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^^hr^^en^nim Nnh Opfer. Hinter den Siegesnachrichten folgten die Züge der Verwundeten, und die langen Listen der Toten lehren uns, daß die großen Erfolge durch schwere Opfer erkauft werden müssen. Fürstensöhne und einfache Männer aus dem Volke, Fabrikherren und Ar beiter, Gelehrte und Künstler gehen in stil lem und erstem Zuge an uns vorüber und be zeugen, daß das ganze Volk in all seinen Schichten für das Vaterland zusammensteht. So vollzieht sich ganz in der Stille eine Ei nigung tiefergreisender Art. Nie können die Söhne unseres Volkes vergessen, daß ihnen ihre Hauptleute und Obersten voranstirrmden in der Feldschlacht, und nie werden unsere Führer vergessen, welchen Heldenmut unsere einfachsten Soldaten im Kampfe bewiesen ha ben. Ehre den Gefallenen draußen, die in schlichter Pflichterfüllung im Hagel feindlicher Geschosse standhielten, ihr Leben ließen und ihre Seele Gott befahlen. Sie sind ein heili ger Same für die Zukunft. Das in gemein samer Begeisterung fürs Vaterland vergossene Blut ist ein Kitt, der eint und bindet. Und aus den stillen Gräbern in Feindesland steigt es, alle Trägen weckend, alle Selbstlinge beschämend, wie Donnerhall: Vorwärts, nur durch Opfer geht es vorwärts! In der Friedenszeit hatten wir das Opfern nahezu verlernt. Der Genuß des eigenen Da seins, der immer nur eine Nebensache sein darf, wurde Vielen zum Zweck des Lebens. Und die Philosophie des Tages trat in den Dienst der längst vorhandenen materialistischen Le bensrichtung. Sie schrieb der Selbst- und Ge nußsucht den Freibrief, indem sie das Recht der starken, sich auslebenden Einzelpersönlich keit betonte, oder die Moral auf Heutzlichkeits- erwägungen zu gründen suchte. Wo sind nun die Verkünder der Herrenmoral, die Verläste rer der Selbstverleugnung, des Opsersinns, des Kreuze-? Sie sind hinweggesegt und, wenn sie selbst etwas wert waren, über ihre Theo rien hinausgehoben! Was wir in diesen Ta gen und Wochen erlebt haben, was in allen drängte und stürmte und jeden mit Freudig keit und Begeisterung erfüllte, das war der Wille zum Opfer, der Wille, als Ein zelner mit allen seinen Kräften einzutreten für das tsanze. War das Herdentrieb? Nie! In dieser Hingabe fühlte sich der Einzelne gerade ge adelt, wunderbar emporgehoben über die Klein heit und Beschränktheit seines bisherigen Le bens. War das Nützlichkeitserwägung? Nein! Es war gerade das Absehen von jeder Rück sicht auf die eigene Person. „Nehmen sie uns den Leib, Gut, Ehr', Kind und Weib — Laß fahren dahin!" Dieses höhere Mutz, das an alle Herzen pochte, dieser Funke, der durch alle Seelen zuckte, — das war der G e i st des Herrn, der sich in dieser schweren Zeit zu unserem Volke bekannt hat. Gott wurde wie der erlebt. Nachdem wir lange von ihm ge stammelt und geredet haben, will er wieder Le ben und Wirklichkeit in unserem Volke wer den. Ueber das Feld schlafender Totengebeine fährt sein Geist, und nun stehen wir mitten in einem grohen Erwachen. Und wer daran teil hat, der hört über den Gräbern der Entschla fenen den Ruf: Vorwärts auch du, vorwärts durch Hingabe und Opfer! Das ist der Weg zum Frieden. Es wird niemand in dieser Zeit einen lieben Gefallenen mit gehorsamen, de mütigen Sinn Gott hingeben, ohne daß das geopferte Leben zum Boten Gottes wird, der ihm zuruft: Nur durchOpser geht es vorwärts, aufwärts! Viel ehrliche Arbeit, treue Liebe, heihe Ge bete, Gaben und Güter sind schon fürs Vater land hingegeben worden. Niemand weih, was von uns noch gefordert werden mag. Viel- leicht ist es viel mehr, als wir jetzt denken und ahnen. Dann wollen wir nicht murren über ein Zuviel, sondern stille werden vor den Schläfern draußen, die das Blutopfer gebracht haben. Siegen kann nur ein Volk, das bereit ist, jedes Opfer für das Vaterland zu brin gen. (E. Pfennigsdors.) Wie unsere Krieger zu Gott st e h e n. Ein Oberstleutnant aus Lübeck hat einem Geistlichen an der dortigen ehrwürdigen Marienkirche unterm 29. Oktober vom westli- chen Kriegsschauplätze eine Feldpostkarte ge schrieben, in der es heißt: „Wie herrlich hat sich immer mehr erwiesen, daß „Gott wirklich mit uns ist," wie mögen schon dankbardemüti ge Siegeslieder durch den hohen Kirchendom erbraust sein und in begeistert-beredten Worten unseres Gottes Preis und Ruhm verkündet sein, der unserm lieben Kaiser und unserem lieben deutschen Volk schon so sichtbarlich gehol fen hat! Und jetzt heißt cs wohl stets: „Hilf fernerhin, du treuer Gott!" Möchten doch alle deutschen Christen, daheim und hier draußen im Felde, nicht nachlassen, so zu bitten, dann mutz und wird es ja, auch wenn es jetzt lang- samer geht, endlich zum herrlichen Siege kom men, und möchte doch dann auch die innere Erstarkung, Läuterung und Erhebung, die herr liche Einigkeit und der sittliche Ernst in un serm lieben deutschen Volk anhalten, damit auch wir, wenn Gott uns glückliche Heimkehr schenkt, uns noch daran erfreuen und selbst star ken können!" Ewas für unsere Soldaten. Unsere tapferen Soldaten, die im Felde ste hen, erhalten nur vereinzelt und unvollständig Nachrichten au« der Heimat. Sie wissen nichts über die Weltlage, sie wissen we- nig über die Siege unserer Verbündeten, sie können sich kein Bild machen von der gesam- ten Entwickelung des Krieges und der politi- schen Verhältnisse. Fast immer ertönt, passiert man auf der Bahn einen Militärzug, seien es gesunde Truppentransporte, seien es Verwun dete, der Ruf nach Zeitungen. Nachgesandte Zeitungen erreichen nicht immer und nicht sel ten mit vielen Unterbrechungen in der Reihen folge, unsere Krieger. Deshalb sollte jede Fa milie für ihre eingezogenen Angehörigen die „Kriegschronik" unseres Blattes bestellen, die eine vollständige Vorgeschichte und Geschichte des Weltkrieges 1914 enthält und enthalten wird. Herausgegeben in wöchentlichen Heften von je 24 Seiten, mit reichem Bilder- und Kartetimaterial vevsshen, gedruckt aus gutem Papier, bietet unsere Kriegschronik für die später zurllckkehrenden Väter und Söhne ein Werk, das jeder von ihnen mit Freude begrü ßen, mit großem Interesse lesen wird. Wenn der Vater oder Bruder dann im Kreise der Seinen an langen Winterabenden die Chronik liest, dann wird sie noch lebendiger werden, wenn dem Leser die eigenen Erlebnisse beim Lesen der verschiedenen Kapitel einfallen, und er diese dann seinen Lieben und Freunden zum besten gibt. Darum, in jede deutsche Fa milie gehört diese unsere „Kriegschronik" hin ein, die mit ihrem Umfang von 24 Seiten für das Heft, mit ihrem gewissenhaft gegebe- nen Inhalt bei dem Preise von 15 Pfennig für die einzelne Lieferung wohl als beste und billigste Kriegschronik bezeichnet werden kann, die nur für diesen gewaltigen Völkerkrieg exi stieren wird. Deßhalb bestellen Sie sofort bei unseren Zeitungsboten oder in unserer Ge schäftsstelle oder schriftlich unsere „Kriegschro nik". Es empfiehlt sich, mit der Bestellung nicht zu zögern, sondern sie sofort zu erledi gen, denn spätere Nachdrucke werden jedenfalls nur zu einem erhöhten Preise abgegeben wer den können. Kirchennachrichten Parochie St. TrinitatiS Hohenstein-Ernstthal Mittwoch, den 18. November: 2. LnndeSbnßtag. Vor mittags 9 Uhr Prcdigtgottesdiciist: Röm. 11,22. Hn-r Pfarrer Schmidt. gAHierauf Feier des heiligen Abendmahls. ^Abends 0 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Parochie St. Ehrtstophori Hohenstein-Ernstthal. Am 2. Landes-Buß- und Bettag, vormittag« 9 Uhr Hauptgottesdienst, Predigt über Röm. 2,1—11. Herr Pastor Dyberk. Abends 8 Uhr Beichte und Kommunion. Vormittags 11 Uhr Beichte und Kommunion im Waisen- hausbctsaalc. von Oberlungwitz. Am 2. Landesbußtage, Mittwoch, den 18. November 1914, vormittag« 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Röm. 11,22. Herr Pfarrer o. DoSky. Vorm, halb 11 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahl«. Herr Pfarrer v. Dosku. Beichtanmeldung von halb 9 Uhr an in der Sakristei erbeten. Nachmittags 6 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Psalm 119,76—76 und anschließender Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Herr Pastor Schödel. Beichtanmeldungen von halb 5 Uhr an in der Sakristei erbeten. In allen Gottesdiensten wird siir die Schristenver- breitung in der Gemeinde gesammelt. Von Gersdorf Am Bußtag, vormittags 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heil. Abendmahl. Nachmittags 4 Uhr Abendmahlsgottesdienst. H. Pastor Böttger. Abends 8 Uhr Geistliche Musikaufführung in der Kirche. Freiwillige Gaben zur Deckung der Unkosten werden am Eingang dankend entgegengcnommen. Der Reinertrag kommt der Kriegshilfc zugute. Donnerstag, den 19. November, abends 8 Uhr KricgS- betstunde in der Kirche. Bon Langenberg mit Meinsdorf. Mittwoch, den 18. November, 2. Landesbußtag, früh halb 9 Uhr Beichte. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Röm. 11,22 und anschließender Abcndmahlsfeier. Nachmittags halb 2 Uhr Kriegsbetstunde statt Donnerstag. Bon Longenchursdorf mit Falken. Mittwoch, den 18. November (Bußtag). LanaenchnrSdorf: Früh halb 9 Uhr Kommunion. Früh 9 Uhr Predigtgottcsdienst. Falken Nachmittags 2 Uhr Kommunion. Halb 8 Uhr Predigtgottcsdienst. Bon Bernsdorf. Mittwoch, den 18. November, Bußtag. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt des Herrn Kandidat Ober länder. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Bon Erlbach-Kirchberg. 2. Bußtag, Mittwoch, den 18. November 1914. Kirchberg: Vormittags halb 9 Uhr Beichte. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über Römer 11,22 und an schließender Abendmahlsfeicr. Erlbach Nachmittags 6 Uhr Gottesdienst mit Feier des heiligen Abendmahls. Die Kriegsbetstunde in Kirchberg fällt wegen des Buß tags aus. Von Ursprung. Mittwoch, den 18. November, 2. Landcsbußtag. Vor mittags 9 Uhr Predigtgottesdicnst und Feier des heiligen Abendmahls. Beichte halb 9 Uhr. Abends 6 Uhr Predigtgottesdienst und Feier des heiligen Abendmahls. Donnerstag, den 19. November, abends 7—8 Uhr Kriegs- betstunde. Von Wüstenbrand. 2. Bußtag, 18. November 1914, vorm. halb 9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigt und Abcndmahlsgottesdienst. Nachm. 5 Uhr Beicht« und Abendmahlsgottesdienst. Traubibelkollckte. Abends >/,9 Uhr Bibelstunde der landesk. Gemeinschaft im Pfarrhause. WIIWIIM I Were Wer, Wker uns Me, I I Sie im We Wn, I I Wen keine Hmn i vom Gang und Verlauf der ganzen politischen und kriegerischen Ereignisse. Seit der Mobilmachung, seit dem Tage des Eintritts in die Armee, sind sie nur Soldaten, die keine Zeit haben, Zeitungen zu lesen, die auch größtenteils keine Zeitungen im Felde erhalten. Nichts besseres können Sie tun, als für diese die in unserem Verlage er scheinende „Kriegschronik des Weltkrieges 1914" zu bestellen, die in Heften von 24 Seiten Umfang, reich illustriert, auf gutem Papier gedruckt, jedes für 15 Pfg. geliefert wird. Diese Ausgabe von 15 Pfg. für das Wochenheft kann sich jeder leisten. Sie geben aber damit den aus dem Felde zurückkehrenden Kämpfern für sich und ihre Nachkommen ein vornehmes und gediegenes Erinnerungsbuch in die Hand, wie kein zweites existiert. Bestellen Sie sofort bei unserer Geschäftsstelle oder bei unseren Zeituugsboten mit untenstehendem Bestellschein Jedes wöchentlich erscheinende Heft kostet 15 Pfg. i Verlag des „Hohenstein-Ernstthaler Anzeigers" ' I »tt Rr»a»uvM>. „MrinttMtr Tageblatt" M Fersdorser Tageblatt". » Bestell-Schein. D Unterzeichnete bestellt hiermit die in wöchentlichen Lieferungen erscheinende Kries- Chronik »es „Hohenstein «rnftthalrr Anreißer" mit Neben-Ausgaben „Oberlungwitzer Tageblatt"' und „GerSdorfer Tageblatt" zum Preise von 1b Psemüg für die Lieferung und verpflichtet sich zur Abnahme aller erscheinenden Lieferungen. Sollte durch irgend welche kriegerische oder andere Ereignisse in den wöchentlichen Ablieferungen eine Verzögerung eintreten, so soll dies kein Grund sein, von der Bestellung zurückzutreten. Zahlungen sind nur bei Ablieferung der Hefte zu leisten. Ort und Votum: Straß« - Genaue Unterschrift: Stand Unseren im Felde stehenden Landsleuten kann unsere Zeitung auf Antrag als MM-MMment nachgesandt werden. Erforderlich ist als Adressenangabe: Vor- und Zuname, Dienstgrad, Angabe des Regiments, Bataillons oder der Kompagnie, Eskadron, Batterie, der Brigade oder Division und des Armeekorps. Der Bestimmungsort darf nicht genannt werden. Die Nächst udung kann jederzeit beantragt werden. Bestellungen nimmt unsere Geschäftsstelle entgegen. l Jie Vorgänge auf den ! Kriegsschauplätzen » können unsere Leser nur au Hand einer guten Karte verfolgen, z Wir liefern daher an jedermann i Wandkarten von Mittel- s ! Europa und dem Balkan, l i in vielen Farben gedruckt. Die Karten enthalten Städte, ! i Flecken, Dörfer, Eisenbahnen, Wege mit Kilometer-Eat- ! ? fernungen, Seen, Flüsse, also alles, was eine vorzügliche ! > Karte bringen muß. — Die Karten sind zu haben für ! 40 Pfg., 6V Pfg., SO Pfg., 125 Pfg. und 150 Pfg. — mit Ortsregister 50 Pfg. mehr -- ! in unserer Geschäftsstelle. Die Karten liegen in unserer ! » Geschäftsstelle zur Ansicht aus; auch nehmen unsere Boten ! Bestellungen entgegen. ! GeWstsstMe des i i „Hohenstein-Ernstt-aler Anzeigers" j mit Nebenausgaben , „Oberlungwitzer Tageblatt" und „Oersdorfer Tageblatt". ; Feldpost-Briefums chläge sowie F-ldP-ft-P-ftkartcn sind zu haben in der Bnchdrnrkerei Horn L Lehmann.