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Tageblatt für Hnhensteln-Emstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mttelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Rasdorf, Lugau, Langenberg, Falkm, Langenchursdorf, Meinsdorf re. Der.Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts«' pellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (ausicr Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nahmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiserl. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. A> e'.lage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Eonntagsblatt". — Anzetgengebühr für die «gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Die ^gespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. Anzcigen-Aunähme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich LGGGGDGGDGTTTGS-TGGGGGGGTGGGGGDDDDDGTDDDG die Redaktion nicht verbindlich. DDGDGDDDDDGDGDDDGDDDGTDDGDDDDGGDDGDDDGGG Ak. M. F-rnspr°ch-r Nr. ISl. MittWlh, dkll 12. MM 1S14. «-Mst-M- B°hnftr°ß- g 41. ZMWg zurückgeworfen worden. Die Ver luste unserer Truppen sind nicht erheblich, die der Franzosen groß. reichische Gre»zabteilu«g, Pie von Oefterreichisch- Novofielitza über die Höhe von Mohile bis zum gleichnamigen russischen Greazort vorge drungen war, wehrte eine Reihe überlegener Angriffe ab. Da der mit dem Vorstotz beab sichtigte Zweck inzwischen erfüllt war, bekam die Abteilung Befehl, wieder ihre frühere Stellung eiuzunehmen, die nunmehr wieder be hauptet wird. Im verlaufe der mehrtägige« Kümpfe vom Beginn de« vorstotze« bi« zum Eiurückea in d.e frühere Stellung bäßte diese Abteilung 4"Tote und 5 verwundete eia. Die von de« österreichischen Grenztruppeu znr Lösung besonderer Aufgaben unternommenen kleineren Vorstöße wurden erfolgreich durchgeführt. den Nahrungsmittel und Bekleidungsgegenstände gern entgegengenommen Sammel stelle ist das Gemeindeamt. Dasselbe läßt solche Spenden nach Mitteilung auch in den Häu sern abholen. Sollten einzelne Geber ihre Gaben an bedürftige Nachbarn absühren wollen, so wird gebeten, um die Unterstützung möglichst gleichmäßig und gerecht zu machen, zuvor die Hilse stelle zu unterrichten, damit von dieser aus die Empfänger mit Empfangsanweisung versehen werden. Gleichzeitig bittet die Hilfestelle um Zuweisung von Liebesgaben aller Art für unsere wackeren Krieger. Bom österreichisch-montenegrinischen ^Kriegsschauplatz. Auf dem südlichen Kriegsschauplätze zeig ten die Montenegriner am Sonntag und Sonn abend große Angriffslust gegen die öster reichisch-ungarische Grenze. Am 8. d. Mts. brachen sie in einer Stärke von 4000 Mann gegen die Grenzposten östlich der Festung Trebinje^vor. Der Verlust der österreichischen Truppen betrug: 1 Offizier und 21 Mann, doch bedeckten 2VV tote Montenegriner die Walstatt. Ferner sah man zahlreiche Schwerverwundete sich zurückschleppen. Am 9. d. Mts. in der Frühe versuchte eine an dere montenegrinische Abteilung, den Posten Gad bei Autovac zu überfallen. Die Be satzung entdeckte jedoch den Anschlag und wies ihn tapfer zurück. Dit Wahrheit Wer Mich. Berlin, 10. Aug. In einer Depesche des Generalquartiermeisters heißt es: Französische Nachrichten haben unser Volk beunruhigt; es sollen 20000 Deutsche vor Lüttich gefallen und der Platz überhaupt noch nicht in unserem Besitz sein. Durch die theatralische Verleihung des Kreuzes der Ehrenlegion an die Stadt Lüttich sollen diese Angaben bekräftigt werden. Unser Volk kann überzeugt sein, daß wir weder Miß erfolge verschweigen, noch Erfolge aufbauschen werden. Wir werden die Wahrheit sagen und hegen das volle Vertrauen, daß unser Volk uns mehr als dem Feinde glauben wird, der seine Lage vor der Welt möglichst günstig hinstellen möchte. Wir müssen aber mit unseren Nachrich ten zurückhalten, solange sie unsere Pläne der Welt verraten können. Jetzt können wir ohne Nachteil über Lüttich berichten. Ein jeder wird sich selbst ein Urteil bilden können über die von den Franzosen in die Welt geschrienen 20000 Mann Verluste. Wir hatten vor vier Tagen bei Lüttich überhaupt nur schwache Kräfte, denn niedersausen, um so mehr wird in Frankreich die Erkenntnis wahr werden: „Erst geben wir Ruß land unser Geld, jetzt geben wir ihm das Blut unserer Männer, Brüder und Söhne." Angesichts dieser Haltung des Bürgertums einerseits und des mächtigen Radikalismus an dererseits taucht die Frage auf: „Was wird auS Frankreich werdend" Nach der Einnahme von Paris brach im Jahre 1871 der Kommune-Auf stand aus, der den schönsten Teil von Paris in Asche legte. Kann jetzt ein neuer Ausbruch der schlimmsten Leidenschaft erfolgen, oder wird eine Entnüchterung folgen? In Brüssel wartet der aussichtsreichste Thronanwärter, der Prinz Vik tor Napoleon, dessen Bruder russischer Kavallerie general ist. Der ist allerdings kaum ein sehr wertvoller Friedcnsbürgc, aber das Denken an ihn mag doch der heutigen republikanischen Re gierung in Paris einigen Anlaß geben, die Be sonnenheit nicht ganz zu verlieren. Der europäische Krieg. Erfolgreiches Vordringen überall. llebersall galizischer InugWtzeu aas Kosaken. Wien, 10. Aug. „GazettaPoranna" meldet aus Krakau vom 6. d. M., daß 800 galizische Jungschützen unter Haupt mann Frank in der Nacht etwa 1000 schlafende Kosaken bei Mjechow über fielen. Der Kampf dauerte einige Stunden und endete mit dem vollstän digen Rückzug der Kosaken, die etwa 400 Tote nnd Verwundete hatten. Hauptmann Frank batte 140 Verwun dete und besetzte Mjechow. Wien, 10. Aug. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Lemberg: Die Jungschützeu, die Mjechow einnahmen, haben ihren Marsch nordwärts nach Ksiaz fortgesetzt, das nach kurzem Schar mützel besetzt wurde. Die Russen ließen Tote, Verwundete und bedeutende Proviantvorräte zurück. Es heißt, daß auch Pilitza und Kielce von den Russen geräumt worden sind. Unter den pol nischen Jungschützen herrscht große Begeisterung. ZluMgeMM Kosakm- oorstStze. Wien, 10. Aug. Au -er ganzen ost- «vd mittelgaliztschen Grenze erneuerte« -ie Russe« gestern frkh ihre versuche, in österreichisch ungarisches Gebiet einzufalle». Außer -er Kavallerie traten auch Infanterie-Abteilungen mit Geschützen in Tätigkeit; trotz-e» vermochte -er österreichische Grenzschutz alle Angriffe ab. zuwehren. Die von -en Angriffen verursachten verlnste auf österreichischer Seite stn- «och nicht bekannt, fiu- aber sehr gering. — 8in beson- -erS heftiger Kampf entspann sich mit 3 Sotnien Kosaken. Der angegriffene Grenzposten hielt -e« Fei«- ans nn- nahm ihm S Pser-e ab, -ie von einigen im Reiten geübte« Sol-aten -eS Postens benutzt wur-en, um eiue Attacke zu reiten. Dies veranlaßte -ie -urch -aS Feuer schon arg mitgenommenen Kosaken zur eiligen Räumung -eS GefechtSsel-eS, aus dem sie VO Tote «n- verwun-ete zurstckließen. Die Oestrrretcher hatten keine verlnste. Eine öfter- Mehr und mehr beginnt es sich auch an der russischen Grenze zu regen. Von der großen Be geisterung, die die österreichische Jugend beseelt, legt der heldenmütige Nachtangriff von 800 pol nischen Jungschützeu auf ein Kosakenlager ein beredtes Zeugnis ab. Das Jungschützenkorps ist eine über die ganze Monarchie verbreitete Ver einigung von jungen Leuten im Alter von 18 bis 24 Jahren, die zum Militärdienst nicht hcran- gezogeu worden sind und sich im Schießen als Vorbereitung sür den Ernstfall üben. Das schnei dige Vorgehen dieser jungen Vaterlandsoerteidiger kostete den Kosaken 400 Tote und Verwundete. An der französischen Grenze spielten sich bei Bel fort bedeutendere Kämpfe ab; es handelt sich dabei um den Vorstoß eines größeren franzö sischen Truppenkontingents auf Mülhausen, der von den deutschen Truppen, die sich in verstärkter Stellung befanden, zurückgeworfen wurde. So sind sowohl au der West- wie an der Ostgrenze neue Erfolge erzielt worden, über die folgende Telegramme vorliegen: W französisches Armeekorps Sei Mülhausen zuröltz- Worfen. Berlin, 10. Aug. Der von Belfort ins Oberelsaß nach Mül hausen vorgedrungeue Feind, an scheinend das 7. französische Armee korps und eine Infanteriedivision der Besatzung von Belfort, sind heute von unseren Truppen aus einer verstärkten Stellung westlich vonMülhausen in südlicherRichtung Paris. Ju deu Krieg marschierenden Reservisten soll unser prächtiger Feldmarschall Graf Hacseler, dec dem Strategen von 1870/71, dem alten Moltke, geistig und äußerlich ähnlich ist, zuge rufen haben: „Kinder, in vierzehn Tagen müßt Ihr in Paris sein!" Es kann niemand sagen, ob der Marschall sich so zuversichtlich ausgespro chen oder ob er nur einen Scherz gemacht hat, sicher aber ist, daß in jedem deutschen Soldaten herzen das Wort brennt: „Nach Paris!" In Paris wird der Friede diktiert werden, und diese Erwartung ist gewachsen, seitdem die starke bel gische Festung Lüttich in deutsche Hände gefallen und damit auch hier der Weg uach Frankreich geöffnet ist. Diese viclbewundcrte Glanzleistung hat nicht allein bei uns den höchsten Eindruck gemacht, sie wird auch für fremde Staaten den Ansporn geben, ihre Forderungen zu stellen. An Rußland wie an Frankreich! Paris ist seit dem Jahre 1871 von der fran zösischen Heeresverwaltung znr größten Festung -er Welt ausgestaltct worden, die für den Fall einer künftigen Belagerung die umfangreichsten Einrichtungen für militärische Zwecke, sowie eine starke Verproviantierung erhalten hat, Maßnah^ men, die, wenn sie nicht zu den bösen Zwecken des Krieges getroffen worden wären, großartig in ihrer Art sind und Bewunderung verdienen. Freilich, ob nun alles, was auf dem Papier steht, wirklich vorhanden ist, ob nicht die Millionen Paare alter Stiefel, die verrosteten Aeroplanteilc, die vernachlässigten Schiffsmaschinen, die für die französische Heeres- und Marincvcrwaltung nicht erfreulich sind, aber doch haben cingestanden werden müssen, auch auf „Besonderheiten" in der Festung Paris schließen lassen, muß dahin gestellt bleiben. Die Franzosen sagen: „Paris ist uneinnehm bar!" Wir antworten darauf: „Unmögliches gibt es fstr -ea -eutschea Svk-aten nicht!" Die Franzosen werden zudem ebenso gut wie wir wissen, daß sich seit dem Oktober 1870, in dem die letzte Belagerung der Seinestadt ihren Anfang nahm, die Waffentechnik in allerhöchstem Maße geändert hat. Damals dauerte es meh rere Monate, bis die schweren deutschen Belage rungsgeschütze heran waren, gerade zum Weih nachtsfest wurde das Bombardement eröffnet und als erstes Werk fiel der Mont Avront. Sind wir heute vor Paris, werden wir schwer lich so lange zu warten haben. Im Oktober 1870 flog der nachmalige Diktator Gambetta im Luftballon nach Toul, eine Leistung, die sür diesen Krieg die interessanteste war und geblic- ben ist. Wir wünschen dem Grafen Zeppelin, daß er die Freude erlebt, seine Erfindung in der nächsten Zeit wesentlich zur Entscheidung mit beitragen zu sehen. Das wäre ein Stolz für ihn und unS! Das Ziel Paris hat aber auch noch eine an- dere Bedeutung. Paris ist Frankreich, und rs wird sich zu zeigen haben, ob der schnöde Krieg nicht Veränderungen bringt, welche das ganze europäische Staatenbild ändern. Das französische Bürgertum hat unter dem Druck des Reoanche- geschreics mit in das Kriegshorn stoßen müssen, aber in seinem Innern denkt es mehr an die Wohltaten des ungestörten Friedens; die Ucber- zeugung, daß es gelingt, Elsaß-Lothringen wie der zu erhalten, kann trotz alles Cbauvinismus kaum bestehen, und je wuchtiger die Schläge Hilfsstelle Oberlungwitz. Um die Not, welche der Krieg besonders über die Familien bringen wird, deren Ernährer im Felde stehen, nach Möglichkeit zu lindern, hat sich im hiesigen Orte eine Hilfestelle gebildet. Sie hat ihren Sitz im Gemeindcamte. Dec Ort selbst ist in Bezirke eingeteilt worden. Die bestellten Bezirkspfleger werden in den nächsten Tagen mit Sammellisten von Haus zu Haus gehen. Möchten sie überall opferwillige Herzen und offene Hände finden! Außerdem wer-