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Zwei Welte«. Roman von O. Elster. 87. Fortsetzung. (Nachdruck ve, boten). Marianne hingegen plauderte gem mit Kurt von früheren'Zeiten und gemeinsamen alten Be kannten. Von dem eigenartigen Verhältnis, welches zwischen ihm und Edith bestand, wußte sie nichts. Nach dem Tode ihres Vaters hatte sie Hoheneck bald verlassen und in jener trauri gen Zeit keine Gelegenheit gefunden, sich näher mit der plötzlichen Abreise Mister Griswolds und seiner Tochter zu beschäftigen. Walter hatte sich nicht überwinden können, ihr nähere Mitteilun gen zu machen, und so wußte sie nur, daß Mi ster Griswolds Vergangenheit ein Geheimnis barg, welches die Verbindung , zwischen Walter und Edith unmöglich gemacht hatte. Und nun mußte Marianne plötzlich bemerken, daß dem Grafen die Besuche unangenehm waren, daß er unter einem quälenden Zweifel über die früheren Beziehungen Ediths zu Kurt litt. Sie mußte unwillkürlich lächeln. Der Graf, eifersüchtig auf Kurt von Platen, den man eigent lich gar nicht ernsthaft nehmen konnte — das war im Grunde genommen außerordentlich ko misch. Aber der Graf tat ihr doch leid, und so unterdrückte sie denn rasch ihr Lächeln und er widerte, Herr von Platen habe sich seit einigen Tagen nicht sehen lassen. „Das ist mir lieb — ich fürchte, Herr von Platens Gesellschaft übt keinen guten Einfluß auf Edith aus. Finden Sie nicht auch, Fräulein Marianne, daß sich Ediths Wesen in seltsamer Weise verändert hat, seit Herr von Platen bei uns verkehrt? Sie zeigte eine auffallende Ab neigung gegen ihn und doch — doch duldet sie seine etwas zudringliche Galanterie —". „Herr Graf" — unterbrach ihn Marianne mit mildem Vorwurf. „Ah — ja — Sie haben Recht! Er ist ein alter Freund von Ihnen — das wollten Sie doch sagen?" „Auf mich braucht Edith keine Rücksicht zu nehmen, Herr Graf. Ich dachte auch eben nicht an mich, sondern an Edith, Herr Gras, und — an Sie!" „An mich?" „Darf ich offen sprechen, Herr Graf?" „O gewiß — ich weiß, daß Sie es gut meinen." „Ich würde Ihnen den Vorschlag machen, nach Schloß Sponeck überzusiedeln. Ich glaube, die Anforderungen, welche die Geselligkeit an Edith stellt, haben sie nervös gemacht. Außer dem", setzte sie mit einem feinen und doch güti gen Lächeln hinzu, „entgehen Sie dadurch den Besuchen jenes Herrn." Der Graf nahm auf einem Sessel Platz und stützte die Stirn in die Hand, ohne etwas zu er widern. Erstaunt und bestürzt blickte Marianne auf ihn, der den Eindruck eines tief Unglücklichen machte. „Herr Graf —" sagte sie leise. Er fuhr auf. »Ja, ja", sagte er hastig. „Sie haben Recht — das wäre das beste. Aber Edith liebt den Aufenthalt in Schloß Sponeck nicht." „Sie erzählte mir aber doch, daß sie dort mehrere Wochen mit Ihnen glücklich und zufrie den verlebte?" „Ah — freilich — drei kurze Wochen des Glückes, in denen ich hoffte, ihre Liebe zu er ringen . . . Nein, nein, lassen Sie sich erzählen, Marianne. Sie sind die einzige, die mich ver steht, ich habe es wohl bemerkt, und ich bin Ihnen von Herzen dankbar dafür. — Es war nach unserer Heirat, die mir auf der Besitzung meines Schwiegervaters in Texas feierten. Ich bat Ediths Vater, mit uns nach Deutschland zu kommen, er lehnte es sehr bestimmt ab; nun und ich als junger Ehemann war ja auch ganz zu frieden, mit meiner Frau eine Weile allein leben zu können. Hoffte ich doch, daß Edith mich dann näher kennen und — lieben lernte. Wir wohnten auf Schloß Sponeck. In den ersten Tagen war Edith heiter und zufrieden, wir näher ten uns mehr und mehr. Ich war sehr glück lich — doch bald zeigte sich eine nervöse Unruhe bei Edith, sie verlangte fort — es war ihr zu einsam in Sponeck und wir mieteten diese Villa, wo wir seitdem wohnten. Unser Leben hier Ken- nen Sie, Marianne — ich brauche Ihnen nichts darüber zu erzählen. Wir leben nebeneinander, nicht miteinander — und als ich Edith vor eini gen Tagen denselben Vorschlag machte, den Sie eben aussprachen, da da wies sie ihn zu rück. Wenn ich Geschäfte in Sponeck hätte, könnte ich ja allein reisen . . ." Er schwieg und starrte trübe vor sich hin. „Das war nicht hübsch von Edith," sagte Marianne. „Sie hat mir niemals von Ihrem Vorschlag gesprochen, Herr Graf, aber seien Sie versichert, ich werde mit Edith darüber sprechen..." „Nein, nein, tun Sie es nicht, Marianne. Es wäre nutzlos und würde nichts helfen. Edith fürchtet sich vor dem — Alleinsein mit mir." Seine Augen nahmen einen eigentümlich schimmernden Glanz an, wie von unterdrückten Tränen. In diesem Augenblick trat ein Diener ein und meldete Herrn von Platen. (Fortsetzung folgt.) Standesamts - Nachrichten von Gersdorf (Bez. Chtz.) vom 2». August bi» 11. September 1911. ») Geburt««: Ein Sohn: Dem Bergarbeiter Max Ernst Köhler. Dem Bergarbeiter Ernst OSkar Päßler Dem Bergarbeiter Otto Alfred Uhlig. Dem Strumpfwirker Emil Alfred Löffler. Dem Bergarbeiter Gustav Emil Günther. Eine Tochter Dem Bergarbeiter Richard Friedrich Schwalbe. Dem Bergarbeiter Ernst Otto Ärummt. Außerdem 1 unehel. Sohn und eine Znnllingsgeburt. d> Aufgebot«: Der Bergarbeiter Johannes Arthur Sckulze mit der Handschuhnähelin Lina Helene Dietze, beide hier. Der Bergarbeiter Otto Robert Müller mit der Wirt schafterin Marie Frieda verw. Fanghänel ged Held, beide hier. «) Aheschließung«»: Der WirtschaftSbefitzer Karl Arthur Merkel mit der Wirtschafterin Marie Eidam, beide hier. it) Gterbefäll« r Der Kaufmann August Julius Bartholomäus Paulini, bö I. Rudolf Gerhard, G. d. Bergarb Friedrich Rudolf Dörr, 2 Mon. Fritz Walter, S. d. Bergarb. Paul Richard Fritzsche, b Mon. Anna Elisabeth, T. d. Bergarb. Eduard August Deckert, K Mon. Der Berg- invalid Anton Theodor Ziehnert, 62 I. Hein, Helmut, S. d. Bergarb. Emil Max Landrock, 4 M. Ilse Inge borg Kermer, unehel. Tochter, 4 Mon. Kirchetmachrichte«. Parochie St. TrinitaliS Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Nhr KricgS- betstunde. Parochie St. Christophori Hohensteln-Ernstthal. Montag, den 14. Sept., abends halb V Nhr im Ge- meinschastslvknl Breitestraße 31 öffentliche-Blankreuzstunde. Thema: ,,Wcr sördert dte gegenwärtig« Rot — wer hilft sie mindern'?" Redner Herr Pastor Dybeck. Dienstag, den 15. September, abends halb 9 Nhr Kriegsbetstunde im Hiittengrundbetsaale. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Nhr Kriegs- bctstunde in der Kirche. Von Oberlungwitz. Mittivoch, den 16. September 1914, abends 8 Nhr Kriegs betstunde. Von Gersdorf. Dienstag, den 15. September, abends 8 Nhr KriegSbet- stunde in der Kirchschulc. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Nhr Kricgs- betstunde in der Kirche. Von Bernsdorf. Donnerstag, den 17. September, norm. 9 Nhr Wochen- kommunion. Von Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 17. September, 6 Uhr Kriegsbetstunde. Von Erlbach-Kirchberg. Mittwoch, den 16. September. Kirchberg: Abends halb 8 Nhr Kricgsbctstundc. Von Wüstenbrand. Mittwoch, den 16. September, abends '/,9 Nhr Bcr- sanuulung des ev.-luth. Jünglingsvereins im Pfarrhause. Donnerstag, den 17. September, abends 8 Nhr Kriegs betstunde in der Kirche. r r r En r OksmuitL, »lonisroltotr»««» I. xros. Lv ästen!. LrinAv meins NeuM. Giebelstilbe mit 2 Kammern sofort zu v?e- micten. Th. Möckel, Gersdorf, WeMraße 129 x. LllM-MlMckW, in»! k'akrrLäor k«i diMx. kroiabvroeknanx in vmpkvblvnäs Erinovrunq. ViertolMlirltvk« von 10 Aark xosl ältst. 2000 Msi-I« als 2. Hypothek noch unter Brandkasse sofort oder Ende September gesucht. 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Erforderlich ist als Adrcsscnangabe: Vor- und Zuname, Dienstgrad, Angabe des Regiments, Bataillons oder der Kompagnie, Eskadron, Batterie, der Brigade oder Division und des Armeekorps. Der Bestimmungsort darf nicht genannt werden Die Nachfindung kann jederzeit beantragt werden. Bestellungen nimmt unsere Geschäftsstelle entgegen. Feldpost-Briefumschläge sowie Feldpoft-P-ftkarten sind zu haben in der Buchdruckerei Horn L Lehmann ivdnSEM St-kwL» 1856 vss billige Schweine verkauft Anton Götze, Kirchberg-Erlbach. Jeden Posten PMeillkMild kaust die Filz- und Schuhwarenfabrik Hohenstein-Ernstlhal,Bahnstr. Eine kleine Atutia für ältere vvrgerichtete vtllVI-, Leute passend, ist billig zu vermieten bei Hermann Schaarschmidt, Oberlungwitz Nr. 24. Sie Vorgänge ans den Kriegsschauplätzen können unsere Leser nur an Hand einer guten Karte verfolgen. Wir liefern daher an jedermann Wandkarten von Mittel- Europa «nd dem Balkan, in vielen Farben gedruckt. 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