Volltext Seite (XML)
Gersdorf — Mkomeu- uud ErgSozoogrsteoer. Der II. Termin Einkommen- und Ergänzungssteuer mit den Handels- und Gewerbekammer beiträgen ist am 30. September 1914 fällig und spätesten- bis zum 21. Oktober dieses Jahres an die hiesige Ortssteuereinnahme, Rathaus — Zimmer Nr. 1, zu entrichten. GerSborf, Bez. Chtz., am 29. September 1914. Der Gemeindevorstatt-. wider das gemeine Recht in unserer Gewalt haben werden, aus denen Wilhelm 11. vielleicht seine Leibwache gebildet hat, die aber wert sind, abgeschlachtet zu werden wie die Schweine. Ganz Frankreich würde einen unwiderstehlichen Protest einlegen, wenn es glauben oder fürchten könnte, daß man es mit derartigen Gefangenen belästigen möchte. Sie sind keinen Pardon wert, sie müssen niedergeschlachtet werden wie wilde Tiere." Der Korrespondent des „Avanti" gibt weitere Beispiele für seine Meinung, daß das französische Volk immer mehr in die Gewalt der „Reaktionäre" verfällt und daß schon deshalb die italienischen Sozialisten nicht an die Seite Frankreichs treten können und Italien unbedingt an der Neutralität festhallen müsse. Diese Sprache des bekannten Pariser Blattes zeigt besser als alles andere, wie tief in Wahr heit die französische Kulturstufe gesunken ist; der unwissende russische Kosak kann heute den „feingebildeten" Bouleoardier kaum noch an barbarischer Wildheit und unmenschlicher Ge sinnung übertreffen. * O O ,WM wir unterliegen, sind wir für alle Ewigkeit verloren." Der englische Staatsmann und ehemalige Premierminister Lord Roseberry hielt kürzlich eine Rede über den Krieg, in der er der „Times" zufolge ungefähr folgendes ausführte: „Es werden einige Jahre vergehen, bevor wir die ganze heimliche Geschichte der Gründe dieses Krieges erkennen werden. Wir kennen die Ursache, warum Oesterreich Serbien den Krieg erklärt hat, wir wissen, daß Rußland die Er klärung abgab, es müsse Serbien beistchen und daß Frankreich wiederum sagte, es müsse Ruß land unterstützen. Es war gleichsam wie ein Funke in den großen Puloerturm, den Europas Nationen in den letzten 20—30 Jahren erbaut hatten, wie ein Funke, der plötzlich in der fürch terlichen Pulverkammer Feuer fing, welche Euro pas Länder mit großen Anstrengungen aufge führt haben. Wenn man sich fortgesetzt gegen einander bewaffnet, kommt schließlich ein Zeit punkt, in dem die Kanonen von selbst losgehen, oder, wie die Völker sagen: „Wir können nicht mehr d.ese ungeheure Last von Ausgaben er tragen, wir machen am Vesten mit einem Schlage der Sache ein für allemal ein Ende." Dies ist absolut die wahre äußere Ursache zum Kriege. Ob die eine o^cr andere Persönlichkeit mit Ueber- legung diesen K.ieg geplant hat, weiß ich nicht. Ohne sicheren Beweis würde ich es nicht wagen, eine solche Verantwortung auf eines Mannes Hyupt zu legen, denn der Fluch der Menschheit würde ihm folgen, wenn dies wahr wäre. (Sehr richtig! Red.) Aber wie sind wir eigentlich in diesen Krieg hineingezogen worden? Der erste Grund hierzu war die Mobilisierung der Heere, die unserer Regierung nicht mehr Zeit gab, die Friedensbestrebungen fortzusetzen. Der andere Grund war unsere nationale Ehre. (Wo war die berührt? Red.) Wir hatten einen Vertrag unterschrieben, der Belgiens Unabhängigkeit und Integrität garantierte, ob klug oder unklug. Wir mußten, solange noch die geringste Kraft in Großbritanniens Armen vorhanden war, unser Wort den Belgiern gegenüber einlösen. Laßt uns nun annehmen, daß es möglich gewesen wäre, uns für einige Zeit neutral zu verhalten, indem wir uns sagten, daß, wenn Deutschland Belgien gegenüber sein Wort nicht hielte, wir dasselbe tun könnten. Laßt uns annehmen, daß wir den Frieden um den Preis einer solchen Notwendigkeit gewahrt hätten. Wie lange wür den wir in Wirklichkeit diesen gewahrt haben? Selbst wenn wir Deutschland ohne Widerrede erlaubt hätten (!), durch Belgien zu ziehen, und uns beiseite gehalten hätten, wie lange hätten wir ertragen, es anzusehen, wie ein kleines tap feres Volk unterdrückt wird? Belgien ist in die sem Kriege ein Chaos von Feuer, Blut und Zerstörung. Wie lange würde das britische Volk es ausgehalten haben, ein solches Schauspiel zu betrachten? Wir hätten uns zuletzt doch ein mischen müssen und dann wären wir zu spät gekommen. Wir kämpften für Belgiens Unab hängigkeit und für Frankreichs Freiheit. (Und Rußland? D. Red.) Wir kämpfen auch dafür, daß das europäische Völkerrecht nicht gekränkt werden darf, aber wir kämpfen auch für uns selbst, um unsere eigene Freiheit gegen eine Un terdrückung zu schützen, die sich ganz sürchterlich gestalten würde. Ihr müßt Euch endlich klar werden darüber: Wenn wir unterliegen, unter liegen wir für immer. Dieser Kampf ist ein Schlußkampf für uns oder für den Gegner." Der Schlußsatz sagt, daß Lord Roseberry dcn Ernst der Lage für England wohl erkannt hat. * « * Neue Verlustlisten. Die gestern herausgegebenen Verlustlisten, die 38. der preußischen Armee, die 17. der bay- rischen und die 25. und 26. der württembergischeu Armee umfassen etwa 7500 Namen. Ein Bravourstück deutscher Pioniere. Die Pariser Blätter berichten ausführlich über die Tat eines Dutzend deutscher Pioniere, die in zwei Automobilen hinter die feindliche Front zu kommen wußten und im Departement Eure eine Reihe von Brücken und Msenbahn- Übergängen zu sprengen vermochten. Die tap feren Pioniere wurden zwar von überlegenen Kräften angegriffen und in dem sich ent wickelnden Kampfe von der Uebermacht über wältigt und gefangen genommen; nur wenigen gelang es, zu entkommen. Im Departement Eure ist die Aufregung über den kecken Streich der Pioniere groß. Zurückgekehrt. Der „Siraßb. Post" wird geschrieben: Der von den Franzosen weggeführte und zuletzt in Belfort untergebrachte Bürgermeister von Sent- heim, Fabrikbesitzer Bian, ein vom Kaiser er nanntes Mitglied der Ersten Kammer, ist auf Fürsprache seines Schwiegersohnes, der französi scher Offizier ist, aus der Haft entlasten worden und wieder in seine Gemeinde zurückgekehrt. Beginn -er Kämpfe in Kiautfchou. Die Japaner haben am Sonntag die Deutschen fünf Meilen von Tsingtau entfernt angegriffen. Eine amtliche Tokioer Mitteilung besagt: Bei ihrem Landangriff hatten die Japaner 3 Tote und 12 Verwundete. Die englische Gesandtschaft im Haag erhielt folgende Depesche des englischen Ministers des Auswärtigen: Die japanische Regierung berichtet: Am Svnnabendnuchmittag griffen unsere Truppen den Feind an, der die vorgcschobenen Stellungen zwischen den beiden Flüssin Paischa und Litsun besetzte. Deutsche Truppen in Englisch Südafrika. Aus Upington in Südafrika wird gemeldet, daß 300 deutsche Soldaten am Mittwoch über den Oranjefluß gingen und bis 20 Kilometer südlich Scuitdrift und rückten vor in der Richtung nach Bella. Man glaubt, daß sic einen neuen Angriff auf Roniandrift planen. Wieder ein englischer Dampfer von uns erbeutet Der englische Dampfer „Manna" mit einer Ladung Kopra wurde einer Depesche aus Sydney zufolge von den Deutschen bei den Marschalls- Inseln erbeutet. Zeppeline im Osten. Der „Morning-Post" wird aus Petersburg gemeldet, daß Zeppeline zahlreiche Erkundungs fahrten auf dem östlichen Kriegsschauplatz unter nahmen. Einer von ihnen hat auf die Schule von Bielostok eine Bombe geworfen. DeutfcheLiebestätigkeit in Frankreich. Der „Kceuzztg." wird geschrieben: In einem kleinen französischen Dorfe bat Prinz Max von Sachsen, die Messe lesen zu dürfen. Noch am gleichen Abend wurde ihm ein neugeborener französischer Knabe gebracht, den Prinz Max taufte. Die Mutter des KindeS war von einem deutschen Militärarzt entbunden worden. Bon Auffenberg erkrankt. Aus dem österreichischen Kriegsprestequartier wird amtlich gemeldet: Armeekommandeur General der Infanterie Ritter von Auffenberg ist erkrankt. Die Nachricht wird sicherlich allgemein Bedauern hervorgerufen. Die Dauer des Krieges. Die „Köln. Ztg." meldet aus Amsterdam: Im „Guerre Sociale" hat der bekannte franzö sische Republikaner Naquct über die Dauer deS Krieges geschrieben. Er sagt u. a.: Die leitenden englischen Politiker und verschiedene englische Blätter haben den Wunsch ausgedrückt, den Krieg zwei, drei Jahre oder noch länger hinzuziehen. Aber — sagt Naquet — was Frankreich anbe trifft, so ist das aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Man sagt das in Frankreich all gemein. Jetzt schon sollen die französischen Ver luste 300000 Mann betragen. Wenn das so weiter geht wie in den letzten Wochen, dann würden nach oberflächlicher Schätzung die fran zösischen Verluste in einem halben Jahre etwa 1500000 Mann betragen. Bei dieser Ziffer ist es nicht nötig, zu fragen, ob ein Land solche Verluste ertragen kann, ohne wirtschaftlich zu- gründe zu gehen. Ein Krieg von einem Jahr würde Frankreich ruinieren. Der letzte Widerstand der Belgier. Ein Brief, den der belgische Gesandte in London an eine politische Persönlichkeit in Bor- dcaux gerichtet hat, enthält der „Petite Gironde" zufolge die Worte: „Wir fechten mit den letzten Trümmern un seres kleinen Heeres. Wir leisten Widerstand, um die Zuversicht der Verbündeten nicht zu schmälern. Doch habe ich wenig Hoffnung, daß unsere Anstrengungen einen sichtbaren Erfolg bringen werden. Die Uebermacht unseres Fein des ist zu groß. Wir selbst haben die geschul ten Soldaten fast gänzlich emgebüßt und be schränken uns jetzt auf die notdürftige Ausbil dung willenskräfttger Bürger." Wieder ei« -entscheS Flugzeug über Antwerpen. Der „Köln. Ztg." wird aus Antwerpen gemeldet: Gestern nachmittag >/,5 Uhr flog aber mals eine deutsche Taube über Antwerpen. Es waren Geschütze aufgestellt, und sobald die Taube in den Kreis der Forts kam, wurde das Feuer eröffnet. Das Flugzeug wurdejedoch nicht getroffen. ES stieg in größere Höhe und kehrte zurück, ohne eine Bombe in die Stadt geworfen zu haben. An einigen anderen Stellen hat das Flugzeug Bomben geworfen, jedoch ohne großen Schaden anzurichten. Franktireurkämpfe um Antwerpen. An Antwerpen knüpft sich die letzte Hoffnung BclgienS und deshalb wüten auch dort immer noch die Franklireurkämpfe. Bei Visee wurden laut „Tgl. Rdsch." unsere Landwehrmänner im Schlaf überfallen. Auch in Loen wurden Sant- tätStruppen beschossen, in dem Kirchturm allein hielten sich 40—50 Franktireurs verborgen. Zum Glück war sofort deutsche Artillerie da, die den Turm herunterschoß. Dann gingen die bärtischen Landwehrleute mir Fackeln umher und zünd.ten bedächtig die Häuser an. Neben der zertrüm merten Kirche lag der Pfarrer mit zerklaffter Brust, er hatte noch das Gewehr in der Hand. In Aerschot schoß der Sohn des Bürgermeisters den deutschen General Stengen bei der Tafel nieder. Jede Nacht spielen sich tolle Episoden ab, belgische Soldaten und FrankiireurS versuchen die Munitionswagen der Deutschen in die Luft zu sprengen. Einmal schlug so ein Treffer in einen Korb voll Granaten, ein furchtbarer Krach, und als sich der Rauch etwas verzogen hatte, war von dem Wagen und Mannschaften nichts mehr zu sehen. Nicht mal ein Helm oder Gewehr war zu finden, alles spurlos in alle Winde geschleudert. Dabei sind die Franktireurs so fanatisch, daß sie sich wenig um das eigene Leben kümmern. Ein Bauer, der bei Mecheln während eines UcberfallS festgenommen war, benahm sich ganz ruhig, bis zum letzten Augen blick hielt er seine Stummelpfeife zwischen den Zähnen und starb mit einem bösen Lächeln im Gesicht. Ueber die Beschießung von Antwerpen wird aus Rotterdam gemeldet: Aus Baarle Nassau, einem Städtchen an der südlichen Grenze der Provinz Nordbrabant, treffen Tausende belgischer Flüchtlinge ein, die ihr ärmliches Hausgerät auf Karren mitführen. Sie erzählen, daß die Deutschen bei ihrem Vor rücken gegen Antwerpen die Gegend der „Kem pen" (französisch Tampine) und den ganzen Norden Belgiens von belgischen Soldaten säu bern. Sie würden auch stündlich in Turnhout erwartet. Meldungen aus Turnhout zufolge treiben die deutschen Truppen die belgische Feld armee aus drei Richtungen nach dem Antwer pener Festungsgürtel vor sich. Die neue Be schießung MechelnS steht mit mehreren Opera tionen im Zusammenhang. Sie richtete große Verheerungen an. Kardinal Mercier weilte noch bis Sonntag abend in seiner Residenz, dann reiste er nach Antwerpen ab. Die Dorfbewohner strömten scharenweise nach Antwerpen. An der holländischen Grenze hört man fortwährend das Prasseln des Gewchrfeuers und dcn Donner der Kanonen. Auch in Gent treffen zahlreiche Flücht linge ein, die im Autzstellungsgebäude unterge bracht werden. Die Kämpfe an -er AiSne in englischer Beleuchtung Ein englischer Bericht schildert die unsäglich blutigen Kämpfe an der AiSne. Um zu verstehen, heißt es darin, was die stereotype Bemerkung der amtlichen Berichte: „Lage unverändert* be deutet, muß man den Kanonendonner über die 100-Kilomcter-Front tagelang gehört haben und die ununterbrochenen verzweifelten Kämpfe, sowie seine zahllosen Opfer sehen. Das Gelände ist für die Angreifer sehr schwierig. Dazu kommt, daß die Deutschen undurchdringlich befestigt sind. Die Zensur hat die näheren Angaben über die Ver luste gestrichen, aber die Mitteilung erlaubt, daß die Senegalesen und Zuaven ernstlich gelitten hätten und überdies die Kälte schwer ertragen. Ans Wuchtpusteu i« Riuderlaod. Unsere photographische Aufnahme zeigt eine Pontonbrücke, welche von den Belgiern erbaut und von den Engländern zum Uebergang über die Maas benutzt werden sollte. Die Deutschen kamen aber dem Feinde zuvor und nahmen die Brücke in Besitz. Das malerisch« Oisetal bietet ein furchtbares Bild. Lhoisy-au-Bac, Lhateaux, Francport, Ollancourt und Caslepont liegen in Trümmern, nur Com- pisgne ist unversehrt. Die Deutschen haben während des dreizehntägigen Aufenthalts die Stadt nicht beschädigt. Die schönen Steinbrücken sind von den Engländern zerstört worden. Englische Tollheiten. Der Londoner Korrespondent der „Stampa" weiß zu berichten: England organisiere einen furchtbaren Krieg zu Lande, denn der Krieg zur See erscheine den Engländern zu gefährlichst), da sie keine Lust hätten, die in ihren Schiffen liegenden Milliarden aufs Spiel zu setzen. Man beschäftigte sich auch schon mit der Frage, was mit der deutschen Flotte geschehen sollte, die für England die einzig wichtige Kriegsbeute darstelle. Während die Konservativen die deutsche Flotte schon jetzt theoretisch der englischen Einverleiben, fordern die Pazifisten ihre Zerstörung nach dem Frieden. Ein Londoner Blatt schreibt: Die deutschen Panzerschiffe haben nicht denselben Charakter, wie die englischen Panzerschiffe. Sie sind gemein, barbarisch, unverschämt wie die Preußen, die sie bemannen, es sind Schiffe einer Nation, die sich als monströs erwiesen hat, sie haben deshalb selbst etwas vom Monstrum an sich. Sie sind den Wracks vergleichbar, die steuerlos durch die Weltmeere jagen und arglos heranfahrende Dampfer in den Grund bohren. So, wie man mit so gefährlichen Wracks verkehrt, so muß man auch die deutsche Flotte in den Grund bohren, selbst wenn sie uns durch den Friekeusvertrag ohne Kampf in die Hände fällt. Man muß die ganze deutsche Flotte mitten auf das Meer Hin ausschleppen und sie dort in die Luft sprengen. Nur so wird das Monstrum und sein Gift für immer zerstört. Das ist einfach übergeschuappt! Eine englisch-französische Flotte vor -en Dar-auelleu. Eine halbamtliche Note stellt, wie aus Kon stantinopel berichtet wird, zur Rechtfertigung der vollständigen Sperrung der Dardanellen fest, daß eine englische und französische Flotte seit einiger Zeit am Eingang der Dardanellen kreuzten, wobei sie die ein- und ausfahrenden Schiffe an- hielten, durchsuchten und die Besatzung ausfragten, was der Freiheit der Schiffahrt in den Dardanellen tatsächlichen Abbruch getan habe. Deshalb habe die Regierung beschlossen, die Dardanellen zu sperren und nicht wieder zu öffnen, bis die ge nannten Flotten sich von der Meerenge entfernt hätten und die bisherigen anormalen Verhältnisse geschwunden seien. Ein englisches Ultimatum an -en Khe-iven. Die „Franks. Ztg." meldet aus Konstantino- pel: England übermittelte dem Khcdiven von Aegypten das Ultimatum, Konstantinopel inner halb 48 Stunden zu verlassen. DaS englische Moratorium. Nach einer Meldung des in Basel eingcgan- genen „Temps" aus London hat die englische Regierung beschlossen, das Moratorium erst am 4. November in vollem Umgänge endigen zu lassen. Ein Deutscher in Englan- wegen angeblicher Spionage verurteilt. In Mittel-Essegg wurde ein Deutscher, der Brieftauben besaß, wegen angeblicher Spionage zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. „Daily Mail" legt gegen die „milde" Strafe Verwahrung ein. ' Die Schließung -eS Arbeitershn-ikats in Paris. Wie aus Paris gemeldet wird, hat General Gallieni die Schließung des Arbeitersyndikats verfügt wegen Vorbereitung zum Widerstand gegen die Verteidigung von Paris. (Das Arbeitersyndikat hatte bekanntlich in einem scharfen Protest sich gegen General Gallieni gewandt und verlangt, daß Paris als offene S.udt erklärt und als solche nicht verteidigt werde.) Knaben im französischen Heere. Eine Anzahl gefangener Franzosen, trans portiert mit der Bahn, erregten in Nürnberg auf dem Hauptbahnhof großes Aufsehen. Es waren einige hundert Manu gefangener franzö sischer Soldaten im Alter von kaum 14 bis 15 Jahren, die auf Aufforderung ihrer Schulbehörde sich zum akiiven Heere angemeldet hatten und in die aktiven Regimenter eingestellt worden waren. Auch in Würzburg passierten einige Züge 14- bis 15jähriger gefangener französischer Soldaten die Station. Verurteilung eines.französischcn Korporals wegen Hochverrats. Im Hofe der Militärschule in Paris wurde der ehemalige Buchhalter Grault, in seinem Mili tärverhältnis Korporal, der wegen Hochverrats zu lebenslänglicher Verbannung verurteilt worden war, vor versammelter Mannschaft degradiert. Das Kriegsgericht hatte gegen ihn anfangs die Todesstrafe beantragt, weil er versucht habe, die Pläne der militärischen Funkenstaston des Eiffel- mrms an Deutschland zu verkaufen. Da er sich steses Verbrechens noch vor Ausbruch des Kric- ;es schuldig gemacht haben soll, konnte die Todesstrafe nicht in Anwendung kommen. Das rühere Urteil wurde kassiert und bei der Vcrhand- ung vor dem zweiten Kriegsgericht obige Strafe gegen ihn erkannt. Jie Verlustliste Nr. 21 der sWflhen Amre st am 30. September ausgegeben worden. Sie Uhrt folgendes auf: I ( r i i r i k ri d a 6 g § k« ii sc v R bn ei bi lc m ns G w ke vc vc di lei N- ei' hu du Di ge; Vc Dc ge> rve kei setz uci siel ive Gi ca. sini hie schl pro Ge Mc legi