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Boni Gemeinderat zu Gersdorf. 12. Sitzung vom 16. September 1914. Anwesend 19 Mitglieder, 2 sind durch Teil nahme am Krieg gehindert, der Sitzung beizu- wohnen. 1. Die Registranden-Einträge wurden durch Beriefen zur Kenntnis gebracht. — 2. Der Güter tarif der elektrischen Straßenbahn soll einige Ab änderungen erfahren und für Expreßgut» und Gepäckbeförderungen ist Herabsetzung der Preise in Aussicht genommen. Die Aenderungen und Neuerungen wurden gutgeheißen. — S. Für die StaatSsteuer-EinschätzungSkommission wählte man auf die Jahre 1915/1916 die bisherigen Mit glieder Herren Zimmermann Paul Bonitz, Handels mann Tarl Petzold, Invalid Carl Steg und Guts besitzer Emil Rabe. AIS Stellvertreter sind gewählt die Herren Gutsbesitzer Louis Günther, Privat, mann Max Brunner, Lagerhalter Richard Jakob und Kassierer Ernst Stark. — 4. Herr Gemeinde- ältester Obel gab einen ausführlichen Bericht über die bisherige Tätigkeit des Kassenauöschufses bei Unterstützungen der Kriegerfamilien. Das Kollegium nahm hiervon Kenntnis und erklärte zu den getroffenen Maßnahmen sein Einverständ nis. — 5. Zur ev. Aufnahme eines zinslosest DarlehnS vom Staate in Höhe von 20000 Mark zur Ausführung von Notstandsarbeiten, Unter stützungen von Familien usw. erteilte der Ge- metnderat seine Zustimmung. — 6. Beschlüsse des Sparkassen-Ausschusses: Die Beleihung von zwei Zweifamiliey-Wohnhäusern mit je 5000 Mark wurde unter den vom Sparkassen-Ausschuß oor- geschlagenen Bedingungen genehmigt. Der Ge währung eines Handdarlehns in Höhe von 3000 Mark bis 31. Dezember 1915 und 5 Prozent Verzinsung stimmte man zu. Die Zeichnung einer Kriegsanleihe wurde dem Sparkaffen-Aus- schuß überlassen. Kenntnis nahm man von der Mitteilung, daß die Zeichnung für die Kriegs kreditbank geschloffen ist Einer weiteren Kapital anlage von 10000 Mark stimmte man nur be dingungsweise zu. — 7. berichtete Herr Gemeinde vorstand Scheunemann über das neuerrichtete Spritzenhaus im Unterdorfe. Die Abrechnung wurde anerkannt und die geringen Mehrkosten bewilligt. Die Uebergabe an die Feuerwehr erfolgt durch den Herrn Gemeindeoorstand Zur Einfäedigung des Grundstückes sollen 40 lfde. Meter Lattenzaun und etwa 12 Meter Stengel- zaun errichtet werden. — 8. Falls eine Ver- billigung eintritt, will man von dem jetzigen Vertrag einer Unfallversicherung für die Feuer wehr zurücktreten und sich einem empfohlenen Gemeindeversicherungsverband anschließen. — 9. Der Jahresbeitrag an den Unterstützungsfonds für entlassene Blinde wurde von 3 auf 10 Mark bis auf weiteres erhöyt. — 10. Die Beschluß, fassung wegen Beitragsleistung an die National, stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen wurde bis aus weiteres vertagt. — 11. nahm man Kenntnis, daß das Aufnahme gesuch eines hier lebenden Oesterreichers in den sächs. Staatsuntertanenverband abgelehnt worden ist. — 12. Die schon im Frühjahre in Aussicht genommene Beschleusung von Schulzes Ziegelei, weg soll, nachdem eine Einigung unter den an grenzenden Besitzern zustande gekommen ist, zur Ausführung kommen. Um Arbeitslose zu be schäftigen, soll diese Beschleusung jetzt als Not- standsarbeit auSgeführt werden. Auch sollen 100 adm Straßensteine bestellt und von hiesigen Arbeitern geschlagen werden. Zwei Wetten. Roman von O. Elster. 43 Fortsetzung. (Nachdruck verboten). Tief aufatmend erhob sie sich, drückte Mari annens Hände und sprach mit bebender Stimme: „Ich danke dir Marianne — ja, es ist etwas Wunderbares geschehen, und daß ich dieses Wunderbare erleben durste, das hat mich zu einer anderen gemacht, das hat mir die Welt in einem anderen, schönen Lichte gezeigt. Ich will ein anderes, ein glücklicheres Leben beginnen; aber du, Marianne, du mußt bei mir bleiben, mich mit deinem sanften Wort aufrecht erhalten und mich stark machen, wenn mich die alten Zweifel wieder überwältigen wollen." „Wird der Graf jetzt damit einverstanden sein, daß ich bleibe?" fragte Marianne schelmisch. „Darf jetzt noch eine dritte Person neben, zwischen euch stehen, Edith?" Mit erstaunten, erschrockenen Kinderaugen blickte Edith sie an. Dann flammte plötzlich eine dunkle Glut in ihren Wangen empor, stürmisch umarmte sie Marianne und eilte davon, ihre scheue, emporkeimende Liebe selbst vor den Augen der Freundin verbergend. Marianne schaute ihr lächelnd nach. All mählich jedoch verschwand dieses Lächeln und machte einem trüben, nachdenklichen Ausdruck Platz. Ja, Edith war glücklich — sie hatte mit kräftiger Hand die Vergangenheit von sich ge schoben, sie hatte einen Schritt gemacht zwischen sich und der Vergangenheit, und das große Wagnis war gelungen, die Schatten der Ver gangenheit sanken mehr und mehr nieder und der junge Tag eines neuen Glückes stieg strahlend empor. ' Und Marianne? Hatte die Vergangenheit auch über ihr Leben die Macht verloren? Würde sie fähig sein zu neuem Glück, zu neuer Liebe, zu neuem Leben? Auch sie hätte ja mit den Erinnerungen an die Vergangenheit brechen, eine schützende Mauer zwischen sich und der Vergangenheit errichten und ein neues Leben beginnen können. Aber sie schauderte davon zurück! Mit allen Fasern ihres Herzens hing sie an der Vergangenheit, an den Erinnerungen ihrer Jugend, an der Liebe ihrer ersten Mädchenjahre, und selbst die Ent täuschung, die Schmerzen, die Leiden, welche ihr diese Liebe gebracht, hätte sie um alle Schätze der Welt nicht missen mögen. In dieser einsamen Stunde, wo sie auf ein neu erblühendes Glück sah, erkannte sie so recht, daß ihr selbst kein neues Glück blühen konnte, es sei denn, daß das Vineta ihres Herzens wieder aus den Fluten der Vergangenheit empor tauchte. Noch klangen die Töne der versunkenen Glocke in ihrem Herzen nach, noch sah sie die lieben Erinnerungen mit Märchenaugen, mit sanftem Lächeln an, noch lebten die füllen Wünsche, die heimlichen Hoffnungen in der Tiefe ihres Herzens, wie die versunkene Stadt mit ihren Türmen und Häusem, mit ihren füll durch die Straßen wandelnden Menschen in der Tiefe des Meeres. Und doch — wenn sie auf die Vergangenheit zurück blickte, wenn sie in die Zukunft schaute, welche Früchte hatte ihr Leben getragen? Sie hatte sich bemüht, zwischen Edith und ihrem Gatten zu vermitteln, aber wäre der Ausgleich nicht auch ohne ihr Dazwischentreten gekommen? Hätten sich die Gatten nicht auch ohne sie gefunden? Sie erschien sich so nutzlos, ihr Leben so zwecklos, daß sie fast bereute, ihren Entschluß, Edith zu verlassen, geändert zu haben. Was sollte sie noch hier, da das Glück eingekehrt war? Sie war den Glücklichen nur im Wege — sie verhinderte das stete, trauliche Zusammen sein der Gatten — sie konnte nichts mehr nützen, nichts mehr helfen, und deshalb wollte sie fort, wieder arbeiten, sich wieder in den Kampf mit dem Leben hinauswagen — vielleicht vergaß sie dann nach und nach, daß sie einst gehofft hatte, glücklich zu werden. Als sie in diese schwermütigen Gedanken versunken am Fenster stand, trat ein Diener ein. „Gnädiges Fräulein — es ist Besuch für gnädiges Fräulein gekommen. . ." „Besuch für mich?" Sie erschrak: sollte Herr von Platen schon heute — Rasch griff sie nach der Karte, die ihr der Diener reichte. „Arthur von Warnstedt, Hauptmann . . ." las sie und ein leichter Iubelruf entschlüpfte ihren Lippen. „Mein Bruder " Sie eilte an dem Diener vorüber und im nächsten Augenblick lag sie in den Armen Arthurs. „Arthur — mein lieber, guter Bruder, welche Ueberraschung . . ." Zärtlich küßte Arthur von Warnstedt die Schwester und strich ihr über das wellige blonde Haar. „Ja, Schwesterchen", sagte er lachend, „es sollte auch eine Ueberraschung für dich sein. Ich hätte dir ja meine Ankunft vorher anzeigen können, aber ich wollte mir die Freude nicht verderben, dich in meiner neuen Würde als Generalstabsoffizier und Hauptmann zu über raschen." Gchlachtbtehmartt t» Schlacht- »atz Viehhafe zu Theumitz am Ll. Eeptbr. 1914. Austrieb: 74 Ochsen, 65 Bullen, 47 Salben, 410 Kühe, — Fresser, 246 Kälber, 893 Schafe, 21VS Schweine, zusammen 3928 Tiere. Bezahlt in Marl für 50 st? Lcbr-d.! Schl-qt. «-wicht Ochsen Bullen Kalben Kühe Fresser Kälber Schafe Schweine *) 1. vollfleifchiar, auSgemäst., Höch sten Echlachtwert. btS z. 6 Jahr 2. junge, fleischige nicht auSae 3. mäßig genährte junge — gw genährte ältere 4. gering aenährte jeden Alter! 1. vollfleischige, ausgewachsen, höchsten GchlachtwerteS . . 2. vollfleischige, jüngere . . 3. mäßig genährte jüngere unt gut genährte ältere . . . 4. gering genährte .... 1. vollfleischige, auSgemäst. Kal ben höchsten SchlachtwerteS 2. vollfleischige, auSgemäst. Kühl höchsten GchlachtwerteS bis zr 7 Jahren M. M. 48 84-85 ! t1-43 78-82 36-38 231-3- 72-76 68—70 45-46 40 4t 80-82 77-79 36-37 31-32 73 -75 70-71 46 82 83 40-42 77 80 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben id -86 72-75 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben .... 28 30 5. mäßig u. gering genährte Kühe und gering genährte Kalben 22-24 Gering genährtes Jungvieh im Alter von 3 Monaten bis zu einem Jahre 1. Doppellender 2. beste Mast- und Saugkälber 3. mittl. Mast- u. gute Saugkälber 4. geringe Kälber 1. Mastlämmer u. jüngere Mast hammel 2. ältere Masthammel . . . 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) . . . 1. vollfleischige der fein. Raffen und deren Kreuzungen im Aller bis zu 1'/- Jahren . . . 2. Fettschweine 3. fleischige 4. gering entwickelte .... 5. Sauen und Eber .... 55 -56 43 -52 12 46 44 18 42 28 36 57-58 58-60 55—56 53-54 50—54 85-70 55-60 89 9) 80 87 7 b 82 85 83 91 67-86 57 -58 53 60 55 56 53 54 bO 54 *) Die Lebendgewichtspreise bei Schweinen verstehen sich unter Gewährung von 20 Prozent Tara. Unter Schlachtgewicht ist bei Schweinen das Gewicht einschließ lich des Schmers zu verliehen. Geschäftsgang: Kälber schlecht, Schafe schlecht, Schweine langsam Ueberstand r Rinder 50, davon Ochsen 1, Bullen —, Kühe 44, Kalben 5. Kälber 85, Schafe 23», Schweine 19. „Schickt Zeitungen ins Ausland" Porto bis 50 8 5 Pfg., für jede weiteren 50 F 5 Pfg. mehr. 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