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MeWMHthckrAnMr für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbmnd, MMelbach, Ursprung, Kirchberg, Lrlimch, MSdorf, Lugm, Lmgenberg, Falken, Langmchursdorf, Meinsdorf re. vellen^MK i ^I^"^iger" erscheint niit Ausnahme der Sonn- und Festtage' täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.60, bei Abholung in den Geschäft» . ' e Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.60. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nahmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstaltrn und die Landbrirfträgee entgegen l" . ? n* , ° °ie Abonnenten jeden Sonntag das »Illustrierte Sonntagsblatt-. — Anzeigengebühr für die «gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 16 Pfg.; im Reklametetl die Zeile 30 Pfg. Di» g fpa ene Ze e im amtlichen Teil 60 Pfg. 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Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mitteilt, hat der belgische Geschäftsträger in Petersburg in einem Briefe vom 30. Juli an den belgischen Minister des Auswärtigen die politische Lage in Petersburg geschildert. Dieser Brief, der unter einer Deckadresse nach Berlin abgesandt wurde, wurde wegen des Kriegszu standes nicht mehr befördert und dem Auswär tigen Amt zugestellt. Danach habe Deutschland in Men und Petersburg alles versucht, um ei nen allgemeinen Konflikt zu vermeiden. Infolge eines offiziellen Communiquss wird dann be hauptet, daß überall mobil gemacht werde. Die Zusicherung Englands, Frankreich zu unterstüt- zcn, habe der Kriegspariei Oberwasser verschafft. Am 30. Juli, früh 4 Uhr, wurde dann auch die Mobilmachung bekannt gegeben. Die Zu sicherung des englischen Beistandes hätte deshalb so große Bedeutung gewonnen, weil mit der russischen Flotte kaum zu rechnen sei, deren Re organisation noch in weitem Felde sei. Nach Ansicht der diplomatischen Kreise sei jegliche Hoff nung auf eine friedliche Beilegung dahin. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" weist gegenüber den Verleumdungen unserer Feinde darauf hin, daß man noch zwei Tage vor der deutschen Mobilmachung die Ueberzeugung hatte, Deutschland habe sich sowohl in Wien und Pe tersburg bemüht, den Ausbruch eines Weltbran des zu verhindern. Ferner wird darauf auf merksam gemacht, daß England durch sein Bei standsversprechen der russischen Kriegspartei den Rücken gestärkt habe und daß der Briefschreibcr die Versicherung Rußlands, es finde keine allge meine Mobilisierung statt, für Schwindel'gehal ten habe. * * * Ein Telegramm -es Kaisers aa den Smeraloterste« «o« Hindenburg. Der Kaiser hat auf die Meldung von der Vernichtung der russischen Narewarmee an den Generalobersten von Hindenburg am 1. Septem- der folgendes Telegramm gerichtet, das erst jetzt bekannt wird: „Ihr Telegramm vom heutigen Tage hat Mir eine unsagbare Freude bereitet. Eine Waffentat haben Sie vollbracht, die, nahezu einzig in der Geschichte, Ihnen und Ihren Truppen einen für alle Zeiten unvergänglichen Ruhm sichert und, so Gott will, unser teures Vaterland für immer vom Feinde befreien wird. Als Zeichen Meiner dankbaren Anerkennung verleihe Ich Ihnen den Orden pour 1« mörit« und ersuche Sie, den braven, unvergleichlichen Truppen Ihrer Armee für Ihre herrlichen Taten Meinen Kaiserlichen Dank auszusprechen. Ich bin stolz auf Meine preußischen Regimenter, (gez.) Wilhelm, I. U." Generaloberst von Hindenburg hat zugleich mit der Bekanntgabe des Kaiserlichen Telegramms an die von ihm befehligte 8. Armee am Jahres tage von Sedan folgenden Heeresbefehl gerichtet: „Soldaten der 8 Armeei Die vieltägigen heißen Kämpfe auf den weiten Gefilden zwischen Ällenstein und Neidenburg sind beendet. Ihr habt einen vernichtenden Sieg über 5 Armeekorps und 3 Kavalleriedivisionen errungen. Mehr als 60000 Gefangene (die Zahl der Gefangenen ist bekanntlich auf 90000 angewachsen. D. R.), ungezählte Geschütze und Maschinengewehre, mehrere Fahnen und viel sonstige Kriegsbeute sind in unseren Händen. Die geringen, der Ein- schließung entronnenen Trümmer der russischen Narewarmee fliehen nach Süden über die Grenze. Die russische Wilnaarmee hat von Königsberg her den Rückzug angetreten. Nächst Gott dem Herrn ist dieser glänzende Erfolg Eurer Opfer freudigkeit, Euren unübertrefflichen Marsch, leistungen und Eurer hervorragenden Tapferkeit zu danken. Ich hoffe, Euch jetzt einige Tage wohlverdienter Ruhe lassen zu können, dann aber geht es mit frischen Kräften wieder vorwärts. Mit Gott für Kaiser, König und Vaterland, bis der letzte Russe unsere teure, schwergeprüfte Heimatprooinz verlassen hat und wir unsere sieggewohnten Fahnen ins Feindesland hinein getragen haben. Es lebe Seine Majestät der Kaiser und König I" Inzwischen hat Herr von Hindenburg durch seinen neuen Sieg schon das Versprechen erfüllt, das er in diesem Aufruf gegeben hat. * * * Ei« Tagesbefehl des General- oberste« «o« MW. Nach dem siegreichen Kampf vom 26. August erließ Generaloberst von Bülow an seine Trup pen folgenden Tagesbefehl: „Seine Majestät der Kaiser hat mir noch am Vorabend der Schlacht bet St. Quentin seine volle Zufriedenheit mit den bisherigen Leistun gen der Armee ausgesprochen. Ich bringe diese allerhöchste Anerkennung gern zur Kenntnis mei ner Truppen. Es ist gekommen, wie ich euch zu Beginn des Krieges sagte. Ich habe Großes von euch gefordert, und ihr habt cs geleistet. Zwei starke Festungen habt ihr unter entschei dender Mitwirkung unserer tapferen Artillerie und Pioniere mit staunenswerter Schnelligkeit bezwungen. In der zweitägigen Schlacht bei Namur habt ihr die Belgier und die Franzosen aufs Haupt geschlagen, habt in rastloser Ver folgung den Feind vor euch hergetrieben und dabei noch den Engländern einen Schlag ver setzt, den diese übermütigen Gesellen sobald nicht vergessen werden. Alle Waffen haben an Tap ferkeit und Ausdauer miteinander gewetteifert. Reich war die Beute: Sechs Fahnen, 59 Ge schütze, 55 Maschinengewehre, 6800 Waffen, 10800 Gefangene sind in eurer Hand. Groß waren auch die Opfer. Ruhm und Ehre allen denen, die mit ihrem Blute die Treue gegen ihren allerhöchsten Kriegsherrn besiegelt haben. Sol daten, ich danke euch für das, was ihr vollbracht habt. Vorwärts, dies bisher eure Losung, sie soll auch weiter unverändert sein. General von Bülow." Neber bie «e«e große Schlicht im Weste« schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" an der Spitze ihres Blattes: Sie spielt sich auf einer Front von etwa 150 km ab. Als westlicher Punkt wird Nanteuil angegeben, ein Ort nördlich von Meaux, bei dem schon früher genannten SenliS, wo der rechte deutsche Flügel angesetzt hat und wo hauptsäch lich die Engländer stehen dürften, eine Vermutung, die schon psychologisch ausreichend begründet sein dürfte ünd sich noch auf bie bisherigen Erfah rungen stützt, denen zufolge die Truppen Frenchs sich immer auf dem linken Flügel, England zunächst, halten. Die französische Annahme, daß die deut schen Truppen Paris ganz rechts liegen ließen, ist schon früher haltlos geworden, als die Pariser die deutschen Kanonen in der Nähe donnern hörten; jetzt weiß man, daß dabei nicht nur ein örtlicher Zusammenstoß nahe der französischen Hauptstadt, sondern eine Schlacht von großer Ausdehnung in Betracht kommt, auf einer Linie, die nordöstlich von Paris beginnt, dann zur Marne geht und weiter dem unterhalb Meaux mündenden Flüßchen Grand Morin folgt, an welchem Coulommiers und Sezanne liegen. Oest- lich von diesen liegt Vitry-le-Francois, daS als östlicher Punkt der Schlachtfront bezeichnet wird, südöstlich von Thalons an der Marne, die hier südlich verläuft, während die im allgemeinen nörd lich verlaufende Marnelinie von unseren Heeren überschritten ist. Sie bisherige« österreichischen Erfolge. Wie», 11. Srpt. Die „Neue Freie Presse" gibt folgende Uebersicht über die Kämpfe auf dem nördlichen Kriegsschauplatz: Die Reihe der Schlachten und Kämpfe be gann mit einer dreitägigen Schlacht, die die Armee Dank! bei Krasnik siegreich lieferte. Am 25. Au gust begann die Armee Auffenberg ihren glor- reichen Feldzug, der in den Schlachten und Siegen bei Komarow und Zamosc gipfelte. Am 28. August war das Eingreifen der Gruppe des Erz herzogs Joseph Ferdinand fühlbar. Am 30. und 31 August erfolgten die umfassenden Operationen und am 1. September war der Sieg entschieden, dessen äußere Zeichen beinahe 20000 Gefangene und 200 erbeutete Geschütze waren. Inzwischen hatte die Armee Dank! am 27. August eine zweite Schlacht bei Niedrzewicza und drang nach Ueberwindung des Feindes bis gegen Lublin vor. Die Armee Auffenberg meldete am 4. September, daß der Feind in vollem Rück züge sei und von den Unsrigen mit ganzer Kraft verfolgt werde. Zwischen dem 4. September und heute ist über die Armee Auffenberg keine amtliche Meldung veröffentlicht worden. Wir sind über zeugt, daß diese fünf Tage nicht verlorengegangen und dis aufs äußerste mit der Tatkraft, die unsere Armee und Führer auszeichnen, ausgenutzt worden sind. - WaS die Armee Dank! betrifft, so meldeten wir am 7. September, daß sie sich neuerdings im heftigen Kampfe bei Lublin befinde, wo der Feind mit der Bahn namhafte Verstärkungen heranzog. Weiter wird berichtet, daß eine Gruppe unter dem General Kestranek die Russen zurück geschlagen und 000 Gefangene eingebracht hat. Das Communiquö vom 3. September, betreffend die Kämpfe m Ostgalizicn, umfaßt den Zeitraum vom 27. bis 30. August. Es stellt fest, daß wir in allen Schlachten und Kämpfen mit den Russen etwa 40 Infanterie-Divisionen und elf Kavallerie- Divisionen gegen uns hatten, und daß wir min destens die Halste dieser Truppen unter großen Verlusten zurückgewiesen haben. Das Kriegs bulletin vom 7. September meldete, daß Ruhe auf den Kampfplätzen von Ostgalizien herrsche. Nach dieser Ruhe hat gestern unsere Armee die Offensive ergriffen und setzt sie heute fort. Die Stimmung ist zuversichtlich, und mit Vertrauen erwarten wir das Ergebnis. O * O Grausame russische Kriegssührnng. In den gestrigen W:ener Abendblättern ver öffentlicht ein verwundeter Offizier Erzählungen verwundeter Soldaten, die bei Tomaschow nnd Lublin gekämpft haben. Die Soldaten erzählen: Am Waldrande bei Tomaschow schwenkten die Russen bei den angegriffenen Feldschanzen weiße Fahnen und legten die Gewehre nieder. Der Regimentskommandant ließ das Feuer cinsteUen und wollte die Gefangennahme emlcitcn. Das ruhig anmarschierende Regiment wurde bieranf mit Feuer überschüttet. Die russischen Maschinen gewehre waren auf Bäumen postiert. Selbst eine Sanitätsanstalt wurde durch Schrapnells vernichtet. Aerzte und Verwundete wurden ge tötet und die Verwundeten auSgeraubt. Alle Ortschaften, aus denen die Russen zurückgehen, sind Schutthaufen. Einige Artilleristen, welche sich in vergifteten Brunnen gewaschen hatten, wiesen schreckliche Hautwunden im Gesicht und an Hals und Händen auf. « * * Wachsende RervosttSt i« England. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die öffentliche Meinung Englands immer energischer eine kräftige Aktion der englischen Flotte fordert, um die Minengefahr in der Nordsee zu beseitigen. Dazu mag auch noch der Umstand beitragen, daß die Ursache deS Untergangs der „Oceanic" noch immer nicht bekannt, und daß man arg wöhnisch geworden ist, da die Admiralität neuer dings versucht, den Verlust deS „Phatfinder" auf eine andere Ursache als eine Mine zurück zuführen. Die deutschen Minen scheinen also der englischen Admiralität doch ernstlich zu schaffen zu machen, um so mehr, als sie die von der englischen Admiralität behauptete Un tätigkeit der deutschen Flotte in einem anderen Lichte erscheinen lassen. Englische Schiffe ans Minen. Lvnbvn, 11. Sept. (Meldung des Reuttcr- schen Bureaus.) In der Nordsee ist das Wrack deS englischen Dampfers „Ottawa" aufgefundcn worden, der vermutlich auf eine Mine aufge laufen ist. L»nb<«, 11. Sept. „Daily Chronicle" ver öffentlicht in der Ausgabe vom 4. September folgenden Bericht des englischen offiziellen Presse- bureauS: Eine Meldung von dem komman dierenden Offizier deS Schiffes „Speedy" berichtet, daß der Dampfer „LinSdell" am Donnerstag morgen auf eine Mine gestoßen und gesunken ist. Eine Viertelstunde später stieß auch „Spcedy" auf eine Mine »nd sank, etwa 30 Meilen von der Ostküste entfernt. „Speedy" war ein Kriegs fahrzeug, daS zum Zwecke des Fischereischutzes