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»r. t»8 41. - Tonnabend de« 6. Juni 1014 verttiche» «n» TSchfische» * — T urn e r e i und Sport. In der zu Leipzig adgehaltenen Sitzung des Aus schusses der Deutschen Turnerschast hielt der Altmeister der Turnerschaft Geheimrat Profes sor Dr. Götz eine Rede. Er bezeichnete darin das Verhältnis zum Sport als ein „durchaus friedliches". Dessenungeachtet dürfe jedoch der rein sportliche Betrieb in der Deutschen Tur. nerschast nicht die Oberhand gewinnen. An den 1916 stattfindenden Olympischen Spielen werde sich», wie Dr. Götz bestätigt, die deutsche Turnerschast rege beteiligen. * — An der Spitze der Fach presse aller Länder marschiert, wie der soeben eröffnete „Tempel der Fachpresse" auf der Leipziger „Bugra" ausweist, Deutsch land, das 5630 Fachzeitschriften besitzt. Die Zahl der Fachzeitschriften deutscher Sprache, also einschließlich derjenigen Oesterreichs und der Schweiz, beträgt rund 7000. Welch ein Zeugnis, daß in diesen nüchternen und doch so imposanten Zahlen über den Stand des Fachwissens dem deutschen Geist ausgestellt wird. * Glauchau, 5. Juni. Ein Automol il- Unglück, das aber glücklicherweise keine Opfer an Menschenleben forderte, ereignete sich gestern friih in der 7. Stunde kurz vor Höckendorf aus dem sehr abschüssigen Teil der Glauchau-Mee- raner Staatsstraße. Das Lastautomobil des Frrvchth ndlers Schädel in Meerane fuhr dort angeblich wegen Versagens der Bremse mit voller Wucht gegen einen Chausseebaum und wurde vollständig zoctrümmect. Die Insassen des Autos, Frau Schädel, ihr 11jähriger Solu, ein Kutscher und der Chauffeur wurden in großem Bogen herausgeschlendert. Während die drei Erwachsenen auf eine Wiese geschleu dert wurden und infolgedessen ohne nennens werte Verletzungen davonkamen, fiel der Knabe, der auf einem Tafelaufsatz gesessen hatte, auf die Straße und erlitt eine leichte Gehirn erschütterung. * WcrnSdorf, 4. Juni. Das Ohr a.- gebissen wurde dem 5jährigen Knaben c'mes in Hölzel wohnhaften Einwohners von dem als bissig bekannten Zughund eines gleichfalls dort wohnenden Wirtschaftsbesitzers. * Ginsicdcl, 4. Juni. Beim Entleeren einer Düngergrube wurde der Leichnam eines neugeborenen Kindes aufgefunden. Es wird vermutet und ist mit Bestimmtheit airzuneh men, daß es sich um das dritte Kind der sei nerzeit wegen zweifachen Kindesmordes vcc- ! aste eir und vor kurzem zu zivei Jahren Ge- fängnis verurteilten ledigen Fabrikarbeiterin LH. handelt- * HalSbach bei Frei erg, 4. Juni. Vor ¬ gestern vormittag entleibte sich der im 21. Le- bensjahre stehende Soldat Paul Rudolph von hier. R. sollte am Dienstag wieder bei sei nem Regiment einlreffen, begab sich auch von der elterlichen Wohnung weg, kehrte aber, nach" dein die Eltern ihrer Arbeit wieder nuchge- gangen waren, ins Haus zurück und erhängte sich. Was den jungen Mann in den Tod ge trieben hat, konnte noch nicht festgestellt werden. * Lengenfeld, 4. Juni. Ein seltenes Jubel est feierte Frau Hermine Fuchs, die seit über 35 Jahren in einer hiesigen Fabrik be schäftigt und Inhaberin des Ehrenzeichens für Treue in der Arbeit ist: sie stand kürzlich zum 50. Male Pate! * Auerbach, 4. Juni. Eine Liebestra- gödie ohne blutigen Ausgang spielte sich auf der Klingenthaler Straße ab. Ein 16jähriger Lehrling hatte von seiner gleichalterigen „Ge- liebten" einen Korb erhalten und sich das so zu Herzen genommen, daß er beschloß, aus dem Le en zu scheiden. Er borgte sich ein langes Küchenmesser und ging in die Wohnung seiner „Geliebten", die er indessen nicht antraf. Er schrieb einige Abschiedsworte an sic auf einen Zettel und bereitete sich zum Ende da durch vor, daß er eine gehörige Ration Alko hol zu sich nahm. Abends in der 12. Stunde fand man ihn regungslos, das Küchenmesser noch in der Hand haltend, im Hausflur des Grundstücks, in dem seine Angebetete wohnte, liegen. Da man glaubte, daß er Gift genom men habe, holte man einen Arzt herbei, wel cher jedoch konstatierte, daß sich der lebensmüde, liebesbedürftige Jüngling einen Mordsrausch geholt hatte, der nahe an Alkoholvergiftung grenzte. Meine Chrsntt. * TaS kalte Wetter, eine Folge der nord westlichen Winde, d e noch eine Weile andauern dürften, hat im Harz und im Rwsengebirge bei einer Temperatur unter Null zu neuen Schnee fällen geführt In Pommern und Ostpreußen gingen schwere Hagelschläge nieder. * Heftige Stürme herrschten im Atlantischen Ozean. Schiffstrümmcr zeigen, daß einige S hisse untergegangen sind. Der große französische Passagierdampfer „France" geriet beim Bishop- Leuchtturm in Gefahr, mit einem anderen Dampfer zusammenzustoßen. Nur mit knapper Mühe kamen beide Schiffe aneinander vorbei. — Die Rettungsstation Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger rettete von der bei Borkum im Smrm gestrandeten deutschen Galeasse „Frido" vier Personen. * Die Schuld an dem Tode der 1024. Tie Voruntersuchung tm Falle der im St. Lorcnz- trom untergegangenen „Empreß of Ireland" läßt es immer wahrscheinlicher werden, daß auch der Führung des gesunkenen Schiffes ein großer Teil der Schuld an der Katastrophe beigemessen werden muß. Festgestellt ist, daß die „Empreß of Ireland" einen unregelmäßigen Kurs hielt und bald nach rechts, bald nach links fuhr, so daß die Gefahr der Kollision erhöht wurde. Der Kapitän des Kohlendampfers „Storstad" konnte nachweisen, daß er nach dem Zusammenstoß nicht fluchtartig davongedampft war. Der „Stor stad" hat bei dem Zusammenstoß eine halbkreis förmige Verbiegung des Vorderstevens davon getragen. Damit gewinnt die Erklärung des Kapitäns Andersen an Wahrscheinlichkeit, daß der Bug des Kohlenschiffes ursprünglich im Loch der „Emprcß of Ireland" festgehalten wurde, durch die Vorwärtsbewegung des Passagierdampfers aber aus dem Loch herausgedrängt wurde. * Todessturz eines italienischen KUegers. Bei einem Fluge, den der italienische Flieger Eevasco über dem Lago Maggiore ausführte, explodierte der Motor und das Flugzeug stürzte ab. Eevasco ertrank. * Ein neues Wasserflugzeug wurde auf dem Müggelsee bei Berlin von einer Kommission des Reichemarineamtes besichtigt und abgenommen. Es handelt sich um einen neuen Doppeldecker der Numplerwerke, der sich selbst bei stärkstem Seegang aufs vorzüglichste bewährt hat. Das Flugzeug hat einen bootsförmigen Rumpf und vermochte die verschiedenen Bedingungen spielend zu erledigen. ES kann Geschwindigkeiten bis zu 110 Kilometern in der Stunde entwickeln. * Familieudrama. In Chodau bet Karls- bad hat sich ein entsetzliches Familiendrama er eignet. Die 29jährige Arbeitersgattin Anna Dürrschmidt stürzte sich mit ihren beiden 4 und 6 Jahre alten Töchterchen von der Höhe eines EteinbrucheS in einen an dessen Sohle gelegenen Tümpel. Zwei Männer, die sahen, daß die Frau die Vorbereitungen zu diesem entsetzlichen Vorhaben traf, versuchten die Höhe zu erklimmen, um das Vorhaben der Frau zu verhindern. Sie kamen jedoch zu spät und konnten nur noch sehen, wie die Unglückliche, die ihre beiden Kinder mit einem Stricke an sich gebunden hatte, in die Tiefe stürzte. Nach längeren Bemühungen konnten die drei Leichen geborgen werden. In einem hinterlassenen Briefe teilte die Frau mit, daß sie die Tat infolge einer unheilbaren Krank heit und Not begangen habe. * Dos Ende vom Liese. An Bors des Fährschiffes „Preußen" wurde der wegen großer Unterschlagungen steckbrieflich verfolgte Bankkas sierer Mickelsen aus Kopenhagen erkannt und verhaftet. In einem unbewachten Augenblick erschoß sich der Defraudant. Man fand bei ihm noch zwei Schecks und reichliche Barmittel. Auf Mickelsens Ergreifung waren 1000 Mark Beloh nung ausgesetzt. * Die Berwegeuheit der chinesischen See räuber offenbarte sich bei einem Versuch, den von Europäern kommandierten Passagierdampfer „Tai On" in die Hände zu bekomm n. Die Räuber hatten sich teils als Passagiere einge schifft, teils als Matrosen und Stewards auf dem Dampfer, der Küstenfahrten machte, Stellung genommen. Eines Abends, als der Kapitän das Kommando dem ersten Offizier übergeben hatte, stürmten die Piraten auf ein verabredetes Zeichen vor, um die Besatzung der Kommando brücke niederzumachen und den Dampfer in ihre Gewalt zu bekommen. Es entspann sich ein er bitterter Kampf, in dem mehrere Piraten und zwei weiße Schiffsöffiziere erschossen wurden. Die Brücke blieb in Händen der Europäer, die Notsignale gaben. Nun steckten die gelben Teufel den Dampfer in Brand. Es entstand ein unbeschreiblicher Wirrwarr, Piraten und Europäer kämpften um die Boote. Im Augen blick der höchsten Not erschien ein europäischer Dampfer, der die gesamte Besatzung an Bord nahm, nachdem vorher die Waffen hatten ins Wasser geworfen werden müssen. Im nächsten Hafenplatz wurden die Piraten in Ketten gelegt. * Erwischte Mävchenhäudler. Die Polizei in MySlowitz (Schlesien) verhaftete unter dem Verdacht deS Mädchenhandels den aus Buenos Aires zugereisten Kaufmann Wolf Berkowitz und seine Frau. Das Paar trat sehr elegant auf und suchte unter allerlei verdächtigen Umständen junge Mädchen zur Auswanderung nach Süd amerika zu bewegen. * Tharmauu-AlexanVer übertroffen! Die weitere Untersuchung des Schweriner Schwindel- Direktors Schröder hat beträchtliche Fehlbeträge in der ihm unterstellten Kasse ergeben! Schröders Frau und seine zwei Kinder sind seit der Ver haftung verschwunden. Thormann-Alexander aus Köslin hatte sich wenigstens nicht an den Geldern der Stadt vergriffen. * Scho« wieder eine Köpenicktade. Das böh mische Städtchen Eisenbrod hat nun auch s ine Köpenickiade. Dort erschien vor einigen Tagen ein Herr, der sich als Ministerialbeamter Dr. Wer ner vorstellte, die Aemter revidieren wollte and viel von seinem Einfluß im Ministerium der Fi nanzen sprach. Mit unglaublicher Schnelligkeit gelang es ihm, Vertrauen und — Kassenscheine zu erlangen. Er blieb ein paar Tage in Eisen brod, war fröhlich mit den Fröhlichen, — aber endlich erregte sein Treiben doch Verdacht, und man verhaftete ihn, worauf es sich herausstellte, daß es sich um einen Schreiber ans dem Finanz ministerium handelte. * Suffragetteu-Attentate ««f Leib «ad Lebe«? Mit Jubelschrei haben die Suffragetten die körperliche Mißhandlung deS Arztes vom Holloway-Gefängnis und zweier Redakteure durch Suffragetten begrüßt, das „Hauptquartier" Ein Wintertraum. Roman von Anny Woth«. 52 Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) (vopzrriissllt 1912 Wotko, ) Angstvoll fragen ihre Augen die Aerzte. Die schütteln stumm das Haupt. „Er hat das Rückgrat gebrochen," flüstert einer Leg zu. „Es ist vorbei." Da quillt etwas heiß in ihm empor, an der Seite der fremden Frau, wie er sie immer genannt, kniet er nieder und bet et sein Haupt ne en James Wange. Die Frau sielt es nicht. Der Flieger a -er lächelt n»ch immer, und fein Auge sucht Jngelid, die an der anderen Seite kniet, und ihm zärtlich die Hand cuff die Stirn legt. „Nun wird mir das Ster en lei ht," mur melte er, „Jngelid, Mutter, Bruder! Nun kommt die Sonne! Weißt Du noch," flüster e er Jngelid zu, „wie schön es war in dem weiqen Winterwald? Allein im Wald mit dem Winterweib? Weißt Du es noch, Jngelid, Ivas Du damals sagtest?" Sie neig!« leise das Haupt, und ihre hei- ßen Tränen strömten über seine Hände. „Ein Wintertraum nur sollte es sein, ein Wintertraum. Nun ist der Frühling gekom men, und der Traum zu Ende. Nein," fuhr er, mühsam das .Haupt ein wenig erhebend, fort, „nie, nie wird er zu Ende sein." Er wollte noch mehr sagen, er konnte es nicht. Stumm nur füg e er fest Jngelids Hand in des Bruders Rechte. „Mein erstes und letztes Geschenk," flü sterte er heiß, „halte sie gut." Dann faßte, er nach der Mutter Hand, und ein wehes Zucken stahl sich um seine Lippen. Man brachte eine Bahre herbei. Er winkte still ab. Und dann murmelte er, die brechen den Augen zur Sonne gerichtet, die soeben im letzten Verglühen noch einmal durch Wolken brach, mit ersterbender Stimme: „Miid taumeln die Flocken nieder Vom Himmelsraum-, Und immer träum ich dich wieder— Du Wintertraum." — — Und dann war's vorbei. Ein letzter, mü der Leufzer, und Leo drückte ihm leise die Arigen zu. Sanft hob Leo die alte Frau empor. Sie sah ihn mit irrem Blick an, dann al er schluchzte sie verzweifelt auf: „Mein einziger, mein einziger Junge!" „Mut.er>" bat Leo weich, „Muller, ver zeihe mir, und nimm mich an als Deinen Sohn, der nicht wußte, was er tat. Mutter liebe ist ja so. unermeßlich. Um ihm da, laß uns gemeinsam weinen, wenn ich ihn Dir auch nicht ersetzen kann." Niemand verstand, was der Mann zu der alten Frau sprach. Sie sahen nur, wie plötz lich die Mutter des Toten, dem Mann, lei denschaftlich aufschluchzend, an die Brust sank, und wieder und wieder flüsterte: „Mein Sohn, mein Sohn!" Und nun beugte sich der Mann zu In- gelid, die ihre Hände betend über das Antlitz des Loten gefaltet hielt, und richtete sie empor. „Jngelid, die Mutter wartet." Jngelid lächelte, ein weles, herzzerreißen des Lächeln. Dann brach sie ohnmächtig an Janies Seite zusammen. Und der Frühlingssturm strich darüber hin. Mit Brausen zog es über die Lande. Der Wintertranm war zu Ende, rmd überall ju- teile es: Der Lenz ist da! Aber auf das stille Antlitz des Toten fie len plöZich weiße Flocken. Lind, wie Bal. samlauch, senkten sie sich in weichen, warmen Flocken, vom Frühlingssturm getragen, auf ihn herab. Ein Abschiedsgruß aus dem Winterwald. * * * Und wieder war der Winter gekommen, und noch einmal hatte sich der Tag der Win tersonnenwende erneut. Zahlreiche Sportgäste ha te er nach der Hochburg des Wintersports St. Moritz geführt. Nun ging es schon in den Karneval hin ein, aber noch immer war St. Moritz von Sportsgästen überfüllt. Wer die Dorfs!raße entlang ging, der hatte zu tun, sein mehr oder minder kostbares Leben in Sicherheit zu bringen. „Bob, Bob!" ries es wieder und immer wieder, und pfeilschnell sausten die Bobsleighs I zu Tal. Die Hupen ertönten, Lachen und Scherzen überall. Ueäer dem glitzernden, von hohen Tannen nmgnrteten See, hob sich der Piz Rosatsch gi gantisch im Rosenlicht empor, und der Piz Surley, mit seinem flimmernden Gletscher, fun- lecke in einem weißen Samme mantel von Sternen übersät. Auf dem See spielte man in den sogenann en Eisringen Eishockey und EiScnrling, und flotle Schlittschnbläu'er und Läuferinnen glitten in den gewagtesten und entzückendsten Sporckostümen über die spiegel glatte Bahn- Skeletons lind Toboga-ns von den male risch grau und rot angeckri heuen Pferdeschlit ten gezogen, klettern langsam zur Höhe, über die weißen, tiecherschneiten Wege. Hier kommt ein stattlicher Viererzug "die Dorfsttaße hinab. Wohl zwanzig kleine Ske letons und Bobs hat er in Schlepptau, auf denen in den verwegentsten Stellungen Männ lein und Fräulein hocken. „Attention!" ruft es von allen Seiten. Ein Kreischen und Lachen, und die über und über mit Schnee bedeckte, übermütige Schlitöir- geckllschaft ist verschwunden. Da saust ein Rodel zu Tal. Lang auf den Bauch ausgestreckt, ruht eine Dame auf den kleinen Holzgestell. Sie stram pelt wie wahnsinnig mit den Beinen, so ihrem kleinen Geführt die Richtung zwischen all den Schlitten, Böbs und Tobogans gebend. „Das ist eine gute Bauchmassage,," meint da plötzlich eine große, dicke Dame, der Ro delnden anerkennend nachsehend, „das verhin dert das Dickwerden." „Ich glaube ja, Bella, Du hättest auch noch Lust," bemerkte der Herr mit dem fest einge kniffenen Einglas an ihrer Seite, indem er seinen Wollschal fester um den Hals zieht, denn von Maloja her blies ein kalter Wind. „Warum denn nicht," gab Tarite Bella hochrot im Gesicht zurück. „Bin ich etwa zu alt dazu. Bist Du denn viel jünger? Es ist ja reine weg lächerlich, wie Du Dich auf die alten Tage als Sportmann betulst." „Das erhält gesund, Alte. Sieh mich mal an, zehn Jahre bin ich jünger geworden." „Du wirst immer verrückter, Gerwin. Ich glaub-, wirklich, Du gehst schließlich noch auf l Freiersflißen." „Nee, nee, nee doch. Fällt mir gar nicht ein. Ja, wenn ich Fräulein von Vossen hätte erringen können. Aber natürlich, das war nichts für so einen alten Knaster, na, und Ott, den hat sie doch glänzend abblitzen lassen. War sehr gescheit von. ihr." „Na, gescheit ist die nun nicht. So 'ne verrückte Idee, Kranfcnpflegerin zu werden- Freilich, der Leo, auf den sie sich wohl doch noch immer gespitzt, hat ihr wohl klar ge macht, daß sie auf ihn nicht zu rechnen brauchte." „Ach, er denkt ja garnicht daran, Bella, dazu ist doch Leo viel zu zartfühlend." „Was 'agst Du denn aber dazu, daß die leino nasenweise Oertzen ein solches Glück gemacht Hot? Keinen Dreier in der Tasche, und jetzt drei Autos und Bobschlitten, und den ganzen Winter in St. Moritz." „Na, Bella, wir sind doch auch hier." „Ja, aber warum, mein Lieber, warum?" „Weil Du eingese'en hast, wie geradezu lieblos Du Dich gegen Jngelid benommen hast. Damals, als das Unglück mit dem Engländer geschah, hätte es sich wohl gehört, daß wir uns ihrer annahmen. Statt dessen ließen wir sie mit der fremden Frau in der Welt umherziehen, als ginge uns das Mädel garnichts an, und dabei ist es doch unseres toten Bruders einziges Kind." „Na, werde nur nicht wieder sentimental, Gerwin," we'rte Tante Bella robust ab, ener gisch ihren Schneestock aufstoßend. „Wer konnte denn auch ahnen, daß sich die alte Engländerin als Leos Mutter entpuppte, wie mir Irmen gard schrieb. Natürlich sieht jetzt die Sache ganz anders aus, darum sind wir hier." (Fortsetzung folgt.) Die Patienten finden im Kaffee Hag, dem coffeinfreien Bohnen kaffee, den gleichen Geschmack des Kaffees, ohne eine Grregung des Her;ens ;n verspüren. (Srhrimrat MxzeUcnz U. Vcydcn (Bortrag „.Heiz»curvff mW Derrn Bchmwtung").