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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140611
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-11
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.06.1914
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Ministerium einzutrcten. Jetzt sind sie ganz gesund und wollen sich mit Ribot in der Kam mer entschieden für das Dreijahrsgcsctz einsetzen. Die sozialradikalen Organe kündigen dem neuen Kabinett, dessen klares Programm sie anerkennen müssen, den Kampf aufs Messer an. ES bleibt aber doch abzuwarten, ob die Parteien, deren Organe jetzt so kampflustig sich stellen, es wagen werden, ein Kabinett zu stürzen, weil es für die Sicherheit Frankreichs und die Erhaltung des russischen Bündnisses das Fisthalten an der drei jährigen Dienstzeit fordert. Die Griechekvcrsolguugeu iu der Türkei, die von Konstantinopel aus nicht ganz abge leugnet werden können, von denen die Athener Berichte aber zweifellos iibertriebene Darstellun gen verbreiten, haben zu einer scharfen türkisch, griechischen Spannung geführt. Die griechische Regierung erklärte, sie würde in Konstantinopel nicht mehr protestieren, sondern zur Selbsthilfe greifen, wenn nicht bald eine Besserung einträte. Die Türkei stellte ans ihren Festungswerken neue, größere Geschütze auf und konzentrierte Truppen daselbst. 1». öffentliche Stadtverordnetenfitzung ZU Hohenstein-Ernstthal am 9. Juni 1914. Vorsitzender: Stadtverordnctenoorstehcr Lohse. Am Ratktische sind erschienen: Bürgermeister Dr. Patz, die Stadträte Anger, Beck, Bohne, Lange, Müller, Schneider und RatSaffefsor Dr. Darschau. Vom Stadtvcrordnetenkollegium sind 23 Mitglieder anwesend; cs fehlen die Stadtv. Kretzschmar und Layritz. Nach Verlesung der Niederschrift über die letzte Sitzung wird in die Tagesordnung eingetreten. 1 Anbringung eines Ventilators in der Kochschule. Da ein Ventilator auS Zweckmäßigkeitsgrün den angebracht erscheint — bei mitunter gleich zeitigem Betrieb an 6—8 Oefen — beschließt man seine Anbringung und bewilligt hierfür 60 Mk. aus dem NachverwilligungSansatz der Schulkasse. 2. Einrichtung einer Arrestzelle im Erdgeschoss des Rathauses. Die Kosten einer eisernen Bettstelle, eines Klapptisches und Klappsitzes w. betragen 57,20 Mk.; hinzu kommen noch die Kosten für Putz, Dielung und Anstrich mit 78,03 Mk., die ein stimmig bewilligt wurden. 3. GegeuseitigkeitSdarleh«. Der Beginn der Tilgung für das bei der Gemeinde Kreischa ausgenommeuc Gegeuseit-g- keitsdarlehn in Höhe von 35000 Mk. sollte ur sprünglich 1915 erfolgen,wird nunmehr aber schon in diesem Jahre seinen Anfang nehmen. Bis zum Jahre 1946 sind jährlich 1925 Mk. zu tilgen, insgesamt 63 765 Mk., davon entfallen 28 765 Mk. auf Zinsen. Der Tilgung-plan fand Zu stimmung. 4. Auslosung von Stadtschuldscheinen. Ausgelost wurde ein Schein Lit. A Nr. 15, ein Schein Lit. B. Nr. 102 und acht Scheine Lit. C. und zwar die Nummern 310, 316, 320, 319, 121, 179, 311 und 374. 5. Wahl eines Ausschusses sür die Beratung der neuen Steuerordnungen. Zwecks Durchberatung der neuen Steuer- regulative für Schul-, Kirchen-, Grund-, Be triebs-, Luslbarkeitssteueru rc. soll — uni unnötigen Zeitaufwand zu vermeiden — ein kombinierter Ausschuß gewählt werden- Ne', en vier Mitgliedern des Stadtra.es schlägt der Rechtsausschuß neun Mitglieder des Kollegiums vor, die Stadtv. Lohse, Wächter, Bach, Grießbach, Gruber, Krumbiegel, Ebers bach, Stiitzner und Wappler, deren Wahl nach kurzer Aussprache einstimmig vorgenommen wurde. Stadtv- Grießbach empfiehlt, bei der Regierung wegen Verlängerung der Frist zur Einreichung der Regulative vorstellig zu werden. Die angesehte Frist, bis Ende Hum, sei zu kurz, um bei der Schwierigkeit der Ma terie eine ordnungsgemäße, eingehende Durch beratung zu gewährleisten. Eine solche erscheine ihm nach Lage der Sache aber geboten. — Tie Hoffnung auf Dispens glaubt der Bürger- in c i st e r nicht teilen zu können- Die andocen Gemeinden seien mtt der Beratung schon etwas voraus, während es hier nicht möglich war, die Vorlage eher zu beraten. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden aber werde die Durchberatung hier nicht solche Schwierigkeiten machen, da grundlegende Aenderungen jeden falls nicht in Aussicht ständen. Die Einkom mensteuer sei bei uns schon länger dem Satze der Staatssteuer angepaßt, ebenso werde sich bei der Grundsteuer, sofern man das bisherige Spstem beibehalte, nickst viel ändern, da nröc die Erhebung durch Kirche und Schule hinzu- lomme, während bisher nur die Gemeinde solche erhoben labe. Die anderen kleineren Steucrregulative seien nicht so schwerwiegend, zumal f r einzelne Steuerregula ivc Musterord- nungcu der Regierung, au die man sich in der Hauptsache halten werde, vorhanden seien. Ein zelne Regulative, wie z. B. das für die Er- i ebung der Lustbarkeitssteuer, sollen erst später in Druck gegeben werden, wenn sich das Kolle- giuw mit ihnen beschäftigt. Redner bittet um vollzäbkiges Erscheinen zu den Ausschuß sitzungen. 6. Ortsgesetz über die Befreiung von in Be trieben oder im rienstc der Stadl Beschäftigten von der KrknkcnverfichcrnngSpflicht. Auf Grund von 8 169 der Reichsversiche- rungsordnunA vom 19. 7. 1911 soll ein vom Ratsassessor altsgearbeitetes Ortsgesetz erlassen werden, das die in Frage kommenden Beamten befreit; es soll ihnen aber nahegelegt werden, die steiwillige Mitgliedschaft bei der Allgemei nen Ortskrankenkasse zu erwerben, wozu die Studt einen freiwilligen Beitrag in Höhe von ein Drittel der Kosten für die unterste Stufe zu tragen bereit ist. Neu eintretenden Beamten soll der freiwillige Beitritt zur Ortskrankenkasse zur Pflicht gemacht werden. Die Bestimmung soll rückwirkende Kraft ab 1. 1. 1914 erhalten, wogegen der Krankenkassenkassierer Koch Ein- weudrmgcn nicht gemacht hat, da Ansprüche aus dieser Zeit nicht vorliegen. Der jährliche Aufwand hierfür beträgt 200 Mk., der ein malige Aufwand zwecks Beibringung eines Zeugnisses über die erfolgte ärztliche Unter suchung 100 Mk. Die Kosten wurden ohne Widerspruch bewilligt. 7. RachprSfnug von 2 Rechnung,». Die Rechnung über die kaufm. und gewerbl. Fach- und Fortbildungsschule auf das Jahr 1912 wird dem Stadtv. Terpe, diejenige der Baukasse für 1912 dem Stadtv. Teri zur Prüfung übergeben. 8. Richtigsprechnng einer Rechnung. Die Wasserwerkskassenrechnung für 1912 ist vom Stadtv. Grießbach geprüft worden; sie wurde richtiggesprochen. 9. Besichtigung deS MivernlbaSes. Der Kauf des Mineralbades hat nunmehr Rechtskraft erlangt, sodaß die in Aussicht ge nommene Besichtigung durch das Kollegium erfolgen soll. Ein bestimmter Tag wird noch bekanntgegeben. 10. Von einer Einladung zum Besuch der wtadt Paris im Anschluß an die Tagung des Deutschen Städte.ages in Köln nimmt man Kenntnis. Die Kosten, einschließ lich Verpflegung, der vom 17. 23. Juni ge planten Fahrt betragen 100—170 Mk., je nach Wahl der Eisenbahnwagentlasse. Aus Hohen stein-Ernstthal werden sich verschiedene Herren beteiligen. 11. Schutzuetz. Einer Anregung des Stadtv. Postsekrelärs Kretzschmar folgend, gist der Bürgermeister be kannt, daß man, um Unglücksfälle zu vermei- den, das Schutznetz unter der Hochspannun-gS- leitung rc. belassen bczw. übernehmen will. Tie Kosten für den laufenden Meter betragen 30 Psg., insgesamt 81 Mk. Neue Bestimmungen über derartige Schutznetze seien von der Ober behörde in Aussicht gestellt, doch mache sich gegen deren Anbringen ein Widerstand der Ge meinden bemerkbar. Man hoffe, daß sich eine solche Neuerung, die mit nicht unerhe liehen Kosten verknüpft sei, hier erübrige. Damit ist die Tagesordnung für die öffent liche Sitzung erledigt und wird in eine ge heime Beratung eingetreien. OertlicheS «nd TSchfischeS * — Frieren und F e st e f e i e r u. Der Juni Anfang 1914 wird in meteorologi scher Beziehung wohl für eine lange, lange Zeit ein Unikum bleiben, denn daß zum Be ginn des Unterrichts nach den Psingsiserien die Klassen ge cizt werden mußten, wie es viel fach vorgekommen ist, war doch eine Erschein nung, die sonst höchstens in rauhen Gebirgs gegenden zu verzeichnen ist- Und wie in den Schulen war es in zahlreichen b ehördlichen Büros, bei den Gerichten, in den Postum crn, Rat'äusern, in den Familien-Wol nungen. Wenn auch nicht alle Gelasse geheizt wurden, so Ivar doch das Zimmer warm gehalten, wo eine Beschäftigung stattfand, und die Finger froren. Tie Wetteckundigen meinen, dem un wirschen Lenz folgten nun bald bessere Tage und ein schöner Sommer. Das würde Zeit, damit sich das Innere des Hauses wirklich etwas erwärmte. Jetzt sah es doch aus, als ob auch auf der Sonne die Kohlen knapp ge- wordcn wären. In gar mancher Sommer frische gibt es trübselige Gesichter, und von einer Vorsaison ist nicht viel zu merken. Da tei lat sich aber in der Regel die Vegetation in den Gärten und Anlagen gut entwickelt und ei dieser Juni-Kühle mögen Rosen, Jasmin, Holunder lange i reu Dust spenden. An Bee- reuo.st und Kirschen wird es nicht fehlen. Da gegen l a'cn die kalten Nächte verschiedentlich den Guven so bös mitgespielt, daß sie drei mal gelegt werden mußten, und das Pfund Guckcnkerne in den betroffenen Gegenden zeit- wette bis auf 25, selbst bis auf 30 Marl stieg. * — Witterungsaussicht für Donnerstag, den 11. Juni: Nordwestwind, wechselnde Bewölkung, Temperatur wenig ge ändert, zeitweise Niederschlag. * — Ferien-Monatskarten. Wie alljährlich, so werden auch in diesem Sommer im Bereiche der Sächsischen Staatseisenbahnen sogenannte Ferien-Monatskarten und -Neben karten für die 1., 2. mid 3. Klasse auSgegcbcn. Es sind dies gewöhnliche Monatskarten und Mouatsnebcnkartcn, die aber statt für die Dauer eines Kalendermonats aus die Zeit vom 15. Juli — Beginn der großen Sommerschulferien — bis zum 14. August d. I- Mitternacht gelten. Die Einrich tung bietet den Vorteil, daß Personen, die sich während der Sommerferien außerhalb ihres gewöhnlichen Wohn- oder Beschäftigungsortes aushalten und zwischen diesem Or e und dem Ferienaujeutlaltsorte die Eisenbahn beliebig oft benutzen wollen, für den angegebenen Fe- rieuzeitraum stark zweier Monatskarten nur eine solche zum gewöhnlichen tarifmäßigen Preise zu lösen haben. Zur Erlangung der Feriennebenkarten ist eine Bescheinigung der Ortspolizeibehörde oder des Gemeindevocstan- des unter Verwendung des für Monatsneben karten vorgeschriebenen Vordruckes beizubringen. Ferien-Monatskarten und Ferien-Nebenkarlen werden in der Zeit vom 15. bis zum 31. Juli d. I. ausgegeben. Im übrigen gelten die im Personen- und Gepäcktarif der Königlich Säch sischen Staatseisenbahnen, Teil II, enthaltenen Bestimmungen für Ferienkarten. * — Die Gerichtsferie» beginnen am 15. Juli und dauern bis 15. September. Während dieser Zeit werden nur in Fecien- sachen Termine abgehalten und Entscheidungen getroffen. * — L i ch t e n st e i n - Callnberg scheint auf. den Erzgebirgischen Sängerbund eine ganz besondere Anziehungskraft auszu üben; ein Beweis, daß seine Gastfreundschaft und seine Naturschönheiten rühmlichst bekannt sind. Nach den bisherigen Anmeldungen wird das Sängerfest das bisher stärkste sein, über- schreitet doch die Zahl der Anmeldungen sogar die zum 50jährigen Jubiläutm vor zwei Jähe ren in Meerane. Schon am Sonnabend kön nen die beiden Schwesterstädte weitgehendste . Gastfreundschaft üben, da gegen 550 Sänger für die Nacht Herberge wünschen. Und am Sonntag werden gegen 2500 Sängergäste in Lichkenftein-Callnberg weilen. I. Oberlungwitz, 10. Mai. In der Schule kam vor kurzem ein Merkblatt des Lau- desvereins „Sächsischer Heimatschutz" zur Ver teilung, das den Kindern besonders den-Schutz der Natur anempfahl. Der mitunter anzutref fende Unfug des Abbrechens der Roggenhalme, des Abstreifens der Haserrifpcn und des Hin- ciulaufens in die Felder rc. kann nicht scharf genug verurteilt werden, noch dazu er dem Landmann Schaden verursacht. w. Oberlungwitz, 10. Juni. Nachdem schon in den zeitigen Morgenstunden einzelne kleine Abteilungen Chemnitzer Ulanen unseren Ort passierten, folgten im Lause des heutigen Vormittags noch 3 Schwadronen und einige Gepäckwagen. Die Truppen beteiligen sich an der von uns gestern gemeldeten Aufklärungs- Übung im südwestlichen Teile Sachsens, also des Vogtlandes. — Oberlungwitz, 10. Juni. Die Fuß- allabteilung des Turnvereins „Saronia"-Ober- lungwitz schickte am Sonntag drei Mannschaf ten ins Feld. Die erste Mannschaft spielte ge gen die gleiche der Bewegungsspieler Oberlung witz; das Spiel mußte mit 1 : 0 für „Saxo nia" wegen Holzens abgebrochen werden; Spiel zeit 20 Minuren. Die dritte Mannschaft spielte gegen hie 1. Mannschaft des Allgemeinen Turn vereins Hohenstein-Ernstthal und gewann mit l : 0. Tie vierte Mannschaft spielte gegen die 1. Mannschatt des Fußballklubs „Pfeil" und gewann ebenfalls mit 1 : 0. Nächsten Sonntag wird sich die 1. Mannschaft mit der gleichen des Callenbergcr Fußballklubs messen. Anstoß 2 Ubr. * Hohenstcin-Erustthal, 10 Juni. In der gestrigen Stadtvecordnetensitzung geneh migte man die Anbringung eines Ventilators in dec Kochschute, die Einrichtung einer Arrest zelle im Rathaus, den Tilgungsplan für eine Gegenseitigkettsauleile mit der Gemeinde Krei scha und nahm die Auslosung von Stadtschuld scheinen und die Wahl eines Ausschusses für die Beratung der neuen Steuerordnungen vor. Kenntnis nahm man von dem Rechtsfähigwer- dcn des Mineralbad-Ankaufs und von einer Einladung zum Besuch der Stadt Paris im Anschluß an den diesjährigen Städtetag in Köln. An der vom 17.—23. d. M. statisin- denden Fahrt werden sich verschiedene Einwoh ner beteiligen. * — Der A ch t u h r l a d e n s ch luß , der bekanntlich für unsere Stadt angestrebt wird, d rfte demnächst zur Einführung kommen. Der Antrag hierzu wurde mit knapper Zweidrittel- Mehrheit der Geschäftsleute gestellt und unter liegt zurzeit der Genehmigung der Königlichen Kreishauptmannschaft. * — Aus de in I n n ungslebe n- In der gestrigen Quartalsversammlung der Fleischerinnung, die im Hotel Schweizerhans stattfand, konnten 10 Lehrlinge aufgedingi wer den. Beschlossen wurde, die im Juni nächsten Jahres in Dresden stattfindende Ausstellung „Das deutsche Gewerbe" mit Altertümern (Jn- nungsgegcnständen rc.) zu beschicken. Voraus sichtlich wird der Deutsche Fleischerverbandstag niit der Ausstellung verbunden werden. * — Für das 1 0 5 e r R e g i in e n t s- f c st mack t sich in den letzten Wochen eine reichliche Arbeit der Ausschüsse rc. notwendig. Am morgigen Donnerstag nehmen die Ge- sangsproöen der Militärvereinssänger ihren Anfang. * — F a m i l i e n a b e n d. Der hiesige Samariterverein veranstaltet am 20. d. M. ans Anlaß seines 32jährigen Bestehens im Etablissement Bergmannsgruß einen Famitien- abend, zu dem eine besonders gewählte Dar- b ietungsfolge geboten wird. * — Der B i l d u n g s a u s f ch u ß der ^Arbeiterschaft zu Hohen- st c i n - E r n st t h a l bietet für Dienstag, den 23. Juni, abends 8Hz U hr im Altstädter Schüt zenhaus eine außergewöhnlich künstlerische Ver anstaltung. Aus seine Mitveranlassung hat Dr. Max Poensgen-Albertz eine Gesellschaft von 11 Künstlern und Künstlerinnen großer Büh nen zusammcngestellt, mit der er mehrere Mo nate in verschiedenen Teilen Deutschlands Theaterabende und Bunte Abende für die Ar beiterschaft veranstaltet. Zum ersten Male ist damit der Versuch gemacht, ein eigenes, nur für die Arbeiterschaft bestimmtes Künstler-En semble zu schaffen. Der Bildungsausschuß l-at sich für einen Künstler-Abend entschieden, des sen Programm außerordentlich reichhaltig ist. Es umfaßt außer drei Einaktern ernsten und heiteren Inhalts, die jedem verständlich und theatralisch sehr wirksam sind, Gesang, Rezi tation, Lieder zur Laute, humoristische Szenen und Tanz. Es wirken an dem Abend fol gende Künstler mit: Käthe Paffrath vom Stadltheater in Essen, Paula Binder vom Hof- cheater in Mannheim, Gertrud Karden vom Stadttheater in Görlitz, Jean Stern vom Ttadttheater in Hamburg, Ludwig Christ vom Stadttheater in Magdeburg, Heinz Kratzmann vom Neuen Theater in Frankfurt a- M., Fritz Günzel vom Stadltheater in Magdeburg, Hans Alva von den Kammerspielen in Münchei-, Kapellmeister Siegfried Blumann vom Stadt theater in Magdeburg, Sigmund Dunay vom Stadttheater in Graz und Dr. Max Poensgen- Alberty. *— „Liebliche Düfte" verbrettete heule vormittag der Jauchewagen eines hie sigen Oekonomen am Teichplatz. Von dem Wagen Halle sich der Deckel gelöst und ergoß sich die Flüssigkeit auf die Straße. * RKSdorf, 10. Juni. Am Montag abcnd sechs Uhr wurde in dem außer Betrieb befind lichen und mit Wasser gefüllten Pörnigschcn Steinbruch in St. Egidien die Leiche des 44 Jahre alten Gutsbesitzers Ernst Richard Pfeifer von hier gefunden. Schwermut scheint das Mo tiv d-r Tat zu sein Der au§ dem Leben Ge schiedene hinterläßt eine Witwe und vier Kinder. Der Familie des Verstorbenen bringt man in folge dieses traurigen Falles allgemeine Teil nahme entgegen. x . Ursprung, 10. Juni. Die KönigSwürde beim diesjährigen Schützenfest der hiesigen Schießgesellschaft fiel auf Herrn Restaurateur Streul h'er. * Lugau, 10. Juni Durch hercinbrechendcS Gestein verunglückte gestern der Bergarbeiter Hermann Göschel sehr schwer; außer inneren Verletzungen erlitt er auch noch eine Nückgrat- verlrtzung und einen Bruch deS rechten Ober schenkels. * Oelsuitz i. E., 10. Juni. Sein 25jähriges Dienstjubiläum feierte gestern der Polizeiwacht meister Dick hier, der am 9. Juni 1889 in Hohenstein in den städtischen Dienst trat. Von hier auS ging er nach Meerane und fand dann Anstellung als Obcrschutzmann in Greiz. Im Jahre 1899 kam der Jubilar dann als Wacht meister nach unserem Ort, wo cr nun fünfzehn Jahre unserer Schutzmannschaft Vorsicht. * Rabtnstem, 10 Juni. Durch das bevor stehende Heimatfest werden die Blicke weiterer Kreise wieder auf das alte Kalkwerk gelenkt. Soll doch in diesen Tagen (28. und 29. Juni) ein alter Stollen der Besichtigung wieder frei gegeben werden. Die erste Nachricht über dieses Kalkwcrk stammt auS dem Jahre 1375. In diesem Jahre verkauften die Herren von Wal denburg ihre Hcrrschaft an das Chemnitzer Bc- nediktinerklvster. Vis zum Frühjahr 1907 ist das Kalkweik ununterbrochen in Betrieb gewesen. Seit 1908 ist der Abbau völlig eingestellt. Jetzt ist daS Grundstück in den Händen deS Fabrik besitzers Reinhardt. * Chemnitz, 10. Juni. Gestern vormittag gegen 10 Uhr entgleiste von dem Gütcrzug 7300 zwischen Chcmnitz-Kapptt und Siegmar ein Güterwagen mit einer Achse insolge Achsbruches. Personen kamen hierbei nicht zu Schaden. In folge Sperrung des einen Gleises mußie der Verkehr zwischen Chemnitz und Siegmar bis nachmittags 1 Uhr 20 Min. eingllisig durchge führt werden. Im Personenverkehr traten nur geringe Verspätungen ein. * Chemnitz, 10. Juni. Am Sonntag und Montag fand .ier der Verbaudstag der sächsischen Bar. ier-, Friseur- und Perücken macher-Jnnungen statt. Am Sonntag a end fanden sich zahlreiche Tagungsteilnehmer im Linden-Saale ein, um dec Weihe der Fahne des Chemnitzer Innungs-Gesangvereins rind einem sich daran anschließenden Kommers leizuwo,- nen- Am Montag vormittag begann der Lan des-Verbandstag unter der Leitung des Buci- desvorsitzenden Miethe (Dresden). Besonderes Interesse der Versammlung reanspruchten die Referate üler die Festsetzung der Lehrzeit für Friseusen. Nach lebhafter Aussprache nahm man eine Resolution an, in der u. a. gesagt wird: „Der Verbandstag dankt den sächsischen Gewer- ekämmern für die Festlegung der Lettc- zeil der Friseusen, bittet a'er dringend, mit allen ihnen zu Gebote stehend m Mitteln da hinzuwirken, daß die Ausbildung sogenannter Haussriscusen verhütet wird, sowie daß alle Personen, die Lehrverträge mit weiblichen Per sonen-, gleichviel unter welchem Vorwande, auf kürzere, als die festgesetzte Zeit abschließen, wegen Nichtbeachtung der gesetzlichen Vorschrif ten und Bestimmungen den Behörden zur Ver folgung übergeben werden". * Reichenhain, 9. Juni. Ein Hühnchen mit vier Beinen ist bei dem Gutsbesitzer D. auSgc- krochen, und zwar hat daS Tieichcn drci Beine auf dec Bauchseite und ein Vein auf dem Rücken zwischen den Flügeln. DaS Tierchen lebt und ist ganz munter. * Hartmannsdorf, 9 Juni. In vergangener Nacht brannte daS Seitengebäude des nach Mühlau zu gelegenen Weigandschen Gutes voll ständig and. Der hcrbcigeeiltcn Mühlauer Feuerwehr gelang es, fast alles zu retten. * Burgstädt, 9. Juni. Der am Sonnabend abend 10 Uhr in Hartmannsdorf abgehende Au tomobil-Omnibus mußte plötzlich zwischen „Stadt Chemnitz" und dcm Krankenhaus zum Stillstand gebracht werden, da sich ein junger, noch nner- mittclter Mann direkt vor den Wagen stellte. Denr Chauffeur gelang cs, das Auto noch recht zeitig zum Stehen zu bringen; cr sprang aber dann sofort ab, packte den Burschen am Kragen
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