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Zwei Wetten. Roman von O. Elster. SS. Fortsetzung. (Nachdruck ve, boten). »Ich danke Ihnen, Frau Gräfin-, entgegnete Marianne mit niedergeschlagenen Augen. „Ich habe einen schweren Verlust erlitten — mein Vater starb und ich stehe allein in der Welt." „Ihr Vater tot? — O, wie bedaure ich Siel — Und — und Herr von Breßnitz?" Zch glaube Frau Gräfin täuschen sich über die Gefühle, welche Herrn v. Breßnitz und mich verbanden — es war nur geschwisterliche Liebe." „Nur geschwisterliche Liebe?" Ein neckisches Lächeln huschte um Ediths Lippen, Marianne errötete leicht. „Wmn es jemals anders gewesen", sagte sie scheu und leise, „dann liegt das weit — weit hinter uns. . W „Ah, auch Sie — auch Sie . . ." „Frau Gräfin, ich bitte . . ." 8„O, ich verstehe Siel Sie haben ihm in Ihrer selbstlosen Großmut alles verziehen. Wo ist er?" „Herr von Breßnitz hat vor einigen Monaten seinen Abschied genommen und ist nach Amerika gegangen." „Nach Amerika?" Ihr Herz zuckte schmerzlich. Sollte er sie dennoch gesucht haben? Sollte sie zu rasch ver zweifelt haben? Ein heißes Gefühl durchströmte sie — sie setzte sich nieder und stützte die Stirn in die Hand, düster sinnend vor sich niederblickend. Marianne erriet ihre Gedanken. „Herr von Breßnitz hat sich einer wissenschaft lichen Expeditton nach Amerika angeschlossen, wie er mir schrieb", fuhr sie fort. „Der Aufent halt ist auf mehrere Jahre berechnet." „Und haben Sie Nachricht von ihm?" „Nein, er hat mir nicht wieder geschrieben. Er konnte meine Adresse nicht wissen, ich nahm kurz nach seiner Abreise eine Stellung an." „Aber wie kommt es, daß Sie, die Tochter eines höheren Offiziers, eine Stellung annehmen müssen?" „Frau Gräfin — ich bin arm und auf meine Arbeit angewiesen." Edith erhob sich und schritt hastig im Zimmer auf und ab. „Darf ich mich entfernen, Frau Gräfin?" fragte Mattanne leise. „Nein, das dürfen Sie nicht, Fräulein Mattanne!" rief Edith in plötzlichem Entschluß. „Sie sollen btt mir bleiben — Sie müssen bei mir bleiben I" „Frau Gräfin —?" Erstaunt blickte Marianne zu Edith auf. Ein Ausdruck leichter Kränkung ruhte auf ihrem zar ten Gesicht. „Ja — Sie müssen bei mir bleiben", fuhr Edith eifrig fort. „Nicht als meine Gesellschafterin — sondern als meine Freundin . . . Sehen Sie mich nicht so erstaunt an, so erschrocken anl Nicht Sie sind die Bittende, nicht Sie sind die Empfangende, sondern ich — ich ganz alleinI Ah, könnte ich — ich Ihnen doch alles — alles sagen!" Tief aufatmend streckte sie die Arme empor, wie in maßloser Verzweiflung. Ein Gefühl des Mitleids überkam Mattanne. Sie sah, daß Edith in all' dem Glanz, dem Reichtum, der sie umgab, nichts weiter war, als ein unglückliches, in ihren Hoffnungen, in ihrer Liebe getäuschtes Weib. Aber sie fand kein Wort der Erwiderung — stumm verbeugte sie^sich und wollte sich entfernen. „Mattanne!" Wie ein Hilferuf klang es von Ediths Lippen und bewog Mattanne, stehen zu bleiben. Im nächsten Augenblick hatte Edith ihre Hände er griffen und zog sie zu dem Eckdivan, sie mit sanfter Gewalt darauf niederdrückend. „Ich lasse Sie nicht — ich lasse Sie nicht," flüsterte sie in leidenschaftlicher Erregung. „Wenn Sie wüßten, wie leer, wie öde es in meinem Herzen ist — wie kalt, wie einsam — ach, Ma ttanne, Sie hätten Mitleid mit mir! Ich suchte eine Gesellschafterin — aber ich bedarf einer solchen nicht — ich bedarf einer Freundin, einer Schwester, Marianne! Und Sie — Sie sollen mir Freundin und Schwester sein! O, ich werde nicht ablassen, um Ihre Freundschaft, um Ihre Liebe zu werben! Und wenn Sie mich jetzt ver lassen, ich werde Sie suchen und finden und werde Sie bitten, recht herzlich bitten: bleiben Sie bei mir — werden Sie meine Schwester . . ." Ihr Haupt sank auf die Schulter Mattannens und heiße Tränen entstürzten ihren Augen. Das lang zurückgehaltene Weh brach sich in diesen Tränen gewaltsam Bahn und die stolze, reiche, schöne Edith Griswold beugte sich auf der glän- zenden Höhe ihres Lebens vor dem einfachen, armen Mädchen in der fast ärmlichen Trauer kleidung. Mattanne legte den Arm um die Gestalt Ediths und drückte sie sanft an sich. So blieben sie eine Weile schweigend sitzen. Da ward die Portiere zurückgeschlagen — Graf Sponeck trat ein, erstaunt stehen bleibend. (Fortsetzung folgt.) Kirchramschrichte« Parochie St. TrtnttatiS Hoheuftein-Ernstthal. Donnerstag abend- 8 Uhr Kriegsbetstunde. Parochie St. Ehristophori Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag, den 10. September, abends 8 Uhr Kriegs« betstunde in der Kirche. Am 14. Sonntab nach Trinitati», Kirchweihfest, von«. 9 Uhr Hauptgottestnenst. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jungfrauen. Vormittags 9 Uhr Erntedanksestgottesdienst im Hütten grundbetsaale. Nach allen Gottesdiensten Kollekte für den Kirchenbau zu Bernbruch bei Grimma. Von Oberlungwitz. Mittwoch, den 9. September 1914, abends 8 Uhr Kriegs- betstunde. Von Gersdorf. Donnerstag, den 10. September, abends 8 Uhr Kriegs- betstunde in der Kirche. Von Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 10. September, 6 Uhr Kriegsbetstunde. Von Langenchursdorf mit Falken. Freitag, den 11. September, vormittags 10 Uhr Wochen- kommunion. Sonntag, den 13. September, oormittagS 9 Uhr Gottes dienst mit Gastpredigt des Herrn Pfarrers Zabel aus Fürstenwalde. Von Erlbach-Kirchberg. Mittwoch, den 9. September. Lrlbach: Abends 8 Ubr Kriegsbetstunde. Beide Kirchen sind an oen Wochentagen zu stiller An dacht geöffnet. Von Wiistenbrand. Mittwoch, den 9. September, abends '/,9 Uhr Ver sammlung des ev.-luth. Jungfrauenvereins im Psarrhause. Donnerstag, den 10. September, abends V.9 Uhr Bibel- stundc der lanoeskirchlichen Gemeinschaft iin Pfarrhause. Von Ursprung. Freitag, den 11. September, abends 6—7 Uhr Kriegs betstunde. Fundamt GerSdorf Bez Chtz Als gefunden sind abgegeben worden: - 1 elektrische Taschenlampe, 3 Paar Handschuhe, 3 Geldbörsen mit Inhalt, 1 Trauring, 1 Damenhandtasche, 1 Fieberthermometer, I Damenregenschirm, 1 Boa. Fundsachen sind unverzüglich im Rathause — Zimmer Nr. 8, 1 Treppe — anzumelden. ««schielte»! Meven! Für unsere braven Soldaten sind erwünscht: Bekleidungsstücke: Wollene Unterkleider, Taschen tücher, Hosenträger, wollene Socken, Müffchen. Gebrauch-gegenstände. Tabakspfeifen, Zigarren spitzen, Tabakbeutel, Zigarrentaschen, Taschen- mefser, Brustbeutel, Notizbücher, Briefpapier, Postkarten, Bleistifte, Zahnbürsten, Kämme, Nähzeuge, enthaltend Zwirn, Stopfgarn, Knöpfe, Band, Näh- und Stecknadeln, Finger hut, kleine Schere, Taschenlampen, Taschen feuerzeuge. Verbrauchs gegenstände: Zigarren, Tabak, Scho kolade, Konserven, Bier, Branntwein, Keks, Zigaretten. Sonstige-: Seife, Lichter, Insektenpulver, Klosett papier, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher. Freundliche Gaben werden mit herzlichstem Danke entgegengenommen von der Hilfestelle in Hohenstein-Ernstthal: Rathaus, Zimmer Nr. 7. Adressen-Tafel für Hohenstein-Ernstthal. Hilfestelle. Entgegennahme von Gaben für Sol daten und Soldaten-Familien: Rathaus, Zimmer Nr. 7. KrtegS-Kraukeupflege. Meldestelle: Rathaus, Zimmer Nr. 9. Bedürftige. Meldestelle: Rathaus, Zimmer Nr.9. Arbeitsnachweis: Rathaus, Zimmer Nr. 15. Unterstützung von Familien Einberufener. Gesuche sind anzubringen im Rathause, Zimmer Nr. 12. RoteS Kreuz. Sammelstelle im Rathause, Zimmer Nr. 7. Sammelbüchsen für Unterstützungen an Soldaten und deren Angehörigen: Hotel 3 Schwanen, Gasthaus Börse, Altdeutsche Trinkstube, Hotels Gewerbehaus, Schweizerhaus, Gasth. Deutsches HauS, Stadlkeller, Garküche, Sonne, Bad Ernstthal, Hartenstein, Bahnhofswirt schaft Hohenstein-Ernstthal, Cafs Bauhütte, Drogerie Floß, Weinkellerstr., Friseur Jesch witz, Colonialw-Handlung Const. Schneider, Kaufhaus Rosenthal L Co, Kolonialwaren handlung Emil Beck. Verlustliste: Aushang Rathausflur 1. Stock. Karten der Kriegsschauplätze: Aushang im Rathausflur 1. Stock. in den neuesten Mustern s r r E-loffem Jede« Mittwoch: Remioll Grauen-Krankheiten, , M ckungen, Verlagerungen, Verwachsungen, Ausflüsse EHURl»IN behandelt nach Thure-Brandts Heilmethode Mn InMnt..Ntiii-L« Knickungen ^rau D. Institut Morn", Jeden 1., 2. und 3. Sonntag im Monat öffentlicher Ball. reichhaltiger Auswahl empfehlen Horn Lehmann Druck und Verlag: Horn * Lehmann. Verantwortlich für die Schriftleitung: Emil Horn, Hohenstein^krnstthal. Li» (Zement), 1'/, m lang, 1 w breit, zu verkaufen Hoh.-Er., Breitestraße 10. Rnffs Bäckerei, Hohenstein-Ernstthal. Ass Oberlungwitz. Sonntag, den 13. September, abends 8 Uhr Versammlung im Vereinslokal. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand Kräftiger Mm, von Beruf Fleischer, sucht Nebenbeschäftigung. Angebote unter ki. 65 an die Geschäftsstelle dss. Bl. erbeten. Zahle Geld zurück, wenn meine Uüknsi augon- wiwrvnUnklur nicht in einigen Tagen sicher hilft, raimsvkmorr- »tMsr „Mitr" Hilst sofort, auch bei heftigstem Zahnschmerz. Hoh.-Er., Conrad Claußstraße 1. MSbliertes Zimmer zu mieten gesucht. Angebote unt. 87 an die Geschäftsstelle d. Bl Leriirk OkewnitL. 1 Minute von der Haltestelle „Ratskeller". Telephon Nr. 18. Täglich geöffnet. (Historischer Mittwoch). Konzert und Ballmufik der Walden- burger Stadtkapelle. Eintritt mit Tanz 16 Pfg. Hugo Hamann. Kuben meine Vertretung übernommen, labere Auskunft wird in meiner WoknunA erteilt. Lin seit ?1on1ax, den 7. Leptemder d. d., rur kukne einberufen. Oie in der Mke woknen- den Herren Kollegen Vf. Snooks, Lunitütsrut Vf. Liokkoif, Vf. 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Bilder, Tierarzt Lauschke 20 M., Hausvater Enner 5 M, Lutherstifts- Kinder 10 M., Schulmädchen Helene Korb 75 Pf., Frau Oberlehrer Jähnig 10 M. und Lesestoff, Ungenannt 2 M., Frau Günther Lesestoff, Turnverein von 1856 50 St. Bilder, Lehrer Arnhold Lesestoff, Frau Pührer Lesestoff, Kirchenchor St. Ehristophori 10 M., Kränzchen „Eintracht" 10 M., GettchtSaffeffor Dr. Bretschneider 60 M., Oberlehrer Egerland u. 21 Knaben der II. Bezirksschule 3,37 M. Weitere Gaben werden mit herzlichstem Danke entgegengenommen in Hohenstein-Ernstthal im Rathause, Zimmer Nr. 7. Die Gemeindesparkasse zu Luga« — unter Garantie der Gemeinde stehend — verzinst alle Spar einlagen mit ^1^ gewährleistet strengste Geheimhaltung aller Spareinlagen und zeigt allen Wünschen der Spareinleger größtmöglichstes Entgegenkommen. Einlagen, bis zum 3. Tage eines Monats bewirkt, werden auf den betreffenden Monat voll verzinst. Tierzötzter und Titrsreüllde, LtMirte, Förster und Artm, Geistliche, Lehrer M Beamte, welche Interest« für irgend ein Haustier befitz«, oder denen die Hebung des Volkswohls am Herzen kkgtz orientieren sich am zuverlässigsten über alle einschlägigen Fragen aus der Tier-Börse Geübte Repassiererin bei voller Arbeitszeit sofort gesucht. C. F. Löbels Wwe., Oberlungwitz Vertin 80. 1«, Eäpenickerstrahe 71. und illustrativ vornehm auogestotrete» Vraa« ^imcw.culspreis von der Pop oÜIeholt n« 78 Pfeu^ig. 23. LieSeW-e«-MttW. W gingen ein: „ Feilenhauermeister Bergner 5 M. (3. Rate), Hermann Nagel 15 M, Gastwirt Pochert Ertrag eines Gartenkonzertes 3,10 M., Kirchner Krauße 4 M., Priv. Schützengesellschaft Neustadt 25 M., Handelsschule hier: l. Kl. 2,25 M., II. Kl. 2,25 M., III. Kl. 1,50 M., Handelslehrer Klee- berg 10 M., Lehrer E. Eidner 15 M. (2. Rate), Fabrikbes. Max Hempel 100 M., Kirchenchor St. Ehristophori 20 M., Frau Appreturanstaltsbesitzer Lehmann 5 M., Bäckermeister Otto Richter 10 M., Kurt Richter 2 M., Landwirt Karl Böhm 50 M., DienstagS-Frauenkränzchen 16 M. b) Ungenannt 5 P. Müffchen und 8 P. Strümpfe, Firma F. Oscar Zwingenberger Garn, Ungenannt 2 P Müffchen und 1 P. Socken, Ungenannt V, Dtzd. Kämme, Hermann Frohburg '/, Dtzd. Socken, Matte Herold 3 P. Müffchen, L. N. 1 P. Socken, 3 P. Müffchen, Frau A. Wolf 1 P. Müffchen, Schokolade, Buchhändler Reinhold 50 St. Briefmappen, 3 Dtzd. Taschcnfederhalter, 1 Dtzd. Briefe Sicherheitsnadeln, 1 Broß Federn, 1 Kistchen Zigarrenabschnitte, Selma Mendt 6 P. Müffchen und 1 P Socken, Johanna Graf 6 gef. Tabaksbeutel, Frau verw. Weller 3 P. Müffchen, Ungenannt 6 P. Socken, Ungenannt 6 P. Müffchen, Kaufmann Weber Seife und Tee, Kommerzienrat Reinhard 96 St. Schäle und 60 St. Leibbinden, Schulmädchen Ilse Franke 1 P. Müffchen, Else Fritzsche 2 P. Socken, Fabrikbes. Max Hempel Tabak, Zigarren, Schokolade, Tee, Hemden, Socken und Lesestoff, Frau Appreturanstaltsbesitzer Lehmann 6 P. Müffchen, 6 P. w. Socken, Frau Anna Weber Lesestoff u. 1 elektr. Taschenlampe, Schülerin Margarete Günther 1 P. Müffchen, Kurt Richter 50 Zigarren und Lesestoff, Schulmädchen Charlotte Winter 1 P. Müffchen und 1 Brustbeutel. Um weitere Gaben wird herzlichst gebeten. Die Annahmestelle befindet sich in Hohenstein-Ernstthal im Rathaus«, Zimmer Nr. 7. 2» Wlige Mler auf Militärarbeit gefucht. E. Oswald Götze L Sohn, GerSdorf Bez. Chemnitz.