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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191407109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140710
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-10
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.07.1914
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- ji vaues. » t vertagt und dem Ein au von zwei Straße am früher mit der Maßgabe rer uttwesentkicher Aussprache, an der sich ver- schiedene Redner beteiligen, wird einstimmig im Sinne dieser Ausführungen beschlossen. Der Beitritt zum Roten Kreuz wurde zwecks Einholung von weiteren Informationen befürworten beschloss«. Danach wurde noch in eine geheime Sitzung eingetreten. Ter V orsitzende bezweifelt Konsumverein der Stufen nach der Erlbacher Hodermannschen Grundstück jederzeitigen Widerrufs zu sich zum Schaden des ausländischen Handels und Gewerbes über alte Gesetze und Perord nungen hinweg, um einige Gruppen «merika- nifcher Fabrikanten zu begünstigen, denen die MißbaiMung dar Einsuhrfirmen anstößigen Gewinn sich«e, indem sie sie vor einem Wett- bewero lehntet, den sie mit rechtmäßigen Mit teln nicht erstehen könnten. An der ProbemobiUfirruag der enssltsche» Flstte, die Mitte dieses Monats stattfindet, sind insge samt 463 Schiffe beteiligt. Diese Probemobili- sicrnng kostet England übrigens ein Heidengeld; die Schiffe müssen ihre Bestände an Munition, Fcuerungsmaterial, Proviant rc. kriegsgemäß anffüllen, auch müssen die Mannschaften lücken los zur Stelle sein. Einen politischen Hinter grund hat die große Uebung kaum; sie hatte, da sie seit langer Zeit nicht mehr vorgenommen worden ist, sich notwendig gemacht. Da» crfte Unterseeboot mit drahtloser Telegraphie lief für die englische Flotte auf der Werft von Barow vom Stapel. DaS Unterseeboot enthält auch ein versenkbares Schnellfcuergeschütz. Die drahtlose Einrichtung kann jedoch nur gebraucht weiden, wenn das Schiff sich über Wasser be findet. Siu früherer Sekretär deS Königs Ferdinand als Spion. In Sofia wurde der ehemalige Privatsekretär König Ferdinands von Bulgarien, Rudolf Po lyak, weg« Spionage zugunsten Rußlands ver haftet. Er hatte Aufmarschpläne verraten. In die Affäre ist auch der frühere deutsche Ulanen leutnant, jetzt in bulgarischen Heeresdiensten stehende Paul Grabenstein verwickelt. Radfahrerklub „Fröhliche Wanderer" eine ein gehende, interessante Reisebeschreibung üoer seine Kopenhagen-Fahrt, die allgemeinen Beifall sand. h. Gersdorf, 9. Juli. Der Konsumverein „Frisch-Glück" hält am 19. d. M. eine außer ordentliche Generalversammlung in der „Teu- tonia" au Auf der Tagesordnung sieht u. a. die Neuwahl der satzungsgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder und die Ersatzwahl für drei freiwillig ausscheidende Aufsichtsratsmit glieder; auch soll eine Satzungsänderung vor genommen werden. Anträge sind bis 16. d. M. an den Vorsitzenden des Aussichtsrats, Al an Weißflog, einzureichen. * vangencharS-orf, 9. Juli. In den wohl verdienten Ruhestand wird demnächst Pfarrer Steglich, der seit April 1890 in unserer Kirch gemeinde wirkt, aus Gesundheitsrücksichten über treten. g. Ursprung, 9. Juli. Am Sonntag standen sich in Oberlungwitz die 1- Mann- scha.t des kiesigen Turnvereins und die 2. Mannschaft des Oberlungwitzer Fußballklubs „Maker" im Wettspiel gegenüber. Obwohl Ur sprung nur mit 9 Mann, darunter 4 Mann Erwtz aus der 2. Mannschaft antrat, konnten die ! iesigen Spieler doch als Sieger das Feld verlassen. Nach dem Anstoß bricht Ursprung unhalt ar durch und erzielt seinen ersten Tref fer, Oberlungwitz gelingt es erst kurz vor Halb zeit auszugleichen. Nach Wiederbeginn folgen beiderseits flotte Angriffe, die aber zu nichts führen, bis es den Ursprünge! Stürmern ge lingt, in den letzten 5 Minuten noch 2 Schüsse anzu ringen und mit dem Resultat 3 : 1 zu gewinnen. Gutes leistete vor allem der Ur- tprunger Torwächter. * Lichtcustein, 8. Juli. Ji voriger Woche erschien in einem hiesigen Restaurant ein-Knabe, der einen Zettel oorzeigte, auf welchem zu lesen war, daß der Wirt seinem in St. Egidien woh nenden Bruder sogleich einmal den Betrag von 60 Mark leihen sollte. Der Knabe sagte aus, er habe diesen Zettel von einem Fremden er halten, der an dec Waldenburger Straße warte. Ganz selbstverständlich schöpfte der Wirt Ver dacht und sandte zur Polizei. Letztere erschien schnellstens, konnte den Fremden aber nicht mehr finden, denn dieser hatte, durch das lange Aus bleiben des Knaben jedenfalls unruhig gewor den, das Weite gesucht und dabei das dem Kna ben mitgegcbene große Portemonnaie im Stich gelassen. Da sich in der Umgegend ähnliche Fälle ereignet haben und der Betrüger mit den Verhältnissen vertraut ist, handelt eü sich mög licherweise um einen Menschen, der in einem Nachbarorte wohnt. Mit Erfolg hat dieser in Vogtlaide operiert. Auf dieselbe Weise, wie er das in Lichtenstein versuchte, hat er dort 100 Mark erbeutet. * Clllnberz, 9. Juli. Der Trichincnbeschauer Gerber von hier kam mit seinem Motorrad zu Falle und verletzte sich so schwer, daß er mittels Geschirrs in seine Wohnung gefahren werden mußte. d. Ehe»nitz, 9. Juli. In der gestern abend abgehaltenen Sitzung der Stadtverordneten kam es zu einer eingehenden, teilweise sehr scharfen Debatte anläßlich der Beratung über eine Ein gabe des VcrbandcS der Gemeinde- und Staats arbeiter, die Entlassung einer Anzahl Arbeiter der städtischen Straßenbahn betreffend. Durch eingehende ärztliche Untersuchungen war seiner zeit festgestcllt j worden, daß eine Anzahl der städtischen Straßcnbahnarbeiter den im Interesse der Betriebssicherheit und des fahrenden Publi kums an sie zu stellenden gesundheitlichen An forderungen nicht entsprechen. Darunter befand sich auch ein Teil der Werkstättenarbeiter, die bet verschiedenen Gelegenheiten mit zum Fahrdienst herangezogen werden müssen. Es war eine Verminderung des Seh- und Gehöroermögens bis zu 50 Prozent und andere körperliche Ge brechen, auch geistige Beschränktheit, konstatiert worden. Ans diesem Grunde waren im Mai d. I. 19 Siraßenbahnacbeitcr entlassen worden. Die Maßnahme der Kündigung wurde mit möglich ster Milde gegen die Betroffenen durchgeführt, ein Teil der gesundheitlich intakten, aber aus Mangel an Beschäftigung entlassenen Wcrk- stättenarbeiter durch Ucbernahme in den Fahr dienst sogar wieder angcstellt. Nur einige blieben entlassen. Die Eingabe des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter verlangte nun nichts weniger, als eine Untersuchung der Angelegenheit durch daS Stadtverordnetenkolle- gium und desseii Eintreten dafür, daß die Kün digung für sämtliche wieder zurückgenommcn werde. Der Referent des Verfassungsausschusscs, Landtagsabgeordneter Stadtverordneter Biener verneinte die Kompetenz des Kollegiums in dieser Frage und beantragte, die Eingabe auf sich beruhen zu lassen. Bei der Besprechung der Angelegenheit kam es zu scharfen Zusammen stößen zwischen den Sozialdemokraten einerseits, die dem Rate parteiische Behandlung der Ein gaben der Bürgerschaft vorwarfen, und dem Vorsitzenden des Straßenbahnamtes, Stadtrat Schiersand, sowie dem Vorsteher des Stadtverord netenkollegiums, Justizrat Beutler, andererseits. Der Rat verwahrte sich energisch dagegen, daß einzelne Mitglieder des Stadtverordnetenkolle giums persönlich mit beschwerdeführenden städti schen Arbeitern verhandelten und ohne vorherige Untersuchung durch die verantwortlichen Stellen deren Klagen öffentlich zur Sprache brächten. Der Vorsteher des Stadtverordnetenkollegiums sah sich genötigt, wiederholt den parlamentarischen Brauch weit überschreitende kritische Bemerkungen und Zwischenrufe der sozialdemokratischen Mit glieder des Kollegiums energisch zurückzuweisen. * Etollberg, 9. Juli. Ein erst vor kurzem aus dem Zuchthaus entlasse,.er Mann aus Lichten stein machte sich gestern abend das Alleinsein in einer hiesigen Gastwirtschaft zunutze und ' — Witterungraussicht für Freitag, den 10 Juli: Südweslwinde, heiter, wärmer, trocken. * — N ach dem Gen u ß von K i r- s ch e n Wasser zu trinken, kann, wie in der Zeit der Kirschenernte immer wieder bervorgcfoben werden muß, überaus verhäng nisvoll wir en. Ein; 20jährige Arbeiterin in der Gegend von Aschersleben hatte sich bei de, Ar eit an Kirschen gelabt und darauf reichlich Wasser getrunken. Es stellten sich bald heftige Magenschmerzen ein und kurze Zeit darauf verschied das Mädchen. * Hohenstein-Ernstthal, 9 Juli Der Acht-kl br-Ladenschluß ist nach der soo cn er- olgten Abstimmung hiesiger Ladeninha er mit großer Mehrheit befürwortet worden, sodaß mit seine: endgültigen Einführung nunmehr esiimmt gerechnet werden muß. Die gestern geschlossene Liste über die Abstimmung wird demnächst noch 14 Tage öffentlich zur Einsicht ansgelegt, doch dürfte die Genehmigung zur Einführung, die die Krcishauptmannschaft er teil,, kaum vor dem 1. Okto er d. I. zu er warten sein. * — Beurlaubt. Bürgermeister Dr. Patz ist vom 14. Juli bis 9. August bcur- lau t und wird in dieser Zeit durch Ltadtrat Anger und in den juristische Vorbildung er fordernden Angelegenheiten durch Rasassessor Tr. Darschau vettreten. * — Infolge des ruhigen Ge schäftsganges in der Wcberettranche ge. en einzelne Fabrikanten jetzt dazu ü er, Feierschichten einzulegen, da eine dolle Beschäf ttgnng der Arbeiter unmöglich ist. * Oberlungwitz, 9. Juli. In der gest rigen Gemeinderatssitzung wurde u. a. die neue Gemeindesteuerordnung in weiterer Lesung gc- nebmigl Die Hundesteuer beträgt in Zukunft 5 Mk. für den 1., 10 M'. für den 2., 15 Mk. sich den 3. Hund und für jeden weiteren Hund 5 Mk. mehr. Tie unteren Steuerklassen blei i en bis 400 Mk. Einkommen befreit, gegen über 200 Mk. bei der jetzigen Gemeindesteuer. Beschlossen wurde, das Pcamtenftünstel bei der Aiccheu- und Schulsteucr nicht zu gewähren, d e Grundsteuer nach den Beschlüssen der vori gen Sitzung zu elassen und die Baugenossen schaft nur mi der Grundsteuer zu veranlagen, sic jedoch von der Ein'ommensteuer zu efreiem m. Oberlungwitz, 9. Juli Der Aus schuß für Heimatpflege im Bezirk der Kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau hielt gestern in unfern, Ort eine Wanderversammlung ab, an der u. a. Schuldirektor Dr. Groschopp und Oierehrer Hommel von hier, ferner Mitglieder aus Glauchau, Meerane, Waldenburg usw. teil- nabmen. Tie Gäste besichtigten u. a. verschie dene Onseigenheiten, die Kirchen und sonstige : esichtignugswerle Gebäude. h. Gersdorf, 9. Juli. Der Schützenver- ein (SchießgesellfchM zum Waldschlößchen le gebt nächsten Sonnabend, Sonntag und Mon tag sein diesjähriges Preis- und Königsschei- enschießen. Sonnabend wird das Fest mit Zapfenstreich durch den Ort und nachfolgender Mufitprote eingeleßet, während Sonntag das Preisschießen seinen Anfang nimmt. Der Mon tag bringt das Frühstück, die Abholung des alten Schci enkönigs, Fortsetzung des Schle siens, Proklamierung des neuen Königs und geselliges Beisammensein. h. Gersdorf, 9. Juli. Der Turnverein „Germania" hält Sonnabend im Postgasthaus eme Generalversammlung a., in der zunächst der halbjährliche Geschäftsbericht erstattet wird. Zur Beschlußfassung lie-m vor das Schcuttur uen mit Ball am 26. Juli, eine Turnfahrt ins Muidental, die Planierung des Spielplatzes an der Windmühle usw. h. GerSdorf, 9. Juli. Am Dienstag abend gab im Gasthof „zum blauen Stevn das Mitglied Otto seinen Sportgenossen vom Oertltche» und Sächsisches. * — Der weiße Anzug. Für die Sommerkleiduug, besonders in der gegenwär tigen Hitzeperiode, sollten weiße und gelbe Kalhi-Stoffe bevorzugt werden. Hellgrün, rot, grau und blau ist schlecht fjllr die Hitze. Baum wolle leitet die Wärme am besten ab, Leinen säst ebensogut, Wolle ist schlecht, Seide steht in der Mitts. Bei leichter Kleidung verträgt der Mensche, wenn der Kopf vor direkter L>on- ncubeftrablung geschützt ist, im allgemeinen viel Hitze. Nur schwere und undurchlässige Klei dung ist gefährlich und bewirkt die meisten Hitzschlag-Fälle. Ist Hitz sch lag, der an der Rötung des Gesichtes, der Bewußtlosigkeit in schweren Fallen, an der Trockenheit der Haut, an Schwäche, Zittern und Krämpfen erkenn rar ist, eingetreteu, so ist das Beste, für rich tige Wärmeableitung zu sorgen. Oefsnen der Kleider, Kaltwasser-Abreibungen, frische Luft und Ventilation, Kampsereinspritzungen und Stärlungsmittel bewirken schnelle Wiederherstel lung. Direkte Sonnenbestrahlung ruft den Son nenstich hervor. Ein lokale Ue erbitzung des Gehirns, o' ne das: der Körper selcht eine Tem- peraturerhöhuug ausweist, führt meist zu töd lichem Ausgang. Steuerzahler auch. — Gem. Mitgl. Voitel stimmt diesen Ausführungen mit dem Hinweis auf die schon erhöhte Besteuerung des Grund besitzes zm — Gem.-Mitgl. N a u ma n n emp fiehlt, entsprechend den gesetzlichen Bestimmun gen zu verfahren, d- h- nur da Befreiung ein- treten zu lassen, wo es verlangt werde. Einstimmig wird sodann erschlossen, das Bramtenfünftel bei der Kirch, und Schulsteuer nicht zu gewähre»; bei der Einkommensteuer verbleibt es den Beamten, die es 1908 schon besaßen. — Einem Antrag Anton MüIlar auf getrennte Abstimmung über die Gru n d* steuer wird entsprochen und mit 15 gegen 8 Stimmen beschlossen, es bei den bisherigen Beschlüssen der letzten Sitzung zu belassen. — Hinsichtlich der H u n d e st e ue r bestehen noch einige Unklarheiten. Der Vorsitzende betont, daß nach dem Entwurf in Zukunft 5 Mk. fix einen Hund an jährlicher Steuer zu entrichten sei, für jeden weiteren Hund aber stets 5 M.. mehr, also 10 Mk., 15 Mk.. 20 Mi. für einen 2., 3. oder 4. Hund. Gein.-Mitgl. Gustav M üble r hält 3 Mk. Steuer für ausreichend, da sonst durch Aoschasfen vieler Hunde ein Geschäft für die Gemeinde nicht zu machen sei. — Entgegengesetzter Ansicht ist Gem.-Mitgl. Voitel, der einen Satz von 5 Mk. als sehr gerecht bezeichnet, zumal man bisher im Hin lick aus die Steuern in Nach argememden an letzter Stelle stand. Der Vorsitzende ver weist auf die Belästigungen und Verunreini- gungeu rc.. die durch Hallen von 3—4 Hun den in einem Hause entständen. Da sei ein: entsprechende Besteuerung sehr angebracht; f r Zughunde gelten besondere Vergünstigungen. Durch die Pflasterung am Rat haus und an der Post komme das Schniti- gerinn« zu tief zu Legen, d. h. gegenüber dec Straßcnmitte ca. Hz Meter niedriger. Das vürde sicherlich zu Unzulriglichkeiten führen; raglich sei nur, wer die Kosten für Höher- legung bezahle. — In der Angelegenheit der Freiga.x des sogen. „Langen Weges" sei die Kreishauptmannschaft zuständig, die um Enlscheidung ersucht werden soll. Zmn Allgemeinen Ortsgesetz hat die Amtshanp'mannschast verschiedene Aen- Lcrungen m Vorschlag ge. rächt, die z. T. An nahme finden. „Ter Bau von Gruppen- oder Doppelhäusern „isi" nach Gerör des Gcmeiude- cales zugelasjen" wurde geändert in „kann" zu- gclasscn werden. Gem.-Mitgl. Riedel warnt vor allgugroßer Na l gic ügkeit, denn man habe isher mit allen Neuerungen nicht die beste Er- fafruno gemacht, soda ein gesundes Miß krauen mitunter am Platze sei. — Der Vor sitzende erwidert, daß mit Bezug auf Gruppenhäuser ec. läster kein Anlaß zu Kla gen gegen tt er der Au sichtsvehörde Vorgelegen a e. Bezügftch der Tchlammsänge stelle die AmtÄimiptmauufchast Ausnahmebewilligung in Aussicht. Die Höhe der Hintergebäude, für die 6 Meter verlangt wurden, unterliege der kreis- baisittmamnschaftiichen Genehmigung Abgelehnt worden ist auch die Bestimmung beir. Geneh- mchung von A wrun mit Wasserspülung bei eänwandjreier ciologischer Klärung. — Ter Gemeinderat will sich hiermit jedoch nicht zu frieden ge en, sondern beschloß einstimmig eine oberbe'ördliche Entscheidung herbeiführen zu lassen. — Die Bestimmungen über den Klein- w o h n ungsbau sollen bis zum Herbst d. I. vertagt werden. Zur Verlesung gelangt sodann ein längeres Gesuch des Bauvereins, der als gemeinnütziges Unternehmen darum nachsucht, von sämtlichen Steuern befreit zu werden. Die Eingabe beschäftigt sich in der Hauptsache mit den sozialen Aufgaben des Kleinwo-Hnungs- 10. ösfentl. Gemeinderats- Sitzung in Oberlungwitz am 8. Juli 1914. Vorsitzender: Gemeindeoorstand Lieberknecht. Vom Kollegium sind anwesend: Gemeinde- ältester Friedensrichter Vsgel und 22 Mitglieder; drei Mitglieder fehle». Vor Eingang in die Tagesordnung gibt der Vorsitzende bekannt, daß in voriger Sitzung von Zuhörern versucht worden sei, aus GememderalS- mitglieder einznwirken brzw. einzusprechan, was unstatthaft und zu unterlassen sei. Es wird sodann in die Beratung der neuen Gemeindesteuerordnung eingetretcn, wobei nur die Punkte zur Debatte gestellt wurden, zu denen vom Normalen'.wurf abweichende Beschlüsse ge- saßt wurden. Der Vorsitzende teilt mit, daß hinsichtlich der in Aussicht genommenen Wert zuwachssteuer von der Amtsyauptmannschafl ein Normalstatut ausgearbeitel werde, auch habe der Amtshauptmann nochmals beschleunigte Rege- lung zugesagt und gebeten, einstweilen von Be- fclMsskn in dieser Steuerarl Abstand zu nehmen. Bei der Einkommensteuer clei.e» die unts- rc» -2 tetzcrtlassen bis 400 M. überhaupt frei, gegcn-ü.er 200 Mk. bisher; Steuertermme sind: 1. Mai, 1. Juli, 1. September und 1- De zember. Die iu voriger Sitzung augcnomme- mu Steuersätze zur Besitzwechsclavga.e, zur Gru»idste>«r, zur Reklamesteucr, zur Lust ar keitssteuvr usw. bleib«, ohne Aussprache bestehen. Hinsichtlich der Grundsteuer er- llärt Gemeindeältefter Vogel, nicht als Gegner au-tre en zu wollen, doch könne mau über die beschlossene Regelung auch sehr geteil ter Meinung sein. An verschiadenen Rftister- l cipiebe» zeigt Redner, daß S- V. ein Guts- - cistzer der 13. Steuerklasse 96,16 Mk., ein Beamter derselben Klasse ab« nur 84 Mark, ei» Gutsbesitzer der 16. Klasse 140 Mk., ein Beamter aber »ur 101 Mk. Einkommensteuer zu bezahle» habe. Gerechtfertigt sei die 10pro° zeuttge Gruudsteuer zur Schulkasse die 16- prozeulige zur Kirchkasse deshalb nicht. Solche Hausbesitzer, die kaum aus ihre Verzinsung Gwntb», würde eine devartige Besteuerung recht schwer treffen, während die Rentiers sehr gut da 'ei führen. — Der Vorsitzende erklärt, schon in den in voriger Sitzung bekaunlgegebe- neu Musterbeispielen uachgewiesen zu haben, daß sich die untere» Klasse» und auch unau- s.issige» Beamten i» Zukunft besser stehe» wie bisher. — Es wird da»» iu ein« längere Aus- 'prachc über das B e a m t s n f ü » f t e l xin- getreten, das bekanntlich von de» Beamten, die cs 1908 bereits besaßen, bei der Gemeindesteuer in Abzug gebracht werden darf, während der Gesetzgeber es hinsichtlich der Schul- und Kir chensteuer den Gemeinden überlassen hat, ent sprechend zu beschließen, d- h. es dsu Beamten, die es bei der Gemeiudestener bereits besitzen, auch hier zu gewähren oder nicht zu bewrlligeu. Wie der Vorsitzende noch betont, sind hierüber in verschiedene» Gemeind:» abweichende Be schlüsse gefaßt worden — Gem.-Mitgl. K u n z e bezeichnet das ganze System d^ Beamtensüuf- tcls als nicht gerecht, da es» Arbeiter z. B. auch nicht in der Lage sei, das Fünftel an feinem steuerpflichtigen Einkommen zu kürze», wie überla»pt all: a»deve» Berufe ihr Eiu- kommen voll versteuern müßten. — Gem.-Mitgl. Dietel erinnert daran, daß auch durch die Umrechnung eine NÄsbrarbeit entstehe, die ua- türftch auch Kosten verursache, während Gei». Mitgl. Bah » cr darauf hinweist, daß das Fünftel aus einer Zeit stamme, in der man aunaßm, daß di; freien Einkommen leicht zu Hinterziehungen führe» würden, während die Pcamten alles zu versteuern hatten. Diese Zei' b»ce sich inzwischen längst überlebt. Der Ar- lviterschaft komme dieser Vorteil nicht zugute und die B«amtc» sel tz dürften wohl auch kaum hohen Wert daraus legen, vielmehr aus Ge- rechtigkeitsgrüudeu zur Kirche und Schule e enso beitrage» wolle», wie alle andere» das: der Teil des Kapitals, der zur Schuldeu- tilgrmg iimerhali der Nnrortisaliousfrist ver wendet wird, der Besteuerung entzogen werden dürfe. In andere» Gemeinde» habe ma» we nigstens die Grnudsteuer bei behalten, in einigen aber keine Befreiung eintreten lassen. — Gem.- Mitgl. Boitel will nicht die Gemeiunützig- !eit anzweifel», warnt aber vor Mrsnahmebe- stimmungeir, mit denen die übrigen Hausbe sitzer kamn einverstanden sein dürften. — Gem.» Mitgl. Opperman n ist ähnlicher Ansicht und befürchtet, daß ei» solcher Beschluß Er bitterung berbeiß hrcm müsse; Ablehnung müsse deshalb als angebracht erscheinen. — Gem.- Mitgl. Riedel tritt warm sär das Gesuch ei», zugleich die Gemeinnützigkeit des Barwer- eius bcrvorhebcnd- Das Gesetz schreibe A^- chreibungeu vvr, dagegen sei ein Vermögen nicht vorhanden, da die Reserven zu Repara turen rc. ausgebraucht würden. Redner ver weist aus de» Vortrag ini „Hirsch", bei dem fettens der Anitstauptnrannschaft dm gemettr- »ützigc» Bangenossenschaften gegenüber jedes Entgegenkommen empfohlen wurde. Bei einer ruvaige» Auflösung der Geuossenfchaft falle das Vermögen bezw. das Eigentum der Ge meinde zu. Von Ivas soll man, so fragt Red ner, Steuern Azasim, wen» ma» nichts be sitzt. — Gem.-Mitgl. Ku uze hält dem ent gegen, wie es daun ;ei anderen Hausbesitzer» sei die auch lei» Vermöge» hätten iiud auch inct ts arO dem Haus ziehen und doch Steu er» bezahle» müßte». I» der I1eber»ahme der Zi»sgara»tic liege doch schon ein Eittgegenkom- meu, ivas ma» de» private» Baumeister» nicht zuüillige. — Gem. Mitgl Naumann ist der Ansicht, daß n^a», einmal A gesagt, auch B sage», iu Zukunft a er gleich von vornherein, auspasseu müße — Gem.-Mitgl. Bahner kommt aus die falsche» Anschauungen zu spre che», die inner salü der Gememde mit Bezug aus die tatsächliche Gemeiunftsigkeit d:s Bau vereins noch anMrsfsen seien. Er empfehle, die Genossenschast bis aus die Grundsteuer von sonstigen Sienern zu bsfreien. — Nach weite
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