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Seegefecht in der Nordsee sehr gut (?) be obachtet werden. Die Bewohner der Küste wurden durch heftigen Geschützdonner geweckt. Im dichten Nebel (?) feuerten deutsche Schiffe in einer Entfernung von zehn Meilen von der Stadt auf englische Schiffe. Di» Häuser beb ten, die Scheiben klirrten, und man sah die Geschosse fallen. Als ein englisches Schiss sich in der Richtung nach Gorleston entfernte, fielen Granaten in der Nähe der Küste. Vier oder fünf Granaten fielen auf 500 Meter von der Mole; das Leuchtschiff wurde beinahe ge troffen. Die Militärbehörde befürchtete an scheinend einen Landungsversuch, denn die Truppen wurden alarmiert, erhielten scharfe Patronen und besetzten die Straßen von der Küste nach der Stadt. Ein neneS Seegefecht im Gange? Wie aus London telegraphiert wird, sei an der britischen Küste starker Kanonendonner hör bar. Man schließt hieraus auf einen neuen Kamps. Eine königliche Anerkennung für die 105er. König Friedrich August hat dem Obersten Freiherrn von Oldershausen, Kommandeur des 6. Infanterieregiments Nr. 105, folgendes Tele gramm ins Feld zugehen lasten: Ich spreche Ihnen und dem Regiment meinen besten Glückwunsch und meine warme Anerkennung für die wieder neuerdings bewiesene Tapferkeit und Unerschrockenheit aus. Ich bin stolz auf das Regiment und hoffe sehr, es bei meinem zweiten, noch vor Weihnachten geplanten Besuche der Armee auf dem Kriegsschauplatz begrüßen zu können. Friedrich August. Erkrankung des fächfifchen Kronprinzen. Kronprinz Georg wird auf ärztliches Ver- langen wegen rheumatischer Erkrankung des Knie- und Handgelenks seine Feldstelle auf einige Zeit verlassen sind sich zur Kur nach Wiesbaden begeben. Zwei weitere Dampfer vom „Emden" versenkt. Der in Neapel angekommene italienische Dampfer „Roma" begegnete bei Aden einem englischen Geschwader, das auf den „Emden" Jagd machen soll. „Emden" habe eben wieder zwei Dampfer versenkt, nachdem sie ihnen Lebens mittel und Kohlen entnommen hatte. Der Untergang des Kreuzers „Avril" ist natürlich ein schwerer Verlust für unsere Marine. Der Panzerkreuzer „Aorck" ist etwa zehn Jahre alt und hat eine Besatzung von 638 Mann. Seine Hauptbewaffnung besteht in vier 21-Ztm- Geschützen und zehn 15-Ztm.-Geschützen. Von der Besatzung sind nach Angaben des Admiral stabes 382 Mann gerettet. Es scheint fast, als sei der Kreuzer einer Mine zum Opfer gefallen, die sich bei stürmischem Wetter losgerissen hat. Die dentscheu „Internierten" in England. Eine Dame, die vor acht Tagen aus London zurückkehrte, berichtet in einem Privatbrief, der dem „B. L." zur Verfügung gestellt wurde, über das Leben der Deutschen in den Konzentrations lagern unter anderem: Die sogenannten „Kriegsgefangenen", in Wirk lichkeit Privatleute, die ohne den geringsten Grund dort interniert sind, wüsten täglich fünf Stunden Steine klopfen. Dabei bc kommen sic die mangelhafteste Nahrung, müssen auf Brettern schlafen und entbehren des notdürftigsten Kom forts in jeder Beziehung. Eine bezeichnende Kundgebung deS neuen englischen Seelords. Der neue Elste Seelord der englischen Flotte, Lord Fisher, erließ an seine Untergebenen drei Befehle als Richtschnur ihres Handels. Seine Leitsätze sind folgende: Aeußerste Kraftanstrengung und brutalste Energie sind Grundbedingungen jedes Krieges. Mäßigkeit und menschliche Rücksichtnahme ist un verzeihliche Dummheit und Schwäche. Schlagt endlich los; schlagt als erste los und schlagt aufs kräftigste überall los! Japanische Gebietsbesetzung in Ehina. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Zürich: Nach japanischen Meldungen haben die Japaner auf beiden Seiten der Schantungbahn je 100 irm Land besetzt. In Kinanfu wurde ein japanischer Gouverneur eingesetzt. Die chinesischen Behörden haben unter Protest die Stadt verlassen. Deutliches und Sächsisches. * — W i t te vu n g » a u s s i ch t für Sonnabend, den 7. November: Teils heiter, teils bedeckt und windig. * Hohenstein-Ernstthal, 6. Nov. Wie anderorts, so ist auch hier im Lehrerzimmer des neuen Gebäudes der 2. Bezirksschule eine Kriegsschreibstube eingerichtet worden. Sie ist geöffnet Montags von 2—4, Dienstags von 6—8 und Freitags von 2—4 Uhr. Während dieser Zeit ist die Schuldirektion gern be reit, Angehörigen von Kriegsteilnehmern bei Ausfüllung und Absendung von Postsachen be hilflich zu sein. * — Verlängerte Polizei stunde. Von morgen Sonnabend ab wird in allen Lokalen hiesiger Stadt die Polizei stunde, die bei Beginn des Krieges auf 12 Uhr festgesetzt war, bis 1 Uhr nachts verlängert. Auf die stadträtliche Bekanntmachung im amtlichen Teil unserer heutigen Nummer sei besonders hingewiesen. er. Oberlungwitz, 6. Nov. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde der Sohn Kurt des Herrn Werkmeisters Moritz Löffler hier. Der Ausgezeichnete, der als Unteroffizier in einem Feldartillerie-Regiment dient, erbeutete mit seiner Mannschaft durch entschlossenes Handeln nicht weniger als 18 französische Geschütze. h Gersdorf, 6. Nov. Herr Fritz Ill mann, Sohn des Herrn Bäckermeisters Gustav Illmann hier, von dessen Heldenmut wir vor Wochen schon berichteten, hat nunmehr außer dem Eisernen Kreuz 2. Klasse auch das Ei serne Kreuz 1. Klasse sowie die St.-Heinrichs- Medaille erhalten. Der tapfere Krieger befin det sich zzt. hier auf Erholungsurlaub. Nach seiner Rückkehr zum Regiment erfolgt seine Be förderung zum Vizefeldwebel. — Ferner er hielt der Sohn des Schuhmachermeisters Oskar Herrmann hier, Herr Lehrer Paul Herrmann in Auerhammer, unter Beförderung zum Vi zefeldwebel im Inf.-Regt. Nr. 133 das Ei serne Kreuz 2. Klasse verliehen. Herrn Herr mann gelang es, sich bei einem Patrouillen gang bis auf 100 Meter an den Feind hcranzuschleichen und so eine hochwichtige Mel- Erfolgreiche Offensive. (W.T. B.) Großes Hauptquartier, 6. Nov., vormittags. (Amtlich) Unsere Offensive nordwestlich und südwestlich ApreS macht gute Fort schritte. Bei La Baffee, nördlich ArraS und in den Argonneu wurde Bodeu gewouueu. Unter schweren Verlusten für die Franzosen eroberten unsere Truppen einen wichtigen Stützpunkt in Avis drulee südöstlich St. Mihiel. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat sich nichts Wesentliches ereignet. Siegreiches Seegefecht? Santiago de Chile, 6. Nov. Nach englischen Blättern fand zwischen den deutschen Kreuzern „Scharnhorst", „Gneisenau" und „Nürnberg" unter dem Befehl des Admirals Grafen Spee ein Seegefecht mit dem Geschwader des englischen Admirals Cradock in der Nähe der chilenischen Küste bei Sankt« Maria statt. Der englische Panzerkreuzer „Monmouth" versuchte vergeblich einen deutschen Kreuzer zu rammen und versank, von vielen Ge schossen getroffen. Die ganze Besatzung ist angeblich verloren. Der englische Panzerkreuzer „Good Hope", der schwer beschädigt wurde, hatte mitt schiffs eine schwere Explosion. Der geschützte Kreuzer „Glasgow" wurde schwer beschädigt. Ueber das Schicksal der beiden Kreuzer ist noch nichts bekannt. Der Hilfskreuzer „Otranto" entkam. düng erstatten zu können. Am 19. September wurde er leider am linken Bein schwer ver letzt und liegt zzt. im Lazarett zu Merse burg. Wir freuen uns mit den Ausgezeichne ten und wünschen ihnen recht baldige völlige Genesung. Glückauf! Depeschen vom 6. November. BeUt«, 6. Nov. Amtlich wird durch W.T.B. gemeldet: Nach den bis zum 1. November d. I. cingegangenen dienstlichen Meldungen über die Zahl der Kriegsgefangenen waren bis zu diesem Termin in unseren Gefangenenlagern, Lazaretten usw. untergebracht: Franzosen: 3138 Offiziere und 188618 Mannschaften; Russen: 3121 Offi ziere und 186779 Mannschaften; Belgier: 537 Offiziere und 34907 Mannschaften; Engländer: 417 Offiziere und 15730 Mannschaften; im ganzen 7213 Offiziere und 426 034 Mannschaften oder 433247 Köpfe. Berlin. Zwischen der deutschen und briti schen Regierung schweben seit langer Zeit Ver- Handlungen wegen Behandlung der beiderseitigen Staatsangehörigen, die sich seit Ausbruch des Krieges im Gebiet des anderen Teiles aufhielten. Einen Vorschlag der deutschen Regierung, die beiderseitigen unverdächtigen Staatsangehörigen abreiseu zu lassen, lehnte die britische Regierung ab, doch wurde eine Vereinbarung getroffen, daß alle Frauen und die männlichen Personen bis zum 17. und über 55 Jahren, sowie alle Geist lichen und Aerzte unbehindert abreisen dürften. Nach zuverlässigen Nachrichten hat nunmehr die britische Regierung die in England zurückge- haltenen Deutschen als Kriegsgefangene festge- nommcn und diese Maßnahme auf fast alle wehrfähigen Deutschen ausgedehnt. Daraufhin hat die deutsche Regierung eine Erklärung über mitteln lassen, daß auch die wehrfähigen Engländer in Deutschland festgenommen werden würden, falls nicht unsere Ange hörigen bis zum 5. November aus der eng lischen Gefangenschaft entlassen werden sollten. Die britische Regierung hat diese Erklärung un beantwortet gelassen, sodaß nunmehr die Fest nahme der englgchen Männer zwischen 17 und 55 Jahren angeordnet worden ist. Diese An ordnung erstreckt sich vorläufig nur auf die An gehörigen Großbritanniens und Irlands, würde aber auch auf die Angehörigen der britischen Kolonien und Schutzgebiete ausgedehnt werden, falls die dort lebenden Deutschen nicht auf freien Fuß gelassen würden. Die in Betracht kommen den britischen Staatsangehörigen werden in das Lager Ruhleben bei Berlin übergcsührt werden Berlin. Während man aus London meldet, die Deutschen hätten das linke Ufer der User geräumt, erwähnen die französischen Blätter die Stärke der feindlichen Stellung an diesem Ufer. Sie geben weiter zu, daß die Deutschen im Zentrum erfolgreich waren und daß sie selbst viel Gelände in der Umgegend von Vmlly ver loren haben. Stockholm. Die Kriegsversicherungs- kommisston ließ den Reedern folgendes Rund schreiben zugehen: Die schwedische Regierung hat gegen die Bekanntmachung der englischen Admiralität protestiert und behält sich volle Handlungsfreiheit bezüglich dieser Bekannt machung vor. Tokio. Amtlich wird gemeldet, daß die Beschießung Tsingtaus energisch fortgesetzt wird. Die Deutschen machten in der Nacht' zum 3. November einen Ausfall. Hohenstein-Ernstthaler Warenhaus Wahrend unseresZTolal-Ausverkaufs LhkMl-AllgM! Wes AW zim WM 75« Viele Artikel weit unter Einkaufspreisen. Kopfschals, wollene Stück 75 Pf Kragen schöner, sehr elegant „ 75 Pf Gamasche« für^Kinder „ 75 Pf- Handschnhef.Herreuu.Damen „ 75Pf Uutertaiücn, Trikot „ 75 Pf- Beinkleider, Trikot ».Barchent „ 75 Pf Hande« in Samt u. Eisbär „ 75 Pf Radelmütze« f. Knab. u.Mädch. „ 75 Pf- Mütze« für Herren u. Knaben „ 75 Pf Südwester in allen Farben „ 75 Pf Schrandstreife« 9 Meter 75 Pf Bettvorlage« Stück 75 Pf Spachtel-u. Stickereikrage« „ 75 Pf Filzhüte f. Herren u. Knaben Stck. 75 Pi Krawatte« in allen Fassons „ 75 Pf Gar«tt«ren » 75 Pf Taschentücher 6 oder 3 „ 75 Pf Korsetts f. Damen u. 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