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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140624
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-24
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.06.1914
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s Kirchherg, 23. Juni. Den Ehrenvor sitz sür das ,vom 27.-29. Juni stattfindende 25jäsrige Jubiläum des Neukirchberger Mili- i rvereins hat Gemeindevorstand Arzig über- uommen. Zapfenstreich und Kommers am Sonnabend, Kirchenporade, Gedächtnisfeier «m Kriegerdenkmal, Festaktus, Festzug, Konzert und Ball am Spnvtag und Weckruf, Früh, schoppen und Festtafel mit Ball am Montag füllen das Festprogramm aus. » Kirchberg, 28. Juni Bon einem Unfall wurde gestern ein auswärtiger Bergarbeiter be troffen, der mit seinem Fahrrade die Böschung herabfuhr und dabei neben einem reparatur bedürftigen Rade einige Verstauchungen mit heimbrachte. i. Wüpeubraub, 23. Juni. Für die erledigte Schutzmannsstelle gingen insgesamt 102 Bewer bungen ein. Bon den Gemeldeten wurden 5 zur engeren Wahl gestellt, die demnächst erfol gen wird. x. Mittelbach, 23. Juni. Beim 10. Bergfest aus dem Adelsberg errang das Mitglied Robert Raabe vom hiesigen Turnverein in Gruppe A, 40—45 Jahre alte Turner, den 4. Preis mit 57 Punkten. R. war im Vorjahre gleichfalls Preisträger. * Lugau, 23. Juni. Dank der Be mühungen verschiedener maßgebender Persön lichkeiten breiten sich hier immer mehr neue Erwerbsgweige aus. Vor allem findet die Tertilbranche mehr Eingang; sie bietet unseren heimischen Arbeitskräften vollen Ersatz für ihre jetzige auswärtige Tätigkeit. Bereits sind Hand- schuihfabri'en rc an der West-, Quer- und Stolloerger Straße errichtet und voll beschäf tigt unp schon reiht sich diese» wieder in den nächsten Tagen eine solche an der Südstraße an. — Mit einem Grundkapital von 450 000 Mt wurde soeben die Chemische Fabrik A.-G. Lu- gau errichtet. * Hohndorf, 22. Juni. Der Bergarbei ter D., der sich gestern nachmittag von seinem Fenster aus mit Teschinschießen vergnügte, traf hierbei das 7—8jährige Mädchen Dittmar, das mit seinen Freundinnen im Hofe spielte. Dis Kugel blieb in der Hüfte sitzen, sodaß das Kind in das Kreiskrankenftist Zwickau überge führt werden müßte. * Stollberg, 23. Juni- Gestern früh sind den Eheleuten Handarbeiter Friedrich Al bert Martin Vierlinge beschert worden. Es sind vier Mädchen, von denen das eine totgeboren war, die anderen drei sind soweit munter. * Chemnitz, 23. Juni. Die wegen Ver dachts des Diebstahls zum Nachteil der Herms- dorfschen Färberei in Wittgensdorf Festgenom menen, der Geschirrsübrer und der Beifahrer, sind wieder aus freien Fuß gesetzt worden, nachdem sich die Unschuld der Beiden, denen von der Geschäftsleitung das beste Zengins erteilt wurde, herausgestellt hat. Durch die fortgesetzten Erörterungen der Königlichen Staatsanwaltschaft und der Landeskriminal polizei ist es gelungen, die Täter, zwei hier wohnhafte Handarbeiter im Alter von 43 und 29 Jahren, zu verhaften. Einer von ihnen hat bereits ein Geständnis abgelegt. * Bm-st-Dt, 23. Juni. Gestern nachmittag l/,3 Uhr schlug ein Blitzstrahl in die Scheune deS früheren FuhrwcrksbesitzerS Ferdinand Keh rer hier und zündete. Die Scheune brannte vollständig nieder. Ferner schlug ein Blitzstrahl in die Starkstromleitung, wodurch in mehreren mit dieser verbundenen ^Betrieben Störungen herbeigeführt wurden. * Altstadt-Waldenburg, 23. Juni. Ein junger Mann von 21 Jahren stürzte ein Stock hoch aus dem Fenster mit dem Kopf auf die Gteinmassen und verletzte sich sehr schwer. * Weru-darf bei Penig, 23. Juni. Gestern nachmittag schlug der Blitz in die Scheune des Gutsbesitzers Paul Harzendorf, welche vollständig niederbrannte. Vier Fuder Heu und Stroh, auch verschiedene landwirtschaftliche Maschinen sind verbrannt. * Aoer-walde, 23. Juni. Bei dem gestrigen Gewitter schlug der Blitz in das Donnersche Gut und zündete. In kurzer Zeit standen die Scheune, zwei Seiten- und zwei Schuppengebäude in Hellen Flammen und brannten vollständig nieder. * Ottendorf bei Mittweida, 23. Juni. Gestern abend schlug der Blitz in das Guts besitzer Arthur Zwintschersche Sei engebäude in Krumbach und äscherte es völlig ein. * Rotzwem, 23. Juni. Gestern mittag entlud sich über unsere Stadt und die Umgebung ein schweres, langanhaltendes Gewitter, begleitet von Hagelschlag. Der Blitz hat mehrmals ein geschlagen, ohne zu zünden; um so größer ist aber der Schaden, der durch den Hagel an Feld- und Gartenfrüchten verursacht worden ist. Die Hagelkörner waren in der Größe der Taubeneier und so reichlich gefallen, daß man sie zusammen schaufeln konnte. * Dresden, 23. Juni. Der Staatssekre tär des Reichspostamts, Krätke, stattete dein hiesigen Hal'.automatischen Fernsprechamt einen Besuch ab. Der halbautomatische Telephonbe trieb hat folgende Vorzüge: Sogleich nach Ab nehmen des Hörers meldet sich das Amt, denn selbsttätig wird der Anruf stets zu einer Be amtin geleitet, die gerade frei ist; die Verbin dung iss auf einem Schaltbrett, das nicht grö ßer ist als die Tastatur einer Schreibmaschine, schnell hergestellt; das Gespräch bleibt vollkom men geheim,, da die störenden Induktionen vermieden werden, und nach Schluß des Ge sprächs ist die Leitung in allen Fällen sofort getrennt. — -Am Sonntag stürzte bei einer Kletterpartie bei Rathen am sogenamüen Fehr- m an nw eg der Schlosser, Ernst Lom mansch von hier gh m<d blieb tot liegen. — In der Nacht zum Montag gegen ^2 Uhr, stürzte die 21 Jahre- «flte Weinkellnerin Anna Dovrak aus Schmiegow bei Prag aus einem Fenster des 1. Stockwerkes in den Hof hinab und verstarb während ihrer Ueberführung nach dem Kran kenhaus«. * Döhle», 23. Juni. Die Aussperrung in den sächsischen Gußstahlwerken ist aufgehoben worden. Die Ausgesperrten nahmen die Arbeit am gestrigen Montag mit allen ihren alten Rechten wieder aus. Der Streik der Former und Gießer, dessentwegen die Aussperrung er folgte, dauert aber fort; doch sind auch wegen dieses Streiks erneute Verhandlungen im Gange. * Leipzig, 23. Juni. Die Eingemeindung der Vorstädte Mockau und Schönefeld nach Leipzig ist mit Bestimmtheit für den 1. Januar 1915 zu ermatten. Leipzig, das jetzt 623000 Einwoh ner hat, würde am 1. Januar 1915 gegen,654000 Einwohner zählen und damit die drittgrößte Stadt Deutschlands werden und sogar München, das bei der letzten Volkszählung 596 397, Einwohner hatte, hinter sich lassen. * Meerane, 22. Juni. Aris Anlaß des hier abgehaltenen Gustav-Adolf-Festes fanden gestern abend zwei Eröffnungsfeiern im „Schüt zenhaus" und in „Härtels Hotel" statt. Erstere wurde geleitet von O lerkirchenrat Dr. Frotscher (Werdau): Während dieser Versammlung be grüßten Stadtrat Dr. Görner, Pastor Rosen thal und Amtsgerichtsrat Wetzig (Glauchau) die Gäste. Oberkirchenrat Dr. Frotscher sprach als Vertreter des Leipziger Hauptvereins. Pfarrer Grell (Posen) gab ein BllV der Ge schichte der evangelischen Gemeinden in der Ostmark, während Pfarrer Schrei er über Fal kenau (Böhmen) sprach-. Pfarrer Ziegenspeck schilderte die Verhältnisse in Saaz (Böhmen). Pastor Fliedner (Madrid) sprach über die Lage der Evangelischen in Spanien. Zum Schluß berichtete noch Vilar Nast über Grulich in Böhmen, der jüngsten und unterstühungs e« dürftigsten Gemeinde des Gustav-Adols-Vereins. In der Eröffnungsfeier in „Härtels Hotel" wurden die Gäste durch Bürgermeister Witth- gen, Oberpfarrer Harig und Superintendent Neumann (Glauchau) begrüßt. Sodann hielt der Vorsitzende des Leipziger Hauptvereins Pfarrer D. Dr. Rüling (Leipzig) eine An sprache. Als Vertreter des Schlesischen Gustav- Adolf-Hauptvereins sprach Pfarrer Grätz. Neber Weiperl (Böhmert) berichtete Pfarrer Parigger, während Pfarrer Vespermann über Graz (Steiermark) sprach. Zunr Schluß nahm noch das Wort Pfarrer Reinhard aus Deutsch-- Hoschewitz. * Lamsdors, 22. Juni. Zur Feier ihres Stiftungsfestes wollte die hiesige Freiwillige Feuerwehr gestern nachmittag als Uebung einen Sturmangriff auf das Wohnhaus des Hausbe sitzers Doß ausführen. Als die Wehr mit der Spritze die abschüssige Hauptstraße hinunterfuhr, wurde die Spritze auf die Seite geschleudert und fiel um. Dabei kam der Malermeister Kraft unter die Spritze zu liegen und erlitt einen doppelten Beinbruch, dem Signalist K. Meier wurde der Backenknochen eingedrückt und die Zähne eingestoßen; vier Feuerwehrleute erlitten leichtere Verletzungen. Die Festlichkeiten wurden infolge dieses Ungtücksfalles eingestellt. * Annaberg, 22. Juni. Kommerzienrat Stadtrat Schmidt hat der Stadt eine Stiftung im Betrage von 10 000 Mar' überwiesen, die den Namen „Kommerzienrat Carl Schmidt- Stistung" tragen soll. 5000 Mark sind für Zwecke des Hospitals „St. Trinitatis" und 6000 Mark für Errichtung eines Bürgerheims bestimmt. Die Zullen für die Bürgsrheim- Stlltmig sollen bis zu dessen Schaffung all jährlich an 10 hiesige Einwohner verteilt werden. * GeyerSdorf, 23. Juni. Der 34 Jahre alte Malergehilfe Leber aus Annaberg kam beim Anstreichcn der Leitungsmasten in Be rührung mit dem Draht und wurde vom elek trischen Strom sofort getötet. * Geyer, 23. Juni. Gestern abend ent stand im Grundstücke des Kohlenhändlers Fritsch ei» Feuer, wodurch das Wohngebäude und die Scheune volltändig vernichtet wurden. Kurz darauf zerstörte ein Feuer das Wohnge bäude des Posamentiers Karl Haberland zum Teil. Man vermutet Brandstiftung. * RöttersdorfbeiLobenstein, 23. Juni. Gestern früh wurden der Arbeiter Franz Lipfert und dessen Tochter blutüberströmt auf ihren Betten liegend tot aufgefunden. Die Ehefrau Lipfert fand man später auf dem Boden erhängt auf. Da an der Wand eine mit Blut besudelte Axt hing, nimmt man an, daß die Frau, die schon seit einiger Zeit nervenkrank ist, in geistiger Umnachtung den Doppelmord und Selbstmord ausgeführt hat. Die Eheleute Lipfert standen in den 40er Jahren, die Tochter war 17 Jahre alt. Kleine Chronik. * Unter Gönner und Blitz hat der Sommer seinen Einzug gehalten. Dabei wurde iP Schwarzwald durch das Unwetter viel Schaden angerichtet. In Villingen gab es innerhalb 20 Minuten fünfzehn Blitzschläge. Verschiedene Häuser wurden unter Wasser gesetzt. Vom Fürstenberg herab stürzten mächtige Fels- und Geröllmassen, die die Landstraße verschütteten und den Verkehr unterbrachen. Bei Schapbach erfolgte ein Erdrutsch, der die Wolftalstraße auf 25 Meter Breite verschüttete; in Wehr im Wiesen tal wurde die Wehra-Brücke weggerissen, und mehrere Landstraßen sind so unterwühlt und aufgerissen, daß der Verkehr unterbrochen ist. Der Eichener See droht auszutreten; in das Kraftwerk Whylen schlug der Blitz und zerstörte die Isolatoren, sodaß die Licht- und Kraftzufuhr nach Wiesental unterbrochen wurde. Die Be wohner von Hallwangen mußten von der Feuer wehr mit Stttcken aus den von den Fluten be drohten Gebäuden geholt werden. * Mitzschl», i« eise MMitrsttetl»«,. Tin schweres Unglück durch Blitzschlag ereignete sich in der Gegend von Orleans im Artillerie-Militär- lager von Corcottes. Achtzig Soldaten des 45. Artillerie-Reaiments waren mit dem Auflesen von Geschoßstücken und Patrsnen beschäftigt, als plötzlich ein Gewitter austrat. Die Soldaten flüchteten in aller Eile in ein Militärzelt. Kaum waren sie dort hineingegangen, als ein furcht barer Blitzschlag erfolgte. Der Blitz, der kaum 100 Meter vom Zeit entfernt in den Boden ge fahren war, nahm durch den Telephondraht den Weg nach dem Dach des Zeltes und schlug mitten in die Soldatengruppe hinein. Die Ar tilleristen wurden durcheinandergeworfen und trugen fast ausnahmslos Brandwunden davon. Zwei von ihnen wmden an Kopf und Schultern so schwer verletzt, dM an ihrem Aufkommen ge zweifelt wird. — Im vorigen Sommer wurden auffällig häufig deutsche Militärabteilungen von Blitzschlägen getroffen. Man läßt jetzt bei auf steigenden Gewittern auf dem Marsch befindliche Abteilungen ausschwärmen, da geschlossen mar schierende Kolonnen, infolge der Anhäufung von Metallmassen den Blitz leicht anlocken. * Der Freispruch im Elberfelder Mord prozeß, der allgemein überrascht hat, wird in der Presse lebhaft besprochen. Die „Berl.N.N." weisen darauf hin, daß dieser Freispruch sich ähnlichen der letzten Zeit anschließt und erklären: „Diese Sprüche sind Verfallszeichen. Sie können nicht ernst genug genommen werden." — Im „Tag" wird auf folgendes Kuriosum juristischer Logik Bezug genommen: „Die Schuldverneinung mußte sich notwendig ohne weiteres auch auf Dr. Nolten mit erstrecken, denn wegen Beihilfe kann man nur verurteilt werden, wenn eine Schuld des Haupttäters bejaht wird." — Die „Leipz. N. N." schreiben: „Ob nicht die gesamte Gesellschaft eine Mitschuld an all diesen Taten trägt, indem sie all diese Weibchen zu Märtyre rinnen, zu Heldinnen erhebt? Welcher Lärm damals, als Grete Beier auf das Schafott ge führt wurde! Welches weibische Aufzucken, als das greuliche Drama von Allenstein sich vor unseren Augen entrollte! Welches Kokettieren mit der Gräfin Tarnowska! Welches weibische Zucken aller Nerven, als ein hübsches und freches, von Romanphrasen betörtes Mädel in Berlin, Hedwig Müller, einen Lausbuben niederschoß, dem sie sich doch lüstern hingegeben hatte! Je weibischer die Männer werden, desto eher sind sie bereit, die Verbrechen des Weibes mit dem Mantel der Nachsicht zu decken." — Die „Tägl. Rundsch." urteilt: „In Elberfeld ist der letzte Akt einer Tragödie zu Ende gegangen, deren -Spiel und Gegenspiel aus einem schrankenlosen und verächtlichen männlichen Egoismus und aus der krankhaften Veranlagung eines unglücklichen Mädchens die treibenden Kräfte zog." — In der „Deutschen Juristenzeitung" erörtert Geh. Rat Dr. Petri, der frühere Neichsländische Unter- ! staatssekretär, das Problem des Schwurgerichts und kommt zu dem Schluß, daß die Umbildung der Schwurgerichte in große Schöffengerichte kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt sein wird. * Zur Grnvenkataftrophe in Kanada. Etwa 100 Leichen der verunglückten Bergleute der Hill- crest-Mine sind, wie aus Toronto gemeldet wird, geborgen worden. Die Rettungsarbeiten sind wegen des Feuers in der Grube schwierig und gefährlich. Man nimmt an, daß kein Bergmann, der sich nicht innerhalb fünf Minuten nach der Explosion retten konnte, mit dem Leben davon gekommen ist. * Großer Brand in eine» Dorfe. Im Dorfe Kreuz bei Flensburg brach in der Nacht zum Montag Feuer aus, das sieben Häuser einäscherte. Eine große Anzahl Vieh verbrannte. Neun Familien sind obdachlos. An den Rettungsar- beiten beteiligten sich hervorragend 200 Marine» Mannschaften aus Mürwik. * Flieger-Unfall. Der Student der Rechte Prinz Friedrich zu Bentheim-Steinfurt unternahm auf dem Flugplätze Hangelar bei Siegburg, wie schon häufig, als Fluggast des Fliegers Heller einen Aufstieg. Das Flugzeug stürzte aus 30 Meter Höhe ab. Während Heller nur geringfü gig verletzt wurde, brach der Prinz beide Beine. * Maul- nnd Slauensenche anf dem Berliner Zentralviehhof. Auf dem Berliner Zentralvieh hof trat abermals die Maul- und Klauenseuche auf. Große Bestände mußten sofort abgeschlachtet werden, der Ausfall der Viehhändler wird auf 200000 Mark geschätzt. * Bon Löwen zerrissen und gefressen. In einem Zirkus in Chicago wurde ein Löwenbän diger, der mit sechs Löwen auftrat, von den Bestien angefallen, zerrissen und teilweise aufge fressen. Die sechs Löwen waren wie auf Verab redung sofort, als der Bändiger den Käfig betre ten hatte, über ihn hergefallen. Im Zirkus brach eine Panik aus. Als man die Löwen von ihrem unglücklichen Opfer abbringen wollte, brach eine der Bestien aus und lief brüllend durch die Stra ßen Chicagos. Es gelang jedoch, das Raubtier wieder cinzufangen, ehe es Unheil anrichten konnte. Depeschen Berit«. Nach dem Genuß von Hackfleisch sind in Teltow etwa 20 Personen erkrankt. Das Fleisch wurde bei einem Schlächter namens Hase loff gekauft, der jedoch jede Schuld bestreitet. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Neustrelitz. (P r i v.-T e l.) Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz hat aus Anlaß der Thronbesteigung beschlossen, durch einen Erlaß betr. die Milderung von Strafen in weitem Um fange Gnade zu üben. Kiel. (Pr i v.-T e l.) Das unter dem Kom mando dcS Vizeadmirals Sir George Warrender stehende englische Geschwader ist heute morgen um 0.10 Uhr im hiesigen Hafen eingelaufen Vor Fricdrichsort salutierte das Geschwader die deutsche Landesflagge mit 21 Schuß. Die Strandbatterien erwiderten den i Salut. Die Schiffe werden bis zum 30. Juni im hiesigen Hafen verweilen. München. Gestern nachmittag brach über München und seine südwestlichen Vororte, auch über dem Starnberger See und dem Ammersee ein heftiges Gewitter los, das allenthal en großen Schaden anrichtete. Aus dem Starn- berger See kenterte ein Segelboot mit 4 Per sonen, wobei eine Person ertrank. Detmold. Im hiesigen Landkrankenhaus sind mc rere Fälle von Erkrankungen an Pocken vorgekommen. Sie sollen angeblich durch einen russisckcn Arbeiter eingeschleppt worden sein. Die jüngere Krankenschwester u-nd zwei ältere männliche Insassen des Siechenbauses sind ge- üoroen. Wien. In einem Teil der internationalen Presse laufen Gerüchte um, daß eine Entsendung österreichisch-ungarischer Truppen nach Albanien 'm Gange sei. Ein Berliner Blatt wußte sogar aus Wien zu berichten, daß zwei Infanterie- Regimenter Befehl erhielten, nach Albanien ab zugehen. An kompetenter Stelle wurden diese Meldungen als unzutreffend bezeichnet. Wien. Aus Skutari wird gemelde: Da i der letzte» Zeit srstgestellt worden ist, daß »s Montenegro umfangreicher Waffenschmuggel ach Albanien zugunsten der al ramschen Auf- ü irdischen getrieben worden ist, sind strenge 'Kengmaßnahmen gegen Montenegro verfügt wrden. P«ri-. Heute morgen ist in einem großen Warenspeicher an der Ecke der Rue de Flanders -in großes Schadenfeuer auSgebrochen. In dem Warenspeicher sind Riesenoorräte von Kakao, Kaffee, Teppichen und andern Waren aus dem Orient untergebracht. Fast die gesamte Pariser Feuerwehr ist an der Brandstelle erschienen und bemüht sich die Feuersbrunst wenigstens auf hren Herd zu beschränken. 30 Dampfspritzen schleudern unaufhörlich große Waffermengen in oie Flammen. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf zwei Millionen, ist aber durch Versiche rung gedeckt. Rom. Aus Durazzo wird gemeldet, daß üe deutsche Gesandtschaft zu ihrem Schutz 60 Natrosen des hier eingetrofsenen deuffche» reuzers „Breslau" erbat, die auch sofort ge- avdet wurde». Das Ofsizierkorps des deutschen Kreuzers „Breslau" wurde gestern vom Für- len Wilhelm empfangen. Peter-Varg. König Friedrich August von Sachsen hat gestern die Rückreise nach Dresden mgetreten. Der Zar weilte bis zur Abfahrt zes Zuges am Bahnhof. Odessa. Ein von gewaltigen Wolkenbrü he» und Hagelstürme» begleiteter Orkan ver- irsachte in den Gouvernements Cherson, Kiew, Charkow, Krim und im nördlichen Kaukasus ungeheure Verwüstungen. 13 Personen wurden durch Blitzschlag getötet oder verwundet. Viele ausend Zentner Getreide sind vernichtet. Kcetmanshop. (Priv.-Tel.) Die hier ei »getroffenen deutsche» Flugzeuge .unternah men in den letzte» Tage» eine Reihe von Flü gen. Das Ereignis hatte zahlreiche Ansiedler und Eingeborene herbeigelockt, die mit großem Interesse den deutschen Fliegern zuschauten. r-deSfS«e von Hohenstein-Ernstthal und Umgegend: Stellmacher Ernst Wilhelm Rudolph, 54 I.. veltznitz; Henry LouiS Lippold, 42 I., Rabenstein; Frau Emma verw. -einig geb. MUUer, 74 I, Glaucha«: Frau Aug. Anna Schulze arb. Puffe, Hohenstein- Ernstthal, König «lbertstraßr. Frau Anna «llara Posern geb. Bretschneider, Mittel- frohna. St. JohanniS. In den Kronen raunt und rauscht es — Sonnenwende zieht durchs Land, Und wer aufmerkt, der erlauscht eS, Was uns sagt der Sonnenbrand. Durch ein jedes Säuseln klingt es Und Gewittersturm durchdringt es, Leise und mit Allgewalt: Sankt Johannis ist! Macht Halt! Und der Blütenwald erzittert Und der Knospenpatt erbebt, Gleichsam, als ob er es wittert, Was die Zukunft vorerlebt. Mit dem Vollgefühl der Taten Winkt die Reife nun den Saaten Und der Blütenkelche Mund Psaltern Leben Stund für Stund. Sankt Johannis! Fest des Lebens! Fest der Höhe der Natur Weckt die Wesen nicht vergebens Auf der GotteSackerflur. Es umranken Kreuz und Kränze Froh und ernst die Totentänze Und die müde Seele wacht Geistig in der LebenSnacht I Leise lallend und dann lauter Klingt es in uns Menschen an, Zunächst fremd, doch dann vertrauter: Leben, wo man leben kann! Und die Lebenswonne, leise, Tönt durch die Johannisweise: Werde! Wache! Lebe! Steh! Mensch bedenke! Sä' — vergeh! Ferb. Wrllq Hähnel, Chemnitz. I»i IrMiiME llirlM UW d d d »a llMklrlrli » r«z»Ine»,<>N«mvx dMmmiicii» I. e»i>fr»i>nl»n dmttri für kmioii«»» u. Xind«?.
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