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Kis M KssMts. i Roman von K. Deutsch. 16. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Mein Vater war Professor," sagte Elisa beth. „Ich habe ihn leider früh verloren, ihn wie die Mutter: ich war noch keine zehn Jahre alt." „So früh verwaist und so jung ans sich selbst gestellt," meinte die Gräfin mit wirk licher Teilnahme. „Hatten Sie keine Ver- wandten, die sich ihrer annahmen?" „Einen alten Onkel, einen Pfarrer in Thüringen, der mich erzogen, und dem ich alles verdanke." „Es tut mir leid, daß ich solche Er innerungen wachgerufen, aber ich denke, Sie waren damals noch zu jung, um ihren Ver lust zu ermessen." „So jung ich war, ich Weitz mich der Stunden noch wohl zu erinnern, ich glaubte cs nicht überleben zu können," versetzte das Mädchen mit leiser Stimme. Das tiefe Bc- den darin zeigte, wie sehr sie ergriffen war. Geza fühlte fast einen Zorn gegen die Grä- fin, daß sie diesen Gegenstand angeregt. Warum ihr Schmerz verursachen? Dabei fühlte er eine Art schmerzlichen Bedauerns, datz er sie nicht früher gekannt, nicht damals, als sich der größte Schmerz ihres Lebens ge naht, nicht gekannt all' die Jahre hindurch, wo sie allein und verwaist gewesen. . . „Mein liebes Kind," sagte die Gräfin nach einer Pause, „wer hätte auf Erden nicht einen Verlust zu bedauern? Was glauben wir nicht alles nicht überleben zu können, und was er tragen wir nicht alles! Wir sind Riesen und Zwerge, hinfällig und unvernichtbar, so schwach, datz uns eine stürzende Erdscholle tö ten, und so stark, datz uns ein Berg voll Jammer und Schmerzen nicht erdrücken kann. Manche Eltern denen Segen aus ihren Kin dern blühen würde — erleben es nicht, und manche . . . überleben sogar Schmach und Jammer." Sie brach kurz ab, wie Uber sich selber er schrocken, und Elisabeth sah voll Teilnahme in ihr Gesicht, das in diesem Augenblick furchtbar vergrämt aussah. Die Linien hatten sich vertieft und gaben den stolzen Zügen etwas ungemein Herbes und Verhärmtes, wel ches sie im Verein mit dem schneeweihen Haar fast wie eine Greisin erscheinen lieh. „Doch wir sind da aus ein sehr düsteres Thema gekommen," fuhr sie sich gehaltsam be zwingend fort, „und unsere heutige LÄtiire war gar nicht danach angelegt, solch' dunkle Bilder heraufzubeschwören. Diese anmutigen Sagen sollten einen eher in die Kinderwelt versetzen! — Deutschland ist wohl sehr reich an derartigen Stoffen?" „Ja, besonders ist es Thüringen, meine Heimat, das voller Burgen und Schloßruinen ist." „Eine Ritterburg haben Sie ja auch hier," meinte die Gräfin lächelnd, „ich glaube nicht, dah sie an Alter einer in ihrer Heimat nach steht." „Ich betrachte sie auch stets mit dem größ- ten Interesse," gestand das Mädchen. „Würden Sie einen Gang durch den Bau wagen?" „Mit dem gröhten Vergnügen," versetzte Elisabeth lebhaft. „Ich wuhte nicht, ob es der Frau Gräfin angenehm sein würde, und ich werde nicht gerne abgewiesen." „Stolz und bescheiden zugleich," sagte die Gräfin. So sehr sich die stolze Frau dage gen wehrte, so gewann doch ein tiefes Wckhl- wollen, das fast an Hochachtung grenzte, im mer mehr Raum in ihr. Es lagen auch so viele verwandte Punkte zwischen ihnen; die selbe Ruhe und Festigkeit, wenn auch, was bei der einen ein schöner, geklärter Ernst, bei der anderen mehr kalte Strenge war, derselbe tätige Sinn, dieselbe Pflichttreue! Und doch war wiederuni eines verschieden in ihnen. . . Was bei dem Mädchen ein edler, geläuterter Ernst war, das reine Bewuhtsein des Mcn- schenwertes überhaupt, war bei der Gräfin ein starrer Hochmut der seine Wertschätzung dem Ruhme eines Jahrhunderte alten Geschlechts entlehnte. „Mein Sohn verwahrt die Schlüssel, Sie können sie sich von ihm geben lassen," sagte die Gräfin dann. Elisabeth erschrak fast und beugte sich rasch herab, als habe sie etwas fallen lassen, um diesen Ausdruck zu verbergen. Die Bewegung war überflüssig gewesen, denn die Gräfin erhob sich, und das war stets das Zeichen zum Aufbruch. „Morgen werden Sie mir über die Ein drücke, die Sie empfangen, berichten," sagte sie noch beim Abschiede. (Fortsetzung folgt.) Kirchennachrichten Parochie St. TrinitatiS Hohenstein-Ernstthal. Am Reformationsfest, den 31. Oktober, vormittags 9 Uhr Festgottcsdienst. Herr Pastor Schmidt. Hierauf Feier des heiligen Abendmahls. Kirchenmusik: „Christ, sei getreu, steh fest im Christen glauben" — von R. Palme. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Am 2l. Sonntag nach Trinitatis, den 1. November 1914, vorniittagS 9 Uhr Predigtgottcsdicnst. Matth. V, 12. Herr Pastor Boeßneck. Nachm. halb 2 Uhr Unterredung mit den Jungfrauen. Männer- und Jünglingsverein abends halb 8—10 Uhr im Gemeindehaus und Montag abends halb 9 Uhr daselbst 13. Kriegsbibelstunde. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstundc. Wochenamt: Herr Pastor Boeßneck. Parochie St. Christophori Hohenstein-Ernstthal. Heute Donnerstag abends 8 Uhr Abendmahlsfeicr. Von Oberlungwitz. Am Reformationsfest, den 31. Oktober, vorm. 0 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfärrer v. Dosky. Kirchenmusik: „Herr, bleibe bei uns!" Hymne für drei stimmigen Chor. Kollekte für die evangelische Gustav Adolf-Stiftung. Borm, halb 11 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Herr Pastor Schödel. Nachmittags 2 Uhr Kindergottesdicnst. Nachmittags 3 Uhr Taufgottesdicnst. Am 21. Sonntag nach Trin., den 1. November 1614: Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Pastor Schödel. Nachmittags halb 3 Uhr Taufgottesdicnst. Abends halb 8 Uhr Jünglingsverein. Mittwoch, den 4. November 1914, abends 8 Uhr Kriegsbetstundc. Wochcnamt: Herr Pastor Schödcl. Von Gersdorf Am Reformationsfcst vormittags 9 Uhr Gottcsdicnst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heiliges 'Abendmahl. Kirchenmusik: „Macht auf das Tor der Gerechtigkeit." Gem. Chor von Klein. Verteilung von Bibeln aus der Zöffelstiftung. Nachm. halb 2 Uhr Kindcrgottesdienst. Im Vor- und Nachmittagsgottesdicnst Sammlung für den Gustav Adolf-Verein. Am 21. Sonntag nach Trin., den 1. November, vormit- tags 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Abends halb 8 Uhr Jungfrauenvercin. Abends halb 8 Uhr Jünglingsverein. Abends 8 Uhr Versammlung im Gemeinschaftssaal. ^Montag, den 2. November, abends 8 Uhr Frauenvcrein im blauen Stern. "Dienstag, den 3. November, keine Bibelstunde. "Dienstag. Mittwoch, Donnerstag und Freitag abends 8 Uhr religiöse Borträge in der Kirche. Herr Pastor Nu- dolph-Chemnitz-Hilbersdvrs. Donnerstag, den 6. 'November, abends 8 Uhr Kriegs» betstunde in der Kirche. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Hildebrand, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. Von Langenberg mit Meinsdorf. Sonnabend, den 81. Okt. (Rcsormationssest), früh halb 9 Uhr Beichte. Um 9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt und anschließender Abendmahlsfeier. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Am 21. Sonntag nach Trin., den 1. 'November, vorm. S"Uhr Gottesdienst. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Montag, den 2. November, vormittags 9 Uhr Kirch- weihfestffvtiesdicnst mit Predigt. Kollekte zum Besten der Kirche. Mittwoch, den 4. November, abends 8 Uhr Strickabend im Pfarrhause für die Krieger. Donnerstag, den 6. November, nachmittags 6 Uhr Kriegs- bctstunde. Von Bernsdorf. Am Reformationsfest, den 31. Oktober, vormittags 9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt. Mitgedächtnis an Ge fallene aus der Gemeinde. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Kollekte für den Gustav-Adolf-Berein. Am 21. Sonntag nach Trinitatis, den I. November, vormittags 9 Uhr Hnuptgottesdicnst mit Predigt des Herrn Kandidat Oberländer. Nachmittags 2 Uhr Kindergottesdienst für das Refor mationsfest. Kriegsgebetbüchcr für Krieger, Verwundete oder Ange hörige voii Kriegern zum Preise von 15 Pf. sind auf dem Pfarramt zu haben. Von Erlbach-Kirchberg. Reformationsfest. Kirchberg Vormittags 9 Uhr Festgottesdienst. Kirchcnmnsik: „Wenn Christus seine Kirche schützt" - von Gläser. Kollekte für den Gustav Adolf-Vcrciu. Erlbach: Vormittags 9 Uhr Lcscgottcsdicnst. Am 21. Trinitattssonntage. Erlbach: Vormittags 9 Uhr Hauptgottesdienst. Kii chver, : Vormittags 9 Uhr Lcsegottcsdicnst. Moiitag, den 2. November, Kirchweihfest. Erlbach Vormittags 9 Uhr Festgottesdienst. 'Kirchenmusik: „Freuet euch in dem Herrn alle Wege" — von Gast. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Donnerstag, den 5. November. Kirchoerg Abends halb 8 Uhr Kriegsbetstundc. Hin« ^nlon H Neu! Sensationell! Neu! Um gütige Unterstützung bitten Otto Hoyer und Frau. Uüttonniüdlo Zur Nächst ndung au unstne Soldaten imFcldc empfehle ich Ergebcnst ladet ein Otto Pochert. Eintritt 30 Pfg. Anfang 8 Uhr. Eine gebrauchte Reichelts Bäckerei, 2 Tr. rechte. Druck und Verlag: Horn * Lehmann. Verantwortlich für die Schristlettung: Emil Horn. Hohenstcin-Lrnstthal. Hohenstein- Ernstthal. Der Reinertrag wird dem hiesigen Kriegshilfsfond überwiesen. Um recht zahlreichen Besuch bitten Herm. Schubert n. Herm.Illing. imVeieintzlvkal. Um zahlreichen Besuch blttet der Vorstand. 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