Volltext Seite (XML)
Da- Vambardemeat der Dar-««elle«fort- wurde nach einer amtlichen Konstantinopeler Meldung von einem der Forts erwidert. Auf einem englischen Panzerkreuzer, der von meh reren Geschossen getroffen wurde, brach ein Brand aus, woraus die Flotte außer Sicht weite entschwand. — Weitere amtliche türkische Berichte besagen: Die Engländer ziehen sich von der ägyptischen Grenze am Suezkanal zu rück, wobei sie alle Dörfer aus ihrem Wege niederbrennen. Die Russen beginnen, die kau kasischen Grenzen zu befestigen. Im englischen Konsulat in Bagdad haben die türkischen Be hörden große Mengen Munition und Martini gewehre beschlagnahmt. Obwohl eine Anzahl solcher Kisten im Euphrat versenkt worden war, stellte sich alles als brauchbar heraus. — Die Londoner Meldung, daß die Besatzung des englischen Kreuzers „Minerva" die türki schen Truppen aus Akaba geworfen habe, wi derspricht der amtlichen Konstantinopeler Dar stellung und ist unwahr. Der türkische Krieg-Pla« zielt nach Pariser Meldungen auf einen An griff gegen Suez und gleichzeitige Minensper rung bis zur Sinaihalbinsel hin. Unter deut scher Leitung sollen die Türken die Städte an der kleinasiatischen Küste befestigen und große Truppenmassen dort zusammenziehen. — Nach einer italienischen Meldung wurden 55 dienstpflichtige Deutsche und Oesterreicher von Aegypten nach Malta transportiert, wo sie bis zum Ende des Krieges bleiben müssen. Absetzung de- Khediven do« Aegypten. Nach Konstantinopeler Meldungen der „Frkf. Ztg." haben die Engländer den Prin zen Hussein Kamil, den Onkel des Khediven und Sohn des früheren Khediven Ismael Pascha, zum Khediven von Aegypten und den Sohn des Prinzen zum Kriegsminister er nannt. Damit hat England das Hoheitsrecht des türkischen Sultans, dem allein die Ernen nung des Khediven zusteht, gewalttätig auf gehoben und sich dieses Recht selbst angemaßt. Das ist die Annexion, auch wenn sie nicht formell vollzogen wurde und die Verfassung scheinbar unangetastet blieb. Eine formelle Annexion hat England im Augenblick aus Furcht vor den ägyptischen Nationalisten noch nicht vorzunehmen gewagt; aber in Aegypten sieht man jetzt noch deutlicher als bisher, wo England in Aegypten hinaus will. Der eng lische General Maxwell hat das Oberkomman do in Aegypten übernommen, und das Kriegs recht über das Land verhängt. Mannhafte Worte finden die türkischen Blätter in ihrer Stellung nahme zu dein neubegonnenen Existenzkampf ihres Vaterlandes. In allen Artikeln wird dankbar der deutschen Freundschaft gedacht. Wir können den Völkern Deutschlands und Oesterreich-Ungarns die Versicherung abgeben, sagen sie, daß wir unsere Pflicht in diesem Kampfe auf Leben und Tod erfüllen werden. Unsere materiellen Kräfte sind mit jenen Deutschlands und Oesterreich-Ungarns nicht zu vergleichen, aber auch wir wissen für das Va terland und die Religion zu kämpfen und uns zu opfern, und wir werden unsere mangelnden materiellen Kräfte durch moralische ersetzen. Dessen sind wir sicher, daß wir vor nieman den zu erröten haben werden. Bulgarien rüstet. Sämtliche in Ungarn lebende Bulgaren, die dort meist als Gärtner taug sind, an Zahl etwa 6000—7000 Mann, haben die telegra phische Einberufung zu ihrem Regiment er halten. Die in Budapest lebenden Bulgaren sind schon am Dienstag über Rumänien in ihre Heimat gereist. Sie wurden von der un garischen Bevölkerung lebhaft begrüßt. Die Bulgaren sollen mit Zurufen des Inhalts, daß sie sich darauf freuen, endlich zur Abrechnung mit Serbien dem Rufe ihres Vaterlandes fol gen zu können, geantwortet haben. « * Der Seekrieg. Ei» deutsch« Kreuzer u« der Site-Mudmi zesuike«. (W. T. B.) Berit«, 5. Nov. (Amtlich.) S. M. großer Kreuzer „Aorck" ist am 4. November vormittags in der Jade auf eine Hafenminen sperre geraten und »es«akea. Nach den bisherigen Angaben sind 382 Ma«» — mehr als die Hälfte der Besatzung — gerettet. Die Rettungs arbeiten wurden durch dicken Nebel erschwert. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: Behncke. G» englisches Uulerseeboot ms eine Mine gelmstn. Lando«, 4. Nov. Der Sekretär der Admi ralität meldet: Heute am frühen Morgen feuerte ein feindliches Geschwader auf da» zur Küsten- wache gehörige Kanonenboot „Halcyon", das auf einer LrkundungSfahrt begriffen war. Mn Mann deS „Halcyon" wurde verwundet. Nachdem das Kanonenboot dieAnwesenheitder feindlichen Schiffe gemeldet hatte, zogen sich diese zurück. Obgleich sie von Leichtkreuzern verfolgt wurden, konnten sie doch nicht vor Anbruch der Dunkelheit zum Kampfe gestellt werden. Der hinterste deutsche Kreuzer streute beim Rückzüge eine Anzahl Minen au». Durch die Explosion einer derselben wurde daS Unterseeboot „D 5" zum Sinken gebracht. 2 Osfkziere und 2 Mann, die sich auf dem Ver deck deS an der Oberfläche deS Wasser» schwim menden Unterseebootes befanden, wurden gerettet. Das Unterseeboot „D 5" ist im Jahre 1911 in Dienst gestellt, also ein Schiff neueren Datums. Es verdrängle etwa 600 Tonnen, war 61 Meter lang und halte eine Besatzung von 20 Mann, so daß 16 ertrunken sind. „D 5" ist daS dritte vernichtete englische Unterseeboot. Sertsche Kreuzer i» Chile. Vaatiag» »e Chile, 4. Nov. Die deutschen Kreuzer „Scharnhorst", „Gneisenau" und „Nürn berg" sind hier eingetroffen. Anscheinend wurden die drei Kreuzer von überlegenen feindliche Kräften verfolgt und be gaben sich in den neutralen Hafen Santiago de Thile, wo sie demontiert da» Ende de» Krieges werden abwarten müssen. Es wird sich in den nächsten Tagen zeigen, ob die Annahme zutrifft. Tsingtau Hurra! Unsere tapfere Seefestung von' Kiautschou behauptet sich nicht nur den vereinten englisch japanischen Angriffen gegenüber, sondern es fügt den Angreifern auch fortgesetzt' schweren Schaden zu. Das deutsche Artillerieseuer ver nichtet nach chinesischen Meldungen, die von London aus verbreitet werden, planmäßig alle vorgeschobenen japanischen Verschanzungen und schiebt damit jeden Angriff auf unbestimmte Zeit hinaus. Eine wunderbare Schutzanlage besitzt unsere prächtige Seefestung in den Mi nen, die das gesamte Glacis hinter Tsingtau bedecken und elektrisch geleitet werden. Unsere Besatzung braucht also nur in dem unein nehmbaren Festungsgebiet auf einen Knops zu drücken, um die Minen da, wo Angreifer sich zu nähern versuchen, zur Explosion zu brin gen und den Feind zu vernichten. Wir kön nen unserer Heeres- und Marineverwaltung nicht dankbar genug sein für die Vorsicht, die überall zum Schutze des Vaterlandes aus gewendet wurde, und für die von überlegenem strategischen Geiste getroffenen Anordnungen. Da die Festung auf mindestens ein Jahr mit Proviant und Munition versehen ist, so können Japaner und Engländer noch lange mit den gleichen Erfolgen wie bisher vor Tsingtau liegen. * G Sie englische AW in berNards«. Die von England angekündigte Sperrung der Nordsee hat, wie nicht anders zu erwarten war, bereit» die ersten neutralen Proteste hervorge- rufen. In Dänemark schreibt das dortige Re- gierungsblatt, doß die neueste englische Maßregel für die dänische Schiffahrt so tief eingreifende Folgen haben wird, daß sie für den Augenblick noch garnicht übersehen werden können. Die größte Schiffahrtsgesellschaft Dänemarks hat vor läufig alle Fahrien nach England eingestellt. Auch in schwedischen Schiffahrtskreisen hat die englische Willkür die größte Erregung hervorge rufen, die einfach die Erdrosselung der ganzen Seefahrt der neutralen Mächte bedeutet. DaS in Christiania erscheinende „Morgenbladet" schreibt über die von den Engländern angekün digte Sperrung der Nordsee: Heute ist die Mel dung eingetroffen, England habe die Nordsee von Island bis Schottland gesperrt. Ein Kom mentar ist überflüssig. ES ist daS ein unerhörter Uebergriff gegen das internationale Völkerrecht, und die Rücksichtslosigkeit gegen die neutralen Mächte springt in die Augen. Der Schaden scheint in dem sonderbarsten Mißverhältnnis zu stehen zu den Vorteilen, die England auf diese Weise erreicht. Wir erfahren, daß die englische Regierung den interessierten Ländern vorher nicht» mitgeteilt hat und nicht untersucht hat, wie die Sperrung von den Regierungen aufgefaßt würde, deren vitalste Interessen sie berührt. Wir fragen, ob nicht bald die Zeit gekommen ist, wo ein ge meinsames Auftreten der neutralen Mächte an gebracht ist. Auf die Stimme der kleinen Länder hört niemand. Amerika ist auch neutral. Der Neutralitätsbegriff existiert nicht mehr, wenn jeder Uebergriff der kriegführenden Großmächte schwei gend geduldet wird. »Die erste Wirkung war, daß die Kriegsversicherung erhöht wurde. England, der Feind der Neutralen. Die Wiener Blätter bezeichnen den Plan Englands, die ganze Nordsee als einziges Gebiet zu erklären, als die schlimmste Störung des Handels und ernsteste Schädigung der nördlichen neutralen Länder, sowie Amerikas. Die Los sagung Englands von der Londoner SeerechtS- deklaration sei ein affiner Bruch des Völkerrechts und eine Rücksichtslosigkeit gegen das Recht und die Interessen der neutralen Staaten, sowie gegen den neutralen Handel. O G O Die MenerhebW. Die in Rotterdam etntreffenden englischen Blätter enthalten auffallend spärliche und dabei kurze Nachrichten über den Burenaufstand in Südafrika, wa» sich nicht ander» erklären läßt, als daß die Zensur äußerst strenge gehandhabt wird. AuS der Tatsache jedoch, daß eine ganze Reihe von kleinen Gefochten gemeldet wird, bei denen, was in den englischen Meldungen selbst zugegeben wird, zum Teil auch die Buren Steger blieben, ersieht man, daß der Ausstand knmer weiter um sich greift. Privatnachrichten aus London zufolge, die an dortige große Handels ¬ häuser aus Kapstadt abgeschickt wurden, sind die Regierungsbehörden nicht nur au»' Heilbronn, sondern auch schon au» Brede, Frankfort und Vredefort vertrieben worden, und' haben die Buren die Eisenbahnlinie zwischen Breoefort und Kroonstad an mehreren Stellen unterbrochen. Sie führen einstweilen einen Kleinstieg, doch scheint e», daß" sie hinter einem Schleier von kleinen Abteilungen größere Verbände bilden. In dem ehemaligen TranSvaal-Freistaat haben sich BurentruppS zwischen Lydenburg und Middel burg gezeigt, doch scheint e» in diesem Teile der slldafrikanischeti Union noch verhältnismäßig ruhig zu sein. ES wird indessen berichtet, daß die Buren übetall Versammlungen abhalten. Pein lich berührt ist rtiän in London davon, daß die Buren ziemlich reichlich mit Gewehren und Munition versehen sind und auch über Maschinen gewehre verfügen. Die Gewehre, die man ver wundeten und gefangenen Buren abnahm, zeigten nämlich englische Fabrikmarken, und die Regie rung glaubt sichere Anhaltspunkte darüber zu haben, daß wenigstens die Buren im ehemaligen Oranje-Freistaat schon seit Jahren sich mit Waffen und Munition wohl zu versehen wußten. Die maßgebenden Kreise''in London hatten eben zu sehr auf die Versicherungen Bothas, dyß keinerlei Aufstandsgefahr mehr unter den Buren drohe, gebaut und sich Üm die Waffeneinfuhr in die südafrikanische Union nicht gekümmert. Reuter meldet ans Pretoria attfilich: Eine Patrouille von HO Mann Regierungtztruppen von der Abteilung HeS Obersten Britz stieß am 27. Oktober bei ScuitSdrift auf 150 Aufständische von der Abteilung des Obersten Maritz Mehrere wurden getötet und verwundet, acht, darunter zwei Leutnants, wurden gefangengenommen. In einer anderen' amtlichen Meldung heißt es: Hauptmami BukeS, ein Leutnant und 50 Sol daten von den Uniontruppen im Britischen Namaqualand ergaben sich ständischen des Kommandeurs nach Spring geführt. * * Prinz Joachim Albrecht- von Preuße« verwundet. Prinz Joachim Albrecht von Preußen, der als Major an den Kämpfen im Westen teilnahm, ist durch einen Schuß am rechten Fuß verwundet worden. Ter PUnz, der das Eiserne Kreuz er hielt, ist in München eingetroffen, wo er bis zur Heilung der Wunde verbleibt. DaS eiserne Kreuz für den Komman danten der „Emden". Der KommaNdcmt des deutschen Kreuzers „Emden" Müller ist mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet worden. Sämtliche O fiziere und Deckoffiziere, sowie 50 Unteroffiziere und Mannschaften erhielten auf Vorschlag des Kommandanten das Eiserne Kreuz. Glücklich gelandete deutsche Seeleute. In Innsbruck kamen 150 Seeleute deutscher Schiffe an, die glücklich der Verfolgung franzö sischer Schiffe im Mittelländischen Meere ent- gangen waren. Die Leute kamen aus China, Australien und Amerika in Innsbruck nach zwölf wöchiger Irrfahrt und Verfolgung an. Englische- Lob für de« Krenzer - „Emden". Die „Morningpost" meldet, daß nach Privat- Nachrichten au» Liverpool vom 1. November die Behauptung unrichtig ist, daß der Kreuzer „Emden" unter japanischer Flagge in den Hafen von Penang eiügesahren sei. Er habe vielmehr den Ueberfall mit dem Unternehmungsgeist und Schneid ausgeführt, die er bei seinen früheren Taten bewies, nlsi . Die vpf^r -er „Karlsruhe". Aus London wird gemeldet: Da» größte der drei von der „Karlsruhe" in Grund gebohrten Schiffe, „Van Dyck", hatte einen Rauminhalt von 10,300 Tonnen und war erst IK11 gebaut. ES gehörte einer belgisch-britischen Reederei. Das Schiff hatte einen Wcrt von etwa 4,600,000 Mk. Der Gesamtverlust der beiden kleineren Schiffe beträgt etwa 1,680,000 Vik. 78 VVV Deutsche und Oesterreicher in englischen Konzentrationslagern. Wie der Londoner „Eoening" meldet, wurden bis zum 1. November in Großbritannien 78000 Deutsche und Oesterreicher in Konzentrationslager abgeschoben. Der 5. November. Mit dem heutigen Donnerstag läuft die Frist ab, die Deutschland der englischen Regierung zur Freilassung der dienstpflichtigen Detiifchen aus den berüchtigten Konzentrationslagers gesetzt hat. Da England vorher keine Anstalten getroffen hat, um der deutschen Forderung zu entsprechen, vielmehr höhnisch förtfährt, diese Lager als die reinen Dorados hinzustellen, so wird mit heute auch eine Aenderung in der Behandlung der noch in Deutschland lebenden dienstpflichtigen Engländer eintreten. Die hiesigen Engländer können sich dann nicht Uber deutsche Härte be klagen, sondern sich bei ihrer Regierung in Lon- don bedanken, wenn ihnen die bisher gewährte Freiheit entzogen wird, und sie recht und schlecht als Kriegsgefangene behandelt werden. Z«m Untergang de- Kren-er- „Herme-". Ein Korrespondent der „Times" war am Meeresstrand im Norden Frankreich» Zeuge des Unterganges der „HermeS". Es war ein wenig neblig, aber sonst ein schöner Morgen. Das Schiff befand sich in einiger Entfernung von der Küste, als auf einmal sich eine große Rauchsäule erhob. „Hermes" versuchte, sich mit/Holldampf fieiwillig den Aus- Studer und wurden zu retten und die Küste zu erreichen und fuhr tatsächlich noch, al» ein Teil de» Schiffes schon unter Waffer war. DaS deutsche Unterseeboot entfernte sich nach Mitteilungen anderer Zeugen ohne Eile. Der Angriff war wegen der Stelle, wo er stattfand, außerordentlich verwegen. ' «l- «Scher feiner Söhne in- Feld. AusZweibrücken wird geschrieben: Der 60 Jahre alte Rentier Schäfer hat im Kriege seine vier Söhne und seine beiden Schwiegersöhne verloren. Seine Frau wurde beim Erhalten der Nachricht wahnsinnig. Der alte Mann hat sich jetzt als Kriegsfreiwilliger gemeldet, um die Gefallenen -ul rächen. Er ist bereit» bei einem bayrischen Regiment angenommen worden. Die findigen deutsche« Flieger. Au» Genf wird dem „Berl. Lok.-Anz" gemel det: Während nahe bei Trümmern der flandri schen Stadt FurneS französische und belgische Truppen vor König Albert, Poincaree und Joffre defilierten, warfen zwei „Tauben" Geschosse ab, deren Wirkung unbekannt ist. Eine Depesche aus London berichtet: Der König der Belgier bezog in voriger Woche eine kleine Billa. Die Deutschen erfuhren dies; am Mittwoch erschien ein Flugzeug über der Villa und warf zwei Bomben hinab, die aber in den Garten sielen, ohne Schaden zu verursachen. Anch wir ehre« den tapfere« «nd tüchtigen Feind. Ueber die Leistungen der französischen Armee schreibt ein preußischer Offizier nach der „Ost preußischen Zeitung" an seine Angehörigen: „Drei Umstände machen den Kampf mit den Franzosen schwer: 1. Ihre Artillerie ist glänzend. Beobachtung, Treffsicherheit, Munitionsmenge! Zusammenarbeiten mit der Infanterie großartig. Vor einigen Tagen tagen unsere Maschinen gewehre versteckt in einem Rübenfeld auf der Lauer. Kein Schuß von uns und drnnoch fand uns die französische Artillerie. Schon folgten dir Schrapnells und Granaten. Wir mußten spornstreichs raus. . . . Seit mehreren Tagen liegen wir in einem Ort im Schützengraben. Wir können nicht stürmen, da uns die französische Artillerie wieder völlig im Schach hält. 2. Her vorragend sind auch die Flieger. Folge: Der Franzose ist genau über unsere Bewegungen und Artilleriestellungen unterrichtet. 3. Der Franzose ist auf dem Rückzug und sucht sich die passendsten und geeignetsten Stellungen aus. So gewinnt er Zeit, sich zu reorganisieren und neue Stellungen oorzubereiten. DaS alles bedingt, daß der Widerstand und der Krieg noch länger dauern, als wir vermuteten. . . ." Ei« „Akt feigen Verrats". Gegenüber den Ausführungen eines miliiä- rischen FachblatteS, nach dem Italiens Eingreifen an der Seite des Dreiverbandes den Ausschlag für die Niederwerfung Deutschlands und Oester reichs geben würde, bemerkt „Popolo Romano": Militärisch könnte diese Folge eintreten, aber die Aufgabe unserer Neutralität zum Schaden der beiden Zentralmächte, an die uns ein in Kraft befindlicher Defensivvertrag bindet, würde einfach ein Akt feigen Verrats sein. R«mänie»S Neutralität. Wie die „Frankfurter Zeitung" aus Mailand erfährt, ist dem „Secolo" aus Petersburg be richtet worden, daß der rumänische Gesandte er klärt habe, Rumänien wolle strengste Neutralität beobachten. Befchlagnahme italienischer Schiffe d«rch Frankreich. Kaum ist die Angelegenheit des italienischen Dampfers „Enrico Millo" aus der Welt geschafft worden, da kommt die Nachricht, daß die Fran zosen drei andere italienische Dampfer beschlag nahmt haben. Es sind dies die Dampfer „Sylvia", „Nigeria" und „Virreno", die, mit Getreide beladen, für Genua bestimmt sind. Der Zar im Felde. Der Kaiser von Rußland hat sich zur Feld armee begeben. Er wurde von der Kaiserin, dem Großfürsten-Thronfolger und den Kaiserlichen Töchtern zum Bahnhofe geleitet. In seiner Be gleitung befinden sich der Kriegsminister und das kaiserliche Gefolge. Zarifche Großsprechereien. Aus Petersburg meldet Reuter: Der Zar beantwortete ein Ergebenheitstelegramm der Mos kauer Kaufmannschaft, worin ausgesprochen wird, FriedenSoerhandlungen sein erst möglich, nachdem die Ruffen daS Herz Deutschlands erreicht hätten, dahin, daß er ganz einverstanden sei. Die Er wartung einer Friedensschlusses vor gänzlicher Vernichtung des Deutschen Reiches entbehre aller Gründe. Im Reden sind alle unsere Gegner gleich mäßig fix. Wir Deutschen halten mehr vom Handeln und werden damit wohl auch am Ende bessere Geschäfte machen. Sioux-Indianer für die englische Armee! Nach einer von der Köln. Ztg. veröffentlichten Reuterdepesche auS Toronto (Kanada) hat der Jndianerstamm der Sioux Nation au» dem Be zirk Bradford eine Kompagnie von 120 Mann nebst Offizieren gebildet, die mit dem zweiten kanadischen HilfSkorp» nach Europa abgehen sollen, um an den Kämpfen teilzunehmen. DaS hat ja nun noch gefehlt, daß das gott selige England unter dem Namen: „Zur Rettung der Kultur" tomahawkschwingende Rothäute auf die europäischen Schlachtfelder führt. Indianer, Neger, Inder, Japaner im brüderlichen Verein mit den stolzen Sühnen Albions — kann cs ein erhebenderes Bild geben?