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Gedenket auch Weiter mserer tapferen Soldaten nnd ihrer Angehörigen! Ueber 700 Mitbürger sind^dem Rufe des Kaisers zur Verteidigung des Vaterlandes gefolgt. Weit über 500, zum Teil kinderreiche Familien braver Krieger bedürfen reichlicher Unterstützung. Helft deshalb freudig «ud reichlich! Jeder kann helfen. Selbst die kleinste Gabe ist willkommen Auch in der Heimat müssen Opfer gebracht werden. Und diese Opser sind klein gegenüber dem, was unsere Brüder draußen für uns hingeben. Insbesondere werden Beamte und Festbesoldete, sowie Mitbürger, denen der Krieg dus Einkommen nicht geschmälert, dringend gebeten, nicht nur einmal, sondern jede Woche oder jeden Monat bestimmte Beträge der Liebesgabenstelle zuzuführen. GS gilt für s Vaterland! Hohenstein-Ernstthal, den 19. September 1914. Der Stadtrat. Unter dem Viehbestände des Grundstückes Badstraße Nr. 6, Ortslisten-Nr. 1k Abt. 6 ist heute die Maul- und Klauenseuche amtlich festgestellt worden. Hohenstein-Ernstthal, am 21. September 1914. Der Stadtrat. Gersdorf. Anstelle des Berginvaltden Hermann Vogel ist heute der Strumpffaktor Karl Hermann Meher als Hilfsschntzmann in Pflicht genommen worden. Gersdorf, am 19. September 1914. Der Gemeindevorstand. in Wind und Wetter aushalten? Die starke Unkenntnis von moderner Schlachtenart zeigt sich noch in der malerischen Truppenausrüstung der paar Tausend in London angekommenen Kana dier. Das sind im Felde die reinen Scheiben schilder. Aber John Bull ist froh, wenn nur er selber daheim bleiben kann, obwohl er sich wegen der Bombengefahr nicht mehr sicher unter seinem eigenen Dache fühlt. Er weiß nicht, was werden soll, wenn er nicht siegt, sein ganzes Wirtschafts leben muß sich dann total ändern, vorausgesetzt, daß eS nicht zusammenbricht. Und der Englän der ist viel zu bequem, sich zu ändern; das ist ja gerade seine Helle Wut, daß ihm Deutschland infolge der Rührigkeit seiner Geschäftswelt auf dem Weltmarkt den Rang abzulaufen begann. Und in seiner Dickfelligkeit ahnt der Brite noch nicht, welche Anschauungen heute bei seinen Bun desgenossen bereits über ihn aufdämmern. Russen wie Franzosen erbosen sich: England soll auch seinen Aderlaß haben, wie sie, es soll sich zur See rühren. Ganz egal, ob ein großer Sieg daraus wird, England soll was tun. Diese Zumutungen gefallen an der Themse sehr wenig, die Leistungen der Verbündeten will man wohl ausnützen, aber sich für sie in hohe Unkosten stürzen, dazu langt der britische Edelmut nicht. Deutschland macht keinen Frieden, bevor wir ihn nicht in einer Form diktieren können, die unsere künftige Sicherheit verbürgt. Das ist von der Reichsregierung wieder und wieder in einer sol chen feierlichen Form verkündet worden, daß nicht an der Aufrechterhaltung dieses Grundsatzes ge zweifelt werden kann. Es hieße andererseits der Selbstlosigkeit von Russen und Franzosen doch zu viel zuzumutcn, wqnn sie sich das Mark aus den Knochen pressen lassen sollen, nur damit die Engländer schließlich den Haupterfolg haben. Frankreich zieht jetzt den Jahrgang 1915 an R.krutcn ein. Diese neunzehnjährigen jungen Leute sollen mit den zertrümmerten alten Regi mentern bald zur Front. Das Unheil wird da mit größer, nicht etwa kleiner, ebenso wie es für die Franzosen nicht von Vorteil gewesen ist, daß sie zusammen mit den Engländern gekämpft haben. So wird die Depression beim Feinde nicht sinken, sie wird wachsen, während bei uns in den Herbstnebeln die Sonne des Sieges im mer höher steigt. Wenn der Sieg in der Marne schlacht entschieden ist, wird er viel größer sein, als wir heute denken. Am galizischen Kriegsschauplatz. Wie schon gestern von uns durch Extrablatt bekanntgegeben, wird aus Wien unterm 19. Sep tember mittags amtlich gemeldet: Die Neugruppierung unserer Armee auf dem nördlichen Kriegsschauplatz ist im Zuge. Ein isolierter Vorstoß einer russischen Infanteriedivision am 17. September wurde blutig abgewiesen. Der ostseitize kleine feldmäßige Brückenkopf Siejawa, unsererseits nur von sehr schwachen Abteilungen heldenmütig verteidigt, zwang die Rusten zur Entfaltung zweier KorpS und schwerer Artillerie. Als die Befestigung ihre Aufgabe er füllt hatte, wurde sie freiwillig geräumt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Höfer. Die Tate« der Armee Dankt. Der Armeekommandant Dank! erließ einen Armeebefehl, in dem es heißt: Die brave erste Armee hat bei Krasnik und vor Lublin die Rusten entscheidend geschlagen. Dann kämpftet Ihr 2 Wochen hindurch bei Tage und Nacht mit dem in festungsähnlichen Stellungen stehenden Feind und habt seine unzähligen An griffe stets erfolgreich zurückgewiesen. Nachdem die Russen sich verstärkt hatten, haben wir unsere Angriffe freiwillig eingestellt, um mit unseren übrigen Armeen, die sich mit uns verbunden hatten, weiterzukämpfen. Die unbesiegte erste Armee steht heute in dem ihr anbefohlenen Raum. Ich danke meiner heldenmütigen Armee für ihre großartige hervorragende Leistung. Ihr werdet m Zukunft alle an Euch gestellte Forderungen zum Wohle des Vaterlandes und zum Ruhm unseres erhabenen Kaisers und Königs erfüllen. Mr Wirkling Mserer Seld- hanbitzen im Nahkamps. Den größlen Schrecken der Franzosen stellt unsere Feldhaubitze dar, die in den ersten Schlach ten auf sianzösischcm Boden eine geradezu fürch terliche Tätigkeit entfaltet hat. Wie lähmend die Wirkung dieser deutschen Feldhaubitzen auch auf nahe Entfernung ist, geht aus folgender Schilderung eines Kriegsteilnehmers hervor: „Am 22. August fing gegen 8 Uhr abends ganz plötzlich, als wir m s gerade ins Quartier begeben wollten, ein Gefecht an, und ehe wir es uns versahen, waren wir mitten drin. Es war ein schneller Sieg. Die Franzosen wurden ganz furchtbar vermöbelt. Die Nacht schliefen wir von 2 bis 4 Uhr im Freien. Es deckte uns der Sternenhimmel zu. Es war sehr kalt. Am nächsten Tage ging die Sache weiter. Die Fran zosen flohen auf der Straße nach Sedan zu. Unterwegs sahen wir grauenvolle Bilder. Ganz besonders in einem Walde, wo auf einer Straße zwei französische Feldartillerie-Regimenter gänz lich vernichtet worden waren. Die Geschütze standen da in langen Kolonnen, die Pferde, vor jeder Protze sechs, lagen wie vom Schlage ge rührt tot da, und ringsum die Mannschaften und Offiziere. 28 Geschütze mit den Protzen uud sämtliche Mannschaften und Offiziere waren vernichtet. Das Ganze spielte sich in 10 Minu ten ab. Eilt Hauptmann Wilhelmi hat diesen Schlag getan. Ec hatte die Franzosen über rascht und auf 300 Meter mit Feldhaubitzen be schossen. Ec selbst hatte einen Schuß in die Brust bekommen. Ein französischer Offizier, der ganz zufällig abseits gewesen war und nur ver wundet wurde, erzählte uns: „Es war so ge wesen, daß man hätte den Verstand verlieren können. Das grauenvolle Bild werde ich nie vergessen." Zwei Kilometer lang nichts als Ge schütze, Leichen und Pferdekadaver." Deutschland wird weiterkämpfen. Die „NorddeutscheAllgemeineZeitung" schreibt: Nach einer vom Reutcrschen Bureau verbreiteten Meldung aus Washington soll der dortige deutsche Botschafter erklärt haben, Deutschland sei zum Frieden bereit, falls das deutsche Territorium in Europa nicht verkleinert werde. Solche Mel dungen sind geeignet, den Eindruck zu erwecken, als ob Deutschland kampfesmüde sei. Demgegen über muß nochmals betont werden, daß wir im gegenwärtigen Augenblick garnicht daran denken, irgendwelche Friedensangebote zu machen. Deutschland verfolgt nur das eine Ziel, den ruchlos gegen uns heraufbeschworenen Krieg ehrenvoll bis zum Ende durchzufechten. Was kriegsgefangene Deutsche sagen. Der Korrespondent des „Giornale d'Jtalia" unterhielt sich in Lyon mit deutschen Gefangenen, von denen er ein überaus sympathisches Bild entwirft. Die Bevölkerung komme den Gefangenen mit einer gewissen Sympathie entgegen. Die Gefangenen hätten sich schnell in ihre Lage ge funden. Sie geben ihre Würde als deutsche Soldaten in keiner Weise preis, halten ihr Nationalgefühl ernst und stolz aufrecht und weisen alle gegen das deutsche Heer ausgestreuten Beschuldigungen mit Entrüstung als Verleum dung zurück. Mit besonderer Achtung sprechen alle, besonders auch die vom Korrespondenten als Sozialisten bezeichneten, von ihren Offizieren. Alle machen trotz ihrer heiklen Lage aus ihrer anhaltenden Begeisterung für die deutsche Sache kein Hehl. Herbsttagung deS Reichstags. Der Reichstag wird voraussichtlich im Herbst zu einer ganz kurzen Tagung einberusen werden. Mit dem Haushaltplan wird sich der Reichstag indes erst im Frühjahr beschäftigen. Protest gegen die Verhaftung unschuldiger Geiseln. Die „Straßburger Post" meldet aus Münster im Oberelsaß vom 17. d. M: Die Franzosen setzten trotz der Proteste der Bevölkerung die Verhaftungen unschuldiger Geiseln fort. So nahmen sie den Oberbürgermeister von Metzeral, den Landtagsabgeordneten Immer, gefangen, nachdem sie vorher seine beiden Söhne sestge- nommen hatten. Weitere Verhaftungen wurden in Wasserburg vorgenommen. Wie die deutsche« Flieger arbeite«. Nach der „Gazette de Lausanne" berichtete ein französischer Offizier, das die Deutschen den bestorganisierten Nachrichtendienst hätten, der sich über die ganze Welt erstrecke. Man hätte nicht geglaubt, daß die deutschen Flieger so zahlreich waren; für einen heruntergeschossenen seien immer fünf andere eingetreten. Nach der Erkundung der französischen Stellungen durch deutsche Flieger, die rote Kugeln herabfallen ließen, wäre stets ein Hagel von Granaten und Schrapnells über die Franzosen gesaust. Die Besetzung Deutsch-Neuguineas dnrch die Engländer. Nach zuverlässigen Meldungen ist nunmehr, wie zu erwarten war, auch Rabaul, der Sitz des Gouvernements von Deutsch-Neuguinea, von den Engländern besetzt worden. Warum beging England das Kriegsverbrechen? Auf die Beweggründe, die England zum Kriege trieben, fällt ein besonderes Licht durch folgende Meldung: „Giornale d'Jtalia" bringt ein Interview mit dem Senator Gräfin di San Martino, der von einer Reise durch England und Frankreich zurück gekehrt ist, woraus folgende Sätze besonders interessant sind: Am 22. Juli habe ein Diner stattgefunden, dem Grey, Goschen und der frühere Schatzministcr Lord Murray beiwohnten. Grey habe geäußert, die Vorgänge in Irland seien gar nichts im Vergleiche mit dem Konflikt, der Europa bedrohe. Lady Murray, eine der eifrigsten Parteigängerinnen Ulsters, habe über die Schwierig keiten in Irland gesprochen und gesagt: Niemand sei gewillt, nachzugeben. Deshalb sei die Kon ferenz beim Könige vergeblich gewesen. Der Kampf wird täglich heftiger. Wir stehen vor einem Bürgerkriege, und ich sehe nur einen Aus weg: nur ein Krieg gegen Deutschland kann noch alle wieder einigen. Ein englisches Unterseeboot verloren. London, 20. Sept. Nach einem von der Admiralität bekanntgegebenen Telegramm der australischen Regierung wird der Verlust des englischen Unterseebootes ^v. Nr. 1 gemeldet. Die Furcht vor deutschen Mine«. Die „Frankfurter Zeitung" meldet auS Christiania: Die englische Admiralität verbietet neutralen Schiffskuttern, auf der Doggerbank zu fischen, da die Admiralität fürchtet, daß Schiffe unter neutraler Flagge heimlich deutsche Minen legen. Englands Heuchelei Die „B. Z" entnimmt der einflußreichen amerikanischen Wochenschrift „The Nation" vom 27. August einen Brief ihres Londoner Korre spondenten Towsc, aus dem u. a. hervorgeht, daß die englischen Kriegsvorbereitungen bereits vor drei Monaten in aller Heimlichkeit began nen. Auf Anstiften Kitcheners habe Churchill die Flottenmobilmachung unter dem Vorwande einer Flottcnparade vor dem König befohlen, ohne die übrigen Minister zu befragen. Kitchener habe schon vor einigen Wochen heimlich in Bel gien mit dem belgischen Generalstab die Vor kehrungen für das englische Expeditionskorps verabredet, daS sich zum größten Teil bereits am 3. oder 4. August in Dover befunden habe. Nach zuverlässiger Auskunft sollen bereits am 4. August 100 000 Engländer in Belgien ge standen haben. Die „B. Z." bemerkt dazu, daß Paris mr der Belagerung. Mit Fieberhaft wird j tzt in Paris alles für die Ver teidigung eingerichtet. Unser Bild zeigt die Ar beiten am Porte Muillot, das bezeichnend genug zwi schen der „Straße der Ver teidigung", dem „Weg der großen Armee" und dem Triumphbogen liegt. Auf dem sonst so schönen Platz sind alle Bäume gefällt, und, wie unser B.ld zeigt, werden jetztSchützengräben angelegt. Diese Tatsache muß immerhin einen un heimlichen Eindruck auf die Pariser machen. Das Bild, wohl das erste Kriegsbild ans Paris, das in Deutschland veröffentlicht wird, wurde dem Berliner Preffe-Jllustrations-Bureau von seinem Pariser Vertreter auf Umwegen gesandt und behördlich zur Veröffentlichung genehmigt, schon im Jahre 1905 Lord LanSdowne im Kabi nett Balfour sich Frankreich gegenüber verpflicht tete, im Kriegsfälle 200 000 Mann in Belgien zu landen und zusammen mit der französischen Armee Deutschland von belgischem Gebiete aus anzugreifsn. Wieder eine englische Gewalttat z«r Gee. Der Direktor der SeeschiffahrtSgesellschaft „Adria" in Fiume teilt amtlich mit, daß der Adria-Dampfer Bathory", der vor Kriegsaus bruch in Havre geankert und einen französischen Freibrief zur Rückreise in die Heimat erhalten hatte, von den Engländern nächst Vigo versenkt und die Mannschaft kriegsgefangen nach Dor chester gebracht worden sei. Griechenland an Englands Seite! D^n Oberbefehl der griechischen Flotte hat, wie aus Athen gemeldet wird, der Chef der englischen Marineaktion in Griechenland, Admi ral Mark Kerr übernommen. Der bisherige griechische Flottenkommandant erhielt aus Ge sundheitsrücksichten einen mehrmonatigen Urlaub. Admiral Kerr begab sich Anfang September mit dem griechischen Panzerkreuzer „Aweroff" nach dem Hafen MudroS auf Lemnos. Somit scheint sich zu bestätigen, was bereits in den letzten Tagen gemeldet wurde, nämlich daß die Bai von MudroS von den Griechen der englisch französischen Flotte zur Verfügung gestellt wurde und die griechische Flotte sich mit der englisch französischen Flotte vereinigt hat. Man weiß, daß diese Vorgänge, die sich mit der Neutralität schwer vereinbaren lassen, den Hauptgrund zu dem Rücktritt deS griechischen Ministers des Aeußeren gab. Spionenfurcht in London. Nach der Kopenhagener Zeitung „Politiken" ist die Spionenfurcht in London gewachsen Ein zelne verhaftete Deutsche sollen hingcrichtet morden sein. Ein Angriff aus der Luft werde sehr gefürchtet und deshalb eifrig Wache gehalten. An einzel nen Stellen seien große Scheinwerfer und Maschi nengewehre und Haubitzen aufgestellt als Abwehr gegen Luftschiffe und Flugzeuge. Der Gentleman-Spion Stewart gefallen. Unter den in den letzten Kämpfen Gefallenen befinden sich auch Kapitän Stewart, der seiner zeit in Deutschland wegen Spionage verurteilt worden war. Stewart war Advokat in London und betrieb die Spionage gleichsam aus Lieb haberei. Er wurde verhaftet, als er gerade ent wischen wollte, nachdem er verschiedene deutsche Marineangehörige zur Spionage verleitet hatte. Er erhielt damals im Jahre 1911 vom Reichs gericht 3'/, Jahre Festung und wurde später vom Kaiser begnadigt. Die Verluste der Feinde. Einer Mitteilung des deutschen Reichskanz lers aus dem Hauptquartier entnimmt die „Rhein.-Westf. Ztg." folgendes: Einer vorläu figen Schätzung zufolge sind allein bei Tannen berg und in den masurischen Sümpfen 150 000 Russen umgekommen. 260 000 Kriegsgefangene sind bis jetzt in Deutschland untergebracht, dar unter 5000 Offiziere. Die Gesamtzahl der Ge fangenen beträgt weit mehr als 300000, wovon mehr als die Hälfte Russen. Mehr als 2000 Kanonen aller Art sind erobert. Der Etzes deS franzSfifche« Flugwesens gesallen. Unter den Gefallenen der letzten Kämpfe befindet nach holländischen Meldungen sich auch General Voqucs, der lange der Chef des fran zösischen Flugwesens war. Ec fiel bei Bar-le-Duc. Der französische Sturzstieger Chevillard in dentscher Gesangen schast. Unsere Truppen haben in Frankreich einen guten Fang gemacht. In der Nähe von Pon- tavert gelang es einer Abteilung, ein französisches Flugzeug herunterzuholen, in dem sich der in Deutschland sehr bekannte Flieger Chevillard und ein französischer Generalstabsoffizier befanden. Die Gefangennahme der beiden wird auf folgender Feldpostkarte mitgeteilt: „Soeben, 5 Uhr nachmittags, haben wir auf dem Marsche nach .... einen französischen Flug apparat heruntergeschossen. Die Flieger, die un verletzt ausstiegen, sind ein französischer General stabsoffizier und ein Flugzeugführer, der mir sofort bekannt vorkam. Beide wurden gefangen genommen. Als ich mir den Mann näher unsah, erkannte ich in ihm Chevillard, den ich wieder holt in Gelsenkirchen bei seinen Sturzflügen be wundert hatte. Da sich Chevillard anfänglich w'igerte, seinen Namen zu nennen, meldete ich dem Brigadegeneral, daß ich Chevillard kenne und daß er leidlich gut deutsch sprechen könne. Der General und die anderen Offiziere freuten sich sehr über den guten Fang, zumal die Ge- fangenen mehrere wichtige Karten und Bomben bei sich führten. Die Herren sprachen ein kräftiges Wörtlein mit dem Franzosen, der uns unbe greiflicherweise noch in einer Höhe von 100 m für Engländer oder Belgier angesehen halte. Beide wurden unter scharfer Bedeckung zum Generalkommando gebracht." Chevillard hat sowohl in Dresden wie auch in Düsseldorf und in Westfalen wiederholt seine Sturzflüge auf einem Doppeldecker vorgesührt. Die rote« Hofen. Der französische KnegSkorrespondent des „Messagero" berichtet aus Meaux: Der Geist der französischen Truppen sei vorzüglich. Die Soldaten seien trotz der Mühsale heiter und guter Laune. Ihre Genügsamkeit ist fabelhaft. Nur eines ärgert sie: ihre roten Hosen, die sie aber im Frieden doch nicht miffen möchten.