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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191411117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141111
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-11
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.11.1914
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schon so mannigfach, will es Gott nicht ver geblich, betätigt hat. Wilhelm l. R." * « I« Salms der S«WW Ski Wie. Ueber den Verlaus des Seegefechtes an der chilenischen Küste kann auf Grund der jetzt vorliegenden Nachrichten folgende Darstellung, die dem tatsächlichen Hergang entsprechen dürste, gegeben werden: Unser« Schiffe, welche aus Ostasien nach der chilenischen Küste zusammengezogen waren, trafen dort das englische Geschwader. Beide Geschwaderchefs hatten offenbar den Wunsch, es zu einer Schlacht kommen zu lassen. Die englischen Schiffe fuhren in Kiellinie hinterein ander an der chilenischen Küste entlang, wäh rend die deutschen Schiffe hintereinander ihre Fahrt weiter von der Küste ab auf dem ho hen Meer nahmen. Die Armierung des deut schen Geschwaders bestand aus 16 21-Zentime- ter-Geschützen Länge 40, 12 15-Zentimeter-Ge° schützen Länge 40, 32 10,5-Zentimeter-Ge- schützen, die des englischen aus 2 23,4-Zenti- meter-Geschützen Länge 47, 30 15-Zentimeter- Geschlltzen Länge 45, 2 15,2-Zentim«ter-Ge- schützen Länge 50, 15 10,2-Zentimeter-Ge- schützen Länge 50. Die Breitseiten waren be setzt deutscherseits mit 12 21-Zentimeter-Ge- schützen, 6 15-Zentimeter-Geschützen, 11 10,5- Zentimetev-Geschützen, englischerseits mit 2 23,4-Zentimetev-Geschutzen, 19 15-Zentimeter- Geschützen, 5 10-Zentimeter-Geschützen. Beide Geschwader fuhren zunächst nebeneinander her, mit den Spitzen sich nähernd bis aus eine Ent fernung von etwa 6000 Metern voneinander. Das Wetter war sehr stürmisch. Die deutschen Schiffe hatten die Sonne auf der Rückseite. Nunmehr eröffnete das deutsche Geschwader das Feuer aus den schweren Geschützen, die auf die größere Entfernung wirksam waren, wäh rend die englischen Geschütze erst etwa bei ei ner Entfernung von 4500 Metern in Wirkung kommen konnten. Die englischen Schisse er litten binnen kurzem so schwere Beschädigun gen, daß „Good Hope" wahrscheinlich sofort sank. Auch „Monmouth", der, wie es heißt, dem ersten Schiffe zu Hilfe eilen wollte, wur de sehr schwer beschädigt und sank ebenfalls vermutlich sofort. Auch die „Glasgow" wurde ziemlich stark verletzt und ist vermutlich eben falls gesunken. Jedenfalls liegt noch keine beglaubigte Nachricht vor, daß eines der ge nannten drei Schiffe in einen Hafen gelauson ist. Ueber den gleichfalls in den Depeschen genannten „Otranto" weiß man noch nichts, auch nichts über das Verbleiben des englischen Schiffes „Canopus". Das deutsche Geschwader hatte sich zweifellos den Vorteil der stärkeren Geschütze und der Wetterlage zunutze gemacht, den sich der englische Admiral hatte entgehen lassen. Auch die Bedienung der Geschütze aus deutscher Seite muß außerordentlich gut ge wesen sein, während die Wirkung der engli schen Kanonen nur eine ganz geringe war. Auf deutscher Seite werden nur höchstens 6 Verwundete gezählt. Es heißt übrigens, daß die „Nürnberg" bei dem Gefecht nicht anwe send war. Auszeichnung deS Sieger- von Loronel. Dem Chef des Kreuzergeschwaders, Vize admiral von Spee, ist das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse, ferner einer größeren An- zahl von Offizieren und Mannschaften das Ei serne Kreuz 2. Klasse verliehen worden. Eben so wurde dem Kommandanten S. M. kleinen Kreuzers „Karlsruhe", allen Offizieren, Be amten, Deckoffizieren sowie 50 Unteroffizieren und Mannschaften dieses Schiffes das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Kanonenboot „Geier" interniert. Washington, 9. Nov. Da das in Honolulu eingelaufene Kanonenboot „Geier" den Hafen nach der von der amerikanischen Behörde festgesetzten Zeit nicht verließ, wurde es interniert. Ebenso der Dampfer „Locksun" vom Norddeutschen Lloyd. (Es handelt sich um den 1600 Tonnen verdrängenden alten, zu den Kanonenbooten übergeführten Auslands kreuzer „Geier", der im Jahre 1894 vom Sta pel lief und bisher in der Südfee verwendet wurde.) Sie erfolgreichen KWse in Serbien. Wie«, 9. Nov. Amtlich wird verlautbart am 9. November: Unsere Operationen auf dem süd lichen Kriegsschauplatz nehmen einen durchweg günstigen Verlauf. Während jedoch unser Vor rücken über die Linie Schabatz-Ljesnica an den stark verschanzten Becgflüssen auf zähesten Wider stand stieß, haben die dreitägigen Kämpfe in der Linie Loznica—Krupanj—Ljubovija bereits mit einem durchgreifenden Erfolge geendet. Der hier befindliche Gegner bestand aus der serbischen 3. Armee, General Paul Sturm, und der 1 Armee, General Peter Bojeoic, mit zusammen 6 Divi sionen 180 Mann. Diese beiden Armeen befinden sich nach dem Verlust ihrer tapfer verteidigten Stellung seit gestern im Rückzüge gegen Valjevo. Unsere siegreichen KorpS erreichten gestern abend die Loznica östlich dominierenden Höhen und den Hauplrücken der Sokolsk Planina, südöstlich Krupanj. Zahlreiche Gefangene und erbeutetes Kriegsmaterial. Details fehlen. Bericht Aber die von Herr« Pastor Rudol-h-Chemaitz- HilberSdorf i« der Kirche z« Gersdorf gehaltene« Vorträge. Im folgenden soll nur eine kurze Wiedergabe wesentlicher Gedanken aus den vom 3.-6. d. M. von Herrn Pastor Rudolph-Chemnitz-Hilbersdorf in Gersdorf gehaltenen Vorträgen dargeboten werden. Der erste Vortrag mit der Frage „Der vor nehmste unter den Sündern. Wer?" knüpfte an die bekannte Stelle aus dem 1. Timotheusbricf an: „DaS ist ja gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin." Paulus nennt sich hier den vornehmsten, d. i. größten, schlimmsten Sünder unter allen Verbrechern und Sündern aller Zeiten. Ist das möglich? Bezeugt er nicht selbst an anderer Stelle von sich, daß er ein gesetzesfrommer, für seinen Gott eifernder Pharisäerschüler gewesen sei? Aber dennoch bleibt er bei dieser Behauptung von sich: „Der vornehmste unter den Sündern." Wievielmehr müssen da wir, ein jeder unter uns, zu derselben Selbsterkenntnis kommen: Der vor nehmste unter den Sündern, besonders, wenn wir unS recht aufrichtig unter das richtende Wort Gotter stellen. Als schwerste seiner Sünden er scheint dem Paulus nach seiner eigenen Aussage, daß er Jesum geschmäht und verfolgt habe. Ein jeder Mensch ist von Natur ein Schmäher, Lästerer und Verfolger deS Herrn Jesu, auch jetzt noch, wenn auch da zuweilen vielleicht in modern ver feinerter Weise. Fange darum endlich einmal ein jeder an, einzusehen, daß er nicht besser ist als andere Leute, ja daß gerade auch er der vornehmste unter den Sündern ist. Lasse sich ein jeder dazu bringen, sich dem Heiland der Sünder anzuvertrauen, der nur für Leute mit solcher Selbsterkenntnis da ist. Der zweite Vortrag hatte zum Gegenstand den Gedanken: „Gott hat Sein Schwert gewetzt und Seinen Bogen gespannt und zielt" und knüpfte an Psalm 7,13 an, wo cs heißt: „will man sich nicht bekehren, so hat Ec Sein Schwert gewetzt" usw. Bekehrung, was ist das? Das ist keine Bekehrung, wenn jemand erst in Sündenlust seine Jugend verbringen, den Becher der weltlichen Lust bis auf den letzten Tropfen leeren und sich vielleicht später einmal ändern will. Das ist keine Bekehrung, wenn jemand diesen Becher bereits bis auf den Grund geleert hat und nun, an Kraft und Gesundheit gebrochen, ein ordentlicheres Leben führl, weil er einfach nicht mehr anders kann. Das ist noch keine Bekehrung, wenn die Leute jetzt in der Kriegs not wieder beten, Bibel und Gesangbuch hervor holen und in die Kirche geben, wie recht und notwendig dies alles auch ist. Dies und der gleichen ist noch keine Bekehrung. Sich bekehren, das heißt: seinen Sinn, seine ganze Herzensgesinnung so völlig und gründlich ändern, daß man in jeder Beziehung das gerade Gegenteil von dem alten, natürlichen, sündigen Menschen wird.. Sich bekehren, das heißt, den Heiland zum alleinigen Mittelpunkt des Lebens werden lassen, Seinen Willen und Sein Wort zur alleinigen Richtschnur des Lebens machen. Sich bekehren, daS ist: seine Sünde und Schuld Ihm, wo eS nötig ist, auch Menschen bekennen, und sich mit ihr Ihm gläubig anvertrauen, da mit Ec sie vergebe. Wer sich nicht bekehrt, der wird dem schrecklichen Zorn des heiligen, ewigen Gottes nicht entrinnen. Darum „bekehret euch zu dem Herrn, eurem Gott, so werdet ihr leben." Der dritte Vortrag: „Das ist Mein Blut", zeigte zunächst die stellvertretende Bedeutung des Blutvergießens unserer fallenden Krieger, welches geschieht, damit uns in der Heimat Ruhe und Friede, unserem ganzen Volke das teure Vater land erhalten werde. In tiefcindringcnder, er greifender Weise wurde dargUegt, welch ein edler Reichtum an Vatertreue und Mutterliebe, wurde Exkönig Manuel zum König von Por tugal auSgerufen. Die Regierung hat Truppen von Oporto nach Chaves gesandt. Im Kriege gegen die Türkei machey sich auf der ganzen Linie unleugbare Erfolge der Türken geltend. Die über die russisch transkaukasische Grenze vorgerückte türkische Kavallerie griff bet Kagyzmen (Provinz Kars) daS stark verschanzte Zentrum der russischen Kräfte an, daS in zweitägiger heftiger Schlacht genommen und von türkischen Truppen besetzt wurde. Auch die amtliche Bestätigung des türkischen Einmarsches in Aegypten ist jetzt erfolgt. — Kaiser Franz Josef hat mit dem Sultan freundschaftliche Tele gramme ausgetauscht. Weiterau-breit««- de- BnrenanfstandeS. Wie Berliner Blätter melden, greift der Burenaufstand immer weiter um sich. „Reuter* meldet aus Pretoria: Die Regic- rungötruppen überschritten den Vaalfluß, verfolgten die Aufständischen und nahmen 350 von ihnen gefangen. Im Freistaate besetzten die Aufstän dischen neuerdings Harrysmith. Sie entfalteten in mehreren anderen Bezirken ihre Tätigkeit. Oberst Ments meldet, daß er nach dem Gefechte von Bronkhorstspruit die vom General Müller befehligten Aufständischen verfolgte und sie am SamStag überraschte. Drei von ihnen wurden getötet, sechs verwundet und vier gefangen ge nommen. Ein starkes Kommando der Aufständischen, wie cS heißt, unter dem Befehl des Generals Kemp, zieht durch das Tal des Great-Staits- FlusseS nach dem Bezirk Fryburg. Oberst Albert zieht mit Regierungstruppen in derselben Rich tung. Eine Abteilung Aufständischer ist in Harry smith eingerückt. Tie bevorstehende Tagung de- Reich-tage-. ES wird angenommen, daß dem Reichstage nicht schon alsbald nach seinem Zusammentritt im Herbst der Etat für das kommende Etatjahr vorgelegt werden wird, da die Verhältnisse noch zu undurchsichtig sind Wahrscheinlicher ist, daß,, die Vorlegung des Etats bis nahe an den Be ginn deS Etatjahres 1915 hinausgeschoben wird. Anders stehen die Dinge mit der Vorlage eines neuen Kriegsnachtragskredites. Nach den Mit teilungen, die seinerzeit den Abgeordneten von der Regierung gemacht wurden, ist die Anforderung weiterer Kriegtzkredite bei dem Zusammentritt des Parlaments zu erwarten. Es handelt sich jedoch nicht darum, alsbald eine neue Kriegsanleihe zu begeben, sondcrn darum, den Kriegsbedarf bis zum Schluffe des Rechnungsjahres 1914 bereit zustellen. Eine Anleihe dürfte in absehbarer Zeit nicht zur Ausgabe kommen, zumal die Reichsbank, nachdem die Einzahlungen auf die bisher begebene Kriegsanleihe in der Hauptsache zur Abbürdung der bei der Reichsbank diskontierten kurzfristigen Schatzanweisungen benutzt worden sind, in der Lage sein wird, das Reich nach Maßgabe neu zu bewilligender Kriegskredite zu unterstützen. Gveu Hedin in Berlin. Sven Hedin ist in Berlin eingetroffen. Er beabsichtigt, etwa zwei Tage zu bleiben. Dr. Sven Hedin weilte bekanntlich auf Einladung deS Kaisers auf dem westlichen Kriegsschauplatz. Er ist voll ehrlicher Begeisterung über das, was er gesehen hat: „Ich war überall an der Front und kann nur sagen, daß der Eindruck, den ich ge wonnen habe, ein großartiger, überwältigender ist. Diese Begeisterung der Soldaten, diese Kampfesfreude, diese Kraft, die sich überall offen bart, ist das Schönste, was ich je in meinem Leben gesehen habe. Es ist wie eine Offenbarung, diese Truppen zu sehen. Es ist meine innigste Ueberzeugung: die Deutschen werden siegen, überall. Ich habe auch öfters den Kaiser gesprochen. Er sieht sehr gut aus. Ue> er ihn kann ich das eine sagen: Er ist in allem, was er tut, ein leuchtendes Beispiel für sein Heer." Deutschlands Gegenmatzregeln. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" gibt eine Uebersichr dec von der Reichsregierung ver anlaßten Rerorsion:Maßnahmen gegen feindliche Länder: 1. Maßnahmen wegen Verletzung deutscher wirtschaftlicher JnNnsfen: Gegen die von Eng land, Frankreich und Rußland erlassenen Mora torien wurde ein Gcgenmoratorium erlassen und die Fälligkeit im Ausland ausgestellter Wechsel hinunegeschoben. Die hiesigen feindlichen Unter nehmungen wurden unter amtliche Uebcrwachung genommen. Gegenüber Frankreich und England wurden Zahlungsvcrbote erlassen. In Deutsch land unter Zollaussicht befindliche französische und britischen Waren werden vorläufig fcstge- halten, um gegebenenfalls im Wege der Vergel tung zugunsten des Reiches verkauft zu werden. 2. Maßnahmen wegen völkerrechtswidriger Behandlung von Deutschen im feindlichen Aus land: Wie England, Frankreich und Rußland die deutschen Frauen und die nicht als wehr fähig angesehenen Männer abreisen lassen will, so wird Deutschland auch den drei Mächten ge genüber handeln. Wie in England die wehr fähigen Deutschen, so sind jetzt auch die wehr- sähigen Engländer in Deutschland als Kriegsge fangene festgenommen worden. Frankreich und Rußland gegenüber schweben noch Ermittelungen. Bezüglich der mit unnötiger Härte, ja geradezu unwürdig behandelten Deutschen im feindlichen Auslande sind die Vertreter der Vereinigten Staaten mit der Untersuchung betraut worden. Nötigenfalls werden auch wir die feindlichen Ausländer wenn nicht brutal, so doch strenger behandeln. Ein wackere- Wort für unsere Kriegsfreiwilligen! Vom stellvertretenden Generalkommando des 7. Armeekorps wird westfälischen Blättern ge meldet: Ueber das Verhalten unserer Kriegsfrei willigen vor dem Feind sind hier und da Ge rüchte verbreitet worden^ die eine kategorische Zurückweisung verdienen. Wer hat es gewagt, diese wackeren Männer, jung oder alt, der Furcht oder gar der Feigheit zu zeihen? Jünglinge, die au« dem Schoße der Familie, Männer, die aus Stellung und Beruf sich zum Schwert drängten, um mit ihrem Leben für daS Vater land einzustehen, die sollten zu Kindern geworden sein! Die Verbreiter der nichtsnutzigen Mären scheinen nicht zu wissen, daß Schlimmeres als Feigheit einem deutschen Soldaten nicht vorge worfen werden kann. Unsere Kriegsfreiwilligen sind einem solchen Angriffe gegenüber wehrlos. Für sie einzustehen, ist Pflicht und Ehre. Un zählige Berichte, die das Generalkommando passiert haben, bezeugen ihr wackeres, teilweise geradezu heldenhafte- Verhalten. Wer das Gegenteil be hauptet, ist, so scheint eS, bei unseren Feinden in die Schule gegangen. Ei« schwedischer Offizier im deutsche« Heere-dienft. Graf Gilbert Hamilton, einer der bekanntesten schwedischen Offiziere, Rittiüeister der Garde- Kavallerie, hat seine Entlastung genommen, um in daS deutsche Heer etnzutreten. Er hat seine schwedische Nationalität abgelegt und sich als Deutscher naturalisieren lasten. Deutschfeindliche S««dgeb««gen i« u London. „Daily Telegraph" berichtet aus Gravesend bei London, daß eine feindliche Menge bei Ein bringung der Mannschaft deS deutschen Hospi talschiffes „Ophelia" lärmende Kundgebungen veranstaltete. Eine starke Abteilung Militär und Polizei mußte die Kriegsgefangenen vor der Wut der johlenden Menge schützen. Die Spionenfurcht in England. Der Marine-Mitarbeiter des „Daily Tele graph" schreibt: Briefe aus Aarmouth und Um gebung drücken ihr Erstaunen aus, daß die Zeitungen die Bedeutung dpS Erscheinens der deutschen Kriegsschiffe vor Aarmouth nicht ge nügend würdigten. — Daß die kühne Fahrt der deutschen Flotte vom Dienstag die Spionenfurcht in England ins Maßlose gesteigert hat, beweisen folgende in der „Daily Mail" am 7. November veröffentlichten Berichte: Gestern wurde ruchbar, daß in der Nacht vor dem deutschen Raid die Straßen an der Ostküste von Militär besetzt waren, daS auf der Suche nach verdächtigen Motorwagen alle Automobile-anhielt und unter suchte. Angeblich operierte ein Automobil mit einer tragbaren drahtlosen Station und einem Signalapparat an der Küste. Südlich Cromer bemerkte eine Militärpatrouille, wie zwei Tauben autz dem Giebelfenster eines einsamen Hauses am Strande flogen, eine Weile über dem Hause Kreise zogen und dann über die Nordsee flogen, wo sie außer Sicht gerieten Das HauS wurde umringt nnd aufgebrochen, aber leer gefunden. Panik unter den Küstenbewohnern deS östliche» England-. Holländischen Zeitungen wird berichtet, daß infolge des letzten deutschen Angriffs auf die eng lische Küste unter den Küstenbewohnern im öst lichen England unbeschreibliche Panik herrsche. Fast alle unmittelbar an dep, Küste wohnenden Wohlhabenden verlassen fluchtartig ihre Wohn stätten, weil sie b.i dem seit Wochen herrschenden Nebel neue Angriffe der deutschen Flotte befürchten. In London sind bereits mehrere Tausende von Flüchtlingen aus dem Gebiet der Ostküste ein getroffen. Eine englische Räubergeschichte. Der Kriegsberichterstatter des Londoner „Daily Chronicle" meldet aus Nordfrankreich: Gn deutscher Spion, der nachher von Indern gefangengenommen wurde, habe das Regiment London Scottish irregeführt. Der Mann, der sich für einen Belgier ausgab, war wegen seiner Ortskenntnis von den Regimentern London Scottish und Lincoln als Führer genommen worden. Er führte daS Regiment London Scottish durch eine Zone, die einem vernichtenden deut schen Feuer ausgesetzt war.(Mit Ausnahme des vernichtenden deutschen Feuerk klingt diese Räubergeschichte sehr unwahrscheinlich.) Abschiebung de- belgischen Heere- zur Berteidigung von Pari-. Aus den Briefen belgischer Soldaten in Frankreich an iyre Brüsseler Eltern geht hervor, daß die Ueberreste der belgischen Armee in die sem Augenblick in das Pariser Festungsgebtet dirigiert werden, um an der eventuellen Vertei digung der französischen Hauptstadt teilzunehmen. Die 6. Division hat bereits ihre Winterquartiere im Fort von Vincennes bei Paris bezogen. König Albert wird sich bei seinen dortigen Trup pen einfinden, die vollständig dem Oberbefehl deS Pariser Generalgouverncurs Gallieni unter gestellt werden. Der Offiziersmangel im französischen Heere. Präsident Poincaree hat ein Dekret nach dem Vortrage des Manne-, Kriegs- und Finanzmt- nisters unterzeichnet, wodurch Marineoffiziere zum Dienste im Landheere zugelaffen werden. Die royalistische Bewegung in Portugal. Die royalistische Bewegung in Portugal nimmt in verschiedenen Teilen des Landes wie der einen größeren Umfang an. In ChaveS Bm westlichen KriegrschauM. A« Ket«Se. Vorstehende photogra phische Ausnahme führt unS in die K^mpflinte unserer Truppen in den Argonnen. Sie zeigt den Beobachtung-- posten einer Arlillerte- kolonne, der durch ein ver- drckteö Földtelephon mit der Hauptmacht in Ver bindung steht und dieser nennenswerte Ermittlun gen zukommen läßt.
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