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Zwei Welter». Roman von O. Elster. 40. Fortsetzup« (Nachdruck vribotrn) Sie preßte das Gesicht auf seine Hände und weinte heiße Tränen der Freude. Tief bewegt sah Arthur auf sie nieder. Wenn in seinem Herzen noch irgend eine Schlacke seines früheren Denkens zurückgeblieben war — diese Tränenflut seiner Schwester löste sie auf und führte sie fort auf immer. Er beugte sich über ihr Haupt und küßte ihren blonden Scheitel. »Dir ist das Höchste gelungen, Marianne", sagte er emst, was einem Menschen zuteil werden kann — du hast dich selbst geopfert. Aber nun, Kopf hoch, Schwesterchen! Jetzt beginnt auch für dich ein neues Leben! Du bleibst bei mir — wir nehmen eine gemeinsame Wohnung, und Du führst mir den Haushalt, wie du es bei dem Vater getan hast. Nicht wahr, dann hat dein Leben wieder Ziel und Zweck?" Er hob ihren Kopf empor und schaute ihr tief in die Augen und sie nickte ihm unter Tränen glückselig zu. 19. Kapitel. Während der nächsten Tage herrschte ein reges Leben und Treiben in der Villa Sponeck. Die Uebersiedelung nach Schloß Sponeck war beschlossen und nun galt es, sich zur Reise zu rüsten, Abschiedsbesuche zu machen oder zu empfangen. Diese gesellschaftlichen Pflichten nahmen den Grafen und Edith so in Anspruch, daß sie die Vorbereitungen zu der Reise und dem längeren Aufenthalt fast ganz Marianne überlassen mußten, die sich dieser Aufgabe auch mit Geschick und großer Freude unterzog. Arthur von Warnstedt, der fast täglicher Gast in der Villa Sponeck war, sah zu seinem großen Erstaunen, daß fast das ganze Hauswesen unter der Leitung seiner Schwester stand. »Ich glaubte dir einen Wirkungskreis in meinem bescheidenen Heim bieten zu können, Marianne", sagte er lächelnd zu ihr, als man sich nach Tisch bei einer Tasse Kaffee auf dem Balkon zu einem Plauderstündchen versammelte, »und nun sehe ich, daß du hier eine weit größere und dankbarere Aufgabe zu erfüllen hast . . ." »Nicht wahr, Herr Hauptmann, Sie sehen ein, daß Marianne mir unentbehrlich geworden ist", unterbrach Edith ihn lebhaft. „Und Sie bestehen nicht mehr darauf, sie mir zu rauben?" „Aber davon kann keine Rede mehr sein", meinte der Graf lachend. „Fräulein Marianne, die gute Fee dieses Hauses, sollte uns verlassen? Niemals — es sei denn", setzte er neckisch hinzu, „daß sich unsere Fee ein eigenes Heim gründen wollte." „Dann werde ich wohl stets bei ihnen bleiben müssen, Herr Graf", entgegnete Marianne freundlich. »Um so besser für uns! Sie wissen, Mari anne, wie dankbar ich ihnen bin!" Er reichte ihr die Hand, und in seinen treu herzigen Augen schimmerte es so glüklich, daß Marianne ihm herzlich zunickte und erwiderte: „Wenn Sie es denn wünschen, Herr Graf, und mein Bruder nichts einzuwenden hat, bleibe ich gern bei Ihnen — vielleicht, daß ich mich doch hier und da nützlich machen kann." „Hier und da?! — Nun höre einer diese unbescheidene Bescheidenheit an!" meinte Edith lachend. „Du bist uns allein einfach unentbehr lich, Marianne!" „Und mein Bruder?" »Ach, was wollen Sie in seiner Iunggesellen- wohnung?" rief der Graf. „Das ist nichts für Sie — und dann, wenn sich Ihr Herr Bruder verheiratet? Wohin wollen Sie dann?" „Wenn eine solche Möglichkeit auch nur gering ist", lachte Arthur, „so gebe ich doch zu, daß Marianne bei Ihnen, Frau Gräfin, besser aufgehoben ist, als in meiner Iunggesellen- wohnung." „So ist die Angelegenheit prächtig geregelt. Wir wollen kein Wort mehr darüber verlieren. Sie, Herr Hauptmann, werden uns auf Schloß Sponeck stets willkommen sein. Ihren Herbst ¬ urlaub verleben Sie doch bestimmt bei uns." „Sehr gütig, Frau Gräfin." „Ich habe gute Jagd in dem Walde und auf den Feldern von Sponeck", fügte der Graf hinzu. „Sie sind doch Jäger, Herr Hauptmann?" »Allerdings." „Nun, so ist ja alles in Ordnung. Wir er warten Sie bestimmt diesen Herbst . . ." Das Gespräch^wandte sich anderen Gegen ständen zu. Dann verabschiedete sich Hauptmann von Warnstedt und Marianne begleitete ihn, um zu gleicher Zeit einige Besorgungen zu machen. >„Und was beginnen wir mit unserem Tag?" fragte der Graf freundlich seine^Gattin. (Fortsetzung folgt.) Theumitzer Marktpreise vom 23. Septbr. 1914. Wetzen, fremd. Sorten, 13 Z - sächs., alter 12 « - neuer — Roggen, sächs. 10 - prruß. 11 SebirgSroggen, sächs. — Roggen, fremder — «erste, Brau-, fremde 1L - - sächs. - - Futter- 10 Hafer, sächs-, alter 10 - - neuer 10 » preußischer, — - ausländischer — Erbsen, Koch- Erbsen, Mahl« und Futter- — Heu, neues 3 » gebündeltes 4 » alteS — Stroh, Flegeldrusch 2 Stroh, Maschtnenorusch, Langstroh 1 Krummstroh 1 Kartoffeln, inländische 8 - auSländ. — Butter pro 1 Kilo 2 pro 50 Kilo. t. - Pf. biS 15 M. 78 Pt 30 - - 12 - «5 - 75 - - 11 3» e 25 - - 11 - 50 s - rß 25 . . 12 * — - ß 3 50 - - 10 75 g al d« « »Ml 7b - - 11 s 20 s — p p 10 s 40 s — - - — - — - - * 2 I «0 - . 4 10 A 10 . . 4 - 60 30 - - 2 40 60 . . 1 SO s 20 - - 1 a 50 — - r 3 - 50 - d0 - - 2 70 Amtliche Natierauge« der Orodutten-Börse Lhemnitz e B am 23. September 1914. — Tendenz: Steigend. Getreide. 246-2SS Mk. 260-270 argenl. 22»—280 22V-240 222-22» do. do. ruffische mittler« Bombay Laplata Z00-8lv 2W-227 14,50 -15,00 Mk. 14,50-15,00 . 15,25-13,00 „ 205 - 215 215-225 200 -203 do. do. do. preußische Leinsaat, feinste befatzfreie, russische sächsischer alter do. neuer preußischer neuer NapS „ Obige Preise verstehen fich für Quantitäten von 1000 Kilo an. do. Hafer, do. do. Wetzenklete, grob (per 100 Mio netto) do. fein „ „ „ Erbsen, Kockware Mahl- und Futterwarr Wicken, sächsische MaiS, mixed MaiS arobkörnia do. Tinquantin, do. do. neu Wetzen, sächsischer do. do. do. polnisch, u do. amerik. un do. fremder Roggen, sächsischer, do. do. do. prruß. «erste, sächsische do. schlesische do. posener do. böhmische Mahl- und Futterware Mehl. «aiser-AuSzug Weizenmehl («rieSlerauSzug) do. do. Roggenmehl do. Mark 42,00 -43,00 000 „ 40,00—41,00 00 „ 80,00-40,00 0 „ 38,00-38,00 0 „ 31,50 -35,50 1 „ 32,50 -83,00 pro 100 Kilo netto. Heu do. gebündelt Stroh, Flegrldrusch Stroh, Maschinendrusch, Langstroh, do. do. Krummstroh, per 50 Kilo netto. Mk. 8,60 4,i0 „ 4,10-4,60 „ 2,30—2,40 „ 1,60—1,00 „ 1,20—1,50 27. Liedesgaben-Luittung. W -'"»'N -kn Himo Beckert 25 M. (2. Rate), Hermann Nagel 15 M (2. Rate), Ungenannt 10 M, Elise Jlltgner 5 M., Ober-Postsekretär R. Pohl 50 M. (2. Rate), Stb. M, abgetretene Auslösung 4,50 M., Ungenannt 5 M., Schuhmachermstr. Richard Müller 10 M., Müller 2 M, Frau Sonntag 1 M., Adolf Stützner 10 M. (2. Rate), Sparbüchse von Ilse Franke 2 M., Sparbüchse von Heinz Franke 1,50 M, Sparbüchse von Lieselotte Franke 1 M , Ortsk.-Kass. Koch 20 M., Ungenannt 20 M., Bürgermeister Dr. Patz 30 M. (weiterer Beitrag), Sammeltürme: „Hotel 3 Schwanen" 35,21 M., Const. Floß 3,77 M., Friseur Jeschwitz 4,02 M, Const. Schneider 1,95 M., Zigarrengeschäfts-Jnh. Marx 2,75 M., Gasthaus „Hartenstein" 1,04 M., Kurt Beck 5,29 M., „Ritters Gasthaus" 1,57 M., „Deutsches Haus" 1,28 M., „Restaurant zur Börse" 4,38 M.; zur Beschaffung von Garn, das in der Hüttengrundschule verarbeitet wird: G. HauSmann 10 M., August Oehmichen 10 M., Familie Gränz 5 M., Karl Bach 1 M , Ida Wirth 1,50 M , Lehrer Menzel 5 M., von den Teilnehmern der Krtegsbetstunde im Hüttengrundbetsaale 18,50 M.; den Altstädter Schulen schenkten zur Be schaffung von Strickwolle: Frau Heyde 2 M., Frl. Lichtenauer 10 M. b) Fabrikbes. Ernst Meisch 500 St. Zigarren, R. T. 10 P. Tabak, Otto Hugo Clauß 300 St. Zigarren, Frau Lehrer Müller 2 P. Strümpfe, 1 P. Müffchen und 20 P. Tabak, Frau Schlosser- meister Venter ^/z Dtzd. Leibbinden, Ungenannt Seife, Fr. V. 2 P. Müffchen, 1 P. Socken, Un genannt 1 P. Müffchen, Kommerzienrat Reinhard 25 P. Müffchen, Ungenannt Seife und Tabak, Martha Jungnickel 1 P. Socken, 1 P. Müffchen und 3 Taschentücher, Ungenannt 2 St. Schäle, 2 P. Müffchen und 1 Buch, Gertrud Starke 1 P. Müffchen und 1 gef. Tabaksbeutel, Kartonnagen- Fbrkt. Herm. Schellenberger 360 St. Feldpostkartons, Schüler Fritz Bogel Bilder und Klosettpapier, Emma Franke 1 P. Socken u 2 P. Müffchen, Familie Schüffner 300 St. Zigarren, 20 gef. Tabaks- beutel, 12 P. Müffchen, 3 Leibbinden, Lesestoff und 2 Mappen mi. Kunstblättern, Harry Schüffner 30 Tafeln Schokolade, Helene Gaam 10 P. Tabak: zur Verarbeitung in den Allstädter Schulen: Frau Eimert 5 Pfd. Wolle, Frau Lehrer Bauer 2 Pfd. Wolle, Frau Schuricht Stoff und 5 Pfd. Wolle, Emil Ernst Schnur fd. Tabaksbeutel und 3 Pfd. Wolle, Frau Bach Garn. Um weitere Gaben wird herzlichst gebeten. Die Annahmestelle befindet sich in Hohenstein-Ernstthal im Rathause, Zimmer Nr. 7. Rotes Kreuz. Es gingen ein: Quittung. R. u. Fr. T. 2 M., Walter Teubner 50 Pf., Herbert Eckert 1 M., Hermann Kugel, Ober- tirschheim, 2 Bücher und 1 Schachtel Lichter, Doppelkopf-Spiel „Goldene Höhe" v. 20 9. 3 M., Helene Nagel Müffchen und Socken, Ungenannt Lesestoff, Genesungsheim Hüiteugrund 12 P. Socken, 7 P. Müffchen und 6 Leibbinden, Frauenverein Altstadt 28 P. Socken, 3 P. Müffchen, Hermann Nagel 5 M. (2. Rate), Adolf Burkert 5 M., Hedwig Bohne 1,50 M., Helene Bohne 1 M., Schuh machermstr. Richard Müller 5 M. und 1 P. Kamelhaarschuhr, Konditor Uhlig Lesestoff, Bezirks- lchrerverein Hohenstein-Ernstthal 100 M. (1. Rate), Wilhelm Starke 10 M., Martha Starke 5 M., Gertrud Starke 3 M, Geschwister Dalmer 4 St. Schäle, 10 P. Socken und 3 St. Unterjacken, Richard Baumann 2 M., Walter Lehmann 2 P Socken, 1 P. Müffchen und Lesestoff, Geschwister Reißmüller 1 gr. Bettunterlage, Hutmacher Krahl 3 M, Ungenannt Lesestoff, O. Fr. in C. 12 Hand tücher, Firma Drechsel <L Günther, Meinersdorf, 300 P. Militärsocken und 360 St. feldgraue Militär kopfschützer, 2. Bezirktzfchule 62 P. Müffchen (Wolle vom Lehrerkollegium), 45 P. Müffchen u. 2 P. Socken (Wolle von der Firma F. OScar Zwingenberger). Weitere Gaben werden mit herzlichstem Danke entgegengenommen in Hohenstein-Ernstthal im Rathause, Zimmer Nr. 7. Unseren im Felde stehenden Landsleuten kann unsere Zeitung auf Antrag als MM-Ammeit nachgesandt werden. Erforderlich ist als Adressenangabe: Vor- und Zuname, Dienstgrad, Angabe des Regiments, Bataillons oder der Kompagnie, Eskadron, Batterie, der Brigade oder Division und des Armeekorps. Der Bestimmungsort darf nicht genannt werden. Die Nachfendung kann jederzeit beantragt werden. Bestellungen nimmt unsere Geschäftsstelle entgegen. Kautschuk-Stempel jn jeder Ausführung liefert B«chdr«ckerei Horn L Lehmann. ^tzt oder später ein zuverlässiges, in allen landwirtschaftl. Arbeiten bewandertes Mädchen. Gutsbesitzer E. Klötzer, Neukirchen b. Chtz. Visitenkarten i » » in 1«ctsr > Usksrt vvNn«!I, »subsk untt » prviswsrt i-IovsovlsM-Ll'kisIMsl. 1 l fMedat IsaM-kiM. Freitag nach der Turnstunde Bereinssitzung in der Turnhalle (Sitzungs zimmer). R. Schmidt, 2. Vorsteher. G Hamburger B G und M I JelMeWlg., I Hoh.-Er., Centralstraße 3. Heute erste Sendung ff. Schellfisch. Täglich srlsche Pöklinge. Elektrische TMevlMW, sowie ErsNMcrieu n. Birne» empfiehlt ArnoLanglMMKil Buchbinderei,Buch- u.Papierhdlg. Wttrck kiMM, Hoh. Er., Lungwitzer Straße. Heute und morgen frische 8vvtt80llv. ff geräucherte Fischwaren. Zur Nachsendung an unsere Soldaten im Felde empfehle ich ff. Tafel-Schokolade zum Essin. Feldpostbriefe ca. 280 Gramm brutto etnschl. Porto Mk. 1,00, bei Selbstversendung ohne Porto 80 Pf., so lange der Vor rat reicht in meinen Filialen Hohenstein-Er., Teichplatz, Oberlungwitz, Hofer Str. 220, Gersdorf Nr. 102 v und Fabrik Richard Selbmann, Dresden-N. 12. Jn meinem Neubau an der Ursprünge: Straße sind für so fort oder später noch sonnige Wohnungen zu vermieten. Auch steht derselbe ganz oder geieilt mit Garten hinterland günstig zum Verkauf. Linns Müller, Bauuntern., Oberlungwitz. - Jie Vorgänge ans den Kriegsschauplätzen » können unsere Leser nur an Hand einer guten Karte verfolgen. Wir liefern daher an jedermann i Wandkarten von Mittel- j Europa und dem Balkan, ! in vielen Farben gedruckt. Die Karten enthalten Städte, ! Flecken, Dörfer, Eisenbahnen, Wege mit Kilometer-Ent- > fernungen, Seen, Flüsse, also alles, was eine vorzügliche ! Karte bringen muß. — Die Karten sind zu haben für 60 Pfg., 90 Pfg., 126 Pfg. und 160 Pfg. — mit Ortsregister 50 Pfg. mehr -- S in unserer Geschäftsstelle. Die Karten liegen in unserer ! Geschäftsstelle zur Ansicht aus; auch nehmen unsere Boten Bestellungen entgegen. j GeWWellc der j „Hohenstein-Ernstthaler Anzeigers" mit Nebeuausgaben - „Oberlungwitzer Tageblatt" und „Gcrsdorfer Tageblatt". Im Xampko kür da« Vatorlauü orlitt am 9. Noptomdsr üsu Uslcisn- loü uuösr Autor, trsuor 8olm, klruüor, Loü^aAor, Oatts uuü 8oünÜ6A6r8oüu IÄ kaV Ämick!, ViLokoIünmbö! (OkÜLior-ZtsIIvsrtrstor) 4. Lomx. Ink.-RsA. 133. ksrsliorf u. Giekau, am 24. Loptbr. 1914. 1n tisksr ^raaor: kmU Sckmieclsl un6 k^rau Uokanne Sckmieilel Aob. Loüüror nsbst übriAvo ^nAsiwriSsn, k'ür äis ruklrviodvn Lovsiso Imbsvollsr 1'silnukmo unä kür äen Rlumsimokmuvk boim klinsoksiäsn unssres liobsn, unvvrxs88liokvn Vutsrs, Oross- unä vr^rosZ- vatsrs, Lruäors unä Lokvuxsrs, äos ^Vobsrmsistor» Lari Hermann kerkert «»Aon vir »IIsn k>sunäsn, Vsrvanäwn unä kokanntvn ksrsILekston Dank. llokonstsin-LrnsItkal, llsu Oslsniir und Odorsckinä- maas, clvn 24. gsptvmbvr 1914. vio trauornston Ulntorklltzdonon. Druck und Verlag: Hom » Lehmann.^Verantwortlich für die Schriftlcilung Emil Horn, Hohenstein-Emstthal.