V O O Vm türkisch-russischen KnegssAuM. Die ägyptische Grenze überschritten. Kouftautiuopel, 8. Nov. Mitteilung aus dem Großen Hauptquartier. Mit Gottes Hilfe wurde die ägyptische Grenze gestern von den Unsrigen überschritten. Da die russische Schwarze-Meer-Flotte sich in ihre Kriegshäfen zurückzog, bombardierte unsere Flotte Poti, einen sehr bedeutenden Hafen im Kaukasus, und richtete allerlei Schaden an. Unsere Gendarmen und auf unserer Seite stehende Stämme vernichteten die englischen Truppen, die in Akaba gelandet waren. Vier englische Panzerschiffe, die sich dort befanden, haben sich zurückgezogen. Die AuSfahrt auS Gebaftopol d«rch Minen gesperrt. Ein türkisches Kriegsschiff erschien nach Pa riser Meldungen plötzlich vor Sebastopel und be gann mit der Beschießung der Stadt. Nach den letzten Berichten hält die Beschießung an. Weiter wird gemeldet, einem türkischen Panzerkreuzer sei es während des Angriffs der türkischen Flvtte vor Sebastopol gelungen, vor der Hafeneinfahrt Minen zu legen. Die im dortigen Hafen befind lichen Schiffe der Schwarzen-Meer-Flotte seien infolgedessen bis zur Unschädlichmachung der Minen an der Ausfahrt verhindert. Kämpfe am Persische» Golf. Nach einer amtlichen Londoner Mitteilung haben eine indische Truppenabteilung und eine Seebrigade Fao an der Mündung des Chat el Arab im Persischen Golf nach einstündigem Kampf in Besitz genommen. M * O Ier Buren-Aufstand. Die Buren machen sich frei und werden noch vor Weihnachten das Joch der englischen Herrschaft abgeschüttelt haben, sagte der Burengeneral Pearson, einer der intimsten Freunde des Generals Beyers, zu einem Ver treter der „Voss. Ztg.". Auf Botha sollte man nicht schelten, der habe den Buren die Leitung der gesamten Streitmacht und die ganze Zivil- verwaltnng in die Hände gespielt. Gegen Deutsch- Südwestafrika würde kein Bur autzrücken, denn die Buren seien Freunde Deutschlands; England aber habe seine eigenen Truppen bis auf den letzten Mann beim Ansbruch des Krieges aus Südafrika nach Belgien geschickt. Dewet, der für Südafrika dasselbe bedeutet wie Napoleon vor hundert Jahren in Frankreich und wie Fried rich der Große in Preußen, wird die Burensache zum vollen Erfolg führen. Englands Herrschaft in Südafrika liegt in den letzten Zügen. Frei heit, Unabhängigkeit und Losreisung von Eng lands Herrschaft ist das Ziel, das jeder Bur im geheimen oder offen verfolgte und das bis Weih nachten so vollkommen erreicht sein wird, daß dann auch der letzte Schatten einer englischen Herrschaft über Südafrika verschwunden sein wird. Die vollständige Niederlage der «»gläuder i« Südafrika in dem ersten Treffen bei Zandfontein geht au- holländischen Meldungen hervor, wonach den deutschen Kolonialtryppen fast zwei volle Schwa- dronen eines Regiments berittener Kapschützen und eine Abteilung der tranSvaaltschen reitenden Artillerie in die Hände fielen. Am Morgen hatte der Kampf angefangen und schon miltag hatten die Engländer ihre Munition verschossen, ihre Kanonen waren unbrauchbar gemacht, die Stellungen unhaltbar geworden. Oberst Grant fiel verwundet den Deutschen in die Hände. Darauf hißten die Afrikaner und Engländer die weiße Fahne und ergaben sich. Pietätvoll be erdigten die Deutschen nach Beendigung des Kampfes erst die feindlichen Toten, dann küm merten sie sich erst um ihre eigenen Verluste. DaL englische Hauptquartier schickte bei Bekannt werden des Kampfes zwei Schwadronen zu Hilfe, sie wurden aber von den deutschen Maschinen gewehren so unter Feuer genommen, daß sie sich mit großen Verlusten wieder zurückziehen mußten. Da diese Schilderungen die englische Zensur pas siert haben, kann man sich ovrstellen, daß der Kampf in Wirklichkeit noch unglücklicher für die Engländer verlaufen ist. Die Zufuhr frischer Mannschaften für Bo»ha« Armee ist insofern ein schwieriges Problem, als die letzte Reserve be reits aus Wehrfähigen von 45 bis 60 Jahren besteht. Auch Kamerun hat sich, wie jetzt über Spanien bekannt wird, mit einer heldenmütigen Tapferkeit bis zum letzten Blutstropfen gegen überlegene englische Streit kräfte gewehrt. Der englische Kreuzer „Cumber land" war eines Tages vor Viktoria in Kamerun erschienen, hatte 250 Mann und 2 Geschütze ge landet und einen Angriff versucht. Darauf bil- dete sich sofort in Duala eine aus allen waffen fähigen Mannschaften bestehende Truppe, die mit beispiellosem Mut die Engländer zur Wieder- einschiffung zwangen, wvbei sie eine Kanone, drei Offiziere und 23 Mann an Toten und sehr viel Verwundete und Gefangene verloren. Die deut schen Verluste waren nur gering. Acht Tage später kam jedoch der Kreuzer „Cumberland" m Begleitung van englischen und französischen Kreuzern wieder, die nicht weniger als 4000 ein geborene Truppen landeten und sie auf das Häufchen Weißer lotzließen. Die Deutschen ver teidigten sich bis zum letzten Mann, die wenigen Ueberlebenden steckten Duala in Brand, bevor sie sich in den Busch zurückzogen. Eine Rede Dewet-. Das Reuterbureau meldet aus Pretoria: Dewet ritt am 29. Oktober in Vrede im Frei staate ein. Er bezeichnete in einer Rede den Einfall in Deutsch-Südwestafrika als einen feigen Akt und Räuberei. Dewet sagte weiter: Einige Freunde rieten mir, etwas länger zu warten, dis England stärkere Schläge erhalten habe. I Aber eS ist unter meiner und meines Volkes Würde, einem toten Hund einen Fußtritt zu geben. England hat die Hände voll genug. Ich Haffe die Lügen, die verbreitet werden, daß Tausende von Australieren, Kanadern und Indern gesandt werden können, um gegen unS zu kämpfen; woher will England sie nehmen?! Es hat ge nug zu tun, um seine eigenen Schlachten^zu schlagen. Der ab-elehnte Waffenstillstand. Wie erinnerlich, berichtete unsere Heeresver waltung, daß die Franzosen einen ihnen ange botenen Waffenstillstand zwecks Beerdigung ihrer Toten abgelehnt hatten. Jetzt wird Nähere- hierüber bekannt. Die Franzosen hatten einen Teil unserer Stellungen, 4000 Meter breit, lange mit schwer stem Geschütze beschossen. Das lies einen Durch bruchsversuch erwarten. Dazu war das Heran rücken neuer feindlicher Truppen berichtet worden. Endlich begann der Sturm: 24 000 Mann grif fen die Durchbruchstelle von Tvul her am 21. und 22. Oktober an. Bis nahe an die Draht- verhaue gelangte der mutige Feind, dann brach der Angriff zusammen. Ungefähr 900 Franzosen lagen au den Feldern vor unseren Schützen gräben tot oder verwundet. Da unsere Sanitäts- mannschasten wegen des Feuerns deS Feinde- nicht helfen konnten, wurde der Parlamentär mit dem Angebot eines sechsstündigen Waffen stillstand abgesandt, aber er kam mit der Mel dung zurück: „1-8 propos est rotusö" (Der Vorschlag ist abgelehnt!) Ein aufgefundener KorpSbesehl unterrichtete unS über die Stärke des Feindes und den Zweck deS Angriffes. Man rechnete sicher auf den Erfolg! Vielleicht war eS die Erbitterung über die zerschlagene Hoff nung, die zur Ablehnung deS Vorschlages führte. Zu leiden hatten darunter nur die schwer ver wundeten Franzosen, herzbeklemmend schallten ihre Klagen in die Schützengräben herüber, aber wir mußten sie ihrem Schicksal überlassen, da unsere SanitätSmannschasten vom Feinde, be schoffen wurden. Durch die Tapferkeit deutscher Sisenbahnbeamter ist in dem Grenzort S. laut „Nordd Allg. Ztg." ein größeres Unglück verhindert worden. Der Bahnhof deS Ortes war von den Franzosen unter Schrapnell- und Granatfeuer genommen worden und durch die explodierenden Geschosse war «in Munitionszug, der vollbeladen aus den Gleisen stand, sowie ein Personenzug sehr ge fährdet. Sofort machten sich einige Eisenbahn beamte, ungeachtet der Lebensgefahr, daran, die beiden Züge aus dem Bahnhof herauszubringen. Dies war kaum geschehen, als die Stelle, wo sie gestanden hatten, von den französischen Geschossen vollständig übersät wurde. Für ihr tapferes Verhalten haben die Beamten sämtlich da- Ei serne Kreuz erhalten. Nu« läute» die Glocke« wieder. AuS Straßburg wird unterm 8. November gemeldet: Nachdem wegen der Kriegs- und Grenzlage bei nahezu '/«jähriger Dauer das Läuten der Kirchenglocken eingestellt war, ist dies gestern in den Bezirken östlich der Linie Zabern —Mol-Heim-Schlettstadt wieder ausgenommen worden. Die „Kronprinzessin Läeilie" in Boston. Nach einem beim „Norddeutschen Lloyd in Bremen eingetroffenen Telegramm ist der Schnell dampfer „Kronprinzessin Cecilie" des Norddeut- schen Lloyd von Bar Harbour nach Boston über führt worden und dort wohlbehalten eingetroffen. Warum Brüssel 5 Millionen Kranke» Strafe zahlen mutzte. Warum Brüssel diese Strafe zahlen mußte, erklärt sich nach Meldungen verschiedener Blätter wie folgt: Zwei Polizisten hatten sich geweigert, den Befehl eines deutschen Offiziers zur Verhaf tung eines Bürgers auszuführen. Eine Men schenmenge nahm eine drohende Haltung ein, ließ sich aber schließlich durch einige Bürger be ruhigen. Die beiden Polizisten wurden zu län geren Gefängnisstrafen verurteilt und die Stadt mit der Buße belegt. England schreit «ach der allgemeinen Wehrpflicht, deren Besitz die deutschen Erfolge in Frankreich unn öglich gemacht hätte. Da England die all gemeine Wehrpflicht nicht besitzt, so brauchen wir unS den Kopf nicht darüber zu zerbrechen, was geschähen wäre, wenn eS sie gehabt hätte. Jetzt aber ist es Tatsache, daß das Jnsclreich die er forderlichen Verstärkungen nicht aufzubringen vermag und heute schon empfindlich an Offizier- mangel leidet. Sollte es England gelingen, bis zum Jahre 1915 — zu der Zeit sind die Ent scheidungen hoffentlich längst gefallen und haben den Krieg beendigt — die angekündigte Milli» nen-Armee zusammenzubringen, so würde cs ganz bestimmt an Offizieren fehlen. Es würden für ein solches Heer mindestens 27000 Offiziere erforderlich sein; an dieser Zahl würde ein Fehl betrag von mindestens 15000 Offizieren bleiben, selbst wenn man der Territorialarmee sämtliche Offiziere nähme, was man bei der Gefahr einer demschen Invasion selbstverständlich nicht wagen kann. Die Ausbildung der neuen Truppen könnte dann in jedem Fall nur ganz fragwürdig und noch geringer sein, als es bei der Neufor mationen Frankreichs 1871 war. Herabsetzung deS Körpermaßes. Da- englische Kriegsamt hat beschlossen, daL Körpermaß für Rekcuten von 5 Fuß 4 Zoll auf 5 Fuß 3 Zoll herabzusetzen, da die Rekcutierungs- ziffern der letzten zwei Wochen nicht befriedigte. Ein Konflikt zwischen Japan und den Bereinigten Staaten? Der „Frankfurter Zeitung" wird über der Schweiz aus Tokio berichtet: Die gesamte Presse aller Parteifärbungen einschließlich des offiziösen Blattes „Hodschi" enthalten Erörterungen über die Möglichkeit eines Konfliktes mit den Ver einigten Staaten wegen der Besetzung der deut schen Inselgruppen des Bismarckarchipels und der Mariannen, die die offiziösen Verfasser wegen der Japan durch den Panamakanal drohenden Gefahr als notwendig erkennen. * * * Der sozialdemokratische Reich-tagsavgeorduete Metzger AuS Hamburg wird berichtet: Der sozial demokratische ReichStagsabgeordnete Friedrich Wilhelm Metzger, der langjährige Vertreter des dritten hamburgischen Wahlkreises, ist am Sonn tag gestorben. Metzger, der mit zu den Gründern der sozial demokratischen Partei gehörte, hat ein Alter von 66 Jahren erreicht. Dem Reichstag gehörte er seit 1890 an. Metzger war gelernter Klempner, wandte sich dann der Schriftstellerei zu und arbeitete als Journalist für verschiedene Zeitungen. Er war u. a. Mitbegründer des Zentralverbandes der Klempner und des Metallarbeitcroerbandes. Im Reichstage ist Metzger wenig hervorgetreten. Sein Wahlkreis Hamburg 3 ist sicherer sozial demokratischer Besitz. Oertliches und Sächsisches. *— WitteyungSaussicht für Dienstag, den 10. November: Wenig Aendcrung des gegenwärtig herrschenden Wetters. *— Die Einberufung des säch sischen Landtages am 25. November kann nunmehr als feststehend angesehen wer den. Da in den Fraktionen und Deputatio nen die Vorberatungen wahrscheinlich schon am 23. November beginnen, so dürfen nur eine, höchstens aber zwei Plenarsitzungen not wendig sein, um die vorliegenden Gesetzent würfe, die voraussichtlich glatt genehmigt werden, zu erledigen. Die beiden Ersatzwahlen für den nationalliberalen Abgeordneten Anders und den sozialdemokratischen Abgeordneten Keimling finden infolge der Kürze der Zeit überhaupt nicht statt. *— Tagung des sächsischen Landeskultur rat s. Ende Novem ber wird in Dresden der sächsische Landeskul turrat zusammentreten, der sich gleichfalls mit Maßnahmen für Kriegshilfe beschäftigen soll. *— Der 52. sächsischen Verlustliste entnehmen wir folgende Namen: Reserve-Jnfan-
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