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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191409303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140930
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-30
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.09.1914
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19. Armeekorps (zu dem bekanntlich auch der hiesige Bezirk gehört) noch keine Verordnung er- gangen. *— Lie Verlustliste «r. 3» »er sächsisch«« Armee verzeichnet wieder eine größere Anzahl Namen aus hiesiger Gegend stammender Krie ger. Es werden aufgeführt: Reserve-Jnfanterie- Regiment Nr. 101: Müller IV, Max Alfred, auS Hohenstein-Ernstthal 's; Fankhänel, Max Otto, aus Bernsdorf, leicht verwundet (beide von der 10. Kompagnie). Hoppe, Franz Hugo, Unter offizier, aus Hohenstein-Ernstthal, verwundet; Koehn, Robert Ernst, aus Lichtenstein, verwun det; Dost, Paul, Gefreiter, auS Oberlungwitz, verwundet (sämtlich von der 11. Kompagnie). Morgenstern, Friedrich Martin, aus Hohenstein- Ernstthal, verwundet; Tischendorf, Otto Moritz, aus Kuhschnappel, verwundet (sämtlich von der 12. Komagnte). — Infanterie-Regiment Nr. 104: Gerber, Karl, Unteroffizier, auS Ltchtenstein-C., leicht verwundet (vom Stab des 3. Bataillons). Kunz, Ernst Richard, Reservist, aus Kirchberg, lricht verwundet; Riedel, Wilhelm Karl, Vize feldwebel, aus Hermsdorf, -s; Kretschmar, Ernst Karl, aus Kirchberg, leicht verwundet; Päßler, Arthur Willi, Unteroffizier, aus Gersdorf, leicht verwundet; Richter III, Paul Otto, aus Reichen brand, -s (sämtlich von der 10. Kompagnie). Preußner, Otto Richard, Unteroffizier, auS Sieg mar, leicht verwundet; Butter, Gotthard Fried rich, Reservist, aus Rabenstein, leicht verwundet; Schindler, Friedrich Albert, Gefreiter, aus Erl bach, schwer verwundet; Hübsch, Emil Ernst, Reservist, aus Röblitz, schwer verwundet (sämt lich von der 12. Kompagnie). — Husaren-Regi- ment Nr. 19: Löbel, Bruno Max, aus Pleißa, schwer verwundet; Hofmann, Max Georg, aus Grüna, vermißt; Böhm, Hugo Walter, aus Pleißa, -s. — Feldartillerie-Regiment Nr. 68: Bodenschatz, Moritz William, Kanonier, aus Llchtenstetn-Callnberg, -s; Hofmann, Willi Her mann, Kanonier, aus Hohenstein-Ernstthal, leicht verwundet (von der 2. Batterie). Linke, Hermann, Kanonier, aus Gersdorf, 's (von der 3. Batterie). Nitzsche, Richard, Fahrer, aus Grüna, verwundet (von der 4. Batterie). Fritzsche, Georg, Kanonier, aus Hohenstein-Ernstthal, schwer verwundet (von der 6. Batterie). — Feldartillerie-Regiment Nr. 78: Weise, Rudolf Bernhard, Kanonier, aus Hohenstein-Ernstthal, schwer verwundet (von der 5. Batterie). *— Die Zahl der FelbabouaemeatS auf unsere Zeitung beträgt zzt. 76 — ein Zeichen, daß die von uns getroffene Einrichtung sich großer Beliebtheit erfreut. Wer den bevor stehenden Monatswechsel benutzen will, seinen Angehörigen im Felde das Heimatblatt regel mäßig zugehen zu lassen, wolle die genaue Adresse ungesäumt in unserer Geschäftsstelle an geben. Der Preis beträgt für den Monat nur 50 Pfennige. *— Adressevangabe aus Keldprstsenbungeu. Die mehrfach beklagten Mängel in ver Bestellung von Feldpostsendungcn sind, wie der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg ausgeführt hat, vielfach auch auf unzureichende Adressenangabe zurückzu führen, und deshalb sei wiederholt darauf hin gewiesen, daß für die richtige Bestellung einer Feldpostsendung notwendig sind: Armeekorps, Division, Regiment, Bataillon, Kompagnie (od. Eskadron, Batterie, Kolonne). Jeder und jede, die einen Feldpostbrief absenden, müssen sich noch einnial im letzten Augenblicke vergewissern, ob diese Angaben alle richtig ge macht worden sind! *— KriegSverficheroug für den Todesfall im Kriege 1914. Wie bekannt gemacht wird, ist bei der Mobiliar- (Fahrnis-) Versicherung der Königlichen Landesbrandversichrrungsanstalt auf Beschluß des Berwaltungsausschusies und mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern für den jetzt entbrannten Krieg vor allem im Interesse der Angehörigen der gefallenen deutschen oder österreichisch-ungarischen Kriegs teilnehmer eine Kriegsversicherung auf Gegen seitigkeit eingeführt worden. Die Versicherung erfolgt durch Erwerbung von Anteilscheinen durch den Kriegsteilnehmer selbst, Angehörige oder dritte Personen. Jeder Anteilschein lautet auf 10 Mark Die Versicherungsbeiträge der den Krieg überlebenden Personen werden auf die Anteilscheine der im Kriege gestorbenen Kriegs teilnehmer gleichmäßig ohne jeden Abzug verteilt. Es dürfen für 1 Person mehrere Anteilscheine, jedoch nicht mehr als 20, entnommen werden. Die Gewerbekammer Chemnitz weist auch ihrer seits die von ihr vertretenen Handwerker und Gewerbetreibenden auf die Bekanntmachung der Brandoersicherungsanstalt, betreffend die Kriegs- Versicherung, hin und gibt ihnen anheim, für ihre Arbeiter und Angestellten, soweit tunlich, von der Versicherung Gebrauch zu machen. *— Gewaltige Leistungen unserer Eisen bahnen. Wie der „Köln. Ztg." von zuverlässiger Seile mitgeteilt wird, wurden allein im Eisen- bahndireklionsbezirk Köln während 19 Mvbil- machungstagen über fünf Rheinbrücken westwärts über 26000 Militärzüge befördert. Diese Züge schafften über zwei Millionen Soldaten und die zu ihnen gehörigen Geschütze, Pferdematerial, Bagage, Munition, Proviant usw. zur Grenze. * Hohenstein-Ernstthal, 29. Sept. Auf dem hiesigen Güterbahnhof werden Sendungen an Militärpersonen und an Truppenteile nur noch bis heute Dienstag abend angenommen. Die Annahme derartiger Sendungen wird dann bis auf weiteres eingestellt. *— Zwei weitere Ritter de- Eiserne« Kreu-eS. Mit dem Eisernen Kreuz konnten jetzt wieder zwei aus unserer Stadt stammende Krieger ausgezeichnet werden, und zwar der Unteroffizier im Landwehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 106 Herr Willi Dalheimer, auf der Oststraße wohnhaft, und der Soldat im Reserve-Jnfanterie- Regiment Nr. 106 Herr Max Hochmuth, auf der Karlstraße wohnhaft. Beide Krieger haben die Auszeichnung für Tapferkeit und Mut, die sie bei nächtlichen Patrouillen zeigten, erhalten. *— Die ersten Liebesgabe» au unsere Truppeu verteilt. AuS Düsseldorf schreibt man unterm 23. September: „Die ersten Liebesgaben trafen am Montag nachmittag an der Front der West armee bei Reims durch die Automobilkolonne des Bezirksvereins vom Roten Kreuz für den Regierungsbezirk Düsseldorf ein. Die Gaben wurden bei mehreren in Feuerlinie stehenden Korps abgegeben. Von den die Kolonne begleitenden Herren wurde festgestellt, mit wie warmem Dank diese Gaben angenommen wurden, aber auch, wie groß das Bedürfnis ist, das hier dringend der Befttedigung harrt. Bei der einsetzenden un günstigen Witterung sind vor allen Dingen warmes Unterzeug, Decken und Verbandszeug vonnöten. Wurst, Schinken und in erster Linie Zigarren, sowie Tabak in allen Formen werden von den Kriegern sehnsüchtig erwartet und mit Jubel begrüßt. Wer die Anstrengungen und Entbehrungen gesehen hat, die unseren Kriegern in der vordersten Linie auferlegt sind, dem er scheinen selbst die größten Opfer, die die Zuhause gebliebenen bringen, gering, und betrachtet eS als unbedingte Pflicht der ganzen Bevölkerung, die Sammlung von Liebesgaben unter Einsetzung aller Kraft in größtem Umfange zu betreiben. Wenn dann noch die mit erheblichen Schwierig keiten verbundene Heranbringung der Gaben an die Bedürftigsten, d. h. in der Feuerlinie stehen den Truppen, zufriedenstellend eingerichtet ist, wird diese Tätigkeit unseren Braven über manche Stunde hinweghelfen." Möchten diese Worte zu aller Herzen dringen, damit immer aufs neue reiche Gaben der Liebesgabenstelle im Rathause, Zimmer Nr. 7, zufließen. 8k. HermSdorf, 29. Sept. Die Verlustliste Nr. 20 der sächsischen Armee verzeichnet unter den Toten auch den Namen des von hier stammenden Vizefeldwebels Wilhelm Karl Riedel der 10. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 104 (Chemnitz). Der Gefallene ist am 6. April 1884 hier als Sohn des Bahnwärters Ludwig Riedel geboren; die Eltern sind aber bereits Anfang der 1890er Jahre von hier fortgezogen. * Lichteustein-C, 29. Sept. Der Leichnam des auf dem westlichen Kriegsschauplätze gefalle nen Fürsten Otto Viktor von Schönburg-Walden burg traf gestern vormittag gegen 10 Uhr auf dem hiesigen Bahnhofe ein. Der Lichtensteiner Kriegerverein hatte an dem Bahnwagen die Ehren wache übernommen. Die Leiche des Fürsten wird heute Dienstag nachmittag 4 Uhr unter Beteiligung hiesiger und auswärtiger Vereine, Korporationen usw. nach der Kapelle des Schlosses überführt, wo für 7 Uhr abends eine Gedächtnis feier bezw. die Beisetzung vorgesehen ist. y. Ursprung, 29. Sept. Den Heldentod fürs Vaterland hat nun auch ein Soldat unseres Ortes erlitten. Der Gefallene ist der Holzdrechsler Friedrich Traugott Paul Schmidt, der bei der 3. Kompagnie des Reserve-Jnfanterie-Regiments Nr. 104 gegen die Franzosen kämpfte. Die Trauerkunde erhielt die Frau des Helden von dem Feldwebel, der die Uhr und das Portemon naie des Gefallenen schickte und auf einer Karte mitteilte, daß er bei einem kleinen Orte in der Nähe Reims seinen Tod fand. Die inhalts schwere Karte enthielt noch den Vermerk des Feldwebels, daß Schmidt seine Pflicht bis zum letzten Atemzuge getan habe. Gleichzeitig über mittelte der Schreiber die letzten Grüße des Ge fallenen an Frau und Kind. Am 7. September schrieb Schmidt noch seinem in Oberlungwitz wohnenden Bruder, daß er bisher in kein Gefecht verwickelt gewesen sei und am 9. September, also zwei Tage darauf, erlitt er den Tod. Außer der Frau und einem K nde trauern die betagten Eltern um den Gefallenen. * Ehemnitz, 29. Sept. Auf der Limbacher Straße ist gestern nachmittag der 43 Jahre alte unverheiratete Geschirrführer Joseph Johann Brusky von seinem mit Sand beladenen zwei- spännigen Wagen herabgefallen und unter den Rädern schwer verletzt liegen geblieben. Im Krankenhause ist der Unglückliche eine Stunde später gestorben. * Sayda i. E., 28. Sept. Am 2. Juli früh 6 Uhr brannten im alten Stadtteil „Plan" 11 Häuser nieder. Unter dem Verdacht, das Feuer angelegt zu haben, wurde damals der Hand arbeiter Georg Müller, gen. „Suppenlob", ver haftet. Derselbe wurde jetzt vom Schwurgericht Freiberg freigesprochen. Von den 11 abgebrannten Häusern sind bereits 5 ziemlich wieder aufgebaut. * Kamenz, 28. Sept. Eine große Freude wurde dem hiesigen Tuchmacher Reinickeschen Ehepaar bereitet. Dessen Sohn Fritz, der im Straßburger Infanterie-Regiment Nr. 105 seiner Militärpflicht genügt, war in einer der ersten Verlustlisten als tot gemeldet worden. Die tiefe Trauer der Eltern verwandelte sich nun aber in große Freude, als der Totgeglaubte unerwar tet, wenn auch verwundet, bei ihnen eintraf. Nach der im Kampfe erlittenen Verletzung war der junge Krieger bewußtlos auf dem Schlacht felde liegen geblieben und vom Regiment abge kommen. Eine Verkettung von Umständen hatte es dann mit sich gebracht, daß er als gefallen gemeldet wurde. * vr««bach i. 28. Sept. Auf dem Heimwege vom Felde glitt die 29jährige Tochter der Gutsbesitzers Krauß im nahen Dorfe Raun, Lina Hulda Krauß, auf dem schlüpfrigen Boden aus, als sie das väterliche Kuhgespann führte. Die Unglückliche geriet unter die Zugtiere und wurde erdrückt. Depeschen vom 29. September. Berlin. Nach einer beim Kriegsministerium eingegangenen telegraphischen Mitteilung des Armeeoberkommandos der 8. Armee liegt ein Original-Befehl des russischen Generals Schilinski vor, in dem vor Benutzung von Brunnenwasser gewarnt wird, da von den Deutschen der bei Koch hergestellte Cholerabazillus mitgeführt werde. — Die Absurdität dieser Beschuldi gung ist so ungeheuerlich, daß man sich wohl mit Recht fragen muß, ob nicht anderseits die russische Armeeverwaltung, die derartige Maßnahmen von Fetndesseite befürchtet, nicht dieselben Mittel der Brunnenvergiftung für sich anzuwenden beabsichtigt. Berti«. Nach den bisher hier eingegangenen Nachrichten ist das Befinden des Prinzen Oskar den Umständen nach befriedigend. Prinz Joachim bewegt sich bereits im Freien ohne Stock. Bertin. Zur Beseitigung der KriegSverwü- stungen in Ostpreußen werden in den nächsten Tagen abermals 2000 Arbeiter von Dresden nach Ostpreußen abgehen. Müache«. Prinz Franz von Bayern, der dritte Sohn deS Königs, Generalmajor und Kom mandeur des zweiten bayrischen Infanterie-Regi ments Kronprinz in München ist bei den letzten Kämpfen am Oberschenkel leicht verwundet wor den und befindet sich auf dem Transport nach München. Wie«. Die „Reichspost" meldet aus Sofia: „Volja", das Organ Ghenadiews, berichtet aus Risch von allgemeiner Gärung in Serbien. Jeder Tag könne einen Aufstand bringen. Abermals haben mehrere Artillerieregimenter gemeutert. Die gesundheitlichen Verhältnisse seien erbärmlich. Die Militärliga verlange vom Ministerpräsidenten Pasitsch Abhilfe. Pasitsch's Stern sei schon im Erblassen. Der König sei stumpf und teilnahms los, der Kronprinz Alexander ratlos. Wie«. Prinz Wilhelm zu Wied, der vor seinen albanischen Abenteuern Rittmeister bei den Gardeulanen in Potsdam war, hatte zunächst in Wien sondieren lassen, ob man dort seine Be teiligung am Kriege in den Reihen des deutschen Heeres billigen würde. Von unterrichteter Seite verlautet, daß dem Fürsten empfohlen wurde, wieder in die deutsche Heeresverwaltung einzu treten. (Vor einiger Zeit hieß es bekanntlich, der Fürst könne nicht in das deutsche Heer eintreten, bevor er formell auf den albanischen Thron ver zichtet habe.) Genf. Das Pariser „Petit Journal" meldet: DaS englische Prisengericht hat beschlossen, die Pacht des H.rrn Krupp von Bohlen-Hallbach zurückzuhalten. Die Pacht war zur Regatta nach Cowes gekommen. Paris. Die französische Regierung erklärt, der Generalissimus Joffre habe auf eine Anfrage bestritten, daß die Kathedrale von Reims zur Aufstellung von Bcobachtungsposten gedient habe. Paris. Es waren, wie jetzt gemeldet wird, zwei Flugzeuge vom Typ Taube, die gestern von Norden kommend Paris überflogen. Der zweite Flieger erschien nachmittags bei Passy und war einem heftigen Gewehrfeuer ausgesetzt. Er hatte nur Zeit, eine Bombe abzuwerfen, weil die aus Jssy les Moulineau herbeigeeilten fran zösischen Flieger Jagd auf ihn machten. Der deutsche Flieger entzog sich durch die Flucht seinen Verfolgern. Paris geriet in begreifliche Erregung und Wut, und überall hörte man die Entrüstung über die Unfähigkeit des eigenen Fliegerkorps, dem es nicht gelingen will, die deutschen Flieger fernzuhalten. Mailand. Nach hier vorliegenden Meldungen stehen neue Kämpfe in Albanien bevor. Obschon der albanische Senat mit großer Mehrheit den Sohn Abdul Hamids, Burhan Eddin Efendi, zum Fürsten gewählt hat, droht Essad Pascha seinerseits mit 12000 Mann auf Durazzo zu marschieren, um seine eigene Thronkandidatur zu verfechten. Mailand. Ein Mitarbeiter des „Petit Jour nals" hatte eine Unterredung mit einem bekann ten französischen Flieger. Dieser sagte u. a. „Die Deutschen haben uns überholt, weil sie ihre Luftflotte vorzüglich organisiert hatten. Die Zahl der Flugzeuge war viel höher, als man annehmen konnte. So konnten die Deutschen von Anfang an einen vorzüglichen Erkundigungs dienst einrichten. Sie beobachteten nachts unsere Stellungen und bei Morgengrauen war die Wir kung ihrer Artillerie furchtbar." Petersburg. Ei« heranSgegebeneS Bulleti« besagt, die deutsche Artillerie beschieße die Festung Ossowiec. Die Festung werde hart verteidigt. Sofia. Das Blatt „Kambana" meldet aus Nisch, daß der serbische General Konditsch, der Kommandant der Timokdioision, die unlängst in Syrmien nach dem Uebergang über die Save von den k. k. Truppen geschlagen und unter gro ßen Verlusten zurückgerufen wurde, seines Kom mandos enthoben worden ist. Bukarest. Die bisherigen Verluste der russi schen Armee werden auf eine halbe Million Mann geschätzt. Koustautiuopel. Türkischen Blättern zufolge fand in Siwedji an der russisch-persischen Grenze ein ernster Zusammenstoß zwischen Russen und persischen Sumai-Nomaden statt, wobei 2 russi sche Offiziere und 200 Soldaten, vier russische Offiziere und vierzig Soldaten verwundet wur den. Die Nachricht wird offiziell bestätigt. Souftauttuopel. Die Dardanellen wurden für jeden Verkehr durch beeminen gesperrt. »4l«chtbieh»«rtt i» Schlacht- »ub «tehhafe zu Thematlz am LS. Septbr. 1914. Auftrieb: 25 Ochsen, 84 Bullen, 27 «alben, »90 Kühe, - Fresser, 12» «Liber, 585 Schafe, 2163 Schweine, zusammen 3267 Tiere. Bezahlt in Mart für 66 Uz Lcbcu».! «chl»4l> »cwlcht M. M. Ochsen 84-86 18-4» 80-82 37-3» 4. gering genährte jeden Alters 12-83 Bullen 82 83 46 78 SO 41-4- 74-7« 36 68-72 23-31 55-68 22-26 Fresser Kälber Schafe 83-93 35-8» Schweine 61 -62 73 -75 70-72 74-78 70-72 43 40 41 80-82 76-78 15-46 40-4l 83 87-89 36-87 31-82 «alben Kühe 70 60-62 >6 -58 w -54 ,8 -65 33-60 56-58 52—58 100 97-160 93-97 89-96 61-62 63 65 59 -60 56-58 52 58 bis zu 1'/« Jahren . . 2. Fettschweine 3. fleischige 4. gering entwickelte . . . 5. Sauen und Eber . . . 1. vollfleischige, auSgrmäst., höch sten Schlachtwert, bis z. 6 Jahr. 2. funge, fleischige nicht auSge- mästrte — ältere auSgemästete 12—43 8. mäßig genährte junge - gut genährte ältere . . 7 Jahren '3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben .... 5. mäßig u. gering genährte Kühe und gering genährte Kalben Gering genährtes Jungvieh im Alter von 3 Monaten bis zu einem Jahre 1. Doppellender 2. beste Mast- und Saugkälber 3. mittl. Mast-u. gute Saugkälber 4. geringe Kälber 1. Mastlämmer u. jüngere Mast hammel 2. altere Masthammel . . . 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) . . . 1. vollfleischige der fein. Raffen und deren Kreuzungen im Aller 4. gering ge, , 1. vollfleischige, ausgewachsen« höchsten Schlachtwertes . . 2. vollfleischige, jüngere . . 8. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . . . 4. gering genährte .... 1. vollfleischige, ausgemäst. Kal ben höchsten Schlachtwertes 2. vollfleischige, ausgemäst. Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu ') Die Lebendgewichtspreise bei Schweinen verstehen sich unter Gewäyrung von 20 Prozent Tara. Unter Schlachtgewicht ist bei Schweinen das Gewicht einschließ lich des Schmers zu vernetzen. Geschäftsgang: Rinder langsam, Kälber langsam, Schafe langsam, Schweine mittel. Ueberstand r Rinder 6, davon Ochsen —, Bullen —, Kühe 6, Kalben —, Kälber 16, Schafe 65, Schweine —. „Schickt Zeitungen ins Ausland" Porto bis SO 8 8 Pfg., für jede weiteren 50 s 5 Pfg. mehr. Eingesandt. (Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung.) Holzsammler — Waldschänder. Bei dieser jetzt hauptsächlich für die ärmere Bevölkerung infolge der Arbeitslosigkeit so schweren Zeit, wird wohl ein mancher die Be obachtung gemacht haben und noch machen kön nen, daß sich die meisten Leute mit dürrem Holz auf die Zukunft hin versorgen. Weder die staat lich angestellten Förster noch die Bauern werden dagegen etwas einwenden, ja sie werden es gern sehen, wenn Leute, mit der redlichen Absicht, dürres Holz zu holen, die Wälder oder Wäld chen, wie sie bei uns im Orte ja leider nur noch bestehen, und davon soll hier in vorliegendem Falle hauptsächlich die Rede sein, von unnützem, dürrem Gestrüpp befreien und somit dem Wald ein ansehnlicheres Bild geben. Wenn sich aber unter den Holzsammlern derartige Elemente be finden, denen das „Sammeln" zu große Arbeit macht und gleich ganze Bäume vom Stamme loshacken, so ist es wohl kein Wunder, wenn der Bauer das Holzsammeln einfach verbietet, und das mit Recht. Mit Ekel erfüllt es einem, wenn man sieht, daß derartige Schandtaten gerade von solchen Leuten ausgeführt werden, die eS gar- nicht nötig hätten, und sonst im öffentlichen Le ben den sogenannten „Gernegroß" spielen. Daß unter solchen Waldschändern ehrliche Holzsammler oder überhaupt jeder Waldgeher, indem ihn der Bauer ebenfalls als einen solchen Missetäter be trachtet, leidet, ist wohl selbstverständlich. Schon aus diesem Grunde ist es wohl angebracht, wenn jeder rechtschaffen denkende Mensch bei etwaigem Antreffen derartiger „Holzsammler" solchen un verschämten Rüpeleien die Spitze bietet oder ein fach, unbeachtet der Persönlichkeit, zur Anzeige bringt Wir Oberlungwitzer hätten doch wohl allen Grund dazu, solche Attacken auf unser biß chen Wald zu verhüten, schon deshalb, um das Verschwinden unserer Wäldlein, die doch ohnehin schon auf ein ziemliches Minimum herabgesunken sind, von der Oberfläche nicht noch zu beschleu nigen. Ich fordere deshalb alle, die meiner Mei nung sind, auf, solche Schandtaten auf das rück sichtsloseste zu bekämpfen. Oberlungwitz, 26. Sept. 1914. Sch—r. Briefkasten Herrn G., Erlbach. Daß Sie der Schnaps nase und dem grünen, unreifen Genossen in so würdiger Weise gedient haben, freut uns. Wir glauben gern, daß es Ihnen in den Fingern gezuckt hat; aber besser so: Sie haben sich da wenigstens nichtbeschmutzt! Gruß und Dank.
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