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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191407281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140728
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-28
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.07.1914
- Autor
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gende Weiherede zu hallen: Gut Heil, er'linge deutschen Recken, den Hütern des Germanen tums, Gut Heil, nie soll ein Feind beflecken den reinen Schild des deutschen Ruhms. Eine kleine Schar nur war es, die mit ihrem Lei! ter Jahn vor me r wie 100 Jahren hinaus zog in die Hafenheide, zu jener Zeit des Franzosentums, um dort an Körper und Geist zu erstarken, zu wahren deutschen Männern zu werden, geeint in rechter Va erlandsliei e. Das Ziel Jahns war es, aus den morschen Triim- mern des zusammengebrochenen Deutschen Rei ches ein neues Geschlecht heranzu ülden, das gestählt und gefestigt den Kampf gegen den ver lendeten Korsen ausnahm, der die ganze Welt unter sein Joch zwingen wollte. Die Deutsche Turnerschast darf, aus diesen einfachen Anfängen, aber aus der Not der Zeit heraus geboren, den Ruhm für sich in Anspruch neh- meu, deutsche Jünglinge zu glühender Begei sterung für das Vaterland und die edle Turn sache herangezogen zu ha''en. Jahn, Friese» u. a. traten- mit ihrer ganzen Person f r die Sache ein, als wahre Hüter des Germanen tums. 10O Jahre sind inzwischen in die Lande gegangen, die kleine Schar der deutschen Tur nerjünglinge hat sich inzwischen verhundert facht, sie ist zu großer Macht herangewachsen, deren- Wachstum jeder wahre Deutsche freudig begrüßt und wünscht. Auch unser Ju-belverein will das sein, was unsere Väter waren- und das hoch'allen, was sie hinterließen. Auch er ist ein Hüter des Germanentums, wie wir ihn beute noch krauchen, auch wenn kein Korse unsere Ruhe trübt. Ballen sich doch auch setzt wieder am politischen Himmel trübe Wetler- wol en zusammen und sind doch auch jetzt wieder Feinde ringsum, die daraus war en, da': unser deutsches Volk ohnmächtig am Bo den liegt. Wenn unser Kaiser vor Jahren das Ma^nwort sprach: Völker Europas, wahrt eure heiligsten Güter, so hißt sich dieses Wort auch- heute, am Vorabend großer Ereignisse, anwenden: Turner Deutschlands, wahrt eure büligsten Gü.er, slrc t rüstig, weiter auf der beschrittenen Ba'nr, nicht ausrukend, immer wer-end für die Ziele, die deutsche Jugend ganz zu- besitzen, denn wer die Jugend eines Volkes hat, hat auch seine Zukunft. Nicky nur Feinde ringsum, o^t noch schlimmere gib's in unserer Mitte, da gilts das Schillerwort zu crs -llen: ans Vaterland, ans teure schließ dich an re. Was unsere Väter mit ihrem Blute erkämpft und erstritten, das wollen wir hüten und nicht kampflos aufge'cn. Tie Treue wol len nur halten zu Kaiser und Reich, der deutsche Turner muß sich zu gut zu jener schleichenden Mau-lwurfsar-eit halten, die dem Germanentum schlechte Dienste leisten will. Redner wendete sich dann der Geschichte des Ju-belvereins zu, der bei der goldenen „50" an- gclangt, einen Ruhepunkt auf seiner Bahn er blicke. Sein Werdegang war oft -edroht, doch nun ist er zu einem kräftigen Baum herange wachsen. Jni Früh-sabr 1864, der genaue Tag stebt nicht fest, gründeten 15 Männer den heu tigen Turnverein. Von ihnen le'en heute nur noch Julius Vogel, Ludwig -Sonntag, Her mann Schu'ert und Gottlieb Hartig Der 1. Vorsieber war Ferdinand Hoppe, der 1. Turn- wart Oscar Hoppe. Die Kriegszeiten waren sehr unheilvoll für den Verein, sie drohten das zarte Pflänzchen zu vernichten. Doch die Lie'e zur Turnerei wurzelte zu tief, der Turnergeist war zu stark, immer wieder erstarkte der Ver ein. 1878 wurde die von den Frauen und Jungfrauen gespendete Fahne geweüt, 1882 trat der Verein der Deutschen Turnerfckaft bei. Hervorgehoben zu werden verdient auch beson ders ein Mann, Gutsbesitzer Herman» Heinig, der stets ein Hilfs''ereiter Gönner, ein opfer williger Heller war, was u. a beim Gau- turn-fest vor einigen Ja'rm besonders zum Ausdruck kam. Die Ehrenmitglieder des Ver eins sind Friedrich Hartig, Friedrich Esche, Hermann Heinig, Herm. Päßler, Reinhard Berger und Oscar Kühnert. Heute erstrahlt der Jubelverein in ganz besonderem Glanze, wo endlich der alte Wunsch, eine Turnhalle zu besitzen, in Erfüllung ging- Groß waren die Ocher, reich die Arbeit, doch es gelang. Reinh. Rau schenkte den Platz zur Hakle, die Fuhren wurden unentgeltlich geleistet, der Platz in den Feierstunde» hergerichtet. Dank der unermüd kichen Begeisterung für die Turnsache steht das gcrnge- rächte Opfer, unsere schlichte, einfache und doch schmucke und freundliche Halle da. Redner weihte sic sodann a's Pflegstäite des Geineinsinns, als einen Ort zur Stählung des Uörpers, deutscbe Männer heranzu ilden und zu einen, zu Stützen des Vaterlandes. Im frohen Spiel und ernster turnerischer Arbeit mögen neue Geschlechter in ihr heranwach-sen zu deutschen Männern, geeint in der Liebe zum Reich! Nachdem fand S ch auturn e n des fest- gcbenden Vereins statt, das gutes Zeugnis non fleißiger Turnarbeit ablegte und dem sich in der 8. Stunde die Preisverteilung durch Gau-turuwart Wohlfahrt- Hohndorf am lchkoß 43 Wetturner wurden mit dem schlich-, teu Eichenkranz geschmückt, darunter u. a. als 1. Georg Bucher, Limbach. 73,2 Pkte. 2 Arthur Lehmann, Oberfrohna, 7l,1 „ 3. Kurt Kluge, Rußdorf, 70,2 „ 6. Robert Wolf, Tbd. Hoh.-Er., 64,1 „ 7. Willy Georgi, Tbd. Hoh.-Er., 62,2 „ 8. Paul Petzold, Langenberg, 62,1 „ 8. Curt Dix, Falken, 62,1 „ 14. Willy Krüger, 1856 Hoh.-Er. 57,2 „ 14. Georg Vogel, Falken, 57,2 „ 15. Max Wetzel, Wüstenbraud, 57,1 > 15. Curt Berger, Wüstenbrand, 57,1 „ 15. Otto Lößner, Oberlungwitz, 57,1 „ 16. Otto Kluge, WUstenbrand, 57 „ 17. Fritz Weise, Falken, »56,2-,, 19. Gustav Arnold, 1856 Hoh.-Er., 55,2 Pkte. 20. Willy Gottlebe, Wüstenbraud, 55,1 „ 22. Otto Weise, Falken, 54,1 „ 23. Otto Lindner, Erlbach, 54 „ und 23. Max Schlosser, Oberlungwitz, 54 „ Mit Dank für die freundliche Aufiiahme schloß der Gauturnwart die Siegeroerkiindigung, der sich Ball im Gasthof auschloß. Geschenke erhielt der V.rein u. a. von Gutsbesitzer Herm. Heinig: Turnleiter mit Lciter- bock; Vereinsfrauen: Rundiaus; Sämp-rriege: FedersprungbretßTälrnerimienundFüstjnngfraucn: Sprungtisch; Männclriege: Bock; Wunderriege: Schwebereck und Ringe; Gemeinde- und Schul rat: 100 Mk.; Schützengesellschaft l: Kokosmate; Richard Uhlig: Gardervbceinrichiung; Paul Mül ler: Flagge für de Halle; Herman» Ebersbach: 5 Flaggen; Richard Klötzner: Uhr jiic die Halle; Dr Güldenapfel: 50 Mk.; Robert Nau-L.mgen- berg: 25 Mk.; Fritz Wagner: 1 Anteilschein; Fritz Götze: 1 Anteilschein; Gesangverein: 1 Stech uhr; Clemens Rudolph: 10 Mk.; August Bcier: 2 Mk.; Georg Schubert: 5 Anteilscheine; Bruno Bochmann: 10 Mk.; fr. Ganve!unter Hermann Meyer: 5 Mk.; Gausoende: 54,25 Mk.; Gustav Schönherr: 1 Anteilschein; Wilhelm Bergmann: 30Mk.; Militärverein: Sparkassenbuch mit 25 Mk.; Fußballklub: 1 Diskus; die Turnvereine Ober srohna: 5 Mk.; Langenlurg: 5 Mk.; Callenberg: 5 Mk.; Braunsdorf: 5 Mk. und Emil Brauer- Oklahoma (Nordamerika): 30 Mk Am heutigen Montag wird die Feier fort gesetzt und beendet. * — Witterungsaussicht für Dienstag, den 28 Juli: Nordwesuvind, wolkig, kühl, zeitweise Niederschlag. * — B e z i r k s a u ss ch u ß - S i tz u n g. Ain vorigen Freitag fand unter dem Vor sitze des Regiernngsassessors Dr. Gel haar die -5. diesjährige Bezirtausschuß Sitzung mr Sitzungssaale der Königlichen Amtshaupt- mcnmscha't Glau-chau sla t. Ter Bezirksaus schuß stimmte de» Vorich-Wgen ü--er die anzu laufende» Preise und deren Verteilung an die zu: prämiierend.m Besitzer von Zuchtballen und der Wa'4 eines zweite» Stellvertreters des bür gerliche» Mitgliedes der Oberersatztommission für den Ausha migsbezirt Hohenstein-Ernstthal zu. Bewilligt wurde» n. a. Kur.eihilfen ans de: Ot o Victor-Stiftung f r je eine lungen- klawe Perso» aus Bernsdorf rind Gersdorf. Geiiehmigt wurden n. a die Steuerordnnngen der Gemeinden Eallcw crg und Lv sdorf, der Bebaumigsplan alle» .-erg, der Be ammgs- p'an V (Nutzung) für O. erlungwitz und der Be aunngsplan B für Gersdorf; i ediugung-s- weise befürwortet wurde das Ortsgesetz über Bartz cschränknugen in Flur Oberlungwitz. Nebcrtragen wurde die S chantrealgerechtigkeit (Bier-, Wein- und Bccumtweüischan-J Beher- crgen, regulativ'» Figes Tanzhalten) für das ..Mineral ad Ho' enstem-Ernstthal", Ortsliste». Nr 47 f r Ku-Hsckmappel, auf Mar Artur Namnan» dasel.st, die Schaiilkonzessio» (Bier- nnd Branntweursch-ant) für die Schcmt'wirtschafi ..zur guten Hof »ung", OrtslistewNr. 431 für O erlungwitz, auf Emil Anion Hallbauer da- sel st, die Schanklrmzession (Bier und Bramit- weinschan) in der Schankwirtschaft „Germa nia", Ortslisten-Nr. 67C für St. Egidien, auf Franz Hermann Wappler in Hohenstein-Ernst thal, die Schaiilkonzessio» (Bier- und Bramll- weinühank) in der Schanßvirtschast „Clau-ß- niähle", Ortslisten-Nr. 1B für Oberlungwitz, arif den Wirtsck'astsgel ilfen Hugo Mar Glö»- zel in Oiersdorf. A-gelelm! wiirdc das Gesuch des Richard Paul Flämig in Callenberg um Erlaubnis zum Ausschank von Biec- und Branntwein im Grundstücke, Ortslisten-Nr 20 f r Callenberg. Das Gesuch des Bergarbeiters Emil Friedrich Gruner, A trennung von Blatt 20 des Grund' uchs für Gersdorf, wurde dis- pewationsweise gene migt. Nachdem noch meh rere Mitteilungen lwcr Beürksangclegenhei en allgemeiner Natur gemacht worden waren, wurde die Sitzung geschlossen. * — Wegen Nau m mangels muß ten wir verschiedene Berichte, u. a. auch den ü er das 30. StiCungsfes! und die Wei efeter des Naturbeilvcrems, für die morgige Aus- na e zurückstellen. * Hoheustein-Krirftthal, 27. Juli. Bei den Behörden der hiesigen Gegend sind die für den Mobilmachungsfall notwendigen Einberufungs- schreiben solcher Personen, die zur Mithilfe air der Durchführung der Arbeiten bestimmt sind, eingegangen. In Frage kommen solche Personen, deren Dienstzeit ca. 15 Jahre zurückliegt. — Vom hiesigen Bahnhof fuhren gestern einige Oester- reicher, die Einberusimgkkarten erhalten batten, in die Heimat zurück. An der Grenze stockt der Verkehr. Die deutschen Frachtgüter werden von Oesterreich nicht mehr übernommen und lagern vorläufig. Die Züge aus Böhmen treffen mit Verspätungen ein, was als ein Zeichen dafür an zusehen ist, daß die Bahnlinien durch militärische Transporte stark in Anspruch genommen sind. Reisende, die im Automobil über die sächsisch böhmische Grenze kamen, lagen aus, daß die Einberufetien pünktlich cintreffen und daß die Mobilisation in unserm Nachbarlnnde glatt von- statten geht. * — Urlauber des Heeres und der Marine, die hier einen längeren Urlaub zu verleben ge- dachten, find gestern plötzlich telegraphisch zu ihren Truppenteilen zurückberufen worden. * — Von einem Naturfreund wird uns geschrieben: Einen in de» letzte» Monaten selten gewordene» Naturgcnuß bot in de» gestrige»- späte» Nachmiltagsslnnden das liebliche Naturpaiiorama von unse>m Berge aus, weun man de» Blick aus das Crzge icge warf. In voller Schönheit lag die ganze obere Gebirgskette in seltener Klarheit vor den Augen des Beschauers. Die Greifensteine, der Fichtel, erg — mit bloßem Auge sah man das B-erg Haus —, Spitz- und Auersberg niit ihrer Um gebung-, der Kuh erg und andere Höhen ho' en sich scharf umgrenzt vom Horizont a -, w hrend die Fluren und Wälder des vorgelagerten Mi rel- und Niedererzge'. irges von goldenem Son nenlicht bestrahlt wurde». Jedem Fremden als auch- Einheimische» »rußte lei diesem An lick llar werde», welch ungeheure» Schatz wir an unserem Naturpanorama besitzen. — Von- an derer Seite wird uns hierzu noch mitge.nlt, das: auch das Völkerschlachtdenkmal lei Leip zig deutlich zu sehe» war. Zur Aufsuchung des letzteren blicke man in der Richtung des Weges vom Berghause nach der Sporthütle. und man wird es Ü"er die Baumwipfel des Waldes hinweg wahrnehmen. * — Aus dem Pereinslebe n. Uns wird geschrieben: I» Sachen des hiesigen HauSbesitzeroereins fand kürzlich durch den Ausschuß eine Besichtigung des dem Verein gehörigen Grmidslückes, der Halle, Wagen und aller übrigen Utensilien halt, welche den Be schluß zur Folge Halle', daß der brachliegende Teil des Grundstückes für einen angemessenen Betrag verpachte! und verschiedene Reparaturen a-, zwei A suhrwagm ausgeführt werden sollen. Nach einigen Neuaw'nalmen in die Haftpflicht versicherung erfolgte» minderwichtig: Bestim mungen und der Beschluß, die Vereinsvoc- standsgesch äste dem bisherigen zweiten Vor steher Bauunternehmer Gustav Müller bis Ende 1914 zu übertragen, da der bisherige Inhaber dieies Postens denselben bekanntlich niedergelegt bat Eine Mitteilung I ieroon an die zustän digen Stellen ist bereits erwlgt. Ein frerge- wordener Anteilschein der DüngeraZuhr wurd: anderweitig untergei rächt und ein sehr günstige Aussichten vec'prechender Kassenbericht über die Monate Januar bis mit Ende Mai 1914 der Düngera subrge'chäfte entgegmgenommen. Mit der endgültigen Genehmigung dieser Beschlüsse wird sich die nächste Vereinsversammlung zu 'e'chäftigen Halen. r. DerKaufm. Turnklub veranstaltete gestern auf dem Platze des Turnvereins von 1856 ein Wetturnrn. Es bestand in einem Fünfkampf: 100 Meterlauf, Freiübungen, Kugel stoßen, Hantelstcmmen und Weitspringen. Ein Faustballspiel schloß sich an. Das Ergebnis wird den Siegern nächsten Sonnabend im „Bergmanusgruß" bekannt gegeben. i'.— Sein Schauturnen hielt gestern der Allgem Turnverein ab. Unter Leitung des Turnwarts Garbe führten 92 Turner und Tur nerinnen Freiübungen aus. Das Gerätturnen bewirkten 10 Riegen, darunter eine Damenriege. Ein Vorturnerturncn am Pferd, sowie Spiele bildeten den Schluß. r — Der Mundharmonikaklub hatte für gestern zu einem Ballvergnügen ins Logen- haus eiwgeladni, das gut besucht war. Die Rlindtänze für den Banncrfonds ergaben eine abermalige hübsche Kräftigung desselben. "Obcrlungw-tz, 27.Juli. Die Unt-.rhaltnngs- genossenschaft für den Goldbach hielt Sonnabend abend im Gasthof „zum Hirsch" ihre 3. Genos- senschaftsversan mlung ab, die vom Vorsitzenden, Gutsbesitzer Louis Zimmermann, geleitet wurde. Vertreten waren u. a. die Stadt Hohenstein- Ernstthal, die Gemeinde Oberlungwitz und die Eisenbahnverwaltung. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden wurde bekannigegeben, daß eine Flußbegehung stattgefunden hat Die 43 Mitglieder verteilen sich mit 12 auf Hohenstein- Emstthal, 24 auf Oberlungwitz, 3 auf Gersdorf und 2 auf Hermsdorf; als Mitglied zählt ferner der Staatsstskus. Betont wurde in dem Ge schäftsbericht die Schwierigkeit der Bemühungen, das Bachbett reinznhalten, immer neue Uferein- risse stellen sich cin, ebenso Anhegerungen. Die Rechnungsablage zeigte eine Einnahme von 401,36 Mk., der 217,92 Mk. Ausgaben gegcn- übcrstehen; der Kassenbestand von 183,44 Mk. macht eine Neueinhebung von Beiträgen für 1914 unnötig. Auf Antrag der Rechnungsprüfer erfolgte Richtigsprechung. Zur Verlesung kam ein-: Zuschrift der Amtshanptmannschaft betr. Arbeiten am Goldbachbeit und Beseitigung der Ufereinrisse. Verschiedene Grundstücksaniieger ba-en, was bemängelt wurde, ihre Obliegenheiten nicht ordentlich erledigt. Die erforderliche Reini gung des Bachbettes soll vorgcnommen werden; hierbei wurde dem Anlieger Bucher, der den an sein Grundstück angrenzenden Nachlauf auf eigene Kosten reinigen re. ließ, für seine Uneigennützig keit gedankt. Auf Vorschlag des Baurats Poppe- Zwickau wurde beschlossen, die Ufereinrisse am Eisenbahnweg zum Logenhaus zu beseitigen. Beschlossen wurde, daß die Einladungen zur Ver sammlung in Zukunft nur noch durch Karte er folgen sollen. Der Haushaltplan für 1914 wurde genehmigt und als Rechnungsprüfer Otto Uhlig und Richard Reichenbach gewählt, ferner als Vorstandsersatzmitglied Schützenhauswirt Herm. Schmidt in Hohenstein-Ernstthal. Eine ausge- dehnte Aussprache rief die Verunreinigung des Bachbettes durch Kaninchen, Ratten, Katzen, Schirme, Schlamm, Federbetten und dergl. her vor, was z. B. alles beim Gutsbesitzer Sonntag anschwemmtc. Stadtrat Anger Hohenstein-Ernst thal gab hinreichende Erklärungen über die von der Stadt geplante Kläranlage ab, deren Aus führung nicht verschlrppt werde. Eine Beschwerde der Lungwitzbach-Genossenschaft über Verunreini gung durch den Goldbach soll an die Stadt Hohenstein-Ernstthal weitergegeben werden. m. Oberlungwitz, 27. Juli. Unter zahlreicher Teilnahme von Gästen und Einwöhnern, ca. 400 Zuschauern, fand am gestrigen Sonntag die Platz weihe des hiesigen Fußballklubs „Wacker" (Mit glied des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel- vcreine), der sein Vereinslokal im „Gasthaus grünes Tal" hat, statt. Die Grunersche Kapelle spielte hierzu ein sehr ansprechende- Konzert und entledigte sich ihrer Aufgabe sehr geschickt. Den Glanzpunkt der Weche bildete das »wischen der 1. Mannschaft des festgebenden Vereins und der 1. Mannschaft des Turnvereins „Friesen"-Werdau zum Austrag gekommene Propaganda-Kranz- Wettspiel, das beiderseits scharf und offen ein setzte. „Wacker" gab unter den Klängen der Ka- pelle den Anstoß zu diesern interessanten Spiel. Gegner war der Gaumeister der vierten Klaffe, und es galt auf der Hut zu sein. Das Spiel nahm hiernach bis zur Beendigung ein scharfes Tempo an. „Friesen" kam gut auf und beendete das Spiel mit 5:2. Der Siegermannschaft „Frie sen" wurde der Siegeskranz überreicht. Ein froh belebter Ball im Gasthaus „Casino", an dem viele auswärtige Sportskollegen teilnahmen, be endete die Feier. rv. Oberlungwitz, 27. Juli. Der Gesellige Verein hielt gestern im Gasthof „zum Lamm" seinen Sommerball ab. Im Laufe des Abends begrüßte der Vorsteher, Kürschnermeister Paul Weber, die zahlreich Erschienenen und überreichte dem Ehrenmitglied Franz Lämmel für 30jährige Schriftsührertätigkeil einen hübschen Spazierstock mit Silbergriff. Der langjährige Vereinsbote Albin Vieweger wurde aus Anlaß seiner 25jäh- rigen Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Damit war auch die rechte Siimmung unter die Anwesenden gekommen und hielt dieselben bei frohem Tanz noch lange zusammen. ev. Oberlungwitz, 27. Juli. Die Angestellten und Arbeiter der hiesigen Wama-Metallwerke unternahmen am Sonnabend einen Ausflug mit Damen nach dem Lahlschen GasthofinKuhschnappel. Hierselbst wurden die Teilnehmer auf Kosten der Firma mit Speise und Trank bewirtet. HD GerSdorf, 27. Juli. Gestern unternahm mittelst Autokremser die hiesige freiwillige Feuer wehr eine Fahrt nach Bärenwalde, woselbst ein Feuerwehrverbandstag abgehalten wurde. Einige 20 Herren »ahmen an der Fahrt teil. DaS Auto hatte ein Chemnitzer Unternehmer gestellt. Die Abfahrt erfolgte früh nach 7 Uhr, während die Rückfahrt abends 9 Uhr beendet war. —tzaugeuberg, 27. Juli. Am Sonnabend früh '/,8 Uhr hat sich der hier wohnhafte Gar tengutsbesitzer Ernst Jost von seiner Behausung in etwas gestörtem Zustande entfernt und ist nach der Langenbcrger Höhe dem nahen Walde zu ge gangen; ob er sich ein Leid angetan hat oder ob er umherirrt, ist noch nicht bekannt. Sach dienliche Wahrnehmungen wolle man der nächst gelegenen Polizeibehörde melden. Jost ist be kleidet mit dunkelgestreifter Tuchhose u. -Weste, schwarzem Chevioijackett, graugrüner Schirm mütze, weißem Vvrhemdchen mit blauseidenem Halstuch, Halbstiefeln und rrägt einen schwarzen Stockschirm. Der Vermißte ist 41 Jahre alt, mittlerer hagerer Statur und trägt kleinen dunkelbraunen Schnurrbart. )( Meinsdorf, 27. Juli. Einen Ausflug zum Peitschen Gasthof unternahm gestern der Limba- cher Sportklub von 1909. Tin flottes Tänzchen vereinte die zahlreichen Teilnehmer. X Kalken, 27. Juli. Ein auswärtiger Rad fahrer stürzte gestern nahe dem Gasthofe vom Stahlroß und zog sich außer Verstauchungen starkblutende Kopfverletzungen zu. u. Hermsdorf, 27. Juli. Einen Ausflug mit Familie nach dem Gasthof „zur Linde" unter nahm gestern der Sparverein „Einigkeit" aus Hohenstein-Ernstthal. Wohl an 200 Personen nahmen an demselben teil. x. Grumbach, 27. Juli. Die von anderen Zeitungen gebrachte Nachricht, daß eine Frau B. von hier durch einen Blitzschlag getroffen wurde, ist völlig unzutreffend. u. Wüstcnbrand, 27. Juli. Ein Unglückssall mit tödlichem Ausgange ereignete sich Sonnabend nachmittag kurz nach 5 Uhr auf dem hiesigen Bahnhof zwischen Station 946 und 947 auf dem Gleis Wüstenbrand—Hohenstein-Ernstthal. Ver- wmlich beim Hinauslehnen stürzte der 43jährige Zugsschaffner Ernst Mühlmann aus Ebersbach aus dem Packmeisterwagen des Zuges 1034 und kam so unglücklich zu liegen, daß die nachfol genden Wagen ihm über den Kopf gingen. Der Kopf des Bedauernswerten war vollständig zer malmt, sodaß M. sofort tot gewesen sein dürfte. Der Verunglückte hinterläßt Frau und 8 Kinder. i Wüstenbraud, 27. Juli. Ein in der Rei- chelschen Färberei beschäftigter hiesiger Arbeiter erlitt solch schwere Verbrennungen, daß er in das Bezirkskrankenhaus in Rabenstein übergeführt werden mußte. Depeschen vom 27. Juli. Berlin. Die „Voss. Ztg." meldet aus K el, daß Prinz Heinrich von Preußen nach London reisen soll, um dort die Neutralität Englands bei einem mitteleuropäischen Krieg zu erzielen. München. In dem großen Kaffeerestaurant von Fahrig ist es gestern zu schweren Ausschrei tungen gekommen, du von dem Sohn des Be sitzers der Kapelle verboten worden war patrio tische Lieder zu spielen. Er wurde tätlich ange griffen und mußte sich durch Flucht in Sicherheit bringen. Im Kaffee wurde die Einrichtung zer trümmert, Studenten holten in einem Auto Steine herbei und ein Bombardement erfolgte auf das Haus. Sämtliche Fensterscheiben wurden zer trümmert. Die Steme flogen bis in den zwei ten Stock eines Hotels, sodaß die erschreckten Hotelgäste die Flucht ergriffen. Die Polizei mußte eingreifcn und die Ruhe wieder Herstellen. Sie nahm 20 Verhaftungen vor. * Petersburg. In mehreren Fabriken wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Auch in der Mehrzahl der Druckereien wird gearbeitet. In den Arbeitervierteln ist Beruhigung eingetreten. Wei tere Ausschreitungen sind nichtvorgekommen. Man nimmt an, daß heute in allen Betrieben die Arbeit wieder ausgenommen wird,
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