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erschien der großbritannische Botschafter im Aus wärtigen Amt, um den Krieg zu erklären und seine Pässe zu fordern. Wie wir hören, hat die deutsche Regierung die Rücksicht auf die militä rischen Erfordernisse allen andern Bedenken vor angestellt, obgleich damit gerechnet werden mußte, daß dadurch für die englische Regierung der Grund oder Vorwand zur Einmischung gegeben sein würde. Damit hat England sich auf die Seite unserer Gegner geschlagen. Die Nation, die in ihrer Ge samtheit sich rühmt, nie anders als „fair" zu handeln, diese Nation macht gemeinsame Sache mit den Gönnern von Königsmördern, mit Ruß land, dessen hinterlistig gemeingefährliches Ver halten jeden anständig denkenden Menschen mit Abscheu erfüllte. Vorbereitet konnte man auf diesen Schritt Englands einigermaßen durch folgende Depesche werden, die gestern abend einlief: Loudon, 4. Aug. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte Grey, es sei klar, daß der Friede Europas nicht bewahrt werden könne. In Betreff der Frage der Verpflichtungen sagte Grey, England habe bis gestern nichts mehr als diplomatische Unterstützung versprochen. Er habe kein Versprechen gegeben, aber sowohl dem fran zösischen wie auch dem deutschen Botschafter er klärt, daß, wenn Frankreich der Krieg aufze- zwungen würde, die öffentliche Meinung aus Frankreichs Seite treten würde. Er habe in den französischen Vorschlag auf eine Besprechung militärischer und seemännischer Sachverständiger Englands und Frankreichs eingewilligt, jedoch unter der ausdrücklichen Voraussetzung, daß nichts, was zwischen den militärischen und seemännischen Sachverständigen vor sich gehen würde, eine der beiden Regierungen binden oder ihre Entschluß- sreiheit beschränken würde. Die gegenwärtige Krisis sei nicht aus einer Frage entstanden, die ursprünglich Frankreich betraf. Keine Regierung und kein Land habe inniger gewünscht, in den österreichisch-serbischen Streit nicht verwickelt zu werden, als Frankreich; es wurde ehrenhalber durch seine Verpflichtungen darin verwickelt. Eng land habe eine lang andauernde Freundschaft mit Frankreich, und wieweit die Freundschaft Verpflichtungen modistziere, darüber möge jeder sein eigenes Herz und seine Empfindungen zu Rate ziehen und das Maß der Verpflichtungen abschätzen. Sie Vorgeschichte der russischen Niedeorbrucher. Die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" schreibt unter der Ueberschrifl „Die Vorgeschichte" im Anschluß an die bereits hierüber veröffentlichten Mitteilungen noch folgendes: Nachdem Seine Majestät der Kaiser den Kriegszustand für das Reich erklärt hat, ist der Zeitpunkt gekommen, die Vorgänge, die zu diesem Entschlusse geführt haben, in Kürze darzulegen. Seit Jahren hat Oesterreich-Ungarn gegen Bestrebungen zu kämpfen, die mit verbrecherischen Mitteln unter Duldung und Förderung der ser bischen Regierung auf die Revolutionierung und Losreißung der südöstlichen Landesteile Oesterreich- Ungarns hinarbeiten. Die Gewinnung dieser Gebiete ist ein unverhülltes Ziel der serbischen Politik. Diese glaubt dabei auf den Rückhalt Rußlands rechnen zu können, in dem Gedanken, daß cs Rußlands Aufgabe sei, den südslawischen Völkern seinen Schutz zu leihen. Diesem Gedanken ist durch Rußlands Bemühungen, einen Bund der Balkanstaatcn zustande zu bringen, Nahrung ge geben worden. Die großserbische Propaganda ist schließlich in der Ermordung des österreichisch ungarischen Thronfolgers und seiner Gemahlin hervorgetreten. Die österreichisch-ungarische Mon archie entschloß sich, diesem, gegen ihren Bestand als Großmacht gerichteten verbrecherischen Treiben ein Ende zu machen. Es mußte sich dabei er geben, ob Rußland tatsächlich die Rolle des Be schützers der Südslawen bei ihren auf Zertrüm merung des Bestandes der österreichisch-ungarischen Monarchie gerichteien Bestrebungen durchzuführen willens war. In diesem Falle kam ein Lebens- intereffe Deutschlands in Frage, der ungeschwächte Bestand der uns verbündeten Monarchie, dessen wir zur Erhaltung unserer eigenen Großmacht stellung inmitten der Gegner von Ost und West bedürfen. Deutschland hat sich von vornherein auf den Standpunkt gestellt, daß die Auseinandersetzung mit Serbien eine Angelegenheit sei, die nur Oesterreich und Serbien angehe. Unter Wahrung dieses Standpunktes haben wir mit der größten Hingabe an allen Bemühungen teilgenommcu, die auf Erhaltung des europäischen Friedens gerichtet waren. Oestcrreich-Ungaiu gab hierzu die Handhabe, indem es den Mächten wiederholt erklärte, daß cs auf keine Eroberungen ausgchc und den icrrüonalen Bestand Serbiens nicht antasten wolle. Diese Erklärungen sind nament lich in Petersburg mit Nachdruck zur Kenntnis gebracht worden. Unserm Bundesgenossen haben wir geraten, jedes mit der Würde dec Monarchie vereinbare Entgegenkommen zu zeigen. Ins besondere haben wir allen englischen, auf Ver mittlung zwischen Wien und Petersburg biu- ziclenden Schlitten hilfreiche Hand gel eheu. Bereits am 26. Juli lagen zuverlässige Mel dungen über russische Rüstungen vor. Sic uei anlaßten die deutsche Regierung am gleichen Tage unter erneuter Betonung, daß Oesterreich Ungarn den Bestand Serbiens nicht antasten wolle, zu erklären, vorbereitende militärische Maß nahmen Rußlands müßten uns zu Gegenmaß regeln zwingen. Diese müßten in der Mobili sierung der Armee bestehen. Die Mobilisierung aber bedeute den Krieg. Wir können nicht an nehmen, daß Rußland einen europäischen Krieg entfesseln wolle. Am nächsten Tage erklärte der russische Kriegsminister unserm Militärattache, es sei noch keine Mobilmachungsorder ergangen, kein Pferd ausgehoben, kein Reservist eingezogcn. Es würden lediglich vorbereitende Maßnahmen getroffen. Wenn Oesterreich-Ungarn die serbische Grenze überschreite, würden die auf Oesterreich- Ungarn gerichteten Militärbezirke mobilisiert, un ter keinen Umständen die an der deutschen Front liegenden. Jedoch ließen zuverlässige Nachrichten schon in den nächsten Tagen keinen Zweifel, daß auch an der deutschen Grenze die militärischen Vorbereitungen Rußlands im vollen Gange waren. Die Meldungen hierüber häuften sich. Trotzdem wurden noch am 29. von dem russischen Generalstabschef unserm Militärattache erneut beruhigende Erklärungen gegeben, die die Mit teilungen des Kriegsministcrs als noch voll zu Recht bestehend bezeichneten. Am 29. Juli ging ein Telegramm des Zaren an den Kaiser ein, in welchem er die inständige Bitte aussprach, der Kaiser möge ihm in diesem so ernsten Augenblicke helfen. Er bitte ihn, um dem Unglück eines europäischen Krieges vorzu beugen, alles mögliche zu tun, um den Bundes genossen davon zurückzuhalten, zu weit zu gehen. Am selben Tage erwiderte der Kaiser in einem längeren Telegramm, daß er die Aufgabe des Vermittlers auf den Appell an seine Freund schaft und Hilfe bereitwillig übernommen habe. Dementsprechend wurde sofort eine diplomatische Aktion in Wien cingeleitet Während diese im Gange war, lief die offizielle Nachricht ein, daß Rußland gegen Oesterreich-Ungarn mobil machte. Sofort hierauf wies der Kaiser den Zaren in einem weiteren Telegramm darauf bin, daß durch die russische Mobilisierung gegen Oesterreich-Un garn seine auf Bäten des Zaren übernommene Vermittlerrolle gefährdet, wenn nicht unmöglich gemacht würde. Trotzdem wurde die in Wien eingeleitetc Aktion fortgesetzt, wobei von Eng land gemachte, in ähnlicher Richtung sich bewe gende Vorschläge von der deutschen Regierung warm unterstützt wurden. Ueber die Vermittlungsvorschläge sollte am 30. Juli in Wien die Entscheidung fallen. Noch bevor sie fiel, lief bei der deutschen Regierung die offizielle Nachricht ein, daß der Mobilma chungsbefehl für die gesamte russische Armee und Flotte ergangen sei. Darauf richtete der Kaiser ein letztes Telegramm an den Zaren, indem er hcrvorhob, daß die Verantwortung für die Si cherheit des Reiches ihn zu defensiven Maßregeln zwinge. Er sei mit seinen Bemühungen um die Erhaltung des Wcbsriedens bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen. Nicht er trage die Verantwortung für das Unheil, das jetzt dec Wett drohe. Er habe die Freundschaft für den Zaren und das russische Volk stets treu gehal ten. Der Friede Europas könne noch jetzt er halten werden, wenn Rußland aufhöre, Deutsch land und Oesterreich-Ungarn zu bedrohen. Während also die deutsche Regierung auf Ersuchen Rußlands vermittelte, machte Rußland seine gesamten Streitkräfte mobil und bedrohte damit die Sicherheit des Deutschen Reiches, von dem bis zu dieser Stunde noch keinerlei außer gewöhnliche militärische Maßnahmen ergriffen waren. So ist nicht von Deutschland herbeige rufen, vielmehr wider den durch die Tat bewähr ten Willen Deutschlands der Augenblick gekom men, der die Wehrmacht Deutschlands auf den Plan ruft. Die deutschen Fürsten ziehen mit in den Krieg. Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, haben die Könige von Sachsen und Bayern dem Deutschen Kaiser ihre Entschließung bekanntgegeben, das deutsche Heer in den Kampf zu begleiten. Auch die Großherzöge von Hessen, Oldenburg und Sachsen-Weimar werden voraussichtlich ihre Truppen in das Feld begleiten. Prinz Joachim von Preußen wird den Feld zug als Major beim Leibregiment in. Frankfurt a. O. mitmachen. Prinz Max von Baden, Generalleutnant, ist für den Feldzug dem Generalkommando des 14. Armeekorps zugeteilt worden, um auf seinen Wunsch die badischen Truppen ins Feld zu begleiten. Ueber die weitere Teilnahme deutscher Fürsten am Kriege wird noch berichtet, daß der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein die hol steinischen Truppen begleiten wird, daß Fürst Karl Anton von Hohenzollern sich zum General kommando des Gardekorps begibt und insbe sondere auch Mitglieder der fürstlichen und reichs unmittelbaren Familien sich in großer Zahl der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt haben. Ein Manifest -eS Königs von Bayern Der König von Bayern hat ein Manifest er lassen, worin es u. a. heißt: Der Kampf, der unser Heer erwartet, geht um die heiligsten Güter, um unsere Ehre und Existenz Gott hat das deutsche Volk in vier Jahrzehnten rastloser Arbeit groß und stark ge macht, er hat unser Friede nswerk sichtbar ge segnet. Er wird mit unserer Sache sein, die gut und gerecht ist. Wie unsere tapferen Soldaten draußen vor dem Feinde, so stelle auch zu Hause jeder seinen Mann, tue jeder freudigst die Pflicht, die sein vaterländisches Empfinden ihn über nehmen heißt. Die Frauen und Töchter sind im Lande mit tatkräftigem Beispiel vorangegangen. Bayern! Es gilt, das Reich zu schützen, das wir in blutigen Kämpfen milerstritleu haben. Gott segne unser tapferes deutsches Heer, unsere mächtige Flotte und unseren treuen österr.ichischen Waffenbruder. Er schütze den Kaiser, unser großes deutsches Vaterland, unser geliebtes Bayern. München, den 4. August 1914. Ludwig. Eine Ansprache -eS Königs von Bayern. Bei einer großartigen Kundgebung vor dem Wittelsbach-Palais in München erschien der König mit seiner Familie aus dem Balkon und hielt an die tausendköpfige Menge folgende An sprache : „Ich danke allen für die Beweise der An hänglichkeit und Treue, die mir in diesen Tagen dargebracht worden sind. Ich darf sagen, die letzten acht Tage waren die schwersten meines Lebens. Nicht die Mobilmachung ist mir schwer gefallen, wohl aber die Zeit des unerträglichen Wartens. Ich bin während der letzten Tage keine Stunde aus dem Hause gegangen, um ja den Augenblick nicht zu versäumen, damit man nicht sagen könne, Bayerns König habe Deutsch land im Stich gelassen Schweren Zeiten gehen wir entgegen. Es ist niemand, der mehr als ich wünschte, daß Deutschland in dem bevorstehen den Kampfe siegen werde. Es ist aber auch möglich, daß wir Unglück haben, dann aber heißt es mehr als je, treu zu sein, auszuharren." Die Volksmenge brachte hierauf brausende Hochrufe auf den König, die Königin, den Deutschen Kaiser und die Armee aus und sang nationale Lieder. Studentische Begeistern«-. Nach einem Aufruf des Rektors der Kieler Universität ist fast die gesamte Kieler Studenten schaft dem Rufe zu den Fahnen gefolgt. — Auch in Greifswald stellte sich der größte Teil der Studentenschaft freiwillig. Fast alle studentischen Korporationen wurden aufgelöst, weil sämtliche Mitglieder in den Krieg müssen. Die zurück bleibenden Studenten und Studentinnen sind als Erntearbeiter aufs Land gegangen. DieGestellungvonKriegssreiwittigen hat in Berlin seit Sonntag eingesetzt. Beson ders groß ist der Andrang der freiwilligen Kran kenpfleger und der jungen Leute von 18 bis 20 Jahren. Wenn die weiteren Anmeldungen den bisherigen entsprechen, werden bis Ablauf der Mobilmachungstage nahezu 4V VV0 freiwillige Anmeldungen oorliegen. Auch ehemalige Militärärzte in den höchsten Lebensaltern, darunter der 75 Jahre alte, vom Zaren Alexander UI. wegen seiner Hilfe bei dem furchtbaren Zarenattentat von Bork« zum russischen Staatsrat mit dem Prädi kat Exzellenz ernannte berühmte Chirurg Pro fessor Dr. Wilhelm Koch hat sich der Heeresver waltung zur Verfügung gestellt und ist mit vie len gleichaltrigen ehemaligen Hochschulprofessoren der medizinischen Fakultäten den Militärlazaret- ten in den Festungsrayons überwiesen worden. — In München habet« sich innerhalb 24 Stun den über 6000 Freiwillige für den Krieg gemel det, darunter zahlreiche Arbeiter und Handwerker. Die Zahl -er Kriegs-Trauungen, die in diesen Tagen vorgeuommcn wurden, be laufen sich auf viele Tausende. Ain rühreudsteu gestalteten sich die Kriegstrauungcn in Kranken häusern und Wöchncrinnenheimen, wo die Bräute der zum Felddienst Einberufenen darniederlagcn. Die Aerzte wirkten als Trauzeugen mit. Französischer «eldschmuggel. Die Insasse« Ver gestern avisierten Antoma- btle, die Voltz »ach Rutzlautz schaffen, sollen tzas Voltz jetzt Ratzfahrer« iibergebe« habe«, tzte MaarerNettz«ng tragen. Ein- der Auto- mobile ftthrt die Nummer I—I238V. Russische Erntearbeiter als Brand stifter. Russische Erntearbeiter, die bei einem Guts besitzer in Sieversdorf bei Buckow beschäftigt waren, versuchten, die Stallungen, in denen sich 750 Stück Vieh befanden, in Brand zu stecken. Sie zündeten drei große Roggenmieten an und flüchteten. Durch rasches Eingreifen konnten di« Stallunger« gerettet werden. Die Fliehenden wurden verfolgt, und zwei von ihnen konnten eingeholt werden. Sie trugen Revolver und Patrone«« bei sich. Berhastung des Dompropstes von Metz. In Koblenz wurden 18 Gefangene, darunter auch der Dompropst von Metz, unter militärischer Begleitung auf die Festung gebracht. Gestern wurde«« die Frau und die Tochter des bereits standrechtlich erschossenen Wirtes Nikolai aus Kochen«, der den Kochemer Tunnel zu sprengen versuchte und in dessen Keller man Sprengstoffe fand, gleichfalls abgeführt. Notkredite. Die außerordentliche Stadtverordnetenver sammlung in Köln bewilligte einstimmig einen Kredit bis zu 6 Millionen Mark zur Beschaf fung vor« Lebensmitteln im Notfälle. — Allen cinbcrufenen städtischen Arbeitern wild durch vierzehn Tage nach der Einberufung der Arbeits lohn gezahlt. Schließung der Schulen in der Rheinprovinz. Der Oberpräsident der Rheinprovinz hat sämt liche Behörden ersucht, die ihnen unterstellten Schulen schließen zu lassen. Bezüglich der höhe re«« Schulen ist dies durch das Provinzialschul kollegium angeordnet worden. Es ist auf tun lichste Mitwirkung der Schulkinder und auch der Schüler der höheren Lehranstalten bei den Ern tearbeiten hinzuwirken. Ueberfiedluug der Bewohner Helgolands nach Altona. Durch den Krieg ist es erforderlich, die Be völkerung der Insel Helgoland nach dem Fest lande zu überführe«« und sie dort in Quartieren unterzubringen. Diese Maßregel wird bereits in den nächste«« Tagen erfolgen. Die Mehrzahl der Bevölkerung Helgolands soll in Altona un tergebracht werden. Von der Stadt Altona ist deshalb eil« Aufruf an die Bevölkerung erlasse«« worden, in dem mitgeteilt wird, daß vom 5. Au gust an etwa 1000 Helgoländer, Männer, Frauen und Kinder, einzuquartieren sind. Deutsche Kundgebungen in London. Zu große«« patriotische«« Kundgebungen kam es Sonntag abend auf der Vikloriastation in London, als die nach der Heimat einberufenen jungen Deutschen die englische Hauptstadt ver ließen. An tausend Mann folgten aus England dem Rufe unter die Fahnen. Auf dem Bahn hofe, der fast ausschließlich ooi« Deutschen ange füllt war, ertönte immer wieder die National hymne, unterbrochen von begeisterter« Hochrufen auf den Deutschen Kaiser. Die Einberufenen sind gestern vormittag ohne Schwierigkeiten in Vlissingen gelandet und haben die Heimat erreicht. Die Haltung Rumäniens. Kenner der rumänischer« Politik sind der An sicht, alle Wahrscheinlichkeit spreche dafür, daß Rumänien trotz der Entrevue von Constanza wohl auf der Seite des Dreibundes anzutreffcn sein würde, vorausgesetzt allerdings, daß der Dreibund ihm für den Fall des Sieges Kompen sationen in Aussicht stelle und Bulgarien nicht für die Diktatur auf dem Balkan in Aussicht nehme. Wie vor hundert Jahren mutet die Art und Weise an, in der «nichtige Nachrichten über Ereignisse des Auslandes zu uns gelange««. Die telegraphischen und tele phonische«« Verbindungen «nit Frankreich, der tele graphische Verkehr mit Rußland, England, der Schweiz usw. wurden abgebrochen. So kommt es denn, daß berichtet wird, Reisende, die aus Paris über Brüssel in Deutsckiland cintrafen, er zählen, daß in den letzten Tagen über 40000 DeustcNc ii« eiliger Flucht Paris verlassen haben. Ihre Einparkierung in die an die Grenze füh renden Zuge sei von Tnwpeu mir geladenen Karabinern überwach« worden. In der oeut- schen Grenzstadt Herbe-tthal, wo viele der deut schen Flüchtlinge riugctrvffcn sind, «st die Nach richt verbreitet, daß angeblich Caillaux und seine Gattin von dem Sohne Calmettes erschossen worden seien. Nalien bleibt neutral. Die „Aqcnzia Stefani" veröffentlich« eine Erklärung des Ministerrats, welche hervorliebt, daß, da einige Mächte Eu ropas sich iiu Kriegszustände bestndcn, Italien sich aber im Zustande des Frie- Der Kreuzer „Augsburg. (Erfolgreicher Beginn der deutschen Flottcnaktion.j Der klein- Kreuzer „Augsburg" hat, wie gemeldet, den Kriegshafen Liba«: bombardiert, und befindet sich, nachdem Minen gelegt wurden, im Gefecht «nit feindlichen Schiffen.