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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191411058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141105
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-05
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.11.1914
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selbst vbrzuschreiben, falls die Festsetzung fol- cher nach einheitlichen Gesichtspunkten für das ganze Land oder größere Landesteile erforder lich wexdqn sollte. Soweit Höchstpreise durch das Mmisterium festgesetzt sind, ist die Fest setzung derartiger Preise durch die Kreishaupt- Mannschaften ausgeschlossen. Höchstpreise, die durch sie bereits festgesetzt sind, treten außer Kraft. *— DaSneue KriegSbro t. Das Reichs- Gesetzblatt veröffentlicht jetzt die unseren Lesern bereits bekannte Verordnung über den Verkehr mit Brot vom 28. Oktober. Danach darf, wie an dieser Stelle wiederholt sein mag, vom heu tigen 4. November ab Weizenbrot in den Ver kehr nur gebracht werden, wenn zur Bereitung auch Roggenmehl verwendet ist. Der Gehalt an Roggenmehl muß mindestens zehn GewichtStetle auf neunzig GewichtStetle Weizenmehl betragen. Roggenbrot dagegen darf vom 1. Dezember ab tn den Verkehr nur gebracht werden, wenn zur Bereitung auch Kartoffel verwendet ist. Der Kartoffelgehalt muß bei Verwendung von Kar- offelflocken, Kartoffelwalzmehl oder Kartoffel- tärkemehl mindestens fünf GewichtSteile auf ünfundneunzig Gewichtsteile Roggenmehl be tragen. Sind zu dem Brote mehr GewichtStetle Kartoffel verwendet worden, so muß das Brot mit dem Buchstaben L bezeichnet werden. Be-' trägt der Kartoffelgehalt mehr als zwanzig Ge- wichtSteile, so muß dem Buchstaben L die Zahl der GewichtSteile in arabischen Ziffern hinzuge fügt werden. Zuwiderhandlungen gegen die Verordnung werden mit Geldstrafen bis zu 1500 Mark bestraft. Für Brot, da« vom Aus- lande eingeführt wird, gelten die neuen Bestim mungen nicht. — Wie uns aus Fachkreisen hierzu mitgeteilt wird, wird die Beimischung von Roggenmehl zu Weizenmehl in unserer Gegend nicht gerade angenehm empfunden werden. Dar Gebäck wird kleiner, unschmackhast, auch ist dieser Teig schwerer zu verarbeiten Empfehlenswerter wäre die Beimischung von Kartoffelmehl zu Weizenmehl gewesen. * — D i e 48. sächsische V e r l u st - l i st e führt u. a. folgendes auf: Leib-Gre- nadier-Regiment Nr. 100: Sonntag aus Kuh- schnappel leicht verwundet. — Die 59. Preu ßische Verlustliste führt auf: Paul, ^Krämer aus Hohenstein-Ernstthal, vom Reserbe-Jnfan- terie-Regiment Nr. 87 (Mainz), vermißt. * — A u s d e r L e h r e r s ch a s t des Bezirks Glauchau ist nahezu ein Vier tel zur Fahne einberufen worden, nämlich 71 ständige Lehrer, darunter 2 Schuldirektoren, und 37 nichtständige, insgesamt 108 Lehrkräfte. Davon ist leider schon einer gefallen, Herr Hilfslehrer Schneider-Glauchau, aus Belgiens Erde. Verwundet waren bis zum 31. August, dem Tag, an dem diese Zusammenstellung ge- macht wurde, 12, davon 3 schwer, während 4 vermißt werden und wahrscheinlich gefangen sind. Drei Herren erhielten das Eiserne Kreuz, nämlich Lehrer Träger-Oberlungwitz, Lehrer Wolf-Meerane und Kirchschullehrer Schmidt-Falken. Die sächsische Lehrerschaft hat bereits zahlreiche Todesopfer zu beklagen. 136 Tote verzeichnet die Liste der „Sächsischen Schulzeitung". Die Zahl der Verwundeten ist noch nicht zu bestimmen. Aber mit stolzer Er hebung ist zu vernehmen, daß bis jetzt 45 Streiter aus dem Volksschullehrerstande mit dem Eisernen Kreuz bedacht worden sind. * — Fahrpreisermäßigung für Angehörige zum Besuche kranker oder verwundeter Krie ger. Die deutschen Staatsbahnen gewähren seit einiger Zeit zur Erleichterung des Besu ches verwundeter oder kranker Krieger, die sich innerhalb Deutschlands in ärztlicher Wege be- finden, eine Fahrpreisermäßigung für die Angehörigen. Die Vergünstigung wird rege in Anspruch genommen. Wiederholt sind je doch bei 'Kn Fahrkartenausgaben Ausweise zur Erlangung der Vergünstigung vorgezeigt wor den, die nicht vorschriftsmäßig ausgcsertigt wa ren, was-' zu unliebsamen Auseinandersetzun gen mit den Reisenden und auch zu Weiterun gen für diese geführt hat. Es wird daher darauf hingewiesen, daß die Ausweise ledig- lich von den Ortspolizeibehörden ausgefertigt werden, die sie nach einem bestimmten Vordrucke ausstellen. Ausweise, die in anderer Form oder von anderen Stellen als den Ortspolizeibehörden ausgesertigt wor den sind, können schon um der Reisenden wil len nicht anerkannt, müsse» vielmehr zurückge wiesen werden. *— Gegen feige Beschwerde, s ü h r e r. Der stellvertretende Kommandie rende General des 12. Armeekorps gibt be kannt, daß allen Zuschriften an ihn ohne Un- terschrift oder mit erkennbarer falscher Unter schrift ohne Wohnungsangabe keinerlei Folg« gegeben wird, auch wenn sie Klagen oder An schuldigungen enthalten, denen nachzugehen wäre, wenn der Schreiber sich genannt hätte. *— Die Maul- und Klauen seuche ist am 1. November im Königreich Sachsen in 95 Gemeinden und 154 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 15. Oktober war 47 Gemeinden und 86 Ge höfte. * Hohensteiv-Erustthal, 4. Nov. Ein? grö ßere Anzahl Arbeiter von hier und aus der Umgegend sind heute wieder nach Ostpreußen abgereist. bd. Oberlungwitz, 4. Nov. Die „Schwarze Brigade" hielt am Sonntag eine gutbesuchte Versammlung ab. Zur Verlesung kamen mehrere Feldpostbriefe, die Kanzeraden nach hier hatten gelangen lassen. ZutEhrung der tapferen. Krieger erhoben sich die Mitglie der von den Plätzen. Ferner wurde die An regung gegeben, den Kämpfern ein Geschenk zu übersenden; diese Anregung ist bereits in die Tat umaesetzt worden. Die von echtem kameradschäftliMN Geiste getragene Versamm- lung fand mit^m Brigadeliede ihr Ende. st. GerSdorf, 4. Nov. Die 6. Quittung über die für unsere Sieger und deren Angehörige eingegangenen Wbesgaben ist veröffentlicht und kann an den Anschlagtafeln sowie an dem Rat haus und an der Pfarre etngesehen werden. Nur wolle man' bedenken, daß diese Quittung nur diese Gaberijenthäl«, welche iHtderZeit vom 16. bis 81. Oktober gebracht wovMi.smd. Doch soll hier einmal eine kleine AussteAng gegeben werden über sämtliche Gaben, die seit;,AnSbruch des Krieges, also seit Anfang August, s^Mgangen sind. An barem Geld wurde gegeben: ^821 Mk. 49 Pfg. An Sachen: 6 Schlaft».M 4 Aermel- westen, 399 Paar',Strümpfe, 244 Paqr4Nüffchen, 8 Paar Kniewärmer, 10 OhrenschGeh 2 Kopf hauben, 3 Schals, 66 Hemden, 97 Unterhosen, 6 Bettücher, 42 Mmdtücher, 12 Wischtücher, Wolle, Fußlappen, 10 Wterjacken, 34 Leibbinden, 108 Taschentücher, 60 Waschlappen, 109 Nähtäjchchen, Zwirn, Knöpfe, Nadeln, Fingerhü'e, 20 Scheren, 24 Kämme, 54 Bleistifte, 40 Notizbücher, 50 Pakete Briefpapier, 8 Taschenmesser, 3 elektrische Taschenlampen, 17 Paar Hosenträger, 6 Flaschen Rum, Arak unk Kognak, 10 Pfund Gemüse, 10 Büchsen Gele«, 8 Pakete Kakao, Tee, Gesund- heitSkaffee, 5 Kövbe Obst, 6 Würste, 2 Speckseiten, 2 Rollschinken, 4 Pfund und 63 Tafeln Schoko lade, 23 Tabakspfeifen, 4750 Zigarren, 177 Schachteln und 600 Stück Z!garetlen, 76 Pack- chen und 2 Pfund Tabak, 1 Badethermometer, 15 Spazierstöcke und 3 Kisten voll Bücher und Schriften. Außerdem sind von dem baren Geld über 100 Pfund Wolle gekauft und davon von Frauen und Kindern Strümpfe, Müffchen, Ohrcn- schützer und Kniewärmer gestrickt worden, so- daß allein schon Uber 600 Paar Strümpfe unseren Soldaten inS Feld geschickt werden konnten. Alle diese Liebesgaben sind in 20 Kisten und in vielen kleinen Paketen unseren tapferen Vaterlandsver teidigern geschickt worden. Außerdem konnten wir noch 10 große Kisten mit Kleidungsstücken aller Art den drSch den Krieg sehr geschädigten Ostpreußen senden. Aus all' diesen ist wohl zu ersehen, daß auch, in unserer Gemeinde viel ge geben worden tW Kriegszeit ist eben Opferzeit. Nur soll keiner meinen, es sei schon genug ge schehen. Es gilt noch viel Not zu lindern und deshalb wird herzlichst gebeten, Mitere Gaben zu bringen, zumal der Winter vor der Tür steht. Hj GerS-orf, 4. Nov. Die hiesige Gemeinde läßt außer den Notstandsarbeiten der Erl bacher Straße noch solche gegenüber der Pfarre ausführen; es wurde dort eine Bachuferbefestigung durch Bretterverschalung hergestellt. der Erlbacher Straße wird ein Schleusessbau in etwa 400 Meter Länge ausgesührt. — der hiesigen Sparkaffe wurden'im Monat OktobrvH. I. 115 Einzahlungen im Betrage von 4K 551,96 Mk. geleistet, dagegen el folgten 114 Rückzahlungen un Betrage von Ich492,26 Mk. Der Barbestand am Schluffe des Monats betrug 12183,58 Mk. Ausgestellt wurden 12 neue Bücher, 11 Konten sind erloschen. p * Gersdorft 4. Nov. Der Konsumver ein erzielte 1913'14 einen Umsatz von 519 616 Mk. 63 Pfg. gegen 523 898 Mk., 27 Pfg. im Vorjahr. Der Reingewinn beträgt 64 651 Mk. 25 Pfg. Es ist. worgeschlagen, 12-Prozent Di vidende auf Waren und 4 Prozent ^Affen auf Stammanteilen auszuzahlen. Es besitzt der Verein 1542 Mitglieder und besteht seit 24 Jahren. ' . * Lonsenchnrsdotf, 4. Nov. Festgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis zu Walden burg eingeliefert rpurde am vorigen Sonnabend der lauS Nußdorf gebürtige, 15 Jahre alte Fa- brikarbeiter'Klamt. Die Gendarmerie scheint damit einen guten Fang gemacht zu haben, denn Kl. hat nachgewiesenttinaßen in der ftnäheren und auch weiteren Umgebung eine Anzahl Diebstähle und Betrügereien verübt, weshalb er steckbrieflich verfolgt wurde. Ein von ihm in Falken gestoh- leneSFahrrad hatte er noch in seinem Besitz. — Voll ständig niedergehrmmt ist am frühen Morgen deS ReformationSfcstes der mit Heil und Stroh gefüllt gewesene Schuppen des hier wohnenden Zimmermanns Bötscher. Dec entstandene Schaden soll durch Versicherung gedeckt sein. Man.ver mutet Brandstiftung * Leipzig, 4. Nov. Auf einem Neubau in der Gabelsberger Straße stürzte ein 29 Jahre alter Zimmermann vermutlich infolge eines Fehl trittes von einer im 2. Stockwerk angebrachten Brüstung in den Hofraum hinab. Der Unglück liche war sofort tot. ^Leipzig, 3. Pov. Beim Kriegsspielen fiel der 6jährige Sohn des in der Lützener Straße wohnenden und Hirzeit im Felde stehenden Ar beiters Müller in die Elster und ertrank. Der zurzeit zur Echoümg aus dem Felde nach Leip zig beurlaubte Einj.-Frciw.-Gefreite Lotze vom 107. Jnfanterie-Rrgiment sprang >^cm Knaben sofort nach, uin ihn zu retten, vermochte ihn aber in der starke» Strömung nicht mehr zu erlangen, da der Knabe ^zwischen untergegangen war. Seine Leiche konnte bisher nicht geborgen werden. * Grimma, 3, Nov. Ein». Streit über abzuhaltende Tanzvergnügen ist ,:in Grimma ausgebrochen. Als „Notstandsarbvit^ hotte ei» Musikdirektor Tanzvergnügen veranstaltet,, weil patriotische Sonntagskonzerte sich »W7 lohn ten. Nun nimmt der BürgermeisterM^Grim- ma dazu Stellung und macht bekannDWaß der Stadtrat als Behörde nicht düMBefugnis habe, den Tanzvergnügungen durchWtzrbot ent- gcgenzutreten. Er- kann höchstens ^afiir sor gen, daß die gesetzliche Zahl der'Tanzvergnü- gungen nicht llbevschritten wird, und dies will er tun. Die Milstärbehörde wird aber ihr Veto gegen die Abhaltzing von Tanzvergnügungen einlegen. ' »-> § * Oschatz, 3. Nvv. Wie schlimm es in den vom Kriege heimgesuchten Länder» mit der Be- Langsames aber erfolgreiches Vomörtsschreiten. (W. T. B.) Großes Hauptquartier, 4. Nov., vormittags. (Amtlich.) «ufere «»griffe auf ApreS, nördlich Arras und östlich SoiffouS schreiten langsam aber erfolgreich vorwärts. Südlich Verdun und in den Vogesen wurden französische Angriffe abgewiesen. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat sich nichts Wesentliches ereignet. völkerung bestellt ist, geht auS der Feldpostkarte eines Wachtmeisters des hiesigen Ulanenregiments hewor. Er schreibt: „Nach unserem Dorf war eine reine Völkerwanderung. Es war ein ent setzlicher Anblick. Weinende Kinder, jammernde Mütter, die ihre Kinder suchten, Frauen hatten ihre nackten Kinder in ein Tuch eingewickelt usw. Es ging mir eiskalt über den Rücken. Es kam dann ein großer Viehwagen, in dem etwa 40 kleine Kinder kauerten, die vor Hunger und Kälte jammerten. Dann kamen einige Handwagen mit alten kranken Männern und Frauen im Alter von 70 Jahren. Viele Kinder suchten ihre Eltern, hatten nur Hemd und Hose an und aßen vor Hunger grüne Kartoffeln. Manche Leute schleppten auf dem Rücken ihr letztes gerettetes Stück mit fort und plagten sich jämmerlich. Wo bleiben nun die e armen Menschen über Nacht und wer ernährt sie? — Wer diesen Krieg heraufbeschworen hat, müßte zerstückelt werden. Vielen Kindern im Dorfe habe ich Feldzwieback, Schokolade und Brot gegeben. Ich werde den Anblick dieser Kinder gar nicht wieder los." * Löbeln, 3. Nov. Es dürfte wohl einzig dastehen, daß von Eltern aus einer Ehe elf Söhne inS Feld rücken. Dies sind die Söhne des Herrn Robert Schober im nahen Nieder striegis. Der Vater der elf Soldaten hat selbst als Artillerist des Regiments Nr. 28 den Feldzug 1870/71 mitgemacht. Die Ehe war dreimal mit Zwillingen gesegnet. Von den elf Brüdern haben drei bereits den Heldentod fürs Vaterland ge funden, und zwar Paul Schober (Manen- Regiment 18) und zwei weitere Brüder (Zwil linge, die als Matrosen dienten). Der Gefreite Reinhard Schober (3. Komp. deS Reseroe- Grenadier-Regimeiits Nr. 100) durfte mit in die Ehrenkompagnie eintreten, die am 21. Oktober vor dem König von Sachsen bei St. Hilaire le petit aufgestellt wurde. * Aue, 4. Nov. In Aue hielt sich in den letzten Tagen ein Soldat eines Chemnitzer Regi ments auf, der vortäuschte, im Felde verwundet worden zu sein. Durch das Mitleid der Leute, den er sein Schicksal erzählte, konnte er mehrere Tage ein herrliches Leben führen. Dann wurde die Polizei auf ihn aufmerksam, und da stellte es sich heraus, daß er Kriegsfreiwilliger ist und überhaupt noch nicht im Felde gestanden hat. Er wurde seinem Truppenteile wieder zugeführt. * Plauen, 4. Nov. Falsches Geld war hier während der letzte» Wochen in größerer Menge in den Verkehr gebracht wurden, und zwar falsche Fünfzigpfennigstücke, sowie falsche Ein-, Zwei- und Dreimarkstücke. Jetzt ist eS der Polizei ge- lungrn, den Hersteller des Geldes, den Tambu- rierer Paul Brückner zu verhaften, desgleichen alS seine Helfershelfer seinen Bruder, den Hand arbeiter Bernhard Brückner und dessen Ehefrau. * Reitzenhain, 4. Nov. Am Montag fuhren die beiden Söhne des Schmiedemeisters Morgen stern mit dem Rade nach Steinbach. Hierbei sind beide Knaben gegen einen Baum gefahren; der eine hatte so schwere Verletzungen erlitten, daß der Tod auf der Stelle eintcat, der andere trug gleichfalls schwere Verletzungen davon. Depeschen vom 4. November. Köln. Nach der „Köln. Ztg." wird dem „Temps" aus Athen gemeldet, daß die arme nische Bevölkerung im Aufstand begriffen sei. Wien. Aus Konstantinopel erfährt die „Südslawische Korrespondenz": Der Sultan empfing den persischen Botschafter und einen Sondergesandten Persiens in längerer Au dienz. Die den amtlichen Kreisen Nahestehen den betonen, daß die Beziehungen zwischen der Türkei und Persien die der aufrichtigsten Freundschaft und daß die alten Ziele ange sichts des großen Zieles der gemeinsamen Ver teidigung des Islams geschwunden sind. Amsterdam. "Aus London meldet Reuter- bureau: Während der britische Kreuzer „Minerva" vor Akaba (Arabien) ankum, war die Stadt durch feindliche Truppen besetzt. Die Minerva beschoß die Forts, und die Stadt wurde geräumt. Eng lische Landungstruppen verwüsteten darauf die Kasernen und das Postamt. Rotterdam. (Spezialtelegramm der Tcle- graphen-Union.) Wie aus London gemeldet wird, behauptet man dort, die Engländer hätten Maria Kcrke bei Ostende genommen. Eine Be stätigung dieser von englischer Seite stammenden Nachricht ist von anderer Seite ^wch nicht erfolgt. Rotterdam. Die heftigen Kämpfe um Upem dauern unvermindert fort. Je mehr der Kampf an die Stadt heranrückt, desto mehr fürchtet man für das Schicksal der berühmten Dperner Tuch halle. Die Belgier dehnen die Ueberschwemmung immer noch mehr aus, wodurch die Lage sich weiter verändert. Rotterdam. Nus Sebastopol wird über Londoil gemeldet, daß bet dem Bombardement die türkischen Schiffe 116 Granaten auf die Stadt warfen. Die Schiffe waren von der Stadt aus zu sehen. Rotterdam. Aus Schanghai wird der „Zen tral News" gemeldet: Die Kapitulation Tsing taus wird jeden Augenblick erwartet. Es ant wortet nur noch ein Fort. Das Linienschiff „Triumph" soll das Fort Bismarck zum Schwei gen gebracht haben. Kopenhagen. „Eoening News" berichtet: Man erzählt: General Joffre habe gesagt, daß eS gegenwärtig möglich sei, die Deutschen aus Frankreich hinauszutreiben, wenn man 100 000 Mann opfern wollte. Er wolle diesen Preis aber nicht zahlen, da der Feind mit weit ge ringeren Verlusten Schritt für Schritt an seine eigene Grenze zurückgetrieben werden könne. Kopenhagen. „Berlingske Tidende" meldet aus Petersburg, der persische Gesandte habe der russischen Regierung die Forderung auf sofortige Abberufung der russischen Truppen auS Persien überreicht. London. „Daily Telegraph" meldet aus Peking unterm 30. Oktober: Eine chinesische Pressemeldung aus Hongkong berichtet, daß das deutsche Artilleriefeuer planmäßig alle vor geschobenen japanischen Verschanzungen ver nichtete und damit den Angriff aus unbe stimmte Zeit hinaus verschiebe. Die gesamten Glacis hinter Tsingtau sind mit Minen be legt, die elektrisch geleitet werden. London. Laut „Daily Telegraph" wird die Zahl der allein in London internierten Deutschen und Oesterreicher auf 5000 geschätzt. London. Das Reuter-Bureau meldet aus Kairo vom 3. November: Der britische Ge neral Maxwell hat das militärische Komman do des Landes übernommen. Das Kriegs recht ist erklärt worden. London. (Spezialtelegramm der Telegraphen- Union). Die Blätter erörtern in langen Artikeln die von der deutschen Negierung erlassene An weisung, daß alle sich noch in Deutschland be findlichen Engländer gefangen genommen werden, falls die in London inhaftierten deutschen Unter tanen nicht freigelaffen werden. Die Blätter erkläre» die deutsche Anweisung für einen Bluff, den man nicht zu beachten brauche, und ergehen sich dabei in den gewohnten schändlichen Aus- sälle» gegen Deutschland. London. „Daily Telegraph" meldet: Eine neue Kriegsanleihe soll bald emittiert werden im Betrage von 200 Millionen Pfund Ster ling (4 Milliarden Mark!) zu 4 Proz. in 10 Jahren zu Pari lösbar. Petersburg. Der Polizeipräsident hat einen Ausweisungsbefehl für sämtliche Türken erlassen, die Rußland nach Verlauf einer Woche zu ver lasse» haben. Mailand. Dem „Coriere dela Sera" wird aus Petersburg gemeldet: Die „Wetscherna Wremja" bringt die amtlich noch nicht bestätigte Nachricht, NowarossiSk sei von einem türkischen Schiff mit ungefähr 200 Schüssen bombardiert worden. Der berühmte Getreidespeicher sei be schädigt. Ein türkisches Schiff habe auch versucht, Sebastopol anzugreifen. Sofia. Einer aus Konstantinopel vorlie genden Privatmeldung zufolge hatten zwei englische Kreuzer Jaffa bombardiert. Die tür kische Artillerie habe das Feuer erwidert, worauf sich die Kreuzer zurückzogen. Man er- wartet auch die Beschießung von Smyrna und Mitylene. Sofia. In Widin wurde auf der Donau eine furchtbare Minenexplosion gehört. Es heißt, daß österreichische Minen gelegt waren, uin die für Serbien bestimmten russischen Transporte zu vernichten. Sofia. Unweit Kumanowo kam es vor gestern zu einem erbitterten Kampf zwischen^ einer serbischen Truppenabteilung und einer bulgarisch-mazedonischen Bande. Der Kamps dauerte acht Stunden. Die Serben hatten 100 Mann und acht Offiziere verloren. Die Bande zog sich daraus zurück. „Schickt Zeitungen ins Ausland" Porto bis 50 s 5 Pfg., für jede weiteren 5V 8 5 Pfg. mehr Bestellungen aus unsere Zeitung werden jederzeit entgegengenommen.
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