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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191407117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140711
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-11
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.07.1914
- Autor
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Wegen Spionageverdachts wurden drei junge Däninnen in Sonderburg ausgewiesen. Ei» A«schl«g zeze« P»i«e«ree? Die Pariser Verhaftung der beiden russischen Anarchisten, von denen man annahm, daß sie ein Attentat gegen den Zaren geplant hätten, führte zur Verhaftung vier anderer Russen, in denen längst gesuchte Anarchisten erkannt wurden. In den Papieren des Kiritschek, dem man die gefährlichen Bomben abgenommen halte, fand man eine Liste mit 20 Namen der russischen revolutionären Partei in Paris. Bei den vier Verhafteten, die zum Teil reichen und angesehenen russischen Familien angehören, wurden Haus suchungen vorgenommen und Explosivstoffe be schlagnahmt. Die Braut eines der Verhafteten verübte einen Selbstmordversuch. Der Unter suchungsrichter neigt der Ansicht zu, daß die beiden zuerst verhafteten Russen ein Attentat nicht gegen den Zaren, sondern gegen den Prä sidenten Poincaree geplant hätten, der am Sonntag in Amiens erwartet wird. Darauf deute schon der Weg hin, den die Russen bei ihrer Fußwanderung mit den Bomben einschlugen. Ei« «euer Eisenbahnerstretk droht Jtalteu. Zweitausend organisierte Eisenbahner nahmen in Bologna eine Tagesordnung an, in der sie sich unter Hochrufen auf den Streik bereit er klärten, den Streik sofort aufzunehmen, wenn die Verbandsleitung ihn proklamiere. Ser HeimtMeallssAb der Nmtshauptmannschaft Glauchau hielt, wie schon gestern kurz gemeldet, am vergangenen Mittwoch nachmittag unter Vorsitz des Herrn NeUor Pros- Dr. Berlet eine Zusammenkunft ab. AI» Ort hierfür war Oberlungwitz ausersehen worden. Wie üblich ging der Sit zung eine Besichtigung geschichtlich oder sonst bemerkenswerter Punkte voraus. Ab Bahnhof Hohenstein-Ernstthal führte das Mitglied Herr Schuldirektor Dr. Groschopp Oberlungwitz zu nächst nach der Jahrhunderte alten, von hohen Bäumen umgebenen Noten Mühle, sodann über die aussichtsreiche Oberlungwitzer Höhe nach dem eigentlichen Orte, wo das Engelmannsche Mühlengut besichtigt wurde. Das nächste Ziel war die Kirche zu St. Martin, deren hohes, lichtes und weites, maßvoll mit edlem Zierrat des klassizistischen Stils ausgestattetes Kirch haus so trefflich die veränderte Zeit von 1804 vorstellt im Gegensatz zu der aus dem Mittel- alter stammenden Turmhalle. In letzterer ha ben die bedeutenden Mtariiberbleibsel (Heiligen statuen) der bilder und farbenfreudigen katho lischen Zeit pietätvolle Zuflucht gefunden. Eine malerische Treppe durchbricht das schöne, ge rippte gotische Sterngewölbc und ermöglicht so den Zugang zu dem oberen Teile des Tru mes, wo tiefe Nischen im dicken Mauerwerke zu den schießschartenartigen Fenstern führen, die im Verein mit der Friedhofsmauer und deren 1797 beseitigtem, später im Bilde gezeigten Torhause auf den festungsartigen Charakter der Kirchstätte in alter Zeit schließen lassen. In der nun ausgesuchten Kirche der Abtei Oberlung witz erregten .3 der jetzigen Empore angesiigte größere Tafeln mit buntbemalten Holzschnitze reien, darstellend biblische Szenen, und ein schöner, außer Gebrauch gesetzter Taufstein, aus der Zeit der Verwendung griechischer Stilfor men die Aufmerksamkeit. Nach einem Besuche des großen, öffentlichen Sport- und Spiel- pwtzes besichtigte man das Gebäude für die Kausbaltungs- und die Fortbildungsschule, von denen die erstere eine allenthalben zweckmäßige Kücheneinrichtung aufwcist, die einen Aufwand von 2500 Mk. verursacht hat. Nun ging man nach dem Rathause, wo Herr Gemeindevor- siand Lieberknecht zum Sitzungssaale geleitete, der in einem die eine Längswand einnehmen den, 1900 aus Mitteln des sächsischen Kunst fonds gestifteten Gemälde von Heidel (Wert 7000 Mark) einen bedeutenden Schmuck besitzt. Das Bild zeigt die Verkörperungen der ört lichen Erwerbszweige Landwirtschaft, Industrie und Handel. Die anderen Wände und die Fenster weisen noch Wappenschmuck und Sprü che auf. Bei den letzteren kommt auch der Humor zu seinem Rechtes „Jeder hat einen Sparren frei, wer's nicht glaubt, Hal ihrer zwei"). Anschließend wurde in der Nutzunger Schule eine umfangreiche Ausstellung von Ur kunden, Chroniken, Gerichtsbüchern, Käufen und allerhand sonstigen Schriftstücken von ge schichtlichem Werte besichtigl, die der verdienst volle Chronist des Ortes, Herr O'erlehrer Hommel, bewirkt hatte und erläuterte. Hervor- zuhebcn sind: Abschrift einer Urkunde Unarchs, genannt von Waldenburg, von 1273 über Scheu lung der au Ritter Gelfrat genannt von Hug Witz überlassen gewesenen Güter in Lungwitz an das Kloster Grünhain (früheste Erwähnung des Ortes Lungwitz), Ortsgerichtsbuch, vegiu- nend 1495, handschriftliche Kirchenchronik des Schullehrers Wünsch für die ganze Gegend von etwa 1700 mit vielen vom Verfasser selbst ge zeichneten Bildern, Kaufbücher, Pergament- uriuuden von schön-burgischen Herren und säch sischen Kurfürsten über die Oberlungwitzer „Freiheiten", 1 Merianscher Atlas von 1650, Bildnis des ersten Landtagsabgeordnetcn Vocke, Besitzer vom „Hirsch". Im „Kronprinzen" konnte hieraus die Sitzung des Ausschusses abgehalten werden, in der Herr Oberlehrer Hommel im Anschlusse an die letzte Besichtigung einen in teressanten Vortrag über die gen. „Freiheiten" bot- Es waren dies die Vergünstigungen und Erleichterungen, dte den von den vevorrechtig- leu Zünften der Städte in der Ausübung der Geweroe oeeinträchtigten Lungwitzern von ihren Landesherren gewährt wurden. Als genauer Kenner der Ortsgeschichte wußte der Vortra gende ein fesselndes Bild jener Zeiten zu ent rollen, in denen« Dörfer keine oder nur eine bestimmte geringe Anzahl von Vertretern wich tiger Handwerke haben durften, was natürlich zu Nebertcetungen und hierdurch zu Streitigkei ten ja sogar zu Einfällen der bevorrechtigten städtischen Zünste führte. Anlaß hierzu mag auch oft gewesen sein, daß die Lungwi^er von den Freiheiten eigenmächtig mit Gebrauch machten, die die Abteiischen von ihren Lan desherren, den sächsischen Kurfürsten, erhallen hatten, wobei das gespannte Verhältnis zwi schen diesen und den eigenen Landesherren, den Grafen von Schönburg, gehörig ausgenutzt wurde. Später erhielten dann auch die Lung- witzer ihre Privilegien, wie sie in Gestalt sje- ge: behängter Urkunden in obenerwähnter Aus- slelkmg mit zu sehen waren. Die Beschäftigung mit der Geschichte der Gewerbe fördert ein un geheueres Material an Namen zutage. Dem Herrn Vortragenden ist daher die der Stärkung des Familiensinnes förderliche Aufstellung von Stammbäumen für die Alteingesessenen gut möglich. Wie lange einzelne Familien der Scholle treu gestieben sind, zeigte das Bei spiel der Familie Bahner, die bereits 1596 zu zog. Eine weitere Nutzbarmachung der orts geschichtlichen Forschungen für die Zwecke der Heimatpflege erhoffte der Herr Vortragende von der Gründung eines Ortsmuseums und bei der bevorstehenden Wahl von Straßennamen. Nach Dankesabstattung für Vortrag und Führung durch den Herrn Vorsitzenden empfahl dieser, in den einzelnen Orten dahin zu wirken, daß Verzeichnisse erhaltenswerter Baume veröffent licht und an deren Schluffe Angaben über dar in noch fehlende Bäume erbeten werden. Die nächste Sitzung soll am 24. September in Tbnrm slattfinden. Herr Realgymnasialobcr- lehrer Fischer, der sich durch eine rege schrift stellerische Tätigkeit im Sinne der Heimatpflege um Glauchari« verdient gemacht hat, sprach sich für die Herausgab e llcinerer, illustrierter Schrift- cheu über allerlei Erhaltenswertes (Flügel altäre, Glocken, Haustüren usw.) aus. Mau nahm die Anregung beifällig auf und hofft, das; ihr durch entsprechende Anhänge, zu den alljährlichen Schulberichten Rechnung getragen werden kann. Tie Bilder tönuten der beab sichtigten Sammlung von Diapositive» für den angcschassten Lichlbilder-Apswrat mit cingereiht werden. Als für diese Sammlung mit in Be tracht kommend, legte Herr Stadtsekretär Weiße- Hohenstcin-Ernsttl al eine Anzahl Bilder aus Oberlungwitz vor. Sie sind von Hohenstein- Ernstthaler Berufs- und Liebha erpholographe» ausgenommen worden und stellen außer Hcms- eingäugeu, Hejligenstawen und alten Baumen die entzückenden« Naturausschuitte dar, die sich durch eine reiche Vegetation in Ver indung mit den beiden Kirchen und allen Mühlen (Rote, Klaus- und Friedrichmühle) ergeben. Ergänzt wurden diese Photographien durch 2 Nalmstudien von der Hand des Herrn Kunst malers Baumgärtel-Oberlungwitz, die Teile der aussichtsreichen Fluren mir wogenden Aehren- feldern im Norden und Süden des Ortes zürn Gegenstände Halen. Deutliches -ms ELchstsches Witter ungsaussicht für Sonnabend, den 11. Juli: Westwinde, heiter, wärmer, trocken. * — G e s ch w o re n e n a n S l os n n g. Am Mittwoch mittag fand in öffentlicher Sitzung des Königl Landgerichts Zwickau unter Leitung des Landgertchls-Präsideincn Dr. Clauß die Aus losung der 30 Hauptgeschworenen für die vor aussichtlich in der zweiten Hälfte des Monats September d. I. beginnende dritte Vierteljahrs sitzung des Köntgl. Schwurgerichts Zwickau statt, wobei aus dem Amtsgerichtsbezirk Hohenstein- Ernstthal die Namen oec Gutsbesitzer C. G. Pvhlcrs in Langenberg und A. L. Koch in Hermsdorf aus der Urne gezogen wurden. * — Straßenbah u. Anläßlich des Heimatfestes in Oelsnitz hat die Ue.'erlaudvahn für den Sonntag j^-Stunden-Verkehr vorgo seien. Der letzte Zug nach Bahnhof Hohen stein» Ernstthal fahrt 1 Uhr nachts ab Oelsnitz. * Hohenstein-Ernstthal, 10. Juli. Der Rosenslor des Altmartes steht in schönster Bi te und zeigt, wie richtig dec Gedanke un seres Rosenvereins war, dem reizvollen Platz durch le laste Fac cm neue Anziehungspunkte zu schaffen. Schon frühzeitig prangte der o ere Markt im Schmucke der „Conrad Ferd. Meyer", einer c ppigwuchernden Rosenarl, die sich, was Holz und Blüte betrifft, glcichgut für diesen Zweck eignet Jetzt prangt der Marit im few rige» Rcu der „Gruß an Leplitz" und im gelb roten Schimmer der „Eisenach". Zwischen drin leuchten dis Hellen Felder der „Alaeric Bar« kier" und der „Frau Carl Druschki", alles in allem ein Bild zum Freuen f r die, denen einfache Naturfreude die reinste Freude «e deutet. * — Erhöhung des Brotprciscs. Seit Wochen haben die Getreidepreisc an den Börsen eine Steigerung erfahren, wie seit lan gem nicht. Die Folge davon, eine Erhöhung der Mehlpreise, ist auf dem Fuße gefolgt und so mußten naturgemäß die Brotfabriken und Bäcker auch mit dem Brotpreis in die Höhe gehen. In Dresden wird für ein 3 Kilogramin- Brvt bis 87 Pfg. bezahlt. Wie aus dem heu tigen Inseratenteil zu ersehen ist, folgen nun auch die Bäcker der hiesigen Innung mit einem kleinen Aufschlag. * — Nachfeier. Aus Anlaß des wohl gelungenen 105er-Festcs versammelten sich ge stern abend die beiden Gewehr-A Teilungen dec Neustädter Militärvereine im Gasthaus „Stadt Glauchau" zu' einem gemütlichen Beisammen sein bei einem Glase edlen Gerstensaftes. Hier» ei wurden verschiedene Ansprachen gehalten und Gesänge zum Vortrag gebracht. Mit dem allseitigen Wunsch, daß die Kameradschaft alle, zeit weiter gepflegt wird, wurde der Abend mit einem Hoch auf das gelungene Fest in später Stunde geschlossen. —v. Das diesjährige Schautur nen des Turnvereins von 1856, das Sonn tag nachmittag X4 Uhr beginnt, wird mit einem Zug vom Stadthaus nach dein Turn platz an der Oststraße eröffnet. Dort beginnen die Darbietungen mit einem lebhaften Faust- ballwettspiel, dem die allgemeinen Freiübungen (Gauturnfestübungen) und das interessante Nie- gsnturnen mit seinem lebhaften Vielerlei deut schen Turnens folgen. Schulklassen führen dann die Frei- und Ordnungsübungen für das Gau srauenturnen am 13. September in Nußdorf vor und die Vorturnerschaft bietet Kunstfrei übungen. Am Ende wird ein lebhafter Betrieb von fröhlichen Spielen einsetzen; während dem Turnen ist Konzert von der Fickertschen Ka pelle. Freunde der deutschen Turnfache, die ihre Zugkraft dem neuzeitlichen Zug nach Ein zelleistung und „Rekords" gegenüber immer wieder bewahren konnte, sind beim Schautur nen herzlich willkommen. Der Turnplatz der 1856er bietet bei heißem Wetter viel schattige Plätzchen, bei Regenwetter steht die geräumige Turnhalle zur Verfügung. * — M i l i t ä r a u s h e b u n g. Bei der am Mittwoch hier stattgefundenen Aushebung wurde,, der Königliche, Oberersatzkommission I im Bezirke der 7. Infanterie-Brigade Nr. 88 Chemnitz 163 Militärpflichtige vorgestellt. Es wurden ausgehoben: Zum Dienst mit der Waffe: 4 Mann zum 1. (Leib-)Grenadier-Regt. Nr. 100 in Dresden, 4 Mann zum 2. Grenadier- Negt. Nr. 101 in Dresden, 3 Mann zum 5. Jnf.-Regt Nr. 104 in Chemnitz, 3 Mann zum 6. Inf -Regt- Nr. 105 j„ Straßburg, 8 Mann zum 7. Jnf.-Regt. Nr. 106 in Leipzig, 5 Mann zum 8. Jnf.-Regt Nr. 107 in Leip zig, 5 Mann zum 9. Inf.-Regt. Nrk 133 i» Zwickau«, 5 Man,, zum 10. Jnf.-Regt. Nr. 134 in Plauen, 8 Mann zum 11. Inf.-Negi. Nr. 139 in Döbeln, 8 Mann zum 14. Inf. Regt. Nr. 179 (1. Bataillon in Wurzen, 2. Batail lon in Leisnig und 3. Ba'aillon in Leipzig), 4 Mann zum 15. Inf. Regt. Nr. 181 (1. und 2. Bataillon in Chemnitz, 3. Bataillon in Glauchau«, bis 1. Ostober 1914 in Zwickau), 1 Mann zum 1. Hlanen-Regt. Nr. 17 in Oschatz, 4 Mann zum 3. Feldart.-Regt. Nr. 32 in Riesa, 5 Mann zum 6- Feldart.-Reg:. Nr. 68 in Riesa, 2 Mann zum 8. Fcldart. Regt. Nr. 78 in Wurzen, 1 Mann zum 2 Pionier-Bat. Nr. 22 in Riesa, 1 Mann zur 1. Matrosenart.-Abteilung« in Friedrichsort, 2 Mann zur 1. Werftdivision in Kiel, 1 Mau» zur 1. Torpedodivision in Kiel. — Zum Nach- erfatz: 9 Mann Infanterie. — Es wurden der G^atzreservc zugeteilt: 29 Mann Infanterie, 5 Jäger, 2 Mann Pioniere, 4 Mann Krankenwärter, 1 Mann Oe''onomiehandwerlcr (Schuhmackier) für das Bckleidungsamt >9. (2. K. S.) Armeekorps in Leipzig Gol lis. 19 Mann wurden dem Landsturm ersten Aufge bots zum Dienst mit der Waffe überwiesen, 16 Mann wurden wegen Mindermaß bczw. zeitiger Untauglichkeit 1 Jahr zur «ckgestelst, 2 Mann wurden dauernd untauglich befunden. Außerdem wurden 4 Militärpflichtige, die sich auf der Dnrcbreisc befanden, und 11 Felddicnst unfähige vorgestelkt. — Mit dem 8. Juli wurde das diesjährige Aushebungsgeschäft der O"er Ersatzkommission im 1. Bezirke der 7 Infan terie-Brigade Nr. 88 beendet. * — N a t u« r h e i l v e r e i n. In der gestrigen Versammlung wurde beschlossen, den Ausflug nach Aue nicht am 12. Juli, sondern erst an, 2. August zu unternehmen. Zu der am 26. Juli stattfindenden Platz- und Halten- Weihe wurde Bundesvorsitzender Paul Schirr- meister aus Berlin als Festredner gewonnen. * GerSdorf, 10. Juli. Das I bstjäbrige Kind des Bergarbeiters Max Müller fiel in einem unbewachten Augenblick aus dem Kinderstuhl, wodurch das Kind einen doppelten Schädelbruch davontrug. Nach kurzer Zeit trat der Tod des Kindes ein. Depeschen Berlin. Das Ergebnis deS Wshrbeilcags für Preußen ist auf 603 Millionen Mark festgc- stellt worden. Es entspricht dies dem von der Finanzverwaltung errechneten Voranschläge. Kottbus. (P r 'iv. - Te l.) In den Be trieben des Arbeitgeberverbandes der Lausitzer Tuchindustcie erfolgte heute morgen durch Aus hang die Bekanntmachung, daß in sämtlichen Betrieben« bis aus weiteres allen Ar eitern und Arbeiterinnen für Sonnabend, den 18. Juli, gekündigt wird. Gleichzeitig wird bekannt go geben«, daß die Betriebe vom 18. Juli ab ge schlossen werden, falls nicht bis dahin die gegenwärtig im Streik befindlichen Walkerge sellen in Forst in sämtlichen Betrieben die Ar beit zu« den bisherigen Bedingungen wieder aufnehmen. In Frage kommen ca. 30 000 Arbeiter. Mctwitz. (Priv.-Tel) Hier erschoß sich heute früh der Einjährige Hcinzc vom hiesigen Ulanenregiment. Die Ursache des Selbstmordes ist unbekannt. Graudcnz. (Priv.-Tel.) Ein präch tiger Geschwaderflug wurde heute morgen von 9 Albatrosdoppcldeckern von der hiesigen Mili- t rfliegerstation aus unternommen. Sämtliche Fahrzeuge landeten auf dem großen. Exerzier platz Danzig-Langfuhr um ^7 Uhr. Der Rück flug« soll nachmittags erfolgen. Bielefeld. (Prio.-Tel.) Heute in früher Morgenstunde wurde vom hiesigen Schwurgericht im Gifcmordprozeß gegen den Werkmeister Veit aus Bergkirchen das Urteil gefällt. Er wurde beschuldigt, seine Ehefrau mit G.ft getötet zu haben. Der Angeklagte wurde zum Tode ver- urlerlt. Wien. Wie in offiziellen Kreisen verlau tet, wird der Schritt, den die österreichische Re gierung« in Belgrad im Zusammenhang mit dem Attentat in Serajewo unternehmen wird, zunächst darin bestehen, daß Serbien Oesterreich eine gewisse Vorzugsstellung bei der Verfol gung der lei Beteiligung« am Attentat verbuch« tigen Personen gewährt, wie das unter den europäischen Staate» in ähnliche» Fälle» üblich ist. Die österreichische Regierung wird sich da bei auf einen Präzedenzfall lcrufen, der I9II einkrat, als in Wien das Grab der Kara- georgewitsch beschädigt wurde. Die serbische Regierung vermutete damals in dem Attent stec einen Serben, und es wurde ihr von seile» Oesterreichs das Recht eingcräumt, inner«,al > dec ganze» Monarchie nach dem Attentäter zu ch' »den. Mailand. (P r i v. - T e l.) Einer Fi- mmzzeitnng zufolge lat eine Gruppe italieni scher Fnianzlente beschlossen, ein italicmsches Finanzinstitm in Serbien zu gründen, das die dort auszuführenden Arbeite» finanzieren soll. Rom. Die „Tcibnua" mc«det, das; Essad Pascha, wenn er noch nicht von Paris nach Konstantinopel abgereist ist, beabsichtigt, dies bald zu tun. Mau vermutet, daß Essad Pas ha wegen der etwaigen Uebcrnahme der Nachsolgeschast des Fürsten von Albanien sich mit den tückische» Be hörde» in Verbindung setzen wolle. Paris. Wie aus Burges gemeldet wird, ist dort gestern aus der Menagerie eines Zir kns wälrend einer Vorstellung eine Löwm ent wichen. Diese befand sich mit anderen Rau - tiere» in einem Käfig, der von einem 5 Meter hohen Gitter umge en war. Plötzlich wurde das Tier unruhig und sprang ü er das Gitzer mitte» unter das Pu« liknm. Es ent land eine Panik, «ei der merkwürdigerweise niemand ver letzt wurde. Dem Tier gelang es, zu ent am men«, und es konnte bis jetzt noch nickst müder eingefangen werden. Es herrscht »wer der Bc voltermcg «egreifliche Erregung. Loudon. In Ulster hegt man lebhafte Beso a- nis, daß die Feier deS Oranjefestes am nächsten Montag zu Ausschreitungen führe» und Zusam menstöße d.«r Ulsterleute und nationalistischer Frei williger veranlasse» köcmtc. Die Polizeibehörden haben verfügt, daß die Polizisten mit scharfen Patronen versehen werden. Dnrazzo. (P r« i v. - L e l.) Die Epiroten »echt den griechischen Truppe» Hale» alle Oie« kiele, welche auf Grund der Londoner A mackumgeci geräumt worden waren, tis auf vier Dörfer wieder besetzt. Auch diese wurden von den albanischen Streitkräften wegen der Russichtslosigkeit einer Verteidigung ger innt. Die Bevölkerung flüchtet nordwärts. NogalcS (Mexiko). Hier ist die Nachricht ein- getroffen, daß die Konstitutionalisten Guadarjarc eingenommen haben. LMWI MW MM für Botengänge suchen Gebrüder Abel, Grün». Dienstmädchen findet gute Stellung für sofort oder später bei Bäckerei, Hoh.-Er., Aue 2. Einige in Strümpfen eingerichtete M-ereiarbeiter sofort gesucht. 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