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VMM DM AlDiUl «r. ISS Donnerstag, den 1t. Juni 1814 41. Jahrgang UOU-HrsU. War soll der ame Mm m? Kei« Boll, keine Soldaten, kein Geld, bloß „guter Rat". Fürst Wilhelm von Albanien hat wenig Glück in seinem Lande gehabt, aber in ganz Europa nm so mehr Kritiker und strenge Rich- ter gefunden. Wenn man gerecht sein will, so muß man vor allen Dingen fragen, was sollte der Beherrscher aller Albanier in seinem Lande ansangen, das für eine eigene Regierung gar- nicht reif ist? Diese letztere Tatsache haben die Großmächte und die Albanier selbst nicht glau ben »vollen, und der Fürst hat demzufolge ebenfalls besser von seinen Landeskindern ge dacht, als sie es wert sind. Das ist ein Feh ler gewesen, aus dem alle weiteren Folgen entsprungen sind. Aber es war ein verzeihlicher Fehler, in dem ihn die hohen Orden und Freundlichkeiten bestärkten, die er vor seiner Thronbesteigung von allen Potentaten erhielt. Das; die garnichts bedeuten sollten, daß viel mehr Staatsangehörige seiner Beschützer noch gegen ihn intrigieren würden, wie es jetzt Ita liener getan haben, konnte er nicht erwarten. Stutzig Hütte ihn allerdings die Tatsache ma chen können, daß kein Angehöriger ein» außer- dcu.schen Dynastie für den Thron von Alba nien sich »neidete. Die Albanier waren früher einig ii» ihrer Abneigung gegen die Türken und gegen ihre slawischen Nachbarn. Sonst aber standen die Mo'amedaner unter ihnen den Christen gegen über, und die ersteren dünken sich als die Herr schende Rasse. Neber die Gesinnnng der Stam- meshüupter und Beys untereinander erzählte ein deutscher Reisender eine Aeußerung des Miriditenfürsten Prenk bib Doda, wonach die ser „Herr" dem „Lump" Essad Pascha 400 Schafe hatte stehlen lassen und sich köstlich über den Streich gefreut hatte. Das sind die „Häu-p »er des Vol'es", die für Geld Leute bekommen, so viel sie wollen, die zu allem fähig sind Geld, Geld, Geld, Raub und Plünderung sind die Ziele des „nationalen" Ehrgeizes, von Du ziplin und Anfop'emngSfähigkeit ist keine Rede. Woher sollten die auch in den Fahrzehnten voll »Nord und Totschlag gekommen sein? Die Albanier laben einen Herrscher erwar tet, der mit den» Säbel in der rechten, mit dem Geldbeutel in der linken Hand durchs Land reiten und seine Untertanen zu einen» üischen, fröhlichen Kopfabschneiden unter den slawischen und griechischen Nachbarn auffordern würde, wofür er seinen Tapferen blankes Gold in die Hände schüttete. Nun »st ein ernster Mann gekommen, der vor allen Dingen ein mal Ordnung schaffen will. Mit dem wissen sie garnichts anzufangen, »veil ihnen sein Wesen fremd ist. Es ist kein einheitliches Voll da, keine rechte militärische Macht, kein Geld, und so kommt es, daß der Fürst zwei Schritte zurück inn muß, wenn er einen vorwärts getan hat. DaS ist sein Kismet, und daran wird sich nichts ändern, so lange er keine reale Kraft in die Hände bekommt. Nur diese respektiert der Orientale, sonst nichts. „Lie c für das ange stammte Fürstenharrs" ist dort ein unbekannter Begriff, das haben alle Balkanfürsten ohne Ausnahme erlebt, und was dabei heranskam, zeigt der Junimord in Serbien und der Per- ' rat des Fürsten Alcrander von Bulgarien, der doch gewiß ein tüchtiger Mairn war. Fürst Wiltclms Erfahrnngen in Durazzo sind also bisler noch garnicht die schlimmsten. Was soll der arme Mani» tun? Seine mit Brillanten besetzten Orden nützen ihm gar- I »Wllltl nichts, und die Ansammlung eines europäischen Geschwaders vor Durazzo nicht viel mehr. Diese, als eine Belästigung von den Albaniern empfunden, wird ihn» höchstens aufs Schuld konto geschrieben. Wenn er nicht als Herrscher auftreten kann, wird er auch »licht Herrscher bleiben. Soldaten sind nötig, Geld nicht min der; möglich, daß die Gewehre nicht zu schie ße» brauchen, wenn Geld die Hände füllt. Aber es sind sehr viele offene Hände da! MW über die Wirksamkeit -eS Bertins für Gemeinde- Pflege in der Parochie Gersdorf im Jahre 1918. Neber die Wirksamkeit des Vereins für Ge- meindepflege im Jahre 1913 soll berichtet »ver den, ivas sich eigentlich mit wenigen Worten a tun läßt: Die Mitglieder Halen ihre Jahres beiträge bezahlt und davon ist die Schwester unterhalten worden. Der Verein selber hat nicht mehr getan, aber dafür hat unsere Schwe ster um so mehr getan. Es wurden von ihr 145 Kran e besucht und mehr oder weniger verpflegt, 98 konnten gesund entlassen werden, 34 starben und 9 wurden in verschiedenen Krankenhüu ern untergebracht. Dabei hat un sere Schwester 3012 Krankenbesuche gemacht und 41 Nachtwache»» gehabt. Diese Zahlen sagen mehr als Worte, daß unser Verein oder richtiger unsere Schwester in großen» Segen wieder gewirkt hat. Sehr zu statten kommt uns jetzt die elektrische Straßenbahn. Früher wurde viel von der kostspieligen Zech vergeu det durch die weiten Wege, die zu Fuß zurllck- gelegt werden mußten. Welch' eine Zeiterspar nis durch die Benutzung der Bahn. So ist die elektrische Bahn auch ein Segen für unsere Kranke». Nufere Schwester erhält ein monatliches Berechnungsgeld von 12 Mk., außerdem ist sie auch von anderen Seiten mit Geldmitteln für i'ue Kranken bedacht worden; es sind ihr außer ibrem Berechnungsgeld 266,50 Mk. zur Ver teilung an die Kranke»» ausgehändigt worden. Gewiß ist dies eine hohe Summe und hat da mit viel Freude angerichtet, auch manche Not ein wenig gelindert werden können. Das Gels ist zum Teil in bar verteilt, zum Teil sind Medikamente oder Lebensmittel beschafft wor den, so unter anderen»: 64 Pfund Fleisch, lO Würste, 56 Pfund Kakao, 250 Eier, viele Suppcntafeln und einige Flaschen Wein. Wer gern Arme» und Kranken eine Wohltat erwei sen mochte, aber selber weniger mit ihnen in Bcrübrnng kommt, der mag »ur unserer Schwe ster die Hand füllen, die weiß es schon an den Mann oder auch an die Frau zu bringen. Es ' raucht auch nicht immer bares Geld zu sei», ebenso dankoar werden Leinwand oder getra gene Sache» angenommen. Die Schwester hat für alles Verwendung. Auch eine Anzahl Frei - der hat sie im vorige» Jahre erhalte». Für all diese Gaben sei auch an dieser Stelle »och einmal herzlicher Dank ausgesprochen. Hauptaufgabe der Schwester ist und bleibt die Krankenpflege. Daneben soll sie sich aber auch noch, so weit es ihre Zeit erlaubt, der well'Uebeii Jugend amiellmen. Auch das ist im verflossenen Jahre geschehe». Bekanntlich leitet sie den Jungfrauenvercin. Jeden Sonntag abend sammel' sie junge Mädchen, um mit i! neu zu singen und zu spielen, sie zu edler Geselligkeit anzrihalten und sie zu bewahren vor de» vielerlei Versuchungen, die den jungen Mädchen' drohen. Bedauerlich »st es nur, das; diese Versammlungen so wenig besucht werden- Ein Wintertraum. Roma» von Anny W o t h e. 8b Fortsetzing u. Schluß (A-chdiuck verbalen.) !9I2 ßzc ^n>»^ ^Vot!»o, Meine Liebe und Leidenschaft für Dich ist nicht geßor en, sie ist eher gewachsen mit mei nem Entsagen, so groß und weit wie dort die flimmernden Berge. Nie kann ick» Dih zum Weibe begehren, vhne daß Deine Seels der meinen entgegen glüht. Ich weiß, Du wirst, wenn ich Dich jetzt frage, ob Du »nein Weib werden willst, ergebenSvvll Dc'w Haupt neigen-, und mir kühl die Stirn zum Kuße rei chen, dem, der Tote hat es so gewollt, ich aber sage Dir: Ich will Dich .nicht ohne Liebe, nie! Hörst Di»'?" Jngelid schloß die Augen. Wie durch rote Schleier sah sie in weite Fernen. „Du antivortest nicht. Ich will Dich nicht gucke», Jngelid, aber Klarheit soll zwischen uns sein." Und leide Hände auf seine Arme legend, der l ebend, mit heißen, leidenschaftlichen Augen vor ihr stand, sprach sie weich: „Laß mich nicht »nieder von Dir gehen-, Leo, laß mich heimkehren zu Dir, an Dein reiches Herz." „Jngelid," kam es wie ei» Jubellaut vo» seinen Lippen, und doch voll banger Angst, „Jngelid, das ist kein Wahn, kein Traum, der wieder zerrinnt?" Sie lehnte in zitternder Hingebung ihren Kopf gegen seine Brust. „Nein-, Leo, der Traum wird nicht ver geben, dem, die Liebe ist ewig. Ich will Tein Weib werden, denn ich liebe Dich." Mit einem Aufjauchzen zog Leo die Ge sialt der Geliebten an seine Brust. Er tüßte ihvc Lippen, »nie er sie noch nie geküßt, hei», glühend, vergebend. „Dri- liebst wich," jubele er auf. „Micki, Jngelid, mnü? .Ist es denn wahr? Und Ja- Mcs?" fragte er dann bang, Ur süßes Gesicht zwischen seine beiden Hände nehmend. „Es war ei,, Traum," flüsterte sie, leise zu sammenschauernd. „Ein süger, schrecklicher, qualvoller Traum, aus dem ich erwacht. Ohue Leidenschaft verlobte ich mich Dir, aber täglich fühlte ich-, wie meine Liebe zu Dir wuchs. Ich wehrte mich dagegen — ich wollte mich nicht verliere», ich sah in Deiner Liebe eine Gcwbr für meine Scl-ßändigkeit, für »nein ganzes Wesen. Da trat James in unsere» Kreis, und meine Seele flog ihn» zu. Ich meinte immer, ich liebte Dich m ihm. Er war Dir so ahn lich! Seine Glut, die ich lei Dir vermißte — Deine Zurückhalluug empörte mich oft ent zündele in meinem Herze» eine Flamme, und Der Verein zählt nur 36 Mitglieder. Sollten sich dem» die Eltern und Dienstherrschaften nicht freuen, daß es einen Ort gibt, wo sie ihre Töchter- und Pflegebefohlene»» gut aufgehoben wissen. Oder kann es und darf es den Eltern wirklich gleichgültig sein, wo und wie der Sonntag abend von- dei» Kindern verbracht wird? Weiter erteilt die Schwester jeden Mittwoch nachmittag voi» 2 bis 4 Uhr kleinen, noch nicht schulpflichtigen Kindern Strickuntecricht. Die Kinder kommen sehr gern, oft über 50. Eine treue Gehilfin bei dieser Arbeit hat uw sere Schwester in Frl. H. Bisher hielt die Schwester auch Donners tags Nähabend für Frauen und Mädchen ab. Es stehen zu diesen» Zweck in uirserem Bibel- stundcnzimmer 4 Nähmaschinen zur Verfügung. Leider ist diese Arbeit ins Stocken geraten, es fanden sich keine Teilnehmerinnen. — Sollte»» wirklich die 25 Pfg. schuld sein, die monatlich von jeder Teilnehmerin zu zahlen waren? Das ist ja überhaupt keine Bezahlung, sondern nur eine kleine Entschädigung für den Verbrauch von Zwirn und Benutzung der Nähmaschine. Möchten sich doch Fraue» und junge Mädchen diese Gelegenheit nicht entgehe»» lassen, um ihre Kenntnisse im einfachen Weißnähen wieder auß zufrischen oder auch zu vervollkommnen. An meldungen iiimmt die Schwester gern- ent gegen. Die Mitglixderzahl unseres Vereins, der die Schwester unterhält, ist erfreulicherweise von Ja r zu Jahr gewachsen. Der Jahresbeitrag von 1 Mk. ist so niedrig gestellt, daß auch der Unbemittelte beitreten kam»-. Selbstverständlich kann auch mehr gezahlt werden und viels Mit glieder zahlen auch höhere Beiträge. Der Zweck unseres Vereins ist gewiß ein edler. Hier laben »vir einen Verein, wo es wirtlich keine Parteischattierungen und darum auch kei nen Parteihader gibt. Wir treiben keine Poli tik; unsere Losung ist: Kranken zu helfen, gleichviel, wie sie heißen, welche Stellung sie einnchmen, zu welcher Religio» oder auch Par tei sie sich bekenne», ja, »vir fragen nicht ein mal darnach, ob sie unserem Verein angehören oder nicht. Unsere Schwester geht zu jeden», der sie m-lischt, alle Hilfeleistungen sind voll ständig unentgeltlich, unentgeltlich auch die Be nutzung der verschiedensten Krankenartikcl, die »vir haben, »vie Badewannen, Sitzbäder, Lust- tisscn, Spucktöpfc usw. Solche Beßremngen kam» nicht nur jeder unterstützen, sondern jeder svllte es auch tun. Mi'glieder-Anmeldungen werden jederzeit gern in der Pfarre entgegengenommen. VevEches »mH ULsMsches. * — Wenn der Rogge n b I ü h t. Wieder einmal stoben die Felder in wogender Pracht vor uns. Der Rogge» ist langst über die Höhe der anderen Getreidearten hinausge- wack-sen, lat schon seine größte Länge erreicht n-nd schon öffne» sich die bescheidenen Blüte», um die feinen Staubgefäße herauszuschieben. Wer die deutsche Landschaft besingen- will, der darf die reiche Poesie der deutschen Rog genfelder nicht vergessen. Dis deutsche Niede rung würde einen großen Teil der Schönheit cinbüßen, wenn die wogende» Aehrenfelder des Roggens daraus verschwinden würden. Wie ganz anders steht doch der stolze Weizen da, der, ein fremdes Kind, aus südlichen Gegenden zu uns gebracht worden ist: Stolz und hart- ' crzig, erhaben und rauh! Unser Roggen aber, Iven» lene der Wind darüber streicht, wogt aus und nieder. Eine jede Aehce, ein jeder Hall» nimmt an der Bewegung der Nachbarn teil, ist somit mit ihm zu einem bewegten Ganzen, zu einer zartfühlenden Gemeinde ver- einigt. Wer kennt sie nicht, die riesigen Rog genfelder der Niederung, und wer liebt sie nicht? Soweit das Auge reicht, im Norde» reiht sich Roggenfeld an Roggenfeld. Und nur hier und da heben sich Baumgruppen her aus aus dieser grünen gleichmäßigen Fläche und die roten Ziegeldächer der schmucken Dör- fer! Trotz der fast unermeßlichen Weite sind die Felder aber nicht einförmig, wie ja auch das Meer nicht einförmig ist. Ein empfäng liches Gemüt kann stundenlang der» Blick über das grüne Gewoge gleiten lassen, kann un ausgesetzt die dahineilenden Wogen verfolgen, kann unausgesetzt die lebenschaffende Kraft der Bewegung verfolgen. Denn mit dec Bewegung- des Halmes streut der Wind die feinen Staubkörnchen aus, die dann sortgetragen von» Lufthauch die Befruch tung der anderen Blütenstände verursachen. Und ganz im Stillen, fast im Verborgenen-ge schielt diese segeuspendende Arbeit! Keine blen dende Farbenpracht ist notwendig, um die Träger der Befruchtung, Insekten, anzulocken, kein sinnbetörender Geruch! Und doch ist auch diese so bescheidene Blüte des Duftes nicht bar. Ein zarter Blütenhauch, ein ganz zarter einfacher lagert über dem Felde und- wird voi» den Luftwelle» mit herübergeführt zu- den -Stitten der Menschen, die sich von ihm um schmeicheln lassen und sich- des deutschen Rog gens mid seiner Blüte freue». *— Warnung vor Darleh ns- s ch w i n- d l e r n. Ans Belgien wird iu letzter Zeit von Vermittlern die Beschaffung von Ka pitalien gegen hypothekarische Sicherheit ange boten. Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht amtlich den dringenden Nat, vor Gesch-äftsan- knüpsung mit solchen Vermittlern sich zunächst bei den zuständigen deutschen Konsulaten über sie zu erkundigen, da die sogenannten Vermitt ler es vielfach nur aus Erlangung von Vor schüssen abgesehen haben. * — Betrug bei Krankenkassen. Die Betriebskran'cnkasseii-Korrespondeuz schreibt: In letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen- Versicherte, obwohl sie vom Arzt als arbeitsunfähig bezeichnet worden sind und dem gemäß Krankengeld von der Krankenkasse er halten, weiter ihrer Arbeit nachgehen. Des gleichen- lat in den letzten Monaten wiederholt festgestellt werden können, daß Krmckenscheine zur Erlangung von Krankengeld gefälscht wor den sind. Eine Arbeiterin in Pforzheim hat es sogar fertig gebracht, das Standesamt zur Ausstellung einer falschen Geburtsurkunde zu veranlassen, um das Wöchnerinuengeld von der Krankenkasse zu- erlange». Die Gerichte haben in allen diesen Fälle» auf längere Gefängnis strafen er annt, indem sie aussprachen-, daß die Krankenkassen als öffentliche Fürsorgeeinrich tungen für die unteren Volkskreise vor solchen betrügerische» Ausbeutungen besonders geschützt werden müßten. * — Wodurch e n t st e h e n in Sa ch- scn die m e i st e n Brände ? Nach Mit. tcilungen der Brandversicherungskammer sind die meisten Brände, die sich 1911 aus 3676 beliefen, auf fahrlässige Brandstiftung zurück- zuf ihren. Erwiesen wurden 785 fahrlässige Brandstiftungen-, mutmaßlich verzeichnet die Statistik noch 504 fahrlässige Brandstiftungen. Vorsätzliche Brandstiftung wurde in 50 Fäl len erwiesen, während in 423 Fällen die Ver- wie ein Falter flatterte ich ihm nach zum. I Licht. Wen» Du wüßtest, welches Graue» mich leßtilüb, ivcnn ich an eine Vereinigung mit James dachte, Du würdest begreife», was ich gelitten. Ich wußte, ich konnte nicht zurück, und doch erkannte ich täglich mehr, daß ich nur Dich wahrhaft geliebt, daß alles andere ein wüster, wirrer Traun» gewesen, aus dem Du mich erst jetzt zum neuen Leben erweckst." Leo küßte stumm Jugelids weichen, roreu Mund. „Ein Wintertraum, mein Lieb," flüsterte er zärtlich-, „ein Wintertraum, aus dem der neue Lenz ersteht. Schon meine ich Frühlmgslän- te» zu hören." Den Arm um ihre Schulter geschlungen, schritt er mir ihr durch den weißen Wald, und dann zurück um den See, dessen weite Fläche jetzt, wie von ZauOerschleier» umwallt, fern im blauen Licht lag uüd seltsam schim merte. Sie schritten nicht schnell, sie eilte» nicht, sic gingen getragen von Glück und Ho-sfnu-ng in das blaue, milde Licht hinein, ihrer Hei mat zu. Der Wintertraum war zu Ende. Nun-kam das neue Leben, das Glück, der Lenz! 1>nd angesichts der gigantische» Felsriesen dort oben in ihrem ewigen Schnee, grüßte» sie beide i» ihrem Herze» ei» stilles Grab, unter dem auch ein Gigant richte, der zur Sonne wollte, und der noch im Tode die Sonne sah. Tie Schneefrau hatte ihn heimge- bolt, die Schneefrau-, von der er dereinst ge träumt: „Sie breuet die weißen Arme weit, Lockender leuchtet ihr schimmernder Leib — Und die Weae ringsum verwebt, verschneit — Allein im Wcüd mit den» Winterweib-." U.nd die Sterne flammten über St. Mo ritz bin, und in schweigender Pracht standen die Bergriesen und der weiße Wald. Sie träumten ihren letzten Traum bevor der Frühling kann Ende. Steckenpfe^elfe 6ie besk» uiienmilrkseik voo L Do., Kockodoal, »ar r»»«, V«l0« »ou« uoä blsvärail »cküosa IUvt, A Llück 5V1)ker«U ru