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Alle Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden, soweit nicht andere Strafbestimmungen Platz greifen, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 13. Der Stadtrat entgegengenommen. Oberlungwitz, 3. August 1914. Ev.-luth. Pfarramt. Deutsche heraus! Jas Baterlaad rast Me erste« Schöffe E«r«s>ar 6chichsalrst««de heutigen Tage diesen eingeschlossen schen Gaue: Der Gott, Der wollte Drin» gab Reichsregierung Botschafter in hatte in der zwölf Stunden das Rußland und Das mit Wie deut ¬ gehört mit zu dem sche Volk aus dem Herrn hören konnte, tiefem Herzen danke die im Bereiche von 14 Armeekorps näheren Anordnung der zuständigen dierenden Generale stattzufinden hat. dies die Armeekorps in Königsberg Stettin, Posen, Breslau, Koblenz, V. Von über Dem Mann in seine Rechte. Drum gab er ihm den kühnen Mut, Den Zorn der freien Rede, Daß er bestände bis aufs Blut, Bis in den Tod die Fehde. nach der komman- Es sind i. Pr., Altona, Fährverkehr unbrauchbar gemacht. Auf allen Straßen über UeberwachungSstellen befin den sich an den letzteren Vorkehrungen, die zu langsamer Fahrt zwingen. Ein Ueber- fahren der UeberwachungSstellen in größerer Geschwindigkeit als Schritt führt zu Un ¬ geschützt. Hohenstein-Ernstthal, am 3. August 1914. Schönsten, was das dcut- Munde seines kaiserlichen Der Kaiser sagte: „Ans ich euch für den Ausdruck werden. Des Vaterlandes Ehre, Macht Unabhängigkeit steht auf dem Spiel. Volk steht auf, der Sturm bricht los, Gott für unser liebes Deutsches Reich! ein heiliges Rauschen gehts durch die der Eisen wachsen ließ, keine Knechte, er Säbel, Schwert und Spieß s. G. Sriegsmittisterium. K. G. Ministerium de» Inner« Lt. S. Finanzministerin»«. Versammelten in Berlin. Und in der Tat: Not lehrt beten, nie sahen wir derartige Er griffenheit in den Gotteshäusern als gestern. Aber unser Gebet sei kein feiges Zittern, kein zagendes Stammeln, es wurzele vielmehr in der heiligen Ueberzeugung, daß wir für eine gerechte Sache kämpfen und siegen letzter Versuch der deutschen gescheitert war. Der deutsche Petersburg, Graf Pourtales, Nacht zum Sonntag ein mit befristetes Ultimatum gestellt, großes Geschlecht finden! Gewiß hört man hier und da die begreif liche Frage: Muß es denn sein, daß wegen der grausigen Hinmordung eines ob auch noch so hochgestellten Mannes die ganze Welt in Brand gerät? Nein, das mußte und muß noch heute nach unseres Kaisers wie seines Volkes tiefinnigster Ueberzeugung nicht sein. Nur richtet jedermann sich an die gründlich falsche Adresse, der Kaiser Wilhelm mit einer Schuld belasten wollte, die einzig und allein den Zaren und seine Ratgeber trifft. Der Zar kennt die Schuld Serbiens an Oesterreich-Un garn, der Zar weiß es auch, daß das Deut sche Reich als das Land, „da Eide schwört ein Druck der Hand", nur unter Schändung seiner Ehre dem Donaustaat bei einem russi schen Angriff seine im Vertrag zugesagte Hilfe verweigern kann, und dennoch mobilisierte der Selbstherrscher des Riesenreiches sein ganzes Heer und drückte damit dem Fricdenskaiser das Schwert in die Hand, der dafür verant wortlich ist, damit nicht schon am Sonnabend die Kosaken gleich Heuschrecken den deutschen Osten überfluteten und ihre Rosse in den Flu ten der Oder und später der Elbe tränken. „Und jetzt geht hin in die Kirche, kniet nieder vor Gott und bittet ihn um Hilfe für unser braves Heer!", so sprach der Kaiser am Freitag abend tief ergriffen zu den am Schloß Bekanntmachung. Anmeldungen von Männern und Frauen aus der Gemeinde Oberlungwitz zum Eintritt in das Personal der Freiwilligen Krankenpflege werden auf dem unterzeichneten Pfarramte sehen. Die bestehenden Fahrpläne sind infolge dessen aufgehoben. König Ludwig von Bayern ordnete die Mobilisierung der drei bayerischen Armeekorps sofort an und stellte sie unter den Oberbefehl des Kaisers. Einberufung ses deutschen Reichstags. Eine Extraausgabe des „Neichsanzeigers" publizierte die kaiserliche Verordnuug, wonach der Reichstag am Dienstag, den 4. d. M. in Berlin zusanunentritt. — In einer gleichzeitig bekannt gegebenen kaiserlichen Verordnung wurden die Militärbehörden angewiesen, die zu Kriegsdiensten verpflichteten Mitglieder des Reichstages, die sich als solche ausweisen, für die Dauer der Einberufung des Reichstages von Kriegsdiensten unverzüglich zu befreien. Im ganzen Deutschland fanden patriotische Kundgebungen statt. Aus Dresden, Leipzig, Chemnitz und anderen säch sischen Städten wird uns mitgetcilt, daß der Mobilmachungsbefeyl seltene Ruye aber auch ein frohes Aufatmen wie nach schwerem Druck autzlöste. (Kin Telegramm König Friedrich August' an den Kaiser. Der Kön g hat alsbald nach Bekanntwer- dcn des Mobilmachungsbefehls an den Kaiser folgendes Telegramm gerichtet: „Es drängt mich, Dir zu sagen, daß ich mich in dieser ernsten Stunde eins weiß mit Dir im Ver trauen auf Gott und unser gutes Heer, und daß meine Sachsen Dir kriegsbe- g e i st c r t z u j u b e l n. Friedrich August." (klnc Amnestie in Sachsen. Aus Anlaß der gegenwärtigen Mobilma chung ist folgende Amnestie erlassen worden: Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden König von Sachsen usw. haben uns aus Au laß der gegenwärtigen Mobilmachung zu einer Amnestie entschlossen. Wir erlassen demgemäß allen Personen des aktiven Heeres, der ak tiven Marine und der Schutztruppen vom Feldwebel (Wachtmeister) oder Deckoffizier ab wärts und allen unteren Militärbeamten des Heeres, der Marine und der Schutztruppen innerhalb des Bereiches unseres Begnadigungs rechtes die gegen sie von Militärbefehlshabern oder von Militärgerichten des sächsischen Kon tingentes, sowie von sächsischen bürgerlichen Gerichten und Verwaltungsbehörden bis zum rechtskräftig verhängten Geld- und Freiheits strafen bezw. den noch nicht vollstreckten Teil derselben aus Gnade, sofern a) die lediglich wegen militärischer Verbrechen oder Vergehen ihnen auferlegten Strafen insgesamt 5 Fahre, b) die lediglich wegen gemeiner Verbrechen, Vergehen oder Uebertrctungen ihnen an erster Stelle und an Stelle von Geldstrafen auferleg ten Freiheitsstrafen insgesamt 1 Jahr, c) bei dem Zusaunnentreffen militärischer und ge meiner Verfehlungen die wegen letzterer ver hängten oder in Ansatz gebrachten Freiheits strafen 1 Jahr, die Freiheitsstrafen insgesamt 5 Jahre nicht übersteigen. Ausgeschlossen von der Begnadigung sollen jedoch diejenigen Per sonen sein, 1. welche unter der Wirkung von Ehrenstrafen stehen, 2. welche wegen eines mit dem Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte be drohten Verbrechens oder Vergehens verurteilt sind, auch wenn auf die Ehrenstrase nicht er kannt ist, 3. wenn sie während der Strafver büßung, soweit diese bereits begonnen hat, oder während einer voraufgegangenen Unter suchungshaft sich schlecht geführt haben. Auf Personen des Beurlaubtenstandes vom Feld webel (Wachtmeister) oder Deckosfizier abwärts findet vorstehende Verordnung entsprechende Anwendung, sofern sie aus Anlaß der gegen wärtigen Mobilmachung einberufen werden und zur Einstellung gelangen. Dresden, 1. August 1914. (gez.) Friedrich August, (ggz.) Dr. Beck, Graf Vitzthum, von Seydewitz, Nagel, von Carlowitz. Krieg! Mobil! Das schicksalsschwere Wort ist ausgesprochen. Eine Entscheidung von ungeheurer Bedeutung ist gefallen, eine Entscheidung, die wir alle fürchteten und die wir doch nach menschlichen Begriffen nicht mehr abwenden konnten. Die Schwüle der letzten Tage, die kaum mehr zu ertragende Politische Spannung hat wie durch einen Blitz ihre Entladung erfahren. Nun, da wir es wissen, wirkt es fast wie eine Erlösung. Das deutsche Volk, das seit 43 Jahren keinen Krieg gesehen, wird von seinem Kaiser unter die Waffen gerufen, um das Vaterland zu vertei digen, um Haus und Herd zu schützen gegen einen wild fanatischen Feind. Nicht wir ha ben den Krieg gesucht, russische Verblendung, russischer Frevelmut und französische Nevanche- sucht haben ihn uns aufgezwungen. Der Haß des Slawentums, der unterlegenen Rasse ge gen die germanische Rasse, hat den Brand entzündet, der eine Welt in Flammen seht. Man will unseren Bundesgenossen Oesterreich- Ungarn in seinem Lebensnerv treffen, man will uns von unserer stolzen Höhe Herunter reißen, man will uns aus unserer Großmacht- stcllung verdrängen. Wir haben lange genug gezaudert. Nun sollen unsere Gegner das deutsche Eisen, die Kraft des deutschen Schwer tes zu fühlen bekommen. Ganz Deutschland ist wie eine Pulvermine aufgeslogen, weil es in freventlichster Weise herausgefordcrt ist. Denn „nichtswürdig ist die Na tion, die nicht ihr alles setzt an ihre Ehre". Ungeheuer wird das Völker- riugeu werden, ungeheure Opfer an Gut und Blut werden von allen Ständen und Berufen gefordert werden, Opfer, wie sie in solcher Größe selbst der siegreiche Krieg von 1870 71 nicht gefordert hat. Tränen ohne Zahl wer den fließen, aber der Opfermut der Nation, die Begeisterung eines ganzen Volkes und das Bewußt sein, für eine heilige, hehre 2 a ch e z u k ä m p f e n , für die Existenz, die Größe, den Ruhm, die Sicherheit des Vaterlandes, werden diese ernste Prüfung be stehen. Nicht übermütig wollen wir in diesen Krieg ziehen, sondern ruhig und gefaßt, mit heiligem Ernst dem Herrn der himmlischen Heerscharen unsere Sache anvertrauen. Voll Demut gegen Gott, aber auch voll Vertrauen in unsere irdische wmdliche Rüstung Ernste Prüfungen bleiben. Möge eurer Liebe, eurer Treue. In dem jetzt be vorstehenden Kampf kenne ich in mei nem Volke keine Parteien mehr. Es gibt unter uns nur nochDeut- s ch e (brausender Jubel), und welche von den Parteien auch im Laufe des Meinungskamp- ses sich gcgeu mich gewendet haben sollte, ich verzeihe ihnen allen von ganzem Herzen. Es handelt sich jetzt nur darum, daß alle wie Brüder zusammeustchen, und dann wird dem deutschen Schwert Gott zum Siege verhelfen." Zu Herzen gehenden Widerhall fanden die mit brausendem Jubel aufgenommenen Worte des Kaisers in der Rcdc des Reichskanzlers an eine gewaltige Menge, die sich vor dem „Hause Bismarcks" spät abends versammelt hatte. Nachdem die Massen in hoher patrio tischer Stimmung „Heil dir im Siegerkranz" und „Lobe den Herrn" gesungen hatten, rich tete von Bethmann Hollweg von einem Fen ster des ersten Stockes aus folgende Worte an die Menge: „In Ihrem Liede haben Sie un serem Kaiser zugejubelt. Ja, für unseren Kaiser stehen wir alle ein, wer und welcher Gesinnung und welchen Glaubens wir auch sein mögen. Für ihn lassen wir Gut und Blut. Der Kaiser ist genötigt gewesen, die Söhne des Volkes zu den Waffen zu rufen. Wenn uns jetzt der Krieg beschieden sein sollte, so weiß ich, daß alle jungen deutschen Männer bereit sind, ihr Blut zu verspritzen für den Ruhm und die Größe Deutschlands. Aber wir können nur siegen in dem f e st e n Vertrauen auf den Gott, der die Heerscharen lenkt und der uns bisher noch immer den Sieg gegeben hat. Und sollteGott in letzter Stunde uns diesen Krieg ersparen, so wollen wir ihm dafür danken. Wenn es aber anders wird, dann: Mit Gott für König und Vaterland!" Aufrufung dcS Landsturms. Gleichzeitig mit der allgemeinen Mobilma chung erfolgte die Aufrufung des Landsturms, 14 Tagen geahndet. der patriotischen Gesinnung der Bevölkerung wird erwartet, daß de« Bestimmungen die Regelung des Verkehrs bereitwillig entsprochen wird und daß die mit der Ueberwachung betrauten Beamten allseitig tatkriiftige Unterstützung erhalten. aufforderte, seine Mobilmachung gegen Deutsch land und Oesterreich innerhalb dieser Zeit cin- zuslellen, widrigenfalls sich Rußland als im Kriegszustände mit Deutschland zu betrachten habe. Rußlands Antwort darauf war der feindliche Angriff deutschen Reichsgebietes und damit die Eröffnung des Welt krieges. Noch einmal wurde am Sonnabend in den Berliner diplomatischen Kreisen ein Hoffnungs schimmer rege, als bekannt wurde, daß man in Frankreich dem Kriegsgedanken mit Unlust gegenüberstehe, daß diese Unlust in Petersburg nicht ohne Eindruck geblieben sei, und daß Rußland die Zwölf-Stundensrist um 6 Stun den — bis 5 Uhr nachmittags — mit Zu stimmung der deutschen Regierung überschrei ten dürfe. Die russischen Kriegstreiber haben es nicht gewollt, sie haben es soweit getrie ben, daß der Deutsche Kaiser seine so ehr lichen Vermittlungsbemühungen aufgeben mußte und Sonnabend nachmittag 5,15 Uhr die Mobilmachung besaht. In unserer Gegend gelangte die inhalts reiche, zweizeilige Meldung durch Anschlag an den Kaiserlichen Postämtern zur Kenntnis. Wenige Minuten später flatterten als erste un sere Extrablätter hinaus, die eiue freudig- ernste Aufnahme nach der langen, spannenden Ungewißheit fanden; ini ganzen Lande ist eiue tiefgehende Begeisterung zu verspüren. Por dem Kgl. Schloß in Berlin versam melte sich eine nach vielen Tausenden zäh lende Menge, die dem Kaiser stürmische Hul digungen darbrachte. Einen ergreifenden Ein druck machte es, als die ungeheueren Men schenmassen plötzlich das alte deutsche Trutz lied „Ein feste Burg ist unser Gott" anstimm- ren. Dann wurden Rufe nach dem Kaiser laut. „Wir wollen unseren Kaiser sehen", „Wir wollen unseren lieben Kaiser sehen", so rief die Mengs im Takt, bis der Monarch an der Seite der Kaiserin auf dem Balkon erschien. Brausende Hochs und Hurras erschalltem Als man bemerkte, daß der Kaiser sprechen wollte, :rat feierliche Stille ein. Die Ansprache des Kaisers Ser dellffch-rasfisihe Krieg eröffnet. Die russische Armee hat am Sonntag, wie gestern durch eine Extra- zcitung gemeldet, die Ossensive mit der Ueberschreitung der o st preu ßischen Grenze begonnen, nach dem schon am Sonnabend einige Schüsse zwi schen den Greuzpatrouillen gewechselt worden waren. Beim Großen Generalstab zu Berlin trafen folgende Meldungen ein: Russische In fanteriekolonnen unternahmen einen Angriff auf den Bahnhof Eichenried an der Strecke Jarotschiu—Wreschen. Es gelang den deut schen Bewachungsmannschaften, den An griff z u r ü ck z u w e i s e n. Die Forstver waltungen von Johannisburg und Malla mel deten bereits am Sonntag das Vorrücken star ker russischer Infanteriekolonnen mit großen Geschützabteilungen. Die russischen Ko lonnen überschritten die deut sche Grenze. Zwei Kolonnen Kosaken rückten nach. Eine Gefahr für Deutschland bringt dieser Einbruch in keiner Weise, da kaum ein anderes Gebiet im ganzen Deut schen Reich zur Vernichtung angrcifendcr Feinde so geeignet ist wie dieser Wälder- und seenreiche ostprenßische Distrikt. Die diplomatischen Verhandlungen der Ber liner und Wiener Regierung mit Petersburg, die eine Lokalisierung des Krieges anstrebtcu, sind abgebrochen worden, nachdem auch ein Stärke, in unsere unüber gehe es hinaus ins Feld! werden uns nicht erspart der Augenblick ein Erntearbeiter. Da die Ernte unmittelbar vor der Tür steht, werden durch die eingetretene Mobilmachung den Landwirten die nötigsten Hilfskräfte fehlen. Es wollen sich daher alle Landwirte, welchen Arbeitskräfte durch die Mobilmachung ent zogen worden sind, wegen Vermittelung von Arbeitskräften unter Angabe ihres Bedarfs um gehend hier im Rathaus, Zimmer Nr. 21, melden. Hohenstein-Ernstthal, am 3 August 1914. Der Stadtrat. 5. Bei Dunkelheit und bei Nebel ist auf der Elbstrecke von der Landesgrenze bet Schöna bis zur Brücke in Schandau jeder Verkehr (auch der zwischen beiden Ufern) verboten. Auf den an Landstraßen gelegenen UeberwachungSstellen ist der Uebergang über die Grenze in beiden Richtungen nur bei Tage — in den Monaten März bis Oktober von 6 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, in den Monaten November bis Februar von 7 Uhr morgens bis 6 Uhr abend« — gestattet. 6. Gegen jeden Versuch, gewaltsam oder heimlich über die Grenze zu gelangen, schreiten die mit der Ueberwachung des Verkehrs beauftragten Personen mit den Waffen ein. 7. Wer sich unbefugt an Brücken, Kunst- und Wegebauten oder dergl. zu schaffen macht, wird festgenommen und bestraft. IV. Brieftauben, Luftfahrzeuge, Lichtsignale und andere Verständigungsmittel. 8. Jede Verwendung von Tauben zur Beförderung von Nachrichten — gleichgültig welcher Art — ohne Genehmigung des zuständigen Generalkommandos ist verboten. 9. Die Besitzer von Brieftauben, die dem Verbände deutscher Brieftaubenliebhaber-Vereine nicht angehören, haben der Ortspolizeibehörde über die Zahl und den Aufenthaltsort der gehaltenen Tiere unter Angabe der Linie, für die sie eingeübt sind, sofort Mitteilung zu machen. Wer Brieftauben beherbergt, die nicht einem Mitglieds des Verbandes deutscher Briestaubenliebhaber-Vereine angehören, hat diese Tiere der Ortspolizeibehörde auszu liefern, die über sie verfügt. 10. Wer eine Brieftaube auffindet oder einfängt, hat sie ohne Berührung der etwa an ihr befindlichen Depeschen an die nächste Zivil- oder Militärbehörde abzuliefern. 11. Jedes Aufsteigen von Luftfahrzeugen ohne Genehmigung des zuständigen Generalkom mandos ist verboten. Ueber landende Luftfahrzeuge ist an die nächste Zivil- oder Militärbehörde Mit teilung zu machen. Eine Durchsuchung der Bemannung und der Fahrzeuge ist diesen Behörden zu überlassen. Handelt es sich nicht zweifelsfrei um Angehörige des deutschen Heeres, so ist die Bemannung bis zum Eintreffen der benachrichtigten Behörde festzuhalten. 12. Die Anwendung von Lichtsignalen und anderen Verständigungsmilteln ohne Genehmigung des zuständigen Generalkommandos ist verboten. 6MW SMW. Es wird wiederholt zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß in Kriegszeiten kein Grund vorliegt, Spareinlagen von den öffentlichen Sparkassen abzuheben. Die Spareinlagen sind bei den öffentlichen Sparkassen vollkommen sicher; für sie haftet das gesamte Vermögen und die ganze Skeuerkraft der Gemeinde, die die Sparkasse errichtet hat. Die Einlagen der öffentlichen Sparkassen sind im Kriegsfälle als Privateigentum auch gegen Zugriffe des Staates wie der feindlichen Macht Hannover, Karlsruhe, Straßburg, Metz, Dan zig, Frankfurt a. M., Allcnstein und Saar brücken. Nach einer dritten Verordnung sind sämtliche Eisenbahnen Deutschlands als in der Nähe des Kriegs,» auplatzes befindlich anzu-