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Kl« M UmMe«. Roman von K. Deutsch. 26. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Es war eine traurige Fahrt und, o, dah sie es hat überleben können. Die tote Toch ter, die lebenden Enkel, alles in einem Zu ge.. . Mich hat damals der Herzensjammer krank gemacht. Vier Jahre sind es heute, daß sie starb, gerade am Todestage d«S seli gen Herrn. Meine arme, sütze Irma, wer hätte dir ein solch frühes, trauriges Ende vor hergesagt!- Die Alte schwieg, und Elisabeth sah still vor sich hin. „Wie nahm der Graf die Bot schaft auf?" fragte sie dann nach einer langen Zeit. „Ich weiß es nicht, liebe Kisaszony, er war nicht zu Hause. Die Gnädige schrieb ihm wohl davon, er aber kam erst nach einem Jahre auf Urlaub. Gesprochen hat er nie da von, aber die Kinder hat er sehr lieb. Man scheint überhaupt von dieser Angelegenheit nicht zu sprechen." „Ihr habt mich nicht erst aufmerksam dar auf zu machen gebraucht, Sanna, ich habe mich schon oft gewundert, daß man nicht ein mal der Mutter vor den Kindern erwähnt." „Ja, sehen Sie, liebe Kisaszony, dann müßte man ja von dem Vater sprechen, und das will man nicht." „Von dem Vater der Kinder will man nicht sprechen," dachte das Mädchen. Sie konnte es nicht fassen. Es kam ihr wie ein ungeheures Verbrechen vor, so das Andenken an die Eltern bei den Kindern zu zerstören. Und warum, warum? Weil er ein Bürger licher war. Mit welchem Rechte durfte man jede Erinnerung an ihn im Herzen seiner Kin- der verlöschen? Und wer beging diesen Fre vel? Eine Frau, die, ihren Adelsstolz abge rechnet, ein gesundes Urteil, eine klare An schauungsweise hatte. O, über das Vorurteil der Menschen, das unheilvoller als schneiden des Erz zwischen dem GlückeZdeS'Menschen stand. Wie glücklich hätten die beiden Menschen werden können, wenn sie in gewöhnlichen Ver hältnissen geboren wären. Warum hatte sich aber auch das Schicksal hineingemischt und traurig zu Ende geführt, was menschliche Ver blendung so grausam begonnen? War es, weil sie nur dem Zuge des Herzens gefolgt, nur der Stimme der Leidenschaft, die zu ihnen gesprochen? Hätte sie so gehandelt? So handeln kön nen, wenn sie das vom Leid ergraute Haupt der Mutter gesehen? So handeln können, nachdem sie geschworen? . . . Vielleicht wenn die Tochter die Zeit ausgeharrt, Zeit und Liebe hätten die Mutter umgestimmt. Die Zeit! Die Gräfin hätte nie eingewilligt und wenn Jahre darüber hinweg gegangen wären, ja eine innere Stimme sagte Elisabeth, daß, wenn dieser Fall nochmal» an sie heranüseta« würde, sie trotz des großen Schmerzes, trotz der gewonnenen traurigen Erfahrungen nicht anders handeln würde. Elisabeth konnte diesmal mit ihren Gedan ken nicht ins Reine kommen. Ihre klare Denkweise reichte nicht aus, all' die mißtönen den Eindrücke zu versöhnen. Doch, was dem Kopf schließlich nicht gelingen wollte, gelang schließlich dem Herzen. Mitleid legte sich wie warmes Licht über all die scharfen Mihtöne. Sie fühlte Mitleid mit der Tochter, die ein kurzes Liebesglück mit ihrem jungen Leben bezahlte, und ein noch größeres mit der un glücklichen Frau, die ebenso ein Opfer ihres Standes und Vorurteils geworden war, wie sie es ihr Kind werden ließ, und die Wunde, die sie sich geschlagen, war tiefer und blutete länger, da die Tochter längst allem Schmerz entrückt war. Am schlimmsten kam Gras Geza weg. Das Gefühl der Teilnahme, das leise in ihrem Herzen zu dämmern began», alle unangeneh men Empfindungen verwischend, war plötzlich wie ausgelöscht. Sie sah ihn immer, den Ro hen, Gewalttätigen, wie er die arme Schwester mißhandelte, und sie zu dem furchtbaren Eide zwang, der für sie zum Meineid wurde. Im Gräflich Palfyschen Schlosse wurde ein Konzert veranstaltet, das sich säst zu einem na tionalen Feste gestaltete und woran sich der Adel des ganzen Komitats beteiligte. Es war zugunsten der Witwen- und Waisenkasse der im Jahre 1848 Honved-Gefallenen, und jeder wollte seine patriotische Gesinnung bekunden. Auch Elisabeths Beteiligung wurde bean sprucht, denn ihr vollendetes Violinspiel war noch vielen in Erinnerung und' der Rus da von hatte sich in der ganzen Gegend herum getragen. Es war nicht nach dem Sinne d«S Mädchens, denn jede öffentliche Schaustellung war ihr zuwider, selbst wenn ihr wie hier ein edlerer Zweck zugrunde lag, aber sie konnte sich der Einladung nicht entziehen, da sie merkte, daß es die Gräfin wünschte. (Fortsetzung folgt.) Lhemmitzer Marktpreise vom 11. November 1914. pro 50 Kilo. Wetzen, fremd. Sorten, 16 M. — Pf. bi» IS M. 2V Pf. , sächs., alter 18 . 25 - - 18 . 4K -» - » neuer Roggen, sächs. . preuß. SebirgSroggen, sächs. 11 - 10 . . 11 - 45 . 11 . 50 . 11 - 40 . - Roggen, fremder «erste, Brau-, fremde . . sächs. — — — —— 12 12 s 75 75 18 18 e 25 25 - « Futter- 10 p 80 10 o 75 r »»» Hafer, sächs., 11 — B - 11 - 25 L « - beregnet — — r * — B — k ° ff - preußischer. — r —- « ausländischer — s — s » —- S — o Erbsen, koch« Erbsen, Mahl- und Futter- - - — » s — - — e L — s —— s e — - —- o Heu, neue- 8 L 80 e o 4 s 10 r - gebündeltes 4 a 10 e s 4 o 60 o . altes — e s s — o — - Stroh, Flegeldrusch 2 - 40 - » 2 s 50 - Stroh, Maschtnendrusch, Langstroh I 70 v a 2 a — Krummstroh Kartoffeln, inländische 1 8 U 30 SO « s 1 4 s 60 85 - - auSländ. — L — « s —- o — e Butter pro 1 Kilo 8 a — » » 8 s 20 o «artliche Natieraa-e« »er Grvd»tte««Börse z« Ghemaltz e. B. am 11. November 1914. — Tendenz: Abwartend. Getreide. Rap» — „ Obige Preise verstehen fich für QuantttLten von 1000 Mlo an. Wetzen, sächsischer 75 ir. 285 -269 Ml. d». do. — — do. polnisch, weiß —— do. amertk. und argent. —— do. fremder Roggen, sächfischer, do. do. 320 -825 222-290 do. preuß. 228-280 V IMS- 255-265 255-285 w do. Posener do. böhmische 255 -265 W w do. Mahl- und Futterware — Hafer, sächsischer Ang. fehlt do. preußischer Mai«, mixed — Mat« grobkörnig do. Einquantln, 952 265 do. do. neu —» Erbsen, Kochware — do. Mahl- und Futtrrware —— Wicken, sächsische —- do. preußische Leinsaat, feinste besatzfreir, russische — w do. mittlere -»»» do. Bombay — do. Laplata — a« Weizenkleie, grob (per 100 Mlo netto) 15,40—15,00 Mt. do. auSländ. „ . „ „ 15,00-16,00 „ Roggenllete . „ . . 18,40—15,00 „ do. auSländ. .... 15,00-18,00 „ Mehl. katser-AuSzug Mark 42,50—48,50 Weizenmehl mit Zusatz von auSländ. Wetzen „ 89,00-40,00 do. inländisches; „ 87,00 88,00 Roggenmehl, kritgSmarke, 72«/« nach gesetzt. Vorschrift „ 82,50-88,00 pro 100 Mlo netto. Heu Mk. 8,60-4,10 ^o. gebündelt . 4,10-4,80 Stroh, Flegeldrusch . 2,10-2,50 Stroh, Maschinenorufch, Langstroh, . 1,70—2,00 do. do. Krummstroh, . 1^0-1,60 per 50 Mlo netto. Feinste Ware über Notiz. — Die per 100 Mlo notierten Mehlpreise verstehen fich für Geschäfte unter 5000 Mlo. Alle anderen Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 10000 Mlo. kino seitens llffeite! Wir hatten Gelegenheit, in maßgebenden Strickereien große Posten Gestrickte reinMeie Minen- n. Kinder-Metis zu GW" außergewöhnlich billigen Preisen zu kaufen und offerieren Damn-Metts Diese Artikel sind im 1. und 4. Schaufenster an der Conrad-Clauß-Straße dekoriert. W« 8. KM i ki 4 Ruffs Biickerei Hohenstein-Ernstthal. in Hohenstein-Ernstthal zu mäßi gen Preisen ohne Pension. Gefl. Angebote unter L an die Geschäftsstelle ds8. Bl. Frachtbriefe hält vorrätig Luvkäruvstsrsi llorn L l.vkm»nn 's w ümAkiMüikck. Konten- n. 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