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denen über die politische Lage gesprochen wird. Im Lande befinden sich unter der Bevölkerung reichlich Waffen und Munition. Dewet zersprengt eine Abteilung RegiernngAtruPPe«. DaS Reutersche Bureau meldet aus Pretoria vom Montag: Der Führer der Aufständischen, Dewet, gewann Fühlung mit einer Abteilung Regierungstruppen, die unter dem Befehl dcS Mitgliedes der gesetzgebenden Regierung, Lronje, stand, und zersprengte sie. Der Sohn Dcwets fiel in dem Gefecht. Eine weitere Reutermeldung aus Pretoria vom Dienstag lautet: DaS Mitglied der gesetz gebenden Versammlung, Tronje, hat am 7. November mit einem Regierungskommando Winburg mit dem Auftrage verlassen, andere Kommandos in der Umgebung zu sammeln. Es wurde gemeldet, daß General Dewet mit 2000 Mann sich in der Nachbarschaft befand. Dewet griff Cronje bei Doornberg an der Brücke über den Zandfluß mit dem Ergebnis an, daß Cronje 20 Buren, darunter 11 Verwundete, ge fangen nahm. 10 Buren fielen. Dewet erhielt jedoch Verstärkungen, denen es gelang, die Gefangenen zu befreien und Cronjes Wagen zu erbeuten. Wie schlimm muß die Lage für die Engländer sein, wenn durch das Reuter-Bureau solche Zu geständnisse gemacht werden. Kriegszustand in der Kapkolonie. Aus Rotterdam wird gemeldet: Einer hol ländischen Zeitung zufolge hat der englische Ministerrat den Kriegszustand auch in der Kap- kolonie beschlossen, infolge der Ausdehnung des Buren-Aufstandes auf die Gebiete der Kapkolonie. » G O Der Reichstag. Die nächste 3. Plenarsitzung des Reichstages findet am Mittwoch, den 2. Dezember 1914, nach mittags 4 Uhr statt. Der Gegenstand der Be ratung wird demnächst mttgeteilt werden. Türkische Prinze« im deutschen Hauptquartier. Aus Berlin wird gemeldet: Drei türkische Prinzen, begleitet vom Berliner türkischen Bot schafter und von zwei deuschen Dolmetscher-Offi zieren, sind am Montag vormittag um 8 Uhr 14 Min. mit dem fahrplanmäßigen Kölner V-Zuge vom Bahnhof Friedrichstraße nach dem Hauptquartier des Kaisers abgereist. Das Eiserne Kreuz erster Klasse wird in diesem Kriege, der von jedem Einzelnen wahre Heldentaten erfordert, nur an solche Tapferen verliehen, deren vollbrachte Heldentat das Maß der anderen noch bei weitem übersteigt. Trotzdem sind in den ersten dreizehn Kriegswochen bereits über 500 Kreuze erster Klaffe vergeben worden, ein Beweis dafür, welche unerhört groß artigen Leistungen bisher vollbracht worden sind. Außer 31 fürstlichen Truppenführern haben es nach 358 höhere Offiziere erhalten. Ferner ziert das Kreuz die Brust von 25 Oberleutnants, 32 Leutnants sowie 3 Fliegeroberleulnants und 19 Flicgerleutnants nnd 2 Offizierstelloertretern. Auch 5 Feldwebel, 2 Vizefeldwebel, 1 Sergeant, 5 Unteroffiziere, je ein Obermaschinist und Hilss- Heizer, 15 Mannschaften, 1 Verwaltungschef und 1 Stabsarzt sind Ritter deS Ordenszeichens. Feldgraue Höhlenbären. Unsere braven Truppen, die jetzt im Argon nenwalde in Schützen- und Deckungsgräben lie gen, führen ein seltsames Leben. Da liegen sie Tag und Nacht im feuchten Lehm, die Büchse im Anschlag und horchen gespannt nach den feindlichen Schützengräben hinüber. Sowie sich dort etwas regt, ein Gesicht oder ein rote- Käppi auf Sekundendauer über dem Schützengrabenrand sehen läßt, kracht ein Schuß, und wenn der vor witzige Gegner nicht schnell genug ist, hat ihn die Kugel gefaßt und er fällt tot in den Graben zurück. Es ist ein richtiges Scheibenschießen auf nahe Entfernungen, manchmal liegen die Gräben kaum 30 Meter von einander entfernt. Um sich einigermaßen gegen Kugeln und schlechtes Wet ter zu schützen, haben unsere Truppen Unter stände errichtet, die manchmal sehr massiv ge baut und mit allerhand humorvollen Inschriften geschmückt sind, z. B. „Haus zum frierenden Baumaffen", „Zum Höhlenbären" usw. Auch die Franzosen sollen ihre Schützengräben mit allem „Komfort der Neuzeit" versehen haben. So soll sich in einem Graben ein Badesaal fin den, in dem an jedem Morgen die ganze Kom pagnie eine warme Dusche nehmen kann. Auch ein Barbierladen und ein Varietee ist vorhan den. Zwischen den feindlichen Schützengräben gibt es allerhand spaßhafte Vereinbarungen. Es kommt oft vor, daß aufgescheuchtes Wild, z. B. Hasen, zwischen den beiden Gräben hindurchlau- fen. Sofort hebt ein wildes Feuer auf den „Neutralen" an, der dann auch, von vielen Ku geln getroffen, liegen bleibt. Nun hätte der Kampf um das Tier anfangen sollen; aber von den deutschen Schützengräben rief man „Tabak, Tabak!" Die Schießerei wurde eingestellt. Ein Franzose holte den Hasen und legte an seinen Platz ein Paket Tabak, das ein Deutscher ruhig abholte. Einen Augenblick später durste aber keiner mehr den Kopf über den Grabenrand stecken. So vergehen die Tage im Schützengra ben zwischen Ernst und Scherz, bis ein Bajonett kampf die blutige Entscheidung bringt. Der Fall Tsingtaus. AuS Tokio werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Am 26. Oktober wurde die Wasserlei tung Tsingtaus zerstört. Am 3. November wur den mehrere elfzöllige Geschütze auf einer Höhe placiert, was entscheidend bei dem Gencralsturm war. Es waren fast das ganze Parlament und mehrere Minister zugegen. Die gefallenen Deut schen wurden von den Japanern alle in Einzel gräber beigesetzt, den die Aufschrift „Heldengrab" gegeben wurde. Antwerpens KriegSentfchätzi-««-. Wie das „Echo Beige" meldet, haben die Deutschen der Stadt Antwerpen eine Kriegsent schädigung von 50 Millionen Franken auferlegt. Der „Marsch nach Berlin 1S17". Eine „sehr bedeutende französische militärische Autorität" hat für die „Daily Mail" genau ausgerechnet, wie lange der Krieg noch dauern wird, vorausgesetzt, daß — die Deutschen „keine Fehler begehen"! Er teilt den Krieg in sechs Perioden. Die erste betrifft den Marsch durch Belgien und Frankreich, die zweite die Marne schlacht und den Rückzug zur Aisne, die dritte die Aisneschlacht, die sich zu dem Kampfe um Calais entwickelte, die vierte Periode umfaßt den deutschen Rückzug und den Kampf an der Maas, die fünfte den Rückzug und den Kamps am Rhein, und schließlich enthält der sechste Abschnitt den — Marsch nach Berlin. Der Kampf nm Calais ist nach der Meinung des „Daily Mail"-ManneS Anfang Dezember beendet, der Kampf an der Maas Anfang Mai 1915, derjenige am Rhein soll im Februar 1916 beendet sein, der Marsch nach Berlin und der Friedensschluß dürften 1917, also in drei Jahren erfolgen. Als Symptom für die Geistesverfassung der Aushecker dieser Phantasien mögen sie mitgeteilt sein. Der schwerste „Fehler" der Deutschen nach dieser Rechnung würde darin bestehen, daß sie auf der ganzen Linie siegen, wie wir es erhoffen. Die Rückkehr deutscher Flüchtlinge nach Belgien. Amtlich wird gemeldet: Die Rückkehr mittel loser deutscher Flüchtlinge nach Belgien ist einst weilen in ihrem eigensten Interesse noch nicht erwünscht. Anträgen dieser Personen auf Ge währung freier Eisenbahnfahrt nach Belgien kann daher nicht entsprochen werden. Wer dahin zu- rückkehren will, muß dies bis auf weiteres auf eigene Gefahr und Kosten unternehmen. Frankreich braucht deutsche uud österreichische Unternehmungen. Nach einem Erlaß des französischen Justiz ministers sind die deutschen und österreichischen Fabriken, deren Erzeugnisse die französische Armee bedarf, im Interesse der Landesverteidigung im Betrieb zu erhalten. Dasselbe gilt für den Fall, daß eine der beschlagnahmten Firmen Waren hervorbiingt, deren die französische Industrie unter allen Umständen bedarf, deren Bezug aus anderen Quellen jedoch nicht möglich ist. Nach dem völkerrechtlichen Grundsatz „Auge um Auge, Zahn um Zahn" werden wir die französischen Fabriken in Deutschland für uns arbeiten lassen. Die belgischen Flüchtlinge in England. Das „Genfer Journal" meldet aus London, daß die Zahl der belgischen Flüchtlinge in Eng land sich auf rund 200000 belaufe. Englische Sorgen. Die englischen Blätter wiederholen den Ruf nach Rekruten täglich ängstlicher. Wo soll Kit chener seine Leute herbekommen, wenn das so weiter geht, fragen sie, wie soll das enden? Die Blätter veröffentlichen daS Ergebnis der Rekruten- Werbung einer ganzen Woche, woraus sich ergibt, daß die Lage immer schlimmer wird. Das Re krutierungs-Zentralbüro in London wieS während der ganzen vorigen Woche noch lange keine 1500 neue Rekruten auf, wobei es noch besonders auffällt, daß die Zahl täglich sinkt, am Montag der Woche betrug sie 383, am letzten Wochen tage nur noch 192. — Im Gegensatz zu dem Angstgeschrei der Blätter versicherte der Kriegs minister Lord Kitchener auf dem LordmayorSfest in der Guildhall, daß jetzt über eine und eine Viertelmillion Mann unter militärischer Ausbildung ständen, ungerechnet der Kolonialtruppen. Der Minister behauptete ferner, daß die Verbündeten allen Grund hätten, auf einen ihnen günstigen Ausgang des Krieges zu rechnen, an dem die halbe Welt beteiligt sei. Kitchener feierte den französischen Generalissimus Joffre als militärisches Genie. Andere Minister schimpften auf die deutschen Barbaren. Den Umzug der neuen Lordmayors durch die Straßen Londons begleiteten Truppen aus Kanada,Neufundland und Australien, deren Erscheinen den stürmischen Jubel der ge- wattigen Zuschauermenge «regte. Französische Sslbateu-Apache«. Hinter der französischen Front herrschen fürchter- liche Zustände, das französische Miltär richtet im eigenen Lande grauenhafte Verwüstungen an. Die Stadt Albert wurde von ihnen in Brand geschaffen, um den Deutschen den Durchzug durch die brennende Stadt zu erschweren. Innerhalb einer halben Stunde brannten 200 Häuser, nie- mand war da, der löschen konnte. 1200 Menschen verbrannten! Bier große Spinnereien, die über 5000 Menschen beschäftigten, wurden nach der Aussage der Einwohner in Grund und Boden geschaffen. Die französischen Soldaten nehmen nicht die geringste Rücksicht auf das Privateigen, tum ihrer Landsleute. Sie führen daS Vieh aus den Ställen, essen und trinken in den Häusern, yhne etwas zu bezahlen. Requisitions- scheine, die von den deutschen Truppen bereit willigst für jede entnommene Ware ausgestellt werden, kennen die französischen Truppen nicht. Die obdachlosen und geplünderten Einwohner folgen den Truppen, um nicht ganz zu ver hungern. Ein verwahrlostes Räubervolk um schleicht die Verpflegungskolonnen und Sanitäts- züge, die Soldaten zwinzen die französischen Frauen, ihnen zu Willen zu sein. In einem kleinen Landstreifen sind 24 Dörfer vom Erdboden gänzlich verschwunden. An einem Vormittag wurden 65 meuternde französische Soldaten kriegs rechtlich erschaffen; bei Albert verbrannten Vie Franzosen haufenweise ihre Toten, weil es nicht möglich war, Massengräber aufzuwerfen. Der Neffe deS Generals Reuneukampf gefangen. Vor einigen Tagen ist in Krakau ein großer Gefangenentransport eingetroffen, der in daS Innere dcS Landes weilertransporiiert wurde. Unter den Gefangenen sind sämtliche Waffen gattungen und Dienstgrade vertreten. Unter den gefangenen Offizieren befindet sich auch ein Neffe des Generals Rennenkampf, Oberleutnant GeorgsRennenkampf aus dem 1. Garde-Regiment. Japan enthüllt sein wahres Gesicht. Nachdem es aus Englands Anstiftung Tsing tau genommen, fordert es ohne und gegen Eng lands Wunsch und Willen weitere Belohnungen. Weit über Kiautschou hinaus sucht eS in China Einfluß zu gewinnen, indem eö für sich die Deutschland kurz vor dem Kriegsausbruch erteilte Bahnkonzession Tsinanfu-Sinansu fordert. Diese Bahn hat Anschluß an die große Hankau-Bahn, also mit dem Innern Chinas und mit dem im Süden gelegenen Jangtsekiang-Gebiet, der eng lischen Einflußzone. Anstatt, wie eS versprochen hatte, Kiautschou an China zurückzugeben, raubt Japan also weiter. Chinas Proteste gegen diese Vergewaltigungen scheinen sich nicht auf papierende Noten beschränken zu wollen, wie der russische Einspruch gegen chinesische Truppenansammlungen an der Grenze der Mandschurei beweist. Oertliches und Sächsisches. *— Wittevungsaussicht für Donnerstag, den 12. November: Kühl, trübe und windig, Neigung zu kurzen Niederschlägen. *— In d er I.Dekade desNovember 1914 stellten sich die Witterungsverhältniffe nach den sein. Die Handelskammer .Chemnitz hat aus Anfrage der Kreishauptmannschaften Chemnitz Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt iiedrigste Niederschl. N Höchste Temperatur in Lit. pro Tem- Tcm- mittags Tag Quadr.-Met. peratur peratur 12 Uhr 1. 8.0 12.4 12.0 2. 00 4.5 14.0 14.0 3. 1.8 11.7 1l.O 4. 1.5 9.0 8.0 5. 4.0 8.5 8.0 6. 1.5 7.5 12.5 115 7. 8.0 10.0 9.5 8. 0.2 7.0 10.5 10.0 9. 1.5 4.0 8.0 8.0 10. 1.5 5.5 9.0 8.5 Sa.: 4.7 51.8 105.6 100.5 M.: 0.47 5.18 10.56 10.05 * Höch st preise für Kartos - und Leipzig die sofortige Festsetzung von Höchstpreisen für Kartoffeln in den Regie rungsbezirken Chemnitz und Leipzig in lieber- Ein englischer Laufgraben. Laufgräben sind die von den beiderseitigen Gegnern zum Zwecke der Deckung ausge- hobencn Annäherungswege. Diese spielen im gegenwärtigen Kriege bei den kolossalen Schlachtenfronten eine bedeutsame Rolle. Auf unserem Bilde sehen wir einen Lauf graben in Nordflandern, - wie er von den Engländern benutzt wird. einstimmung mit ihrem in der Frage der Höchstpreise von Anfang an eingenommenen Standpunkt und ihren wiederholten Anträgen als notwendig bezeichnet und dringend be fürwortet. * — Bezirksausschuß-Sitzung- Die am Donnerstag im Sitzungssaals der Kgl. Amtshauptmannschaft zu Glauchau stattfindende 9. diesjährige Bezirksausschuß-Sitzung weist u. a. folgende Beratungspunkte auf: Fürsorge für die zurückgebliebenen Kriegerfamilien; Wegebauunter stützungen au« Bezirk-Mitteln; Ortsgesetz der Ge- meinde Falken über Kleinhausbauten; Teilbe- bauungSplan für Gersdorf, Abänderung der Bauvorschriften; Steuerordnung für Langenberg. * — Die Musterung des unge - dienten Landsturms ist, wie wir hö ren, vom Generalkommando des 19. (2. Kgl. Sächs.) Armeekorps für Ende November in Aussicht genommen. Der genaue Termin ist noch nicht bestimmt, doch dürfte die Musterung der Landsturmpflichtigen etwa um den 20. No vember beginnen^ Dieser Musterung müssen sich die Landstürmpflichtigen der Jahrgänge 1878—1891 unterziehen. * — Unsere Zeitung imFelde. Herr Albert Gerber ans Gersdorf, Unteroffizier tm Schützen-Regiment Nr schreibt uns aus Amiontäne (Frankreich) unterm 26. Oktober: „Geehrte Schristleitung deS „Gersdorfer Tage blattes" ! Teile Ihnen höfl. mit, daß ich alle Tag« meine heimatliche Zeitung prompt erhalte. Viele Kameraden von meinem Regiment können es gar nicht erwarten, daß ich ihnen die Zeitung überlaste; sie geht stets von einer Hand zur anderen und wird von jedem von Anfang bis zu Ende gelesen und der Inhalt dann besprochen. Sage Ihnen meinen herzlichsten und besten Dank rc." — Weiter schreibt uns derselbe Umer- offizier aus einem Schützengraben bei ReimS unterm 1. November: „Große Freude herrscht wieder im Schützengraben: das „Gersdorfer Tageblatt" ist eingetroffen! Die Zeitung geht von Gruppe zu Gruppe, bis sie von allen gelesen ist, dann bringt sie mir eine Ordonnanz zurück. Sie können gar nicht begreifen, wie glück lich wir im Felde sind, wenn das beliebte und gewohnte Heimatblatt eintrifft rc. rc." — Herr Unteroffizier Förster aus Hermsdorf schreibt u. a.: „ Ich befinde mich bei dem Regiments stab. Da hier jede Kompagnie durch Kameraden vertreten ist, sind auch viele aus der heimatlichen Pflege darunter. Jeder will die Zeitung zuerst haben. Von jedem wird sie eifrig studiert, er fahren wir durch sie doch immer das Neueste aus der Heimat rc. rc." — Aus den Schützen gräben hinter Lille ging uns unterm 28. Oktober folgende Karte zu: „. . . Soeben erhielten wir die Nummern Ihres geschätzten „Anzeigers" vom 6., 7, 9. und 15. Oktober, die reißenden Absatz unter den Kameraden aus Hohenstein-Ernstthal und Umgegend sanden. Da wir hier so gut wie gar keine Nachrichten erhalten, freut es uns ganz besonders, auS der Heimat etwas zu erfahren. Für weitere Zusendung wären wir Ihnen sehr dankbar. Herzliche Grüße an Sie und alle Lieben in der H-imat senden Kurt Ebhardt, Bruno Wendler und Alfred Knorr aus Hohenstein- Ernstthal, sowie Alfred Lindner und Ernst und Hugo Petzoldt aus Langenberg " — Ebenfalls Grüße an die Heimat senden aus Belgien die Herren Unteroffiziere Bohne und Bruno Hofmann aus Hohenstein-Ernstthal, sowie Richard Funke auS Rabenstein. — Angehörige des Res -Regts. Nr. 106 schwingen sich auf das Dichterroß und senden uns unterm 4. November folgendes Poem: Wenn nach des Tages Last und Müh'n Die Zeitung abends dann erschien, So hellt' sich auf ein manch Gesicht; Denn schwer fällt es hier ins Gewicht, Wenn man das liebe Heimatblatt In Feindesland zu Händen hat. Den Inhalt liest man mit Behagen, Wenn man auch manchmal möcht' verzagen, So freu'n wir uns doch alle sehr Ueber die Zeitung aus der Heimat her. Einen guten deutschen Gruß drum heut! Die Hohenstein-Ernstthaler Landwehrleut: Karl Schwabe, Artur Schmiedel, Tambour Otto Sonntag, Ludwig Leuckhardt, Georg Neubert, Wilhelm Güter, Max Wagner, Max Held, Georg Selbmann. * — „Der Land st ur m". Von der in Vouziers (Frankreich) von unseren Laud stürmern herausgegebonen militärischen Wo chenschrift „Der Landsturm" sind uns weiter die Feldnummern 3 und 4 vom 25. Oktober und 1. November zugegangen. Wie die elst- erschienenen Nummern, so zeigen auch die jet zigen eine moderne Aufmachung. Hervorge hoben muß werden, daß „Der Landsturm" auch das neueste Depeschenmaterial enthält. So ist z. B. in der Nummer vom 1. November bereits von dem Ausbruch der Feindseligkei ten zwischen der Türkei und Rußland zu le sen. Auch der Humor kommt im „Landsturm" zur Geltung. Im Inseratenteil wird z. B. zur Schnitzeljagd für Dienstag den 3. No vember eingeladen, am 1. November sollte ein verspätetes Oktoberfest mit Schlachtfest abge halten werden usw. Die Nummern der inter essanten Zeitung liegen in unserer Geschäfts stelle zur Einsichtnahme aus. *— Feldpostbriefe zu einem Pfunde. Wie schon kurz gemeldet, sind Feldpostbriefe nach dem Feldheer im Gewicht über 250 Gramm für die Zeit vom 15. bis einschließlich 21. November von neuem zuge lassen. Die Gebühr beträgt 20 Pfg. Die Vor schriften über die Verpackung sind während der ersten Zulassungszeit leider vielfach nicht ge hörig beachtet worden. Infolgedessen sind zahlreiche Päckchen mit Wareninhalt schon bei den Postsammelstellen beschädigt und mit teil weise verdorbenem Inhalt angekommen. Um