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» * Allerlei Kurzweil. * « Lill-cr-IeitSRß Nr. 40. Redaktion, Druck und Verlag von Horn L Lehmann, Hohenstein-Ernstthal. 19l4. Den deutschen Mädels Ohmann. (Nachdruck verboten.) und die große Masse der Inder immer noch der Meinung war, daß England in der Lage Des Der DeS Des Des Deutsches Mädel, nun hör' mal zu, Ein Lied soll dir erklingen, Stell' in die Truh' die Bänderschuh' Und laß dein Singen und Springen. Deutsches Mädel, nun gib mal acht: Mit Tanz und Spiel ist's jetzt vorbei, Der böse Feind kam über Nacht, Die Welt ist Krieg und KriegSgeschrei. Deine Brüder stehen alle im Feld, Dein Vater nahm die Wehr zur Hand, Jeder ein Streiter, jeder ein Held: Mit Gott für König und Vaterland. Rätselecke. Rätsel. Du freust dich, Steh ich vor dir, Du scheuest mich, Stehst du vor mir. Betrachtet eurer Gegner Schwächen Und lernt, am bestell euch zu rächen, Das eig'ne Unkraut auszustechen! Von Karl Allgemein rechnet man im deutschen Volke darauf, daß durch einen Ausstand Indien, diese wertvollste Kolonie Englands, gegen den feisten John Bull sich erhebt. Nun bislang haben sich ja auch schon genug Anzeichen bemerkbar i innerung hat. Dieser Aufstand nahm am 10. Mai 1857 zu Mirat, der Hauptstadt der gleich namigen indobritischen Nordwestprooinz Mi rat, ihren Anfang und zwar mit der Ermor dung der englischen Offiziere und ihrer Ange hörigen durch die Sipahi. Die Kunde hiervon verbreitete sich damals rasch durch ganz Indien und überall erhob sich die indische Bevölkerung, erhoben sich die eingeborenen Regimenter. Nur dadurch, daß die aus Berg stämmen des Himalaya gebildeten Regimenter den Engländern treu blieben, wurde erreicht, daß schon im Herbste 1857 der Ausstand teil weise unterdrückt war. Als dann Ende 1857 aus Europa massenhaft Verstärkungen ein trafen, konnte ganz energisch gegen die auf rührerischen Stämme vorgegangen werden und Ende 1858 konnte England nach erfolgreichen aber sehr schweren Kämpfen den großen Auf stand als niedergeschlagen erachten. Nach dieser Zeit entwickelte sich Handel und In dustrie in ganz enormer Weise, wurde In dien, dessen Gebiet so groß ist wie ganz Europa ohne Rußland, das 4668820 Quad ratkilometer faßt und eine Einwohnerzahl von mehr als 315 Millionen, also fast die fünfi Dreisilbige Scharade. Gar unentbehrlich scheint sie dir, Doch ward von Menschen sic erfunden. Bald liebst du sie, bald fluchst du ihr, Doch bist du stets durch sie gebunden! Wer hätte meine Zweiten nicht? Ob er es weiß, ob unbewußt, Aus Haß, aus Liebe oder Pflicht, Sie alle sinds, selbst Leid und Lust, Sie alle meine zweiten bilden, Mit strengem Einfluß oder mildem. Das Ganze dient zur Sicherheit der Ersten, Meist von Metall wirds wohl so leicht nicht bersten. Silbes-Rätsel. Mein Erstes erscheint in verschiedener Gestalt, Auf Straßen, im Feld, Gebäuden und Wald, Als schmucke Zier selbst bei Jung und Alt, Mein Zweites dienetzuSchutz.zuStützeund Halt, Besonders Menschen, die an Jahren schon alt. Der Jäger aber mein Ganzes verfolgt mitGewalt. Homonym. Wer da gefehlt, der fürchtet mich, Doch wer da hungert, freuet sich, Werd' ich ihm aufgetragen, Und wird es mit mir wagen. Vilber-Rätsel. Dreifilben-Rätsel. Die erste kann man sich gar oft erlauben, Doch ist nicht immer dieses recht und gut; Die letzten zwei beherrschen Land und Luft und Wasser, Sind zart, doch oft von großem Mut. Das Ganze ist nie ernst und bös zu nehmen, Und wer es ist, der braucht sich deß nicht schämen. Scharade. Die ersten zwei zu finden Wär' heutzutage schwer, Und ihres Gleichen schwinden Auch leider immer mehr. Aus grauer Vorzeit Tagen Sind sie uns wohl vertraut, Aus Märchen und aus Sagen Ihr stolzes Bildnis schaut. Für Ehre, Schönheit, Tugend Entbrannten sie im Streit — Wie liegt der heut'gen Jugend Das doch so weltenweit! Die dritte Silbe nennet Die beste Eigenschaft, Die man bei Menschen kennet — Mehr wert noch als die Kraft. Wenn euch das Ganze eigen, So laßt die Klagen sein; Statt Trübsal stets zu zeigen, Sollt ihr euch dessen fren'n! Deukfprüche. Aus deinem Auge wisch' die Trän', Sei stolz und laß die Klage; Wie dir wird's manchem noch ergch'n Bis an das Ende der Tage. Der Oberförster war von diesen Worten tief bewegt. „Herr Baron, ich möchte von Herzen mein ganzes Leben Ihrem Besitz weihen, aber ich fürchte, meine Stellung hier in Dorungen wird unhaltbar werden". Der alte Baron lachte grimmig auf: „Weil Ihre liebe Frau und Sie von den Bekehrungs oersuchen meiner Schwiegertochter nichts wissen wollen, meinen Sie? Lassen Sie die Renia das Blaue vom Himmel Herunterschwatzen. Sie bleiben". „Auch dem Herrn Rittmeister bin ich nicht sympathisch", fuhr der Oberförster fort. „Lassen Sie den Feodor schel blicken, ist mir egal", polterte der alte Herr. „Es war sehr brav von Ihnen, daß Sie sich nicht von ihm verleiten ließen, aus der Gutskasse Gelder zur Bezahlung seiner Schulden zu nehmen. Mag er Spielschulden machen, wo er will, bis zum Halse in Wucherklauen stecken, ich zahle nichts. Ge rade so wenig für die verschwenderischen Launen seiner Frau". " Der Oberförster machte ein sehr ernstes Ge sicht. „Herr Baron, ich habe Ihnen noch ein Die Kosaken kommen. Von Leopold Sturm. (Nachdruck verboten.) Hinter Kiew, im echtesten Rußland, lag die große Besitzung des Barons Dorungen, dessen Vater aus den baltischen Provinzen nach Zen- tral-Rußland ausgewandert war. Der bejahrte Herr schaute unzufrieden aus dem Fenster seines Arbeitszimmers auf die von Menschen erfüllte Landstraße und wandte sich dann an den statt lichen Mann im grünen Rock, der mit mehreren Büchern unter dem Arm zur Seite stand. „Da läuft mir jetzt die Sippschaft fort, weil in der Kreisstadt der Wundermann Dimitri seine Reden hält! Mit dem Kantschu sollte man da zwischen schlagen und den Kerl ein paar Mo nate bei Wasser und Brot einsperren! Aber das darf man ja nicht", lachte der Baron verächtlich, „dieser Tagedieb kommt mit hohen Empfehlun gen aus Petersburg, wo er ein Mitglied des Kaiserhauses gesund gebetet haben soll. Faxen macher! Sie gebrauchen die Leute dringend zur Arbeit, lieber Oberförster, und da rennen sie hin." „Verzeihung, Herr Baron", erwiderte Ober förster Gerdau, „ich hätte die Leute schon zurück gehalten, aber der Herr Rittmeister befahl mir ausdrücklich, sie gehen zu lassen. Ich wollte Ihnen noch Mitteilung machen, aber die gnädige Frau rief ihnen zu: „Lauft, lauft, Leute, zu dem Wohltäter Dimitri, der heilt Eure Seelen und Eure Körper!" Und da waren sie nicht mehr zu halten!" Baron Dorungen stieß einen Stuhl mit solcher Heftigkeit auf den Erdboden, daß die Scheiben klirrten: „Zum Henker nochmal, wie kommt meine Schwiegertochter dazu, ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts angehen! Nur mein Sohn Feodor bildet sich von Jahr zu Jahr mehr zum Moskowiter aus. Seine Frau und die Garnisonjahce in Petersburg sind ihm schlecht bekommen. Und was erreicht er mit all' dem Katzebuckeln? Der Generalgouverneur in Kiew gibt doch keine Ruhe, bis unser guter Balten name Dorungen durch das verrückte Russisch unkenntlich gemacht ist. Die Kerls sind die wahren Hundeseelen geworden. Wenn ich an die alte Generation denke! Die Balten gaben Rußland die besten Generale und Staatsmänner. Mein Vater wurde vom Zaren Nikolaus, der doch gewiß ein Vollrusse war, gebeten, Kultur in diesen Bezirk zu bringen, und wir Dorungen haben etwas geleistet. Aber heute trampeln die Moskowiter beinahe auf uns mit den Füßen herum, und, was das Schlimmste ist, mein eigen Fleisch und Blut macht mit. Aber so lange ich das Heft in der Hand habe, geht es nach mei nem Willen. Verstanden, lieber Gerdau? Sie allein sind mein Vertreter, und wenn mein Sohn oder meine Schwiegertochter Ihnen etwas vor schreiben wollen, so sagen Sie nitschewo. Ich werde mir gerade von dem Feodor und seiner Frau meine Leute und meinen Besitz verludern lassen! Was Sie mir wert sind, weiß ich. Was mein Sohn und meine Schwiegertochter, das weiß ich leider auch gut genug! So, und nun schenken Sie mir, bitte, ein Glas Rotwein ein und bedienen Sie sich selbst. Auf gute Verrich tung und daß wir noch recht lange zusammen arbeiten dürsen. Bin ein getreuer Untertan des Zaren, aber darum wünsche ich doch, daß wir noch viel mehr Deutsche, wie Sie es sind, ins Land bekommen." Dorothee Goebels r. Englands Furcht vor Indien. sein könne, sein indisches Besatzungsheer durch mehrere hunderttausend Mann zu verstärken. Wenn gegenwärtig sich noch keine größere Er hebung bemerkbar gemacht hat, so beruht dies einerseits darauf, oaß ganz Indien mit Be richten überschwemmt wurde, die die indische Bevölkerung in den Glauben versetzten, daß Deutschland von Engländern, Franzosen und Russen bereits so aut wie vernichtet sei, an dererseits darauf, daß man in Indien noch immer dar klägliche Ende des großen Auf standes in den Jahren 1857 und 1858 in Er- zemacht, daß Indien nicht mehr gewillt ist, ich von England aussaugen zu lassen. In )en letzten Jahren sind schon genügend Auf- tandsversuche gemacht worden, um das eng- ische Joch abzuschütteln, allein sie konnten mmer noch rechtzeitig unterdrückt werden, da ie meistens nur kleineren Umfanges waren Weiß keiner, ob er wiederkehrt, Und geh'n doch alle in Schritt und Tritt, Kämpfen und Sterben für Haus und Herd, Deutsches Mädel, und — für dich mit! Deutsches Mädel, und was tust du Bei all' dem Jammer und all' der Not? Stehst du zur Seite und siehst nur zu, Und weinst dir klagend die Augen rot? Wisch' deine Tränen ab geschwind, Die Tränen magst du dir später gönnen, ' Jetzt brauchen wir Herzen, die tapfer sind, Und brauchen Hände, die helfen können. Rätsels: Handel — Händel. Scharade: Rittersporn. Des LoaogriphS: Saul — Sau. Der dreisilbigen Scharade: Schmetterling. Gleichklangs: Faust. Scherz-RätselS: Besten — Bestien. Bilder-Rätsels: Billetschalter. (Auflösungen in nächster Nummer.) AuftSsunge« aus Nummer 39. Sonntag, de« 4. Oktober 1V14 41» Jahrgang Nr S3S leigsi'wr^ L Kakel' Uarkt, ^0^6 Sssts uncl billissts SsruAsqusIIs kür kloilie^loifo Konfektion o Kfau1au88tat1ungsn ^8liing8au88lattungon ° ° o kofoi'm-ksUZloilvn. le. S3. 7« ., «» »r. 422. 6rö8«1v 8psl»v^Irt»ek»ft mit slgsnee ZokILokteesI, Viivkvrsl unit NonRtoeel. ^öotisntl. llmsstr cs. 7 LuUso, SO Lobvsins, 1b LLIbsr. ?sr»onu>: v». 78 ^srsouvu. s poi-Tellan-^akelxesckini-e f 1'bom«-S'»drL»ts : i<si8i3ll 8t. l-ouis KüOlisn-Qamitul-sn ^3tt66§68O^ll'»'6 in grosser ! k. I^ouis Kaumann, Lkemnilr, - x;sxsv Hal8-uoä dlüssvlvicivv , ZW tsusovclks.ok bsvLkrt. ftie K,tlim«lsl<t«n<ts imanttmkrtlok. Leospstts xrstis unä I8rsatrt»ils rn Orixinalprsissn. H«ruLULU SkvuLuit« Oturnrx. ^,rsn. Xeonsn8tes88e 17. larrorä's Inkalator B m«««» MockoU