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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191410223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141022
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-22
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.10.1914
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Ermäßigung de- Preise- für Motor-GaS ersucht. Der GaSauSschuß und der Rat lehnten daS Gesuch ab mit der Begründung, daß andere Städte die gleichen Preise verlangten resp. noch höher hinaufgingen. verläugenm, der G»-lett««g i« der vadsttiße. Herr Schuldirektor Galster läßt auf der Bad straße einen Neubau ausführen und will die Gasleitung bi- zu diesem Grundstück gelegt haben. Die Angelegenheit hatte bereits früher die Stadtverordneten beschäftigt. Der GasauS- schuß und der Rat hatten nichts dagegen einzu wenden. Die Ausführung der Arbeiten soll nächste- Jahr beginnen. Alttauf eine» re-iufeltiouS-Apparate-. Der bisherige Apparat entspricht allenthalben nicht mehr oen Vorschriften, auch zeigen sich ver schiedene Mängel. Ein guter Apparat ist aber gerade in Anbetracht der gegenwärtigen Zeit not wendig. Die Kosten in Höhe von 100 Mark für eine Neuanschaffung werden bewilligt. FutzwegherftellNUg i« der HSttengrundflratze. In der Hüttengrundstraße, Nähe deS Feuer- wehr-UebungSplatzeS, soll ein KieSfußweg herge- stellt werden. Die Kosten, die sich auf ungefähr !)0 Mark belaufen, werden bewilligt. Erhöhung de- Rachverwilligung-ansatze-. Infolge unvorhergesehener Ausgaben sind die Mittel de-NachverwilligungSansatzeS erschöpft. Der Rat hat vorgeschlagen, aus dem eisernen Bestand von 15000 Mark der Ausgleichskasse 5000 Mark zu entnehmen und die Gelder durch Hinterlegung von Wertpapieren bei der hiesigen Sparkasse flüssig zu machen. Das Kollegium stimmt dem zu. Nachverwillignng von Koste« für die 1914er Aasforstung. Bei der Regulierung der vormals Oberlung witzer Kirchenfelder, bei der Herstellung der Rodel bahnbarriere und deS PflanAUngsgartenS und arideren kleinen Arbeiten ist eme Ueberschreitung des Voranschlages um 461,58 Mk. vorgekommen. Die Kosten werden nachverwilligt. Werle deS WasserwerleS. Vor einiger Zeit war die Anregung gegeben worden, die Werte de« Wasserwerkes festzustellen. Die umfangreiche Arbeit ist erledigt worden und teilte Herr Stadtverordncten-Vorsteher Lohse die näheren Zahlen mit. Der Gesamtwert deS Wasserwerkes beläuft sich auf 537 568 Mark. Von dieser Summe entfallen auf die Grundstücke 25137 Mark, auf die Gebäude 20670 Mark, auf die Wasserbehälter 66480 Mark, auf die Quellenfassungen 44 980 Mark, auf die Quellen zuleitungen 49 920 Maik, auf die Steigleitungen 53706 Mark, auf daS Stadtrohrnctz 79410 Mark, auf die HauSanschlüffe 52 659 Mark und dcr iibrige Betrag auf die Wasserbehälter, Motoren, Geräte, Werkzeuge usw. Da die kriegerischen Ereignisse ohne Zweifel auch auf die Finanzen der Sradt eine ungünstige Wirkung auSüben werden, hatte der Rat vorgcschlagen, eine Neu ordnung der Wasserwerksrechnung erst 1916 vor- zunchmen Das Kollegium schloß sich dem an. Bewilligung von Kosten sür RegulierungS- arbetten Bei den Regulicrungsarbeiten an der Gold bach sind die bewilligten Mittel um 2000 Mark übci schrillen worden. Von den 2000 Mark sollen 700 Mark auf den Hautzhaltplan 1915 gesetzt werden, während die restliche Summe vou 1300 Mark anS dem Bestand für Herstellung dcr Wicsenstraßc genommen werden soll. Herr Bürgermeister Dr. Patz gibt hierzu nähere Er klärungen : Die Projekte für die Regulierung sind fortwährend geändert worden, liegen zum Teil auch einige Jahre zurück, während die Kostcnvoranfchläge keiner weiteren Prüfung unter zogen wurden. Die Summe von 1300 Mark konnte von dem bew.lligten Betrag für die Her stellung der W esenstraße genommen werden, da dcr diesjährigen Ausführung dieser Arbeiten technische Schwierigkeiten entgcgenstehen. Feststellung der Grenzen bei« Miaerelbad. Bei den Gcundstllckcn am Mineralbad hatte sich die endgültige Festsetz.mg der Grenzen not wendig gemacht. Die Arbeiten hat ein Geome ter erledigt. HauSverwalterposte» im Mineralba-. Im Mineralbad ist Herr Martin Eichhorn als Hausverwalter angcstellt worden. Zwischen der Siadlvcrwaltung und Herrn Eichhorn ist rin Vertrag fcstgelegt worden, den der Herr Vor steher zur Kenntnis brachte. Der Hausverwal ter wird entlohnt in den Wiatermonatcn mit 15 Mark und in den Sommermonaten mit 20 Mark wöchentlich. Hinzu kommt noch freie Wohnung nsw. Bebauung-plan König Alberistratze. Im Bebauungsplan sür die König Albert- straßc rind Umgebung hat die Kreishauptmann- schäft noch einige Amdcrungcn gewünscht und zwar sollen die Gebäude im allgemeinen höch stens drei Stockwerke tragen und d e Bauweise soll eine offene sein. D e Obcrbehörde >st dabei von dcr Ansicht auSgegangcn, daß dieser Teil der Stadt als äußerlicher gelte. Im Bebauungs plan war die Höchstgrenze auf vier Stockwerke festgesetzt. Der Bauautzschuß war der Meinung, daß die Siraße mit ihrer Umgebung später ein mal daS Herz der Stadt darstclle. Herr Stdtv Wächter bedauert den Beschluß dcr Kreis hauptmannschaft. Die Grundstücke könnten nicht ausgcnützt werden und die Wohnungen würden teuer. Wahl ei«eS Stellvertreter- für die Einkommen- steuer-Ei»fchStzu«gSkom«issian. Herr Ferdinand Werner hat die auf ihn ge fallene Wahl als Ersatzmann der Einkommcn- steuer-Einschätzungskommission aus Gesundheits rücksichten abgelehnt. Als Stellvertreter wählte daS Kollegium Herrn Schuhwarensabrikanten Karl Wagner. Wahl da« Ge«ei«-ewOtst«rSte«. Mit Ende dieses JahreS läuft die Wahlzeit für die Gemeindewaisenräte ab. Sämtliche Ver treter wurden wiedergewählt. Nachprüfung von Nechuungen. Die Stiftungskaffenrechnung für 1913 wurde Herrn Teri, die Pensionskassenrechnung für 1913 Herrn Gruber, die Krankenkaffenrechnung für 1913 Herrn Eichler, die Wasserwerkskassenrech- nung für 1913 Herrn Bennewitz und die Stadt- kassenrechnung für 1912 Herrn Ebersbach zur Prüfung übergeben. Verschiedene-. Der Erzgebirgsverein bittet, die Brücke beim Seidelberg in städtischen Besitz zu nehmen. Das Kollegium stimmt dem zu. Herr Stdtv. Grießbach macht auf den alten, schadhaften Zaun beim LambertuSschacht aufmerksam, der, nachdem an dieser Stelle etwas Ordnung geschaffen worden ist, ein wenig schö nes Bild gewährt. Mit dieser Sache soll sich der Bauau-schuß beschäftigen. Herr Stdtv. Terpe kommt auf die Aus wanderung von Arbeitern nach Ostpreußen zu sprechen und bittet, die Arbeiter bei ihrer Ab reise nach Möglichkeit finanziell zu unterstützen, da sie verschiedene Ausrüstungsgegenstände mit zubringen hätten. — Herr Bürgermeister Dr. Patz erwidert, daß er sich bereits vor einiger Zeit mit der Firma Krupp in Verbindung ge setzt habe, um für die arbeitslosen Leute Be schäftigung zu finden. Doch habe die Firma ge nügend Arbeitskräfte gehabt. Der Rat habe sich dann mit dem Zentralarbeitsnachweis in Dresden in Verbindung gesetzt, der auch die Arbeitertransporte nach Ostpreußen leitete. Ver schiedenen Arbeitern, die darum nachsuchten, seien von der Stadtverwaltung Zuschüsse zur Fahrt, zum Ankauf von Stiefel, sowie auch Spaten gewährt worden. Der Herr Bürger meister erkennt es dankbar an, daß von anderer Seite für Arbeitsgelegenheit gesorgt wurde, be fürchtet jedoch, daß, wenn die Abreise von Ar beitern weiter anhalten sollte, der hiesigen Indu strie zu viel Kräfte entzogen würden, namentlich dann, wenn die eine oder andere Industrie wie der einsetzen sollte. Schluß der öffentlichen Sitzung VM Uhr, der sich eine geheime Beratung anschloß. Oertliches und Sächsisches * — WittevungSaursicht für Donnerstag, den 22. August: Keine wesentliche Aenderung. * — Der 38. s ä ch s i s ch e n V e r l u st - l i st e entnehmen wir folgendes: Brigade- Ersatz-Bataillon Nr. 89: Ewald Heinrich Sittner aus Hohenstein-Ernstthal 1'. — Re- serve-Jnfanterie-Regiment Nr. 102: Paul Ar tur Lehmann aus Gersdorf, vermißt. — Re- serve-Jnsanterie-Regiment Nr. 104: Unteroffi zier Friedrich Arthur Ziegner aus Hohenstein- Ernstthal, schwer verwundet. Arno Engel aus Gersdorf, leicht verwundet. Gefreiter Paul Lindner aus Kirchberg, leicht verwundet. Ge org Arno Rößler aus Bernsdorf, vermißt. Karl Hermann Hochmuth aus Gersdorf, ver mißt. — Landwehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 104: Ernst Emil Granitz ans Bernsdorf, ver mißt. Wotdemar Julius Hötzel aus Gers dorf, vermißt. Gefreiter Max Bruno Wag ner aus Gersdorf, verwundet. — Reserve-Jn- fanterie-Regiment Nr. 106: Arno Baldanf aus Erlbach, schwer verwundet. Max Soff aus Oberlungwitz vermißt. Unteroffizier Bruno Funke aus Hohenstein-Ernstthal, schwer verwundet. Unteroffizier Paul Otto Beck aus Hohenstein-Ernstthal, verwundet. Gefreiter Ernst Paul Fiedler aus Hermsdorf, schwer verwundet. Gefreiter Emil Gustav Friedrich aus Gersdorf, verwundet. Gefreiter Emil Max Vieweg aus Gersdorf, verwundet. Paul Artur Ebert aus Erlbach, leicht verwundet. Emil Richard Petzold aus Oberlungwitz schwer verwundet. Max Emil Mothes aus Ober lungwitz, verwund tt. Arnulf Klemens Ziesche aus Hermsdorf, verwundet. Max Artur No- leis aus Hermsdorf, verwundet. Louis Al fred Jakob aus Gersdorf, leicht verwundet. Hugo Hermann Just aus Gersdorf, schwer verwundet. Max Selbmann aus Oberlung- Witz 1'. Unteroffizier Arno Steudte aus Ober lungwitz, verwundet. Gefreiter Willy Dost ans Hermsdorf, leicht verwundet. Paul Häuß ler aus Hohenstein-Ernstthal, leicht verwun det. Knrt Kreyßig aus Langenberg, leicht verwundet. Paul Neßmann aus Oberlung witz, schwer verwundet. Gerhard Rötler aus Hohenstein-Ernstthal, leicht verwundet. Alex ander Nietzold aus Erlbach, vermißt. Ernst Bachmann aus Gersdorf, leicht verwundet. Richard Müller aus Oberlungwitz, leicht ver wundet. Wilhelm Neubert aus Hohenstein- Ernstthal, schwer verwundet. Paul Zill aus Hohenstein-Ernstthal, leicht verwundet. Paul Hosemann aus Hohenstein-Ernstthal verwun det. Max Schmiedel aus Oberlungwitz, leicht verwundet. Paul Artur Tetzner aus Ober lungwitz 's-. Emil Paul Hauptmann aus Ho henstein-Ernstthal, leicht verwundet. — Jnsan- terie-Regiment Nr. 177: Johann Mally aus Gersdorf, verwundet. * — Die Nachfragen nach Kriegsgefangenen in Rußland. Das internationale Komitee des Roten Kreu zes in Genf hat neuerdings mitgeteilt, daß Anfragen wegen solcher Personen, die vermut lich in russische Kriegsgefangenschaft geraten sind, nicht mehr nach Genf, sondern an das dänische Rote Kreuz in Kopenhagen zu rich ten sind, das sich zur Weitergabe und Beant wortung bereiterklärt hat. * — Die Maul- und Klauen seuche ist am 15. Oktober in Sachsen fest- 2990 Engländer gefangen! Ein englisches Torpedoboot kampfunfähig! (W. T. B.) Großes Hauptquartier, 21. Okt., vormittags. (Amtlich.) Am Aser-Kanal stehen unsere Truppen noch in heftigem Kampf. Der Feind unterstützt seine Artillerie vom Meere nordwestlich von Nieuport aus. Ein englisches Torpedoboot wurde dabei von unserer Artillerie tampfun- fahig gemacht. Der Kampf westlich Lille dauert an. Unsere Truppen gingen auch dort zur Offensive über und warfen den Reind an mehrere« Stellen zurück. Cs wurden etwa Engländer z« Gefangenen gemacht und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist noch keine Entscheidung gefallen. gestellt worden iu 47 Gemeinden und 86 Ge höften. Der Stand am 30. September Ivar 26 Gemeinden und 63 Gehöfte. * Hohenstein-Ernstthal, 21. Okt. In der gestrigen Stadtverordneten-Sitzung wurden Be schlüsse von größerer Bedeutung nicht gefaßt. Interessant war die Feststellung des Wertes der städtischen Wasserleitung. Danach beläuft sich der Gesamtwert, wie Herr Stadtverordneten- Vorsteher Lohse mitteiltc, auf 537568 Mark. Der öffentlichen Sitzung schloß sich noch eine geheime Beratung an. *— Das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt für besonderen Mut Herr Zahnarzt Leutnant d. L. Lindemann hier verliehen. Herr Lindemann gehört dem Re- serve-Jnfanterie-Regiment Nr. 106 an. *— Nach O st Preußen reisten heute aus unserer Stadt wieder eine größere An zahl Arbeitsloser ab. Die Leute wurden von Glauchau aus mit zahlreichen anderen Arbei tern mittels Sonderzuges nach dem Osten be fördert. Der dichtbesetzte Zug durchfuhr mit tags gegen 1 Uhr den hiesigen Bahnhof. le— Nicht wenig erstaunt war vor gestern nachmittag eine auf der Schlltzenstraße wohnende Frau, als sie von einer Besorgung nach Hause kam. Eine bei ihr in Logis befind liche, mit ihrem Ehemann in Scheidung liegende jüngere Frau hatte die Abwesenheit ihrer Wirtin benutzt, den verschlossenen Kleiderschrank zu demo lieren, um daraus ihre Sachen und einige der Woh- nungsinhabcrin gehörige Gegenstände mitzuneh men. Natürlich vergaß sie auch die Bezahlung ihrer LogiSschulden. Gegen die Verschwundene wurde Anzeige erstattet )( Oberlungwitz, 21. Okt. Bei dem die ser Tage vom Bahnhof Hohenstein-Ernstthal nach Ostpreußen abgegangenen Transport von Arbeitern befanden sich auch 11 hiesige Ein wohner. P. GcrSdorf, 21. Okt. Am Sonntag wurde im „Grünen Tale" die Jahresversamm lung des Ortsausschusses für Jugendpflege ab gehalten. Der Vorsitzende erstattete Bericht über Mitgliederzahl, Besuch der Vereinsaben- de, Darbietungen, Verwaltung, Zuwendungen, Vorstandssitzungen, Beschlüsse und Eingänge vom B.-A. (Bezirksausschuß) und L.-A. (Lan- desausschuß). Der Vorsitzende, Schuldirektor Pfeifer, gehört dem B.-A., und als Vors. des Vereins Sächs. Schuldirektoren auch dem L.-A. an. Weiter erstattete Kassierer Metzler den Kassenbericht. Nach Entlastung des Kas sierers trat man in eine Beratung des Satzungsentwurses für die hiesige Jugend pflege ein, der nach einigen Abänderungen Genehmigung sand. Nach F 3 desselben ge hören dem Ortsausschüsse an: Die Vertreter der Gemeinde, der Kirche, der Schule, die Fortbildungsschullehrer, die Vorsteher der der Jugendpflege korporativ angeschlossenen Ver eine: Turnverein I, Jünglingsverein, Steno graphenverein, die Direktoren der Werke, Ver treter der Groß-Industrie, desgl. die Vorsteher der Vereine, die ans patriotischer Grundlage stehen und die Jugendpflege mit mindestens 5 Mark Pro Jahr unterstützen. Bis jetzt sind dies die beiden Militärvereine, der Verein Reichstreuer Wähler. Hinzngewählt wurden die beiden Gruppen Königstreuer Knappen und der Orts- und Perkehrsverein. Weitere Beitritte sind sehr erwünscht. — Eingehend wurde dann über die Vorbereitung der Ju gend auf den Dienst im Heere verhandelt. 50 junge Leute haben ihre Teilnahme zugesagt. Weitere Anmeldungen stehen zu erwarten. Der Vorsitzende des Militärvereins „Kronprinz Al bert" teilte mit, daß 5 Mitglieder desselben, die Herren Kaufmann Claus, Vorsteher Fa brikbesitzer Franz, Jnstrnmentenhdl. A. Grab ner, Kirchschullehrer Hohlfeld, Fabrikbesitzer Rüschpler bereit seien, die Einübung der jun gen Leute zu übernehmen. Der Ortsausschuß nahm dieses patriotische Anerbieten mit bestem Danke an. Zu dem wiedergewählten Vorstän de der Jugendpflege traten die Herren Ge meindevorsteher Scheunemann und Lehrer Hellriegel. Mit herzlichem Dank an alle, die die Jugendpflege Gersdorfs bisher kräftig un terstützten, namentlich an unsere Werke und den Kirchenvorstand, und mit der Bitte, daß die Mitglieder des Ortsausschusses ihr tatkräf tiges Interesse unserer Jugendpflege auch fer nerhin bekunden und für sie im Orte werben möchten, da diese ernste Zeit ihren Wert und ihre Wichtigkeit allen vor Augen stelle, schloß der Vorsitzende die Versammlung. Depeschen Berlin. Nach Rotterdamer Meldungen verschiedener Blätter erzählen Holländer, die von der Grenze kommen, von einer heftigen Schlacht bei Apern. Alle verfügbaren deut schen Kräfte seien zum Schlachtfelde beordert. In Gent seien zahlreiche Verwundete einge troffen. — Zur Verteidigung von Churchills Expedition nach Antwerpen behaupten englische Blätter, England habe sich Frankreich gegen über verpflichtet, 50 000 Mann über Gent zu schicken, um die Deutschen von Antwerpen abzulenken und die deutschen Verpflegungsli nien zu bedrohen sowie dem rechten Flügel in den Rücken zu fallen. England habe feinen Anteil fertig gehabt, aber die Franzosen hät ten ihre Pflicht nicht erfüllt. Berlin. Die einmütige Annahme del Kriegsvorlagen im preußischen Landtage gilt als sicher. Die „Deutsche Tageszeitung" be grüßt vor allem die Anerkennung des Grund satzes, daß die Allgerneinheit für die Kriegs- schaden in Ostpreußen in vollem Umfang aus- zukommen habe. Die „Post" meint, die Re gierung erweise sich auch hier wieder als vor sorglicher Hausvater. Berlin. Gestern abend ist eine zweite Ko lonne von Eisenbahnbeamten und Arbeitern nach Belgien abgcgangen. Sie wurden mit Gewehren und Munition ausgestattct. — Ein deutsches Bergamt in Sosnowice übernimmt jetzt die bisherige Warschauer Bergverwaltung. Wien. (Amtlich.) Die Schlacht in Mit telgalizien nahm namentlich nördlich des Strwiazflusses noch an Heftigkeit zu. Unser Angriff gewinnt nach Osten stetig Raum. Um einzelne besonders wichtige Höhen wird von beiden Seiten mit äußerster Erbitterung ge kämpft. Alle Versuche des Feindes, uns die Magiera wieder zu entreißen, scheiterten, da gegen eroberten unsere Truppen die vielum strittene Baumhöhe nordöstlich von Tyszko- wice. Südlich Magiera wurde der Gegner aus mehreren Ortschaften geworfen. In die sen Kämpfen wurden wieder viele Russen, darunter ein General, gefangen genommen, auch Maschinengewehre erbeutet. Die Gefange nen berichten von der furchtbaren Wirkung unseres Artilleriefeuers. Südlich des Striwiaz. wo unsere Front über Stary-Sereth verläuft, steht die Schlacht. Stryj, Körösmezö und Sereth wurden von unseren Truppen nach Verteidigung durch den Feind in Besitz ge nommen. Graz. Die „Grazer Tagespost" meldet: Die Vorteile, die wir bisher auf der Südfront bei Stryj errungen haben, sind wesentlich, und die Entscheidung dürfte bald fallen. Die Kämpfe dürften befriedigend für die Lage auf dem gali zischen OperationSplatz werden. Die strategische Gesamtlage ist den Russen nicht günstig Sie sind mit starken Kräften an der Weichsel gebunden, während ihre galizische Armee von" unseren Truppen erfolgreich angegriffen wird. Wir dürfen daher mit einer entscheidenden Wendung zu unseren Gunsten rechnen. Budapest. DaS Abenteuer des russischen Einfalls nach Ungarn ist gestern früh zum Ab schluß gelangt. Die letzten Neste der russischrn EinfallStrupven, die von unseren Truppen aus MarmaroS-Sziget zurückgedrängt, unausgesetzt verfolgt und gegen die Karpathen gedrängt wur den, haben jetzt bei KöröSmeze abermals eine Niederlage erlitten. Hierauf haben die Russen KöröS meze geräumt und den Weg zur Landesgrcnze angetrcten. Mittwoch traf aus KöröSmeze die Meldung ein, daß die Russen unter erheblichen Verlusten sich wieder auf galizisches Gebiet zu rückgezogen haben. Kopenh ageu. Ein deutsches Unter seeboot hat gestern mittag 9 Seemeilen südwestlich von Skndesnaes in Norwegen den englischen Dampfer „Glitra" an gehalten und versenkt. Das Untersee boot schleppte die englische Mannschaft in Rettungsbooten auf norwegisches Gebiet, wo sie auf Lotsenbooten an Land gebracht wurde. Amsterdam. Der „Nieuw van den Dag" meldet aus Sas van Gent: In Blankenberghc befanden sich 3000 belgische Soldaten und 2000 Mann Bürgerwehr, als die Deutschen cintrafcn und wurden vollständig überrascht, bevor sie die Flucht ergreifen konnten. Rotterdam. Aus London wird dem „Nic- uwe Bladed" gemeldet: Die Marinestation Sheevnesz steht in Brand. Rotterdam. Nach einer Meldung dcS Lon- doner „Daily Telegraf" soll ein Zeppelin über die Nordsee geflogen sein, wo er von einem britischen Torpedoboot verfolgt wurde. Die Bemannung des Panzers „Jozhastcr", der von Rotterdam kommend in Harwich eintraf, hatte die Nachricht überbracht. Der Torpedojäger soll auf das Luftschiff geschossen haben, das sich 25 Meilen von Harwich entfernt befand.
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