Volltext Seite (XML)
Nu Mts znmlM Roman von K. Deutsch. 18. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Ich lese sie nicht gern aus dieseyi men schenmordenden Eisen/ sagte Elisabeth, „be sonders jetzt nicht, nachdem ich so viel Schau erliches vernommen. Hat dieses Schloß kei nen lichten Punkt, keine mildere Erinnerung aufbewahrt?* „O, doch! Wenn Sie nicht müde sind und noch Stufen steigen wollen?" „Müde? Ich habe diese Empfindung sehr selten." Wirklich sah man ihrem Angesicht, dessen Farbe nur ein wenig erhöht war, keine L>pur von Ermüdung an, und er bewunderte das Kräftige ihrer Natur. Sie stiegen noch zwei Stockwerke hinauf, dann kamen sie durch enge, schmale Gänge, weite Säle, dumpfe Kammern zu einer gewölbten Höhlung, in der eine Wen deltreppe angebracht war; diese wpr so hoch, daß sie das Auge von unten heraus nicht er reichen konnte. Endlos war die Zahl der Stufen, Elisabeth zählte an zweihundert. End lich standen sie auf der letzten, sie führte in ein rundes Turmgemach, dessen drei grotz^ Bogenfenster von der Decke bis auf den Bo den reichten. Elisabeth trat ein, erschrocken zog sie der Graf zurück. Es war fast keine Brüstung, die Fenster gittersrei, und unten dehnte sich eine furchtbare Tiefe, denn in fast schwindelnder Höhe, daS Schloß und die ganze Umgegend überragend, war der Turm erbaut, in dem sie sich befanden. Welch' eine Aussicht bot sich da oben! Elisabeth tat keinen Ausruf, sprach kein Wort, nur die Hände faltete sie und blickte sich um. Sie konnte nicht sprechen, wenn etwas zu mächtig auf sie wirkte, stumm blieb die Lippe, nur Äug' und Mienen sprach m. Die ungeheuren Gebirgsmassen, die im Halbkreise in den Himmel ragten, schienen ganz nahe gerückt zu sein. Bald scharfzackig, bald kegelförmig, bald edel aufstrebend, bald unförmig aufeinander gelagert, boten sie eine überwältigende Mannigfaltigkeit in der For mation. Und das herrliche Farbenspiel, das sich dem entzückenden Auge bot. Die schneebe deckten Gipfel glühten im rosigen Lichte, tau- send Flammen schienen auf ihnen zu spielen, denn die Sonne war im Untersinken begriffen und warf leuchtende Feuer auf den östlichen Horizont. Hoch oben glühten die Kuppen und zackigen Kronen, während der untere Teil der Berge in bläulich violetten Farbentönen ver schwamm. — Und tief unten zog der Strom in weitem Bogen; seine hartgefrorene, glän- zende Fläche schien mit Purpur bedeckt zu sein. Alles wär Mit Purpur und Gold gefärbt, Fel der und Wiesen; aus deä Dächern des Dor fes, das atn Fuße eines her Berge lag, spiel ten tausende von Lichtfuilken und brachen sich als rotes blendendes Licht in den Scheiben der Fenster. Und dort an der anderen Seite der Badeort mit seinen Anlagen und den schmucken, weißen Villen! Und noch weiter über den Park, die Felder und Wiesen hin- 'weg, wie jenseits des Stromes das Städtchen T.! Wie rote, mächtige Säulen erglühten die neun Türme der Kirchen, und wie das Abend brot in den Kuppen und Kreuzen sich verfing und seine goldenen Fäden spann! — Der Gras blickte auch hinaus, dann fiel l sein Blick aber immer wieder auf seine Be gleiterin. Wie sie jetzt dastand, die Hobe Ge stalt von dem rosigen Licht umflossen, eine fast kindliche Rührung in den reinen seelenvollen Zügen, lag es wie ein Heiligenschein aus ihr. Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Ihm war zu Mute wie vor einem GNadeü- bilde, vor dem man niedersinken muß .Nie hatte er eine solch' reine, hohe Empfin dung, nie so voll und tief gefühlt, wie in die sem Augenblicke. Doch der Klang ihrer Stimme brachte ihn wieder zu sich. „Es ist ein Anblick nicht zu vergessen," sagte Elisabeth, ihre Stimme war leise, fast be bend vor innerer Ergriffenheit. „Und sie taten recht, ihn bis zuletzt aufzubewahren. Ich würde jetzt die Geschichten von Mord und !^od nicht anhören. Wie könnte man auch von dieser Höhe, wo der Atem Gottes weht, in die schaurigen Tiefen menschlicher Leidenschaft steigen?" Der rauhen Seele des Mannes vor ihr teilte sich auch ein Strahl der Weihe mit, die ihr ganzes Wesen erfüllte. Und wenn er auch nicht auf der Höhe reinen Empfindens stand, um so wie sie diesen Moment auszukosten, so konnte er sie wenigstens verstehen. Es war merkwürdig, wie daS neue, gewaltige Gefühl in ihm immer mehr das Bessere seiner Na tur enthüllte, wie etwa ein Sturm, der trübe Schlammwellen vor sich herfegt und festes, ker niges Land darunter zeigt. . . „Dieser Turm trägt einen Namen, enthält eine Geschichte, die im vollen Einklang zu die ser Umgebung steht," sagte Geza nach einer Weile. „Kommt nichts von Mord und Blut darin vor?" „Nein, nur von Liebe, von reiner, versöh nender Liebe, und ich kenne nicht» Rühren deres und Poetischeres, als die Geschichte sei ner Entstehung." (Fortsetzung folgt.) MecheBuachOtchte» Parochie St. Triuitatis Hoheusteiu-Erustthol. Donnerstag abends 8 Uhr KriegSbetstunde. Parochie St. Lhristophori Hohenstein-Ernstthal. Dienstag, Mittwoch und Freitag Beteiligung an den öffentlichen Vorträgen, die Herr Pastor Rudolph aus Chemnitz-HilberSdorf abends 8 Uhr in der Kirch« zu GerS- darf hält. Die zu Fuß gehen, sammeln sich heute abend 7 Uhr im Vereinslokal zu gemeinsamem Marsch nach Gersdorf. Dienstag, den 3. November, abends halb S Uhr Krieg«, betstunde im Hiittengrundbetsaale. Donnerstag, den 5. November, abends 8 Uhr Krieg«, betstunde in der Kirche. Von Oberlungwitz. Mittwoch, den 4. November 1014, abends 8 Uhr KriegSbetstunde. Von Gersdorf Dienstag, den 3. November, keine Bibelstunde. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag abends i 8 Uhr religiöse Vorträge in der Kirche. Herr Pastor Nu- dolph-Chemnitz-HilberSdors. Donnerstag, den b. November, abend« 8 Uhr Krieg«- betstunde in der Kirche. Bon Langenberg mit MeivS-orf. Mittwoch, den 4. November, abends 8 Uhr Strickabend im Pfarrhause für die Krieger. Donnerstag, den 5. November, nachmittag« S Uhr Krieg«, betstunde. Bon Erlbach-Kirchberg. Donnerstag, den b. November. Kirchberg: Abends halb 8 Uhr KriegSbetstunde. Bon Ursprung. Donnerstag, den b. November, abends 7—8 Uhr Kriegs- betstunde. Freitag, den 6. November, vormittags S Uhr Wochen- kommunton. Beginn des Konfirmandenunterrichts Donnerstag, den 5. November, nachmittag« 2 Uhr. Von Wüstenbrand. Mittwoch, den 4. November, abends ',.9 Uhr Ver- sammlung des ev.-luth. Jungfrauenvereins im Pfarrhaus«. Donnerstag, den 5. November, abends /«S Uhr Bibel- slunde der landeskirchlichen Gemeinschaft im Pfarrhause. Eingesandt. Es wird darauf hingewiesen, daß in näch ster Woche, vom 3. bis 6. November von Herrn Pastor Rudolph aus Chemnitz-Hilbers dorf, öffentliche religiöse Vorträge in der Kirche zu Gersdorf gehalten werden. Alle 4 Vortragsabende beginnen abends 8 Uhr. Es werden an denselben auch Sologesänge, vorge tragen von Frau Hartig aus Chemnitz, dar- geboten werden. T^r Eintritt ist srei. Jeder- mann ist herzlichst eingeladen. Die Krieg-det- stunde ist mit dem am Dienstag stattsindenden Vortragsabend verbunden. »chUrchtttetz»«« t« Schlacht- »ad Metzhof« I« Ttzeiinsttz am 2. Novbr. »914. «ustrieb: 18 Ochsen, 69 Bullen. 49 «alben, 879 Kühe, — Fresser, »7 Kälber, 888 Schafe, >292 Schweb,«, zusammen 8102 Tiere. Bezahlt in Mart für NO »e»«d.i«chkat. Ochsen 1. vollfleifchige, auSgemüst., Höch- M. M. Bullen Kalben Kühe Fresser Kälber Schafe Schwein« *) stenSchlachtwert.'biS z. 6 Jahr 2. junge, fleischige nicht auSge- mästete — ältere ausgemästete 3. mäßig genährte junge - gut genährte älter« 4. gering arnährte jeden Alters 1. vollfleischig«, ausgewachsene höchsten SchlachtwerteS . . 2. vollfleifchige, jüngere . . 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte älter« ... 4. gering genährte .... 1. vollfleifchige, apSgemäst. Kal ben höchsten Schlachtwertes 2. vollfleifchige, auSgemäst. Kühe höchsten SchlachtwerteS bi» zu 7 Jahr«» P. älter« ausgemästete Kühe und aut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben .... b. mäßig u. gering genährte Kühr und gering genährte Kalben Gering genährtes Jungvieh im Alter von 3 Monaten bis zu einem Jahre 1. Doppellender 2. beste Mast- und Saugkälber 3. mittl. Mast- u. gute Saugkälber 4. arringe Kälber 1. Mastlämmer u. jüngere Mast- Hammel 2. ältere Masthammel . . . 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) . . . 1. vollfleifchige ver fein. Raffen und deren Kreuzungen im Aller biS zu 1'/« Jahren . . . 2. Fettschwein« 8. fleischig« 4. gering entwickelte .... 5. Sauen und Eber .... V1 16-47 40-42 34-36 46 47 42 87-US 31-88 49-VO 13-44 36-36 31-82 ^4-28 L7-60 »0 -bb 43 40 41 -8 -38 7« 78 80-8l ?0-7» 85—68 66-70 so 86-68 60-84 74-78 83 84 »0—81 7S-77 70-73 87-SO 82-8b 76-83 72-74 60 -70 92-97 83-92 83 87 89 79 -90 76 -78 80 81 70 7b 65 68 70 *) Die Lebendgewicht-Preise bei Schweinen verstehen sich unter Gewährung von 20 Prozent Lara. Unter Schlachtgewicht ist bet Schweinen daS Gewicht einschließ lich deS Schmers zu verstehen. Geschäftsgang: Rinder mittet, Kälber langsam, Schafe langsam, Schweine langsam Ueberstandr Schafe W3, Schweine 4l. Allfrusan die noch nicht zumheere tlnberllseneIugend. Alle Ihr jungen Männer, die Ihr zu Eurer großen Betrübnis noch nicht zum Heere ein berufen worden oder noch nicht wehrfähig seid, freut Euch, auch Euch ruft jetzt das Vaterland. Liebe junge Kameraden, Ihr habt alle ohne Ausnahme den sehnlichsten Wunsch, dem Vaterlande mit der Waffe dienen zu können. — Wohlan, folgt jetzt seinem Rufe! Es fordert von Euch, daß Ihr Euch für die stolze, herrliche Aufgabe eines Klegers in diesem heiligen Kampfe um Deutschlands Ehre und Zukunft körperlich schult und kräftigt, Euch marschfähig macht und die Sinne stärkt. — Diese Ausbildung könnt Ihr Euch aber nicht selbst geben. Dem unterzeichneten Ortsausschuß liegt es ob, den Kriegsvorbereitungsdienst in Hohenstein-Ernstthal einzurichteu und die Ausbildung vieler junger Männer sobald als möglich durchzuführen. Für die Ausbildung hat der Ortsausschuß ehemalige Soldaten und tüchtige Turner gewonnen. Bei nachstehenden Herren liegen Listen zu Eurer Anmeldung aus (Meldung zunächst bis Montag, den S. November, er beten; an diesem Tag — nicht am Mittwoch — findet abends 8 Uhr die erste Zusammenkunft aller Beteiligten in d»r Halle des Turnerbundes statt): 1. Militäroereinsvorsteher Köhler, Waiseuhausstr. 2. „ Wappler, Weinkellerstr. 3. „ Fritz Gaam, Bahnstr. 4. „ E.Reuther,Gartenstr.5. 5 Steuereinnehmer Eiselt, Schützenstr. 6. Schlossermeister Max Lederer, Limbacher Str. 7 . Schuhmachermstr. Moritz John, Dresdner Slr. 8 Richard Schmidt, Schubertstr. 9 Richard Nestler, Chemnitzer Str. 69. 10. Louis Vogel, Logenstr. 28 p. 11. Emil Mothes, Oststr. 17. Jeder junge Mann vom 17.—20. Lebensjahre sollte sich melden. Die Teilnahme ist eine freiwillige und kostenlose und muß allgemein eine Ehrensache der Jugend sein. Indem Ihr diesem Rufe folgt, folgt Ihr dem Beispiele der besten und größten Männer unsrer Geschichte, folgt Ihr insbesondere dem Beispiel, daS unsere Urgroßväter vo. 100 Jahren im Befreiungskriege gaben. Auch diesmal stehen wir einer Welt von Feinden gegenüber, auch diesmal handelt es sich um einen Befreiungskrieg, um einen heiligen Kampf zur Wahrung unsrer höchsten Güter. Ser SttMsschsß siir ÄznWtM z» Hihnfteii-ErisWl. aller Art liefert zu Originalpreisen in kürzester Zeit Buchbinderei, Buch- und Papierhandlung, ——— —— »t» erwiesen. ^ie besten >VunZbeiIinitteI Preis per Dose -z. 1.15 u. 2.25 ^inr eckt in OiLfinrdiisckunx «relü-erün-rot und mit Ried. 5ekud»rt 5 Lo.,^einbökl»-Vs. ksbea tn slien ^potkeden. 100 Zentner Kor»-«.Hafer-Stroh zu verkaufen. Richard Scheer, Hohenstein-Er., Berggut. Schöne sonnige Ekoknuntz zu vermieten Hoh -Er., Zeibigstraße 1. Stube, Kammer und Küche zu vermieten. Gersdorf 64 t Im Hause 802 in Oberlung witz sind noch einige kleine Wohnungen an ordentliche Mieter billig zu vermieten. Näheres Oberlungwitz 508. iktthndk Adln Nttrr»ied«R flrtl»dni.trlldkk«,»trk,fft>. Au geübte LSagenstricker «ad SinserstriLeriaaen werden noch Maschinen auSge- gcben. C.A.RoschcrNaGg., Oberlungwitz, Nutzung. Kettelware gibt aus Friedrich Tauscher, Oberlungwitz. Gärtnerlehrling. Junger Mensch kann Ostern 1916 in mittlerer Handelsgärt nerei unter günst. Bedingungen und Garantie für gediegene Aus bildung in die Lehre treten bei H. Haubenreißer, Kunst- und Handelsgärtner, Bad Lausick i. Sa., Telef. 357. Ei« überzähliges WeitsOrd verkauft «tndenhof, Wüstenbrand. WsscbL mit" Senkels Mich Soda Für Herren: Donnerstags 9—11 Uhr abends SchiefnersRestaurant, H oh.-Er., Dresdner Straße. Für Damen: Dienstags 8—10 Uhr abends Cafö Reichskanzler, Hoh.-Er., Bismarckstraße. werden zu äußerst billigenPreisen verkauft. Nur eigenes Fabrikat. Alle Reparaturen, sowie alle Arten Bezüge und Einziehen von Stöcken werden nach jeder manns Geschmack ausgeführt. A.MSebtiME., Hofjägergasse 3, 2 Minuten von der Endstation der Slraßcnl ahn. 172 hoch, flott und zuverlässig, sind unter voller Garantie preis wert zu verkaufen, desgleichen stehen noch mehrere billige Arbeitspferde zum Verkauf. Hohenstein-Er., Bahnstr. » » Wäkren6 meiner Einberufung ru eien kaknen » » werde icb von ! bierrn Or - Pf'3l<1i86k6k' unä Oebui'lZlielkei', « s vertreten, r Den in blot geratenen trauen uncl Kindern » der ins Keld ^ero^enen Holdsten stellt unent^elt- iicke ärrtlicbe öekandlun^ rur Verfü^unZ ! KO883, ! Obei-IungwitL. » » s » klkst1ki8ek8 Ikl8ek8nlsmpön Ersatz-Batterie« 35, SO Pf Ersatz-Birne« 40,70 Pf. Elektr. Klingeln von Mk l.25 an, Leitungsdraht, Mir. 4 Pf Schalter 30 Pf., Druckknöpfe 20 Pf, Klemmen. Elemente, stmk, Mk 1.30 1 50, 3 00 Kohlen, Zinke. Elektrisierapparate Mk. 2 50, 3.80, 5 20. Taschenfeuerzeuge, prima Stück 2», »«, »o, « so, 2 «o Ersatz-Zündsteiue,3St.1ÜPf., Ersatz-Docht,Mir. lOPs. lVolLll-vrLdt-LLmpvll die beste Lampe der Gegenwart, fast unzerbrechlich. brillantes weisteS Licht, I« , 2S, 32-, sokerzig, Stück 170, 1 So^öo L SV Bei 10 Stück auf einmal, sortiert, L Stück 10 Pfg. billiger. Paul Scheer, Eisenhandlung, Fraucn-Krankheiten, Knickungen, Verlagerungen, Verwachsungen, Ausflüsse behandelt nach Thure-Brandts Heilmethode krau 12. Institut Moro", G1vI78dj»rL, löemrk ObemnitL. 1 Minute von der Haltestelle „Ratskeller". Telephon Nr. 18. Täglich geöffnet. Druck mW Verlag: Horn * Lehmann. Verantwortlich für die Schristleitung: Emil Horn, Hohenstein-Ernstthal.