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WeWMOWtrAMiM Tageblatt »ür Hnhenstetn-Lriijtthal, Oberlungwitz, Gersdorf, tzermsdors, Bernsdorf, Wüjteubmnd, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lrlbach Msdors, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf re. Der.Htthensteitt^ErnsUhalcr Lliizcigcr" erfcheini niit Aiisnnhnie der Sonn- und Festtage täglich abends mit Kem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.60, bei Abholung In den Geschäfts stellen Alk. 1.25, durch die Post bezogen (mchcr Bestellgeld» Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. A rilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt*. — Anzeigengebllhr siir die kgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12Psg., für auswärts 15Pfg.» im Reklametcil die Zcile MPfg. DU Lgespaltenc Zelle im amtlichen Teil M Pfg. Anzcigen-Auunhme siir die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich LGGGGGGGGGGGGGLGVGGKGGTGDGGTGGTTGGGTGGOD die Redaktion nicht verbindlich. GGTGTDTGGGDDGDDDGGGDDGGGGDGGDDGTTDKDDVNG Rr. 188. Fernsprecher Nr. 151. Mittwoch, de« 28 AWst 1814. B°hn»u°b. g 41. Jahrgang Einberufung österreichisch-ungarischer Rekruten und Ersatz-Reservisten sowie LandsturmMichtiger. 1. Die Nckrutcn und Ersatz-Ncscrviflen des Assentjahrganges 1914 sowie alle im Jahre 1914 Stcllun<zspflicbtiqcn, welche bis jetzt ihrer Stellungspflicht noch nicht nachgekommcn sind, haben binnen 24 Stunden nach Verlautbarung dieser Kundmachung aus ihrem Aufent haltsorte abzugehen und so rasch at» möglich bei dem der Einbruchstation in die Monarchie nächstgelegenen k. und lr. Ergänzungsbezirkskommando einzutreffen. 2. Sämtliche 42ja1)rigen und jüngeren Landsturmpflichtigen, die im Heere, in der Kriegsmarine, Landwehr (Landesschützen) oder Gendarmerie gedient haben und bisher noch nicht cinberufen wurden, oder nach ihrer Einrückung wegen Standesllberzahl beurlaubt worden sind, haben, soferne sie laut ihres Landsturmpasses nicht waffenunfähig klassifiziert worden sind, am I. September aus ihrem Aufenthaltsorte abzugehen und sich so rasch als möglich beim zu ständigen k. k. Landsturmbczirkskommando beziehungsweise beim Heimatlichen k. und k. Land sturmkommando zn melden. 3. Sämtliche vorbezeichneten Wehrpflichtigen genießen auf den Bahnen des Deutschen Reiches gegen Vorweis ihres Militärdokumeuts (Widmungsschein, Militärschein, Landsturmpaf; rc.) freie Fahrt und freie Beförderung ihres Reisegepäckes. Jene Wehrpflichtigen, die kein Militärdokument besitzen, haben sich sogleich mündlich oder schriftlich an die nächstgelegenc k. und k. Vertretungsbehörde wegen Beteilung mit einein Bcglau- bigungsschcin zu wenden nnd zu diesem Zwecke ein Legitimationsdoknment (Reisepaß, Heimatschein, Arbeitsbuch, Arbeitsvcrpflichtung rc.) vorzuweiscn. Born k. nnd k. österreichisch-ungarischen Konsulat. Der k. und k. Konsul. (I-. 8.) Weißenberger. Als Hilfsschutzmänner sind angenommen worden: Herr Friedrich August Büchner, Weber, „ Emil August Dressel, Weber, Herr August Friedrich Gläßer, Webermeister, „ Robert Gustav Guthe, Weber, „ Karl August Junghänel, Weber, „ Karl Hermann Junghänel, Weber, „ Karl Hrrmanu Rehm, Weber, „ Oskar Emil Uhlig, Expedient, „ Emil Weber, Webermeister. Hohcnstein-Ernstthal, am 24. August 1914. Der S1 ad 1 rat. 17. öffentliche Stadtverordneten-Sihung Mittwoch, den 26. August 1914, abends 8 Nhr im Sitzungssaale des Rathauses. Hohenstein-Ernstthal, am 25. August 1914. E. Lohse, Stadtverordneten-Vorsteher. Tagesordnung. 1. Kenntnisnahme von der Abrechnung über das 105sr Negimcntsfest. 2. Uebernahme der Kosten für die Auswechselung der Wüstenbrander Wasserleitung auf Ansatz 17 der Wasfermerks- kasse 1914. 3. Gasanschluß für die Firma Drechsel L Günther und Aufstellung einer Straßen laterne am Eingang zur Straße nach dem neue i Friedhof. 4. Beteiligung an der Begründung einer Kriegskreditbank. 5. Grundsätze für die Verteilung der Hilfsgelder. Gersdorf. Hilfsbedürftige. Der Gemeinderat hat beschlossen, den dringend hilfsbedürftigen Kriegerfamilien außer der gesetzlichen Familienunterstützung eine weitere Unterstützung zu gewähren. Anträge von solchen Familien sind unter Klarlegung der Verhältnisse im Gemeindeamte — Zimmer Nr. 8 — persönlich durch die Ehefrau zu stellen. Gersdorf Bez. Chtz., am 22. August 1914. Der Gemeindevorstand. KI D" Scheunemann. Cin Borstoß der Russen. Vom östlichen Kriegsschauplatz. — Die französische Negierung bestätigt den Nückzug aus Lothringen. — Der Zustand in Antwerpen. — Eine unerhörte Verletzung des Völkerrechts durch Frankreich und England. — Ein englischer Schurkenstreich. Vom östlichen KrieMauM liegt folgende amtliche Meldung vor: Berlin, 24. Aug (W. T. B.) Während ans dem westlichen Kriegsschauplätze die Lage des deutscheu Heeres durch Gottes Gnade eine unerwartet günstige ist, hat auf dem öst lichen Kriegsschauplatz der Feiud deutsches Gebiet betreten. Starke feindliche Kräfte sind in Richtung der Angerapp und nördlich der Eisenbahn Stallupönen —Insterburg vorge- druugeu. Das 1. Armeekorps hatte den Feind bei Wirballen in siegreichem Gefecht aufge- halten. Es win de znrnckgenommen ans weiter rückwärts stehende Truppen. Die hier ver sammelten Kräfte haben den bei Gumbinnen nnd südlich vordringenden Gegner angegriffen. Das l. Armeekorps warf den gegenüber- stehenden Feind siegreich zurück, machte 6000 Gefaugene und eroberte mehrere Batterien. Eine zu ihr gehörende Kavalleriedivision warf zwei russische Kavalleriedivisionen und brachte 500 Gefangene ein. Die weiter südlich kämpfenden Truppen stießen teils auf starke Befestigungen, die ohne Vorbereitung nicht genommen werden konnten, teils befanden sie sich in siegreichem Fortschreiten. Da ging die Nachricht ein vom Bormarsch wei terer feindlicher Kräfte aus Richtung des Narew gegen die Gegend südwestlich der masurischen Seen. Das Oberkommando glaubte hiergegen Maßnahmen treffen zu müssen und zog seine Truppen zurück. Die Ablösung vom Feinde erfolgte ohne jede Schwierigkeit. Der Feind folgte nicht. Die auf dem öst lichen Kriegsschauplatz getroffenen Maßnahmen mußten zunächst durchgeführt und in solche Bahnen geleitet werden, daß eine neue Ent scheidung gesucht werden kann. Diese steht unmittelbar bevor. Der Feind hat die Nachricht verbreitet, daß er vier deutsche Armeekorps geschlagen habe. Diese Nachricht ist unwahr. Kein deutsches Armeekorps ist geschlagen. Unsere Truppen haben das Be wußtsein des Sieges und der Ueberlegenheit mit sich genommen. Der Feind ist über die Angerapp bis jetzt nnr mit Kavallerie gefolgt. Längs der Eisenbahn soll er Insterburg er reicht haben. Die beklagenswerten Teile der Provinz, die dem feindlichen Einbruch ausge setzt sind, bringen dieses Opfer im Interesse des ganzen Vaterlandes. Daran soll sich dasselbe nach erfolgter Entscheidung dankbar erinnern. Der Generalquartiermeister. (gez.) v. Stein. Zur Beurteilung dieser Darstellung muß mau sich vergegenwärtigen, daß durch das Vordringen des Feindes von dem Narew her, einem kleinen Fluß, der nördlich vou Warschau iu die Weichsel mündet, für die bei Insterburg und Gumbinnen stehenden Truppenteile die Gefahr bestand, abge schnitten zu werden. Diese Gefahr ist dadurch beseitigt worden, daß es gelang, Truppen in die Gegend westlich der masurischen Seenplatte zu bringen, wo nun die Entscheidung fallen wird. Wir können ihr wohl mit ruhiger Zuversicht ent gegensetzen und vertrauen, daß der russische Vor stoß vom Narew her abgewiesen werden wird. Daun werden wohl auch die bis in die Gegend von Insterburg vorgedrungenen feindlichen Streit kräfte sich bald zurückziehen müssen. Die klare und sachliche Darlegung des Generalquartier meisters ist ein neuer Beweis für die absolute Objektivität unserer amtlichen Berichterstattung. Eine mtW Meldung nur Paris. Die französische Negierung sieht sich jetzt doch genötigt, ihre Lügentaktik aufzugeben, und be ginnt, die Mißerfolge der französischen Armee einzugestehen. Allerdings in folgender höchst vor sichtiger Form: Pari-, 23. Aug. Eine amtliche Mitteilung von 11 Uhr abends besagt: In den Vogesen bestimmte unS die allge meine Lage, die Truppen rwm Donon und von den Hügeln bei Saales (?) zurückzuneh men, obwohl die Punkte nicht angegriffen wurden. Vor Namur machten die Deutschen große Anstrengungen gegen die Forts, die energischen Widerstand leisten. Die Forts von Lüttich leisten ebenfalls noch Widerstand. (Eine dreiste und bewußte Lüge. Die Ned.) Die belgische Armee ist vollständig in dem be festigten Lager von Antwerpen konzentriert. (? Die Red.) Ein großer Kampf spielt sich auf der ganzen Linie von Mons bis zur luxemburgischen Grenze ab. Unsere Truppen drängen überall zur Offensive und gehen überall gemeinschaftlich mit der englischen Ar mee vor. Angesichts der Ausdehnung der Front und der Stärke der beteiligten Truppen ist es unmöglich, täglich die Lage der Armeen zu schildern. Bis zur Beendigung der Opera tionen in diesen Gegenden werden ins einzelne gehende Berichte nicht veröffentlicht. Der Wert dieser amtlichen Meldung aus Paris kann am besten ermessen werden, wenn mau da mit die Nachrichten über das siegreiche Vorgehen der deutschen Truppen vergleicht. * * » Ucker die WWe in MlimM wird aus dem Umweg über Hollaud gemeldet: In Antwerpen sind viele Hotels in Spitäler umgewandelt. Alle Autos wurden für die Ar mee requiriert. Der Verkehr mit deu Gemeinden um Antwerpen ist eingestellt Der König, über den unverbürgte Gerüchte umliefen, weilt seit Sonnabend bestimmt in Antwerpen. Die Depu- tiertenkammer und der Senat halten in den Theatern Sitzungen ab. Viele Holländer, nament lich die Diamantschleifer, sind geflohen. Frauen und Kinder sind nach zehnstündigem Marsch auf den Straßen zusammengebrochen. Die Flücht linge berichten, daß 40000 Ulanen — alle deut schen Reiter heißen hier Ulanen — vor Gent erschienen seien. Die Erbitterung darüber, daß die Verbündeten deu Belgier» nicht geholfen,