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jxmslawistischer Politik. Er war dein rufst, scheu Kaisevhaufe verwandt und stand unter dessen Protektion-, aber „ur solange, als er sich blindlings allen Weisungen von der Neiva sägte. Als er selbständige Maßnahmen traf und gar 1885 ohne alle russische Hilse die Serben besiegte, galt er den Russen als Tod» jeind. Eine von moskowitischen Agitatoren veranlaßte Offiziersverschwörung brachte den Verrat, welcher Alexander aus dein Lande nach Ruhland führte; er betrat allerdings Bul- garien noch f/ir ein paar Tage, dankte a.er dann- au Die Au rühr er flohen ins Zaren reich. In den- nächsten Jahren nahmen Attentate und Militärverschwörungen kein Ende. Man cher ausgezeichnete bulgarische Offizier, der dem Klange des russischen Rubels nicht wider stehen konnte, ward auf Befehl des strengen Regenten- und späteren Premierministers Stam- bulow standrechtlich erschossen, bis dieser letz tere 1894 vom heutigen König Ferdinand ent lassen- und mehrere Monate später selbst aus der Straße ermordet wurde. Damit und mit der Erziehung seiner Kinder in der orthodoxen Konfession erwarb Ferdinand seine Anerken nung beim- Zaren. Wohl oder übel hat sich Bulgarien seitdem mehr oder minder nach Rußlands- Winken richten müssen. Die Bal kauherrscher sind heute nieist kaum mehr als russische Vizelönige, besonders die von Serbien und Montenegro. * * * Serbien und Oesterreich. Von der österreichisch-serbischen Spannung legt die (äs zur Kopflosigkeit gesteigerte Erre gung Zeugnis ab, die auf beiden Seiten zu i emerken ist. Während die Oesterreicher Bel grads mit dem Gesandten von Giesl an der Lpitze ohne tatsächliche Ursache vor serbischen Feindseligkeiten Schutzmaßnahmen ergreifen zu- m issen glaubten, glaubte man in Belg-rad einer unmotivierten Börsenmeldung, wonach Oesterreich zwei Armeekorps mobil mache. Schon die Tatsache, daß der österreichisch-uri garische Kriegsminister v. Krobat-in seinen Sommerurlau-b antrat, kennzeichnet die Mobi- lisierungsmeldung als ein Produft der Juli hitze. Graf Tisza, der ungarische Ministerpräsi dent, begab sich nach Wien-, um sich über den Stand der Serajewoer Untersuchung und ü er die Lage in Belgrad zu informieren. Ein »euer gemeinsamer Ministerrat ist nicht ge plant, da das von Oesterreich zu- befolgende Vorgehen gegen Serbien endgültig feststeht und vom Kaiser genehmigt worden ist. Oesterreich wird in höflichster Form, jedoch mit Entjchie denheit vorgehen und besonders aus eine Ilare Antwort Serbiens dringen. Die Beisetzung des russischen Gesandten von Hartwig vollzog sich in Belgrad ohne Zwischenfall. Die Behauptung, serbische Mini ster würden den Sarg in die Kirche hinei,, und die Belgrader Diplomaten ihn aus der Kir be heranstragen, war grundlos Die von Belgrad.-r M ttcrn wiedergege cne Verdächti gung, von Hartwig sei in der österreichischen Gesandtfchast an den Folgen des Genusses einer Tasse vergifteten Tees gestor cn, ist von der ser.üschen Regierung als ein unbegrün deter Angriff gegen den Vertreter einer frem de» Macht mit dem Hinzufüge» zuräckgswie- se» worden, daß von Hartwig in der öfter reichischen Botschaft überhaupt nichts genossen habe. Tagesgeschichte. Lem Deutschen Gesandten in China v. Haxthausen, der, wie gestern mitgeteilt, während seines Berliner Urlaubs einem langwierigen Darm leiden im 57. Lebensjahre erlag, schreibt der Reichsanzeiger: Der leider so früh Perstor-.ene bat sich in feiner langen, vielseitigen konsulari schen- Ivie diplomatischen Laufbahn unter oft schwierigen politischen Verhältnissen in seinen Leistungen- stets vorzüglich bewährt; der aus wärtige Dienst verliert in ihm einen befähigten und allezeit energisch im deutschen Interesse wir-enden Beamten, dem ein dauerndes treues Andenken im Auswärtigen Amte wie in den deutschen Kolonien des Auslandes sicher sein w ird 15 Jahre Zuchthaus für Spiouage. In dem Landesverratsprozeß gegen den Vizefeldwebel Walter Pohl lvurde von dem Kriegsgericht der Berliner Kommandantur fol gendes Urteil gefällt: Pohl wurde wegen Ver- i rechens gegen das Spionagesetz vom 3. Juli 189.9 und wegen Bestechung zu einer Gesamt strafe von 15 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren E renrcchtsverlust, Zulässigkeit von Polizeiauf sicht und Ausstoßung aus dem Heere verur teilt- Die bei dem Angeklagten vorgefundenen 500 Mk. wurden dem Staate für verfallen er klärt. Der Verhaudlun-gsführer bemerkte, nach dem er das Urteil mitgeteilt hatte, das; der Gerichtshof beschlossen habe, die Urteilsgründe in nichtöffentlicher Sitzung zu verkünden, da durch- die öffentliche Verkündung der Gründe eine Gefährdung der Staatssicherheit zu besor gen sei. Daraufhin wurde die Oeffentlichkeit wiederum ausgeschlossen. — Aus der Höhe der Strafe und aus dec Tatsache des Aus schlusses der Oesfentlichkeit selbst bei Verkün dung- der Urteilsgrände kann man mutmaßen, welch- gewaltigen Schaden der Auge'lagtc durch den leider geglückten Verrat militärischer Gc- l eimnisse dem Deutschen Reiche und der SUer- leit des Staates und der hier in Betracht kommenden Festung- Thorn zugefügt hat. An gesichts der furchtbaren- Tragweite des Ver brechens ist die Straft nur eine schwache Sühne für die Untat. Bedauern muß man vor allem, daß ein deutscher Reichsangehöriger in so- gemeiner Weise sein Vaterland verraten konnte. — Inzwischen ist ein- neuer Fall ruf- sischer Spionage bekannt geworden. In- der Nähe der Festung Boyen bei Königsberg wurde ein- russisüjer Major verhaftet, der Vermessun- gen an den Festungswällen un-weit des Rasten» burger Tores vornahm. Aus De» raimstäDter Srauleukusfeulsugreh forderte Justizrat Dr. Mayer-Frankenchal iu längerem Vortrag- eine freiere Ausgestaltung des Krankenkassemvesens. Man stehe ini Be griff, durch Landesverovdnungen und Landes- gesetze allen mit Anrecht auf Ruhegehalt An- gestellten der Krankenkassen die Rechte und Pflichten der Gemeindebeamten zu- übertragen. Durch diese Einreihung der Beamten würde jedoch die freie En Wicklung der Kassen beein- trächtigr. HuagerSuot iu Deutschostasril«. In den festlichen Klang der Feiern aus Anlaß dec 30jährigen Zugehörigkeit Kameruns zur deutschen Flagg? hat sich ein trauriger Ton gemischt: in Deutschostasrika drol/t eine Hungersnot. Infolge des au-szelliebenen Re gens sind die Kulturen der Eingeborenen in weiten Teilen des Landes gänzlich vertrocknet. In einzelnen Bezirken, zum Beispiel am Ric sihi, schätzt man den Ausfall auf 90 Prozent Den Eingeborenen dcoht eine Hungersnot, für eine Notstandsaktion sind die Vorbereitungen getroffen- worden. Lie russische Ernte ist nicht zu rette«. Alle russischen Getreidebörsen berichten über einstimmend, daß eine große Mißernte in Rußland nicht mehr zu vermeiden ist. In 24 Gouvernements hat die Dürre Ge reide und Futter in großer Menge versengt und in 13 Gouvernements wurden über eine Million Teßjäiinen Getceide vom Hagel vernichtet. In den südlichen. Gouvernements wurden 360 000 De .jätinen Getreide von den Jnse ten aufge fressen. Im Kaukasus ha.cn Feldmäuse eine» ungeheuren Schaden angerichtet. Die Getreide- felder Rußlands bieren ein trostlo'es Bild. Griechenland uud Die Türkei. Es wird .est.cigt, daß Griechenland und die Türkei die schweizerische Regierung ersucht -;a-bcn, in dec Streitfrage, .stressend die Ent schädigungen für die aus Kleinasien und aus Thrazien Ausgewanderftn, Schiedsrichter zu ernennen, falls die Snn-rnacr Kommission sich nicht sollte einigen können. Einige Bl ttcr melden, der- Buvdesral sei geneigl, den Auf trag- anzunehmen. Albanien. Jn-Durazzo hat sich nichts verändert. Fürst Wilhelm besuchte den tleinm deutschen Kreuzer „Breslau" und nahm an dessen Bord inmitten der Offiziere das Frühstück ein. Während die Rordepiro en Valona ernstlich bedrohen, Haien die Aufständischen Mütelalbamens keinen neuen Angriff auf Dmazzo unternommen. Tie Epi-' roten sind zurzeit die Hanplgcsahr. Sie wiesen Parlamentäre des Fürsten Wilhelm mit dem Bescheide zurück, daß sie mit dem Fürsten nichts me r zu verhandeln hätten. Nach an deren Meldungen soll der Epirotenführec Zo- grapl os dagegen zu einem gütlichen Einver nehmen bereit sein und mit seiner Demission gedroht ha en, falls seine Leute die Acmachun- gen- von Korfu nicht respektieren sollten. — Ler Optimismus des 70jähcigen alrauischeu Ministerpräsidenten Turthau Pascha, der nach Besprechungen mit dem Staatssekretär v. Ja go-w Berlin- verließ und nach Paris weiler reiste, erscheint durch die tatsächliche Lage lei der nicht voll gerecht'ertigt. Daß den Mittel- asianiern der einige Aufstand über seil' mag und sie zur Nachgiebigkeit bereit sind, mag zutreffen; aus AEanisn lasten aber noch zu viele andere Sorgen! Huerta hat Mexiko verlasse»? Nach Meldungen aus dec mexikanischen Hauptstadt hat Huerta trotz seiner Wiederwahl zum Präsidenten das Land verlassen und sich in Veracruz nach Europa eingeschisft. Trifft die Meldung zu und wird der besonnene Mi nister des Auswärtigen Carvojal das Staats- o er aupt des Landes, so darf man auf eine Periode der Beruhigung in Mexiko Hof en. Die Rcvolutwn auf Haiti. Aus Anlaß der Revolution auf Haiti ha' die amerikanische Regierung Befehl gege e», daß 700 MarinesoldaSn zur Einschiffung nach Haiti bereit zu halte» sind. Ser WWe sozialdeuMratW Parteitag in Leipzig setzte am Montag seine Beratungen 'ort, und zwar erfolgte zunächst eine mehr stündige Aussprache » ec den Jahres ericht des Parteivorstandes, dem eine Minorität die Ge nehmigung- eines Partei -lattes für den 23. Reichstagswahlfteis in Plauen i. V. zum Vorwurf machte, während sie die Mehrheit der Versammftmg als Ausführung eines Beschlus ses des vorjährigen Parteitages billigte. In Sachen der Partcipresse beauftragte die Per sa-mmlung den Landesvorstand mit Prüfung der Frage, o' eine Ncueintcilung der Verbrei- tu-ngs ezirke der Organe der Partei mit Zu» stimmung der in Frage kommenden Kreise möglich ist. Eine andere Folge des Berichtes des Parteivorstandes waren folgende mit gro ßer Mehrheit gefaßten Beschlüsse: 1. empfahl die Landespecsammlung allen Wahlkreisen die Einführung eines obligatorischen Wahlfonds sitrages von vierteljährlich IO Pfennigen, 2. dem Anträge des 17. Reichstags-Wahlkreises auf Bearbeitung einer Vorlage zur Erlangung zweifelsfreier Bestimmungen über die Ausstel lung von Laudtagskandidaten wird keine Folge geleistet uud 3. der Landesvorstand wird be auftragt, Erhebungen über die seitens der Be hörden und Gerichte erfolgte Auslegung des Neichsvereinsgesetzes in Sachsen zu veranstal ten- uud das hierbei gewonnene Material dem Reichstage und dem sächsischen Landtage in geeigneter Weise zu übermitteln. Diese Er hebungen sollen sich auf die Durchführung- der sächsischen Ausführungsverordnung vom 12. Mai 1908 und auf die Auslegung der § 8 3. 5 und 13 beziehen. Nach diesen Abstimmu-n-- gen erstattete Landtagsabaeordncter Uhlig-Zit tau den Bericht der Landtagsfraktion über den letzten Landtag, wozu außerdem eine 92 Sei- ten umfassende Broschüre vorlag. Der Redne-r kennzeichnete den letzten Landtag als einen- Wahllandtag, dessen große Bedeutung vielfach nicht richtig- gewürdigt werde. Die vielen- so zial bedeutungsvollen Fragen-, mit denen sich jener Landtag beschäftigt ha e, fänden ihre Erllftnng in dem Bestreben- der bürgerlichen Par eien, sich eine möglichst große Wählerzahl aus den- Kreisen der Beamten, des Mittelstan des und der kleinen Bauern zu gewinnen. Die Sozialpolitik dieser Parteien ini letzten Land tage sei nichts als Demagogie gewesen, wäh rend die Sozialdemokratft ihre sozialen For derungen aus voller Ue.erzeugung ver reten habe und deshalb mit reinem Schilde aus dem Landtage komme und nun einen schar en Kamps um die Wahl für den neuen Landtag führen werde. Zum Beweise für diese Grund gedanken seines niehr als einstündigen Referats führte der Redner von seinem Parteista-nd- pnnkte markante Vorgänge ini letzten Landtage vor und griff die Konservativen und- die Na t onallibcralen he tig. an, besonders auch- we- gen ihrer Haltung- in der Frage der Streck- Postenverordnung. Die Besprechung des Refe rats erfolgte Dienstag. Nachmittags besuchten die Delegierten die Butzra. Einstimmig angenommen wurde Dienstag eine Protestresolution gegen- die von der Re gierung- erlassene Streikordnung. — Frauen in den Bezirks- und Landesvorstand zu wählen wurde «''gelehnu Es erfolgte die Wiederwahl des l is erigen Lan-desvorstandes der Partei. Als Ort für den nächsten sächsischen Parteitag wurde Chemnitz bestimmt. Mit Dankeswor- ten des Vorsitzenden erreichte darauf der Par teitag seinen Schluß. Oertliche- «nd GächstscheS. * — Witcerungsaussicht s ll r Donnerstag, den 16. Juli: Schwache Lustbe weg-ung, meist Sü-dost, heiter, sehr wann, tr-ok- le», Gewitterneigung. * — Die Gerichtsferien begin ne» eute, den 15. Juli, und endigen am 15. September. Während der Ferien werden mir in Ferien-sachen Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen. Feriensachen sind: 1. Strafsachen, 2. Arrestsachen und die eins einst weilige Verfügung- beireffen-den Sachen, 3. Meß- und Marttsachem 4. Streitigkeiten zwi schen Vermieter und Mieter oder Untermieter von Wolnräumen oder anderen Räumen-, 5. Streitig'eiten zwischen Dienstherrschaft und Gesinde, zwischen Arbeitgebern und Ar.eitern, 6. Wechselsachen, 7. Bau-sachen, wenn ü er Fortsetzung eines angesangenen Baues gestrit ten wird. Auf. das Mahnverfahren, das Zwangsvo-llstreckungsverfahren und das Kon kursverfahren sind die Ferien ohne Einfluß. * — Pom E r n t e u r l a u b. Wie von maßgebender Stelle mitgeteift wird, können die Chemnitzer Regimenter während dsr diesjäh rigen Ernte die Landwirte nur wenig- durch Gestellung von Ernteurlau-bern unterstützen. Die Regimenter sind vom 5. bis 28. August in Zeiftam zu großen Uebungen und vom 1l). bis 23. September im Manöver. * — Rekrutan - E i n st e l l »I p g 19 14. Die Rekruten für die Truppenteile des 12. und 19. Armeekorps und für dis Per ke rstruppcn werden wie folgt eingestellt: am 2. Okto- er Kavallerie, reitende Feldartillerie; Fahrer der Maschinengewehr-Komp, (einschl. der des Inf. Reg 105), -er Maschinengewehr- Abt., der Scheinwerferabteilungen, der Pio nier-Bataillone und des Telegraphen-Batail lons 7; am 14. Oktober Grenadier-Regimenter 100 und 101, Infanterie-Reg. 103, 178 und 182, Feldartillerie-Reg. 12, 32, 68, 77 und 78, Fußartillerie-Reg. 12, Pionier-Bataillon 12 und 22, Telegraphenbataillon 7 und Eisen- ba'n, Luftschiffcr- und Krafrsahr-Truppen; mn 15. Otto- ec Jn'auterie-Regimenter 102, 105, 106 134, 139, 177 und 180, Schützen- Regiment 108, Jäger-Bataillon 12 und 13, Feldartillerie-Reg. 28, 48 und 64 und Fuß- artillerie-Negimen-t 19; am 16. Ok-ober Jn- anterie.Regimenter 104, 107, 133 und 179. * — Beihilfen zum Besuch der Bug-ra. Wie Uns von der Gewerbekämmer Chemnitz mitgeteilt wird, hat das Königliche Ministerium des Innern den sächsifck)en Ge werteta-mniern einen Betrag von je 300 Mk. ewilligt, der zu Beihilfen zur Besichtig-ung- dsr Internationalen Ausstellung für Bruchge- wer.e und Graphik in Leipzig an bedürftige und würdige Handwerlsmeister und --geselle», soweit sie im Buchgewerbe oder in graphischen Betrieben tätig sind und die sächsische Staats ange -örig'eit besitzen, verwendet werden kann. Angehörige der Berufe für Buchgewerbe und Graphik, welche die bezeichneten Bedingungen erfüllen und in Betrieben beschäftigt bezw. Inhaber von Verrieben sind, die der Gewerbe kammer unterstehen, haben etwaige Gesuche mn Gewährung einer Beihilfe zum Besuche der Ausstellung spätestens bis zum 31. Juli 1914 an die Gewcrbekammer Chemnitz einzureichen, die dann Entschließung darüber fassen wird, welck-e von den Gesuchen berücksichtigt werden können. * — Schlußrechnung des 12. Deutschen Turnfestes. Der Haupt- ausfchnß für das 12. Deutsche Turnfest, daS im Bor-jahre in Leipzig stattfand, Hot am Sonntag seine Schlußsitzung abgehalten. In dieser wurde m-itgeteilt, daß die Gesamtabrech, nung mit einen; Fehlbetrag von 600 Mk. ab- schließt, dessen Deckung die Stadt Leipzig über nommen hat. * — Der Verband der Schnei- d e r - I n n u ug e n Sachsens j. P-, Sitz Dresden, hält am 19. und 20. Juli seinen 36. Ver. andstag in Hainichen ab. Dem Verbände gehören zurzeit 71 Innungen mit 4000 Mit gliedern an Aus der reichhaltigen Tagesord nung seien besonders folgende Punkte hervor- geho.en: Postlieferungen, Ausstellung „Das deutsche Handwerk Dresden 1915", Mißstände im polizeilichen Meldewesen, Vortrag über Nadelfertigkeit, Bügelechtheit und Fabrikations sehler bei Wollwaren. Mit dem Verbandstag ist eine Ausstellung von Bedarfsgegenständen des Sch-neidevhandwerks, sowie eine solche von Lehrlingsarbeiten verbunden. * — Der Landesausschuß säch sischer Feuerwehren hielt am Sonn- a end und Sonntag unter dem Vorsitze des Branddirektors L. Weigand-Chemnitz in- Baut zen zwei Sitzungen aff Auf ein Gesuch des Lan-desausschusses bei der Generaldirektion der sächsischen- Staatseisenbahnen um Fahrpreis ermäßigung für die Besucher des 20. sächsi schen Feuecwehrtages in Bautzen ist eine ab lehnende Antwort eingegangen. Eingelend er örtert wurde die Versicherungsfrage der Feuer- wehrleu-te gegen Unfall und Haftpflicht sowie die segensreiche Wirkung des staatlichen Feuer- wehcs-onds. Der 20. Feuerwehrtag findet vom 14. bis 17. August d. I. in Bautzen statt * — Freier Sonnabend-Nach mittag für Arbeiterinnen. Der Antrag der GeweTvereine aus Einführung- des freien Sonna end-Nachmittags für Arbeiterin nen- verdient eine wesentlich andere Beurtei lung als der dieser Tage in Paris gefaßte Beschluß, die sogenannte englische Woche — nenustündiger Arbeitstag und freier Mittwoch- Nachmiltag — einzuführen. In England rechtfertigt sich der freie Wochentag-Nachmittag durch den puritanischen Sonntag. In Frank reich soll er den männlichen und weiblichen Ar eitern zur Erholung und zum Vergnügen dienen. Die deutschen Gewerkvereine beantra gen die Freigabe des Sonnabend-Nachmiftags und beschränken ihren Antrag auf Arbeiterin- »en. Diese sollen in den Stand gesetzt wer den, für sich und ihre Angehörigen die Vor bereitungen für einen gemütlichen Sonntag zu treffen. Da für den arbeitsfreien Sonnabend- Nachmütag die Lohnzahlung ausfällt uud nur 11 halbe Wochentage bezablt werden, so kön nen mit der ««gestrebten Neuordnung beide Teile, Unternehmer wie Arbeiter, zufrieden sein> zumal wenn f-är Perioden besonders dringender Arbeiten Ausnahmen von der Re- gel gestattet werden-. * — Abgabe von Armeekon - serven an Verbände für Jugend- f ü r- s o r g e. Eine Verordnung des Kriegs ministeriums bestimmt u. a.: An Jugendfüv sorge-Verbände dürfen Armeekonserven verkauft werden. Zur Abgabe gelangen Fleischkonser- ven (2 Portionen je 200 Gramm in einer Blechbüchse) und Gemüsekonserven (2 Por tionen je 150 Gramm in einem Paket) und zwar nm in ganzen Büchsen oder Paketen. Gewähr für Güte und Gewicht wird nicht übernommen. Reste werden nicht zurückgenom men-. Die Bestellung erfolgt bei dem näch sten Garnisoukommando durch kurzes Schrei ben, in dem der Verband und die Adresse des Antragstellers deutlich zu bezeichnen sind. Falls das Garnisonkommando die grundsätz liche Genehmigung erteilt, übermittelt es die Bestellung dem örtlichen Proviantamt oder dem die Konservenbestände verwaltenden Truppen teil. Die Abgabe der Konserven erfolgt gegen Erstattung der Selbstkosten und etwaiger Un- kosten. * Hohenstein-Ernstthal, 15 Juli Unser Bergest ist eine Sache der gesamten Bürgerschaft, kommt doch der Ertrag- der Wei- terau-sgestaltu-ng unserer Anpflanzungen auf dem Berge zugute, an denen in Verbindung mit dem Stadtparke der gesamten Einwohuersck;aft sin Erholungsort erster Klasse und für den Fremden ein Anziehungspunkt geschaffen wor- den ist. Die Bürgerschaft wird einem so eminent gemeinnützigen- Unternehmen gern ihre Hilfe angedei'en lassen wollen. Es sei daher an die Vereinsleitungsn die herzliche Bitte ge richtet, für die Tage des Bergfestes die Mit glieder ihrer Vereine in Vereinsangelegenheilen nicht in Anspruch nehmen und bei Beschlüs. sen über Versammlungen, Vergnügungen, Aus- slllgs dahin wirken zu wollen, daß diese Tage (9. u. 10. August) frei gehalten werden. * — S ch ü tz e n f e st. Die Privileg-. Schützenkompagnie Nenstadt hält ihr diesjäh riges Preis- und Königsscheibenschießen vom 1. bis mit 6. August ab. Das Festprogramm, das die übliche Reichhaltig.'eit aufweist, ist fol gendes: Sonnabend- abends 6 Uhr Eröffnung des Festes durch Zapfenstreich-, von 9 Uhr ab Musikprobe in der Schießhalle und Ausstellung der- vorhandenen- Preise. Sonntag von nach mittags 3 Uhr an Schießen nach der Preis- und KönizSscheibo. von 4 Uhr an öffentlicher Ball im Schützenhaussaal und- Varieteevorstel- lung in der Konzertlalle. Montag früh 5 Uhr Reveille, vormittags 9 Uhr Generalmarsch uud Sammeln im Stadthaus, 10 Uhr Abholung des Schützenkönigs, anschließend KönigSft-iljstück