Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191411188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141118
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-18
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.11.1914
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
* — Erloschen. Die vor einigen Ta gen unter dem Viehbestände des Grundstückes Badstraße Nr. 6 ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist erloschen. (i) 0terl»»gwiy, 17. Noo. Dem Unter- offtzter der Reserve Arno Wendl»'' von hier, dem Grenadier-Regiment Nr. 101 «»gehörend, wurde für besondere Leistungen die König-Fcied- rich-August-Medaille in Silber verliehen. * vb»l»»gwitz, 17 Nov. Den Heldentod erlitten hat der Sohn Otto Ernst des Herrn Otto Naumann hier Bei einem Gefecht in der Nähe von Sommepy (Frankreich) mußte er sein jugendliches Leben lassen. Obwohl bereits ain 14. September gefallen, erlangten die Eltern erst jetzt die betrübende Gewißheit: Dec Ge fallene stand im 24. Lebensjahre und gehörte dem Infanterie-Regiment Nr. 181 an. st. Wüsteabraub, 17. Nov. Den Heldentod starb auf Frankreichs Schlachtfeldern der von hier stammende Max Hauck vom Infanterie- Regiment Nr. 1Y4. Hauck war derselbe, der, wie wir bereits in Nr. 281 unserer Zeitung mit- teilten, mit noch zwei Kameraden einen Turm sprengte, auf dem ein feindlicher Beobachtungs- posten arbeitete. Bei der Sprengung wurden die drei Tapferen von den Trümmern des zu früh einstürzenden Turmes begraben. Während der Gefreite von einer 38 Stunden später dort vorüberziehenden deutschen Abteilung nur tot unter den Trümmern hervorgezogen werden konnte, waren Hauck und dessen Kayterad nur leicht verletzt. Für die vollbrachte mutig^Tat wurden die beiden Helden mit dem Eisernen Kreuz aus gezeichnet und »hiesten außerdem vom Obersten ein Geldgeschenk von 25 Mark Von seinen Verletzungen geheilt und in die Front zurückge- kehrt, traf ihn bei einem Gefecht am 4 November stütz 3 Uhr eine feindliche Kugel. Tödlich ge troffen sank der Held zu Boden. Zwei ebenfalls aus seinem Heimatsort stammende, Kameraden — darunter ein Feldwebel —, die die Eltern von dem Tode ihres Sohnes auch benachrichtig ten, betteten den Helden in fremder Erde. * Grumbach, 17. Noo. Dem Wlrtschafts- gehilsen Gustav Kühnert ist in den letzten Tagen aus einer verschlossenen Lade, die in einem Zim mer des am 8. d. M. abgebrannten Seitenge bäudes des Gutsbesitzers Bruno Kühnert stand, ein Zigarrenkistchen mit 1400 M Papier-, Gold- und Silbergeld, ein Handschuhkästchen mit 140 M. in Gold und Silber, ein Militärpaß, andere AuSweispapiere und sonstige Gegenstände ge stohlen worden. Der Dieb konnte noch nicht er mittelt werden Ob der Diebstahl während des BrandeS oder schon vorher verübt worden ist, war nicht festzustellen. Depeschen vom 17. November. Berli«., Dem Reichstag wird zu seiner neuen Kriegstagung ym 2. Dezember eine neue Vorlage zur Bewilligung neuer KriogekredNe vorgelcgt werden. Wie die „B.„Z" erfährt, wird die Höhe des von der Regierung bean spruchten Kredites ungefähr sich uuf der Höhe deS ersten Kredites bewegen, also etwa 5 Mil liarden betragen. Mrt der Zustimmung des Reichstages zu dieser Kredilvvclage will sich die Regierung nur die Ermächtigung beschaffen, den Bedarf deS Reiches bis zu Ende des Etatsjahres zu sichern. Es handelt sich lediglich um eine Vorsorge, daher ist auch von einer neuen Anleihe zurzeit nicht zu reden. Das Reich dürste wahr scheinlich unter Umständen zu dem Mittel greisen, Rcichsschatzscheine zu diskontieren. Berlin. Das „Berliner Tageblatt" nennt den Sieg im Osten einen guten Anfang der neuen Periode des östlichen Kampfes, wenn auch mit diesem Siege die große Masse des russischen Hauptheeres kaum zum Stehen ge bracht werde. — Die „Vossische ZrKümg" meint, die günstige strategische Lage, in der sich jetzt die verbündeten deutschen und österreichischen Truppen befinden, bietet die Gewähr für wei tere Erfolge. Die „Berliner- Neuesten Nachrich ten" nehmen an, daß Generaloberst v. Hinden burg mit seinem! Genemlssabschef Ludondors seinen Einfluß auf die Neuordnung des Pla nes im Osten eingesetzt habe. In Zusammen hang damit stehe wahrscheinlich auch die neue Offensive gegen Serbien. — Die „Kreuzzeitung" weist auf die notwendige Enttäuschung der Westmächte durch den gestrigen Hindenburg- schen Sieg hin, die umsomehr auf die russische Offensive gehofft hatten, als ihre Stellung im Westen schwierig wurde, während unser An griff in Flandern einen weiteren, wenn auch langsamen Fortschritt nimmt. Wie». Die Festungen Przemysl und Krakau find sehr gut versorgt; sie können viele Monate, ja sogar ein ganzes Jahr den feindliche« Angriffe« trotzen. Wien. Die Petersburger Telegraphenagen tur meldet: Der Kaiser von Japan hat be stimmt, daß der Kommandant und die Offi ziere in Tsingtau ihre Waffen behalten. Wien. Amtlich veröffentlicht Erzherzog Friedrich einen Aufruf des Oberkommandie renden der Balkanstreitkräfte, Feldzeugmeisters Potiorek, an seine Tjruppcn: Der Feldzsug- meister drückt darin, den ihm unterstellten Trup pen seine Anerkennung für die Leistungen aus, die zum Sieg über di« Sorben und zur Ge fangennahme von 800S Serben und Erbeutung von 42 Geschützen, 31 Maschinengewehren und reichem Kriegsmaterial geführt haben. Der Erzherzog fügt hinzu, daß er selbst die tapfe ren Truppen und ihren siegreichen Führer im Namen aller ihm unterstehenden Sueitkräfte zu ihrem gländenden Erfolge beglückwünscht habe. Hoog. Der Kriegskorrespondent der „Daily Mail" berichtet vom Sonntag aus Calais, indem er den Kampf in dem Gehölz von Ypern zu gruppieren. Deswegen kam es auch gestern vor Valjevo nur zu Kämpfen mit feindlichen Nachhuten, die nach kurzem Widerstande unter Zurücklassung von Gefangenen geworfen wWp- den. Unsere Truppen erreichten die Kolub», ra, besetzten Valjevo und Corenovac. Der- Empfang in Valjevo war charakteristisch, zuerst Blumen, doch nur zur Täuschung, dann folg ten ihnen unmittelbar Bomben und Gewehr feuer. Schwere Haubitze« vor Belgrad. — Gcheinwerferdnell. Wie«, 16. Nov. Der Kriegskorrespondent der „Neuen Freien Presse" Meldet: Feldzeug, meister Potiorek stellte bekanntlich die Beendi gung der Operationen im Süden für den An fang des Winters in Aussicht. Die Ereignisse der beiden letzten Tage erlauben die Annah me, daß sich die Hoffnung Potioreks erfüllen wird. Unsere Offensive in Serbien schreitet sehr günstig fort. Der Feind zieht sich flucht artig zurück. Die Entscheidung dürfte nahe bevorstehen. Die Lage im Süden läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: Vor 14 Ta gen setzte unsere Offensive bei Rasa Mitrowit- za ein, woran sich die Unternehmungen über Ljesnitza, Loznitza und Zwornitza schlossen. Dadurch wurden die Serben in die Linie Obre- novatsch—Ljubovitza gedrängt. Bei Semen- dria unternahmen am Dienstag schwache Kräf te Scheinübergänge und stellten durch diese De monstration große serbische Truppen im Mo- rawatale fest. Vor einigen Tagen beschossen unsere schweren Haubitzen die Belgrader Fe stung, ohne daß der Gegner antwortete. Jetzt schweigt die Artillerie. Nachts gab es Schein werferduelle, wobei die Reflektoren einander ab zublenden suchen. Obrenowacz wurde Sonn tag früh von österreichisch-ungarischen Truppen eingenommen. Das Schicksal Belgrads besiegelt. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Bu dapest: Durch die Inbesitznahme der nach Bel grad führenden Landstraßen, ist das Schicksal der Hauptstadt Serbiens, die 30 Kilometer von dem eroberten Obrenowacz entfernt ist, besie gelt. Die Geschütze der Oesterreicher haben an einzelnen Gebäuden in Obrenowarz, besonders an der serbischen Kirche, von deren Turm mit Maschinengewehren geschossen wurde, großen Schaden angerichtet. Da an der Eisenbahn- strecke Obvenowacz-Valjevo mehrere Orte be reits im Besitz der Oesterreicher sind, wurden viele Lokomotiven und Wagen, die nicht mehr abtransportiert werden konnten, mit Beschlag belegt. » « Eine Rede König Ludwigs von Bayer«. In München werden auf Veranlassung eines neugegründeten Ortsausschusses die Wehrkraft schüler noch besonders militärisch ausgebildet. Bei Besichtigung der Abteilung Mittelschüler, die dr N ichStagSabgeordnete Major Dr. o. Calker, der Straßburger StaatSrcchtSlehrer, zurzeit Kom- m indeuer des Infanterie - Leib - Regiments in München, vorsührte, hielt der König eine An sprache und sagte: „Der Krieg wird noch lange dauern. Aber wir werden nicht ruhen noch rasten, bis der Feind aus dem Felde geschlagen ist und wir einen Frieden haben, der uns auf lange Zeit vor Uedersällen sichert. Ihr bereitet Euch vor auf den Krieg. Vergeßt aber darüber Eure bürgerlichen Pflichten und Eure Studien nicht; denn unsere Erfolge waren nur dadurch möglich, daß wir in der Schule eine Bildung erreicht haben, wie sie in keinem Lande der Welt möglich ist. Vertraut auf Gott, vertraut auf unsere brave Armee und tut Eure Schuldigkeit! Golt befohlen!" England und Frankreich kriegSmüde? Die „Deutsche Tageszt." meldet über Rom: Die „Westminster Gazette" erklärt es für Eng lands Pflicht gegen sich selbst, besonders aber gegen seine Verbündeten, die der feindlichen Wut am meisten ausgesetzt seien, den Krieg nach bestem Vermögen abzukürzen. — Einige französische Blätter kaffen bereits den Wunsch nach Frieden sehr deutlich durchblicken. Aeußerst heftig befehdet Clemenceau die französische Regierung in seinem „Homme Enchainee", der jeden zweiten Tag konfisziert wird. Clemenceau greift auch den Präsidenten Poincaree persönlich an und nennt ihn einen „gefährlichen Streber." Die Zensur wütet derart, daß selbst der „Temps" ganze Spalten unbedruckten Papiers aufweist. Im ersten Kriegsquartal übersteigen die französischen Kriegskosten bereits drei Milliarden. Die Furcht vor verdeutsche« Land««g. Die englische Presse wird immer sorgenvoller. Der Militärkritiker der „Times" und der Marine kritiker des „Daily Chronicle" drücken überein- stimmend die Meinung aus, daß ein deutscher Flottenangriff bevorstehe. „Daily Chronicle" insbesondere meint, daß die Deutschen mit einer Flottenaktton einen siegreichen Frieden erzwingen wollen. Die Manöver der deutschen Untersee boote im Aermelkanal und das Erscheinen der Kreuzer vor der englischen Küste hätten gezeigt, daß dieses Meer den Deutschen noch unverschlossen sei. Die englische Flotte ermutige wie zu Nelsons Zeiten die feindliche, auf der hohen See zu er scheinen. Repington, der Mitarbeiter d«S „Daily Chronicle", wiederholt seine Behauptung, Deutsch land werde eine Truppenlandung an Englands Küste versuchen. Englands Inseln seien der Schwerpunkt, wo sich das Geschick des Krieges entscheiden werde. Der Angriff der Küste bilde rtne unwiderstehliche Versuchung. Der geplante französische Durchmarsch durch Belgien. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Vorbereiteter Durchmarsch dcr Franzosen durch Belgien. Gin beim Kriegsausbruch in Frank reich tätig gewesener deutscher GaSmetster hat unter eidesstattlicher Versicherung zu Protokoll gegeben, nach der Mobilmachung habe er den Bürgermeister deS Ortes, wo er Betriebsleiter eines Gaswerkes war, gefragt, welche Maßregeln zur Sicherheit seiner Person und deS Gaswerkes man zu treffen beabsichtige. ES sei ihm versichert worden, daß er zunächst ruhig bleiben könne. DaS Gaswerk selbst werde von Soldaten bewacht werden. Ein Beamter habe ihm erklärt, es seien in Maubeuge etwa 150000 Mgnn und in Givet ebenso viel, die bereit seien, durch Belgien nach Deutschland einzufallen. Der GaSmeister ver- icherte mit Bestimmtheit, daß diese Aussage mit )en genannten Worten schon am 1. August ge- ällen sei. , Zwei deutsche Fliegerle«t«auts Vv« den Rusie« gefangen. Am 1l. November machten die deutlchen Fltegerleutnants Mcrez und Poldte mit einem Albatrosflugzeug eiste Aufklärung in der Rich tung auf K. nin, Kudno und Plozk, wo sic Bom ben warfen. Westlich von Rypin wurden sie zur Landung^ gezwungen und von russischen Dragonern umzingelt, welche einen Versuch zweier deutscher Kompagnien, die beiden Flieger zu be freien, zurückschlugen. Die beiden Leutnants und thr in gutem Zustande befindliches Flugzeug wurdrn nach Plozk gebracht. Eine vergebliche Bitte um russische Hilfe. AuS zuverlässiger Quelle wird gemeldet, daß König Niküa von Montenegro an den Zaren Nikolaus von Rußland die Bitte gerichtet habe, angesichts der bedeutenden Verluste, die die Mon tenegriner in den Känipfen gegen Oesterreich-Uu- garn erlitten hätten, russische Eisatzinannschaflen und Offiziere nach Montenegro zu schicken. Es sei darauf ein ablehnender Bescheid erfolgt, da Rußland seine Soldaten jetzt selbst brauche. Der König von Gerbte« im Sterbe«? Der Arzt des serbischen Königs, Dr. Demeter Limba, erklärte einem Journalisten, König Peter liege im Sterben und sein Ableben sei täglich zu erwarten. Der Burenaufstand. Aus Kapstadt wird amtlich gemeldet: Der Kommandant von Visser nahm 17 Rebellen zwi schen Varyburg und Marigob» gefangen. Ter Kommandant von Deberr nahm ein Kommando mit 50 Mann und 70 Pferden in der Umgegend von Schweizereneke gefangen. Auf beiden Seiten waren zwei Leichtverwundete. Es bleibt doch wirklich seltsam, daß sich die Aufständischen von den Regierungstruppen immer gefangen nehmen lasten und daß man fast nie etwas von Verlusten im Kampf hört. Das muß doch einen Haken haben. Japaner unter de« kanadische« Hilfstrnppen. Nach Mittcilung deS japanischen Konsulats in San Franzi.ko sind am 8. Oktober in Van couver (Britisch Columbia) nicht weniger als 392 Japanern auf einmal englische Bürgerpa piere bewilligt worden, um eS ihnen zu ermög- lischen, in die freiwillige Japaner-Brigade einzu- treten, die jetzt in Kanada gebildet wird. RliMrM Lock Metts, der populärste britische Kriegsheld, der im Be griff stand, die französische Gefechtslinie zu be suchen, um ferne alten indischen Waffengefährten wiederzusehen, ist, wie schon gestern gemeldet, im Alter von 82 Jahren gestorben. OertttcheS und Sächsisches * — Witter ungrauslicht sür Mittwoch, den 18. November: Bedeckt, zu Nieder schlägen geneigt. *— Einberufung des Landtages. Das Gesamtministerium veröffentlichte gestern die Einberufung des außerordentlichen Landtages für Dienstag, den 24 November d. I., auf Grund von § 115 der VeZaffunaSurkunde. Den Mit gliedern der ständischen Kammern werden vom Ministerium deS Innern besondere Einladungen zugehen. * — Der 58. s ä ch s i s>chr n V e r l u st- l i st e entnehmen wir folgendes'Landwehr-Jn- fanterie-Regiment Nr. 107: Gefreiter Richard Stiegler aus Bernsdorf, verwundet. Gefreit» Paul Ewald Tetzner aus Langenchursdorf, ver- mißt. Gefreiter Ernst Otto Hübsch aus RüS- darf, vermißt. Heinrich Richard Venter aus Hohenstein-Ernstthal 's. Gefreiter Emil Ri chard Weißflog aus Hohenstein-Ernstthal, ver mißt. Paul Richard Lasch aus Oberlungwitz, vermißt. Unteroffizier Karl Hermann Sachse aus Gersdorf, schwer verwundet. — Infante- rie-Regiment Nr. 134: Gefreiter Robert Kurt Hillig aus Gersdorf, leicht verwundet. Ir— In den letzten Tagen kehrten wieder eine größere Anzahl hiesiger Arbeiter auS Ostpreußen zurück. Starke Kälte und son stige Umstände veranlaßten die Leute zur Rück kehr in die Heimat. * — Ein lustiges Schneetrei - ben setzte vergangene Nacht «in und hielt auch heute noch an. Der Schneefall hatte jedoch nur zur Folge, daß sich aus Wegen und Stra ßen der wenig beliebte „Matsch" bildete. * Hohenstein-Ernstthal, 17. Nov. An- gepaßt dem Ernst der Zeit hielt gestern abend der König!. Stichs. Militätderein „König Al bert" in seinem Vereinslokal anstelle des all- jährlich üblichen Stistungsckstes eine einfache Jubilarfeier ab. Eröffnet--wurde der Abend mit dem Gesang des Liedes „Deutschland hoch in Ehren", worauf Herr Vorsteher Gaam die Erschienenen begrüßte und der im Felde stehen den Brüder, Söhne und Kameraden, die für des Vaterlandes Ehre und Herrlichkeit ihr Le ben in die Schanze schlagen, in sinnigen Wor ten gedachte. Seine Ansprache beendete er mit einem Hoch aus den hohen Protektor von Sach sens Militärvereinen, Se. Maj. König Fried rich August, in das die Versammlung begei stert einstimmte und den ersten Vers der Kö nigshymne sang. Im weiteren Verlaus des Abends feierte Herr Adolph Pfefferkorn die lange Friedensarbeit unseres Heldenkaisers Wilhelm ll, die sich in dem Gange der jetzigen Kriegsereignisse im rechten Lichte zeige. Red ner schloß mit dem Dichterworte: „Wo eine deutsche Zunge klingt rc. rc:" und einem Hoch ans Se. Maj. Kaiser Wilhelm II., worauf „Deutschland, Deutschland über alles" gesun gen wurde. Nach Verklingen einiger weiterer vaterländischer Lieder wurde den beiden Ju- bilaren, den Herren Adolph Stützner und Ri chard Prebitzer, für 25jährige treue Mitglied schaft durch den 2. Vorsteher Herrn Pfeffer korn das vom Verein gestiftete Jvbiläumszei- chen überreicht. Herr Pfefferkorn rühmte die dem Verein von den Jubilaren bewiesene Treue und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Zahl der dem Verein angehörenden Jubi- lare eine stattliche sei, sei es ihm doch ver gönnt, zum 13. Male liebe Kameraden für altbewährte Treue und Kameradschaft im Na men des Vereins auszuzeichnen. Mit der Bit te und Mahnung zugleich, in dieser ernsten Zeit die bisher bewiesene Treue und Kame radschaft auch weiterhin Hochzuhalton, schlsoß Redner mit einem Hoch auf die Jubilars. Herr Adolph Stützner dankte zugleich im Namen seines Mitjubilars und betont«, daß eS Ehren pflicht sei, in unwandelbar» Treue und Ka meradschaft die Bestrebungen des Vereins zu unterstützen und hochzuhalten, und gelobte, auch fernerhin eingedenk der unserem Vaterlands auferlegten schweren Opfer in alter Treue aus- zlcharren. Mit dem Wunsche, daß Gott unse rer gerechten Sache und unseren tapferen Ka meraden bald den ehrenvollen Sieg bescheren möge, schloß Redner mit einem Hoch auf den Verein, worauf das Lied „Ich halt' einen Ka meraden" angssiimmt wurde. Herr Prebitzer schloß sich, seinen Dank abstattend, den Wor ten seines Vorredners an. Auf Antrag des Herrn Wetzel wurde an den Führer der Ost armee, Se. Exzellenz Generaloberst von Hin denburg, eine Dank- und Huldigungskarte fol genden Inhalts abgesandt: „DerKönigl. Sächs. Militärverein „König Albert" zu Hohenstein- Ernstthal wurde heute anläßlich seiner Jubi larfeier durch den Sieg Ew. Exzellenz freudigst überrascht und gestattet sich, Ew. Exzellenz in dankbarer Verehrung den herzlichsten Dank und kameradschaftlichen Gruß darzubringen." — Herr Gustav Richter regte in sinniger Anspra che an, unserer im Felde stehenden Brüder, Söhne und Kameraden, die in heißem Ringen um des Vaterlandes Sicherheit Gut und Blut opfern, auch heute zu gedenken. Man veran staltete hierauf eine Sammlung, die einen an sehnlichen Betrag ergab, der zum Ankauf von Liebesgaben unserer im Felde stehenden Mit glieder Verwendung finden wird. Nach Ab singen einiger weiterer vaterländischer Lieder gedachte Herr Adolph Pfefferkorn der Leistun gen unserer Marine; dabei in ehrenden Wor ten die gefallenen Helden feiernd, woraus das Flaggenlied angestimmt wurde. Einzelvorträ- gc auf der Violine und die Deklamation des ergreifenden Gedichtes „Mein schwerster Gang", vovgetragen von einigen Mitgliedern, fanden beifällige Aufnabme und Anerkennung. Zum Schluß gedachte noch Vorsteher Gaam der dem Vereine angehöreuden Ritter des Eissvnen Kreuzes, unter denen sich außer den Herren Offizieren auch der Karabinier Reuther, ein Sohn des Vereinsmitgliedes Veteran Franz Reuther, befindet und gab seinem Wunsche da hin Ausdruck, daß es den Tapferen beschieden sein möge, das erworbene Ehrenzeichen noch in langer Friedenszeit tragen zu können. Nach Absingen einiger weiterer ernster vaterländischer Lieder fand die erhebende Feier, die noch lan ge in Erinnerung der Teilnehnier bleiben wird, ihr Ende. * — Flag gen schmuck trugen gestern aus Anlaß des neuen Sieges über den über legenen russischen Feind zahlreich« öffentliche und Privatgchäude. , : lc— Wieder ist ein Hohenstein- Ernstthaler auf dem westlichen Kriegsschau plätze gefallen. Wie jetzt seinen Angehörigen mitgeteut wurde, ist der auf der Logeustraße wohnende verheiratete Ersatzreservist Max Franke, Sohn deS auf der Feldstraße wohnenden Wirkers und Hausbesitzer« Franke, in Frankreich von einer feindlichen Kugel tödlich getroffen worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)