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gleichwohl im Besitze aller fiir sie wichtigen Ortschaften blieben. Ties enttäuscht äußern sich die Berichte des französischen Generalsta bes über die mit außerordentlichem Schneid fortgesetzten deutschen Angriffe in der Argon nengegend. Schwer bekümmert teilen die Be richte ferner mit, daß die Deutschen ihre Vor teile in der Aisne-Gegend energisch ausnützen. Gute AmSpchte« für die Deutsche« i« Nordfrankreich» Der bekannte militärische Mitarbeiter des „Berner Bund" prüft heute die Gesamtlage und kommt zu dem Schluß, daß die Entscheidung der Schlacht an der Westfront zugunsten der Deutschen bevorstehen müsse. Er schildert die Lage nach den letzten offiziellen französischen, belgischen und deutschen Mitteilungen und kommt sodann zu seiner Schlußfolgerung: „Aus allen diesen Berichten geht hervor, daß die Deutschen mit einer starken Armee aus öst licher Richtung aus Nieuport-Dixmuden und mit einer zweiten aus dem Raume Messines auf Apern zu gehen. Schwächere Kräfte bil den die Verbindung über Roulers und sind nun von den Verbündeten bei Paschendaele sestgestellt worden. Es ist klar, daß diese Vor pressung der belgisch-französischen Stellungen im Osten von Apern für die Verbündeten selbst am gefährlichsten ist." Schließlich sagt der mi litärische Mitarbeiter: „Im ganzen scheint die französische Front heute eine Anzahl empfind licher Punkte aufzuweisen, und es ist zwei felhaft, wie lange sie noch dem allgemeinen Druck widerstehen kann. Nur Glücksfälle kön nen den Verbündeten noch Erfolge sichern, die ihnen gestatten würden, wieder die Initia tive an sich zu reißen. Zur englischen Angst wegen LalaiS führt die „Kreuz-Ztg." in einem längeren Ar tikel aus, daß man sich in England zunächst sorglos gestellt habe, weil man eine deutsche Landung in England auch von Calais aus für unmöglich hielt. Inzwischen ist man eines Besseren belehrt worden und Vorgänge, wie die Vernichtung des englischen Kreuzers „Her mes" im Kanal, sind nur zu geeignet, den Engländern zu zeigen, daß die Gefahr einer deutschen Stellung am Kanal auch noch in anderen Dingen zu suchen ist, als in der Möglichkeit einer Landung, die von deutscher Seite bisher nicht behauptet worden ist. Es mag sein, daß wir mit Calais noch nicht den Schlüssel zum englischen Hause haben. Aber wir stehen dann doch unmittelbar vor seiner Tür, und die Kontrolle, die wir dort ausüben, wird den Herren jenseits des Ka nals auf die Dauer doch unangenehm werden. Die trostlose Lage deS belgischen HeereS. Der belgische Kriegsminisler schilderte einem Mitarbeiter der „Tribuna" die Lage des bel- gischen Heeres als trostlos. Es seien noch 105- bis 110 000 Mann geblieben, die aber erschöpft und desorganisiert seien. Die Festungstruppcu seien nach Calais gesandt, die anderen nach Frankreich; die belgischen Re kruten werden in der Normandie ausgebildet. Kämpfe zwischen Bayern und Engländern. Der Korrespondent der Londoner „Daily Mail" berichtet, daß die Kämpfe nördlich von Lille mit verzweifelter Erbitterung zwischen Engländern und Bayern ausgesuchten werden. Mehrere Tage hätten die Engländer ost ei ner bedeutenden Uebermacht standgehalten und unter dem bayerischen Artilleriefeuer, das in den Schützengräben große Verheerungen an richtete, gelitten. Sie hätten andauernd Stel lungen wechselweise gestürmt und wieder ver lassen. Auch zwischen La Basse» und Be thune sei es zu erbitterten Kämpfen gekom men. Große deutsche Geschütze, die die Ent fernungen genau abgeschätzt hätten, hätten furchtbare Verheerungen angerichtet. * * * SiMichtFortseWgderMmpsc in SW«. 8VV Russen gefangen. Wie«, 2. Noo. Amtlich wird verlautbart: Die Kämpfe in Russisch-Polen dauern an. In den Gefechten am San hatten die Russen nament lich bei Roswadow schwere Verluste. Wir brachten dort 400 Gefangene ein und erbeuteten drei Maschinengewehre. Südlich Stary Sambor nahm eine Gefechtsgruppe gleichfalls 400 Russen ge fangen. In diesem Raume und nordöstlich Turka machte unser Verrücken weitere Fortschritte. Der Stellvertreter deS ThefS des Generalsstabes: v. Höfer, Generalmajor. Die erfolgreiche Offensive der Oesterreicher in Serbien. Wien, 2. Nov. Amtlich wird verlautbart: Unsere Offensive durch die Macwa schreitet sieg reich vorwärts. AuS seinen befestigten Stellungen verttäeben, hat der Gegner bisher nur wenig Widerstand geleistet. Nur an der Nordlisiere von Schabatz mußten stark verschanzte Positionen in Sturmangriffen genommen werden. Auch Schabatz selbst wurde heute nacht erstürmt. Unsere durch die Macwa vorgerückten Kolonnen haben die Bahnlinie Schabatz—LjeSnica bereits überschritten. Kavallerie ist am Feinde, hat auch Gefangene gemacht. Einen schweren Verlust haben unsere Balkanstreitkräfte zu beklagen. Der Feldpilot Oberleutnant Sanchez wurde von einem feind lichen Geschoß, welches auch seinen V.obachter verletzte, schwer verwundet. Trotz furchtbarer Schmerzen und mit Aufbietung seiner letzten Kräfte vermochte der wackere Pilot seinen Apparat noch aus den zirka 70 Kilometer entfernten Flug platz zu steuern und dort glatt zu landen. Ober leutnant Eanchez ist gestern seinen Wunden er legen. Vor seinem Tode erhielt er noch daß ihm von Seiner Majestät telegraphisch verliehene Militär-Verdtenstkreuz. Pottorek, Feldzeugmeister. TsilWu hüll sich «och im«. Die japanische Heeresleitung hatte ange kündigt, daß sie dem Mikado an dessen Na menstage, dem 31. Oktober, die eroberte deut sche Seefestung Tsingtau zu Füßen legen werde. An dem genannten Tage hat sie auch durch das amtliche französische ^Telegraphen- büro verbreiten lassen, daß die Festung Tsing tau zerstört worden sei, ihre eigene Meldung jedoch durch die Hinzufügung, daß „die all gemeinen Operationen mit gutem Erfolge fort gesetzt" würden, Lügen gestraft. Tsingtau und das umliegende Gebiet von Deutsch-Kiautschou hat keinen anderen Schutz als die Festung. Freilich steht dem Gouverneur Meyer-Waldeck eine, wenn auch der Zahl nach kleine, so doch ihrer Tapferkeit nach zu respektierende Streit macht zur Verfügung, die sich aus den frei willig herbeigeeilten Deutschen ganz Kiaut- schous und der benachbarten Inseln zusam mensetzt, während bekanntlich dem englischen Aufrufe von den viel zahlreicheren Engländern des fernen Ostens so gut wie gar keine Folge gegeben wurde. Aber diese Schutztruppe wür de nach dem Fall der Festung der gewaltigen feindlichen Ueberlegenheit doch nicht mehr sol chen Widerstand leisten können, daß die japa nische Heeresleitung von weiteren Operationen sprechen konnte, die mit allgemeinem Erfolge fortgesetzt werden. Wir dürfen daher ver trauen, daß Tsingtau sich noch behauptet, ob wohl außer dem starken japanischen Heer zur Verstärkung der englischen Streitmacht noch einige Tausend Mann indischer Truppen her angezogen worden waren. Länger als zwei Monate widersteht unsere Seefestung von Kiautschou bereits den feind lichen Angriffen, da schon am 27. August zum ersten Male ein japanisches Kriegsgeschwader vor Tsingtau erschien. Am 6. Oktober erfuh ren wir, daß ein Sturmangriff auf die deut sche Seefestung, der zu Wasser und zu Lande gleichzeitig unternommen worden war, von unserer Heldenschar mit einem Verlust von 2500 Mann für Japaner und Engländer zu rückgeschlagen worden war. Dann hieß es, daß der Angriff wegen Munitionsmangels, später daß er wegen des ungünstigen Wetters verschoben worden sei., Und am 23. Oktober traf die Kunde ein, daß die allgemeine Be schießung Tsingtaus ergebnislos geblieben und der japanische Kreuzer „Takatschio" von einem deutschen Unterseeboot in den Grund gebohrt worden sei. Lee- und Lustkrieg. Das Auflauchen eines deutschen Untersee bootes im Kanal bedeutet die Einleitung einer neuen Kampfperiode. Noch darf über den Namen des tapferm Bootes, da- den englischen Kreuzer „Hermes" auf seiner Fahrt von Dünkirchen nach England durch einen wohlgezielten Torpedoschuß zum Sinken brachte, sowie über die weiteren Einzelheiten nichts gesagt werden, um etwa neue Pläne des Bootes nicht zu durchkreuzen, — der Deutsche liebt bekanntlich die Gründlichkeit. Die Tatsache aber, daß ein deutsches Unterseeboot sich bereits im Kanal und zwar jenseits deS großen Minenfeldes befindet, das die Engländer angeblich zur Absperrung gegen die deutsche Flotte ausgelegt haben wollen, eröffnet für uns angenehme und für die Engländer höchst grausige Perspektiven. Dazu kommt noch, daß englische Meldungen aus Maastricht laut „Franks. Ztg." berichten, daß zahlreiche deutsche zerlegte Unter seeboote auf Eisenbahnen sowie 39 Geschütze Lüttich passiert haben. Warten wir ab —I In London hat die jüngste Tat der uner müdlichen U-Boote großes. Entsetzen hervor gerufen. Der gesunkene Kreuzer „Hermes" hatte eine Wasserverdrängung von 5700 Tonnen, eine Bestückung von elf 15,2 Zentimeter, und acht 7,6 Zentimeter-Geschützen, eine Geschwindigkeit von 20 Seemeilen und 480 Mann Besatzung, von denen etwa 40 Mann ertrunken sind, er stellte also einen ganz hübschen Gefechtswert vor; mehr noch aber setzt der Schauplatz der Kata- strophe die Engländer in Schrecken. Die „Ratten", die sich angeblich so tief im Rattenloche ver krochen und mit deren Ausgrabung die tapferen Maulhelden jenseits deS Kanals gedroht hatten, sind bereits auSaebrochen, haben die aufgestellten Mausefallen links liegen gelassen -Und naschen jetzt an besseren Leckerbissen herum! In Dover, da» am meisten Angst vor den spitzen Zähnen dieser Nagetiere, hat, sind in Stadt, auf den Schiffen und im Hasen alle Fahnen auf Halb mast gehißt worden, tiefe Trauer hat sich auf die englischen Seegemüter gesenkt. In Bethune, Dünkirchen und Nleuport Haden deutsche Tauben Bomben niederaeworfen, wodurch zahlreiche Menschen getütet wurden. Die deutschen „Ratten" und „Tauben" aus dem KriegSpfade — Albion, wie wird Dir ? Die vev«icht«ng des ArenzerS „HermeS" amtlich beffDi-t. Berlin, 2. Nah. (Amtlich.) Die nichtamtliche Meldung über hie am 31. Oktober erfolgte Der- nichtung des englischen Kreuzers „HermeS" durch ein deutscher Unterseeboot wird hindurch amtlich bestätigt. DaS Unterseeboot ist » wohlbehalten zurückgekehrt. Der stellvertretende Ehef des Admiralstabs, gez. v. Behnke. Ueber die Kohlenversargung der „Emden" - zerbrechen sich die Engländer schon lange die Köpfe. Jetzt erfahren sie von den Geretteten des von der „Emden" versenkten Dampfers „Exford", daß der deutsche Kreuzer auf diesem Dampfer allein 7000 Tonnen Kohlen erbeutet habe. Besuch deS Königs Friedrich August beim Generalobersten von Hausen. Der König hat am Sonnabend den Kriegs schauplatz verlassen und sich im Kraftwagen nach Wiesbaden begeben, um den noch dort zur Kur weilenden Generalobersten von Hausen zu besu chen. Bei dieser Gelegenheit verlieh der König den Armeesührcr die Schwerter -zum Großkreuz des sächsischen Verdienstordens. Am Abend trat der König die Rückreise nach Dresden an, wo er heute früh wohlbehalten ^ingetroffen ist. Eine Kaiserparade im Felde. Der Berliner „Lokalanzeiger" berichtet in einem Feldpostbrief vom 26. Oktober, daß an diesem Tuge in einer Ortschaft unmittelbar hinter der Kampffront unseres Heeres in Frankreich eine Parade vor dem Kaiser stattfand. Hierbei sagte der Kaiser etwa folgendes: „Ich freue mich, in Feindesland, hinter der kämpfenden Schlachtlinie eins der besten meiner märkischen Regimenter begrüßen zu können. Friedrichuder Große setzte in seinen zahlreichen Kämpfen an-«n entscheidenden Punkten immer Märker. Auch Ihr wandet hier um Eure Fährten neuen Lorbeer in diesem Frid zuge. Als König von Preußen und Markgraf von Brandenburg spreche ich dem Grenadier- Regiment „Prinz Karl von Preußen" Nr. 12 als den Vertreter des 3. Armeekorps meine vollste Anerkennung und Zufriedenheit aus. Ich bin überzeugt, daß Ihr, wenn es dieser Feldzug noch erfordert, Eure Regimentsgeschichte mit neuen RuhmeSblättetn füllet. Wenn der Krieg zu Ende ist, sehen wir uns wieder. ,,Der Feind wird unter allen Umständen geschlagen." Nach der Ansprache nahm der Kaiser den Parademarsch ab. Am Nachmittag wurde an derselben Stelle ein Feldgottetdienst abgehalten. Nach der Predigt hielt der Kommandierende General eine Ansprache, die all« Zuhörer begeisterte. Zur Erkrankung -eS General- stabSchefS von Moltke. Der Ehef des Generalstabes de» Feldheeres, Generaloberst von Moltke, über dessen Erkran kung kürzlich berichtet wurde, bedarf zu seiner völligen Wiederherstellung eines Erholungsur laubes. Seine Majestät der, Kaiser hat ihm zu diesem Zweck das Schloß Homburg zur Verfü gung gestellt. Generaloberst von Moltke hat sich gestern dorthin begeben. Seine Vertretung verbleibt, wie bisher, in den Händen deS KriegS- ministerS Generalleutnants von Falkenhayn. Spione im Bereich -es 1V. Armeekorps. Um der im Bereich deS 10 Armeekorps (Hanno ver) hervortretenden Spionage wirksamer entgegen treten zu können, hat der stellvertretende kom mandierende General deS 10. Armeekorps über den KorpSbezirk den verschärften Kriegszustand verhängt. Um einer Beunruhigung der Bevöl kerung durch diese Maßnahme »orzubeugen, er klärt der stellvertretende kommandierende General in seiner Bekanntmachung ausdrücklich, daß da» einwandfreie und patriotische. Verhalten der Be völkerung des ganzen KorpSbeztrkeS während der jetzigen Kriegszett in keiner Weise Anlaß zu Die Kampfe am Merkanal haben für unsere Truppen wettere Vorteile gebracht. Die Hoffnung der Verbündeten, an Terrain zu gewinnen, hat sich als oer- gebüH erwiesen. Unaufhaltsam drängen die Deutschen vorwärt«. Unser Bild zeigt bei- gische Scharfschützen bü den Kämpfen in Westflandern, man sieht, wie sie eiserne Kanalisationsröhren al» Deckung benützen. dieser Erklärung des verschärften Kriegszustandes aegeben hat, ebensowenig wie die allgemeine Kriegslage hierzu den Anlaß bietet. Dänisches Lob -es -eutfcheH S««itätSwesens. Der dänische Oberarzt Tjorson berichtet in der „Berlingske Tidende" über da« deutsche Sa nitätswesen im Kriege und führt u. a. aus: Um die Kultur eines Volkes im Kriege beurteilen zu können, ist die Frage der Behandlung der feind lichen Verwundeten entscheidend. Von dem An- genblick an, wo das Schlachtfeld nach Verwun deten und Toten abgesucht wird, wird Freund wie Feind gleichbehandelt. Es wird durchaus kein Unterschied gemacht. Die deutschen Einrich tungen sind geradezu ideal. In allen größeren Lazaretten, in Köln, Aachen und Berlin, sprach ich mit den feindlichen Verwundeten und traf nicht einen einzigen, der sich über die Behand lung in irgend einer Weise beklagte. Eine Nation, die die Verwundeten des Feindes so be handelt, wie eS die deutsche tut, kann nicht als Barbar bezeichnet werden. Wenn die Behand lungen der feindlichen Verwundeten bei den Ver bündeten nur annähernd die gleiche ist, so kann die Welt stolz sein, eine solche Höhe der Zivili sation erreicht zu haben. Ei» frauzöstfcher Flieger heruutergeschoffe«. Der „Essener Generalanzeiger" meldet aus Düren (Rheinland): Ein französischer Flieger, der, wie sich später herausstellte, die deutsche Flagge und daS Eiserne Kreuz trug, wurde am Bahnhof Düren durch fünf Schüsse heruntergeholt. Englische SchiffSverlnste vor Ostende. Der Rotterdamer Berichterstatter der „Berliner Neuesten Nachrichten" meldet: Wie ich aus zuver lässiger Quelle höre, sind bis zum 28. d. M. sieben der bei den Kämpfen um Ostende mitwir kenden englischen Schiffe von deutschen Geschossen getroffen worden und haben teilweise schwere Beschädigungen erlitten. Das ganze Geschwader ist durch die Wirkung des deutschen Feuers ver trieben worden. Die Vernichtung einer indischen Brigade, die in den letzten Kämpfen bei La Bassee zum ersten Mal gegen die Deutschen vorgeschickt wurde, schildert ein deutscher Mitkämpfer in einem Feld postbrief laut „Frkft. Ztg." folgendermaßen: Vor einigen Tagen haben sie eine ganze indische Infanterie-Brigade gegen eine unserer befestigten Stellungen anstürmen lassen. Sie wußten genau, daß wohl keiner von diesen Leuten zurückkommen würde. Und so kam eS auch! Die Stellung war ohne Artillerie einfach uneinnehmbar. Unsere Infanterie ließ die Inder bis auf 50 Meter herankommen und mähte sie dann auf der ganzen Front durch Maschinengewehrfeuer nieder. Nicht einer kam zurück, und wir hatten nur einen Verwundeten! Nun liegen die Leiber der Inder in unglaublich hohen Bergen vor unseren vor dersten Schützenlinien und die Soldaten können eS vor Gestank kaum aushalten. Eine bequeme Art für die Engländer, ihnen gefährlich werdende eigene Truppen (seitdem nämlich die Nachricht von der drohenden Empörung in Indien nach Marseille gelangt wür, wollten die Inder nicht mehr mitkampfen!) sich vom Hals zu schaffen. Alle« bei uns ist empört darüber. Amerikas Drohnnge« a« England. Die „Morningpost" meldet aus Washington: Die Politik England« und Amerikas steht im Gegensatz zueinander. England wünscht natürlich zu verhindern, daß Güter nach Deutschland gehen, die ihm entweder als Kriegsmaterial von Nutzen wären, oder ihm helfen würden, gewisse Industriezweige zu erhalten. Die aMerikan sche Regierung würdigt die Lage Englands, fühlt sich aber nicht veranlaßt, England auf Kosten des amerikanischen Handels zu unterstützen. Es fühlt sich vielmehr verpflichtet, alles zu tun, war in seiner Macht steht, um die Auslandsmärkte sür amerikanische Erzeugnisse zu sichern. Es wird sehr bald deutlich werden, daß die Verhältnisse auf einen Zusammenstoß hintreiben, der nur durch Takt und Rücksichtnahme sowie durch gegenseitige Zugeständnisse und eine großzügige, vornehme Diplomatie auf beiden Seiten vermieden werden kann. Der Burenaufstan- in Südafrika. Ein Reutertelegramm au« Pretoria meldet den ersten Zusammenstoß mit den Aufständischen. Nach dem Reuterschcn, natürlich stark gefärbten, Bericht stieß der Kommandant de Villiers auf eine Anzahl Ausständischer. Der Zusammenstoß ist fiir die Aufständischen günstig verlaufen. 110 Mann sind von den Rebellen gefangenge nommen worden. Dann griffen die Aufständischen von verschiedenen Seiten den General Alberts an. Alberts meldet einen großen Sieg und die Flucht der Aufständischen, die 13 Tote und 36 Verwundete hatten. 240 Mann sollen gefangen genommenwordensein, darunter General Claessens. Bemerkenswerterweise heißt es dann, Alberts könne noch nicht feststellen, wieviel seiner Leute gefallen sind. E« bleibt also abzuwarten, was e» mit Albert« Sieg und den 240 Gefangenen für eine Bewandtnis hat. Das Zurückgehen der Buren ist nicht auffällig, wenn man an die von früher her von den Buren schon bekannte Taktik denkt. O ertlicheS ««d Sächsisches. Witter, un graussicht fiir Mittwoch, denI4. November: Wenig Aenderung de« gegenwärtig herrschenden Wetters.