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AmldW ter M Kriegsdiesst Elykentsme«. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß alle diejenige«, deren Einberufung ungeordnet wird, sich unter Darlegung ihres Gestellungsbefehles beim hiesigen Militäramie, Rathause, Zim mer Nr. 12, soweit hierdurch eine rechtzeitige Ausführung des Gestellungsbefehles nicht in Frage gestellt wird, am Tage vor ihrem Eintreffen, oder am Tage des Eintreffens, abzumelden haben. Falls eine Abmeldung in eigener Person oder zu einer rechtzeitigen Durchführung des Ge stellungsbefehles nicht angängig ist, kann sie auch durch Familienangehörige oder den Hauswirt oder den Vermieter bewirkt werden. Hohenstein-Ernstthal, den 26. Oktober 1914. Der Stadtrat. Die unter dem Viehbestände des Grundstückes Badstraße Nr. 6, Ortslisten-Nr. 18. Abt. 8. amtlich festgestellte Maul- und Klauenseuche — vgl. die Bekanntmachung vom 21. 9. 14 — ist erloschen. Hohenstein-Ernstthal, am 26. Oktober 1914. Der Stadtrat. Zwecks Einleitung der freiwilligen WeiteroerWrung der Kriegsteilnehmer dei der Krankenkaffe werden hiermit die Angehörigen der seit dem 1. Oktober zum Heeresdienst cinberufenen Mann schaften aufgefordert, die erfolgte Einberufung im Rathaus — Registratur — sofort zu melden. In Zukunft hat diese Meldung vor dem Eintreffen oder sofort nach diesem zu erfolgen. Oberlungwitz, den 22. Oktober 1914, Der Gemeindevorstand. folge der Ermüdung der seit Sonntag voriger Woche nicht zu Atem gekommenen Truppen erheblich abgenommen hat und daß man den deutschen Angriffen sowohl in Frankreich wie in Belgien die numerische Ueberlegenheit, ge steigerte Zuversicht und erhöhten Elan an merkt. Tatsächlich haben die neu vor die Front gerückten deutschen Abteilungen sich den Stammtruppen mühelos angegliedert. Ihre Feuertaufe war durch beträchtlichen Gebietsge winn gekennzeichnet. Pariser Militärkritiker, wie Oberst Rousset, die deutsche Schlappen vor aussetzen, äußern jetzt, der deutsche Eigensinn sei ein unberechenbarer Faktor. Dagegen fal len die beschwichtigenden Versicherungen des französischen Generalstabs, daß den Gelände verlusten im Südosten von Lille keine große Bedeutung beizumessen sei, nicht ins Gewicht. Trostlose Lage der Franzosen. Das französische Heer, das schon zu An fang Oktober 21 Generäle verloren hatte, soll jetzt um eine halbe Million frischer Truppen vermehrt werden. Es sind das ganz junge Leute, die nach zweimonatiger Ausbildung in die Front geschickt werden und dort lediglich als Kanonenfutter dienen können. Aber man muß es den Franzosen lassen, sie opfern sich auf; während die Engländer, die doch die Sahne von dem Ganzen abschöpfen möchten, in hundsgemeiner Weise kneifen. Angstvolle Stimmung in England. Die „Neue Züricher Zeitung" versichert laut „Kölnischer Zeitung" auf Grund einer eng lischen Pretzäußerung, daß in England die Zuversicht dahin ist. Steigende Enttäuschung und Beängstigungen geben sich darüber kund, daß die englische Flotte sich ohnmächtig er wies, Ostende zu schützen. Daß nunmehr auch Dünkirchen und Calais ernstlich bedroht sind, gab der englischen Presse den Rest, dazu ge sellen sich die Enttäuschungen über die Ver bündeten. Namentlich ist man gegenüber Ruß land ungehalten, das die Erwartungen bitter täuschte. Dazu kommen die lähmenden Ge- fühle vor einer deutschen Landung an der englischen Küste und die zunehmende Angst vor der Besetzung des Suezkanals durch die Türkei, und die nach außen noch verhehlte, aber innerlich um sich fressende Angst vor ei nein Aufruhr in Aegypten und Indien. G O Vm östlichen Kriegsschauplatz. Auf dem galizischen Kriegsschauplätze ha ben unsere Verbündeten fortgesetzt schöne Er folge über die Russen zu verzeichnen, die aus der Linie Warschau-Iwangorod mit starken Kräften einen Vorstoß gegen den San-Ab schnitt unternommen hatten. Obwohl die Oesterreicher eine Ueberschreitung des Sanflus- ses durch den Feind hätten verhindern kön nen, ließen sie ihn doch an verschiedenen Stel len auf das westliche Ufer kommen, um dann desto wirkungsvoller gegen ihn vorzugehen. Sobald beträchtliche russische Truppenmassen den Fluß überschritten hatten, rückten ihnen unsere Verbündeten trotz ungünstiger taktischer Verhältnisse so wuchtig auf den Pelz, daß der Feind überall dicht an den Strom herange- preßt und damit vor die Alternative gestellt wurde, sich zu ergeben oder den Versuch zu machen, schwimmend das rechte User des Flusses zu erreichen. Noch größer war der Erfolg der Oester reicher bei Iwangorod, wo die Russen im Ver trauen auf ihre starke Festung den Feind am allerwenigsten vermuteten. Die beiden dort ge schlagenen russischen Divisionen, von denen 3600 Mann durch die Oesterreicher gefangen genommen wurden, während gleichzeitig eine Fahne und fünfzehn Maschinengewehre in die Hände des Siegers fielen, gehörten den feind lichen Truppen an, die bei dem zurückgeschla genen großen Vorstoß über die Weichsel vor gegangen und dann auf dem westlichen Ufer in der Nähe der schützenden Festung ver blieben waren. Daß die Russen hier eine empfindliche Niederlage erlitten, geht aus der großen Zahl der Gefangenen hervor. Solche Teilniederlagen summieren sich, wie der mili tärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg." hervor hebt, und werden schließlich auf die ganze Widerstandskraft des feindlichen Heeres von großem Einfluß sein. Schwere Niederlage der Serben und Montenegriner. Die starken serbischen und montenegrinischen Streitkräfte, die seinerzeit in das von Trup pen entblößte Bosnien eindrangen und dort Ivie die Vandalen plünderten und mordeten, wurden von unseren Verbündeten in dreitägi ger Schlacht völlig besiegt und zu eiligem Rückzüge gezwungen. Der Feind wurde ver folgt. Die österreichisch-ungarischen Truppen kämpften mit heldenhafter Tapferkeit und war fen den Feind wiederholt mit dem Bajonett aus mehreren hintereinander gelegenen befestig ten Stellungen hinaus. Die wiederholten russischen Angriffe westlich Augustow im Gouvernement Suwalki wurden nach dem amtlichen Bericht unseres Großen Hauptquar tiers ausnahmslos zuriickgeschlagen. In allen ihren Kämpfen verlieren die Russen zahlreiche Gefangene, Maschinengewehre und Geschütze. Nach überschläglicher Rechnung des militäri schen Mitarbeiters des „B. T." haben die Russen jetzt bereits über 1500 Geschütze und Maschinengewehre sowie Hunderttausende von Gewehren verloren. Ein Ersatz dieser Waf fen ist ihnen nicht möglich. Die französische Fabrik Schneider und Creuzot hat mit der Herstellung des Waffenbedarfs Frankreichs übergenug zu tun. Der Transport britischer Schiffsgeschützc über den einzigen Hafen Ar changelsk am Weißen Meer wird nicht mehr lange andauern, wenn England überhaupt noch non dem eigenen Vorrat einen minderwerti gen Teil für teures Geld ablassen kann. Der Betrieb der russischen Putilowwerke ist lang sam und nicht für alle Geschützarten eingerich tet. Der Ersatz von Kanonen und Haubitzen dürfte noch größeren Schwierigkeiten begegnen, da deren Herstellung schon in Friedenszeiten nur sehr langsame Fortschritte machte. DieRicscnschWtiiGalizicnmidPileu. Wien, 25. Okt. Amtlich wird verlaut bart: Auf dem nördlichen Kriegsschauplatz ste hen nunmehr unsere Armee und starke deut sche Kräfte in einer fast ununterbrochenen Front, die sich von den Nordabfällen der öst lichen Karpathen über Stary Sambor, das öst liche Vorgelände der Festung Przemysl, den untern San und das polnische Weichselland bis in die Gegend von Plozk im Kampfe ge gen die Hauptmacht der Russen, die auch ihre kaukasischen, sibirischen und turkestanischen Trup pen heranführten. Unsere Offensive über die Karpathen hat starke feindliche Kräfte aus sich gezogen. In Mittelgalizien, wo unsere Geg ner befestigte Stellungen innehaben, steht die Schlacht im allgemeinen. Südöstlich Przemysl und am untern San errangen unsere Trup pen auch in den letzten Tagen mehrfache Er folge. In Russisch-Polen wurden beiderseits starke Kräfte eingesetzt, die seit gestern süd- westlich der Weichselstrecke Iwangorod—War schau kämpfen. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. Russische Prämie sttr de« Tod eines österreichischen Generals Aus dem österreichisch-ungarischen Kricgs- preffequartier wird gemeldet: Die Methoden der russischen Kriegsführung finden durch die aus zuverlässiger Quelle stammenden Nachrichten neuerdings eine Illustration. Hiernach^haben die Ruffen auf die Gefangennahme ober den Tod eines unserer Truppenführer einen Preis von 80000 Rubel ausgesetzt. Nun erklärt sich ein Attentat auf einen der Kommandanten, das glücklicherweise erfolglos blieb. Die russischen Verwundeten. Türkische Zeitungen erfahren aus Rußland, die Zahl der nach dem Innern geschafften russischen Verwundeten sei ungeheuer. Infolge Mangel haftigkeit des Sanitätsdienstes sei die Zahl der Todesfälle unter den Verwundeten sehr groß. Die Zahl der Deserteure steige täglich. Die Erhebung einer Kciegszuschlagsteuer vergrößere das Elend. Die muselmanische Bevölkerung sei großen Drangsalierungen ausgesetzt. Gefangene in Rußland. In Rußland werden deutsche und österreichische Gefangene beim Bau von Ehauffeen und bet der Trockenlegung von Sümpfen in der Gegend von JrkutSk beschäftigt. M der See. Die Verluste, welche die Engländer bisher zur See erlitten haben, erregen bereits die Ver zweiflung unserer Feinde. DaS nach englischen Meldungen an der Nordküste Schottlands aus Grund gelaufene Torpedoboot „Dryad" ist ein Kanonen-Torpedoboot aus dem Jahre 1898 und hat eine Wasserverdrängung von 1090 Tonnen. Auch der neue Erfolg unseres Kreuzers „Karlsruhe", dessen Kommandant Fregattenkapitän Lüdecke für sein tapferes Verhalten soeben zum Kapitän zur See befördert worden ist, die im Atlantischen Ozean dreizehn englische Uebersee- dampfer versenkt hat, dürfte den Engländern ihre Laune noch mehr verderben, stellen doch die untergegangenen Schiffe einen Gesamtinhalt von 60000 Tonnen vor. Der deutsche Dampfer „Krefeld" ist mit den geretteten englischen Be satzungen in Teneriffa eingetroffen. Vor drei Wochen erst hatte die „Karlsruhe" im Atlantischen Ozean sieben englische Dampfer in den Grnnd gebohrt, so daß der durch diesen einzigen deutschen Kreuzer den Engländern zugefügie Verlust bereits 20 große Ozeandampfer beträgt! Da ist es allerdings kein Wunder, wenn in England das Angstfieber herrscht. Auch der deutsche Kreuzer „Emden" soll, wie über Rom gemeldet wird, eine große Zahl französischer und russischer Schiffe, und zwar viel mehr, als man ahne, in den Grund gebohrt haben! Der immer stärker einsetzende Seekrieg hat auch bereits manches neutrale Opfer gefordert. So stieß erst jetzt wieder der schwedische Dampfer „Alice", der mit einer Koksladung von London nach Goeteborg unterwegs war, außerhalb von Lowestoft auf eine Mine und verschwand in den Wellen. Neun Mann der Besatzung werden vermißt. Der Hapafldampfer „Vaterland" beschlagnahmt. Bei dem hinlänglich bekannten Charakter des persiden Albions ist es kein Wunder, daß es, anstatt mit ehrlichen Waffen seinen Kampf zur See zu führen, zu den verlogensten Mitteln greift, um das verlorene Terrain etwas einzu holen. So ist die über Holland gemeldete Be schlagnahme des deutschen Riesendampfers „Vater land" im Hafen von Newyork unter der un wahren Behauptung, daß eine englische Firma noch Forderungen für Innenausstattung und Malerarbeit häue, weiter nichts als ein durch sichtiges Schwindelmanöver, um das wertvolle Schiff in englische Hände zu spielen. Die „Va terland" kann nun, selbst wenn sie an ein neu trales Land verkauft werden sollte, nicht früher den Hafen von Newyork verlassen, bevor die er fundene Forderung bezahlt ist. — Die „Vater land" ist mit einer Wasserverdrängung von 54282 Tonnen der größte Dampfer der Welt. Gemeine englische Verdächtigung. Noch gemeiner ist die durch England ver breitete Darstellung, Deutschlands Unterseeboote benützten die norwegischen Fjords als Zufluchts orte und bekämen dort Proviant. Die Nor weger, gegen die jene Verdächtigung gerichtet ist, wissen, was sie von ihr zu halten haben. Ein energischer Schritt der deutschen Regierung, der die andauernde Rechtsverletzung Englands und Frankreichs und ihre zweideutige Stellung zur Londoner Seekriegsrechtserklärung geißelt, ist jetzt bei den neutralen Ländern erfolgt. Es heißt in dieser amtlichen Denkschrift, daß auch Deutschland seine bisherige Haltung neutralen Schiffen gegenüber ändern müsse, wenn die neu tralen Mächte eS sich von England weiterhin gefallen lassen, daß an Bord ihrer Schiffe Ge waltsakte an deutschen Personen und deutschem Gut begangen werden. Diese energische Sprache wird allenthalben in deutschen Landen ein Echo finden. Der englische Kreuzer „Hawke" von „U 9" vernichtet. Die „Kieler Neuesten Nachrichten" melden: Wie bekannt wird, ist das Unterseeboot, das den englischen Kreuzer „Hawke" versenkt hat und inzwischen unversehrt zurückgekehrt ist, „U 9" gewesen. — „U 9" ist bekanntlich das Untersee boot, das vor wenigen Wochen die drei englischen Panzerkreuzer „Aboukir", „Cressy" und „Hogue" nahe Hoek van Holland versenkte. Die Tätigkeit der „Emden". Die „Morningpost" meldet auS Bombay vom 22. d. M.: Die anglo-indische Presse ver langt Maßregeln zur Herstellung der Sicherheit der Schiffahrt nach Indien, deren gänzliche Hemmung durch die Tätigkeit des Kreuzers „Emden" die indische Volkswirtschaft schädige. — Die „Times of India" deuten an, daß die Erfolge der „Emden" auf die Stimmung der Eingeborenen einwirken können. Wie England sich über die „Emden" und „Karlsruhe" Trost znspricht. Die englische Admiralität veröffentlicht eine Erklärung über die von deutschen Kreuzern ver senkten Schiffe, in welcher es heißt, man glaube, daß acht oder neun deutsche Kreuzer sich im Atlantischen, Stillen und Indischen Ozean be- finden. Ueber 70 britische, japanische, französische und russische Kreuzer wirken zusammen zur Auf suchung der deutschen Kreuzer. Die Anzahl der verloren gegangenen Schiffe sei im Verhältnis zur Gesamtzahl viel geringer, als man vor dem Kriege befürchtet habe, denn nur 39 von 4000 englischen Schiffen seien vom Feinde versenkt worden. Den Helden mu TWau. Den Heldenmut unserer Besatzung des von der japanischen Uebermacht noch immer nicht genommenen deutschen Festungshasens Tsing tau in Kiautschou feiert die „Nordd. Allg. Ztg." in einem Artikel, der ein begeistertes Echo finden wird, soweit die deutsche Zunge klingt. 2500 Japaner liegen bereits tot oder verwundet vor den Wällen Tsingtaus. Die Zahl der Opfer wird aber noch wesentlich hö her werden, bis der letzte deutsche Held nie dergesunken ist. So lange noch ein deutscher Arm sich rührt, wird Tsingtau nicht in die Hände des Feindes fallen. Das Häuflein tapferer deutscher Krieger, das Kiautschou gegen den Raubansall der Ja paner verteidigt, so heißt es in dem amtlichen Artikel, harrt auf seinem Posten im fernen Lande aus. Alle Versuche des an Zahl überlegenen Gegners, unsere Stellungen zu er stürmen, sind gescheitert. Bereits liegen 2500 Japaner tot oder verwundet vor den Wällen Tsingtaus. Wohl ist auch schon mancher un serer dort kämpfenden Helden gefallen, aber unerschüttert ist der Mut der Besatzung. Sollte im Laufe der Ereignisse die kleine Schar un serer braven Verteidiger der Ueberzahl der Feinde und dem Uebergewicht ihrer schweren Artillerie schließlich erliegen, so wird ihr Ende ruhmvoll sein, in dem Gedenken des deutschen Volkes werden die Braven von Tsingtau ewig fortleben. Schon jetzt ist die Verteidigung von Kiautschou ein Ruhmesblatt in der deutschen Kriegsgeschichte, auf das wir stolz sind. Nie aber wird Deutschland es vergessen, daß Eng land der Anstifter und der Ausführer des heimtückischen Uebersalles war, dem seine Söhne im fernen Lande zum Opfer fielen und der die Früchte siebzehnjähriger deutscher Kul turarbeit vernichtete. Deutschland wird nicht vergessen und der zum Himmel schreiende Fre vel wird an England vergolten werden. Das deutsche amtliche Organ schreibt selbst schon das Mene tekel über Albions Haupt. Es ist kaum anzunehmen, so sagt das Blatt des Reichskanzlers weiter, daß Japan noch in letzter Stunde einsehen wird, welch verhäng nisvollen Irrtum es begeht, wenn es glaubt, nach Verdrängung Deutschlands aus China dort Rußland und England gegenüber seine Vorherrschaft aufrichten zu können. Die Er nüchterung wird in dem Augenblick kommen, wenn Japan den jetzigen Bundesgenossen nach geleistetem Vasallendienst die Rechnung vorle- legen wird. Nachdem Japan einmal in sei ner Verblendung der englischen Politik Opfer an Gut und Blut gebracht und unter aktiver Teilnahme des vorgeblich die Neutralitäts- rcchte so gewissenhaft wahrenden Englands die chinesische Neutralität gebrochen hat, wird es aus dem Wege fortschreiten, auf den es sich von seinem Verbündeten hat drängen lassen. Was die „Nordd. Allg. Ztg." hier von der künftigen Entwickelung der Dinge im fernen Osten sagt, ist keine Prophezeiung, sondern die logische Schlußfolgerung aus den gegebe nen Tatsachen. England wird klein werden, seine Weltherrschaft hängt heute schon nur noch an einem Spinnenfaden. Ein Telegramm des Kaisers an die Besatzung von Tsingtau Der Kaiser hat, wie die „Franks. Ztg." meldet, durch die deutsche Gesandtschaft in Pe king am 24. August folgendes Telegramm an die Besatzung von Tsingtau gerichtet: „Gott mit Euch in schweren bevorstehenden Kämpfen. Ich gedenke Eurer. Wilhelm, I. R." Japanische Opfer -er deutschen Minen. Nach russischen Blättern sind, wie der „Franks. Ztg." weiter gemeldet wird, seit Kriegsbeginn fünf japanische Minensucher, darunter zwei Kreuzer, durch deutsche Minen vernichtet worden. Zwei andere Schiffe wur den schwer beschädigt abgeschleppt. Jetzt be teiligen sich mit Erfolg japanische Wasserflug zeuge von der Luft aus an der Minensuche. Von Sasebo werden zwei ältere Kreuzer, die zu Schulschifszwecken dienten, mit Freiwilligen bemannt, um die Minensuche fortzusctzen. Seit dem 12. Oktober haben die Deutschen, vom Wetter begünstigt, neue Minen versenkt. SrdevsmleihMW Wische« Kaiser Wilhelm und Köniz Riedrich August. König Friedrich August hat dem Kaiser daS Ritterkreuz und das Großkreuz des Militär-Sankt- Heinrichs-OrdenS verliehen und ihm folgendes Handschreiben zugehen lassen: Durchlauchtigster großmächtigster Kaiser, freundlich lieber Herr Vetter und Bruder! Euer Majestät gestatte ich mir, meinen Mili- tär-Sankt-Heinrichs-Orden zu überreichen. Dieser Orden, nach dem sächsischen Kaiser Heinrich dem Heiligen genannt, wird nur für ausgezeichnete, im Felde erworbene Verdienste gegeben und hat nach den Satzungen in der Beleihung mit dem Ritterkreuz zu beginnen. Euer Majestät wollen deshalb geruhen, die Insignien eines Ritters huldvollst entgegenzunehmen. Gleichzeitig bitte ich aber Euer Majestät, die Abzeichen des Groß- kreuzeS anzunehmen, zum Andenken daran, daß meine Armee unter Euer Majestät als obersten Kriegsherrn Führung ehrenvolle Anteilnahme an den Kämpfen um die Verteidigung unseres über alles geliebten Vaterlandes genommen hat. Mit der Versicherung wahrer Hochachtung und Freund schaft verbleibe ich Euer kaiserlichen und könig lichen Majestät freundlicher Vetter und Bruder Friedrich August.