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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.08.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191408084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140808
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-08
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.08.1914
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Oertliche» «» SächfischeS. *— Witter! ungSaussicht für Sonnabend, den 8. August: Südwestwinde, heiter, warm, vorwiegend trocken. *— R«chah»e«Swert. Wie wir hören, hat die Generaldireklion der Straßenbahn Hohen stein-Ernstthal—GerSdorf—OelSnitz in Frankfurt angeordnet, daß den Familien der zu den Waffen Einberufenen bis auf weiteres ein Teil des Ge haltes weiter ausgezahlt wird. *— GSmtliche Grsatzreservisteu, welche keine Kriegsbeorderung erhalten haben, müssen vom 8. Mobilmachungstage (S. August) ab zu Hause gewärtig sein, den Befehl zur Stellung bei einem Ersatztruppenteile zu empfangen. *— W» hat sich der Landstar» zu melden? In den letzten Tagen fragten zahlreiche Land sturmpflichtige bei uns an, wo sie sich zu melden hätten, falls der Landsturm hier einberufen wer den sollte. Insbesondere scheint darüber Unklar heit zu herrschen, ob sich z. B. landsturmpflichtige Preußen, die in Sachsen ihren Wohnsitz haben, hier oder in Preußen zu melden haben. Der Landsturmschein sagt nun über die Meldepflicht folgendes: Die Mannschaften der aufgerufenen Jahresklassen „melden sich sofort oder zu der in der öffentlichen Bekanntmachung angegebenen Zeit bei der Ortsbehörde ihres Aufenthalts zur Landsturmrolle an". Es hat sich also jeder auf gerufene Landsturmpflichtige au seine« Wohn ort zu melde«; seine Staatsangehörigkeit kommt dabei nicht in Frage. *— Der Postvertehr zwischen Lentschland und England ist gänzlich eingestellt und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr statt. Es werden daher keinerlei Post sendungen nach England mehr angenommen, bereits vorliegende oder durch die Briefkästen zur Einlieferung gelangende Sendungen werden den Absendern zurückgegeben. Der private Telegra phen- und Fernsprechverkehr zu und von diesem Lande ist ebenfalls eingestellt. *— Gegen den LebenSmittelwuchcr wendet sich folgende Bekanntmachung der Königl. Kcei§- hauptmannschaft Leipzig: „Dem kommandieren den General des 19. (2. K. S.) Armeekorps ist bekannt geworden, daß in den letzten Tagen auch im Regierungsbezirke Leipzig insbesondere für Lebensmittel teilweise sehr hohe Preise ge fordert worden sind. In seinem Auftrage wird darauf aufmerksam gemacht, daß er gegen Ge- werbtreibende, die wucherische Preise fordern, nn- nachsichtlich durch Schließung der Geschäfte ein schreiten wird." * Hoheusteiu-Erustthal, 7. Aug. Große Opfer verlangt der Krieg von einem Bürger unserer Stadt, dem Stellmachermcister August Dielrich: nicht weniger denn sechs Söhne schickt dieser zu den Fahnen Welch eine Wehmut wird das Herz dieser Mutter erfassen und doch zugleich was für ein Stolz, dem Vaterlande so zu dienen! Drei Söhne und einen Schwiegersohn opfert auch eine Waisenhausstraße wohnende Familie nnd vier Söhne auch der hiesige Bahnhofsbuchhändlcr. — Ein Bravo den nicht wenigen hiesigen Firmen, die den Frauen und Kindern ihrer bereits zu den Fahnen berufenen Arbeiter Unterstützungen in vornehmer Weise zuteil werden lassen. So erhalten z. B. bis auf weiteres die Angehörigen der Arbeiter der Fiima Haase Unterstützungen aus der Anton Haase-Stiftung, sowie einen festen wö chentlichen Betrag die Angehörigen der Firmen Clauß, Mcisch und Zwingenberger. —r. »Steuern pünktlich zahlen" muß jetzt die Losung für diejenigen sein, denen ein festes Gehalt oder ausdauernder Verdienst zur Verfü gung steht. Zuviele sind eS, die durch die Dienst pflicht oder Arbeitslosigkeit verhindert sind, ihre Steuern zu berichtigen. Da ist es doppelte Pflicht für die Nebligen, mit den Beiträgen nicht aus irgend welchen Gründen zurückzuhalten. Staat und Gemeinden müssen in der Lage bleiben, al len Ansprüchen, Verpflichtungen und Verbindlich keiten wie vor nachzukommen. Das kann aber nur geschehen, wenn die nötigen baren Zuflüsse nicht aufhören. Bei vielen, besonders den klei nen Gemeinden, sind die Steuern die einzige Einnahmequelle. Sicher ist zwar, daß alle Ge- meiuden und Behörden für den Ernstfall genü ¬ gend vorgesorgt haben, doch ist jede Erleichterung für die Verwaltung bei den jetzigen abnormen Verhältnissen wohl am Platze. *— AuSzeichnu««. Anläßlich des Geburts tages weiland Ihrer Majestät der hochseligen Königin-Witwe Carola hat Frau Bertha Wil helmine verehel. Oberlehrer Reichardt geb. Temper hier die Carola-Medaille in Bronze verliehen und ausgehändigt erhalten. *— Der hiesige Konsumverein faßte den anerkennenswerten Beschluß, den Familien der zum Kriege einberufenen Mitglieder allwöchent lich ein 6 Pfund-Brot unentgeltlich zu verabreichen. Die Vergünstigung tritt Freitag, den 14. August, in Kraft. * Luga«, 6. Aug. Der Bergarbeiter Benno Mehnert von hier wurde im hiesigen Concordia schachte auf dem Bremsberge von einem Hunt angefahren, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. * Ealluberg, 6. Aug. Von einem schweren Unfall wurde gestern vormittag auf dem Markt platze in Callnberg der 26jährige Gutsbesitzer Richard Voigt auS Mülsen St. Micheln betroffen. Der Verunglückte war mit der Vorführung seiner Pferde beschäftigt, als er von einem ausschlagenden fremden Pferde schwer getroffen wurde. Der bedau erns werte junge Mann wurde auf ärztliche Anord nung in das Krankenhaus Zwickau übergeführt. Der Unfall ist um so tragischer, als der Vater dcS Verunglückten vor vier Jahren auf dem Felde ebenfalls von einem Pferde geschlagen wurde. — Gleichfalls von einem ausschlagenden Pferde ge troffen wurde der 22 Jahre alte Strumpfwirker Voigt aus Heinrichsort, der der Pferdemusterung als Zuschauer beiwohnte. Voigt wurde an der Hand verletzt und mußte sich gleichfalls in ärzt liche Behandlung begeben. * Waldenburg, 6. Aug. Die hiesige Schützen gesellschaft hat beschlossen, das diesjährige Vogel schießen, das vom 12. bis 17. d. M. abgehalten werden sollte, aufzuheben und die für die Lose eingegangenen Beträge im Einverständnisse mit den Losinhabern den Angehörigen der zur Fahne Eingezogenen zukommen zu lassen. — Bravo! * Frankenberg, 6. Aug. Der Betonarbeiter Schulze aus Dresden stürzte beim Uebersetzen in einem Boote über die Zschopau in das Wasser und fand dabei den Tod durch Ertrinken. * Mittweida, 7. Aug. Die Ehefrau des Gasanstaltsarbeiters Zcugner erregte sich so sehr über die Einberufnng ihres Mannes, daß ihr die Galle inS Blut trat und sie daran starb. — Der Baumeister Eichler hat sich erhängt, weil sein in ausländischen Werten angelegtes Geld durch den Krieg verloren geht. * Leipzig, 6. Aug. In der letzten Nacht wurde in der Karl-Heine Straße in Leipzigs Lin denau ein Automobil angehalten und ein darin sitzender Arzt in Haft genommen. Durch einen unglücklichen Zufall entlud sich dabei das Gewehr eines Militärpostens. Durch die Kugel wurde der Chauffeur getötet, der Arzt im Unterleib schwer verletzt. * Leugeofcld, 6. Aug. Ein böses Erlebnis hatte hier ein Hauptmann vom 134. Infanterie- Regiment aus Plauen nachts zu bestehen. Er ritt nach Plauen und war abgesessen, um etwas am Sattelzeug in Ordnung zu bringen, als er plötzlich von einem Manne überfallen wurde. Da das Pferd sehr unruhig war und durchzu gehen drohte, konnte der Offizier nicht zu seinem am Sattel befestigten Säbel gelangen und mußte sich deshalb in einen regelrechten Faustkampf mit dem Angreifer einlasscn. Hierbei wurde dem Offi zier der nagelneue Uniformrvck in Fetzen gerissen, ehe er sich des Angreifers erwehren und seinen Ritt fortsetzen konnte. Gegen 1 Uhr traf der Hauptmann bei dem ihm befreundeten Haupt mann Adler auf Treuen u. Teils ein und nahm dort Nachtquartier. Am anderen Morgen ritt er nach Plauen weiter, um seine Kompagnie, welche ihm übertragen worden, zu übernehmen. Der Angriff soll darauf zurückzuführen fein, daß der Hauptmann in seiner ungewohnten Feldunisorm von dem Lengenfelder (ein solcher war dec An greifer) für einen Spion gehalten wurde Der Vorfall dürfte für den Mann ein recht böses Nach spiel haben und zeigt wieder, daß man bei der Festnahme von verdächtigen Personen sich zu kei nerlei Tätlichkeiten hinreißcn lassen soll. * Plaue«, 6. Aug. Die hiesige Erdbebenwarte hat am 4. August abends 11,06 Uhr ein Fern beben ausgezeichnet. Das Beben dauerte von 11,06 bis 11,36 Uhr. Der größte Ausschlag be trug 22 Millimeter. Daraus wird auf ein Beben von bedeutender Stärke geschloffen. Die Ent fernung des Erdbebenherdes betragt etwa 900 bis 1000 Kilometer. Demnach kämen Mittel-Italien oder die Balkan-Halbinsel in Betracht. * WeigSdorf b. Zittau, 6. Aug. Hier schickte ein Weber, Karl Ullrich, in den ersten 5 Mobil machungstagen seine sämtlichen sieben Söhne in den Krieg: sie haben jeder bei einer anderen Trup pengattung gedient. Mirchermachrichte». Uarechk Kl- Urblitatt« zu Seyeusteis Arnlttyal. Freitag, den 7. August, abends 8 Uhr allgemeiner Lan- deS-Buß- und BettagS-BotteSdienst. Herr Pastor Schmidt. Hieraus Abendmahlsseier. Am 9. Sonntag nach Trin, den 9 August, vormittag» S Uhr PredigtgotteSdienst. Herr Pastor Boeßneck. Jungfrauenvcrein: Abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Männer- und JünglingSverein: Abends 8—S Uhr im Gemeindehaus. Wochenamt: Herr Pastor Boeßneck. Marachte St. Kyrislopyori »«KoyeuSetn-Ornstt-at. Am 9. Sonntag nach Trinitatis vormittags S Uhr Hauptgottesdicnst mit Predigt über: 1. Korinther 10, 12 bi« iS. Darauf Beichte und Kommunion. Herr Pfarrer Albrecht. Der NachmittagSgotteSdienst fällt aus. Ev.-luth. Jungfrauenverein: Abends 8 Uhr im Pfarr garten, dann im BereinSlokale. Ev.-luth. Jünglingsverein: Nachmittag- im Garten, abend» 8 Uhr im Vereinslokale. Landeskirchl. Gemeinschaft abends halb S Uhr im Gcmeinschaftslokale. Evangel. Arbeiterverein: Montag abends halb 9 Uhr im BereinSlokale. Wochenamt: Herr Pfarrer Albrecht. Mo« Göerl»ug»itz. Am 9. Sonntag nach LrinitatiS, den 9. August 1914: Borm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Pastor Schödel. Vorm, halb 11 Uhr Tausgottesdienst. Abends 7 Uhr Jungfrauenvcrein. Abends 8 Uhr Sitzung des evangelischen Arbeitervereins im Forsthause. Wochenamt: Herr Pastor Schödel. Mo« Kerodorf. Am 9. S. n. Trin-, den 9. Aug., Vorm. 9 Uhr Gottes dienst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heil. Abendmahl. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Abends halb 8 Uhr Jungfraucnverein. Abends halb 8 Uhr JünglingSverein. Dienstag, den I I. Aug., abends 8 Uhr Bibclstunde in der Kirchschule. Donnerstag, den 18. Aug., abends 8 Uhr KriegSbet- stunde. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Hildebrand, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. Langenberg mtt Meinsdorf. Am 9. Sonntag nach Trin., den 9. August, früh 9 Uhr TotteSdienst. Ucber 8 Tage Beichte und heiliges Abendmahl. Langenchursdorf mit Jalke« Nm Sonntag, den 9 August 1914, früh halb 9 Uhr Beichte. Vormittags 9 Uhr Predigt und heil. Abendmahl. Mo« Aer«sdorf Am 9. Sonntag nach TrinitatiS, den 9. August, Vorm. 9 Uhr HauptgottcSdienst mit Predigt über 1. Korinther 10, 12 und 13. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Ms« Prkbach-Atrchberg. Kirchberg: Am Freitag, den 7. August, außerordent licher allgemeiner Buß- und Bcttag, vormittag« halb 9 Uhr HauptgottcSdienst. Im Anschluß Beichte und AbcndmahlS- seier. Am 9. Trinitatissonntagc vormittags halb 9 Uhr Haupt- gotteSdienst mit anschließender Abendmahlsseier. Erlbach: Am Freuag, den 7. August, außerordentlicher allgemeiner Buß- und Bcttag, abcnd» 8 Uhr Gottesdienst mit anschließender Abendmahlsseier. Am 9. TrinitatiSsonntage vormittags halb 9 Uhr Lese- gotteSdienst. Mo« Arsprung. Am 9. Sonntag nach Trin, dcn 9. August, vormittags halb 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Heute über acht Tage, aus Verordnung dcS LandeSkon- sistoriumS, Ginsammlung einer allgemeinen LandcSkollekte zum Besten der Evangelisation im heiligen Lande und der Arbeit unter Israel. Mo« Wtistexßr—». Freitag, den 7. August 1914, allgemeiner Euß- und Bettag. Abend« 8 Uhr Predigt,-tteSdienst mtt Feier de« heiligen Abendmahle«. „ Am S. Sonntag nach TrinitatiS, den 9. August 1914, Vorm. 9 Uhr PredigtgotteSdienst. Abend« 8 Uhr Beisammlung de« ev.-luth. Jüngling«»erein. Mittwoch, I«. August, abend» '/.9 Uhr Versammlung de« ev. JungfrauenvereinS im Psarrhaufe. Donnerstag, den 13. Aug., abend» '/«9 Uhr Btbelstunde der landeskirchl. Gemeinschaft im Pfarrhause. Mo« MMolbach. Am 9. Sonntag nach Trinitatis, den 9. August, vor. mitag» halb 9 Uhr PredigtgotteSdicnst. Herr Hils-geist- licher Dittrich. Therrmiper Marktpreise 2 r 5 Wetzen, fremd. Sorten, 14 M . sächs. 70-78 k«'" - . 78-78 kg Roggen, sächs. - preuß. vom v. August 1914. pro SO Kilo. - Pf. biS 14 M. 7S Pf. TebtrgSroggen, sächs. Roggen, fremder Gerste, Brau-, fremde . - sächs. - Futter- Hafer, sächs. > - beregnet - preußischer - ausländischer Erbsen, Koch- Erbsen, Mahl, und Futter- Heu, neues > gebündeltes „ altes Stroh, Kleaeldrusch Stroh, Maschinenorusch, Langstroh Krummstroh Kartoffeln, inländische - auSläno. Butter pro 1 Kilo 12 s — 18 - — 9 - 7S IO . 60 10 . SO « s 1! « — — - — — « — —- « — s — — « — —— s — « — — » — 9 s — 9 . 50 11 I ' 11 - SO — M —— U —— 11 - so 12 B — « — —— « — — - — - - — * — — M — B — « — — « —— — B — —» B — —- B " - s — - —» — - « « — « B — - « — « »— — B — B - — B —— B — — « — M — — » — 2 . so - - 9 . so Gchl«chtt»iq»«rtt i« Schlacht- ««t Mehtzose z« Lhe««itz am S. August 1914. Auftrieb: — Ochsen, — Bullen, — Kalben, — Kühe, — Fresser, 402 Kälber, — Schaft, 909 Schweine, zusammen 181 l Tiere. Bezahlt in Mark für SO kg SctnU»! Schlacht. »«wicht M. M. Ochsen 2. 8. Bullen Fresser Kälber Schafe 8. 1. 2. SS-SO S8-S8 SS-67 S4-SS SO-SV 18-50 40-4d 36-38 77—81 67-75 S8—«k Kalben Kühe 58 SO 58-60 56—S7 >4-bb SO-5b 8. fleischige . . . . 4. gering entwickelte . S. Sauen und Eber . Schweine ') 1. vollfleischtgt, auSgemäst., höch sten Schlachtwert, bis z. 6 Jahr. junge, fleischige nicht auSge- mästete — ältere ausgemästetc mäßig genährte junge — gut genährte ältere mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) . . . vollfleischige der fein. Raffen und deren Kreuzungen im Aller bis zu 1'/« Jahren . . . gettschweine 4. gering genährte jeden Alters 1. vollfleischige, ausgewachsen« höchsten SchlachtwerteS . . 2. vollfleischige, jüngere . . 8. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . . . 4. gering genährte .... 1. vollfleischige, auSgemäst. Kal- den höchsten SchlachtwerteS 2. vollfleischige, auSgemäst. Kühe höchsten SchlachtwerteS biS zu 7 Jahren 8. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben .... S. mäßig u. gering aenährte Kühe und gering genährte Kalben Gering genährtes Jungvieh im Alter von 3 Monaten biS zu einem Jahre 1. Doppellender 2. beste Mast- und Saugkälber 8. mittl. Mast- u. gute Saugkälbei 4. geringe Kälber 1. MastlSmmer u. jüngere Mast hammel 2. ältere Masthammel . . . ') Die Lebendgewichtspreise bei Schweinen verstehen sich unter Gewährung von 20 Prozent Tara. Unter Schlachtgewicht ist bei Schweinen daS Gewicht einschließ lich des Schmers zu verstehen. Geschäftsgang: Kälber schlecht, Schweine schlecht. Ueberstand r Rinder —, davon Ochsen —, Bullen —, Kühe —, Kalben —, Kälber 17. Schafe , Schweine 7S1. Zwei Welten. Roman von O. E l st e r. 6 Fortsetzung. (Nachdruck verboten ) 4. Kapitel. Seite an Seite schritten Walter nnd Edith Griswold den schmalen Pfad hinauf, der durch einen prächtigen Buchenwald und düste ren Tannenforst zu dem alten Schloß Hohen- eck emporführte. Edith trug ein praktisches, graues Lodenkostüm, das ihre schlanke, kräf tige Gestalt uorteilhaft hervorhob und sie bei dem Bergsteigen nicht hinderte, da es die in braunen Schnürstiefel steckenden Füße vollstän dig frei ließ. Auf dem duukelbloudeu Haar, das iu einem einfachen Knoten am Hinter- hauptc befestigt war, ruhte ein weicher, grauer Filzhut, den eine silberne Nadel festhielt. In der Hand trug Edith ciuen laugeu Bergstock, den sie aus der Schweiz mitgebracht hatte. Walters Augen rnhten mit Entzücken auf den kräftigen Bewegungen der schlanken Ge- statt Ediths, die oft vor ihm den schmalen und steilen Weg hinaufeilte, als köunte sie nicht erwarten, den Gipfel des Berges zu er reichen und die freie, frische Lust da oben zu atmen. Jetzt hatte Edith einen kleinen Felsenvor- sprung erklettert, von den: aus man in ein enges, von hohen Tannen erfülltes, düsteres Tal blickte. Auf dem Grunde des Tales rauschte und brauste ein Waldbach über felsi ges Geröll, und das Geklapper, Zischen und Kreischen einer einsamen Sägemühle klang zu den Bergsteigern heraus. Edith beugte sich über den Abgrund. „Seien Sie vorsichtig, gnädiges Fräulein," mahnte Walter. „Ein leichter Schwindelanfall könnte Ihnen verderblich werden . . ." Sie blickte lachend von ihrem etwas erhöh ten Standpunkt zn ihm nieder. „Ein Schwindelanfall? Ich kenne diese schwäche nicht," entgegnete sie. „Mir bereitet es im Gegenteil ein besonderes angenehmes Gefühl, so hoch Ivie möglich zn stehen und den Blick in die Tiefe schweifen zu lassen. "Aber weshalb treten Sie nicht hierher? Der Blick in den Wald ist entzückend — oder lei den Sie an Schwindel?" Es schien ein leiser Spott in ihren Wor ten zu liegen. Rasch trat er an ihre Seite. „Ich bin schwindelfrei," sagte er mit leich tem Trotz, „aber ich gestehe offen, daß bei dem Blick in die Tiefe absonderliche und nicht gerade angenehme Gedanken in mir aufsteigen. Es ist, als zög mich eine geheimnisvolle, dä monische Gewalt hinab . . ." „So richten Sie den Blick enipor zu den Wolken, zu der Sonue, zu der Freiheit, und jene dämonische Gewalt der Tiefe wird keine Macht über Sie gewinnen." Eine Weile standen sie schweigend neben einander. Neber ihnen kreiste ein Falke, unter ihnen brauste das wilde Gebirgswasser, und aus der Ebene herauf klang der leise Ton einer Glocke, wie eine Mahnung an das stille, friedliche Glück einer versunkenen WeR. Edith atmete tief auf. „Lassen Sie uns weiter gehen," sagte sie dann und sprang von dem Felsen aus den Weg zurück, rasch vorwärts schreitend. Die Gebirgsszencrie wurde immer wilder, der freundliche Buchenwald lag hinter ihnen, düsterer Tannenforst nahm die Wanderer aus. Das liebliche Gezwitscher der Vögel war ver stummt, nur ab und zu töute der schrille Pfiff eines Raubvogels durch die tiefe Stille, die das Hausen des Windes in den himmel- anragendcn Tannen nur noch mehr hervortre ten ließ. Der Weg führte über Felsen und lockeres Geröll. „Wollen Sie nicht meinen Arm nehmen, Miß Edith?" fragte Walter, „der Weg wird schlecht." „Ich danke." Hastig schritt sie weiter. Ihre Gedanken wanderten zurück in den Ballsaal; vor ihren Augen tauchte die anmu- lige Gestalt Mariannes auf, sie hörte wieder die weichen, freundlichen Worte, die Walter dem jungen Mädchen zuflllsterte, sie sah wie der den innige», zärtlichen Blick, mit dem Marianne zn dem Jugendfreund aufschaute, und eiu bitteres Gefühl quoll in ihrem Her zen empor, in das die Sehnsucht nach Glück, »ach Friede» u»d Ruhe sich eingeschlicheu hatte. Ah, wem: er doch einmal so weich, so innig ju ihr sprechen wollte! Aber sie wußte es wohl — ihr Vater hatte es ihr ost gesagt — sie war eine reiche Erbin, die Liebe der Männer galt nur ihrem Gelde, sie wurde nicht um ihrer selbst willen geliebt. Da huschte eine Eidechse über den Weg. Edith, in Gedanken versunken, schrak leise zu sammen, ihr Fuß glitt auf dem schlüpfrigen Pfade aus und sie wäre gefallen, wenn nicht Walter sie aufgefangen hätte. Eine kurze Weile ruhte sie an seiner Brust. Ihre Augen begegneten sich in einem heißen, forschenden Blick — fester preßten sich seine Arme um ihre schlanke Gestalt und dann — ein Kuß — sie riß sich los und eilte wie ein erschrecktes Wild den Berg hinauf, auf dessen Kuppe die zerklüfteten Mauern der Rinne durch die Taimen schimmerten. Walter wagte anfangs nicht zu folgen. Er bedeckte die Augen mit der Hand, als ob ein aufslammcnder Sonnenstrahl ihn geblendet hätte. Vor seinen Augen wogte und wallte ein feuriges, rotes, leuchtendes Meer — das herrliche, glühende Abendrot, welches er am Tage des Kasinofestes mit Edith gemeinsam beobachtete, der Widerschein einer anderen, schöneren, freien Welt schien ihn wieder zu umlohen — ein heißes, wildleidenschaftliches Gefühl durchströmte ihn — und plötzlich raffte er sich empor und eilte ihr nach, die bereits in dem efeuumrankten, halbzerfallenen Tor des Rnincnschlosses verschwunden war. (Fortsetzung folgt).
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