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W ekles zmeckin. Roman von Ki Deutsch. 24. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Irma, Herzenskind, was hast du getan?" fragte ich. Doch sie ließ mich nicht ausreden, sondern fiel mir jauchzend um den Hals. „Sei still, Herzenssanna, und sei glücklich mit mir. Denn ich liebe meinen Ludwig und will im Leben nicht von ihm lassen!" „Herrgott, Herrgott, und die Gräfin und der gnädige Herr!" „Ich kann ohne Ludwig nicht mehr leben," unterbrach sie mich, und ihre sanfte Stimme klang plötzlich wie Eisen so fest, „und ich wer de noch heute mit der Mutter sprechen." Vergebens beschwor ich sie, es noch für jetzt zu unterlassen, sich nicht unglücklich zu machen, ich lag auf den Knien vor ihr, sie blieb fest. In das Mädchen war ein neuer Geist gefah ren. Die Liebe hatte sie in diesen paar Wo chen um Jahre älter gemacht. Und sie sprach noch am selben Abend mit der Gnädigen, ich war im Zimmer und hörte alles. Sie sagte es ihr ganz kurz und in stiller, ruhiger Weise, wie es ihre Art war, daß sie den jungen Csabo liebe, von ihm geliebt wer de, daß sie es sich gestanden und nie voneinan der lassen würden. Die Gnädige saß da wie vom Schlage ge rührt, kein Glied konnte sie rühren, dann aber stand sie langsam aus und sagte und ihre Stimme klang so hart wie Metall — sie sollte solch« tollen, wahnwitzigen Worte nie mehr wiederholen, sonst würde sie sie ins Irrenhaus sperren lassen. Da warf sich das arme Kind der Gräfin zu Füßen und flehte so heiß und herzbewegend, daß es einen Stein erweicht hät- te. Und der Gräfin ging es auch sehr nahe, so harrt sie sich auch stellte, als sie den Jam mer ihres Kindes sah, aber was konnte sie tun? Konnte sie „Ja" sagen? Sie, die Grä fin Csillagi, und er, der Sohn des Schlotz- warts?! Doch wenn st, ihr sanft zugeredet hätte, wäre vielleicht alles anders geworden, sie war ja noch so sehr jung; so glaubte die Gnädige durch Güte die Sache noch zu verderben, und so rief sie auch, und ihre Stimme war wie ein Messer schneidig: Entartetes Kind eines edlen Geschlechtes, gib deine wahnsinnige Leiden schaft auf, denn eher könnte ich dich tot sehen, als dir deinen Wunsch erfüllen. Da stand die Irma von der Erde aus, wo sie gelegen, und chr junges Gesicht war grad' so hart und starr, wie dar ihrer Mutter. „Da du mich lieber' tot als glücklich sehen willst, so bin ich auch tot für dich," sagte sie. In diesem Augenblick trat der gnädige Herr herein, er hörte diese Worte und wußte bald alles. O, liebe Kisaszonh, da folgte etwas Furchtbares. Es war immer gefährlich, den Zorn des Grafen zu wecken, aber nie hatte ich ihn so gesehen, nie zuvor und seit dieser Zeit auch nicht wieder ... Er schlug sie, mißhan delte sie, er zerrte sie an den Haaren durch den Salon, er hätte sie gemordet, wenn sie die Gräfin nicht geschützt hätte. „Schwöre!" ries er. „Schwöre, daß du ihn nie mehr sehen, nie mehr seinen Namen aus sprechen, nie mit einem Gedanken an ihn den- ken willst, sonst geh ich zu ihm und schieße ihn in der Mitte seiner Verwandten wie einen tol len Hund nieder." Und sie tat's, so furchtbar war er anzu sehen, sie schwor; doch was hals es, am ande- ren Morgen war sie verschwunden. Anfangs glaubten wir, sie hätte sich ein Leid angetan, und man ließ sie überall suchen; als es aber dann hieß, auch der Sohn des Schlotzwarts fehle, wußte man, daß sie mit ihm entflohen war. Im wilden Zorn wollte ihnen der gnädi ge Herr nachsetzen, aber die Hochwohlgeborene ließ es nicht zu, sie wußte, es würde ein Un glück geben, wenn er die Flüchtlinge einholte. „Latz sie", sagte sie, „ich werde denken, ich hätte nie eine Tochter gehabt. Sie ist tot für mich." Und so schien es auch. Drei Jahre ver gingen, wo sie mit keiner Silbe der Verlore nen gedachte, wo der Name des Kindes nicht über ihre Lippen kam. Da, eine- Tages, der gnädige Herr Graf war bei seinem Regimente, brachte der Postbote einen Brief. Sie nahm ihn ruhig, sie dachte, es sei etwas Geschäftli- cheS, da es nicht die Schrift des Sohnes war, dann aber wurde sie bleich, der Poststempel war aus — Siebenbürgen. (Fortsetzung folgt.) Kircheuuachrichteu Parochie St. TrinitatiS Hohenstein-Ernstthal Frauenverein: Dien-tag abends 8 Uhr Zusammenkunft mit den Ehefrauen und Müttern der Kriegsteilnehmer im Saale des Gemeindehauses. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Parochie St. Ehristophori Hohenstein-Ernstthal. Dienstag, den 10. November, abends halb v Uhr KricgS- betstunde im Hiittengrundbetsaale. Donnerstag, den 12. November, abends 8 Uhr KriegS- betstunde in der Kirche. 148. Ein schwarzes Tuch ist in der Pfarramtsschreib stube liegen geblieben. Bon Oberlungwitz. Mittwoch, den 11. November 1S14, abends 8 Uhr Krieg«, betstunde. Von GerSdorf. Dienstag, den 10. November, abends 8 Uhr Bibelstunde in der Kirchschule. Donnerstag, abends 8 Uhr Kriegsbetstunde in der Kirche. Bon Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 12. November, findet die KriegSbct- stunde abend» halb 8 Nhr statt. Bon Erlbach-Kirchberg. Donnerstag, den 12. November. Erlbach: Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Von Ursprung. Abends 8 Uhr Frauenabend in der Pfarre. Donnerstag, den 12. November, abends 7—8 Uhr KriegS- bctstnnde. Von Wüstenbrand. Mittwoch, den 11. November, abends '/.9 Uhr Ver sammlung deS ev.-luth. JünglingSvereinS im Pfarrhausc. Donnerstag, den 12. November, abends 8 Uhr Krieg«, betstunde. Gchlochtdiehmm« ins Schlicht- «G Mehhof. r» Lhemuitz am 9. Novbr. 1914. Austrieb: »9 Ochsen, 4» Bullen 17 Kalben, 408 Kühe. — Fresser, 114 Kälber, 724 Schafe, Lill Schweine, zusammen 8482 Tiere. Bezahlt tu Mart für 50 d- »e»end.>«chlaql. Ochsen M. M. 1. vollfleischtge, auSgemäst-, höch sten Echlachtwert. biS z. 6 Jahr. 2. junge, flächige nicht auSge- mästete — ältere auSgemästet« 49-51 88—90 43-45 82-85 8. mäßig genährte junge — gul genährte ältere 4. gering genährte jeden Altert »8-40 78-80 Bullen 38-84 72—74 1. vollfleischtge, ausgewachsen« höchsten Schlachtwertes . . 2. vollfleischtge, jüngere . . 48-49 86-87 43-44 88—85 8. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . . . 89-40 79-81 Kalben 4. gering genährte .... 1. vollfleischtge, auSgemäst. Kal< 38-34 74-76 Kühe den höchsten SchlachtwerteS 2. vollfleischtge, auSgemäst. Küh« höchsten SchlachtwerteS bis zu 7 Jahren 48 86 48-44 83 85 8. ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe 78-81 und Kalben 4. gut genährte Kühe und mäßig 37-89 72-78 genährte Kalben .... v. mäßig u. gering aenährte Kühe und gering genährte Kalben 31-38 Snsfer 24-28 60—70 Gering genährte» Jungvieh im Alter von 8 Monaten bis zu Kälber einem Jahre 1. Doppellender — — 2. beste Mast« und Saugkälber 8. mtttl. Mast- u. gute Saugkälber 55-58 48-54 89-94 80-90 Schafe 4. geringe Kälber 1. Mastlämmer u. jüngere Mast- — — Hammel 41-43 79-83 2. ältere Masthammel . . . 37-89 80-85 Schweine 3. mäßig genährte Hammel und Schafe lMerzschafe) . . . 1. vollfleischige oer fein. Raffen und deren Kreuzungen im Alter 30-35 71-73 1 73-75 77 79 88—72 73-75 77-79 S8-72 bis zu IV« Jahren . . . 2. Fettschweine 8. fleischige 4. gering entwickelte .... 5. Sauen und Gber .... 65-67 65 67 60—67 SO-67 ') Dir Lebendgewichtspreise bei Schweinen verstehen sich unter Gewährung von 20 Prozent Tara. Unter Schlachtgewicht ist bet Schweinen das Gewicht etnschlieb- lich deS SchmerS zu verstehen. ^IßWWDWWWWWWM V 3« unserm Verlas erscheint stellen eine I ! Kriegs-Chronik i j Les Weltkrieges Ml : dargestellt in der Reihenfolge der Ereignisse mit genauer Wiedergabe der amtlichen diplomatischen Telegramme und Aktenstücke, auch solcher, die bisher überhaupt noch nicht allgemein oder doch nur unvollständig veröffentlicht wurden. Ebenso werden Briefe von Kriegsteilnehmern und anderen Personen, die an der Ent wicklung der Ereignisse beteiligt sind, in dieser Chronik mitgeteilt werden. Bei der ungeheuren Bedeutung dieser gewaltigen weltgeschichtlichen Ereignisse ist es ohne Zweifel für Jedermann von größtem Interesse, für sich und seine Nach kommen eine solche Kriegsgeschichte zu erwerben. Die Beschaffung derselben ist so bequem gemacht, und der Preis so billig gestellt, daß auch unter den jetzigen Verhältnissen jedermann sie erwerben kann. Die Chronik wird in wöchentlichen Heften von je mindestens 24 Seiten in Größe von 21X29 em W I M Preise ii>« m ls Pst. ^liefert. I D Bestellte« »erde« i» oiseres SeWstsstellt« »«d oo« ««seren Volt« «Mumm«. W I Perlig Les „Hokenstein-MWler Anzeiger" I W »it Redesaisgabe«: „SberlnWiker Tageblatt" ««d „Gnsdorser Tageblatt", z Bestell-Schein. D Unterzeichnete bestellt hiermit die in wöchentlichen Lieferungen erscheinende Kri-s»-Shr»»ik de* ,Hohenstein-8r«ktttzaler Anzeiger" mit Neoen-Ausgaden „Oberlungwitzer Tageblatt" UI d „Oersdorfer Tageblatt" zum Preise von 16 Pfennig für die Lieferung und verpflichtet sich zur Abnahme aller erscheinenden Lieferungen. Sollte durch irgend welche kriegerische oder andere Ereignisse in den wöchentlichen Ablieferungen eine Verzögerung eintreten, so soll dies kein Grund sein, von der Bestellung zurückzutreten. Zahlungen sind nur bei Ablieferung der Hefte zu leisten. Ort und Daum Genaue Unterschrift: Straße: Stand: erteil: jungem Mann I* Unterricht in Gabcltz- beiger Stenographie? Angebote unter K. I». IOÜ an die Geschäftsstelle dss. Bl. erbeten. für mechanisch sofort gesucht. Gebr. Säuberlich, Hoh.-Er. 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