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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191407153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140715
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-15
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.07.1914
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sind. Ueber die erschreckend große Anzahl von Herz-, Lungen- und Zahnkranken wird u. a. noch berichtet: Bei den Zähnen ist ein Wan- del zum Bessern eingetreten,, die Zähne wer- den' weit häufiger geputzt als bisher. Die Herzertrankungen sind aus einen größeren Pro zentsatz Blutarme zurückzusühren, während von den Lungenkranten der größere Prozentsatz be stimmt heilbar ist. Es muß darauf gedrungen werden, daß die WohnungsverlMtnisse gebes sert werden und möglichst den in Frage kom menden Kindern ein mehcwöchentlicher Land aufenthalt beschafft wird; einige Wochen im BeMehemstift Hütten in dieser Hinsicht s: r gute Erfolge gezeitigt. Ueber die Besichtigung der Altftädter Schulen sagt der Bericht u a.: Das mittlere Schulgebäude genügt den An forderungen, wenn die Hinteren Avorte besei tigt werden, dagegen weißt das untere Schul gebäude soviel Mängel auf, daß man sich wundern muß', daß die Eltern ihre Kinder überhaupt noch hinfchicken und der Staat noch nicht eingegrifsen hat; die obere Schule Hai auch Mängel, so u. a- hinsichtlich der Aborte. Beim Bau der neuen Schule möchte nach Möglichkeit dahin gewirkt werden, daß dieselbe nit.t von Osten nach Westen, sondern von Süden „ach Norden gebaut wird. 2 Urber»«h»e der Gedützren f»r reSmselti««,» >«s die Gtudtlofse. Seit 1. Januar 1912 werden die Gebüh ren f r Desinfektionen nur von solchen erho ben. die ein Einkommen von mehr wie 1250 Mark Halen, gegenüber 950 Mark vorher. Von 1915 ab sollen diese Gebühren bei den gesetz lich, vorgeschriebenen Desinfektionen überhaupt fortfallen, unter der Voraussetzung, daß dies der nächstjährige Haushaltp^cm geslattet. — Stadtv. Ebersbach hält die bisherigen Ein nahmen, die f r 1912 150 Mk. und für 1913 120 Mk. betragen, für so niedrig, daß man wo'l bedingungslos zustimmen könne. Ein stimmig wird in diesem Sinne beschlossen. 3. BetriebSasftfteut fiir die GaSa»ftalt. Auf die Ausschreibung gingen 11 Bewer bungen ein; auf Vorschlag des Gasinfpektors soll der Techniker Jacob mit einem Monats gehalt von 160 Mk. einstweilen für die Zeit des Baues angestellt werden. 4. Gehalt der Hilfslehrer. Nach einer Minifterialverordnung muß das Gelzalt der Hilfslehrer ohne Wohnungsgeld 1100 Mk. betragen', was hi»r in 2 Fällen nicht zutrifft. Die Hilfslehrer Böhm und Kupfer sollen deshal mit rückwirkender Krost ab 1. April d. I. neben 1100 Mk. Gehalt 200 Mk. Wohnungsgeld erhalten, ebenso die später einzustellenden Hilfslehrer. 5. EntschSdiguag fkr Vertretung i» Kranlenhau». Die Schwester amtiert lelauntlich nicht mc r; als ihre Vertreterin erhielt die Frau des Kran cuhausverwalters Bach bisher eine monatliche Vergütung von 40 Ml., die ihr au-, ch Zu»» t zugebilligt werden soll. Das Kollegium ist einverstanden. 6. Herausgabe Des AvretzbuchcS. Tie Buchdruckerei von Horn L Lehmann plant nach 5jähriger Pause voraussichtlich im Herbst d. I. wieder ein Adreßbuch herauszu^ geben, da diesbez gliche Wünsche wiederholt kant wurden In Anbetracht der hohen Kosten und der niedrigen Auflage wurde dem Ver lag' ein städti'cher Zuschuß von 150 Mk. be- willigt und sollen ihm die erforderlichen Unter lagen zur Verfügung gestellt werden. Den Meldeamtsleamten wurde hierfür eine Ent schädigung von 60 Mk. bewilligt. Einstimmig bewilligte man die 210 Mk. 7. veschaffuug Vs» 6 Feuerwehrfigualhörner». Um eine schnellere Alarmierung bei Brän den' herreizusühren, sollen in verschiedenen Fa- uri'en Signalhörner niedergelegt werden, sodaß der Alarm unverzüglich erfolgen kann. Die Kosten in Höhe von 54—60 Mk. wurden be willigt; auch will man mit den Kirchenvor st nden wegen Wiedereinführung des „Stiir- mens" in Verbindung treten. Die Mittel für die Anschaffung sollen der Feuerlöschkasse ent nommen werden. 8. Verwendung de» 1913er AeuerlSschkasseu- UeberschusseS. Die Feuerlöschkafse hat bisher immer sehr gut abgeschlossen, niemals Zuschüsse, dagegen aber stets Ueberschüsse gehabt. Der 1913er Ueberschuß in Höhe von 436,72 Mk. soll- dem Reservefonds zugehührt werden, womit man einverstanden ist. — Stadtrat Lange weist darauf hin, daß dis Altstadt demnächst eine neue Maschinenleiter gebrauche, da die Ge bäude immer höher würden und die alte Lei ter nicht mehr hinreichend sei. Der Reserve fonds enthalte mit der jetzigen Zuweisung 1372 Mk., während eine Leiter einige tausend Mark kosten werden. 9 Berweubung des UeberschufseS voll der Sarlftraßeuregulieruug. Die ülriggeblielenen Mittel in Höhe von 3101,31 Mk. sollen zur Marktspiegelpflaftsrung verwendet werden. — Stadtv- Ebersbach begrüßt diesen Vorschlag mit dem Hinweis auf die letzten, durch den starken Regen hev- vorgerufenen Abschwemmungen, die eine bal dige Ausführung des Planes angebracht er scheinen ließe». Das Kollegium stimmt der Vorlage zu. 10 Deckung der Ueberschreilurtg bei der GaSverfarguug de- HStteugruudeS. Verbraucht wurden 41 260,02 Mk., gegen über 35 000 Mk. bewilligter Summe. Die Ueberfchreittmg wurde durch Grundstücksankäufe und Erweiterung des ursprünglichen RolMetz- planes hervorgerufen. Die 626002 Mk. wur den zu Lasten des Reservefonds nachvevwMgt. 11 Gilb«« eiser 8 "tr al Heizung in» «nthgnse. Die Vorarbeiten für den langgel-egfen Wunsch sind soweit gediehen, daß seine Auls- sührmig nunmehr erfolgen kann. Die Warm- wafseranlage soll 6500 Mk., einschließlich 350 Mark für Übernahme des alten Leitungs netzes, das nicht verwendet werden darf, und eines Betrages für Kessel kosten und soll bis Ende Sepiember d. I. betriebsfertig sein. Verlangt wird ein Berechnungsgeld von 10 000 Mark und sollen die Kosten mit jährlich 2000 Mk. im Haushaltplan eingestellt werden. — Stadtv. W ä ch t e r empfiehlt dis Vorlage und ver weist auf die Mängel der jetzigen Heizweise. So könnten in verschiedenen Zimmern die Be- amten vor Rauch kaum arbeiten, während an dere bisher unbenutzt gebliebene Zimmer durch Einlegen der Heizung gebrauchsfähig würde»-. Redner wünscht Ue. ertragung der Arbeite» a» einen hiesigen Unternehmer. — Gleicher An sicht ist auch der B o r st e h e r, der u. a noch daraus hinweist, daß man bisher nrit de» auswärtigen Unternehmern dieser Branche nicht zufrieden gewesen sei. Einstimmig wird das verlangte Berechnungsgeld bewilligt. 12 EchulerweiterungSbau in der Attstabt. Hierzu waren u. a. Grundrißpläne ausge stellt. Der Schulausschuß hat beschlossen, eine» Flügelanbau an das mittlere Schulgebäude vorzunehmen und di: Koste» des Umbaues des mittlere» Ge-äudes, der sich durch den Anbau erforderlich »rächt, zu bewillige». Das o ere Gebäude soll neue Aborte mehr nördlich erhalten; auf eine» sonstige» Unwau dieses Gebäudes soll eveirt. sp.rter zurückgekommen »'erden. Der erst in Vorschlag gebrachte Ver- mudungsoaw soll »icht weüer in Frage kom me»-, e enso der angeregte Anbau an die New st dter Schule. Die Architekten der preisge- krönte» Errtwürfe sollen befragt werde», wel ches Honorar sie ur Anfertigung entsprechen der Zeichnungen verlangen. Es gelangt so dann ein Erläuterungs ericht zur Verlesung. Die Straßenront des mittleren Schülhaufes wird um 6,64 Meter verlängert, sodaß dec Zwischenraum zum unteren immer »och 11 Meter betrüg., bei einer Gesamtlänge von 59,23 Meter. Der Hanp cingang blecht von der Schuhstraße aus, jeder Korridor erh.lt eine» Springbrunnen. Es solle» noch ver schiedene Aenderungen erfolgen, wie Einrich tung von Wacler-uine», einer Kochfchule, Hausmannswo.nnng, Waschküche usw. Das Erdgeschoß des mittlere» Gebäudes erhält 8 .glaste»- und 1 Kom inationszimmer, das 1. Obergeschoß 7 Klasse» , 1 Physik« und 1 Di- reltorzimmer, das 2. O-ecgeschoß 7 Klaffen-, 1 Lehrer- und 1 Handar eitszimmer, während im Dachgeschoß der Zeichensaal untergebracht wird. Bei 18 Ml. f. r den Ku ikmeter ie- baule» Raumes stellen sich die reichlich bemes- 'enen Bvmosten rc. auf 213 610 Mk., der Um au des mittleren Schulgebäudes und Ein bau einer Treppe aus 24 100 Mk., einschließ lich 3900 Mt. für unvorhergesehene Fälle auf 28 000' Mk. und die Aenderung der Abort- anlagen im o.eren Schulgebäude aut 3000 Marl. Der Gesamlkoslenaufwand wird ca. 250 000 Mk. ohne Inventar betragen, doch wird mit dieser Summe ein i» schulltechnischer Hinsicht allen Anforderungen entsprechender Er weiterung« ar> errichtet. — Ltadkv. L a n g e wendet sich gegen die Vorlage, von deren Not wendigkeit man lei der ständig sinkenden Ge- mrtenzifser, wie Redner an Hand eines um- angreichen Zahlenmalerials »achzuweisen te- müht ist, nicht ü. erzeugt werden könne. Gegen die Beibehaltung der jetzigen Zustände spricht sich der Redner jedoch auch aus, nur erscheine ihm die in Vorschlag gebrachte Lösung zu kostspielig und nicht glücklich gewählt. Er emp fahl schließlich, die Bewegung der Schulkinder- zahle» »och einige Zeit zu beobachten und l is dahin zu warten. — Stadtv. Grießbach hält dem den Bericht des Schularztes ent gegen, der mik zwingender Notwendigkeit die baldige Jnangciij nähme der Aenderung ver lange; schließlich könne man auch nicht allein den Ge urtenrückgang als Handhabe gegen das Projekt ins Feld fuhren. Angebracht erscheint es dein Redner, mehr und mehr zur Einheits schule hinzustreben; daß es zu einer solchen kommen muß, glan. t Redner u. a. auch aus dem Inhalt eines Vortrages im hiesigen Leh rerverein zu entnehmen, der i» der Oeffem- lichkeit jedoch nur wenig be'annt wurde. Mit dem heutigen Projekt könne er nicht einver standen sein; richtiger sei es seiner Ansicht nach, den Bau eines Schulhaufes im Westen der Stadt näher zu treten, wodurch zugleich auch dem Hüttengrund mehr gedient werde. Ein weiteres Dirsttorat sei dadurch nicht not wendig; auch die Frage eines Anbaues au die Neustädter Schule verdiene wohlwollende Er wägung. Redner bitte:, die Angelegenheit jur Sinne seiner Auss hrungen zu prüfen und für heute zu- vertagen. — Vorsteher Lohse hält es für völlig ausgeschlossen, daß »ran allein dem Hüttengrund zuliebe dort ein Schulhaus aue. Wer von dort die Selekta oder Mitt lere Schule besuchen wolle, dem bleibe es un benommen. Wolle man aber nicht an der Schulslraßr bauen, so würde man im Unteren und mittleren Schulgecäude 8 Zimmer haben-, die behördlicherseits nicht mehr zum Unter richt freigegebe» würden. Dann wolle man doch endlich auch die Handels- und die Ge werbeschule trennen. Unter den jetzigen Ver hältnissen könne es nicht weiter gehen. Von dem angeregten Anbau an die Neustädter Schule mußte abgesehen werden, weil ein sol cher Anbau schließlich i» späteren Jahren doch einmal für die Neustadt selbst j» Frage kommt; dann aber auch dec Unzufriedenheit und der Scherereien wegen. Wolle nian aber einmal enoas schaffe», was ja nicht mehr anzutzweß eln sei, so solle man es gleich ordentlich machen, damit die ewige Laboriererei und d:r untvürdig« Zustand ein Ende nehmen. — Stadtv- Fankhänel bezeichnete gleichfalls die Notwendigkeit eines Umbaues als unzwei felhaft, nur habe er Bedenken, ob ein Flügel- anbau an die mittlere Schule nicht besser statt an der unteren- an der oberen Seite erfolgt. Redner warnt davor, zu nahe an das untere Ge äude heranzurücken, da dadurch die Zim- nur ver instert würden. — Der Vor st eher erwidert, daß immer noch 11 Meter Zwischen raum veroleiben. — Stadtv. Ebersbach betont, nicht so schnell für den Bau eintreten zu können; er ist der Meinung, bevor- inan jetzt eine Viertel Million Mark ohne Inventar s-ür die Erweiterung, die vielleicht in wenigen Jahren schon wieder unzureichend sei, festlege, doch zu prüfen, ob die Schule nicht überhaupt mehr- nach Westen gesaut werden müsse,, zu mal ja auch hinsichtlich der Lage zwischen Schuldirektor und Schularzt bisher eine Ueber- einstimmung- nicht hevceigeführt werden konnte. Redner wünscht die Aufmachung einer Stati stik, wie sich die einzelnen Schulkinder auf die Straßen ec. verteilen, um der Platzfrage völ lige Gerechtigkeit angedei eir zu lassen. Un zweifel.ast sei der westliche Stadtteil kinder reich, sodaß der Bvu einer Schule dort an gebracht erscheine, noch dazu, wenn man die Entwicklungsmöglichkeit ins Auge fasse. Heute auf den Grundriß hin X Million zu bewilli ge», sei für de» Laie» elwas viel verlangt, wen» nian auch wisse, daß es beim jetzige» Zustand nicht ver. leibe» könne. Werde man zu den notwendigen 300 000 Ml. noch ca. 150'000 Mk. hinzutun, so erhalle man i» bes serer Lage schon fast ein neues Schulgelände. (Zurufe und Widerfpruch.) Zum Erschrecke» liege lei einer Hal en Million kein Anlaß'vor. — Der V orfitze n- d e bezeichnet einen festen Beschluß in der Frage für unerläßlich, langer Snne man nicht wartrn. Wenn gesagt werde, daß die jetzigen Schulgeoäude zu nahe zufam- mtzn liegen, so ireße da die Schuld wohl mehr das Neustädter Gebäude, das zu weit nach Westen vorgedrängt sei. Ein idealer Schulplatz, von Grän- ukmgeben, sei der Schut straßemömpler, bei dem »ur der Mangel fei, daß der Neubau von- Ost nach West gehe» m -sfe. Wo aber, fragt Reimer, findet nm» i» der Altstadt ei» ähnlich gutes Gelände? — Stadtv. Stützner hebt hervor, daß wohl iiiemand, mit Ausnahme des Stadtv. Lange, von der Notwendigkeit, daß Wandel geschaffen müsse, nicht überzeugt sei. Nicht erwartet hätte er, daß heule noch einmal die Platz- frage aufgerollt werde, nachdem doch ein fester Beschluß, in der Schulstraße zu baue», bereits vorliege. Die glücklichste Lösung der Frage iöiine man wohl in dem jetzt vorliegenden Prof: t des Schulausschusses erblicke», de»» solche Summe», wie die Chemnitz-Bernsdorfer mit über 1 Million Koste» oder die Lichten- steiner mit 700 000 Mk. Kosten, seien für un sere Verhältnisse wohl ausgeschlossen, ganz «O geiehen davon, daß ein Passender Platz dazu fehle. Verbesserungsvorfchlägen gegenüber bleibe er immer zugänglich. Das obere Schulgelände müsse nach Ansicht der Bausachverständige» mit der Zeit doch einmal niedergerijsen werden. — Stad-lv. Fank h änel bezeichnet den Ebers- lachfchen Vorschlag, ei» neues Schulhaus zu tauen, gewiß als ideal, doch bleibe in diesem Falle auch zu bedenke», daß da»» eine völlig »eiie Lehrmittelfammlimg notwendig sei, die hohe Opfer erforderlich mache. Redner emp fiehlt, „ochmals i» eine Prüfung darüber ein- zutreten, ob nicht dec Schulstraßenplatz eine andere Bebauung erfahren könne. — Stadtv. Terl hi lt die Vorlage für ausreichend, noch dazu- ein An-'au späterhin auch noch möglich sei. — Stadtv. Wächter bezeichnet die Ent fernung- als gegenstandslos, wenn man die Großstadteittfernu-irgen ter icksichtige. Trotz den anfäiiglich hoch erscheinenden Koste» müsse man diese Lösung doch als die billigste bezeichnen. — Stadtv. Grieß' ach verwahrt sich da gegen:, eine Verschleppung her eiführen zu wol len-, man d rfe aber auch nicht erwarten, daß man- sich heute so plötzlich festlegen könne- Mit den hohen Ziffern eines völligen Neubaues tcheine man gruselig mache» zu wolle», de»» Ive»» anderorts Fehler gemacht wurde»', so icge lei» Grund vor, es gleich zu tun. Je- deiifalls könne man der Ecersbachschen An regung folge», daß die Entwicklung der Stadt nach Westen zu vor sich gehe und dort auch der P'ätz für ei» neues Schulhaus sei. Er verzichte auch darauf, sich in 10 Jahren viel leicht schon Vorwürfe wegen seiner Haltung in dieser Frage machen zu lassen. Wolle man aber wegen der Lage noch einen Schularzt und einen- Schuldirsktor hören, so zweifele er nicht, das: die Ansichten dann noch verschiedener würden. — Stadtv. Ebersbach bezweifelt die Lichtenjteiner Baufumme, die ihm zu hoch gcgrif.en erscheint. Komisch aber mute es an, wenn gesagt werde, ein anderes Grundstück sei in der eben erst in- der Entwicklung nach Westen zu begcilsenen Stadt nicht zu haben. — Stadtv. Stütz» er bezeichnet die Grund- stäcksfrage nochmals als endgültig erledigt, noch dazu man- einen günstigeren Platz gar nicht hätte finden können. Man dürfe auch nicht alle Aufgaben für die Nachwelt restlos lösen, nicht allein die Lasten tragen wollen, ihr nicht alles so sehr leicht machen. Rom sei auch nicU an einem Tage erbaut und gewährleiste die Lösung doch, daß man auf Jahrzehnte hinaus gedeckt sei. — Bürgermeister Dr. Patz ist gleichfalls sehr erstaunt, daß man heute noch einmal auf die Platzfrage zurückkomme; ec glaube sich zu entsinnen, daß man sich hin sichtlich der Platzsrage bereits festgelegt habe, so z. B. bei Ablehnung des Vorschlages in der Neustadt anzubauen, ganz sicher aber beim Ankauf des Lotzeschen Grundstücks, wobei her- vocgehoben wurde, daß der hohe Preis nur bewilligt werd« in Anbetracht dessen, daß man es zum Erweiterungsbau gebrauch«. Redner verbreitet sich dann über den Wert der Stati stiken, die meist verfänglich seien Gewiß sei die Einheitsschule, deren Gegner er nicht sei, ideal, aber die hohen Kosten ließen sie für uns gegenstandslos werden. Berücksichtige man beim Ebersbachschen Vorschlag die hohen Werte, die durch einen völligen Neubau ver nichtet würden, denn niemand werde die alten Gebäude zu einem Halbwegs günstigen Preise taufen, so müsse man zur Aolehnung kom men. Ganz sicher würde aber bei einem 3. Schulgebäude auch der 3. Direktor kommen. Nicht die Mitte des ganzen Bezirks sei maß gebend, sondern- die Mitte des Wohnbezirks. 'Rach- einer Aeußerung des Statistischen Lan- desamts, die Redner den Langeschen Aus« s hru-ngen entgegenhält, soll in der Zahl der Schulkinder bestimmt eine Steigerung zu er warte» sei». Die Frage, ob es richtig sei, die Schulzimmer »ach Süden zu zu lege» oder nicht, sei außerordentlich schwer zu be antworten. Weitere Gutachter als den Be- zirksarzt und Bezirks,chulinspeltor zu hören-, halte er f»r aussichts- uud nutzlos. Redner schloß: Es ist sehr leicht, etwas Vorhandenes zu kritisieren a-er sehr schwer, etwas besseres zu bringe» bezw. eine zweckmäßige Lösung olln« Kostenerhöhung vorzuschlagen. Dabei ist auch noch zu bedenken, daß es unter Um ständen zweifelhaft erscheinen kann, ob wir überhaupt im Jahre 1915 noch über die Frage zu beschließen haben, da es nicht als ausge schlossen erscheint, daß von diesem Zeitpunkt, ebenso wie bisher schon bei dec Kirche, der Schulvorstand dann die alleinig kompetente Stelle ist und wir dann schließlich nur noch die Mittel zu bewilligen- haben bezw. zu hören sind. Wen-n die Vorlage jetzt a-bgelehnt wird, so übernehmen Rat und Schulausschuß die Verantwortung nicht. Es müßte dann die Angelegenheit der obersten Schulbehörde zur Entscheidung vorgelegt werden. Die alten Schule, >äuds stehen mit 200 000 Mark zu Büche, Ivas wohl nicht herauszuholeii ist; bei MO 000 Mark Neubelastu-ng wird der Etat der Schnlkassc um jährlich 18 000 Mk. her- auffchnellen, ein Neubau aber mindestens 600 000 Mk. kosten. Der Ansicht, auch dec Nachwelt Aufgabe» zu überlasse», nicht alles vorwegnehmen, l i» auch ich- Nach weiterer unwesentlicher aber längerer Aussprache, an der sich die Stadtv. Vorsteher Lohse, Ebersbach, GrießbU ch, F a n k h ä n e l und der Bürgär m e i - st e r beteiligen, wird die Ratsvorlage gegen die Stimme des Stadtv. Lange angenommen und weiter einstimmig teschlosse», die in Aus sicht gmommme Anleihe von 3M 000 Mk ans 300'000 Mt. zurückzusetzen, Aenderungen am oberen Schulgebäude einstweilen aber nicht zu treffen. 13. Richtigsprechung voa 2 Rechunngen. Die vom Stadtv. Held geprüfte Anleibc- kasseiirechnung für 1912 und die vom Stadtv. Terl geprüfte Baulassenrechnung für 1912 wm- den richtiggesprochen. 14. Elektrisches Gtr»«leit»«,Snetz. Di: endgültige Abrechnung verlangt hier für insgesamt 125 624,12 Mk.; wovon 120000 Mark bereits cm das Werk bezahlt wurden: weitere 5000 Ml. wurde»- zu zahle» beschlos te», doch soll der Rest einstweilen flehe» bleiben. Damit war die Tagesordnung der öh jeiitlichen Sitzung erledigt und wurde noch i» eine geheime Sitzung eingetreten. OerMche» «»chstscheS. * — W i t t « r u n g S a u r s i ch t kür Mittwock^, de» 15. Juli: Schwache Westwinde, heitec, sehr- warm, trocken, Gewitterneigulng. *— F e r i e n b e g i n n. Heute schlosse» sich die P orten unserer Schulen, die große» Ferien beginnen, und große wie kleine Kin der rufe» voll Jubel und Begeisterung an«: „Frei ist der Mensch!" Höher schlagen schon jetzt die Herzsn a!ller der Glücklichen, für die der Schnlsch'luß der Tag der Abreise bedeutet. Die Aufmerksamkeit in den Unterrichtsstunde» war bereits erheblich- beeinträchtigt, und m de» Zwischenpausen drelte sich das Gespräch saft nuc noch um die verschiedenen Zielpunkte der bevorstehenden Ferienreise. Und nun erst im Haufe! Welch lebhaftes Treiben, welch auf regendes Hin und Her! Im Fluge vergingen die letzten Stunden. *— Straßenbahn. 9800 Personen, bisher unerreicht, wurden am Sonntag von der Ueberland- bahn befördert. Die Fahrgeldereinnahme erreichte die Höhe von 2200 Mark. *— Bezirksau sschuh-Sitzüng. Die 5. diesjährige Bczirksausschußsitzung fin det am Freitag, de» 24. Juli, mittags 12 Uhr im Sitzu-ugssaale der Königliche» Amts- ha»ptma»»fcha't zu Glauchau stakt. * — Endlich erwischt. Ende vorigen Monats trat in Hohe»stei»°Eimstthal, Lich teiistein, Glauchau und den umliegenden Ort- sckaften ein Unbekannter auf, der Betrügereien auszuführen versuchte. In Voigtlaide gelang es ihm, einem dortigen Einwohner 100 Mark abzufchwindeln. Der Lichtensteiner Gendar merie ist es mm gelungen, ihn als den 23- jährigen Handarbeiter Oswin St. aus St. Egi- dien zu ermitteln uud seftznnehmen. Er wurde dem König!. Amtsgericht Glauchau- zugeführt.
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