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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191407222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-22
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.07.1914
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Kei»e Ak-sperru«, i» der G»lt»Ker Die Generalversammlungen der Arceirgeber nnd Arbeitnehmer der Solinger Wassenindu(trie >a'en den Vorschlägen des Einigungsamtes zugestimmt. Damit ist der halojährige Streik bc;>v. die Aussperrung in der Waffenindlistcie bcigelegt. Die geplante Generalaussperrung-der Solinger Arbeiterschaft unterbleibt. Reue drutschfeioöliche Tschecheulaudgebungeu fanden in Ostrau statt. In überaus scharfen Worten wurde zum wirtschaftlichen Boykott der Deutschen aufgcfordert. Der Pöbel wollte auch deutsche Geschäfte plündern, konnte jedoch durch die Pdlizei im Zaum gehalten werden. Ein Priester nlS Spion verhaftet. In Fontaine-la-Louvet in der Normandie wurde der Priester Heurtebout unter dem Ver dacht der Spionage zugunsten Deutschlands ver haftet. Der Priester hatte die Bahnhofsanlagen photographiert. Oesterreich und Serbien. In Berliner politischen Kreisen wird behaup tet, daß der von Oesterreich demnächst in Bel grad vorznnehmende Schritt die Spannung zwi schen den beiden Staaten zwar vorübergehend erhöhen könnte, daß die entstehende Krise jedoch auf Oesterreich-Ungarn und Serbien beschränkt bleiben würde, zumal angenommen werden kann, daß der Wiener Schritt, wenn auch in bestimm ter, so doch in höflicher Form getan werden rvird, und daß seine Berechtigung schließlich auch in Serbien anerkannt werden muß. — Die „Bohe- nua" bringt aus Karlsbad folgende sensationelle Meldung: Der Wiener Scharfrichter Joseph Lenk, der unter einem anderen Namen irr Karlsbad zur Kur weilt, erhielt aus Prag den Auftrag, sich nach Serajewo zu begeben und dorthin auch seine Gehilfen mitzubringen. (?) KSuig Georg schlichtet »en Ulfterftreit. König Georg von England hat nach einer Ministerratssitzung die Führer der parlamentari schen Parteien auf den heutigen Dienstag zu sich nach dem Buckinghampalast eingeladen, um mit ihnen in mündlicher Besprechung eine Einigung über das Selbständigkeitsgesetz für Irland her beizuführen. Man hofft, daß diese Maßnahme zur Lösung der Kiise führen wird. Ja Albanien herrscht entweder für den Augenblick Ruhe oder die Ausständischen Haden die telegraphischen Lei tungen so vollständig zerstört, daß Nachrichten aus dem Musterländle des Fürsten Wilhelm überhaupt nicht hinausgelangen können. Nach bisher unwidersprochen gebliebenen Meldungen ist der Bormarsch der Epiroten zum Stillstand gekommen. Die Herrschaften haben wohl von Athen aus einen freundlichen Wink erhalten. In Mexiko ist Vie Gegenrevolution prompt zum AuSbcuch gekommen. Da Carvajal nur der provisorische und der bisherige Rcbellen- ObcrbcschtShaber Carranza der endgültige Prä- sidem oc-.- Landes ist, so richtet sich die Rebellion u^ulv,rmäg gegen oen letzteren General Pa§- ctt Orozco ficßunk 14000 bewaffneten Anhän gern mm Carranza ab und wird von dem G.inral Cardenas unterstützt. Beide Generale bereiten emen Angriff auf den südlich der Haupt stadt gelegenen mexikanischen Bundesstaat Mich- vacal vor. Auch der Banditenführcr Villa scheint sich der Autorität Carranzas nicht unterordnen zu wollen. Er machte Carranzas beide größten Feinde, von denen der eine noch dazu der Mör der des Engländers Benton ist, zu Generalen. Ein anderer General brandschatzte die Geistlich keit sowie die reichen Einwohner des Landes und nahm ihnen viele Millionen weg. Ser EManr-Prozeß. Die Oeffenilichkeit im Prozeß gegen Frau Caillaux, der am Montag begann, ist ve- schränkt, nur eine bestimmte Anzahl Personen hat Zutritt, aber ganz Europa sieht dem Ur- tciisfpruch üuer die Gattin des ehemaligen Oanzosiichen Ministers, die den politischen Geg ner ihres Mannes durch Revolverschüsse aus dem Wege räumte, mit Spannung entgegen. Die Angeklagte, die in den letzten Tagen oft über Ure geschwächte Gesundheil klagte, scheint sich wieder erholt zu haben. Sie war, als sie am Tage vor Anfang des Prozesses den zwei- ßündigen Besuch ihres Gatten emp'ing, guter Dinge. Sie wußte wohl, daß inzwischen ihre Freunde wacker für sie gearbeitet hatten. Tau send Zeitungen haben durch tägliche Debatte dafür gesorgt, daß der Prozeß zu einer poli tischen Abrechnung zwischen Caillaux und sei nen Gegnern gemacht wird. Man wird alles versuchen, nm die Angeklagte als gepeinigtes Weib, das in seiner Sorge um den ewig be- ehde en Gatten zum Aeußerslen griff, erschei nen zu lassen. Fanden doch die Geschworenen des Gerichtshofes morgens vor ihren Wohnun gen Flugschriften, in denen die politische Ge schichte des Verbrechens in allen Einzelheiten nnd in entsprechender Beleuchtung geschildert war. Natürlich isl auch die Gegenpartei nicht untätig gewesen. Sie stützt sich vor allem ans das Argument, daß Mord Mord ist. Aber auch diese Waffe ist ihnen bereits ab gestumpft worden. Es heißt, daß der Gerichts- Vorsitzende All cmel folgende Fragen stellen wird: „Ist Frau Eaillaur schuldig, erstens einen Mord an Gaston Calmelte begangen zu haben; zweitens ist sie schuldig, dieses Verbrechen mit Vorbedacht begangen zu ha en?" Und dann: „Ist die Angeklagte schuldig, ohne Absicht, den Tod zu geben, Körperverletzung verü t zu ha ben, die den Tod herbeiführte?" Das klingt schon, Ivie der Jurist sich ausdrückt, wie eine Suggestivfrage und würde im Höchstfälle für die Angeklagte 2 Jahre Gefängnis bedeuten, die noch durch Strafaufschub gemildert werden könnten. In der Presse a er wird alles ge tan, den Prozeß zu einem politischen zu stem peln. „La Lanterne" schrieb: „Der Prozeß ist nicht der Prozeß der Frau Caillaux er ist der Prozeß der Demokratie gegen das Privilegium der Reichen." Und bitter konstatierte „Libre Parole": „Man will den Prozeß Caillaux in einen Prozeß Calmette umwandeln, und der Prozeß Calmette soll der Prozeß der Journa listen im allgemeinen werden. Wie, es gibt noch unabhängige Schriftsteller, die mit ihren Federn die Gewaltigen des Tages zu züchtigen »vagen! Das ist ein Skandal, welchem Frauen, wie die Gattin Caillaux', ein Ende zu machen verstehen. Mair will Frau Caillaux wie Char lotte Corday verherrlichen." Beruehmunz der Hagellngte«. Der Präsident forderte Frau Caillaux auf, den Geschworenen eine Darlegung der Tat zu geben. Frau Caillaux schilderte ziemlich leise, manchmal stockend, zunächst ihr Vorleben. Sie berichtete, das. sie nach der Scheidung von ihren» ersten Mam», dem Schriftsteller Clare.ie, den Minister Caillaux geheiratet und in dieser Ehe das vollste Gluck gefunden habe. Sie er zählte eingehend mit großem Nachdruck, welch heftige Angriffe Caillaux von seinen politischen Gegnern, namentlich in der Presse, erfahren ha e, wie man ihn verdächtigt Habe, den Kongo an Deutschland verbaust zu haben, und erhob laut und zornig Einspruch gegen die Verleum dung, daß ihr Gatte seine Stellung dazu be nutzt ha e, um sich zu bereichern. Ihr Ver teidiger würde den Beweis erbringen, daß sie und i x Gat e nur das besäßen, was sie voi» ihren Ellern erhalten hätten. Tie politische Fehde gegen i reu Gallen sei mit alle»» Mit teln geführt worden. Man habe einen intime,» Brief ihres Gatten veröffentlicht, um ihn bloß- zuftellen, und andere intime Briefe veröfcn»- lichen wollen, von denen man von der erste»» Frau i res Mannes, Fran Gueydau photo graphische Vervielfältigungen erhalten ha.e, die sich an Cai.laux wegm seiner zweilen Ehe rächen wollte. Die Verbavdlung wurde nach einer kurze», Unterbrechung um 2 Uhr nachmittags wieder ausgenommen. Frau Caillaux fgrach über den Besuch des Präsidenten Monier bei ihr. Er ha.e auf ihre Frage nach einem Anklagegrund gegen denjenigen, der Privat riese veröffent lichen »volle, geantwor et, daß es in Frankreich kein Gesetz gäbe, das den Journalisten die Beleidigung öffentlicher Persönlichkeiten un möglich mache. Damit im ssc man sich ent weder zufrieden ge en, oder man müsse sich mit seinen eigenen Mitteln verteidigen. Das sei eellagenswcrt »md wenn man an das sranzö- fische Temperament denke, so müsse man er- llaunt sei»,, das sich nicht öfters Leute dazu fänden, den- Verleumdern den Schädel einzu schlagen. Der Advokat der Familie Calmette Chenu wandte ein, daß Monier versichert ha c, niemals einen derartigen Satz gesprochen zu ba en. Frau Eaillaur erwähnte besonders, daß Eaillanr ihr auf ihre Mitleilung vou der Un terredung mit Monier gesagt habe: „Wenn es w ist, daun werde ich Calmette de», Schädel einschlagcn!" Weiter führte Fra»» Eaillaur aus, sic Hütte ihren Mann für einen Feigling halten müssen, wenn er sich die Angriffe Calmettes weiter hätte gefallen lassen. Wäbrend des Ge sprächs habe Frau Caillaux ihre»» Mann auch gefragt, ob er seine Drohung noch an demsel ben Tage ansfülren wolle. Dararis habe Cail laux geantwortet: „An meinem Tage und zu meiner Stunde." Frau Caillaux fuhr fort: „Wenn Sie wüßten, wie ich bei dem Gedanken gelitten ha''e, das »nein Mann eine»» Mensche,, löwn wollte. Zunächst Hale ich an Selbstmord gedacht. Ich wäre an jenen. Tage glücklich gewesen, »nein Leben für die Ruhe meines Mannes opfern zu können." Ausrechtstehend er klärte sie, daß sie ihre Tat nicht mit Vorbe dacht ausgesührt habe oder zum mindesten, wenn sie den Gedanken, auf Calmette zu schie ßen, in Betracht gezogen habe. so sei doch ihr Entschluß bis zuletzt unentschieden geblieben. Sie Hube nicht töten wollen. Bei ihrer An kunft im „Figaro" habe sie die Diener über die Campagne Calmettes sprechen hören, und als der Diener sie angemeldet habe, habe su ihren Namen mit lauter Stimme sprechen hö ren. Als der Vorsitzende fragte, was dann g.'- schehen sei, erwiderte sie weinend: „Ich weiß nicht. Ich hau geschossen. Ich g'aubtc, ihn nicht getroffen zu haben. Alles das hat sich in einer Sekunde abgespielt. Diese »Revolver gingen ganz von selbst los. (Lachen in, Zu- hörerraum.) In Erwiderung auf eine Frage des Vorsitzenden sagte Fran Caillaux: „Ich bereue unendlich." „Ich wollte," fuhr Frau Caillaux fort, „Skandal erregen. Ich schoß nach unten, nach den Füßen. Ich habe nie mals gesagt, daß die Strafe Calmettes der Tod sein müsse. Ich habe nicht vorbedacht. Während ich eine Katastrophe vermeiden wollte, habe ich ein Unglück über mich und meine Tockner gebracht, das nicht wieder gutzumachen in. Ich hätte gm daran getan, veröffentlichen zu lassen, was es auch sein mochte." Frau Caillaux führll mehrere Tatsachen an, die ze» gen sollten, welche Campagne gegen ihre»' Gat ten und sie selbst in der Gesellschaft geführt worden sei. Um 3,40 Uhr war die Vernehmung -.c- endet. Darauf begann die Vernehmung der Zeugen. — 8». kW. AMizei SMtiMM« des Tnrniereiur WstntrM. Nachdem an» Sonntag bei herrlichstem Wet ter und zahlreichem Besuch das alljährlich wiederkehrende Schauturnen einen gelungenen Verlauf genommen hatte, fand am gestrigen Alon tag abend im Gasthof „zum Kronprinz" die eigentliche Festfeier statt. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch ein Konzert der Kel- lerschen Kapelle aus St. Egidien. Im An schluß daran hieß Vereinsvorsteher Stein bach di; zahlreich Erschienenen im Namen des Vereins aufs herzlichste willkommen, allen einen genußreichen und fröhlichen Verlauf des Abends wünfchend. Hierauf erteilte er dem Festredner, Lehrer Baum, das Wort, der ungefähr folgendes ausführt;: „Der Monat Juli soll in der Geschichte unseres Turnvereins nicht vorübergehen, ohne daß ihm in besonde rer Weise gedacht worden wäre. Erfüllen sich doch Ende des Monats 50 Jahre, daß unser Turnverein seine erste Fahne besitzt und an fangs des Monats sind es 20 Jahre gewesen, das' die Turner eine zweite Fahne ihr eigen nennen. Ich will nicht unterlassen, etwas über die Geschichte der Fahne zu sagen. Als 1862 der Verein gegründet worden war, ha te man zunächst andere Sorgen als die einer Fahnen- anschaffung. Da hieß es, das neuge orene Kind lebenskräftig zu machen. Es wurden Wer.- zeuge angescha jt, um arbeiten zu können. Der Drang nach Sel.ständigkeit wuchs immer mehr. Daz»» gehörte eine eigene Arbeitsst-tte. Zum Teil ging dieser Wunsch auch bereits ein Ja r nach der Gründung in Erfüllung Am 23. Angus, 1863 onnte der Verein sein; Turnplatz- weicc halten. 23 fremde Turnvereine mi 700 Mügliedern waren zum Feste erschienen und die W.ffteu'.rander waren nicht wenig stolz auf den damaligen Festzug. Die Erfüllung dieses Wunsches wurde zugleich die Grundlage zu rinem neuen Wunsch, und zwar in der Gestalt einer Fahne. Schon damals wurde das Be dürfnis „ach einem Wahrzeichen laut, doch ver ging noch geraume Zeit In der Tllrnrats- sitzung vom 6. 12. 1863 sagte der damalige Geinciudcvorstand, man möchte doch Sorge tragen für eine Turnerfahne. Ter Verein aber alle noch genügend innere Sorgen. Endlich na .»», sich der damalige Pereinsvorfleher Schön land der Sache an und kämpfte sie auch durch. Ain 28. 4. 1864 bereits legte er eine», ziel- .cwuß en Plan über die Beschaffung einer Fahne vor. Alle Ar eiten erledigte er selbst. Auch in der finanziellen Frage wußte er Rat zu schaffen. Auf seine Anregung hin hatte der Vcreinslafsierer dafür Sorge getragen, 43 Ta le» allein an Strafgeldern für den Fahnen fonds zurückzulegen. Schon war die Inschrift der Fahne bestimmt worden, die lauter: „Des Lei cs Kra t gibt Geistes Stärke." Somit war die eigentliche Fahne fer.ig, nur wollte inan sich noch bei verschiedenen Firmen über den Preis esragen. Di; Antworten riefen jedoch -estürzte Gesichter und maßloses Erstaune», her vor. Nur aus dem Grunde, daß die Kaffe die erforderlichen Mittel nicht besag, drohte die Verwirklichung des Planes zu scheitern. Wie der war eS der Vorsitzende Schönland, der die ganze Angelegenheit in annehmbarer Weise löste. Ain 31. Juli 1864 konnte endlich die Fahnenweche vor sich gehen. — Seit wann der Wunsch nach einer neuen Fahne laut wurde, geht aus den Protokollbüchern nichl hervor, doch befürchtete man- den Verfall der alten. Reichliche Unterstützungen von de», Frauen nutz Jung rauen flossen hierfür dem Verein zu, sodaß die Summe die Höhe von 290,25 Mk. erreichte. Am 4 März 1894 führte man den Beschluß herbei, die neue Fahne zu bestellen. Aus den getroffenen Maß nahmen und Veranstaltungen des Vereins war zu erkennen, daß er bemüht war, sich der Op ferwilligkeit der Frauen und Jungfrauen dank- ar zu zeigen auch für die Zukunft. — Wir stehen heule im Jubiläumsjahr zweier Fahnen. Es fft doch ein eigenar-iges Ding, eine Fahne. Man könnt; sich veranlaßt fühlen zu fragen, wozu ist sie ü.er.aupt nötig; liegt sic nicht nlonatclang wohlverbüllt aus dem Boden? Nein, als deutsche Männer und Jünglinge füh len wir me! r und erblicken in der Fahne eine stille und ernste Ma nerin. Lauscht hin, was sie erzählt, wenn der Wind durch ihre Falten rauscht. Bleibt mir treu! so möchte sie uns znrufen. Sie lebt sich fort von Geschlecht zu Geschlecht, eine stumme Mahnerin zu Ein kracht und Treue, „ichl allein in» Verein, auch in, ganzen deutschen Vaterland. Hoch steht da vor allen anderen die Flagge schwarz-weiß-rot. Wie viele Taufend Turner sind es, die sich unter diesen Farbe», sammeln, beseelt von dem einen Gedanken, zu kämpfen für Kaiser und Reich, für König und Vaterland, für Freiheit und Recht. A.cr auch die Frauen und Jung- sraueu will sie mahnen. Sie kündet dei» Op- sersinn der alten Zeiten und möchte ihn weiter -cstelen seien. Erst der Gedanke, als Glied eines großen Organismus mitarbei'en zu kön nen am großen Werke, bringt uns Zufrieden heit. Für beide, Mann und Weio, sollen Schillers Worte gelten: „Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an!" Redner schloß: Bleit, c unter einander einig und stark, dann seid Ihr auch Eurer Fahne treu. Dieser Gesinnung ein gedenk bleibend, hat es sich die Männerricge nicht n; men lassen, ihrer alten Fahne eine neue Fahnenschleife zu schenken und sie damit zu schmücken. Es ist dies «ls ein besonderes Zeichen der Treue und Anhänglichkeit ai» die alte Fahne zu betrachten, besonders auch des halb, da die Männerriege erst vor einigen Mo- va:en ins Leben gerufen wurde. Schließlich sei aller derer gedacht, die jederzeit mitgeholfen und zum guten Gelingen beigetragen haben. Beide Fahnen aber mögen einer hoffnungs frohen Zukunft entgegenwehen. Heil! Anschließend hieran fand di; Ehrung zweier verdienter Mitglieder, die 25 Jahre den» Ver- ein angehören, statt. Vorsteher Stein bach betonte, daß es ihm ein ehrenvoller Auf trag sei, wiederum- zwei Turnvereinsmitglieder, die Turnbrüder Emil Franke und Max Här tig, für 25jährige treue Mitgliedschaft auszeich. neu zu können Mit dem Wunsche, daß beide JuEilare noch recht lange dem Verein wie bis- her mit Rat und Tat zur Seite stehen möchte,» und einem dreifachen „Gut Heil" überreichte Redner di; gerahmten Ehrenurkunden. Jubilar Emil Franke dankte zugleich im Namen seines Mitjubilars für die ehrenvolle Auszeich nung und forderte zu einem dreifachen Heil ruf auf die gesamte Deutsche Turnerschaft au', in den freudigen Herzens, eiugeftimmt wurde. Ein frohbelebter Ball hielt jung und alt noch einige Stunden in seinen Bann, worauf die Festlichkeit ihr Ende erreichte. Oertliche- «nd VSchstscheS. * — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Mittwoch, den 22. Jult: Keine erhebliche Wtt- terungsänderung, schwache Gewitterneigung. * — Die B a u s p v e ch st ll n d e am 25. dieses Monats fällt bei der Königlichen Amts- hauptmannschast Glauchau aus. * — B e z i r k s a u s s ch u ß - S i tz un g. vür die 5. diesjährige Bezirksausschuß-Sitzung im Sitzungssaals der Königlichen Arntshaupt-- mannschaft Glauchau Freitag, den 24. Juli, mittags 12 Uhr ist u. a- folgende Tagesord nung aufgestellt »vorder»: Ortsgesetz über Baube- schränkungen in Flur Oberlungwitz; Gesuch des Max Artur Neumann in Kuh - schnappe! um Uebertraguug der Schank realgerechtigkeit (Bier-, Wein- und Branntwein schank, Beherbergen, regulativmäßigem Tanz balten) für das „M i n e r a l b a d in Hohen stein-Ernstthal", Ortslisten-Nr. 47 für Kuh- schnappel; Gesuch des Emil Anton Hallbauer in Ober! u n gwitz um Uebertraguug der Schankkonzession (Bier- und Branntweinschan-) für die Schankwirtscha t „zur guten Hoffnung", Ortslisten-Nr. 341 für Oberlungwitz; Gesuch des Bergarbeiters Emil Friedrich Gruner — Abtrennung von Matt 20 des Grundbuchs für Gersdorf. Weiter flehen noch eine Anzahl Bezirksangelegenheiten zur Beratung. *— Rotcr-Krc uz-Tag 1914. Der Zentral-Ausschuß für den Roten-Kreuz-Tag hielt ain Freitag nachmittag eine Sitzung ab. Der Vorsitzende des Finanz-Ausschusses, Oberst leutnant z. D. Kopprasch, berichtete über das finanzielle Ergebnis des Roten-Kreuz-Tages. Di; Gesamteinnahme bezifferte sich aus ,'380724 Mark, wird aber wahrscheinlich die 400 000 Mark überschreiten, da das Ergebnis einiger größeren Veranstaltungen noch nicht bekannt ist. Die Gesamt-Ausgabe beläuft sich auf 51 537 Mark und wird sich natürlich ebenfalls noch erhöhen-. Der jetzige Bestand ist mithin rund 329 000 Mark. Bei dei» Ausgaben waren di; ffir die Blumen am höchsten. Die Erträgnisse ans den» Lande habe»» sich als überaus ver- tchieden herausgestellt. Kleinere Ortschaften baßen- überraschend viel gebracht, größere auf fallend wenig. Die Versammlung beschloß, den» Landesverein den Vorschlag- zu unterbrei te»», dem Albxrtvcrein und dem Landesvcrein je 40 000 Mark als Abschlagszahlung aus den Erträgnissen zu überweisen. * — Eine eigenartige Dank sagung erläßt der Verein selbständiger Schuhmacher und Schuhwarenhändler von Lim bach in- einer dortigen Zeitung: Bei ihrem Fo-rtzuge aus Limbach sprechen wir nur hier mit der Besitzerin des Wanderlagers in „Stadt Mannheim" unser;»» herzlichen Dank aus für die schöne Reklame, die sie durch ihr Wander lager für uns gemacht hat. Hat sich doch bei dieser Gelegenheit herausgcstellt, daß »vir jeder K on urrenz weitaus gewachsen- sind. Wir geben der Frau -Emilie Präkelt aus Neugers dorf i. I. hiermit das feierliche Versprechen, daß »vir stets auf dein Posten sein werden, 'alls sic ic wieder nach hier zurückkommen sollte und rufen ihr ein herzliches „Aus Nimmerwie- der'elen!" zu. — Scheinbar haben hier die Meister nach- den» rechten Grundsatz gehandelt: Einigkeit macht stark! * — Woh-lfahrts-Lotterie des K ö n i g l. Sachs. Militär-Vereins- B-undes. An» 4. Ziehungstage sind fol gende größere Gewinne gezogei» worden: lOOO Mk. auf Nr. 116835, 300 Mk. auf Nr. 115092, 190479, 194560. 200 Mk. auf Nr. 3090, 6850. 37468, 66253, 92808, 1.58843, 197233. 100 Mark auf Nr. 40620, 60668, 73407, 76:305, 141737, 164393 165763, 170012, 173268, 176199, 192622. (Ohne Gewähr.) * Hohenstein-Ernstthal, 21 Juli Der hiesige Ortsausschuß für Jugendpflege will, nachdem die erste Wanderung bei der — »neun auch- kleinen — Schar der Teilnehmer allem Anscheine nach vollen Beifall gefunden hat, am nächsten Sonntage, also an» 26. Juli, nach mittags einen zweite»» Ausflug in die llnr gebung H-ohenstein-Ernstthals unternehmen. Da die Eisen-bahn nicht benutzt werden wird und da auch sonst für die Teilnehmer größere Geld - ausga-ben nicht in Frage kommen, kann sich auch der- Unbemitteltste daran beteiligen. Ver langt wird nur eine Kleidung, der weder Wind und Wetter, noch- ein gelegentlicher Marsch ü cr Stock und Stein etwas anhaben kann. Mi - nahme von Zigaretten und von Alkohol ist verboten. Jeder aus der Schule entlassene junge Mann ist willkommen, ebenso auch die hier in den Ferien weilenden Schüler aus wärtiger Lehranstalten. Treffpunkt: Altmar't (Rathaus). A-'marsch- pünktlich ^3 Uhr, Wie dereintreffen voraussichtlich gegen f^8 Uhr. Vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. th. Ferienwanderungen. Bei herrlichstem Sommerwetter fand gestern die 2. Wanderung (Knaben) nach AuelSchwarzenher^
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