Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191409101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140910
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-10
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.09.1914
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kaum am Ende der Front der französischen Schiffe angekommen, ging die „Zenta" unter . . . Die englische« Verluste. Die dritte englische Verlustliste dir zum 1. September enthält, wie über Rotterdam gemeldet wird, folgende Angaben: Getötet sind 9 Offiziere und 33 Soldaten, verwundet 27 Osfiziere und 120 Soldaten, vermißt 49 Offiziere und 4568 Soldaten. Mit den beiden früheren Verlustlisten ergibt daS eine Gesamtziffer von 15141. Von diesen werden nicht weniger als 13643 vermißt. Neue Verluste der englische« Handelsflotte. Die „Times" melden: Der Dampfer „Eyrie" aus Lowestoft ist am Mittwoch auf eine Mine in der Nordsee gestoßen und gesunken. Von der Besatzung wurden nur fünf Mann gerettet. — Der Dampfer „Titonia" aus Grimsby stieß, 27 Meilen von Scarborough entfernt, auf eine an dere Mine und ist ebenfalls gesunken; auch hat man Reste eines weiteren Dampfers „Ajax" ge- funden. — Das englische Schiff „Holmwood" ist an der Küste Brasiliens von dem deutschen Kreuzer „Dresden" in den Grund gebohrt wor den. Das Schiff war 4220 Tonnen groß und ging von Nieuport nach Bahia-Blanca mit einer Kvhlenladung Die langsume Nekr«tier««g i« E«gla«d. Obwohl, wie aus London gemeldet wird, die Rekrutierung befriedigend (!) fortschreitet, soll zur weiteren Förderung der Bewegung in der nächsten Woche eine große Versammlung in Bi» mingham abgehalten werden, in der Churchill und Chamberlain Ansprachen halten werden. Der schamlose englische Lügen-Wahnwitz. Bis zu welchem Wahnwitz die englische Berichterstattung gediehen ist, zeigen, wie die „Kcenzztg." mitteilt, neue englische Zeitungen, die in Bellin eingetroffen und dem Kriegs ministerium übergeben worden sind Darin wird über den Tod deS Deutschen Kaisers, die Auf bahrung im Doin und die Feierlichkeiten usw. bei der Beisetzung eingehend berichtet. England in Aegypten. Londoner Meldungen zufolge übernahm am 5. September der englische Kommandant in Kairo, ungeachtet deS Einspruchs des Vertreters des Khedive, die staatsrechtliche Kontrolle der dem Militärkommando nicht unterstehenden Zivilbe hörden Aegyptens. 65. Bezirkstag. Glauchau, 8. Sept. Unter dem Vorsitze des Amtshauptmanns Grafen von Holtzendorff wurde gestern von nachmittags halb 3 Uhr ab im Hotel „Stadt Hamburg" hier der 65. öffentliche Bezirks tag des Bezirksverbanocs Glauchau abgehaltcn. Der Vorsitzende begrüßte die Erschienenen. Der Bezirkstag trete heute zusammen in einer Zeit so schwer und ernst, wie noch niemals. Zwar sei das Schwerste dank dem unvergleichlichen Siegeszuz unseres Heeres bereits überwunden. Wir könnten hoffen, daß mit Gottes Hilfe der Krieg ein siegreiches Ende finden und unsere tapfere Armee unter Führung unseres Kaisers die tückischen Angriffe unserer Feinde von den Grenzen unseres Reiches abhalten würden. Aber auch im Innern machten sich die Folgen des uns aufgezwungenen Krieges bemerkbar und diese gelle es für uns zu bekämpfen nnd hierzu sei zum Teil auch der Bezirk berufen und der heutige Bezirkstag dazu bestimmt, die dem Be zirke obliegenden Maßnahmen für dte entstandene Kriegslage zu treffen. Nach eingehendem Vor trage der gesetzlichen Bestimmungen über die dem Bezirke obliegenden Unterstützungen der Familien einberufenec Krieger wurde beschlossen, von der Wahl einer besonderen Kommission ab zusehen und dem Bezirksausschuß selbst die Ge schäfte zu übertragen, wie dies nach den gesetz lichen Vorschriften zulässig ist. Gewährt sollen werden die gesetzlichen Mindestleistungen, da« sind 9 Mark für jede Frau und 6 Mark für jedes Kind des Einberufenen. Die Unterstützung der Frau steigt vom November ab auf 12 Mark (Wintermonate). Außerdem soll den Familien am 1. Oktober eine außerordentliche Unterstützung von 20 Mark gemährt werden, die in erster Linie dazu dienen soll, die Familien in den Stand zu setzen, ihre QuartalSmicte zu bezahlen. Hierbei wird vorausgesetzt, daß die Bedachten die Unterstützung auch tunlichst zu diesem Zwecke verwenden, da ja auch ein großer Teil der Haus besitzer auf den Eingang deS Mietzinses ange wiesen ist, um seine Hypothckenzinsen bezahlen zu können. Hierauf wurde zur Beratung gestellt, in welcher Weise die nötigen Mittel geschafft werden sollen Es werden monatlich 50—60000 Mark gebraucht; die Gewährung der außerordent lichen Unterstützung von 20 Mark vor dem 1. Ok tober würde einen Aufwand von ca. 60000 Mark verursachen. Da das Bezirksvermögen, welches teils in Hypotheken und Wertpapieren angelegt ist, nicht völlig flüssig gemacht werden kann, wurde der Bezirksausschuß ermächtigt, auf den Bezirk ein Darlehen in der Höhe bis zu 200000 Mark aufzunehmen. Gedacht ist zunächst an die Ausgabe von Schuldscheinen, die AmtShaupt- Mannschaft Meißen hat hiermit gute Erfahrungen gemacht. Sie hat in kurzer Zeit 200000 Mark zusammengebracht. Nachdem noch aus der Mitte der Versamm lung gebeten worden war, bei den Bahnhofs bauten Glauchaus sämtliche Arbeitslose im Be zirke der Amtshauptmannschaft Glauchau zu berücksichtigen, wurde der Bezirkstag mit dem Wunsche eines glücklichen Ausganges des Krieges geschlossen. Oertliches mit» SLchstfcheS. *— Ter Herbst naht! Trotz der schönen, sonnigen Tage macht sich doch schon das Nahen des Herbstes bemerkbar. Die Laubbäume zeigen viel zeitiges Braun und spätes Grün, welke Blätter liegen bereits am Boden und rascheln unter dem Fuße des Spaziergängers. Dte Schwalben sitzen zu Hunderten auf den Drähten der Telephon-Leitungen und zwitschern und zwatschern von der Reise nach dem sonnigen Süden. Wie wirds im Frühjahr uutzsehen, wenn sie wiederkommen! Auf den Stoppelfeldern sammeln sich große Schwärme von Staren und unternehmen Flugübungen, um für die Reise gerüstet zu sein. Während in früheren Jahren über den Stoppelfeldern die Drachen schwebten, haben in diesem Jahre die Knaben für dieses Spiel keinen Sinn, das übrigens auch behördlich untersagt ist. Das Kriegsfieber hat alle gepackt, und so bald die freie Zeit winkt, geht's unter dem Gesänge vaterländischer Lieder hinaus in den Wald und auf die Wiesen, wo dann fleißig exerziert und gekämpft wird. WitteyungSaussicht für Donnerstag, den 10. September: Wechselnde Winde, meist heiter, Temperatur wenig geändert, schwache Gewitterneigung, sonst vorwiegend trocken. * — Ei« Stimmungsbild von der ruffischen Grenze sendet uns ein Freund unseres Blattes. Der Brief, der von Westpreußen nach hier „nur" zwei Wochen brauchte, lautet wie folgt: Ange sichts der ruffischen Grenze lagern Landwehrleute des . . . Regiments. Es ist Sonntag, 14 Tage nach der Mobilmachung. Tiefe Stille herrscht in der von strahlendem Sonnenschein durchflute ten Gegend. Weit hinten, vor den kleinen russi schen Grenzorten, sieht man Bauern beim Ein bringen der Ernte, die trotz des Sandbodens eine mittlere ist. Mit lautem „Kiau" werden die kleinen schnellen Pferdchen angetrieben. Die Herren Kosaken zeigen recht wenig „Entgegen kommen", sie sind beim Anrückcn unserer braven Landser auSgerückt, feige gekniffen. Es ist 2 Uhr nachmittags, gerade soll Essen gefaßt werden, da kommt plötzlich ein Befehl des Divisionskomman deurs Generals von N . . .: Der 2. Zug der 8. Komp, besetzt das Dorf D. (Rußland), verhaf tet die männlichen Dorfbewohner, schießt die mit der Waffe in der Hand Gegenübertcetenden nie der und führt die Verhafteten nach Z. — Das Essen im Stich lassend, ging eS mit aufgepflanz tem Seitengewehr dem etwa 30 Minuten ent fernten Dorfe zu. Je 2 Mann besetzten die niedrigen Holz- und Lehmbauten, durchsuchten die z. T. verlassenen Häuser, deren Inneneinrich tung bei weitem armseliger war als die eines sehr armen sächsischen Landbewohners. Etwa 40 Männer und Jünglinge, darunter der Orts vorsteher, waren die Beute der sehr human vor gehenden sächsischen Landwehrleute. Jammernde Frauen und Kinder, deren Gestöhn herzzerreißend war, ließen wir zurück. Wie anders war das Auftreten der Deutschen gegenüber den Schand- und Greueltaten der Ruffen in Soldau, Schwid- dern, Bialla usw. In aller Ruhe, aber fest und bestimmt, wurde dem Befehl des Hauptmanns D. Geltung verschafft. Letzterer und Leutnant El., unser Zugführer, mit der Pistole in der Hand, hielten die jammernden Frauen zurück und fort gings wieder, dem Quartier entgegen. Schnell noch einige russische Mobilmachungsbefehle abge nommen, einigen hungrigen Russenkindern mit flachsgelbem Haar Manöverzwieback zugesteckt und dann trat man den Rückweg nach Str. an. Hier wurden die Gefangenen abgeliefert. Der Grund der Strafentsendur.g war die Erschießung eines braven Husaren, der sich auf einem Pa trouillenritt befand und bis aufs Hemd ausge räubert worden war. Angeblich sollten dir Schüsse aus jenem Dorfe gefallen sein. — Montag gings weiter und Mittwoch kamen wir nach G. Don nerstag gingS nach A (Rußland) und mittags wieder zurück. 4 Gruppen des 2. Zuges hatten „fast" mehr Glück, denn sic sahen in weiter Ferne noch einige Kosakenpferde entschwinden. Eins von den letzteren erschoß ein reitender Jä ger. — Mittwoch hatten wir einen siebenstllndi- gen Marsch. * — Deutsche Feldpoftsendongen verbraunt. Am 1. September ist in Frankreich ein Last kraftwagen mit zahlreichen Postsäcken für das Feldpostamt des Gardekorps und für die Feld- pvstexpeditionen der 1. und 2. Garde-Jnfanterie- Division, sowie der 19. und 20. Infanterie-Divi sion aus bisher nicht aufgeklärter Ursache in Brand geraten und die Post durch Feuer voll- ständig vernichtet worden. Es ist nicht ausge- schloffen, daß der Brand durch Selbstentzündung von Zündhölzchen oder sonstigen feuergefährlichen Gegenständen, die in Fcldpostsendungen verpackt waren, entstanden ist. Dem Publikum wird des halb zur Pflicht gemacht, Gegenstände der vor bezeichneten Art keinesfalls in die Feldpostbriefe zu verpacken. * — In T«PeSa«zeigta »der gefallene Heeres» angehörige ist es, nach einer neueren Bestimmung des Ministeriums des Innern, da es der Gang der Kriegsereignisse gestattet, nunmehr zugelassen, auch den Truppenteil mit zu benennen. Der Ort, an dem der Betreffende gefallen ist, darf jedoch auch in Zukunft nicht bezeichnet werden. * — Zur Warnung für die Verbreiter falscher Nachrichten nnd Gerüchte sei folgender Fall mit geteilt : Ein Bergmann in Beuchen hatte erzählt, die Kosaken seien in Oberschlesien cingedrungen, hätten Fernsprechleitungen zerstört usw. Das Ratiborer Kriegsgericht verurteilte den Schwätzer zu 1 Jahr Gefängnis, eine harte, aber gerechte Strafe, wenn man bedenkt, welche Aufregung durch solche Gerüchte in die Bevölkerung getragen wird. m. Falke«, S. Sept. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz verwundet wurde der von hier stammende Soldat Ernst Hunger. Der Verwun dete liegt jetzt mit einer Anzahl anderer sächsi scher verwundeter Krieger im Kloster Hegne bei Konstanz (Baden). p. Erlbach, 9. Sept. Die kirchliche Ernte dankfeier findet in unserer Gemeinde am näch sten Sonntage im Hauptgottesdienste statt. Der Ernteschmuck fürs Gotteshaus wird bis Sonn abend abend erbeten. * Lngau, 8. Sept. Den Heldentod für« Vaterland starben auch drei hiesige Einwohner: Emil Artur Korb, Sohn des Bergarbeiters Korb, gefallen in der Schlacht bei Mülhausen am 10. August; Karl Max Fröbel, Eisenarbeiter, gefallen in der Schlacht bei Metz am Hochfeld bei Hoh wald am 20. August (er hinterläßt eine Witwe und 4 Kinder); Gutsbesitzer Max Bruno Busch mann, welcher am gleichen Tage und in dem selben Gefecht gefallen und ebendort bestattet worden ist. k . Chemnitz, 9. Sept. DaS Garnison-Kom mando hat die Bäckerei von P. O. Müller, Aeußere Klosterstraße 25, auf acht Tage ge schloffen, weil sie mindergewichtiges Brot (bis zu 240 Gramm bei 3 Pfund Brot) verkaufte. * Chemnitz, 9. Sept. Im hiesigen Garni- son-Lazarett sind bis jetzt 60 Leichtverwundete untergebracht. Vorgestern vormittag kamen über Leipzig 100 Leichtverwundete hier an, von denen ein Teil in Chemnitz verblieb, während die an deren nach Zwickau und Plauen weiterbefördert wurden. * Dre-bm, 8. Sept. Ein große« Vermächt- ni« hat der verstorbene privatisierende Chemiker Herr Karl Hermann Gocht der Stadtgemeinde Dresden mit rund 95 OM M., der Gemeinde Loschwitz mit rund 100000 M. und der Gemeinde Klotzsche mit rund 24 OM M. hinterlassen. — Im Hause Amalienstraße 3 stürzte das 7jährige Schulmädchen Lotte Böhme beim Herauslehnen auS einem Fenster des 4. Stocks in den Hof hinab und starb nach kurzer Zeit. * Leipzig, 8. Sept. Wie für unsere Soldaten gesorgt wird, ersehen wir aus einer Mitteilung, wonach in Leipzig und Umgegend die Pelzfabri ken jetzt beschäftigt find, Pelze für unsere Ost armee zu liefern. Eine einzige Fabrik hat davon bis Ende September 17,OM Stück anzufertigen. Das ist gewiß ein Zeichen der Fürsorge. —Der dreijährige Sohn eines in der Diakonissenstraße zu L.-Lindenau wohnhaften Mechanikers wurde von einem schweren beladenen Mühlfuhrwerk so unglücklich überfahren, daß er bald darauf verstarb. Zittau, 8. Sept. Aus dem Leserkreise erhält die Zittauer Morgenzeitung folgende Zuschrift: „Wer die abteilungsweise zum Baden geführten Kriegsgefangenen beobachtete, mußte hierbei eine Wahrnehmung machen, die bei zahlreichen Frauen und erwachsenen Mädchen leider auf Mangel an Würde und sittlichem Empfinden schließen läßt. WaS soll man dazu sagen, wenn diese zumeist den besseren Kreisen angehörenden Frauen und Mädchen die in einer Entfernung von kaum 3M Metern im Freien badenden Kriegsgefangenen unausgesetzt mit Ferngläsern und Krimstechern beobachten!? ES ist traurig, wenn diese Frauen und Mädchen, die zumeist noch mit Kindern er schienen waren, nicht die Empfindung haben, durch solches Benehmen das Schamgefühl zu verletzen, selbst wenn man ihnen eine gewisse Neugierde zugute hält. Depeschen vom 9. September. Berlin. Nach einer Amsterdamer Meldung des „Berliner Tageblattes" aus Paris tobt gegenwärtig bei Paris eine allgemeine Schlacht. DieMitteilung besagt weiter, daß der französische linke Flügel mit dem deutschen rechten Flügel Fühlung genommen hat. Auch die eng lischen Truppen hätten fich bei dem Angriffe auf die deutsche Armee betei ligt. Nach dem „Meffagero" sei die große Schlacht, von der die französische Regierung Mitteilung mache, südöstlich von Paris im Gange. Aus dieser Rich tung werde in der Hauptstadt Geschütz feuer vernommen. Eine andere Meldung besagt, eine Schlacht sei im Gange auf der Linie Auteuille—Meaux—Sezanne —Bitry. Berli«. Aus Vlissingeu wird gemeldet, daß daS Bombardement von Ostende durch die Deutschen im Gange ist. Der Londoner Korre spondent der „Vossischcn Ztg." schildert das brennende Verlangen der Engländer nach einer großen Seeschlacht. Am ungeduldigsten seien die Damen, die auf der Straße jeden Mann als Feigling benennen, der nicht angeworben wurde, und ihm eine weihe Feder als Abzeichen der Furcht reichen. Berli«. Wie die Russen in Ostpreußen Hausen, beweist nach der „Deutschen Tageszeitung" der dem Kapitän Mirbach-Sorquitten seitens eines hohen Militärs zugcgangene Bericht, daß sein schönes Schloß durch russische Kavallerie, ohne daß ein Kampf bei Sorquitten statlgefunden hat, in Brand geschossen wurde. Nur ein Teil der Ringmauern sei stehen geblieben. Kraokfurt «. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Amsterdam: Da die Deutschen zwischen Antwerpen und Gent vorrücken, hat der Bürger meister von Gent Abgesandte zu Unterhandlungen an den deutschen Befehlshaber geschickt. Osterode. Die Gefallenen sind jetzt alle be stattet. Als Totengräber wurden russische Ge fangene unter Aufsicht von unserem Landsturm verwendet. Die Grabstätten der Gefallenen sind mit Blumen, Helmen und Waffen geschmückt. Kopenhagen. Nach Berichten au« Paris ist eine große Schlacht feit vorgestern mittag zwischen den feind lichen Heeren östlich von Pari« im Gange. Es wird läng« der ganzen Front gekämpft. Angreifer sind die französischen und englischen Heere. Tie Meldung stammt, wie angegeben, auS französischen Quellen. Kopenhagen. Der Kapitän de« englischen Dampfer« „Mary", von England nach Aarhu« unterwegs, will laut Vossischer Zeitung vor Leith eine Reihe von 70 Eisenbahnzügen mit russischen Soldaten gesehen haben mit etwa 1000 Mann in jedem Zuge. Sie seien von Archangelsk über geführt worden. Rotterdam. Der „Nieuve Rotterdamsche Courant" meldet auS Vlissingen: Die Königin der Belgier ist gestern hier eingetroffen und nach Antwerpen weitergereist. — Eine große Anzahl belgischer Flüchtlinge war hier angelangt, von denen Hunderte nach England weilerfahren. — Alle« Gold der belgischen Nationalbank ist au« Antwerpen nach London geschafft worden. Budapest. Die au« etwa 15M Mann be stehende serbische Abteilung, die bei den Kitmp- fen bei Mitrovica zersprengt wurde, wurde bei Jndjija nach kurzem Gefecht teils getötet, teils gefangen genommen. Zürich. Die französische Münze wurde, fran- zösischen Blättern zufolge, nach Zastel Sarrasin verlegt. Geat. DaS Pariser Ftnanzblatt „Le Infor mation", das die finanzielle Lage Japan« und ihre Einmischung in den Krieg erörterte, erklärt auf Grund eingehender Informationen, daß die kriegerischen Operationen Japans auf die See beschränkt bleiben sollen und ein Eingreifen zu Lande ganz unwahrscheinlich sei. Mailaad. Die „Turiner Standard" erklärt die Nachricht von der Landung russischer Truppen in Frankreich für unwahr. Mailaad. Die italienische Regierung beschloß, umgehend für 34 Millionen Lire öffentliche Ar beiten ausführen zu lassen. Im ganzen wurden bis jetzt für 875 Millionen Lire Arbeiten zur Verminderung der Arbeitslosigkeit au«geführt. Wer Gebet sei Eure Marr. Ihr zieht hinaus zum Streite So tapfer Mann für Mann, Ihr setzet Leib und Leben Voll Freudigkeit daran. Ihr schwinget Eure Fahnen, Ein starkes deutsches Heer, In Einigkeit verbrüdert Zu Deutschlands Ruhm und Ehr'. Und wie Ihr in die Ferne In Feindes Rachen eilt, Noch ein Heer steht zur Seite, Im Geist eS bei Euch weilt: „Die betende Gemeinde", Sie ist daS starke Heer, Das bei Euch ist im Streite Zu unserS GotteS Ehr'. Und wenn der Herr zum Siege Euch führt durch seine Macht, Sv folgen Lobgesäng« Euch freudig Tag und Nacht. Und wenn eS geht zum Tode, Gleich Engelscharen stehn Gebete Euch zur Seite, Die Trost und Frieden wehn. Eine deutscke Frau. Im Fundamt Zimmer 21 deS Ratha«se« Hohe«stei«-Er»stttzal sind folgende Gegenstände als gefunden abge geben worden: mehrere Portemonnaies mit Inhalt, eine große Anzahl Schlüssel, 2 Brillen mit Etui, 1 goldenes Anhängsel, 1 Damenrcgenschirm, 1 schwarzer Herrenregenschirm, 1 Spannkette, 1 goldener Herrenring, 1 Handtasche, 1 goldener Fingerring mir Stein, 1 Stab Kanteisen, 1 Perlenhandtasche, 1 Paar Zügel, 1 schwarze Damenschürze, 1 Nickelbrille, 1 goldene Brosche, 1 Taschentuch m. Geld (eingeknotet), 1 Kinderhemd, 1 blauer Kindersweater, 1 Handwagen, 1 goldene Brosche, 1 goldener Herrenring, 1 schwarze Damenhaudtaschc, 1 eiserne Spannkette, 4 Herren-Regenschirme, 1 Schirmhülle, verschiedene Geldstücke, 1 goldene Brosche, 1 Damengürtel, 1 Fahrrad (demoliert), 1 Taschenuhr, 1 Kassenschein, Automobilwerkzeug. Fundsachen sind unverzüglich im Rathause — Zimmer Nr. 21 — anzumelden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)