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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-07
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.06.1914
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vertliche» »nv GLchfischeS. *— Dte diesjährige Aushe- du NA der Militärpflichtigen sin. det im Aushebungsbezirke Glauchau am 1., 2. und 3. Juli im Meisterhaufe zu Glauchau' im Aushebungsbezirk Meerane am 29. und 30. Juni im Schiitzenhause zu Meerane, im Aushebungslezirke Lichtenstein am 4. und 6. Juli im Schiitzenhause zu Lichtenstein und im Aushebungsbezirke H o h e n st e i n - E r n st - thal am 7. und 8. Juli im Logenhause zu Hobenstein-Ernftthal statt. * Jerisau, 5. Juni. Ein Mordversuch wurde in der Nacht zum Donnerstag an dem im benachbarten Weidensdorf wohnhaften Bau- gewerkeu Augustin verübt. Als dieser in der Milternachtsstunde unseren Ort passierte, sah er auf der Straße nach Weidensdorf zu einen mit grauem Jackettanzug bekleideten Mann, der, als er ein Stück von ihm entfernt war, kurz hintereinander 4 Schüsse auf ihn abgab. Der Angefallene ist am Hinterkopfe und an der Brust verletzt worden, jedoch glücklicherweise so, daß eine Gefahr f/ir sein Leben nicht be steht. Der Täter, der es offenbar auf eine Beraubung abgesehen hatte und der nach Ver- Übung der Tat geflüchtet ist, konnte in der Person eines aus Böhmen stammenden Bäcker gesellen namens Bergmann ermittelt werden. * Thurm, 5. Juni. Ein schweres Un glück trug sich hier zu. Der bei dem Baumei ster Lindner in Arbeit stehende Maurer Lud- wig Walther wurde gestern abend kurz vor Arbeitsschluß in der Richterschen Sandgrube, wo er beschäftigt war, plötzlich von einer Sand wand verschüttet. Als sein Arbeitskollege Meher den Verschütteten aus dem Sande ziemlich be freit hatte, löste sich eine andere Wand ab und begrub den Bedauernswerten zum zweiten Male unter sich. In seiner Angst rief nun Meyer, der wie ein Wunder heil davongekom men ist, mehrere Feldarbeiter herbei, und die sen gelang es nach vielen Bemühungen, den Bedauernswerten aus seiner gefährlichen Lage zu befreien. Mittels Geschirr brachte man W., der inzwischen die Besinnung verloren hatte, in seine Wg^nung. Später wurde dann der Verletzte aus Anordnung des hinzugezogenen Arztes in das Kgl. Kreistrankenstift Zwickau geschasst. * Aue, 5. Juni. Von ihrem Schicksale ereilt wurde hier eine 1879 in Turin gebo rene, mit einem Instrumentenmacher verehe lichte Italienerin, als sie mit ihrem einjähri gen Kinde aus dem Bahnhofe ankam. Die Staatsanwaltschaft in Dresden verfolgt die Frau steckbrieflich als sogenannte Chilferin. Ihr Trick besteht darin, daß sie in Geschäften ein größeres Geldstück in Zahlung gibt und dann außer dem Wechselgeld auch das in Zah lung gegebene Geldstück in ihrer Tasche ver schwinden läßt. In dem die Frau verfolgen den Steckbrief war auch ihr Bild veröffentlicht worden; der Bahnhofsgendarm hatte nun ein so gutes Gedächtnis, daß er die Schwindlerin nach diesem Bilde erkannte und sie sestnahm. p. Döbeln, 6. Juni. Unsere Stadt steht jetzt im Zeichen der Vorbereitungen für das Heimatfests das vom 20. bis 22. Juni d- I. abgehalten wird. Zu diesem Feste wird eine einheitliche Schmückung der Stadt nach einein lünftlerischen Plan in einfacher, vornehmer Weise erfolgen. Am Sonnabend den 20. Juni finden Begrüßungskommerse in drei Sälen statt, der Hauptanziehungspunkt des Sonntags ist der große Festzug mit ortsgeschichtlicher Ab teilung, an dem über 1000 Personen, zahl reiche Feslwagen und etwa 200 Pferde beteiligt sein werden. Im Stadtthealer wird gilt Sonn tag, Montag und Dienstag das Festspiel „Die Klostcrstürmer" aufgesührt, das vom Schuldirek tor Thomas ^Schlettau) verfaßt und der Stadtgeschichie entnommen ist. Am Montag ist ein Auszug der Kinder und Jugendsest, abends Marklfest und Festbeleuchtung der Stadt geplant. * Schmölln, 5. Juni. Der beim hiesigen Gaswerk angeslellte Buchhalter Kurt Teich ¬ mann stellte sich der Altenburger Staatsanwalt schaft niit der Selbstbeschuldigung, in seiner Stellung 10 000—12 000 Mark unterschlagen zu haben. Eine daraufhin vorgenommene Prü. fung der Bücher ergab nichts Belastendes. Auch bei früheren Revisionen wurde stets alles in bester Ordnung gefunden. Es müßten dem nach, da die Selvstbezichtigung begründet sein dürste, Fälschungen vorliegen. Kleine Chronik * Tobesfturzzweierfranzösischer Militärflieger. Bei Dijon stürzte während eines Gewittersturmes ein mit zwei französischen Militärfliegern be mannter Apparat ab. Beide Flieger wurden getötet. * Ein schweres Eisenbahnunglück ereignete sich bei Krumhau in Böhmen. Tin Schnellzug fuhr auf einen Personenzug auf, der infolge falscher Weichenstellung aus den Gleisen ge sprungen war. 8 Personen wurden schwer, 20 leichter verletzt. Eine Reihe von Wagen wurde zertrümmert. * In -er Kohlengrube verschüttet und getötet. In der Grube „Alt-Gröben" bei Teuchern (Kr. Weißenfels) wurde der 29 Jahre alte Häuer Frankowiek verschüttet Erst nach 25stündiger ununterbrochener Tätigkeit konnte die Leiche des Verunglückten geborgen werden. Er hinterläßt eine Witwe mit vier kleinen Kindern. * Beim Tauchen ertrunken. In Kiel war am Donnerstag der Maschinistenmaat Paulsson im vierten Kriegshafen bei einer Tauchübung auf den Grund gestiegen, als aus unbekannter Ursache eine Beschädigung des Apparates cintrat. P. wurde sofort an die Oberfläche geholt, doch waren alle Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. * Die Charlottenburger Denkmalsschändung wird am Montag von der 5. Strafkammer des 3. Berliner Landgerichts abgeurteilt werden. Drei Berliner Arbeiter hatten bekanntlich während der „Roten Woche" das Kaiser Friedrich-Denkmal in Charlottenburg mit der Aufschrift „Rote Woche" versehen, sie hatten diese Aufschrift 14 Mal an gebracht und dabei rote Anilinfarbe verwandt. Die Arbeiter, die in ihrem Vorhaben durch einen Gastwirt bestärkt worden waren, hatten die Tat in allen Einzelheiten vorher genau überlegt. * Eine Pfingstpartie mit Wasserschuhen. AuS Tetschen wird geschrieben: Sonntag vor mittag gegen 10 Uhr lief ein Herr mit Wasser schuhen auf der Elbe talwärts, um auf diese nicht gerade gewöhnliche Weise einen Pfingst ausflug zu machen. Ausgerüstet mit zwe schmalen, grün gestrichenen Röhren und einem Bambusrohr mit Nuderschaufcln, bewegte er sich ziemlich rasch vorwärts. Seinen Rock hatte er, zu einem Bündel zusammcngeschnürt, auf den Rücken geschnallt und dampfte munter aus einer kurzen, englischen Pfeife. * Große Erregung herrscht in Japan über die Verweigerung der Landung von mehreren hundert Hindus in Vancouver (Britisch-Colum- bieu). Die englischen Behörden wiesen die Ein wanderer, die mit dem japanische» Dampfer „Ki- goma Maru" ankamen, zurück. Die Hindus be schlossen, keine Nahrung zu sich zu nehmen, ehe ihnen nicht gestatiet wird, das Land zu betreten. Die Behörden haben sich bisher von dem dro henden Hungerstreik nicht einschüchtern lassen und nur die das japanische Schiff umgebende Polizei patrouille noch verstärkt. * Braud einer bayrische» Kaserne. Aus uoch unbekannter Ursache wach in der Gcwehrkammcr einer Kaserne in Angsbnrg Feuer uns, das durch die explodierenden Platzpatronen schnell verbreiict wurde. Die Soldaten konnten die Uniformen und das Bettzeug retten, die Bestände der Kom pagniekammern jedoch nicht. * Eine neue Thormann-Affäre in Saar brücken. Als Schwindler entpuppte sich ein jun ger Mann, der sich als kaiserlicher Oberförster ausgab, als Forstbcanner auch im Saarbrückener Adreßbuch eingetragen war und sich Zmritt zu den Saarbrückener Geschäftskreisen zu verschaffen wußte. Mittels gefälschter Papiere, die den Stempel der Forstmeisterei aufiviesen und durch sein sicheres Auftreten wußte der angebliche Forst beamte, der behauptete, aus dem Elsaß hierher versetzt worden zu sein, Vertrauen selbst in Forst- kreisen zn gewinnen, was er zu umfangreichen Pun pvcrsuchen ausnutzte. Der Polizei gelang es endlich, ihn als Schwindler zu entlarven. DaS eigentümliche an der Geschichte ist, daß der Betrüger in Saarbrücken seine Schwindeleien ausznüben vermochte, obwohl er in Saarbrücken geboren ist und eine große Reihe von persön lichen Bekannten hat, die um seine frühere Stel lung wußten. * Mord «nd Selbstmord eiueS Unteroffiziers. Aus Meiningen wird gemeldet: Als gestern nach mittag der Unteroffizier Ender von der 4. Kom pagnie des 32. Infanterie-Regiments mit einer Abteilung Soldaten nach den Schießständen von Drachenberg bei Meiningen geschickt wurde, er wartete ihn unterwegs ein junges Mädchen. Ender ließ darauf die Soldaten vorausmarschieren und erschoß dann abseits vom Wege mit seinem Dienstgewehr erst das Mädchen und dann sich selbst. * Begnadigung emerGattenmörderin. König Ludwig von Bayern begnadigte die Ehefrau Jung, die wegen Gatteumordes vom Schwurgericht zu Zweibrücken seinerzeit zum Tode verurteilt wor den war. Der damalige Prinzregent Luitpold hatte die Strafe in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. Frau Jung hat im ganzen 30 Jahre im Zuchthaus gesessen. * Nm eine Ziege in den Tod. In Pochlo- witz bei Eger trieb der elfjährige Knabe Wenzel Lippert die von ihm gehüteten Ziegen nach Hause. Eine blieb, als er den Bahndamm passierte, störrisch auf dem Geleise stehen und war nicht vorwärts und nicht rückwärts zu bringen. In zwischen fuhr ein uns Eger kommender Schnell zug heran. Der Knabe achtete nicht der War nungssignale und wurde samt seiner Ziege, von der er nicht abließ, vom Zuge zermalmt. * Tierische Wut. In dem Dorf Ocdenburg bei Wien geriet ein 18jähriger Bauernbursche, weil seine Geliebte ihm einen Tanz verweigert hatte, in solche Wut, daß er die Eltern des Mäd chens erschoß und das Mädchen selbst schwer ver letzte. Dann bestieg er den Kirchturm und feuerte von hier auf die Einwohner des Dorfes Schüsse ab. Drei Bauern wurden schwer verletzt. Der Mörder verbarrikadierte sich, der Turm mußte durch Gendarmerie und Mil tär belagert werden. * Eine Stiftung für theverlassene Frauen. Eine Dame hat der Stadt Berlin testamentarisch 50 000 Mark vermacht, deren Zinsen an bedürf tige eheverlasscne Frauen oder an solche, die in der Scheidung stehen, verteilt werden sollen. Aus dem Gerichtssaal. K Darf der Lehrer einen Schüler wegen einer Ungehörigkeit „Schweur" nennen? Der Lehrer H. in Reichenbach i. V. hatte einen elfjährigen Schülerwegen einer groben Ungehörigkeit,.Schwein" genannt und war deshalb vom Vater des Knaben, nachdem die vorgesetzte Schulbehörde ein Ein schreiten gegen den Lehrer abgetthnt hatte, wegen Beleidigung angezeigt worden. Schöffcngeiichi sowvhl als auch das Landgericht Plauen als Berufungsinstanz sprachen den Lehrer frei. Beide > Instanzen erkannten zwar an, daß das Wort „Schwein" ein Schimpfwort sei, aber im vor liegenden Falle sei es als Rüge, als eine Zurecht weisung für eine von dem Knaben begangene Ungehörigkeit auszufassen. Das Wort „Schwein" bedeute in diesem Falle keinen Angriff auf die Eyre des Knaben, wenngleich die Derbheit des Ausdruckes nicht verkannt werden solle. Eine Beleidignngsabficht des Lehrers sei nicht zu er kennen, dieser habe vielmehr in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt und in keiner Weise gegen das Volksschulgesetz verstoß.n. — Die gegen das freisprechendc Urteil eingelegte Revision wurde vom Oberlandesgericht in Dres den verworfen. Es könne, so führte der obeiste sächsische Gerichtshof aus, dahingesteltt werden, ob der Angeklagte als Lehrer nicht augemcffcncr gehandelt hätte, wenn er den inkrimiuiertcn > Ausdruck vermieden hätte. Aber eine Strafbar keit wegen Gebrauches dieses Ausdruckes gegen einen ungezogenen Schüler sei nicht festzustellen. Der Lehrer habe zum Zwecke der Erziehung und ! daher unter ^dcm Schutze von 193 gehandelt. AuS dem Gebrauche des Wortes „Schwein" er folge die Beleidigungsabsicht noch nicht. Der Lehrer habe lediglich den Knaben auf die von ihm begangene Ungehörigkeit aufmerksam machen, aber nicht beleidigen wollen. tz Der Prozeß gegen de« Dieb der Moua Lisa. Peruggio, der Dieb der Mona Lisa, wurde zu einem Jahr und zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Der Gerichtshof hatte den Einwand des Verteidigers, Peruggia sei nicht im Besitz seiner geistigen Kräfte gewesen, nicht gelten lassen. HandeSSnachrichten »ertt«, 5 Juni 1914. Wechselkurse Amsterdam 9 Tage —.— do. 2 Monate Brüssel 9 Tage do. 2 Monate Italien. Plätze 10 Tage do. I Monate Kopenhagen 9 Tage . Scheck London viat» 20,50 London 8 Tage — .— do. Monate . Madrid 14 Tage —.— Newuor! viet» . — Scheck Paris viet» 81 40 Pari« 3 Tage —.— do. 2 Monate —. Petersburg 8 Tage — — do 3 Monate —.— Schweiz 8 Tage — —. Stockh. Bothenb 10 Tage — .— Warschau 8 Tage Wien 8 Tage 64,825 do. 2 Monate — — ro AcankS-Stücke Oesterreich. Bantnoten Aufs. Banknote« Reichsbankdiskoni Privatdiskont kurze Sicht do. lange Sicht 16 29 d4,M 214 05 2'/. 2°/. "/« 4 Mngdebues, 5 Juni. Kornznckrr extl. öüprozent.g. Rendemenl 9,80- 9,40. Nachprodutte exklufive 7öproz. Rrndem. 7,35 7,4S Stimmung: Ruhig. Brotraff. I 19,50—19.6 i'/z. Kristallzucker I —. Bem. Raff. 19.25 bis 19,67'/,. Gemahl. MeltS 19,75-19,00 Stimm.: Ruhig. - Rohzucker I Produkte lranstto frei an Bord Hamb, per Juni 9,55 Ted., 9,57'/, Br., per Juli 9.65 Gd., 9,67'/, Br., per «lug. 9,75 Gd., 9,77'/, «r., per Oltober- Dez. 9,65 Gd., 9,«7'/, Br., Jan.-März 9.82'/, Bd., 9.85 R,., per Nai 9,97'/, Gd, 10,00 Br. Still. Wo chenumsatz 46000 Ztr »-a». Antwerpen, 5. Juni. Offiz. Kammzug-Notierungen Type L. Per Juni 8,65, per Juli 6,65, per Aug. 6,62'/„ per Sept. 6,62'/,, per Oktober 6,60, per November 6,57'/,, per Dezember 6,55 per Jan. 6.47'/,, per Febr. 6.45, per März 6,37',„ per April 6.32'/,, per Mat 6,27'/,. Um satz — kx. Tendenz: stetig. Baumwolle. Bremen, 5. Juni. Still. Upland middl. loko 68,50. Bremen, 5, Juni. Good middling ^ull 76,25. Liverpool, 5. Juni. Baumwollmarkt geschlossen, «leraudrteu, ». Juni Ägyptische Baumwolle. Anfang: Futures fully good fair brown Juli 18 12">2, November 18,22/32, Januar 18,26.32. Schluß: Juli 18 09 32, November 18,20 82 Januar 18,25-32, März 18,30 bis 32. Zufuhren: —Gant. «eidr. Watlaud, 4. Juni. Die Seidentrocknungsanstalt hat gestern registriert: 252 Ballen europäische, >44 Ballen astatische Seiten, zusammen 39k Ballen im Ge samtgewicht von 33^40 Kilo. Lhou, 4. Juri. Die Setdentrocknungsanstall hat gestern registriert: 49 Ballen Organzin. 57 Ballen Dra men, 149 Balle'.: Grägen und hat 232 Ballen gewogen i-n Gesamtgewicht von 30 002 Kilo. Markt immer ruhig, Preise unbeweglich. ^ahluugseinsteSuagru. riedrich Emil Lorenz, Annaberg. Paul Keller L Co., Dippoldiswalde Eibenstocker Zementwarensabrik, Albert Ficker G m. b. H., Eibenstock. Brnno Seipt. Nossen. Emmy v-rw Helm, D.esden. Mclchior Sten,,kein F, Wurzen. Todesfälle von Hohenstein-Ernstthal und Umgegend: Fabrikbesitzer Julius Wezel, 74 I, Glauchau; Frau I. S. Naumaun geb. Heinzig, 38 I., Mittel- frohna; Frau H verw. Irmscher geb. Wöller, 71 I., Nie derwürschnitz; grau Wwe. WUH. Stiegler geb. Koitzsch, 68 I., Hohenstein-Ernstthal; Alfred Hoesselbarth, Rabenstein; Frau M. verw Kwaptl geb. Foltln, 73 I., Raben stein ; Richard Walther, 4» I. Glauchau; Frau E. verw. Reinhold geb. Deumer, 81 I., Glaucha». Kunst Md Wissenschaft. A u s g e g r a b e n e s u r n e n s e I d. Die Gesellschaft für Anthropologie und Urge schichte zu Bautzen hat auf der Flur des Rit tergutes Niederkaina auf dem Schafberge ein großes Urnenfeld ausgebeutel, das der älteren, der vorrömischen Eisenzeit, angehörl. Acht Gräber wurden iu einer Tiefe von nur 25 bis 40 Zentimeter aufgefunden und erforsch!. Außer Scherben- konnten auch mehrere Dutzend Gefäße den Grabstellen enthoben werden, lieber wiegend- zeigten die Funde die Formen des Billendorser Typus: Vasen, die sich teilweise der Flaschenform nähern, Amphoren mit Hen kelösen, Krüge und Krügelchen, Schalen und Näpfchen, Taffen und Töpfchen. In einem Grabe fand sich auch ein doppelkonisches Ge fäß und eine Urne mit deutlichem, wenn auch ziemlich flachen Buckeln. Diese Formen weisen auf Benutzung des Grabfeldes schou in älterer Zeit hin. Die große Ausdehnung des Nieder- kainaischeu Grabfeldes zugleich mit der nicht großen Entfernung anderer, aus gleicher Zeit stammender, bei der Bautzncr Artilleriekaserne, bei Auritz und Strehla, bei Purschwitz usw. beweisen, wie dicht besiedelt die Gegend in der letzten Hälfte des ersten Jahrtausends vor Ehristi Geburt gewesen sein muß. Die totale S o n n e u s i n st e r n i s am 21. August. Zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis am 21. August, deren Totalitätszone auf einer von Nordnorwegen über Riga nach der Krim verlausenden Linie liegt, wird von der preußischen Negierung eine Expedition nach Südrußland bea sichtigt. Die Expedition dürfte nach der Krim gehen, weil dort uin diese Zeil das beständigste Wetter zu erwancn ist, während die Witterungsverh lt- nisse im Norden Norwegens in der zweiten Anguslhulfle nicht sehr günstig zu sein Pflegen. In Deutschland ist die Sonnenfinsternis nur .eilweise zu beobachten. Eine neue ozeanische Expedi tion rüstet Fürst Alt crt von Monaco aus, der sich als Ozeauograph und Schöpfer des Ozeano- grapbischcn Museums auf Monaco einen Na mm gemacht lat. Die neue Reise gilt dem Studium eines interessanten Problems. Es ist feslgeslellt worden, das; sich die Tiere der tieft stcn Tiefen des Ozeans, Tiere, die bei dem dunlelroten oder höchst schwachen Lichtschimmer in diesen Tiefen nur noch verkümmerte Augen besitzen, zweimal täglich sich so weit erheben, daß sie nur etiva 500 Meter von der Ober fläche des Meeres entfernt sind. Es ist das eine vollkommen rätselhafte Erscheinung, denn der Druck der Wassersäule, den die Tiere bei ihrem Aufenthalt in den Tiefen auszuhalten a eu, ist ungeheuer, trotzdem vermögen sie in verhältnismäßig kurzer Zeu eine Druckver- änderung von kolossalem Unterschied zu enra- geu. Gleichzeitig ist die Expedition der Erfor schung der sogenannten Tiefseegräben gewid- mc, die sich in den Weltmeeren meist parallel zu den Küstenlinien der großen Erdteile in Breite einiger deutscher Meilen hinzieheu. Ein Kaut- M ausole u m wird iu Königsberg geplant. Die Stadt wollte die Ge eine des großen Philosophen aus der gegen- nmrtwsn Grabsbitte, einem unschönen, verfal lenden GeNände, in die Gruft des Tomes überführen. Jetzt hat sich jedoch ein Arbeits- aus chuß gebildet, der ein .gant-Mausokeum errichten will. Paul Linda u , der bekannte Schrift steller, der seinen 75. Geburtstag feierte, wurde lürzlich von einer ihm völlig unbekannten jun gen Dame angesprochen und gefragt, wer ihm den Stoff zu seiner letzten dramatischen Arbeit geliefert ha e; der von dem Dichter behaudelie Fall habe sich genau in allen Einzelheiten in i> rer Familie zugetcagen. Lindau konnte der Dame versichern, daß sein Werk eine völlig freie Gründung sei. Es war ein eigenar iges Zusammentreffen, das: die romanhaften Bs- -e enteilen eines Familienschicksals gleichzeitig von der Phantasie eines Schriftstellers ersonnen worden waren. Ueber eine Reise nach dem M ond hat der Astronom Nordinan,, der Pa riser Sternwarte eine Aohandlung veröffent licht, die in der wissenschaftlichen Weli einiges Aussehen verursacht hat. Nordmann- ist näm lich der Ansicht, daß eine Reise nach dem Monde nach dem Stande der heutigen Lust- schiffabrt keine Unmöglichkeit darslelle, wenn einige „tleine wissenschaftliche Bedingungen" er forscht sein werden. Der Aether des Welten raumes ist nach der Meinung des französischen Gelehrten sehr wohl tragfähig. Die „lloinen wissenschaftlichen Bedingungen" bei dem phan tastischen Unternehmen sind allerdings folgende: Es müßten die Gesetze der Anziehungskraft der Erde sowohl wie des Mondes genau erforscht sein-, die Atmosphäre des Mondes muß e be kannt sein und vor allem wüßte die physische Natur des Wütenraumes erforscht sein. Das Ende der Feuerwaffen — z u rück z u Schwert, Ar m b ruft und M o r g e n st e r n ! Diese Ueberschrist wird den Leser zweifellos verblüffen. Aber es han delt sich garnicht einmal um ein üppiges Phan- iafiegemäldc, sondern Um eine Sache, die sehr wo l im Bereich der Möglichkeil liegen kann. Aus Italien wird gemeldet, daß die dortigen .griegsmateriallie eranteu mit allen Mitteln ge gen die Verwendung der Ulivi-Strahlen arbci- eu. Die Ulivi-Strahlen, genannt nach ihrem Erfinder, dem Ingenieur Ulivi, sind elektrische -Wahlen besonderer Art, die in weiter Entfer nung Puwerlager, Explosivstoffe rc. zur Explo sion bringen können. Ta diese Wirkung der Ulivi-Stral len einwandfrei festgestellt ist, die Lachs also leine Täuschung ist, so ist es durch aus nicht phantastisch gedacht, wenn mau dec späteren Zukunft eine erhebliche Einschränkung der Feuerwa' en prophezeit. Es wäre das durchaus- kei„ tuttureller Rückschritt. Im Gegen teil! Stellt mau sich vor, daß die heutige Menschheit bei ihrer riesigen Entwicklung der materiellen und geistigen Kultur auf die Aus bildung der körperlichen Kräfte angewiesen wäre, um in einem Kriege den alten Kampf Mann gegen Mann mit dem Schwert in der Hand auskämpfen zu müssen — es wäre nächt das Schlechteste.
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