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bigen Beamten bestraft habe; cs vermißt jedoch in der türkischen Anwort die bündige Zusiche rung ihrer Forderung, derzufolge die nach Klein asien zurückkehrenden Griechen ihr geraubtes Eigentum wieder zu erhalten haben. Dieses Mangels wegen richtete Griechenland eine neue Note nach Konstantinopel. Sie WevtriMW WtOeii-Srilstthal hielt Sonnabend a end im „Meisterhans" eine außerordentliche Hauptversammlung ab, zu der ca. 100 Mitglieder erschienen waren. Steilvertr. Obermeister Wilhelin Siegel eröffnete die Versammlung, bedauerte den schwachen Besuch und gab dein Wunsche Ausdruck, daß die Be ratungen zu Nutz und Frommen der Innung dienen möchten. Redner gab dann bekannt, daß die Sitzung vom 19. Mai d. I-, die erste nach denr Iahresguartal, einen sehr bewegten Verlauf nahm, da die Aussprache eine persön liche Note erhielt. Noch in der Sitzung wollte der bisherige O ermeister Rich. Werner sein Amt niederlegen, welche A.sicht er dann am 25. Mai d. I. auch verwirklichte. In der Vor- slandSsitzung vom 29. Mai genehmigte man den Abgang mit 7 zu 4 Stimmen und be schloß eine Neuwahl vornehmen zu lassen. Die Amtsniederlegung habe im allgemeinen sehr überraschend gewirkt. Der bisherige Obermeister Werner er stattete sodanu Bericht über die Vorgeschichte der Niederlage, die er für notwendig hielt, weil ein ersprießliches Zusammenarbeiten als aus geschlossen gelten mußre. Eine Innung sei kein Verein, wie Turnverein oder Feuerwehr, sie habe sich streng an das Geweviegessi) zu halten. Es seien z. B. Zweifel aufgetaucht über den Zeitpunkt, mit dem die Führung des Meistertitels von der Ablegung einer Meistcr- prüfung abhängig sei. Nach der Vereinigung der Hohensteiner mit der Ernstthaler Innung scieu noch 68 Mitglieder ausgenommen worden, di.' gewissennaßen als Klasse tll gelten. Wer von diesen den Meistertitel führen dürfe, war zweifelhaft. Eine Auskunft der Chemnitzer Gc Werbekammer gehe dahin, daß nur der dazu berechtigt sei, der schon vor dem 1. Okto er 19VI das Recht znr Anleitung von Lehrlingen besessen habe. Das zwecks Aufnahme in die Innung abzu egende Meisterstück rechtfertige noch keineswegs die Meistertitelsührung, dieser könne nur durch Ablegung einer Prüfung vor der Gewerbekammer erworben werden. Der Meister titel selbst sei ziemlich wertlos, da selbst bei gutem Wollen doch kein junger Mann sich heute mehr dazu hergebe, das Handwerk ordnuugs gemäß zu lernen. Es Heche ihm lediglich daran gelegen, einmal Klarheit über die Sachlage zu schaffen, da seiner Ansicht nach nur der ein mal Obermeister werden könne, der die Meister Prüfung bestanden habe, was von den 68 nur bei wenigen der Fall sei. Redner besprach dann eingehend die Verhältnisse bei der Schrift führerwahl, die von den Mitgliedern Emil Otto und Rannefeld abgclehnt wurde. Auf der einen Seite sei gesagt worden, ein Fabrikant könne nicht als Schriftführer in der Lohnkow Mission dienen und auf der anderen: ein Fa brikarbeiter dürfe nicht Obermeister sein. Vorstandsmitglied Hermann F nnkc hält die Sache für nicht so unschuldig, wie sic durch den Obermeister dargestellt werde. Er müsse er tären, daß ihm von einer 3. Klasse nichts bekannt sei, denn als Mitglieder der Innung seien alle ihr angehörenden gleich. Redner will die Ursache der Differenzen vielmehr darin er blicken, daß die geldliche Entschädigung des Postens vom Obermeister als nicht ausreichend angesehen wird. Nicht der Obermeister, sondern Mitglieder des Vorstandes hätten die Frage hinsielMch des Meistertitels angeschnitten. Die Entschädiguug des Kassierers sei jedenfalls im Gegensatz zu der des Obermeisters zn niedrig, zumal die Arbeiten des Letzteren durch Ab ga' c der Ornatskasse noch eingeschränkt wurden. Eine kleine Gehaltsaufbesserung habe man trotz dein vorgenommcn, doch müsse man auch das Amt gewissermaßen als Ehrenamt betrachten. Schriftführer Emil Otto erklärt gern für die Innung tätig zu sein, aber Zeitmangel vcr biete ihm die Wetterführung des Postens, den er unter solch erschwerenden Umständen nicht ausfüllen möge. Vorstandsmitglied Augnsl Gräfe wendet sich hauptsächlich dagegen, das; die Neuaufzu- nehmenden mit zweierlei Maß gemessen wür den. Während die Aufnahme der Hauswcber in die Innung von der Vorlage eines Meister stückes a'hängig sei, werde diese Bedingung den Fa'rikwebern erlassen. Im übrigen müsse man alte Innungszöpfc nicht bis ans Ende der Welt tragen, mehr mit dem Zeitgeist fvrt- lwreitcn. Auf Wunsch des bisherigen Ober meisters bestätigt der Versammlungsleiter, daß ersterer hinsichtlich des Meistertitels nicht die sämtlichen 68 Mitglieder der sogen. 3. Klasse ausfchließen, vielmehr den gesetzlichen Brstim- »nmgen entsprechen wollte. Vorstandsmitglied Rannefeld bezwei felt den hentigcn Wert des Meisterstücks, das mehr Formsache sei; man wolle anch dem Or er meister wegen der Anfrage oci der Gewer e- kammer keinen Vorwurf machen, a er bedenken müsse man doch, wer nach Absterben der alten Meister später einmal die Innung als O. er meister leiten werde, wenn die Mehrzahl der 68 nachträglich Aufgenommenen hierfür nicht in Frage komme. Es müsse dann ja zur Auf lösung kommen. Rechtzeitig Mittel und Wege finden, dem abzuhelfen, Halle er für angebracht. Vorwürfe hinsichtlich der AuSfüllnng des SchristführerpostcnS weist der Redner znr uk, der noch betont, jederzeit gern für die In nung zu ar.'ei en. Es sei jedenfalls zweck- mäßig gewesen an der Besetzung des Ober meister-Postens nichts zu ändern, den Posten also jedem Mitglied eventl. freizuhalten. Kassierer Viktor Münch bestätigt, daß dec bisherige O.'ermeister seinen Posten 3 Jahre hindurch so ausgefüllt habe, das; er ihn nun in Ehren verlassen könne. Fehler kämen über all vor, doch sei die Absicht einer Schädigung nicht vorhanden gewesen. — Gleicher Ansicht ist Mitglied Karl Vogel, der den bisherigen Obermeister lobt, während Mitglied Gräfe betont, daß man trotzdem nicht immer die Mas> nahmen des Obermeisters gutzuheißen brauche. Webermeister Lässig beantragt Schluß der Debatte, die persönliche Gehässigkeiten zeitige, die besser unterblieben. Nach kurzer Geschäfts ordnungsdebatte, in der u. a. die Mitglieder Funke, Lauterbach, Werner, Wilh. Vogel, Kraft und Siegel das Wort nahmen, teils um Bei- be'altung des bisherigen Obermeisters bezw. Neuwahl 1915, teils um sofortige Wahl zu be antragen, wurde sodann zur Wahl geschritten, aus der schließlich in; zweiten Wahlgang der isherige Stellvertreter Wilhelm Siegel mit großer Majorität hervorgiug. Der neue Obermeister, der früher schon wie derholt in Vorschlag gekommen war, aber stets abgelehnt hatte, erklär e sich bereit, den Posten anzuuehmen und ihn nach bestem Wissen und Gewissen, in der Hoffnung auf weucres Go deihen der Innung, auszufillcn. Nach lang- stündigem Verlauf erreichte die Vcrkammluug damit ihr Ende. O-rtttch-S und «SchfischrS. * — Sommersanfang. Das Jahr hat seinen Hö cpunkt erreicht. Ein kurzer Stillstand und dann gehl es wieder abwärts, lind daun werden wieder die llugen Leute, die nichts für sich behalten können, flüstern: „Man mer t doch schon, daß die Tage wieder abnehmend' Nun, man braucht sich dadurch irotzdem die Laune nicht verdcr e» zu lassen. Wir wissen ja, daß cs ein ewiges Auf und Ab sein muß, daß dies gerade das Leben bc deutet und es ohnedem furchtbar langweilig wäre. Also schauen wir dem Sonnenwcnd tage fest ins Auge und lasse» nur uns von seiner auf den Herbst weisenden Gebärde nicht ansechten. Die längsten Tage! Wenn sie anch vorüber sind, vorläufig hält die Steigerung der Tagestempcratmen noch an und die von der Sonne gespendete Wärme gewinnt weiter an Energie. Die Hellen Nächte der gegenwärtigen Periode haben ihren eigenen Zawer. In den nördlichsten Gegenden des Reiches l;abcn sie schon Awang Mai begonnen und endigen erst Anfang August. Dagegen dauert ihre Zeit im südlichsten Baden und Bahcrn nur einen Mo nat lang. Aus diesen Nächten woben unsere Vorfahren allerlei Aberglauben, durch mancher lei Bräuche versinnlicht. Möge uns ein recht schöner Sommer beschicden sei», einer, auf den Heines grämliches Wort nicht anzuwcndcn ist: „Unser Sommer ist nur ein grün angcstrichcner Wimer." *— Witterungsaussicht für Dienstag, den 23. Juni. Wechselnde Winde, vor wiegend heiter, warnt, Gewitter, sonst trocken. * — Die Zeit i st wieder da, in der die Bürgersteige durch leichtsinnig svttge- worfcnc OZtreslc unsicher gemacht werden. Es sei daraus hingewicsen, daß »ach übcreinstim inenden Gerichtserlenntnisten Eltern für ihre Kinder einstchcn müssen, wenn nachweislich je mand durch fortgeworicnc Obslreste zu Fall kommt »ud Schaden nimmt. * Hohcnstcin-Grnstthal, 22 Mai Gestern vollendet.'» sich 50 Jahre seit dem Tage, an de»; Herr Webermeister Friedrich Wilhelm Vogel, Weberstr. 5, und Herr Wc lei Karl Wilhelm Winter, Landgrafsstr. !>, das Bürgerrecht der vormaligen Stadt Hohenstein erwarben. Der Rat ließ ihnen aus diesem Anlässe Glückwunschschrcr.en überreiche». * — I o h a n » i s s i » g e ». Ter Neu släd er Kircheiichor, der sich die Pflege der Sa»gestu»st besonders angelegen sei» läßt, wird Mittwoch, am Iohainiistage., abends 8 Uhr aus dem alte,» Friedhof mehrere Lieder zum Vortrag bringe»; ei» alter Brauch wird damit wachgehalten. w. Eine m » och glücklich a b g c - »'endeten Z u s a m m e » st a ß entronnen sind gestern abend kurz vor 11 Uhr die Fahr gäsie der Straßenbahn. Um diese Zett lam nämlich ein besetztes Automobil in lebhafter Fa rt von Oberlungwitz her und fuhr, ohne das Tempo zu mindern, unter der Eisenbahn unterführung durch. Knapp einen Meter vor drei überfüllten Straßenbahnwagen konnte das Kraftfahrzeug noch zum Halten gebracht wer den, keine Sekunde zu früh, um einen schweren Zusammenstoß zu vermeiden. Die Schuld dürfte dem im letzten Augen lick allerdings »och besonnene» Chauffeur zuzuschrci en sein, der scheinbar, ohne die Straßenvcrhältiüsse zn kennen, flott darauf los fuhr. Der Kraftwagen Ivar vorher in Verlängecung der Goldeachslraße zum Güterbahnhof gefahren, erst dann erken nend, daß die Fahrbahn verlassen war. * — S a n, a r i t e r v e r c i n. L-oima' end abend hielt der hiesige Samariterverein zur Feier des Wjährigcn Bestelens einen gut c suchten Familicnabend im „Berginannsgriiß" ab. Der Vorsteher Fabrikant Schulze hieß die Erschienenen, insbesondere die Gäste, n a. auch solche aus Zwickau, aufs herzlichste willkommen, gedachte nochmals der treuen Mitglieder, denen die Friedrich August-Medaille verliehen wurde, zugleich den jüngeren Samaritern ans Herz legend, diesem guten Beispiele nachzneifern. Ein reichhaltiger Lichtibildriportrag über Sav mariterlätigteii, wozu der leitende Arzt Dr. Lange die Erklärung ga>. sowie humoristische Vorträge und Deklamationen verschönten dr» Abend. Archerdeni gelangten lebende Bilder zur Vorführung, zu deren Erläuterung Lehrer Steinhart das Wort ergriff, um am Schlüsse der Vorführung ein begeistert ausgenommenes Hoch auf Se. Majestät König Friedrich August auszubringen. Ei» gemütliches Tänzchen, wo bei die Stimmung ihren Höhepunkt erreichte, beschloß die Stiftungsfeier. * — Ziel H o h e n st e i n E r n st - t h a l. Etwa 75 Männer und Frauen des Schmöllner Gesangvereins trafen am Sonntag morgen auf dem hiesigen Bahnhof ein, wo sie von Sangesbrüdern begrüßt und mit Rosen- sträußchen geschmückt wurden. Zunächst wan derten die Ausflügler nach dem Forsthaus Hainholz, wo das Frühstück eingenommen wurde, dann nach dem Mineralbad, von da nach dem Gasthaus Fichtental, den« sogenann ten „David". Nach der Wanderung zum Berg Haus wurde eine gemeinschaftliche Mittagstafel im Neustädter Schützenhaus abgehalten und dann ein Rundgang durch die Stadt unter nommen, der im Altstädter Schützenhaus en- d;te. Hier wurde ein kleines Vogelschießen abgehalten, dem sich alsdann der Besuch des Logenhaufes anschloß. Gegen 10 Uhr verlie ßen die Teilnehmer vollauf lefriedigt von dem Gebotenen unsere Stadt. r. E i n e n Ausflug nach Scharfenstein, Warmbad usw. mit dem Ausgangspunkt Ma rienberg machte gestern der Gesangverein „Sän gerkranz", der allgemein gefallen hat. * — Ausflu g. Die Adjuvanten der Neustadt unternahmen gestern einen wohlge lungenen Ausflug nach Freiberg. r — Die T w r n e r i n n e n - A b t e i l u u g des Turnvereins Altmittweida stattete gesteru unserm Ort bezw. dessen Umgebung einen längere» Besuch ab. Am So»na''end bereits abgefahren, blieben die Turnerinnen in Niederdorf bei Stollberg über Nacht und wan derten gestern zu Fuß nach hier. Sie besich tigten das Genesungsheim im Hittengrund, Mineralbad, Turnhalle auf dem Pfaffciü'erg und schwangen zuguterletzt im Logenhaus und Altstädter Schützenbaus das Tanzbein. Um 8 Uhr sichren sie der Heimat wieder zu. m Oberlungwitz, 22. Juni. Als stäu diger Lehrer wurde heute vormittag durch Schuldire'tor Dr. Groschopp der schon längere Zeit hier amtierende Lehrer Wolf in sei» Amt eingewicsen. w. Oberlungwitz, 22. Juni. Eine ruch lose Tat ist jedenfalls in der Nacht vom Sonn abend auf Sonntag auf hiesiger Poststraße bc gangen worden. Einem der dort erst im Früh jahr neu angepflanzten Apfelbäumchen ist die Krone abgebrochen worden. Die Höhe der Bruchstelle läßt vermute», daß der Täter nun destenS ein Erwachsener gewesen ist, umso ver- abscheimngswürdiacr ist die Tat. Es wäre er freulich, wenn es gelingen würde, den Frevker ausfindig zu machen, um ihn gerechter Bcslra fung zuzuführcn. o. Oberlungwitz, 22. Juni. Die Mit glieder des Stenographenvereins „Gabclsbergcr" vereinigten sich am Sonna'end zu einem g> meinsamen Spaziergang, dem sich ein fröh liches Tänzchen im „Logenhause" anschloß. Ta lei nahm der Vorsitzende Gelegenheit, die Preisträger zu verkünde», die sich bei dem letz ten Preisschreiven, das der Verein veranstalte! hatte, hervorgetan hatten. Es sind z. T. recht schöne Resultate zu verzeichnen, zumal einige Milglieder erst seil kurzer Zeit Stenographie treiben. Nachstehend folgen die Namen der Preisträger: 60 Silben in der Minu-e: 1. Preis: Margarete Mi lachcr, Fritz Nötzold, Ella Steiner und Fritz Landgraf; 2. Preis: Otto Preiß; 3. Preis: Hans Siegert, Alfred Schier, Ella Hug, Rud. Siegert und Elisab. Stein bach. 80 Silben i. d. M.: 2. Preis: Marga rete Mitlacher; 3. Preis: Ella Steiner, Fritz Nötzold, Fritz Landgraf und Otto Preiß; Lo bende Anerkennung: Lotte Falke und Elisa?. Steinlach. 100 Silben i- d- M.: 2. Preis: Margarete Mitlacher; Lobende Anerkennung: Ella Steiner und Hans Siegert. 120 Sil en i. d. M.: 1. Preis: Martha Spindler und Gertrud, Reichel. 140 Sitt e» i. d. M.: 1. Preis: Ella Mellhörn, 2. Preis: Frieda Preiß. Die Wertung der Arbeiten erfolg e auf Grund der Chemnitzer Bestimmungen. Die Preise bestan den in Gabelsberger-Bildnissen und stenogra Plüschen Schriften von literarischem Werle. m. Oberlungwitz, 22. Juni. Der evang. Arbeiterverein hielt gestern nachmittag im Vcr einslokal „Forstlans" eine gutbesuchte Mitglic dcrversammlung ab, die vom Vorsitzenden, Tischlermeister Hippold, mit Begrüßung der Erschienenen, darunter auch einige Gäste, er öffnet wurde. Nach Besprechung und Erledi gung verschiedener Vereins- und Ver andsan gelegenheite» wurde dem Verbandssekretär Geh aus Dresden das Wort erteilt. Der Redner sprach über die Volksvcrsicheruug, an der sich die Mitglieder evangelischer Arbcitcr-rc.Vcreine Sachsens ceteiligcn und die Volksfürsorge, die von der sozialdemokratischen Partei ins Leben gerufen worden ist. Die Vorteil; der ersteren gegenüber dem tmrleipolitischen Unternehmen der letzteren wußte der Referent ins rechte, Licht zu rücken, lieber die geschäftlichen Unterneh mungen der „Viktoria", „Wilhelms", „Fried- rich Wilhelm" und andere deutsche Versiche rungsgesellschaften gab der Redner eingehende Auskunft und forderte zum Schluß seines mit reichhaltigem Zahlenmaterial belegten Vortra ges zum Anschluß an die Volksversicherrmg aus. In der nachfolgende» Debatte beantwor tete der Referent noch verschiedene Fragen, woraus die Versammlung mit Dankesworten des Vorsitzenden an den Redner geschlossen wurde. l. Oberlungwitz, 22. Juni. Ein schwerer Ungtt ckssall trug sich im niederen Ortsteil zu, wo zwei Radfahrer gegeneinander fuhren und dabei zum Stürzen kamen. Der ein« von ihnen, ein Chemnitzer, erlitt einen Doppelröh- renüruch gin Arm, während der andere, ei» hiesiger Radfairer, starkbluteiids Verletzungen am Kopf davontrug. Ein so'ort telephonisch herbeigerufener Arzt leistete den Verunglückten die erste Hilfe. l. Oberlungwitz, 22. Juni. Bei seinem Uelertritt in den Ruhestand wurde dem Ltra- ßcnwbrter Adolf Fischer für seine in 30jähri ger Dienstzeit geleistete Arbeit durch Se. Majc- sich König Friedrich August das goldene Per diensttreuz mit der Krone verliehen. f. Oberlungwitz, 22. Juni. Der hiesige Radfahrerverein „Presto" hielt gestern le, guter Straße seine bereits angekündigte 100 Kilo meter-Dauerfahrt ab, die ohne nemicnswcrte Zwischenfclle glatt beendet wurde. Es gingen u. a. folgende Mitglieder als Sieger hervor: 1. Kurt Müller 3 Stunden 46 Min-, 2. Karl Sturm 3 Stunden- 47 Min., 3. Arthur Sturm 3 Stunden 48 Mi». Die übrigen Fahrer tra fen sodann in kürzeren Abständen in nachstehen der Reihenfolge ein: Paul Kies, Fritz Schön feld, Al 'ert Kies, Kurt Flechsig, Arthur Ruder, Albert Tischendorf, Mar Wagner, Kuri Hil lig und Arno Schmidt. Der gute Verlaus ist besonders der Oberleitung und den Kontrollen zu verdau en. h. Oberlungwitz, 22. Juni. Eine Ver sammlung ehemaliger 100er fand gestern im Restaurant „Sächsische Krone" statt, in der u. a. bestimmt wurde, daß alle, die noch am Nc- gimcntsseste tcilnehmen wollen, ihre Anmeldung cis spätestens am 27. Juni an die Kameraden Hugo Haase, Stollberger Straße 14m oder Gustav Schenker, Werkstraße 467G anznbrmgen haben, wo nähere Auskunft über Abfahr: rc. erteilt wird. h. Gersdorf, 22. Juni. Kommenden Sonntag findet i» unserm Ort di; letzte Ver anstaltung zum Besten des Roten Kreuztages statt, und zwar eine Tanzmusik im Gasthof „Blauer Siern", deren Eintrittsgeld-Reinerlös hierfür abgeführt wird. Hoffentlich wird da durch dem guten Zweck noch ein ansehnlicher Betrag zugeführt werden können. b. Gersdorf, 22. Juni. Die Säuglings sterblichkeit ist bei der unbeständigen Witterung der letzten Wochen allenthalben ziemlich groß. In unserem Orte sind bei überhaupt 11 To desfälle» in de» beiden letzten Wochen 9 Kin der unter 10 Monaten enthalten gewesen. X Lungenberg, 22. Juni. Gestern vormittag fand nach voraufgegangener Sammlung im Gast haus „Fichtental" die Verpachtung der diesjäh rigen Kirschennutzunq statt. Insgesamt werden für die einzelnen Parzellen von verschiedenen Bietern 41 Mark vereinnahmt. X Suugenberg, 22. Juni. Nächsten Sonntag und Montag hält die hiesige Schützengesellschaft, deren Vorsteher z. Z. Gartengutsbcsitzer Schüßler ist, ihr diesjähriges Schützenfest ab. Für das Fest werden von Gasthofsbesitzer Rau besondere Vorbereitungen getroffen. X Kulke«, 22. Juni. Die am Wetturnen für die 50-Jabrfeicr des hiesigen Turnvereins teilnehmenden Turner erhalten Freiguartiere zu- gewiesen. Anmeldungen der Wetturner sind bis spätestens 5. Juli an den Vereinsvorsteher K. Neubert zu richten. k. HermSdorf, 22. Juni. Die Genehmigung der Aufsichtsbehörde für die Satzungen deS Ka- ninchenzüchtervereins Hermsdorf und Umgegend ist eingegangen Der Verein hält am 5. Juli im Restaurant „Bergkeller" eine Versammlung ab. * Veru-dorf, 22. Juni. Viel Heiterkeit erregt hier ein humoristischer Streich, von dem cs zu nächst aussah, als ob er einen recht ernsten Hintergrund habe. In einem Bauerngehölz in der Nähe der „Königsgrube" fanden Spazier gänger an einem Baume anscheinend eine Per son erhängt vor, darunter war die Bemerkung „arbeitslos" zu lesen. Bei näherem Zusehen klärte sich der Vorgang dahin auf, daß der Arbeitslose ein seines Dienstes enthobener Auf- sichtSbeamtcr eines Krautfeldes (eine sog. Kraut scheuche) war, der hier durch Spaßvögel ein so unrühmliches Ende gefunden hatte. — Erlbach, 22. Juni. Nachdem die Maul- und Klauenseuche beim Gutsbesitzer List erloschen ist. wurde von der Kgl. Amtshauptmannschaft der Teil des Ortes, der zwischen der nach Ober lungwitz führenden Straße und dem Orte Kirch berg liegt, zum Beobachtungsgebiet erklärt. Der übrige, östlich dieser Straße liegende Teil von Erlbach bleibt Sperrgebiet. i . Wüste«bra«b, 22. Juni. Ein auswärtiger Kraftwagen fuhr Sonnabend abend auf der Straße zwischen hier und Hohenstein-Ernstthal gegen einen Straßenbaum an, sodaß ein Insasse herausgeschleudert, zum Glück aber nur leichter verletzt wurde. DaS Vordergestell des Wagens wurde zertrümmert, sodaß die Fahrt nicht fort gesetzt werden konnte. * Waldenburg, 21. Juni. Eine heitere Szene spielte sich Freitag nachmittag ir^ der Obergasse hier gelegentlich der Anwesenheit der deutschen Burgenfahrcr ab, in deren Begleitung sich auch ein Amateurphotograph befand. Beim Anblick einer Handelsfrau aus Wickersdorf in Altenburger Tracht stieg in dem Photographen ' der Wunsch auf, die Erscheinung,im Bilde fest zuhalten. Er bat die Frau, die Schürze abzu binden und Stellung zu nehmen, um sic zu photographieren. Mit der letzteren Absicht war sie einverstanden, nicht aber mit dem Abbinden der Schürze. ES blieb nichts übrig, als die Schürze mit abzuknipsen. * JahuSbarf, 21. Juni. Dem vierjährigen Sohn des Arbeiters Fischer wurde am Freitag