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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191409253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140925
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-25
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.09.1914
- Autor
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seinen und seines Vorgesetzten Degen. In französischer Sprache machte er ihm die Meldung, daß mit dem älteren Offizier der kommandierende General des 13. Armeekorps in deutsche Hände gefallen sei. Dann weinte er bittere Tränen. Ein Mann der Patrouille, der sich auf daS Automobilfahren verstand, führte den Wagen mit der seltenen Beute zum Regiment zurück, wo der Oberst den Degen ernst entgegennahm uüd dem glücklichen Bringet einen Glückwunsch anSsprach. Sin gerichtliches Ermittlungsver fahren gegen General MartoS. Amtlich wird bekannt gegeben: In der deut schen Presse ist die Nachricht verbrettet mordet», der kriegsgefangene russische General MartoS sei gefesselt in Halle eingebracht worden. Dies trifft nicht zu. General Marios befindet sich in Neisse. Im übrigen wird selbstverständlich daS gerichtliche Ermittelungsverfahren gegen alle jene kriegsge fangene Offiziere eingeleitet, die im Verdacht stehen, Greueliaten und Vergehen gegen das Völkerrecht geduldet oder gar gefördert zu haben. Fürsorgliche Matznahmen der deutsche» Verwaltung in Belgien. Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg." geschrieben: Die deutsche Zivilverwaltung in Belgien hat der Stadt Charleroi, die sich ergeben hat, Getreide zur Verfügung gestellt, damit die arbeitende Be völkerung ernährt werden kann. — Aehnliche Maßnahmen werden für andere Nachbarplätze geplant. Englische Unzufriedenheit mit Joffre. Die Engländer werden nervös, weil noch immer kein Ende des Kampfes abzusehen ist. In militärischen Kreisen kommt dies zum Aus druck durch die unverblümte Aufforderung an Joffre, endlich zum entscheidenden Schlage aus zuholen. Die Zeit ist gekommen, heißt es, da wir erwarten müssen, daß Joffre alle verfügbaren Truppen zu ernstem Angriff gegen den einen oder den anderen Flügel zusammenzieht, selbst wenn es dadurch nötig wird, die Front zu ent blößen, um einen Sieg auf der Flanke zu ermög- lischen. Deutlicher kann man den Franzosen nicht sein Mißfallen ausdrllcken. Ein holländischer Dampser durch eine Mine zerstört. Der Dampfer „Jamens Dickson" ist gestern in Göteborg eingetroffen. Er führte einen schiff brüchigen holländischen Matrosen mit, der von dem Dampfer an der holländischen Küste aus genommen worden war. Der Matrose gehört zur Besatzung des holländischen Dampfers „Automat", der auf eine Mine gestoßen und gesunken war. Der Matrose ist der einzig Ueber- lcbende der 16 Mann starken Besatzung. Die eingeborenen Offiziere in Aegypten kämpfen nicht gegen die Türkei. Zuverlässig wird aus Kairo gemeldet, daß die dortigen eingeborenen Offiziere auf Befragen ihrer englischen Vorgesetzten einstimmig erklärten, daß sie es von sich weisen müßten, gegen die Kalifatsmacht zu kämpfen, falls der Krieg zwischen England und der Türkei ausbräche. Sämtliche eingeborenen Offiziere wurden 24 Stunden später nach dem Sudan verschickt. General Botha übernimmt daS Oberkommando gegen Deutsch- Südwestafrika. Das ist die Krönung der unglaublichen Charak terlosigkeit dieses Mannes I * * Sie Verlustliste Nr. 18 der WWen Armee ist am 23. September herausgegeben worden. Sic führt folgendes auf: Jus«nterie-Regime«1 Rr. 102. 1. Kompagnie: 1 Leutnant und 9 Mann s-, 1 Hauptmann und 52 Mann verw., 20 vermißt. 2. Kompagnie: 1 Hauptmann und 32 Mann f-, 95 verw., 11 vermißt. 3. Kompagnie: 1 Hauptmann und 24 Mann -j-, 1 Leutnant und 85 Mann verw., 3 vermißt. 4. Kompagnie: 11 Mann -s, 30 vermißt. 5. Kompagnie: 2 Mann -j-, 6 vermißt. 6. Kompagnie: 1 Hauptmann und 5 Mann -j-, 4 Leutnants und 96 Mann verw. 7. Kompagnie: 1 Leutnant und 9 Mann -j-, 1 Hauptmann, 1 Leutnant und 95 Mann verw. 9. Kompagnie: 8 Mann -j-, 49 verw. 10 Kompagnie: 1 Lentnant und 11 Mann -s. 1 Hauptmann, 1 Leutnant und 67 Mann verw. 11. Kompagnie: 4 Mann j-, 27 verw., 13 vermißt. 12. Kompagnie: 1 Leutnant und 15 Mann -f-, 1 Hanptmann und 48 Mann verw., 13 vermißt. Maschinengewehr-Kompagnie: 3 Mann -s, 8 verw., 1 vermißt. Referve-Jäger-Vataillo« Nr. 13. 1. Kompagnie: 4 Mann j-, 15 verw., 3 ver mißt. 2. Kompagnie: 1 Hauptmann und 9 Mann -j-, 1 Oberleutnant, 1 Leutnant und 28 Mann verw., 10 vermißt. 3. Kompagnie: 1 Leutnant und 7 Mann -s, 37 verw, 39 vermißt. , 4. Kompagnie: 5 Mann 's, 20 veriv., 4 ver mißt. Vrigade-Ersatz-Bataillo« Rr. 4«. 1. Kompagnie: 37 Mann vermißt Vrigade-Erfatz-Bataillo« Rr. 47. 1. Kompagnie: 5 Mann -f-, 45 verw., 8 ver mißt. 2. Kompagnie: 8 Mann f, 1 Leutnant und 37 Mann verw., 10 vermißt. 3. Kompagnie: 1 Leutnant -f-, 32 Mann verw., 3 vermißt. 4. Kompagnie: 1 Hauptmann und 12 Mann fi, 45 verw., 10 vermißt. Kavallerie-Erfatz-Abteilung der 18. ErsatzsDivisto«. 2 Mann -s, 2 verwundet. Mobile Ersatz-Abteilung deS Feldartilleric- RegimentS Nr. 48. 1. Ersatzbattene: 4 Mann -j-, 1 Leutnant und 13 Mann verw-, 1 vermißt. 2. Ersatzbatterie: 11 Mann verw. Mobile Ersatz-Abteilung des Feldarlillerie- RegimentS Rr. 77. Abteilungsstab: 1 Leutnant -j-, 1 Stabsarzt, 2 Oberveterinäre und 1 Gefreiter verw. 1. Ersatzbatterie: 4 Mann -s, 1 Leutnant und 30 Mann verw. 2. Ersatzbatterie: 5 Mann -s, 9 verw. Leichte Munitions-Kolonne: 1 Mann j-, 1 Hauptmann und 5 Mann verw., 3 vermißt. OertlicheS und Sächsisches. *— Witten ungSauKsicht für Freitag, den 25. Sept.: Keine wesentliche Aen- derung ' *- Die «erluftlist- Nr. 18 der sächsische« Armee enthält die Namen folgender aus hiesiger Stadt und Umgebung gebürtiger Krieger: Paul Krause aus Siegmar, von der 2. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 102, verwundet. Emil Max Siegert aus Oberlungwitz, von der 7. Kom pagnie desselben Regiments, schwer verwundet. Bruno Schubert aus Wüstenbrand, von der,1. Kom pagnie des Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 13, -s. Nagel aus Hohenstein-Ernstthal, von derselben Kompagnie, -s. Schneider aus St. Egidien, von der 2. Kompagnie desselben Bataillons, -s. Ebert aus Siegmar, von derselben Kompagnie, ver wundet. Förster II aus Oberlungwitz, von der 4. Kompagnie desselben Bataillons, verwundet. Konrad Parthum aus Reichenbach, Unteroffizier von der 1. Kompagnie des Brigade-Ersatz-Ba- tgillons Nr. 47, leicht verwundet. Kurt Emil Rudolph aus Hohndorf, von der 4. Kompagnie desselben Bataillons, -f. Paul Müller aus Hohenstein-Ernstthal, von derselben Kompagnie, leicht verwundet. Max Kuhn II aus Bernsdorf, von derselben Kompagnie, leicht verwundet. Karl Gustav Keller aus Hoheustein-Ernstthal, von der selben Kompagnie, leicht verwundet. Albin Tho mas aus St. Egidien, von derselben Kompagnie, vermißt. Richard Seidel aus Gersdorf, von der selben Kompagnie vermißt. — Der gestern in der 17. Verlustliste als tot aufgeführte Gefreite Willi Paul Rost von der 11. Kompagnie des Infan terie-Regiments Nr. 104 aus Hohenstein-Ernstthal ist nur leicht verwundet. * — Wie stark daS Interesse aller Kreise für die Meldungen von den Kriegsschauplätzen und aller mit dem Kriege zusammenhängenden Nach richten ist, geht daraus hervor, daß unser Blatt selbst von Familien vielfach in zwei Exemplaren bezogen wird. Tatsächlich ist ja bei Herren und Damen, jungen Leuten und auch Kindern das Interesse an den Vorgängen auf den Kriegsschau plätzen brennend, und niemand kann es erwarten, morgens oder abends die Zeitung in die Hand zu bekommen, um den Wissensdurst zu befriedigen. Dabei ist es begreiflich, daß ein Exemplar für eine mehrköpfige Familie, die eben gleichzeitig das Neueste erfahren will, nicht ausreicht. * — Sonderausgabe«. Wir haben noch eine Anzahl Sonderausgaben aus der ersten Zeit des Weltkrieges zur Verfügung, wodurch sich Inter essenten die Möglichkeit bietet, etwa Fehlendes in ihren Sammlungen zu ergänzen. * — Wie weit schieße« die Kanonen? Die größte Schußweite der Feldgeschütze und leichten Schiffskanonen beträgt etwa 7 Kilometer, die der Belagerungs- und Festungsgeschütze, sowie der mittleren Schiffsartillerie annähernd 12, während schwer« Schiffs- und Küstengeschütze 17—24 Kilo meter, also über drei deutsche Meilen, reichen! * — Hebnug der Kauskraft. Der Verband sächsischer Industrieller bestätigt öffentlich, daß die Kaufkraft sich wieder hebt und eine größere geschäftliche Zuversicht Platz gegriffen habe. * Hohenstein-Ernstthal, 24. Septbr. Nach längerem Leiden starb in Dresden der General leutnant und Kommandeur der Landwehr- Inspektion Dresden, Herr Carl Falcke Der Ent schlafene dürfte in unserer Stadt noch in guter Erinnerung stehen, da er bei dem am 28. Juni hier stattgefundeneu 105er-Fest den Ehreuvorsitz führte. Ehe der Entschlafene, der bekanntlich ein Kind unserer Stadt ist, als Generalmajor die Landwehr-Inspektion Dresden übernahm, war er Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 105. Die Beerdigung findet morgen Freitag in Dresden statt. * — Kreuzotter« treten trotz der kühlen Wit terung noch immer in unseren Waldungen auf. Am Dienstag gelang es einem hiesigen Weber, an der Meinsdorfer Straße ein ausgewachsenes großes Tier zu fangen. s . GerSstorf, 24. Sept. Auf dem Schlacht felde den Heldentod erlitten hat am 9. September der von hier stammende Vizefeldwebel und Offi- ziertzstellvertreter Herr Paul Rudolf Schmiedel, der bei der 4. Kompagnie des Infanterie-Regi ments Nr. 133 in Zwickau diente. Der Ge fallene, ein Sohn des Herrn Emil Schmiedel hier, war in Zwickau verheiratet. le Langenberg, 24. Sept. Nächsten Sonntag nachmittags 2 Uhr findet in unserer Kirche Ern tedankfest-Gottesdienst statt. Am Vormittag werden Kränze und Früchte zum Schmuck des Gotteshauses dankbar entgegeugeomumen. l r. Ursprung, 24. Sept. In der hiesigen Kwche findet nächsten Sonntag die Feier des Erntedankfestes statt. Gaben zur Schmückung des Gotteshauses, wie Erntekränze, Garben und Früchte, sind bis spätestens Sonnabend abend 6 Uhr in der Kirche oder Pfarre abzugeben. * Chemnitz, 24. Sept. Die auf dem hiesigen Gchlachthof ausgebrochene Maul- und Klauen seuche ist wieder erloschen. * Freiberg, 23. Sept. Der hiesige Stadtrat wurde vom Königlichen Finanzministerium abschlägig beschicken auf eine Eingabe, den Frei berger Erzbergbau zur Beschäftigung Arbeitsloser und Kriegsgefangener teilweise wieder aufzu nehmen. Die Arbeitslosigkeit ist wieder zurück gegangen. * Dresden, 23. Sept. Mit den Klagen über die Feldpost hat sich der Gesamtrat in seiner gestrigen Sitzung eingehend beschäftigt. Ein Antrag des Stadtrates Beck wurde schließlich angenommen, der dahin geht, beim Reichskanzler amt beschwerdeführend vorstellig zu werden, damit Vorkehrungen getroffen werden, daß die Feldpost den an sie zu stellenden Anforderungen mehr als bisher genügt. Außerdem wurde be schlossen, dem Staatssekretär des Reichspostamts von der Beschwerde Mitteilung zu geben und andere Städte zum Anschluß an die Beschwerde einzuladen. * KövigSbrück, 23. Sept. Der Tod räumt unter den im Lazarett hier untergebrachten ver wundeten Franzosen sehr auf. Arm Mittwoch und Donnerstag wurden je acht ihren Wunden erlegene Franzosen auf dem Königsbrücker Fried- Hofe beerdigt. Da die Verstorbenen mit Geld mitteln gut versehen sind, hat jeder in einem Sarge und einzelnen Grabe seine letzte Ruhe stätte finden können. Ein Mitgefangener fran zösischer Feldgeistlicher erweist den Landsleuten die letzte Ehre. * Aus bem Erzgebirge, 23. Sept. Ein eigenartiges Schriftstück lag dem Militärpasse eines Mannes aus dem Erzgebirge bei, der dem nächst eingezogen werden sollte. Das Schrift stück rührte von der Frau des betreffenden Mannes her und lautete wie folgt: „Bitte lasset ihn nicht frei, das ist ein tüchtiger Säufer, der große starke Mann; Sonnabends und Sonntags liegt er in der Stube betrunken. Schlägerei macht er oft, Frau und seine vier Kinder be handelt er so schlecht, halb verhungern müssen sie, alles versäuft er. Montags geht er nicht auf Arbeit. Bitte nochmals, laßt ihn nicht frei." — Wie man hört, wurde der Wunsch der ener gischen Frau erfüllt und der Mann eingezogen. * Leugeafelb, 23. Sept. Die Fabriken der Textilindustrie ruhen jetzt zum größten Teile. Die mit Militärbekleidungsgegenständen beschäftigten Fabriken haben dagegen belangreiche Aufträge und arbeiten mit verlängerter Arbeitszeit. Außer den Tuchfabriken sind es auch die Filzfabriken, welche jetzt belangreiche Aufträge haben und so gar nachts den Betrieb fortsetzen. * Jrfersgrün, 23. Sept. Auf der Heimfahrt von Zwickau ist Mineralwasserfabrikant Holz müller aus Lengenfeld mit seinem Auto, das er selbst steuerte, infolge Schadens an einen Reifen hier tödlich verunglückt. Das Steuerrad brach beim Anprall an einen Baum ab und die Steuer stange drang dem Unglücklichen in den Leib. * Elsterberg, 24. Sept. Der deutsche Vize konsul in Sassi in Marokko, Karl Junker aus Elsterberg, und die übrigen Deutschen Slld- marokkos befinden sich in französischer Gefangen schaft in Sebdou in der Provinz Oran und werden gut behandelt. Grund zu Besorgnissen liegt nicht vor. Kleine Ehroniß. * Furchtbares Braadnnglück. Die etwa 1200 Einwohner zählende westfälische Ortschaft Albaxen im Kreise Höxter wurde durch ein schweres Brandunglück heimgesucht, durch das nächtlicherweise fünf Wohngebäude eingeäschert worden sind. Drei Personen, ein Bäckermeister und zwei Frauen, sind in den Flammen umge kommen. Ein Landmann erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Ehemann einer der verun glückten Frauen steht im Felde. Das Brand unglück konnte so folgenschwere Formen an nehmen, weil die Gemeinde Albaxen auffallen derweise keine Feuerwehr besitzt. * Verwundet uod eine Million geerbt. Der Ingenieur Esch in Prag, der als Reserveleutnant auf dem südlichen Kriegsschauplätze weilte, ist dort schwer verwundet worden. Gleichzeitig mit dieser Meldung langte aus Newyork an den Vater des Offiziers telegraphisch die Nachricht ein, daß ein Onkel des verwundeten Offiziers diesem eine Million Kronen hinterlassen hat. Depeschen vom 24. September. Berlin. Zum Stande der Schlacht auf dem westlichen Kriegsschauplätze sagt der Lokalanzeiger: Eine vollständige Ruhe ist demnach nicht einge treten, unsere Offensive nicht gebrochen. Wir werden uns aber noch sür einige Zeit mit Teil erfolgen zufriedengeben müssen. Die Nachricht von dem Erfolg gegen die Sperrforts ist höchst erfreulich, da es sich unl große Forts handelt. Bertin. Auf die Bitten der Academia von St. Luca in Rom um Aufklärung über die Be schädigungen der Kathedrale in Reims schreibt die Königliche Akademie der Künste in Berlin laut „Brl. Tagebl.": Von einer ernsthaften Zer störung kann keine Rede sein. In Löwen sind alle künstlerisch bedeutsamen Kunstwerke erhalten. Wir danken der Academia, daß sie bemüht ist, die Wahrheit zu erfahren. Laut „Brl. Tagebl." rechnet man in maßgebenden Kreisen der Akademie bestimmt mit der Renovierungsmöglichkeit, da vorzügliche Pläne und Abbildungen vorliegen. Hamburg. Der Naiionalliberale Reichstags abgeordnete Dr. Semler ist gestern, 56 Jahre alt, hier gestorben. Er war seit den letzten > Wahlen schwer krank Sein Hauptgebiet war die Kolonialpolitik. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." berichtet aus Zürich: Laut „Rjetsch" habe Graf Witte mit Journalisten Odeffas die Lage Rußlands besprochen. Er sagte, die Lage sei ernst. Die Journalisten sollten alles tun, um die Bevöl kerung auf vielleicht eintretende schwere Nieder lagen vorzubereiten. Esse« a. Ruhr Auf dem Spillenburger Werk der Deutschen Oxhydric-Fabrik ereignete sich gestern ein schwerer Unglücksfall. Durch Explo sion einer Wasserstoff-Flasche kamen 8 Arbeiter umS Leben. Wien. (Amtlich.) Auf dem russischen Kriegs schauplatz wurde in den letzten Tagen, von einigen unwesentlichen Kanonaden abgesehen, nicht gekämpft. Unsere Truppen sind, ungeachtet der andauernd ungünstigen Witterung, in vor züglicher Verfassung. In Serbien ringen unsere Baikanstreitkräfte mit größter Zähigkeit um Erfolg. Sehr wichtige Positionen sind bereits in unserem Besitz. In diesen Kämpfen wurden auch Ge schütze genommen. Der Stellvertreter des Chefs iin Generalstabe: Generalmajor Hoefer. Budapest. Nach einer Meldung des „Pester Lloyd" wurde der französische Komponist Ma- guard als Franktireur erschossen, weil er aus dem Hinterhalt auf deutsche Ulanen feuerte und zwei von ihnen getötet hatte. Amsterdam. Die Zeitungen sind voll von dem Rettungswerk des Dampfers „Titan". Die Stelle, wo die drei Kreuzer in Grund gebohrt wurden, befindet sich 25 Grad 20 Minuten nörd licher Breite und 3 Grad 26 Minuten östlicher Länge. Es war etwa 30 Meilen nordöstlich von Waterweg Die Vernichtung der drei eng lischen Kreuzer macht hier unverkennbaren Ein druck, da man geglaubt hatte, daß die deutsche Flotte zur Untätigkeit verdammt sei. Rotterdam. Zu dem Erfolg des deutschen , Unterseebootes in der Nordsee schreibt der „Rotterd. Courant": „Jenes kühne Unternehmen werde in Deutschland das Vertrauen in die Flotte stärken und das Bewußisein beleben, daß jene Flotte, wie schwach sie auch den ver einigten französischen und englischen Flotten gegenüber sein mag, dennoch nicht vernichtet werden kann und daß der Feind manche Feder lassen muß." Rotterdam. Zwei englische Luftschiffe vom Astra-Torres-Typ haben den Kanal überflogen und den Weg nach dem englischen Hauptquartier in Frankreich eingeschlagen. Lando«. Der Bericht des Vizeadmirals Pateyb von der australischen Marine bestätigt, daß das Unterseeboot 1", eines der größten und modernsten Unterseeboote der englischen Marine, mit 34 Mann Besatzung gesunken ist. Es hatte einen Torpedosender und zwei Kanonen an Bord, 1" gehörte zu den Unterseebooten, die England für die australische Flotte gebaut hatte. Es war im vorigen Jahre vom Stapel gelaufen. öovdon. Die „Times" veröffentlichen einen Brief, in dem anerkannt wird, wie die Deutschen für die englischen Verwundeten sorgen. Es scheint ein besonderer Befehl ergangen zu sein, diese mit höchster Sorgfalt zu behandeln. — (Eine solche Anordnung ist nicht ergangen: alle Kriegsge fangenen werden in Deutschland gut verpflegt.) Rom. Die Vernichtung der großen englischen Kreuzer durch ein deutsches Unterseeboot hat hier und in der Umgebung großen Eindruck gemacht. Man geht kaum fehl, wenn man sagt, daß dieser Erfolg zur See für die Bewertung der deutschen Machtstellung durch die italienische Bevölkerung Häher anzuschlagen ist als die bisherigen bedeu tenden Siege zu Lande. Daß die deutschen Ar meen zwar Fähigkeiten zum Siegen haben, wurde hier nie bezweifelt, daß aber auch die Flotte in einer derartigen Weise England überhaupt zu schaden imstande ist, hat man hier nie geglaubt und deshalb wird hier der Erfolg zur See in ganz besonderer Weise «ingeschätzt. Rom. „Giornale d'Jtalia" meldet aus London: Auf Drängen Englands lehnten die Verbündeten das japanische Angebot, auf der transsibirischen Bahn eine halbe Million japa nischer Soldaten nach Europa zu werfen, ab. Namentlich den Londoner Kreisen seien die Ge- fahren einer mongolischen Intervention im euro päischen Kriege klar geworden. Kirchennachrichteu. Parochie St. Trinitatis Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Parochie St. Christophori Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag, den 24. September, abends 8 Uhr Kriegs- bctstunde in der Kirche. Von Oberlungwitz. Freitag, den 2b. Sept., oorm. tt Uhr Wochenkommnnion. Herr Pastor Schödel. Von Gersdorf. Donnerstag, den 24. September, abends 8 Uhr Kriegs» betstpM,.in, dkx Kirche. Von Ursprung. Freitag, den 2b. September, abends halb 6 bis halb 7 Uhr .KriexMetstunde. Von Wüstenbraud. Donnerstag, den 24. September, abends /,9 Uhr Bibel- stunde der lanveskirchlichen Gemeinschast im Pfarrhause. Freitag, den 26. September, vormittags 10 Uhr Wochen kommunion. Herr Pfarrer Hartung-Mittelbach.
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