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öMM W Hihknßn»4niiiplrr Dinger Eagrblait. Nr. 261. Sonntag, vEN 8. November 1614 41. JrchtzHang ^,^WW«z^MMWWAWWWW,W»DE»W I > ,UM , _ ,0,11V «^--dWMWWWWWWWWWWWWWWW^WUSSISSIMS»»« r Ktr 8.8« Sssts uncl dilliLsls SsruxsqusIIs Nir lLIviäv^loifv ° XonfZ^lion L> k^aulausZlattungsn > ^6i88^arM, Laum^oU^artzL, Harämsn, I^ppioko ^8lling8au88lattungvn oLIo Ksform-ös1l8lsll8n. VaLors s InLalator L W«W»» MoSvU 8«xov Hals- uoä tausonäkaok bsvLbrt. filr ^»tt>m»lsliivn6s unsntdeiirllok. flrospsLts xrsti, und krsn^o. 8rs»trtsi1s ru Ori^ivslprsissn. L«LH»«LI» ^lippL, Okirurz-. ^»r»n Xran8N8trL«se 17. Lrslvr Hs.sleSxS'dSr n a-oWW*r "WMLMWMWR. ^AWWMMDWr' e.NUr»— »r. r» 7.!.?»«« »r. 42r. WWDM^WWMg^^» KI»,-—"öv. MMMUlV krössts Zpsisvivirtsobsft mit eigener 8vbljiektersi, SiivicersI unä XoniNtsrel. XVö.bolltl. I/msstr cs. 7 NuIIsn, ' x;g goNvsios, 1b LLIbsr. - - p.r««n»i: 7b?«r»oi>»». Ksi8t3ll-^6in§!386I' 8t. I-OM8 t<Üotl6N-6ai'NitU56N ^38o!l^68O^il'k'6, t<3ff66§S8Qlli«'I'6 in grosser ^U8vrakl ! p. l^ouis Kaumann, Lkemnitr, i vor üor IN»rIttI»«N«, Hrootorstro»»«. Nsigkswslä LllsmZs ' Lt->Nai-1^1, ^0^6 ^lar^tAä880ti6n «WWW»»»- i poi'rellan-^afelxesckli're Ro»»lltk»I-, Nutsoksur.utdsr-, ^lL^sr-, Dborv»e-k'»drUc»tv Zum Kriege. Der Kommandeur der Chemnitzer 104er gefallen. Nach einem Telegramm aus Belgien fiel am 3. November in Saint Omer in Belgien der Kommandeur des Chemnitzer Kronprinzen-Regi- ments Nr. 104, Oberstleutnant Eckardt, im Kampfe gegen die Engländer. Der Verstorbene, der 1864 in Dresden geboren wurde und 1884 in die Ar mee eintrat, übernahm den Befehl des 104. Re giments erst vor kurzem an Stelle deS verwun deten Oberst Hammer. 16V0V Unterschriften für die Er greifung von Wiedervergeltungs- matzregeln gegen die Engländer und Russen. Die in Dresden an zwei Stellen ausgelegte Eingabe an den Reichskanzler, die diesen bittet, gegen die Engländer und Rusten in Deutschland Wiedervergeltungsmaßregeln zu ergreifen, hat sich bis gestern abend mit 16 000 Unterschriften bedeckt. Das Ergebnis wurde dem Reichskanzler mitgeteilt. Ein deutsches Lazarett von einem französischen Flieger beschossen. Nach einer in Dresden eingetroffcnen Nach richt hat ein französischer Flieger auf das natür lich unter dem Schutze der Genfer Konvention stehende Etappenlazarett Sistonne eine Bombe geschleudert, wobei u. a. die Albertincrin Freiin Margot von Falkenhausen vom Dresdener Carola haus tödlich verwundet wnrde. Auszahlung von Eroberungsgelderu Eine kaiserliche Kabinettsorder genehmigt, daß für die im gegenwärtigen Kriege von Truppen der preußischen Armee und der in sie aufge nommenen Kontingente eroberten Feldzeichen, Maschinengewehre und Geschütze Eroberungs gelder an die Truppen gezahlt werden, und zwar für jedes feindliche Feldzeichen (Fahne oder Standarte), das im Felde genommen wird, sowie für jedes feindliche Maschinengewehr oder Geschütz, das in einer Schlacht oder in einem Gefechte während seines Gebrauches bei feindlicher Gegen wehr mit stürmender Hand genommen worden ist, erhält der Truppenteil, dem die Eroberer angehört haben, 750 Mk. Die Geldbeträge sind nicht an die einzelnen Eroberer zu verteilen, sondern verbleiben dem Truppenteile. Enver Paschas Antworttelegramm an den Kronprinzen. Der türkische Kriegsminister Enver Pascha beantwortete das bereits mitgeteilte Telegramm des deutschen Kronprinzen mit folgendem Tele gramm: Die Kaiserlich Ottomanische Armee dankt Ew. Kaiserlichen Hoheit, sowie der 5. Armee für die brüderlichen Grüße und hofft fest, alle ihre Feinde gemeinsam mit der Armee Seiner Majestät des Deutschen Kaisers zu besiegen, deren Tapfer keit weltberühmt ist. Der Kampf um Tsingtau geht bei dem heldenmütigen Widerstande, den die Besatzung der Werke leistet, unermüdlich weiter. Nach einer Meldung der „Frks. Ztg." aus Tokio feuern die Deutschen in Tsingtau täglich 1500 Granaten auf die japanischen Belagerer. Am Sonnabend wurden die Operationen unterbrochen zur Bestattung der japanischen Gefallenen. De- Hafeneingang von Tsingtau ist von den Deutschen durch Versenken von vier Dampfern gesperrt. Gefangene beutfche Soldaten nach Sibirien verschleppt. Der Ober-Hoboistenmaat Willi Rechenbach aus Neundorf bei Staßfurt, welcher sich auf dem Kreuzer „Magdeburg" befand und nach dem Untergang des Schiffes in russische Gefangen- schäft geriet, gab seinen Angehörigen zunächst von Petersburg Nachricht von seiner glücklichen Errettung. Jetzt hat er geschrieben, daß er nach Sibirien verschleppt worden ist. — Auch ein Zittauer Soldat, der im Osten kämpfte und in russische Gefangenschaft geriet, soll, wie er seinen Angehörigen von Moskau aus mitteilt, nach Sibirien verschickt werden. Schändung des Eisernen Kreuzes. Die „München-Augsburger Abendzeitung" erhält folgende Mitteilung: In Paris und Genf stellt eine Metallfabrik massenhaft Eiserne Kreuze her und läßt sie für 50 Cent verkaufen. Jeder Gassenjunge treibt auf der Straße seinen Spott 4 » » Allerlei Kurzweil. » » Denksprüche. Gedenk auch du, mein junger Freund, In dieser bösen Kriegeszeit Der vielen und der großen Not, Sei stets zum Geben gern bereit. * Drum jeder fleh', daß es gescheh, Wie es geschieht, trotz alledem: Daß Wert und Kern, so nah wie fern Den Sieg erring', trotz alledem I Rätselecke. Rätsel. Wer nennt das Wort, ein Kriegsschiff und Münze ist's zugleich? Die Münze im Verkehr einst war beim Freunde Oesterreich. Ucharatze«. 1. Die Erste ist nicht weit, Kein Wasser ist die Zweite, Zu unsern Feinden zählt — Wer nsnnt's? — das Ganze heute. 2. Wer's Erste sagt, sagt niemals nein, Fällt, Kinder, euch das Wort wohl ein? Habt ihr's gefunden, setzt alsdann Als Zwei 'nen halben Pandur dran. Ein Land, mit uns im Kriege, ist Das Ganze, Kinder, daß ihr's wißt. Wechsel-Rätsel. Nicht im Palaste wurde sie geboren, Gesungen ward es ihr nicht an der Wiege, Ihr schönes Haupt sei einst dazu erkoren, Daß es dem Druck sich einer Krone biege. Doch wen so unverhofft des Schicksals Walten Empor die Stufen bis zum Throne leitet, Dem mag es oft zur Wahrheit sich gestalten, Daß Hoheit nicht zugleich auch Glück bedeutet. Willst du ein Zeichen in den Namen schieben, Wird die Verwandlung dich vielleicht nicht reuen; Laß Diadem und Hermelin zerstieben, Um an der Blütenpracht dich nun zu steuen. Homvuym. Mit „der" ein Haustier, sehr galant. Mit „die" ein Fluß im Frankenland. V»chßabe»-Rätsel. di di di di N di di di di Rätsel-Disticho». Tausende hab' ich erbaut und erfreut durch Worte und Schriften. Wird mir verändert der Kopf, ruf' ich die Krieger zum Kampf. Scherz-Rätsel. Zu Fuße ziehe ich einher, Denn fahr ich, bin ich es nicht mehr; Fällst du mein Haupt mit raschem Streich, Bin ich ein anderer auch sogleich. Scherzfrage. Wer von euch weiß, welche Stadt in England das Ende in der Mitte hat? Viider-Rätsel. (Auflösungen in nächster Nummer.) A»Aösu«-e« aus Rümmer 44. Der Rätsel: 1. Der Kamm. 2. Sie — die Magd — legt das Feuer im Ofen an. 3. Zwickau. 4. Der Schlüssel. 5. DaS Schwein. Des Worträtsels: Lampensieber. Des Bilder-Rätsels: Borgen macht Sorgen. DeS Vexierbildes: Oben im Gezweig, man be trachte das Bild von der linken Seite. Livher-Intssg. Mo MchW M Ä» Ach-W» »che» Nr. 45. Redaktion, Druck und Verlag von Horn L Lehmann, Hohenstein-Ernstthal. 1914. 022 Nun geb' ich auch mein letztes Gut Fürs Vaterland dahin; Zeug du mit deinem jungen Blut Für Deutschlands Heldensinn! Denk an die große Schlacht bei Wörth — Großvater ruhet dort —, Von der du oftmals schon gehört Durch mich in manchem Wort. Drei Knaben standen um mich her, Dein Vater auch dabei. Da schwur ich es: „Für Deutschlands Ehr' Geb' gern ich alle drei". 022 Jetzt wandelt sich der Schwur zur Tat; Die Söhne stehn im Feld, Zu schneiden die gereifte Saat, Herrgott, wie dir's gefällt. Wir alle stehn in Gottes Hand — Wüßt' ich nicht dieses Wort, Fürwahr, ich ließ' fürs Vaterland Dich wen'ger fröhlich fort. So kämpf' für Deutschlands Ehr' mit Gott, Es braucht der Streiter viel. Gedenke stets: Sieg oder Tod! Das sei dein einzig Ziel. Die Großmutter an den Enkel. So geb' ich gern mein letztes Gut Fürs Vaterland dahin. Zeug' du mit deinem jungen Blut Für Deutschlands Heldensinn! Die Fliegen. Eine Kriegsgeschichte von Eva-Marie Stosch. (Nachdruck verboten.) Nun sind die Flüchtlinge in ihr armes ostpreußisches Dorf zurückgekehrt. Da findet mancher sein Heim nicht mehr. Ausgebrannte Mauern, schwarzer Brandschutt deuten die Stellen an, wo einst ein blühendes Anwesen stand. Und wo die Häuser selbst noch heil geblieben, da sieht es doch in den Wohnungen traurig aus. Kaum ein Stück Vieh ist in den Ställen zu finden. Not und Mangel ist allenthalben. Aber die Menschen helfen einander, so gut sie können. Wer noch ein weniges von seinem Gut vorfand, teilt es mit dem, der ganz arm wurde. Bei alledem ist der Mut der Leute nicht gebrochen. Nein — hell sind die Augen, und freudig rufen sie einander zu: „Gott ei gelobt — die Russen sind nun doch fort. Und er wird sie nicht wieder Here nlassen, unser Befreier, unser Hindenburg. Also mögen wir getrost darangehen, unsere Heimstätten neu auf- zurichlen." Sie gehen daran — sie packen das Werk fröhlich an. Und eines noch macht besonders die Augen dieser Dörfler klar: daß wenigstens keiner von ihnen das Leben verlor. Sie sind alle mit heiler Haut davongekommen. Freilich, einmal haben sie auf der Flucht in arger Gefahr geschwebt. Wenn da nicht der kleine Schulzenbub mit seinen elf Jahren den gescheiten Einfall gehabt hätte — wer weiß, wieviele von ihnen heute noch lebten, denn man hat ja grausige Geschichten ver nommen. Man hat erzählen hören, daß arme Deutsche noch auf der Flucht den Russen in die Hände fielen — und da bekam mancher unschuldige Dörfler die blaue Bohne in die Brust. Der Einfall des Schulzenbuben war ge scheit, gewiß, und doch wieder so einfach. Aber Mut hatte der kleine Kerl. Wenn die braven Dorfbewohner tagsüber schwer ge schafft haben, wenn sie dann abends werk müde hier und dort sich versammeln zu einer