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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140626
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140626
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-26
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.06.1914
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rischen Telephonverkehrs wurde von den Libe ralen und Sozialdemokraten scharf bekämpft, während das Zentrum, die bayerischen Bau- crnbündler und die Konservativen damit ein verstanden waren, da diese Verteuerung nur die Städte belaste, die von dem Fernsprechverkehr auch weit größeren Nutzen zögen als das platte Land. Ler 22. BuudcStag deitfcher Gastwirte in Hannover forderte, ebenso Ivie der Deutsche Gastwirteverband, die Konzessionierung des Flaschenbierhandels, der Privatlogis und der Privatmitlagstische. Gegen weitere Beschrän kungen der Polizeistunde wurde energisch pro testiert. Die Errichtung von Gastwirtskammern soll energisch gefordert werden. Ferner wurden die Anträge aus Aufhebung der Stempelsteuer auf Waren- und Musikautomaten sowie der Polizeiverordnung, wonach jugendliche Perso nen unter sechzehn Ia'ren ohne Begleitung Erwachsener an öffentlichen Tänzen nich- tcil- nchmeu dürfen, angenommen. Viv neuer Spiouagesall. Unter Spionageverdacht wurden in Düsseldorf ein Buchhalter und zwei Arbeiter von der Rhei nischen Metallwaren- und Maschinenfabrik ver haftet. Die Arbeiter hatten Granatzünder ge stohlen, die von dem Buchhalter an eine fremde Macht weiterverkauft wurden. Die Verhaftung erfolgte auf eine Anzeige der Frau des Buch halters. Der Prozetz Wetterlee-Kei». Das Schöffengericht in Kolmar hatte seiner zeit den General Keim wegen Beleidigung des NcichStaaSabgeordneten Wetterlee zu 200 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er in einem Artikel im „Tag" vom 9. Januar dieses Jahres von „Schand presse", „jämmerlichen Hetzern", „Bastard-Deut schen" und „Entehrten Volksgenossen" gesprochen hatte. Das Kalmarer Landgericht hat gestern auf Berufung des Generals die Strafe auf 30 Mk. bczw. 3 Tage Hast herabgesetzt. In -er A«>eleg«nheit deS Titel- und OrdenS- schacherS hat die Berliner Staatsanwaltschaft ihre Ermitt lungen bis nach Frankreich ausgedehnt. Deutsche Justizbeamte trafen in Toulouse ein und haben dort mit Hilfe der französischen Justizbehörden den Direktor der „Internationalen Akademie für Kunst und Wissenschaft" in Toulouse, Dr. PereS, vernommen, um festzustellen, welche Beziehungen zwischen ihm und den Berliner Ordens- und Titelschwindlern bestehen. Eine Haussuchung, die vorgenommen wurde, förderte mehrere Kisten Drucksachen, Diplome, Ernennungen usw. zutage. Dr. Peres, der Berliner Polizei als Ordens schwindler wohl bekannt, stand, wie er zugibt, in Verbindung mit einem Deutschen Dobschiner, der seine Diplome für etwa 30 Mark in Berlin an den Mann brachte. In diesem Diplom wurde der „Profesfeur de l'Acadcmie verliehen". Der serbische Kronprinz wit der Regierung beauftragt. Das serbische Amtsblatt veröffentlicht in einer Sonderausgabe nachstehende Proklamation des Königs: „An mein geliebtes Volk! Nachdem ich durch Krankheit für einige Zeit an der Aus übung meiner Königlichen Gewalt verhindert bin, ordne ich auf Grund des Artikels 69 der Ver fassung an, daß der Kronprinz Alexander, solange meine Kur dauert, in meinem Namen regiert. Ich empfehle auch bei dieser Gelegenheit mein teures Vaterland dem Schutze deS Allmächtigen. Gegeben zu Belgrad am 11/24. Juni mittags. Peter." — Die Proklamation ist von sämtlichen Ministern gegengezeichnet. Seit dem Regierungs antritte deS Königs ist es das erste Mal, daß er wegen Kuraufenthalts in einem inländischen Bade die Königliche Gewalt dem Kronprinzen überträgt. Theodor Roosevelt, der frühere Präsident der Vereinigten Staaten Nordamerikas, hat die Ueberfahrt nach Amerika, mit dem Dampfer „Imperator" angetreten. Nach der Rückkehr seiner Expedition in Brasilien, hielt er in Europa (London) verschiedentlich in der Geographischen Gesellschaft Vorträge, speziell über den von ihm entdeckten Fluß und seine Erlebnisse Der Andrang zu diesen Vorträgen war ein ungeheurer. — Unsere photographische Aufnahme zeigt den Expräsideuten zu Pferde. Köui, Aerbin,mbS Abevtever. Die serbische Regierung hat der bulgarischen Regierung zur Kenntnis gebracht, daß der Füh rer des Zuges, in welchem sich König Ferdinand aus der Rückreise nach Sofia befand, vom Dienste enthoben worden ist. Die bulgarische Regierung erklärte den Fall im Namen deS Königs damit für erledigt. Der griechisch-tstrkische Konflikt wird allgemein als beigclegt bezeichnet. Nachdem die Regierung in Athen das Gesetz über die Abtretung der kleinen Insel Saseno in Albanien amtlich veröffentlicht hat, tritt Griechenland nach dem Spruch der Londoner Konferenz in den Besitz der ägäischen Inseln. König Konstantin von Griechenland äußerte sich dieser Tage in fried lichem Sinne und betonte, daß der Ausbruch neuer Feindseligkeiten zwischen Griechenland und der Türkei nicht zu befürchten sei. Der Nikaragua-Kanal. Die nordamelikanische Union, die sich auf Roosevelts Beitceiben für den Panamakanal entschieden hatte, lebt in beständiger Furcht, cs könnte dieser Wasserstraße von einer fremd ländischen Gesellschaft durch einen Nikaragua- Kanal Konkurrenz gemacht werden. Mit der zentralamerikanischcn Republik Nikaragua schloß die Washingtoner Regierung daher einen Vertrag, der ihr gegen die einmalige Erstattung von 12 Millionen Mark das Vorrecht auf den Bau eines Kanals sichert. Die Behauptung, eine deutsche Gesellschaft habe sich um den Bau eines Nikaraguakanals bemüht, wurde schon im vorigen Jahre vom Berliner Auswärtigen Amte demen tiert und ist durch ihre Wiederholung gelegent lich der jetzigen Verhandlungen in Washington nicht wahrer geworden. OertlicheS «nd ELchfische-. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 26. Juni: Südwestwinde, wechselnde Bewölkung, etwas wärmer, kein erheblicher Niederschlag. *— Spar lassen-Verkehr. Die Uebcr- sicht über die bei den Sparkassen in der Amts- hauptmannschast Glauchau im Monat April 1914 erfolgten Ein- und Rückzahlungen ergibt folgendes: ten rc. Die Königl. Amtshauptmaunschast Glauchau hat neuerlich auf. die strenge Eintei ¬ Ort Einzahlungen Rückzahlung. Einlagen- - Zinsfuß An zahl Betrag An zahl Betrag Glauchau .... 2024 170520 1333 231850 3 Callnberg .... 53h 82207 225 70355 3'/. St. Egidien . . . 257 70400 04 22054 3/, Gersdorf .... 81! 41 OM 95 21035 3H-, Hohenstein-Ernstthal 1557 257784 750 257242 3H Hohndorf .... 190 17022 57 8187 37, Lichtenstein . . . 12-14 248587 508 107242 3'/, Meerane .... 1050 104581 708 131504 3 /. Mästen St. Jacob . mc Ust 07 48 10085 3'/- Oberlungwitz. . . 2N4 37487 125 4I233 3-/, Waldenburg (Stadls».) 5M 84510 225 78238 37.- * — Sch U tz IN a ; regeln auf Bau- lung der mit der Polizeiverordnung, das Bau wesen betreffend, vom 1. Juni 1912 erlas jenen Bestimmungen über den Arieiterschutz und sonstige Schutzmaßregeln aus Bauten, über die baupolizeiliche Prüfung der Bauten wäh rend der Ausführung, sowie über ihre Inge brauchnahme langewiesen, da diesen Bestimm muugm nicht allenthalvcn nachgegangen wird. * — E i s e n b a h n r a t s s i tz u n g. Donnerstag, den 2. Juli, vormittags j^II ilhr findet in Dresden die 70. Sitzung des der Kgl. Generaldire'tion der sächsischen Staats eijeubahnen beigeordneten Eisenbahnrates statt. Zur Verhandlung kommen folgende Angelegen heiten: 1. Mitteilungen über: 1. die Einreihung von hölzernen Haus- und Küchengernen und rohen Küchenmöbcln in die Verzeichnisse der in bedeckten und der in großräumigen bedeckten Wagen zu i cfördernden Güter; 2. die Ver letzung der zum Betriebe von Verbrennungs- mmorcu bestimmten schweren Mineralöle in den Spezialtarif lll; 3. die Versetzung von Tapeten aus Papier im Falle der Ausfuhr iu den Spe zialtarif II; I. die Aufnahme von leichtverderb- liepem Käse und Quark in den Spezialtarif sur bestimmte Eilgüter während der Sommer monate; 5. die Versetzung von Kunstbaum wolle in den Spezialtarif lll. 2. Verhandlung gen ü.cr: 1. die Tarifierung von Röhren und Zylindern aus Eisen oder Stahl; 2. die Ein führung eines Ausnahmet rrifs sür Kaltmecgel zum Düngen; 3. die Versetzung von a.destil- licr.en Wacholderbeeren in den Spezialtarif III; 4. die Neuregelung dec Bestimmungen üver die Ar eiterfahrkar.cn; 5. die Einführung des 7- Uhr-Lukenschlusses für die Annahme der Fracht sbickgmer; 6. Frachtemiäßiguugcu für Kartof feln zum Trocknen und Trocken'artoffeln. 3. Besprechung des Wüster ahrplancs 1914/15. * — Die Chemnitzer Handels- k a m in er gegen den Ordensscha - ch e r. Zur Bekämpfung des Ordensschachers !gi'. die Handels'ammcr Ehcmnitz an das säch sjsche Ministerium des Innern ein schreiben gerichtet, worin sie einen neuen Fall zur Kennt- nis bringt, in dem ein Graf Schimmelmann (Rittmeister a. D.) aus der Düsseldorfer -straffe 23 in Berlin Wilmersdorf einem Industriellen einen Balkanorden in Aussicht stellt, wenn er für das Rote Kreuz jenes Staates mehr als fünftausend Mark zeichnet. Die Handelskam mer schreibt weiter: „Derartige Ansinnen wer- den zwar kaum jemals in einem unserer bezirks eingesessenen Industriellen und Kau'leute, an die man sie zu richten wagt, Gegenliebe fin den, schließen aber eine solche Herabwürdigung und Beleidigung des ganzen Fabrikanten- und Kausmannstandes ein, daß sie unseres Erach tens nicht nur Preisgabe in der Oeffentlichkeit durch die Presse verdienen, sondern auch ein Einschreiten der dazu berufenen Instanzen an gezeigt erscheinen lassen." Die Handelskammer schließt ihr- Mitteilung an düs sächsische Mini sterium mit der Bitte, zur Herbeiführung einer besseren Würdigung der von. ihr vertretenen Erwer.sstände und zur Bekämpfung des Or densschachers überhaupt geeignete Maßnahmen zu treffen. * — Die neue st e Schweinezäh - luu g in Sachsen. Das Ergebnis der Zchlung der Schweine in Sachsen am 2. Juni 1914 ist in- mehrfacher Beziehung inter- essam. Nach einer Mitteilung des Kgl. Sta- tisii'chen Laudesamts sind am 2. Juni 1914 in Sachsen rund 80 000 Schweine mehr als am 12. Juni 1913 vorhanden gewesen, und rund 17 000 weniger als bei der letzten Win- teczählung vom 1. Dezember 1913. Der Be stand der bis unter 1 Jahr alten und älte ren sonstigen Schweine, dec zunächst str die Fleischversorguug in Frage kommt, hat sich im Vergleich zum vorigen Jak re um rund 30 000 Stück vergrößert, sodaß, wenn iu deu ü rigeu Bundesstaaten das Verhältnis ein ähnliches ist, der Bedarf au Schweinen für die nächste Zeit vollauf gedeckt sein wird. Hält allerdings der Rückgang der unter Jahr alten Schweine, die seit dem letzten Hal en Jahre um rund 35 000 Stück abgenommen haben, noch weiter in diesem Umfange an, dann kann leicht das Gegenteil eintreten und sich später wieder Mangel an schlachtreifen Schweinen fühl, ar machen. Viel hängt da ei auch von der Kar- tostelernke ab, die immer einen gewissen Ma' - slab für die Aufzucht von Schweinen bildet. Zuchtsauen sind reichlich eingestellt, 7 Prozent me r als im vorizen Jahre, und an Zucht- c ern sind über 13 Prozent mehr vorhanden als am 2. Juni 1913. — Das Gesamtergeb nis stellt sich nach einer vorläufigen Ermitt lung wie folgt. Am 1. Dezember 1913 waren im Königreich Sachsen überhaupt vorbandcn 760 291 Schweine, am 2. Juni 1913 dagegen 662 158 und am 2. Juni 1914 712 959 St ick. Die Kreishaupnnannschaft Leipzig weist den höchsten Bestand an Schweinen, nämlich 274 443 stick auf, dann folgt die Krcishaupt Mannschaft Dresden mit 245 011, die Krcis- banpunannschaft Bautzen mit 98 214, die Kreis Hauptmannschaft Chemnitz mit 67 940 und die Kreishauptmannscha t Zwickau mit 57 351 s t ick. * — Der 14. Turnkreis König reich Sachsen besteht aus 26 Gauen und 5 Vereinen mit Gaurechten. Die Verwaltung geschieht durch Gauvertreter und Gauturnwarte. Von den Gauoeriretern gehören 12 dem Leh rerstande an, 3 sind Handwerksmeister, 2 Dcuaercibesitzer, 1 Buchhändler, 1 Wer meister, .5 Beamte, 5 Kaufleute und Geschäftsführer, 1 Fabri ant, 1 Schlacht ojdircltor und 1 Kvn- jcltionär. Die Gauturnwar c sind aus folgende Berufe verteilt: 13 Lehrer, darunter die Mehr, zahl von höheren Schulen, 3 Wertmeister, 6 Beantte, 1 Kaufmann, 5 Jndustrieangestellte, 1 Wirker, 1 Gemeindevorstand und 1 Ingenieur. * — Auch Leipzig will ein Sta dion errichten, der Deutsche Patrioten lind stellte für den Zweck anderthalb Millionen Mark zur Verfügung. Das Leipziger Sta dion soll am Fuße des Völkcrschlachtdenkmals errichtet werden. * — Eine Kreuzung zwische n Kohlrabi und Rotko h l. Das Insti tut sür Vererbungssorschung bei Berlin ha. diesen KrcuzungSversuch vorgenommen. Was sich daraus entwickelt hat, sicht weder dem Kohlrabi noch dem Rokkohl gleich und schmeckt wie Teltower Rübchen. Doch hat der neue Kohl den Vorzug, daß er bei sparsamster Aus saat die üppigste Ernte beschert. * Hohenstein-Ernstthal, 25. Juni. Die Stadt Ho enstein Ernstthal ließ gestern am Er - egrä nis der Familie Reiss aus dem Alt städter Friedhof einen Kranz mit Schleife in den Stadtsarlen nicderlegen. „In dankbarer Erinnerung an Frau Marie Emilie Reffs" war auf der Schleife zu lesen. Die Verstorbene ist die Begründerin der Reiffstifiung. * — Vom Johannistage. Eine schöne sächsische sitze ist es, am Johannistage der Toten zu gedenken, ihre Gräber mit Blu men und Kränzen zu schmücken und in Lied und Wort auf die ernste Bedeutung des Tages, der in vielen Gegenden wieder eine andere Auslegung erfährt, hinzuweisen. Auf dem allen N e u st üdtcr Fried h of , der ge stern einen anziehenden Mätenschmuck trug, hatze sich gestern a.enjd der Kirchenchor von St. Trinitatis unter Kantor Fischers Leitung eingestellt, »in den zahlreich erschienenen Leid «ragenden und sonstigen von dem Gesänge an gezogenen Einwohnern ei üge Lieder zu singen. Unter andachtsvollem Schweigen erklangen „Se lig sind des Himmels Erren", „Sei getreu" und „Einst geh ich ohne Beben", worauf sich die Mehrzahl der Zuhörer wieder heimwärts oegab. — Auf dem A l t st ä d t e r Fried- h , f bot der Posauncnchor mehrere Vorträge, wie „Näher mein Gott zu dir", „Jesus, meine Zuversicht", „Wo findet die Seele" rc., worauf Pastor Dybeck den in großer Zahl Erschienenen eine kurze, erbauliche Ansprache hielt, der er die Worte des 1. Johanniskapitels zugrunde legte: Er muß wachsen, ich aber muß ab nehmen. * — E i n v e r g e s s e n e r Ausschuß. Sorgen um das- Wetter, wsr hätte sie jetzt nicht in Hohenstein-Ernstthal, der Feslstadt der alten 105er. Man hat zu den Vorarbeiten für das 7. Regimentsfest ehemaliger 105er alle möglichen Ausschüsse gewählt und dabei den wichtigsten, den Wetter-Ausschuß, ver gessen! Bange Blicke richten sich in diesen Ta gen. die eine merkliche Abkühlung und reich lichen Regen brachten, gen Himmel tm-d eifri ger als sonst werden die WettervortMssagc i geprüft- Keine Aufgabe ist so undankbat wie das Wettermachen oder -Vorhersagen. Denn erstens trisfts oft anders, wie man es hat ge wollt! Nach den einzigschönen Apriltagen stell ten die berufsmäßigen Wettermacher, unsere Meteorologen, einen heißen Sommer, einen schönen Mai in Aussicht. Dec wunderschöne Monat Mai enttäuschte und der Rosenmonat Juni ist auf dem besten Wege, es ihm gleich zumachen. Sommersanjang ist vor.ei,-doch- die Beständigkeit des Wetters noch nicht erschienen. Sollte gar eine der Uhren des himmlischen Wettermachers nicht „richtig" gelM? Was ja anderwärts auch vor'ommen soll! Sei dem nun, wie ihm wolle. Jedenfalls lassen sich unsere wackeren Festausschüsse in ihren Vorbe reitungen dadurch nicht stören, das zeigte die gestern a-end im Schiefnersch-n Re st aurant abgehaltene Fejtausschußs^ung, in der die gesamte Festordnung noch einmal ein gehend durchbera'cn wurde. Der Kommers- a -end- im Logenhaus sicht außer den üblichen Konzertstücken der städtischen Kapelle Vorwoche der Militäroereinssänger, Reigen der 1856er, Begrüßung und- Königs,och durch Bürgermei ster Dr. Patz, Ansprache und Kaiserhoch durch E'z. Generalleutnant Falcke und Begrüßung durch den Festvorsitzenden Fabrikant Gaam vor, dessen Hoch dem 105. Regiment gelten wird. Der Empfang auswärtiger Kameraden indet von j^4—^8 Uhr statt, um 5 Uhr le- ginnt der Zapfenstreich, dem sich Ehrung der Geschienen, Schmückung der Denkmäler und Kranzniederlegung anschließen werden, worauf um j^9 Uhr der Kommers im Logenhaus seinen Ausang nimmt. Ue er das Sonntags und Montagsprogramm haben wir bereits berichtet. — Hoffentlich hat der Himmel zu in 105er Fest ein Ein ehen, schlicht die Schleusen und läßt die Sonne scheinen aus die Tausende, die bei gu ein Weiler am Fest teilnehmen dürften! * —Der Festzug zum 1 0 5 e r F e st am nächsten Sonntag wird sich nach seiner Zusammenstellung um 3 Uhr vom Altmark, über die Bismarck-. Zeißig-, König AUert-, Conrad Clauß-, Wein eller-, Dresdner, Schul-, Waisenhaus-, Lungwitzer-, Bahn- und Marli- straße zum Neumarkt begeben, von wo er über die Chemnitzer und Oststraffe nach dem Neu- städ.er Schützenplatz marschiert, wo seine Auf- lösung erfolgt. Das 3. Bataillon stellt auf dem Neumarkt und berührt aus dem Marsche nach dem Altmarkt die Central-, Herrmann-, Breite- und Dresdner Straffe. * — Neustädter S ch ü tz e n k o m - p a g u i s. Wie bereits mßgeteilt, wird sich der Festzug zum 105er Fest auf dem Neu städter Schützenplatz auftösen. Der rührige Schützenhauswirt, Herr Knoll, veranstal et aus diesem Anlast ein (Äartcnkonzert, uni den Be- suchern einige unterhaltende Stunden zu bieten. Die Neustädter Schützcnkompagnie wird deu Lag gleichfalls nicht so vorübergehen lassen, sie wird vielmehr zur Erinnerung an das Regi mentsfest ehem. 105er eine Schützenscheibe schic- ffen, wozu alle Kameraden und Festteilnchmer zum Besuche und gleichzeitig zur Besichtigung i wes gemütlichen Schützcnteims eingeladcn sind. Das Scheiben-bild stellt die alte Straß burger Schleuseukaserne dar und ist von Herrn Clemens Weißflog in vorzüglicher -Oelsarben- l.armonic ausgeführt worden. Die historische Scheibe ist von hcute ab im Schaufenster des Herrn Weißflog in der Hcrrmannstraße zur Ansicht ausgestellt. *— Mit Leuchtgas versuchte sich eine in der Altstadt wohnhafte Ehefrau zu vergiften, erreichte jedoch ihre Absicht nicht, da cs dcm noch rechtzeitig herbeigerusencn Arzt gelang, die Lebensmüde, die aus Schwermut gehandelt hat, wieder ins Leben zurück zu rufen. *— To dass all. Einer unserer frühe ren Mitbürger, der jetzige Restaurateur August Großer, der bekanntlich im Vorjahre mil an er ennenswertem Erfolge die größte Cbcmn-i er Speisewirtschaft zum „Hackepeter" ins Leien ries, ist heute vormittag im 48. Lebensjahre in Oy in bei Zittau am Herzschlag gestoß en. Dem Dahingeschiedeneu Ivar es Veider nickst vergönnt, die Er'olge seiner Arbeit auszukostcn; seinem streben setzte der unerbittliche Tod ein Ziel! e. Oberlungwitz, 24. Juni. Die Sch -t- zengesellschast Landgraben hält i'r diesjähriges Preis- und Königsschcibcnschieffen am nächsten Sonntag und Montag, den 28. und 29. Juni, im Schützenhaus „Landgraben" ab. I Oberlungwitz, 25. Juni. Der Turn verein I hält sein diesjähriges Schauturnen am I6. August auf seinem Turulallengrundstück gegenüber dem Postgasthaus ab, wobei die HohcusteuErnstchalcr Stadtkapcllc zum Kon zert aufspielen wird. Am Sonnabend, den 22. August, hält der Verein seinen Ball im Saale des Postgasthauses aä, auch beteiligt sich der Verein am nächsten Sonntag zum 50j hrigen Jubiläum in Erlbach. I. Oberlungwitz, 25. Juni. Der Spar- verein „Einigkeit" hstt nächsten Sonntag ein Kinderfest im Gasthof „Hirsch" ab, dcm ein Umzug vorausgehcn wird. Es sollest- verschie- dene Unterhaltungen gebo eu werden. h. Gersdsrf, 25. Juni. Am 78. Ge- burtstage des Altreichskanzlers Fürsten Bis marck veranlaßte ein zündender Aufruf unseres Schuldirektors die Gründung einer Stiftung- ° ei der hiesigen Volksschule, die den Namen des ersten Kanzlers trägt. Jin nächsten Jah-rc können wir die 100. Wieder'ehr des Geburts tages des eisernen Kanzlers feiern, während die damalige Stiftung in den Zwischcnfahrcn man ches Gute geschaffen hat in Form von Schul-
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